Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

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Melli

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Melli »

mak1 hat geschrieben: 01 Mär 2019 09:06Frag Dich mal, wie sich andere Leute trauen vor Unbekannten aufzutreten.
Reine Routine, gehört zum Job, bzw. daß ich das fachlich ganz ok hinbekomme habe ich schon irgendwann mal mitgekriegt :coolsmoke: Aber da bleibt mein Privatleben ausgespart :schuechtern:
Gatem

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Gatem »

Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 05:27 Ich weiss es nicht. Solange es sich nur um Worte handelt vermutlich nicht. Woher weiss ich denn, dass er ehrlich ist? Bisher kamen so Komplimente auch noch nie von einem Mann, der sich eine Beziehung mit mir vorstellen könnte. Sondern von Familie, Freunden, Kollegen. Da denke ich dann immer, dass sie sowas nur sagen, weil sie mich halt mögen und nicht den Blickwinkel eines potentiellen Partners haben. Mir fehlt einfach das Selbstvertrauen, um Komplimente annehmen zu können.
Ich weiß nicht inwieweit es meinen Blickwinkel beeinflusst, aber ich mache oder bekomme eigentlich nie Komplimente.
Zu deiner Aussage: Was wäre denn wenn nicht? Also wenn du den Gedanken „ist er ehrlich“ mal weiter spinnst, welche Relevanz hat er denn dann?
Jemand lügt ja nicht ohne Grund. Was sollte denn der Grund für einen Mann sein, dir ein Kompliment zu machen, welches er nicht ehrlich meint? Maximal könnte er doch unehrlich sein, um dich rumzukriegen… aber wäre dies (also dass er dich rumkriegen will) nicht auch schon eine Art von Kompliment an sich?
Reinhard
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Reinhard »

Undomiel hat geschrieben: 28 Feb 2019 17:02
Reinhard hat geschrieben: 28 Feb 2019 16:39
"Attraktiv finden" ist nicht so schwer, es ist ja nicht auf dem Niveau wie "heiß genug, um Verliebtheit auf den ersten Blick auszulösen". :dont:

Ich denke mal, die Optik ist vor allem da wichtig, wo man sonst nichts anderes hat, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und erstmal ins Gespräch zu kommen (bzw. gemeinsam ins Bett). Wenn man an dieser Hürde mal vorbei ist, und man genügend Gemeinsamkeiten gefunden hat, um immer wieder mal in Kontakt miteinenander treten zu können, dann ist gegenseitiges Verständnis wichtiger als wie hübsch sich jemand herrichten könnte ... :hierlang:
Also ich meinte mit "attraktiv finden" einfach, dass ein Mann mich anziehend genug findet, um Kontakt mit mir aufzunehmen/mich anzusprechen und mich kennenlernen will, sich eine Beziehung vorstellen kann. Sei es jetzt wegen Optik oder Ausstrahlung. Diese Hürde muss man erst mal nehmen. Vor allem wenn man jemanden nicht in einem Kontext kennenlernt, wo man sich eh immer wieder sieht (z.B. Kollegen) und die Aufmerksamkeit auch mit anderen Dingen auf sich ziehen kann.
Das sind ja gleich drei Hürden auf einmal. :D

---
a)
Nun, zum Kontakt aufnehmen gibt es eine Menge Hürden, die die Gelegenheit verhindern können. Eine Umgebung, in der eine Ansprache nicht "wie aus heiterem Himmel" wirkt; man kann schon scheitern am Versuch, Blickkontakt aufzunehmen, oder selbiger kommt (aus nicht-zufälligen Gründen) eher mit einer Begleitperson zustande; man will dann auch nicht zu aufdringlich sein, weshalb es schlecht ist, so zu wirken, als wäre man beschäftigt; man kann sogar zu hübsch sein, da denkt mann sich, die hat doch sicher schon jemand, oder würde mich nicht wollen; und dann kann ein Ansprechen auch noch hängenbleiben auf der Stufe des Redens über Wetter oder so, weil Männer sich selten als nur triebgetrieben darstellen wollen. :fessel:

Deshalb würde ich auch nicht aus dem Kontaktverhalten darauf Rückschlüsse ziehen wollen auf die eigene Attraktivität. (Für Männer gilt das schon gleich zweimal nicht.)


b)
Und was Kennenlernen angeht, da gibt es noch das Kennenlernen, das erstmal nicht auf den sexuellen Kontakt ausgerichtet ist, also man interessiert sich für jemandes Weltsicht oder Erlebnisse und Lebensgeschichte. Dieses Interesse ist dann aber unabhängig vom Aussehen. Da erwarte ich eher gar nix von Leuten, die den Arbeit-Fernseher-Häuschen-Kind-Konsum-Lebensweg eingeschlagen haben. Laaangweilig. (Tendenziell ... man weiß es im Konkreten ja erst, wenn man sich auf den Menschen eingelassen hat!)

Für einen Kennenlernwunsch kann auch etwas ganz anderes ausschlaggebend sein als die Optik.


c)
Sich eine Beziehung vorstellen.
Naja, das ist ein weites Feld, das geht ja von bloßem sexuellem Kontakt bis hin zum "verschworene Gemeinschaft bilden, die gemeinsam Pferde stiehlt". Metaphorische Pferde. Und sehr vieles dazwischen. Auszuschließen, dass es für nichts davon jemanden geben soll ist schon sehr pessimistisch.

Die viel größere Einschränkung ist wohl die, was du dir unter "Beziehung" vorstellst ... :hierlang:

---


Was mir dazu einfällt:

XKCD: ... you are strange and fascinating and I have never met anyone like you ... :coolgun:
Make love not war!
Sommersprosse

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Sommersprosse »

Knallgrau hat geschrieben: 01 Mär 2019 05:28 :mrgreen: :mrgreen: sowas sagst du jetzt zum 3ten Mal oder so. ;-) Viell.bin ich ja du. :gruebel: :mrgreen:
Uuuuuuh, nee - das wünsche ich niemandem. Am wenigstens Dir! :kopfstand: :mrgreen:
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mak1
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von mak1 »

Melli hat geschrieben: 01 Mär 2019 09:34 Reine Routine, gehört zum Job, bzw. daß ich das fachlich ganz ok hinbekomme habe ich schon irgendwann mal mitgekriegt :coolsmoke: Aber da bleibt mein Privatleben ausgespart :schuechtern:
Wie schön Melli, wenn Du im beruflichen Umfeld schon mal Routine hast. Warum bleibt dann Dein Privatleben ausgespart? Stehst Du Dir selbst im Weg? Fällt es Dir so schwer aus dem Beruflichen auf das Private zu projizieren?
Ich hab gut reden, ich steh mir mitunter selbst im Weg ;)
Knallgrau

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Knallgrau »

Sommersprosse hat geschrieben: 01 Mär 2019 11:22
Knallgrau hat geschrieben: 01 Mär 2019 05:28 :mrgreen: :mrgreen: sowas sagst du jetzt zum 3ten Mal oder so. ;-) Viell.bin ich ja du. :gruebel: :mrgreen:
Uuuuuuh, nee - das wünsche ich niemandem. Am wenigstens Dir! :kopfstand: :mrgreen:
Na jetzt sag mal...wer wird denn so eine schlechte Meinung haben von sich selbst? :no:
Undomiel

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Undomiel »

Gatem hat geschrieben: 01 Mär 2019 10:11
Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 05:27 Ich weiss es nicht. Solange es sich nur um Worte handelt vermutlich nicht. Woher weiss ich denn, dass er ehrlich ist? Bisher kamen so Komplimente auch noch nie von einem Mann, der sich eine Beziehung mit mir vorstellen könnte. Sondern von Familie, Freunden, Kollegen. Da denke ich dann immer, dass sie sowas nur sagen, weil sie mich halt mögen und nicht den Blickwinkel eines potentiellen Partners haben. Mir fehlt einfach das Selbstvertrauen, um Komplimente annehmen zu können.
Ich weiß nicht inwieweit es meinen Blickwinkel beeinflusst, aber ich mache oder bekomme eigentlich nie Komplimente.
Zu deiner Aussage: Was wäre denn wenn nicht? Also wenn du den Gedanken „ist er ehrlich“ mal weiter spinnst, welche Relevanz hat er denn dann?
Jemand lügt ja nicht ohne Grund. Was sollte denn der Grund für einen Mann sein, dir ein Kompliment zu machen, welches er nicht ehrlich meint? Maximal könnte er doch unehrlich sein, um dich rumzukriegen… aber wäre dies (also dass er dich rumkriegen will) nicht auch schon eine Art von Kompliment an sich?
Das ist auf jeden Fall ein interessanter Aspekt.
Bei Freunden/Familie denke ich mir nicht, dass sie lügen, eher dass sie es eben nicht objektiv und realistisch beurteilen. Außerdem haben sie ja einen ganz anderen Blickwinkel als ein potentiell interessierter Mann.
Was Komplimente von Männern angeht habe ich bisher noch gar nicht näher drüber nachgedacht, warum sie nicht ehrlich sein sollten. Gab auch keinen Anlass dazu, da ich von dieser Seite aus bislang keine Komplimente erhalten habe ;) Du hast aber schon Recht, die hätten da grundsätzlich keine Gründe zu lügen und falsche Komplimente zu machen. Demnach hätte ich wohl auch keinen Grund, ein Kompliment aus dieser Richtung nicht ernst zu nehmen. Was natürlich nicht das Problem löst, dass von dieser Seite aus keine Komplimente kommen ;)
Falls ein Mann wie von dir beschrieben aber falsche Komplimente macht um einen rumzukriegen, obwohl er einen vielleicht max. ok findet, würde ich das keinesfalls als Kompliment auffassen. Ich fände es schlimm wenn ein Mann mich gar nicht wirklich will sondern nur, weil ich gerade das Beste bin, was für ihn verfügbar ist.
Kief

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Kief »

Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 13:40 Falls ein Mann wie von dir beschrieben aber falsche Komplimente macht um einen rumzukriegen, obwohl er einen vielleicht max. ok findet, würde ich das keinesfalls als Kompliment auffassen. Ich fände es schlimm wenn ein Mann mich gar nicht wirklich will sondern nur, weil ich gerade das Beste bin, was für ihn verfügbar ist.
Das Argument kann ich nachvollziehen, was Du vermeiden willst.
Wenn ich dieses Argument jetzt auf generelle Gueltigkeit pruefe, dann faellt mir auf, dass ich da keine schluessige Grenze finde.

Wenn ich also dieses Argument bei Freunden anwende, dann merke ich, dass das Argument ebenfalls eine Linie zieht zwischen verschiedenen "Kontakten", aber diese Freundschaften dennoch ihren Wert haben - und ich durch dieses Argument niemals Freunden etwas nachtragen wuerde.
Ich kann also die Trennlinie anhand des Argumentes quasi beliebig verschieben, wie streng ich das halte.

Damit wird mir klar, dass man das Argument ebenfalls bei Fremden oder so beliebig streng handhaben kann.
Und damit ist es letztendlich lediglich Geschmacksfrage, wie streng ich den Terminus "das beste Verfuegbare" handhabe.
Wie viel emotionalen Anteil oder Stolz auf eigene physische Attribute oder menschliche Qualitaeten ich geschaetzt sehen will, damit meine Ansprueche erfuellt sind ...
ist also irgendwo doch wieder eine Geschmacksfrage, oder?


Wenn ich nun bestimmte Aspekte meines Lebens hinterfragen will,
dann kann mich eine Geschmacksfrage einen Tunnelblick entlang leiten, bei dem ich essentielle Aspekte uebersehe oder auslasse ...
so dass ich evtl. uebersehe, welche alternativen Merkmale oder Ideen vorhanden sind ...

Ich schreibe das nicht, weil ich ne bessere Idee habe.
Aber ich schreibe das, weil ich ahne, dass irgendetwas uebersehen wird.
Vielleicht etwas Unwichtiges, vielleicht etwas Wichtiges.
Aber ich ahne, da ist gerade ein blinder Fleck.
Ich kann ihn foermlich wittern ... :gruebel:


K
Undomiel

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Undomiel »

Reinhard hat geschrieben: 01 Mär 2019 10:20
Undomiel hat geschrieben: 28 Feb 2019 17:02
Reinhard hat geschrieben: 28 Feb 2019 16:39
"Attraktiv finden" ist nicht so schwer, es ist ja nicht auf dem Niveau wie "heiß genug, um Verliebtheit auf den ersten Blick auszulösen". :dont:

Ich denke mal, die Optik ist vor allem da wichtig, wo man sonst nichts anderes hat, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und erstmal ins Gespräch zu kommen (bzw. gemeinsam ins Bett). Wenn man an dieser Hürde mal vorbei ist, und man genügend Gemeinsamkeiten gefunden hat, um immer wieder mal in Kontakt miteinenander treten zu können, dann ist gegenseitiges Verständnis wichtiger als wie hübsch sich jemand herrichten könnte ... :hierlang:
Also ich meinte mit "attraktiv finden" einfach, dass ein Mann mich anziehend genug findet, um Kontakt mit mir aufzunehmen/mich anzusprechen und mich kennenlernen will, sich eine Beziehung vorstellen kann. Sei es jetzt wegen Optik oder Ausstrahlung. Diese Hürde muss man erst mal nehmen. Vor allem wenn man jemanden nicht in einem Kontext kennenlernt, wo man sich eh immer wieder sieht (z.B. Kollegen) und die Aufmerksamkeit auch mit anderen Dingen auf sich ziehen kann.
Das sind ja gleich drei Hürden auf einmal. :D

---
a)
Nun, zum Kontakt aufnehmen gibt es eine Menge Hürden, die die Gelegenheit verhindern können. Eine Umgebung, in der eine Ansprache nicht "wie aus heiterem Himmel" wirkt; man kann schon scheitern am Versuch, Blickkontakt aufzunehmen, oder selbiger kommt (aus nicht-zufälligen Gründen) eher mit einer Begleitperson zustande; man will dann auch nicht zu aufdringlich sein, weshalb es schlecht ist, so zu wirken, als wäre man beschäftigt; man kann sogar zu hübsch sein, da denkt mann sich, die hat doch sicher schon jemand, oder würde mich nicht wollen; und dann kann ein Ansprechen auch noch hängenbleiben auf der Stufe des Redens über Wetter oder so, weil Männer sich selten als nur triebgetrieben darstellen wollen. :fessel:

Deshalb würde ich auch nicht aus dem Kontaktverhalten darauf Rückschlüsse ziehen wollen auf die eigene Attraktivität. (Für Männer gilt das schon gleich zweimal nicht.)


b)
Und was Kennenlernen angeht, da gibt es noch das Kennenlernen, das erstmal nicht auf den sexuellen Kontakt ausgerichtet ist, also man interessiert sich für jemandes Weltsicht oder Erlebnisse und Lebensgeschichte. Dieses Interesse ist dann aber unabhängig vom Aussehen. Da erwarte ich eher gar nix von Leuten, die den Arbeit-Fernseher-Häuschen-Kind-Konsum-Lebensweg eingeschlagen haben. Laaangweilig. (Tendenziell ... man weiß es im Konkreten ja erst, wenn man sich auf den Menschen eingelassen hat!)

Für einen Kennenlernwunsch kann auch etwas ganz anderes ausschlaggebend sein als die Optik.


c)
Sich eine Beziehung vorstellen.
Naja, das ist ein weites Feld, das geht ja von bloßem sexuellem Kontakt bis hin zum "verschworene Gemeinschaft bilden, die gemeinsam Pferde stiehlt". Metaphorische Pferde. Und sehr vieles dazwischen. Auszuschließen, dass es für nichts davon jemanden geben soll ist schon sehr pessimistisch.

Die viel größere Einschränkung ist wohl die, was du dir unter "Beziehung" vorstellst ... :hierlang:

---


Was mir dazu einfällt:

XKCD: ... you are strange and fascinating and I have never met anyone like you ... :coolgun:
Es ist schon klar, dass es Gründe geben kann, warum man jemandem zwar attraktiv findet, ihn aber nicht anspricht. Hypothetisch wäre es möglich, dass mich schon hundert Männer attraktiv fanden, mich aber aus irgendwelchen Gründen nicht angesprochen haben. Genauso gut ist es möglich, dass mich keiner attraktiv fand. Die Wahrheit liegt wie immer vermutlich in der Mitte. Aber das sind alles nur nicht verifizierbare Vermutungen, auf denen ich keine Attraktivitätsbeurteilung aufbauen kann. Das geht nur anhand der tatsächlichen Resonanz potentieller Partner, die in meinem Fall eher bescheiden ist.

Ich beziehe mich auch explizit nicht auf das Kennenlernen mit nicht romantischer bzw. sexueller Intention. Dass da andere Dinge wichtig sind ist logisch. Natürlich kann sich aus einem solchen Kennenlernen auch mehr entwickeln. Bevor es so weit kommt ist dann aber wieder die Optik und die Attraktivität als Partner im Spiel.

Dass meine Vorstellung einer Beziehung das Problem ist glaube ich eher weniger. Die ist eigentlich ganz normal. Ich wünsche mir einen Partner, der mich liebt, den ich liebe und mit dem ich mein Leben teilen kann. Natürlich ist es vermutlich einfacher an reinen Sex als an eine Beziehung zu kommen. Die meisten Männer scheinen weniger wählerisch zu sein, wenn es nur darum geht. Aber mein Ziel ist das nicht.
Undomiel

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Undomiel »

Kief hat geschrieben: 01 Mär 2019 13:59
Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 13:40 Falls ein Mann wie von dir beschrieben aber falsche Komplimente macht um einen rumzukriegen, obwohl er einen vielleicht max. ok findet, würde ich das keinesfalls als Kompliment auffassen. Ich fände es schlimm wenn ein Mann mich gar nicht wirklich will sondern nur, weil ich gerade das Beste bin, was für ihn verfügbar ist.
Das Argument kann ich nachvollziehen, was Du vermeiden willst.
Wenn ich dieses Argument jetzt auf generelle Gueltigkeit pruefe, dann faellt mir auf, dass ich da keine schluessige Grenze finde.

Wenn ich also dieses Argument bei Freunden anwende, dann merke ich, dass das Argument ebenfalls eine Linie zieht zwischen verschiedenen "Kontakten", aber diese Freundschaften dennoch ihren Wert haben - und ich durch dieses Argument niemals Freunden etwas nachtragen wuerde.
Ich kann also die Trennlinie anhand des Argumentes quasi beliebig verschieben, wie streng ich das halte.

Damit wird mir klar, dass man das Argument ebenfalls bei Fremden oder so beliebig streng handhaben kann.
Und damit ist es letztendlich lediglich Geschmacksfrage, wie streng ich den Terminus "das beste Verfuegbare" handhabe.
Wie viel emotionalen Anteil oder Stolz auf eigene physische Attribute oder menschliche Qualitaeten ich geschaetzt sehen will, damit meine Ansprueche erfuellt sind ...
ist also irgendwo doch wieder eine Geschmacksfrage, oder?


Wenn ich nun bestimmte Aspekte meines Lebens hinterfragen will,
dann kann mich eine Geschmacksfrage einen Tunnelblick entlang leiten, bei dem ich essentielle Aspekte uebersehe oder auslasse ...
so dass ich evtl. uebersehe, welche alternativen Merkmale oder Ideen vorhanden sind ...

Ich schreibe das nicht, weil ich ne bessere Idee habe.
Aber ich schreibe das, weil ich ahne, dass irgendetwas uebersehen wird.
Vielleicht etwas Unwichtiges, vielleicht etwas Wichtiges.
Aber ich ahne, da ist gerade ein blinder Fleck.
Ich kann ihn foermlich wittern ... :gruebel:


K
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst. Meine Grenze ist dort, wo etwas Falsches vorgespiegelt wird, um an etwas zu gelangen, an das man sonst nicht gelangt wäre.
Wenn sich beide einig sind, dass es für Sex reicht aber nicht mehr, ist alles ok. Wie hoch der Einzelne da seine Ansprüche setzt ist seine Sache.

Mein persönlicher Anspruch ist jedoch, dass ich vom Anderen tatsächlich begehrt werden möchte. Ich möchte nicht beliebig und austauschbar sein. Deswegen würde ich mich mit reinem Sex auch schwer tun. Wobei es mit Sicherheit auch starkes Begehren zwischen zwei Personen geben kann, obwohl man für eine Beziehung unkompatibel ist.
Melli

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Melli »

mak1 hat geschrieben: 01 Mär 2019 11:26
Melli hat geschrieben: 01 Mär 2019 09:34Reine Routine, gehört zum Job, bzw. daß ich das fachlich ganz ok hinbekomme habe ich schon irgendwann mal mitgekriegt :coolsmoke: Aber da bleibt mein Privatleben ausgespart :schuechtern:
Wie schön Melli, wenn Du im beruflichen Umfeld schon mal Routine hast. Warum bleibt dann Dein Privatleben ausgespart? [...] Fällt es Dir so schwer aus dem Beruflichen auf das Private zu projizieren?
Mit der Frage hast Du mich ein bißchen überrascht und ins grübeln gebracht :oops: Die beste Antwort, die mir bislang einfiel, wäre daß es sich um mehrere (also mehr als nur zwei) Lebensbereiche handelt, die mit Bezeichnungen wie "beruflich" und "privat" nicht sehr adäquat zu fassen sind. Da hatte ich zu kurz gegriffen. Mein Fehler.

Natürlich habe ich an manchen wissenschaftlichen Fragestellungen ein persönliches Interesse (und Spaß macht es auch noch :)). Auf mein – nicht stattfindendes – Liebesleben hat das allerdings keinen Einfluß. Es würde mich auch sehr wundern, wenn es da Zusammenhänge geben könnte.
mak1 hat geschrieben: 01 Mär 2019 11:26Stehst Du Dir selbst im Weg?
Zumindest nach meinem Verständnis meistens nicht. Die großen Kämpfe mit sich selbst, die manche Leute berichten, hatte ich kaum. Als ich erstmal aus der Schule raus war, lebte ich doch etwas weiter entfernt von den Problemen, die die meisten Menschen üblicherweise beschäftigen – dafür hatte ich meine eigenen :specht: (Was meine Familie anginge, die war damals angezählt, und Patchworking war nur das nächste Problem statt einer Reparatur :( Da hatte ich längst nichts mehr zu erwarten.)

Wenn psychische Probleme als sich selbst im Wege stehen zählen, dann sähe das leider anders aus. Allgemeinhin bin ich nicht sehr zutraulich, und im sexuellen Bereich habe ich Ängste, die mit jeder weiteren Sch...-Erfahrung noch schlimmer geworden sind (anstatt endlich mal zurückzugehen).

Psychoanalyse war für mich auch nur ein Problem statt einer Lösung. Mit dem Analytiker habe ich mich nicht besonders verstanden. Soll heißen, ich habe mich mit dem gründlichst zerstritten. Aber das schien der Befreiungsakt gewesen zu sein, den ich brauchte. Nachdem ich da nicht mehr hinging, ging es mir besser :schuechtern:
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Reinhard »

Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 14:47 Es ist schon klar, dass es Gründe geben kann, warum man jemandem zwar attraktiv findet, ihn aber nicht anspricht. Hypothetisch wäre es möglich, dass mich schon hundert Männer attraktiv fanden, mich aber aus irgendwelchen Gründen nicht angesprochen haben. Genauso gut ist es möglich, dass mich keiner attraktiv fand. Die Wahrheit liegt wie immer vermutlich in der Mitte.

Ha. Es haben dich also schon fünfzig Männer attraktiv gefunden. :reporter: :good: :hierlang:





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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Thomas90 »

Undomiel hat geschrieben: 26 Feb 2019 19:17 Ja, das ist bei mir genau so. Ich denke das liegt an meiner Unerfahrenheit und allgemeinen Unsicherheit sowie meinem geringen Selbstwertgefühl. Ich habe einfach Angst, in einer Beziehung nicht gut genug zu sein. In jeder Hinsicht. Und in der Folge zurückgewiesen und verletzt zu werden. Deswegen hab ich auch riesengroße Angst vor Dates. Entweder man wird direkt abgelehnt oder es könnte ja tatsächlich ernst werden und man wird dann zurückgewiesen :roll: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Mann dauerhaft mit mir zusammen sein will. Um mir die (in meinem Kopf unausweichliche) Verletzung durch die Ablehnung zu ersparen, sabotiere ich jede eventuelle Möglichkeit eines romantischen Kontaktes dann lieber von vorneherein selber. Man könnte es wohl Selbstmord aus Angst vor dem Tod nennen...
Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung... :sadwoman:
Dieser Aussage kann ich zu 100 Prozent zustimmen! Mein geringes Selbstvertrauen in mir selber steht mir immer im Weg und daraus auszubrechen gelingt mir nicht. Die Angst vor Ablehnung ist stets präsent und behindert dabei so sehr dass man es gar nicht oder nur halbherzig zum Ausdruck bringt wenn man jemanden kennen lernen möchte. Es ist finde ich auch sehr schwer zu erklären wieso man sich selbst so klein hält und denkt absolut nicht interessant für andere zu sein. Aber wenn sich mal im Geiste die Angst und eventuelle vorige schlechte Erfahrungen verfestigt haben spielen sie meist eine Rolle
Undomiel

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Undomiel »

Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2019 09:45
Undomiel hat geschrieben: 01 Mär 2019 14:47 Es ist schon klar, dass es Gründe geben kann, warum man jemandem zwar attraktiv findet, ihn aber nicht anspricht. Hypothetisch wäre es möglich, dass mich schon hundert Männer attraktiv fanden, mich aber aus irgendwelchen Gründen nicht angesprochen haben. Genauso gut ist es möglich, dass mich keiner attraktiv fand. Die Wahrheit liegt wie immer vermutlich in der Mitte.

Ha. Es haben dich also schon fünfzig Männer attraktiv gefunden. :reporter: :good: :hierlang:





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Alles hypothetisch. I will never know ;)
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Undomiel »

Thomas90 hat geschrieben: 02 Mär 2019 09:55
Undomiel hat geschrieben: 26 Feb 2019 19:17 Ja, das ist bei mir genau so. Ich denke das liegt an meiner Unerfahrenheit und allgemeinen Unsicherheit sowie meinem geringen Selbstwertgefühl. Ich habe einfach Angst, in einer Beziehung nicht gut genug zu sein. In jeder Hinsicht. Und in der Folge zurückgewiesen und verletzt zu werden. Deswegen hab ich auch riesengroße Angst vor Dates. Entweder man wird direkt abgelehnt oder es könnte ja tatsächlich ernst werden und man wird dann zurückgewiesen :roll: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Mann dauerhaft mit mir zusammen sein will. Um mir die (in meinem Kopf unausweichliche) Verletzung durch die Ablehnung zu ersparen, sabotiere ich jede eventuelle Möglichkeit eines romantischen Kontaktes dann lieber von vorneherein selber. Man könnte es wohl Selbstmord aus Angst vor dem Tod nennen...
Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung... :sadwoman:
Dieser Aussage kann ich zu 100 Prozent zustimmen! Mein geringes Selbstvertrauen in mir selber steht mir immer im Weg und daraus auszubrechen gelingt mir nicht. Die Angst vor Ablehnung ist stets präsent und behindert dabei so sehr dass man es gar nicht oder nur halbherzig zum Ausdruck bringt wenn man jemanden kennen lernen möchte. Es ist finde ich auch sehr schwer zu erklären wieso man sich selbst so klein hält und denkt absolut nicht interessant für andere zu sein. Aber wenn sich mal im Geiste die Angst und eventuelle vorige schlechte Erfahrungen verfestigt haben spielen sie meist eine Rolle
Du hast Recht, es ist wirklich schwer zu erklären, vermutlich weil es keinen rationalen Grund gibt. Deswegen ist es auch schwer, etwas dagegen zu tun. Wahrscheinlich macht einen dieses Verhalten aber dann tatsächlich unattraktiv und führt zu mangelnder Resonanz, was wiederum die schlechte Meinung über einen selber bestärkt. Eine selffulfilling prophecy.
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Reinhard »

Undomiel hat geschrieben: 02 Mär 2019 12:13
Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2019 09:45 Ha. Es haben dich also schon fünfzig Männer attraktiv gefunden. :reporter: :good: :hierlang:





:pfeif:
Alles hypothetisch. I will never know ;)

Keine Sorge. Männer(*) können eine blühende Phantasie entwickeln und leicht etwas attraktiv finden. Auch dich. :shylove:


(*) genaugenommen verallgemeinere ich von mir auf andere, aber das macht es nicht falsch
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Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von mak1 »

Melli hat geschrieben: 02 Mär 2019 09:02
Mit der Frage hast Du mich ein bißchen überrascht und ins grübeln gebracht :oops: ...
Ich hab Dir eine PN geschrieben.
Nowhere

Re: Wunsch nach und Angst vor einer Beziehung/ Nähe

Beitrag von Nowhere »

Hallo,
auch ich kenne die Angst vor Nähe und intimem Kontakt seit langer Zeit, sie ist auch noch da. Den Vorschlag von "Silentium" finde ich ganz gut, Jemanden zum "üben" suchen. Sich treffen und schauen, ob man auch so etwa die gleiche Wellenlänge hat. Plaudern, vielleicht sogar den körperlichen Kontakt üben. Es muss ja nicht ganz intim werden. Denn, entweder bleibt man im Mauseloch drin, kämpft mit den Ängsten und spürt teils große Bedürfnisse....oder man nimmt mal seinen Mut zusammen und wagt sich raus. Anfangs dachte ich, dass eine Bekanntschaft hier im Forum kein Problem sein kann. Es wird ja keine Heirat erwartet...aber doch mal ein Treffen, bei passender Wellenlänge vielleicht auch etwas mehr. Selbst , wenn es erstmal vorsichtig und unsicher ist. Sind ja dann beide Seiten und es macht nichts aus. Denn beiden Seiten fehlen diese Berührungen. Hat bisher nicht so gut geklappt.

Wenn man genügend Mut aufbringen kann, gibt es ja ganz verschiedene Wege, Austausch und Nähe zu einer Person zu üben. Ich kann nur schreiben, wie es bei mir war. Wird dann Jeder selber wissen, ob es für Ihn/Sie in Frage kommt. Um ganz neue Wege zu gehen, habe ich seit Anfang diesen Jahres an 3 Kuschelabenden teilgenommen. Davor wusste ich von diesen Veranstaltungen nichts, hätte es mir auch nie, nie vorstellen können, hinzugehen und es zu probieren, Berührungen mit fremden Menschen. Der erste Abend war sehr schwierig, zum Glück hatte ich direkt drauf gleich einen weiteren Abend, dort war es sehr angenehm. Man braucht wohl auch etwas Glück, dass die Anzahl Männer und Frauen ausgeglichen ist und es gut organisiert wird.
Danach habe ich mir eine angenehme, sinnliche Massage gegönnt, auch eine Herausforderung.....extrem ungewohnt und ich war sehr nervös. Allerdings konnte ich mich gut darauf einlassen, war sehr entspannt. Meine Ängste haben nachgelassen. Ich habe bei meinen bisherigen Dates und Kontakten gemerkt, dass ich Wert auf ein gewisses gepflegtes Äußeres lege (aber ganz normal, brauche kein Modepüppchen ect. !), und ich versuche, auch selber so aufzutreten.

Wie gesagt, Tipps zu geben, ist nicht so einfach. Aber mal auf sein Bauchgefühl achten, zu Was man Mut findet und es ausprobieren. Diese mit Angst verbundenen Situationen üben und sie "normal" zu machen. Klar ist auch, dass es nach Treffen Absagen und Kontaktabbrüche geben kann. War bei mir auch so und überhaupt nicht angenehm. Aber es brachte gleich Klarheit.

Soviel für heute, Grüße.