bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von AviferAureus »

Gatem hat geschrieben: 26 Apr 2019 08:01 Das Vereine auf einer organisatorischen Ebene auf Neumitglieder angewiesen sind streitet ja wohl niemand ab.
Aber das ändert ja nicht, dass man als jemand neues auf der sozialen Ebene ein Fremdkörper ist, der in eine bestehende Gruppenstruktur drängt...
Das ist sicher richtig. Aber beide Ebenen sind nicht voneinander unabhängig: ohne eine funktionierende soziale Ebene gibt es keine funktionierende organisatorische Ebene. Daher sollte man bei Interesse ruhig mal etwas Neues ausprobieren. Soweit ich das von im Vereinsleben aktiven Personen weiß, sind die oft froh um Personen, welche die Mühe eines Vereinsamtes auf sich nehmen. Zoff und Zank kann es natürlich immer geben.
Gatem hat geschrieben: 26 Apr 2019 08:01 Deutlich besser sind halt einfach Situationen, bei denen alle in etwa den gleichen Stand haben, sowohl was das soziale Gefüge, als auch das Wissen um das Umfeld betrifft. So wie es z.B. bei einem Studienanfang ist oder damals zu Zeiten der Wehrpflicht im Grundwehrdienst war. Nur sind solche Situationen eben äußerst selten. Wenn man mit anderen eine Gruppenreise macht, wäre das ähnlich, aber aufgrund der beschränken Dauer eine Reise auch nicht wirklich langfristig. ...
In diese Situationen (Einschulung, Beginn der beruflichen Ausbildung etc.) wird man nicht wieder kommen. Also muss man das nehmen, was es gibt. Für einige Aktivitäten gibt es z. B. Kurssysteme (VHS, Jagdschein, Sport, Hundesport etc.). Eine beständige Fluktuation ist außerdem bei vielen Aktivitäten der Normalfall.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Gatem »

Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:24 Mir fallen dazu die genannten Facebook-Gruppen wie "Neu-in" oder ähnliche Gruppen ein. Da schreibt dann jemand sowas wie "Ich würde gerne heute Abend Pizza essen gehen. Mag jemand mitkommen?" oder "Hat hier jemand Lust auf eine Partie Billard?" oder ähnliches.
Das klingt wie das Online-Äquivalent einer Kaltansprache und dürfte sich ebenso unangenehm anfühlen.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Sabinchen »

Gatem hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:43
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:24 Mir fallen dazu die genannten Facebook-Gruppen wie "Neu-in" oder ähnliche Gruppen ein. Da schreibt dann jemand sowas wie "Ich würde gerne heute Abend Pizza essen gehen. Mag jemand mitkommen?" oder "Hat hier jemand Lust auf eine Partie Billard?" oder ähnliches.
Das klingt wie das Online-Äquivalent einer Kaltansprache und dürfte sich ebenso unangenehm anfühlen.
Wie kommst du denn darauf? :gruebel: Wenn mich die Angebote nicht interessieren, scrolle ich einfach weiter und gehe nicht darauf ein.
Ich stehe mit beiden Beinen fest neben der Spur. 😢
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Brax »

Gatem hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:43
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:24 Mir fallen dazu die genannten Facebook-Gruppen wie "Neu-in" oder ähnliche Gruppen ein. Da schreibt dann jemand sowas wie "Ich würde gerne heute Abend Pizza essen gehen. Mag jemand mitkommen?" oder "Hat hier jemand Lust auf eine Partie Billard?" oder ähnliches.
Das klingt wie das Online-Äquivalent einer Kaltansprache und dürfte sich ebenso unangenehm anfühlen.
Nein, keineswegs. Bei einer Kaltansprache sprichst du ja gezielt eine Person an. Du riskierst dabei, dass diese Person sich von dir belästigt fühlt und dass du eine Abfuhr kassierst (die möglicherweise auch nicht gerade nett ist). Und dass die angesprochene Person so gar kein Interesse an deinem Anliegen hat.

Wenn du in einer Fb-Gruppe auf einen Beitrag antwortest, in dem jemand Begleitung sucht, dann wird sich derjenige wohl kaum belästigt fühlen, schließlich möchte er ja Antworten bekommen. Er möchte Begleitung und da wird wohl kaum jemand sagen "Ach nee, mit dir doch nicht".
Und wenn du selbst jemanden suchst, schreibst du ja auch niemanden direkt an. Du erstellst einen Beitrag und es antworten die, die Interesse haben. Es wird dir keiner einen Korb geben und hinschreiben "Nö, will ich nicht".
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von NBUC »

AviferAureus hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:42 Das ist sicher richtig. Aber beide Ebenen sind nicht voneinander unabhängig: ohne eine funktionierende soziale Ebene gibt es keine funktionierende organisatorische Ebene.
...
Soweit ich das von im Vereinsleben aktiven Personen weiß, sind die oft froh um Personen, welche die Mühe eines Vereinsamtes auf sich nehmen.
Letzteres leider recht häufig, weil ersteres gelten sollte, aber heutzutage sehr oft nicht tut. Die Leute sehen sich als Kunden der Vereine, die dafür gefälligst Unterhaltung etc. abwerfen sollen und das schnell, passgenau und aufwandslos.
Entsprechend froh sind die wenigen, die sich noch engagieren, aber halt weil es dann oft so wenige sind.
AviferAureus hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:42 In diese Situationen (Einschulung, Beginn der beruflichen Ausbildung etc.) wird man nicht wieder kommen.
Das ist leider richtig.
Gatem hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:43 Das klingt wie das Online-Äquivalent einer Kaltansprache und dürfte sich ebenso unangenehm anfühlen.
Nein, und wenn haben sie dich mit dem Angebotreinstellen angesprochen.
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:59 Wenn du in einer Fb-Gruppe auf einen Beitrag antwortest, in dem jemand Begleitung sucht, dann wird sich derjenige wohl kaum belästigt fühlen, schließlich möchte er ja Antworten bekommen. Er möchte Begleitung und da wird wohl kaum jemand sagen "Ach nee, mit dir doch nicht".
Und wenn du selbst jemanden suchst, schreibst du ja auch niemanden direkt an. Du erstellst einen Beitrag und es antworten die, die Interesse haben. Es wird dir keiner einen Korb geben und hinschreiben "Nö, will ich nicht".
Ok, ein paar Idioten gibt es immer, besonders, wenn eine persönliche, nichtöffentliche Kontaktaufnahme da vorgesehen ist. Nei NIT habe ich mehrfach gar keine oder auch die Rückmeldung bekommen: Ne, wir suchen eigentlich nur Frauen ... .

Bei Spontacts habe ich bisher hingegen nur eine einzige schlechte Erfahrung gemacht bei über 100 Terminen.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Brax hat geschrieben: 25 Apr 2019 15:48 Wie gesagt, es gibt auch einen Haufen Möglichkeiten, für die man keine spezifischen Interessen braucht. Oder ist es für einen Nerd auch so furchtbar langweilig, einfach mal mit jemandem ein Bier trinken, einen Kinofilm anschauen oder eine Partie Billard spielen zu gehen? Wenn er doch so gerne Leute kennenlernen möchte?
Ich glaube, die meisten Nerds wollen nicht irgendwelche Leute kennenlernen, nur um überhaupt Leute kennenzulernen. Das, und sie haben schon genug nicht unbedingt erbauliche Erfahrungen mit Nichtnerds, die ihr Nerdtum nicht verstehen und häufig auch nicht akzeptieren. Man kann es Nerds nicht verübeln, wenn sie lieber unter ihresgleichen bleiben.

Natürlich würde so manch ein Nerd auch gern ins Kino gehen. Aber zum einen muß da schon ein Film laufen, den er sich ansehen würde. Und zum anderen sehen und verarbeiten Nerds Filme anders als Nichtnerds – woran sich sowohl Nerds als auch Nichtnerds stören. Wenn ein Nerd mit einem Nichtnerd ins Kino geht, wird sich der Nerd daran stören, daß er mit dem Nichtnerd nicht angemessen über den Film reden kann. Und der Nichtnerd wird sich daran stören, daß der Nerd den Film unbedingt bis ins Detail zerpflücken und analysieren muß, und er selbst – der Nichtnerd – kommt dabei sowieso nicht mit, weil ihm zum einen das Basiswissen des Nerd und zum anderen dessen Denkweise fehlt.

Erst kürzlich hätte man das sehr gut testen können, indem man sich mit einem ausgemachten Langzeit-Transformers-Fan Bumblebee ansieht. Für den Fan wäre das nicht einfach schönes, buntes Popcorn-Actionkino gewesen. Nein, er hätte den Film noch während des Films mit bisherigen Transformers-Generationen verglichen, vor allem mit der Ursprungsgeneration und den Michael-Bay-Filmen. Und er hätte hinterher über den Film reden wollen. Und er hätte dabei nicht nur Sachverhalte formuliert, die jemand, der kein Hardcore-Transformers-Fan ist, nicht nachvollziehen kann, sondern auch Begriffe wie „Kanon“, „G1“ (wenn man Glück hat, „Geh-Eins“; wenn nicht, „Dschie-Uan“) und „Bayformers“ in den Mund genommen. Und er wäre frustriert gewesen, wenn derjenige, auf den er eingeredet hätte, kein Wort verstanden hätte.

Man könnte auch in einen Star Wars-Film mit einem alteingesessenen Fan gehen, der schon die Prequel-Trilogie ablehnt, die J.J.-Abrams-Filme erst recht als nicht existent ansieht und Star Wars Episode I: Eine neue Hoffnung immer noch hartnäckig Krieg der Sterne nennt, sich dafür aber besser im Expanded Universe auskennt als jüngere Fans in den bisherigen Filmen.
Undomiel hat geschrieben: 25 Apr 2019 16:02 Also zunächst ist mir schleierhaft, was das mit dir zu tun hat.
Ganz einfach: Jemand mußte darauf hinweisen – des Verständnis halber. Wenn LonesomeCoder nicht darauf hinweist, dann tue ich es für ihn.
knopper hat geschrieben: 25 Apr 2019 16:54
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 25 Apr 2019 15:19 Du wirst Unmengen an hübschen jungen Frauen sehen. Ohne männliche Begleitung. Und in sommerlich-leichter Kleidung – so daß ich mir nicht sicher bin, ob du dich dann noch traust, sie anzusprechen.

he he ja da verfalle ich dann vermutlich wieder schnell in alte Muster, und würde mich vermutlich nicht trauen .. :hammer:
Das ist dann natürlich das Risiko.
Xiangni hat geschrieben: 25 Apr 2019 18:47 Ich persönlich wollte vielleicht 10% aller Filme, die ich in Kino gesehen habe, unbedingt sehen.
Bei mir waren es so ungefähr alle bis auf einen. Allerdings war ich in den vergangenen zehn Jahren dreimal im Kino und habe da nur zwei Filme gesehen.
Xiangni hat geschrieben: 25 Apr 2019 18:47 Wenn man sich nicht gut kennt, kann man wenigstens im Anschluss über den Film fachsimpeln. Und danach über andere Filme die man schon gesehen hat. Oder über die Themen, die im Film behandelt werden. Oder ob das Buch dazu besser ist. Und und und.
Oder eben nicht, wenn die Wissensstände und die Attitüden zu unterschiedlich sind – siehe weiter oben.
Xiangni hat geschrieben: 25 Apr 2019 18:47 Wer sich nicht so zum Sport aufraffen kann, für den kann es definitiv von Vorteil sein einen Kurs zu besuchen. Denn man zahlt dafür und "muss" gehen. So handhabe ich es zumindest, da mir der Eigenantrieb/Motivation fehlt.
Funktioniert auch nicht, wenn man so unsportlich ist wie ich.

Und diejenigen, die zwar einen Freundeskreis haben, aber sich viel zu selten sehen: Wenn ich in der Situation bin, dass ich für die kommende Woche noch nichts abgemacht habe, dann schreibe ich mal wieder jemandem, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Frage: Hallo wie geht es dir? Wollen wir wieder mal was zusammen unternehmen?
LonesomeCoder hat geschrieben: 26 Apr 2019 09:31 Ich wäre nie drauf gekommen, dass fredstiller das Rotlichtviertel meinte, sondern ich ging von Schaufenstern in einer Shopping-Meile aus, wo sich die vielen jungen, von LCZ erwähnten Frauen aufhalten.
Wer Hamburg nicht kennt, reduziert es gern auf den Bereich von der Reeperbahn bis zur Herbertstraße. Und wer dann in Kleinkleckersdorf keine hübschen jungen Frauen in freier Wildbahn sieht (weil die alle mit spätestens 19 weggezogen sind), für den ist es auch nicht vorstellbar, daß es so etwas in einer Millionenmetropole wie Hamburg gibt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von LonesomeCoder »

Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:24 Mir fallen dazu die genannten Facebook-Gruppen wie "Neu-in" oder ähnliche Gruppen ein. Da schreibt dann jemand sowas wie "Ich würde gerne heute Abend Pizza essen gehen. Mag jemand mitkommen?" oder "Hat hier jemand Lust auf eine Partie Billard?" oder ähnliches. Internations (wenn man Facebook ablehnt und Englisch kann) funktioniert übrigens ähnlich. Du kannst mitmachen, wann und wobei du Lust hast und es verpflichtet dich zu nichts. Du kannst auch selbst Leute suchen, wenn du etwas Bestimmtes unternehmen magst. Nur müsstest du dazu wohl aus deinem Extrem-Dorf raus- und in die nächste Stadt fahren.
Kontakte, die weit weg sind, habe ich ausreichend, da sich der Schule und Studium alle weit verteilt haben. Ich wäre an welchen interessiert, die nicht ewig lange Fahrten und Vorausplanung erfordern würden.
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:59 Wenn du in einer Fb-Gruppe auf einen Beitrag antwortest, in dem jemand Begleitung sucht, dann wird sich derjenige wohl kaum belästigt fühlen, schließlich möchte er ja Antworten bekommen. Er möchte Begleitung und da wird wohl kaum jemand sagen "Ach nee, mit dir doch nicht".
Und wenn du selbst jemanden suchst, schreibst du ja auch niemanden direkt an. Du erstellst einen Beitrag und es antworten die, die Interesse haben. Es wird dir keiner einen Korb geben und hinschreiben "Nö, will ich nicht".
Wenn man selber was anbietet, kann es sein, dass niemand drauf reagiert. Könnte aber neben einem selber auch am Ort, Zeit oder Aktivität liegen. Oder wenn man wo nachfragt, kann es eine Ablehnung wegen zu jung/alt/Geschlecht/nicht x (z.B. sportlich) genug geben. Die meisten Leute werden Leute mit bestimmten Eigenschaften suchen und nicht irgendwelche. Ich etwa würde auf Alter und Bildung achten.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 26 Apr 2019 15:48 Ich glaube, die meisten Nerds wollen nicht irgendwelche Leute kennenlernen, nur um überhaupt Leute kennenzulernen. Das, und sie haben schon genug nicht unbedingt erbauliche Erfahrungen mit Nichtnerds, die ihr Nerdtum nicht verstehen und häufig auch nicht akzeptieren. Man kann es Nerds nicht verübeln, wenn sie lieber unter ihresgleichen bleiben.

Natürlich würde so manch ein Nerd auch gern ins Kino gehen. Aber zum einen muß da schon ein Film laufen, den er sich ansehen würde. Und zum anderen sehen und verarbeiten Nerds Filme anders als Nichtnerds – woran sich sowohl Nerds als auch Nichtnerds stören. Wenn ein Nerd mit einem Nichtnerd ins Kino geht, wird sich der Nerd daran stören, daß er mit dem Nichtnerd nicht angemessen über den Film reden kann. Und der Nichtnerd wird sich daran stören, daß der Nerd den Film unbedingt bis ins Detail zerpflücken und analysieren muß, und er selbst – der Nichtnerd – kommt dabei sowieso nicht mit, weil ihm zum einen das Basiswissen des Nerd und zum anderen dessen Denkweise fehlt.
Xiangni hat geschrieben: 25 Apr 2019 18:47 Wenn man sich nicht gut kennt, kann man wenigstens im Anschluss über den Film fachsimpeln. Und danach über andere Filme die man schon gesehen hat. Oder über die Themen, die im Film behandelt werden. Oder ob das Buch dazu besser ist. Und und und.
Oder eben nicht, wenn die Wissensstände und die Attitüden zu unterschiedlich sind – siehe weiter oben.
Xiangni hat geschrieben: 25 Apr 2019 18:47 Wer sich nicht so zum Sport aufraffen kann, für den kann es definitiv von Vorteil sein einen Kurs zu besuchen. Denn man zahlt dafür und "muss" gehen. So handhabe ich es zumindest, da mir der Eigenantrieb/Motivation fehlt.
Funktioniert auch nicht, wenn man so unsportlich ist wie ich.

Und diejenigen, die zwar einen Freundeskreis haben, aber sich viel zu selten sehen: Wenn ich in der Situation bin, dass ich für die kommende Woche noch nichts abgemacht habe, dann schreibe ich mal wieder jemandem, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Frage: Hallo wie geht es dir? Wollen wir wieder mal was zusammen unternehmen?
LonesomeCoder hat geschrieben: 26 Apr 2019 09:31 Ich wäre nie drauf gekommen, dass fredstiller das Rotlichtviertel meinte, sondern ich ging von Schaufenstern in einer Shopping-Meile aus, wo sich die vielen jungen, von LCZ erwähnten Frauen aufhalten.
Wer Hamburg nicht kennt, reduziert es gern auf den Bereich von der Reeperbahn bis zur Herbertstraße. Und wer dann in Kleinkleckersdorf keine hübschen jungen Frauen in freier Wildbahn sieht (weil die alle mit spätestens 19 weggezogen sind), für den ist es auch nicht vorstellbar, daß es so etwas in einer Millionenmetropole wie Hamburg gibt.
Volle Zustimmung, du ersparst mir gerade viel Tipparbeit :)
Beim Studium in einer Großstadt sah ich viele junge Frauen, aber meist nur auf Uni-Geländern oder Nachtleben.
Neben der Reeperbahn assoziere ich Hamburg noch mit dem Hafen und Musicals.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Xiangni »

@Lonesome Coder und Le Chiffre Zéro: Versteh ich das richtig: Ihr wollt nur mit Nerds was zu tun haben, nervt euch aber, weil es in eurem Nerd-Freundeskreis keine Frauen hat? Ich kann ja nachvollziehen, dass ihr euch mit einem zukünftigen Freund auch unterhalten können wollt, aber muss denn dieser Freund alle Facetten eures Charakters und eurer Vorlieben abdecken? Es reicht doch, wenn etwas davon erfüllt ist? Ich habe geschrieben, dass ich verschiedene Freunde je nach Aktivität/Wunschthema habe.

@Lonesome Coder: Du willst also einen weiblichen Nerd (für ONS ja eigentlich gar nicht relevant), der bei dir in der Umgebung wohnt. Dein Extrem-Dorf bietet aber nur verheiratete Paare oder Leute ausserhalb deines gewünschten Alters. Ich persönlich würde dann eben da anknüpfen, wo man keine Kompromisse machen will, sprich:
- Nerds erwünscht = sich dort aufhalten, wo andere Nerds sich aufhalten (Es gibt ja beispielsweise auch Leute, die in der realen Welt Games nachspielen...). Dafür muss man aber halt vielleicht ein bisschen weiter reisen.
- ONS erwünscht: einschlägige Websiten, Tinder, allenfalls wie heisst das? Swingerclubs, dann Partys, wo viel Alkohol ausgeschenkt wird
- Frau erwünscht: Muss sie auch ein Nerd sein? Dann siehe erster Punkt.
- neue Freunde finden: Müssen sie auch Nefds sein? Dann siehe erster Punkt. Wenn nicht, dann Spontacts, Meetup, Neu-in, Vereine, eben all das, was schon aufgezählt wurde.

Man muss doch da ansetzen, wo sich was machen lässt. Das Extrem-Dorf von LSC bietet keine weiblichen potentiellen OdB, also muss man ausschwärmen. Sonst steht man sich doch selbst im Weg: Man kennt jede einzelne Person aus dem Dorf, niemand kommt in Frage. Was bleibt also zu tun: im nächsten Dorf zu schauen. Und so weiter und so fort.

@Film schauen mit einer Person, die sich nicht auskennt: warum muss es denn genau dieser Film sein? Wenn man doch schon von Anfang am weiss, dass man sich grünundblau ärgern wird, weil der Kumpel, der mitkommt, keine Ahnung vom Thema hat und nicht mitdiskutieren kann, warum fragt man denn genau diesen Kumpel, ob er mitkommen will? Man kann diesen Film ja mit den Leuten anschauen gehen, mit denen man darüber fachsimpeln kann und dafür mit dem Kumpel, der keine Ahnung hat, einen anderen Film anschauen gehen, zu welchem es keinerlei Vorkenntnisse von beiden Seiten benötigt.

Vielleicht klingt das hart, aber ich habe das Gefühl, ihr seid auf der Suche nach einem weiblichen Klon von euch.

Ich gebe es zu, ich kann nicht nachvollziehen, wie man etwas nicht mal ausprobieren kann. Wie man ohne es zu probieren schon vorher schlecht davon spricht. Ja, vielleicht gefällt es einem dann auch nicht, völlig okay. Vielleicht macht es einem aber doch Spass, wäre ja auch schön. Also warum nicht mal 1x pro Monat in die nächst grössere Stadt fahren, sich auf Spontacts oder Neu-In-Facegruppe etwas raussuchen, dem man zumindest ein bisschen offen gegenüber steht und hingehen? Und die Ausrede: Ach wer Billard spielen will muss Profi sein zählt nicht. Die anderen Leute, die mitmachen, sind meist noch viel schlechter als man selbst. Und sollten sich doch zwei Teilnehmer finden, denen es zu langsam/schlecht läuft, dann würden die sich wohl automatisch selber nen Tisch nehmen.

Und dass jemamd bei Spontacts aufgrund des falschen Alters abgelehnt worden sei, glaube ich nicht. Da darf ja mitmachen wer will, weil es ist ein öffentlicher Aufruf auf dieser Plattform. Klar, wenn da steht maximal 8 Teilnehmer und du bist der 9., dann hast du Pech gehabt. Oder wenn da steht: nur Frauen, dann wundert es mich nicht, wenn die Anfrage abgelehnt wird.

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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Vielleicht klingt das hart, aber ich habe das Gefühl, ihr seid auf der Suche nach einem weiblichen Klon von euch.
Wär schon schön ... :shylove:
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Und dass jemamd bei Spontacts aufgrund des falschen Alters abgelehnt worden sei, glaube ich nicht. Da darf ja mitmachen wer will, weil es ist ein öffentlicher Aufruf auf dieser Plattform. Klar, wenn da steht maximal 8 Teilnehmer und du bist der 9., dann hast du Pech gehabt. Oder wenn da steht: nur Frauen, dann wundert es mich nicht, wenn die Anfrage abgelehnt wird.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Xiangni »

LonesomeCoder hat geschrieben: 26 Apr 2019 16:00
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 10:24 Mir fallen dazu die genannten Facebook-Gruppen wie "Neu-in" oder ähnliche Gruppen ein. Da schreibt dann jemand sowas wie "Ich würde gerne heute Abend Pizza essen gehen. Mag jemand mitkommen?" oder "Hat hier jemand Lust auf eine Partie Billard?" oder ähnliches. Internations (wenn man Facebook ablehnt und Englisch kann) funktioniert übrigens ähnlich. Du kannst mitmachen, wann und wobei du Lust hast und es verpflichtet dich zu nichts. Du kannst auch selbst Leute suchen, wenn du etwas Bestimmtes unternehmen magst. Nur müsstest du dazu wohl aus deinem Extrem-Dorf raus- und in die nächste Stadt fahren.
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Eins würde mich noch interessieren: Wie lange brauchst du mit ÖV oder Auto in die nächste 10'000 Einwohner Stadt? Und wie lange in die nächste 50'000 Einwohner-Stadt?
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Xiangni »

Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Und dass jemamd bei Spontacts aufgrund des falschen Alters abgelehnt worden sei, glaube ich nicht. Da darf ja mitmachen wer will, weil es ist ein öffentlicher Aufruf auf dieser Plattform. Klar, wenn da steht maximal 8 Teilnehmer und du bist der 9., dann hast du Pech gehabt. Oder wenn da steht: nur Frauen, dann wundert es mich nicht, wenn die Anfrage abgelehnt wird.
NBUC hat geschrieben: Altersbegrenzungen stehen da auch öfters.
Und was hält euch davon ab einen eigenen Event/Gruppe zu posten ohne Alterlimite? Oder mit dem für euch passenden Altersrahmen?
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:30 Und was hält euch davon ab einen eigenen Event/Gruppe zu posten ohne Alterlimite? Oder mit dem für euch passenden Altersrahmen?
Habe ich auch schon ein paar Mal gemacht, aber die Quote an angenommenen Vorschläge ist jetzt nicht gerade begeisternd.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 @Lonesome Coder und Le Chiffre Zéro: Versteh ich das richtig: Ihr wollt nur mit Nerds was zu tun haben, nervt euch aber, weil es in eurem Nerd-Freundeskreis keine Frauen hat? Ich kann ja nachvollziehen, dass ihr euch mit einem zukünftigen Freund auch unterhalten können wollt, aber muss denn dieser Freund alle Facetten eures Charakters und eurer Vorlieben abdecken? Es reicht doch, wenn etwas davon erfüllt ist? Ich habe geschrieben, dass ich verschiedene Freunde je nach Aktivität/Wunschthema habe.
Ich habe nicht von mir persönlich gesprochen, jedenfalls nicht direkt ausschließlich, wie es viele andere hier tun. (Ansonsten würde mir neuerdings angedichtet, ich sei Transformers- oder Star Wars-Fan – das bin ich nicht.)

Ich habe Nerds im allgemeinen gemeint. Und davon gibt es mehr, weit mehr als nur mich, und es gibt weit schlimmere Exemplare als mich.

Und es geht doch letzten Endes darum, Frauen kennenzulernen. Man baut Bekanntenkreise auf, um irgendwie darüber Frauen kennenzulernen oder darüber Freundschaften zu knüpfen, über die man dann wiederum Frauen kennenlernt. Das ist nur vergebliche Liebesmüh’, wenn man sich ausschließlich in Kreisen bewegt, in denen es keine Frauen gibt – weil man zu Kreisen, in denen es Frauen gibt, inkompatibel ist.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 @Film schauen mit einer Person, die sich nicht auskennt: warum muss es denn genau dieser Film sein?
Mir sind meine Zeit und mein Geld zu kostbar, um Filme zu sehen, die mich nicht interessieren oder mir von vornherein überhaupt nicht gefallen. Warum wohl war ich die letzten drei Male im Kino im September 2009, Oktober 2017 und noch einmal Oktober 2017? Waren sonst sämtliche Kinos in Hamburg geschlossen?
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Wenn man doch schon von Anfang am weiss, dass man sich grünundblau ärgern wird, weil der Kumpel, der mitkommt, keine Ahnung vom Thema hat und nicht mitdiskutieren kann, warum fragt man denn genau diesen Kumpel, ob er mitkommen will?
Das tut man eben nicht. In diesem Fall geht man allein ins Kino.

Es ging aber darum, auf Biegen und Brechen mit jemandem ins Kino zu gehen.

Nun kennt man aber nicht immer Leute, die einen zu einem selbst kompatiblen Mediengeschmack haben und eine zu einem selbst kompatibel Art und Weise, Medien aufzufassen.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Man kann diesen Film ja mit den Leuten anschauen gehen, mit denen man darüber fachsimpeln kann
Wenn man welche kennt. Was man häufig nicht tut.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 und dafür mit dem Kumpel, der keine Ahnung hat, einen anderen Film anschauen gehen, zu welchem es keinerlei Vorkenntnisse von beiden Seiten benötigt.
… und der einen nicht das kleinste bißchen interessiert?
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Vielleicht klingt das hart, aber ich habe das Gefühl, ihr seid auf der Suche nach einem weiblichen Klon von euch.
Ich will gar keine weibliche Ausgabe von mir. Eine weibliche Ausgabe von mir wäre so unattraktiv, wie ich es selbst bin.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Ich gebe es zu, ich kann nicht nachvollziehen, wie man etwas nicht mal ausprobieren kann. Wie man ohne es zu probieren schon vorher schlecht davon spricht.
Man geht ja nicht vollkommen blindlings an neue Dinge heran. Besonders der Nerd tut das nicht. Der informiert sich vorher. Für Filme gibt es zum Beispiel Vorankündigungen, und wenn sie schon laufen – und sei es in Nordamerika –, gibt es Rezensionen. Ja, auch spoilerfreie.

Außerdem hat man eigene Erfahrungen. Beispielsweise eigene Erfahrungen davon, wie es ist, als Nerd Nerd-Themen mit einem Nichtnerd zu behandeln.

Dazu kommen Erfahrungen, die andere Menschen in derselben oder einer sehr ähnlichen Situation gemacht und online gepostet haben, z. B. im AB-Treff, in anderen Foren, auf Reddit oder wo auch immer.

Wer einigermaßen sein Gehirn benutzen kann – und bei Nerds kann man davon ausgehen, daß sie das ständig tun –, kann sich so vorab ein Bild von dem machen, was ihn erwartet. Anhand dieses Bildes kann er mit einer sehr großen Zuverlässigkeit vorab abschätzen, ob es sich lohnt oder nicht.

Das Sozialisieren über Events, die einen nicht direkt ansprechen, ist für Nerds sowieso ziemlich sinnlos. Da treffen sie nur Leute, mit denen sie nicht kompatibel sind. Leute, die völlig anders denken, die völlig anders ticken, die völlig andere Interessen haben, mit denen der Nerd nicht ein einziges Interesse oder eine einzige Denkweise teilt – mit denen sich der Nerd also sowieso nicht verstehen wird.

Nerds gehen Aktivitäten nach, die sie interessieren. Da treffen sie schon eher auf Leute, die zu ihnen passen. Aber, und ich denke, da sind wir uns einig, das ist eine ziemliche soziale Sackgasse.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Also warum nicht mal 1x pro Monat in die nächst grössere Stadt fahren, sich auf Spontacts oder Neu-In-Facegruppe etwas raussuchen, dem man zumindest ein bisschen offen gegenüber steht und hingehen?
Mich kannst du damit nicht meinen. Die „nächstgrößere Stadt“ (also größer als 1,8 Millionen) ist Berlin (da bin ich im Mai sowieso einen Tag, habe da aber Programm und nicht groß Zeit für etwas anderes), und alle anderen größeren Städte sind im Ausland.

Im übrigen habe ich derlei Plattformen schon einmal einsehen können. Da passiert seltenst etwas, was mich auch nur im entferntesten nicht abstoßen würde, und nie etwas, wofür ich mich wirklich begeistern könnte.

Außerdem würde ich zu solchen Events der Events halber gehen – und nicht der Leute halber. Ginge ich der Leute halber, würde ich auf einem Event landen, das mich womöglich derart intensiv abstößt, daß ich es möglichst schnell wieder verlassen möchte. Zumindest würde ich mich zu Recht äußerst fehl am Platze fühlen. Und dort würde ich genau niemanden kennenlernen, weil da niemand wäre, der auch nur annähernd auf meiner Wellenlänge wäre. Ich spreche aus mehrfacher Erfahrung – unter anderem, aber nicht ausschließlich aus Single-Events.

Ich selbst würde da auch nie von mir selbst aus mit jemandem in Kontakt treten. Es lohnt sich nicht. Die Trefferquote ist viel zu gering (geschätzt deutlich unter 5%). Außerdem: Wie soll ich die Leute ansprechen? Small Talk kann ich nicht. Auf etwas zum Thema des Events? Das mich überhaupt nicht interessiert, sondern vielleicht sogar nervt?

Heuristische Vorausplanung erspart einem da eine ganze Menge Frustration. Eine Art von Frustration, die noch schlimmer ist als die, die ich verspüre, wenn ich nach einer weiteren erfolglosen Single- und/oder Silvesterparty nach Hause fahre, auf der ich außer mit Barkeepern, Ticketverkäufern und dem Garderobenpersonal mit genau niemandem in Kontakt getreten bin.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:18 Und die Ausrede: Ach wer Billard spielen will muss Profi sein zählt nicht. Die anderen Leute, die mitmachen, sind meist noch viel schlechter als man selbst.
Das wage ich zu bezweifeln.
Xiangni hat geschrieben: 26 Apr 2019 17:30 Und was hält euch davon ab einen eigenen Event/Gruppe zu posten ohne Alterlimite? Oder mit dem für euch passenden Altersrahmen?
Erstens, daß ich entsprechende Plattformen nicht nutze.

Zweitens, daß ich kein Organisationstalent habe. Für nichts. Auch nicht für kleine Events.

Drittens: Was soll ich für ein Event organisieren, das sowohl mich interessieren soll als auch Leute, die normal™ sind und ganz und gar nicht wie ich, damit ich mal ganz andere Leute kennenlerne?

Sorry, wenn ich hier jetzt mit harter, kalter, analytischer Logik komme, aber ich bin das, was in einer gewissen Frage auf OkCupid mit „super logical“ gemeint ist. Immer.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Brax »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 26 Apr 2019 15:48
Brax hat geschrieben: 25 Apr 2019 15:48 Wie gesagt, es gibt auch einen Haufen Möglichkeiten, für die man keine spezifischen Interessen braucht. Oder ist es für einen Nerd auch so furchtbar langweilig, einfach mal mit jemandem ein Bier trinken, einen Kinofilm anschauen oder eine Partie Billard spielen zu gehen? Wenn er doch so gerne Leute kennenlernen möchte?
Ich glaube, die meisten Nerds wollen nicht irgendwelche Leute kennenlernen, nur um überhaupt Leute kennenzulernen. Das, und sie haben schon genug nicht unbedingt erbauliche Erfahrungen mit Nichtnerds, die ihr Nerdtum nicht verstehen und häufig auch nicht akzeptieren. Man kann es Nerds nicht verübeln, wenn sie lieber unter ihresgleichen bleiben.
Ok, sehe ich ein.
Ich habe meine Beiträge hier unter der Annahme geschrieben, dass sich jemand alleine fühlt, weil er keine sozialen Kontakte hat und Leute kennenlernen möchte. Dann aber eben die Frage: Und warum sucht man als Nerd dann nicht nach anderen Nerds?
Und geht mit dem anderen Nerd ins Kino (ist jetzt nur ein Beispiel) und fachsimpelt und analysiert nerdmäßig den Film?

Da du es später geschrieben hast: Warum soll das eine soziale Sackgasse sein? Wenn du Freunde finden willst, weil du keine hast, und du findest Nerds, mit denen du dich anfreunden kannst, dann hast du Freunde gefunden -> Ziel erreicht.
Und ich glaube nicht, dass alle Nerds so gar keine Frauen in ihrem Umfeld haben.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von inVinoVeritas »

In diesem Thread ist es wirklich spannend zu sehen, wie einerseits eine große Sammlung an Möglichkeiten zusammengetragen worden ist, die das Erweitern des Social Circles und das Kennenlernen von Frauen ermöglichen, während dieser gleichzeitig eine ebenso große Liste voller "Aber", "Will nicht" und "Geht nicht" gegenübersteht.
Manch einer hat sich wohl bis zur Haarspitze in seinen Zustand einbetoniert, bei diesen Leuten gibt es somit schlichtweg keine Möglichkeiten mehr aus dem jetzigen unerwünschten Zustand herauszukommen, da hierfür Schritte notwendig wären, die gleichsam allesamt abgelehnt werden. (Oder in der Theorie unendlich viele Gründe dagegen sprechen, warum das nicht klappen würde)

Vielleicht können sich andere User hier aber ja dennoch die eine oder andere Anregung rauspicken, dann hätte dieser Thread ja dennoch etwas positives gebracht.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von NBUC »

Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Ok, sehe ich ein.
Ich habe meine Beiträge hier unter der Annahme geschrieben, dass sich jemand alleine fühlt, weil er keine sozialen Kontakte hat und Leute kennenlernen möchte. Dann aber eben die Frage: Und warum sucht man als Nerd dann nicht nach anderen Nerds?
Und geht mit dem anderen Nerd ins Kino (ist jetzt nur ein Beispiel) und fachsimpelt und analysiert nerdmäßig den Film?

Da du es später geschrieben hast: Warum soll das eine soziale Sackgasse sein? Wenn du Freunde finden willst, weil du keine hast, und du findest Nerds, mit denen du dich anfreunden kannst, dann hast du Freunde gefunden -> Ziel erreicht.
Und ich glaube nicht, dass alle Nerds so gar keine Frauen in ihrem Umfeld haben.
2 unterschiedliche Ebenen:
Manche suchen generell Anschluss. Den würden sie natürlich bevorzugt in den Kreisen suchen, welche ihnen ähnlich sind, sie verstehen, akzeptieren und einige haben diesen auch. Groß ist dieser Pool aber mit zunehmenden Alter auch nciht mehr udn vor allem dann weitestgehend ungeeignet zur Partnersuche - üblicherweise weil nicht genug Kandidaten da.

Andere suchen eine(n) Parter(in). Da ist wegen letzterem oben klar, dass sie sich in andere Gefilde begeben müssen. Aber es ist genauso klar, das nur hingehen außer in Jackpotfällen bei weitem nicht ausreicht. Erst recht nicht, wenn diese neuen Gefilde dann partnertechnisch auch wieder nicht besser aufgestellt sind als die alten.

Und das letzte was man hören will wenn man sich da abmüht oder abgemüht hat und nach Rat sucht ist dann ausschließlich: Stell dich nicht so an, ist doch ganz einfach.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Ich habe meine Beiträge hier unter der Annahme geschrieben, dass sich jemand alleine fühlt, weil er keine sozialen Kontakte hat und Leute kennenlernen möchte. Dann aber eben die Frage: Und warum sucht man als Nerd dann nicht nach anderen Nerds?
Und geht mit dem anderen Nerd ins Kino (ist jetzt nur ein Beispiel) und fachsimpelt und analysiert nerdmäßig den Film?
Zunächst einmal ist der typische Nerd kein supersozialer Gemütsmensch (Gegenteil von Kopfmensch), der unbedingt unter Leuten sein muß, weil er sich einsam fühlt, wenn er allein ist. Die meisten Nerds kommen wunderbar allein klar. Viele laufen dann auch erst zur Hochform auf – weil es niemanden gibt, der sie beeinflußt, der Rücksicht einfordert, der sie anderweitig „ausbremst“, der vielleicht sogar aktiv versucht, gegen ihr Nerdtum anzugehen. Und die meisten Nerd-Hobbys sind Hobbys, die von einer einzelnen Person zu Hause ausgeübt werden können. Entweder erfordern sie gar keine Interaktion mit anderen Menschen, oder es genügen auch Online-Kontakte.

Wenn Nerds soziale Kontakte suchen, dann sind das schon ganz automatisch sowieso Gleichgesinnte, also andere Nerds auf demselben Gebiet/denselben Gebieten. Und die suchen sie nicht wegen der sozialen Kontakte, also um unter Leute zu kommen, sondern wegen ebendieser speziellen Gebiete, über die sie sich austauschen wollen. Ein Nerd zahlt nicht über 100 € für ein Ticket für den Chaos Communication Congress, um einfach unter irgendwelche Leute zu kommen und da Freunde zu finden, weil er einsam ist, sondern weil es da Dinge gibt, die ihn thematisch interessieren. Wenn er am Ende der Veranstaltung nach Hause geht mit ein paar mehr E-Mail-Adressen und OpenPGP-Keys, dann ist das ein netter Nebeneffekt, aber nicht das, wofür er zum CCC gegangen ist.

Der Nerd sozialisiert zweckgebunden. Und der Zweck ist nicht das Sozialisieren um des Sozialisierens Willen, das Sozialisieren als Selbstzweck.
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Da du es später geschrieben hast: Warum soll das eine soziale Sackgasse sein? Wenn du Freunde finden willst, weil du keine hast, und du findest Nerds, mit denen du dich anfreunden kannst, dann hast du Freunde gefunden -> Ziel erreicht.
Und ich glaube nicht, dass alle Nerds so gar keine Frauen in ihrem Umfeld haben.
Sehr, sehr viele Nerds haben – von Familie abgesehen, wenn überhaupt – ausschließlich Nerds als Kontakte. Und unter Nerds gibt es sehr wenige Frauen. Der Anteil schwankt je nach Nerd-Gebiet – in Otaku-Kreisen sind sie prozentual zahlreicher als in Brony-Kreisen, da wiederum zahlreicher als in Hackerkreisen, da wiederum zahlreicher als unter Railfans oder Military-Nerds –, aber es sind immer sehr wenige. Das führt dazu, daß viele Nerds eben auch in Nerd-Kreisen keine Frauen als persönliche Kontakte haben.

Das meinte ich mit „soziale Sackgasse“: Wenn es darum geht, Leute kennenzulernen, um über diese Leute Frauen kennenzulernen, um wiederum auf diesem Wege an eine Partnerin zu kommen, dann führen Nerd-Kontakte einen Nerd nicht oder nur schwerlich zu diesem Ergebnis. Aber genau solche Kontakte hat ein Nerd.

Noch einmal: Der Nerd sozialisiert zweckgebunden. Und der Zweck ist nicht das Sozialisieren um des Sozialisierens Willen, das Sozialisieren als Selbstzweck.

So kann ein Nerd dutzendweise Kontakte haben, die allesamt männlich sind. Und diese Kontakte können durchaus allesamt wieder nur männliche Kontakte haben. Vielleicht haben sie in ihrem Metier schon von Frauen gehört, auch namentlich, haben zu diesen aber keinen Kontakt.

Bedenke an dieser Stelle auch, daß die meisten Nerds Dauersingles oder gar ABs sind, weil Nerds einfach nicht attraktiv sind. Und sie sind genau deshalb nicht attraktiv, weil sie Nerds sind. Wenn jetzt eine Frau sagen sollte: „Ja wie, Nerds sind doch voll süß“, dann meint sie damit entweder modische Pseudonerds, die nur wie Nerds aussehen, weil das zu der Zeit gerade in und cool und hip und schick ist, oder Dr. Sheldon Cooper. Etwas anderes kennt sie nicht. Konfrontiert man diese Frau nun mit echten Nerds und erklärt man ihr, daß genau das echte Nerds sind und nicht das, was sie immer geglaubt hat, daß das Nerds seien – dann wird sie schreiend davonrennen.

Außerdem wird ein Nerd – sofern er kein Amerikaner ist, der den Begriff „Freund“ sehr inflationär verwendet – seine Kontakte nicht als „Freunde“ bezeichnen. Nerds suchen auch nicht aktiv Freunde, nur um Freunde zu finden. Wenn sie Freundschaften bilden, dann rein zufällig aus themengebundenen Kontakten.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Nonkonformist »

Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Dann aber eben die Frage: Und warum sucht man als Nerd dann nicht nach anderen Nerds?
Und geht mit dem anderen Nerd ins Kino (ist jetzt nur ein Beispiel) und fachsimpelt und analysiert nerdmäßig den Film?
Also ich habe mich anderen nerds gesucht.
In meinen künstlerkreis.
Da war ich sicher sechs mal die monat ins kino.
Alle trickfilme aber auch normales kino.
Und ja, da würde auch im anschluß in ein lokal noch mal analysiert....
(Eher weniger kolleginnen. Mit die war ich in romcoms und so...)
Peter

Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von Peter »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 27 Apr 2019 07:01
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Ich habe meine Beiträge hier unter der Annahme geschrieben, dass sich jemand alleine fühlt, weil er keine sozialen Kontakte hat und Leute kennenlernen möchte. Dann aber eben die Frage: Und warum sucht man als Nerd dann nicht nach anderen Nerds?
Und geht mit dem anderen Nerd ins Kino (ist jetzt nur ein Beispiel) und fachsimpelt und analysiert nerdmäßig den Film?
Zunächst einmal ist der typische Nerd kein supersozialer Gemütsmensch (Gegenteil von Kopfmensch), der unbedingt unter Leuten sein muß, weil er sich einsam fühlt, wenn er allein ist. Die meisten Nerds kommen wunderbar allein klar. Viele laufen dann auch erst zur Hochform auf – weil es niemanden gibt, der sie beeinflußt, der Rücksicht einfordert, der sie anderweitig „ausbremst“, der vielleicht sogar aktiv versucht, gegen ihr Nerdtum anzugehen. Und die meisten Nerd-Hobbys sind Hobbys, die von einer einzelnen Person zu Hause ausgeübt werden können. Entweder erfordern sie gar keine Interaktion mit anderen Menschen, oder es genügen auch Online-Kontakte.

Wenn Nerds soziale Kontakte suchen, dann sind das schon ganz automatisch sowieso Gleichgesinnte, also andere Nerds auf demselben Gebiet/denselben Gebieten. Und die suchen sie nicht wegen der sozialen Kontakte, also um unter Leute zu kommen, sondern wegen ebendieser speziellen Gebiete, über die sie sich austauschen wollen. Ein Nerd zahlt nicht über 100 € für ein Ticket für den Chaos Communication Congress, um einfach unter irgendwelche Leute zu kommen und da Freunde zu finden, weil er einsam ist, sondern weil es da Dinge gibt, die ihn thematisch interessieren. Wenn er am Ende der Veranstaltung nach Hause geht mit ein paar mehr E-Mail-Adressen und OpenPGP-Keys, dann ist das ein netter Nebeneffekt, aber nicht das, wofür er zum CCC gegangen ist.

Der Nerd sozialisiert zweckgebunden. Und der Zweck ist nicht das Sozialisieren um des Sozialisierens Willen, das Sozialisieren als Selbstzweck.
Brax hat geschrieben: 26 Apr 2019 20:29 Da du es später geschrieben hast: Warum soll das eine soziale Sackgasse sein? Wenn du Freunde finden willst, weil du keine hast, und du findest Nerds, mit denen du dich anfreunden kannst, dann hast du Freunde gefunden -> Ziel erreicht.
Und ich glaube nicht, dass alle Nerds so gar keine Frauen in ihrem Umfeld haben.
Sehr, sehr viele Nerds haben – von Familie abgesehen, wenn überhaupt – ausschließlich Nerds als Kontakte. Und unter Nerds gibt es sehr wenige Frauen. Der Anteil schwankt je nach Nerd-Gebiet – in Otaku-Kreisen sind sie prozentual zahlreicher als in Brony-Kreisen, da wiederum zahlreicher als in Hackerkreisen, da wiederum zahlreicher als unter Railfans oder Military-Nerds –, aber es sind immer sehr wenige. Das führt dazu, daß viele Nerds eben auch in Nerd-Kreisen keine Frauen als persönliche Kontakte haben.

Das meinte ich mit „soziale Sackgasse“: Wenn es darum geht, Leute kennenzulernen, um über diese Leute Frauen kennenzulernen, um wiederum auf diesem Wege an eine Partnerin zu kommen, dann führen Nerd-Kontakte einen Nerd nicht oder nur schwerlich zu diesem Ergebnis. Aber genau solche Kontakte hat ein Nerd.

Noch einmal: Der Nerd sozialisiert zweckgebunden. Und der Zweck ist nicht das Sozialisieren um des Sozialisierens Willen, das Sozialisieren als Selbstzweck.

So kann ein Nerd dutzendweise Kontakte haben, die allesamt männlich sind. Und diese Kontakte können durchaus allesamt wieder nur männliche Kontakte haben. Vielleicht haben sie in ihrem Metier schon von Frauen gehört, auch namentlich, haben zu diesen aber keinen Kontakt.

Bedenke an dieser Stelle auch, daß die meisten Nerds Dauersingles oder gar ABs sind, weil Nerds einfach nicht attraktiv sind. Und sie sind genau deshalb nicht attraktiv, weil sie Nerds sind. Wenn jetzt eine Frau sagen sollte: „Ja wie, Nerds sind doch voll süß“, dann meint sie damit entweder modische Pseudonerds, die nur wie Nerds aussehen, weil das zu der Zeit gerade in und cool und hip und schick ist, oder Dr. Sheldon Cooper. Etwas anderes kennt sie nicht. Konfrontiert man diese Frau nun mit echten Nerds und erklärt man ihr, daß genau das echte Nerds sind und nicht das, was sie immer geglaubt hat, daß das Nerds seien – dann wird sie schreiend davonrennen.

Außerdem wird ein Nerd – sofern er kein Amerikaner ist, der den Begriff „Freund“ sehr inflationär verwendet – seine Kontakte nicht als „Freunde“ bezeichnen. Nerds suchen auch nicht aktiv Freunde, nur um Freunde zu finden. Wenn sie Freundschaften bilden, dann rein zufällig aus themengebundenen Kontakten.
Ich denke, man sollte sich nicht die Deutungshoheit darüber zusprechen, was ein Nerd ist und wie er ist, was er will und was er nicht will.

Ich kenne einige Nerds. Vielleicht bin auch ich einer. Da bin ich mir nicht sicher, weil ich das für mich nicht ausdefiniert habe und es mir nicht wichtig ist. Ich grenze mich über so etwas weder ab noch ein.

Ein guter Freund würde mit Sicherheit zustimmen, dass er ein Nerd ist. Allerdings zeigt er dabei auch eine gewisse Selbstironie statt Verbissenheit.

Klar, manchmal muss man ihn bremsen, wenn er einen wieder mal mit seinen Hobbys zutextet.

Aber man kann problemlos auch über andere Themen mit ihm sprechen.
Er ist auf Grund seiner Nerd-Hobbys viel unter Gleichgesinnten und hat dadurch einen großen Bekanntenkreis.
Er hat mit Frauen keine Probleme, schon allein deswegen, weil er sich nicht lange bitten lässt.

Und wohl das wesentliche. Er macht sich keinen Kopf darum, ob seine Hobbys ein Problem sein könnten.
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Re: bald Sommer - und man sieht nur die vergebenen :)

Beitrag von NBUC »

Der Einzugssbereich von Nerdistan ist sicher fließend.
Dazu kommt, zu welchem "Fachgebiet" man dann tendiert und wie angesehen das dann wiederum für den lokalen altersbezogenen Mainstream ist.

Aber aus meinen Beobachtungen:
1) Die Nerdnische war oft auch einfach ein akzeptierendes Sammelbecken für all diejenigen, welche vom Rest so schon ausgegrenzt war. Zu den Hardcorelern kamen auch noch mal einige "Asylsuchende".
2) "Mitläufernerds" waren dann, wenn sie doch noch die Kurve bekommen haben, aber auch schnell wieder weg.
3) Mit Anfang 30 wechseln die Suchkriterien der Damen wohl doch noch einmal merklich bzw. ist mitr dem berufseinstiegsbedingten Tapetenwechsel auch noch einmal ein gewisser Neustart möglich, so dass dort noch einmal eine deutliche Zahl den Absprung in Richtung Normalität schaffen.
4) Da ABtum üblicherweise nicht nur an einem Element hängt ist nicht maximal ausgeprägtes Nerdtum auch alleine kein AB-Urteil.
5) Das negative Urteil über Berttum ist schon bemerkbar. Also trennten die Grenzgänger zur Normalität das auch in der Regel recht sorgsam (manche müssen ihr Nerdtum gar verstecken vor der Partnerin)

Wie das auf der weiblichen Seite der ausgeschlossenen Heranwachsenden aussieht weiß ich nicht: reine Jungenklasse und technisches Studium.
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