Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Geht ihr bei der Europawahl wählen?

w: ja
23
23%
w: nein
4
4%
m: ja
47
47%
m: nein
9
9%
Nicht-AB w: ja
8
8%
Nicht-AB w: nein
1
1%
Nicht-AB m: ja
6
6%
Nicht-AB m: nein
2
2%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 100

Reinhard
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Reinhard »

Ich vermute mal, die Wahlbeteiligung wird stärker abhängen vom sozioökonomischen Status als vom AB-tum. Insofern muss man eigentlich die Nachbar-Umfrage auch einbeziehen. :brille1:
Make love not war!
Rayah

Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Rayah »

Habe bisher noch keine Wahl ausgelassen. Es ist ein Recht (und eine Pflicht meiner Meinung nach) hinzugehen, welches man wahrnehmen sollte.
Kief

Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Kief »

Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2019 01:14 "Demokratie": Macht und Regierung gehen vom Volk aus.
Wenn das Volk sich nicht beteiligt, hat sich die Sache erledigt.
Es se denn, man geht davon aus,. dass so ne Wahl nichts zur Demokratie beiträgt. (Frage: was dann?)

Wer also Demokratie mag, macht mit.
Wer nicht mtmacht, schädigt die Demokratie.

Völlig wurscht, was ihr wählt oder nicht wählt. Falls es dir wichtig ist, in einer Demokratie zu leben, mit Gewaltenteilung, Rechtsstaat, individueller Freiheit und sowas, musst du konsequenterweise wenigstens am Wahltag mitmachen. Denn ansonsten handeltst du entgegen deiner selbst aufgetsellten Prioritäten.
Das ist eine nachvollziehbare Konsequenz, betrachtet aus Deiner Perspektive.

Ich halte es da eher mit Ralph Boes:
Wir brauchen endlich mal eine Demokratie, die (mit jener so propagierten Gewaltenteilung) auch den Schutz der Grundrechte hinbekommt, inklusive Rechtsstaat und individueller Freiheit. Die also ihre Ziele auch praktisch hinbekommt.
Sozusagen eine Demokratie, die fuer sich selbst endlich auch Admin-Rechte besitzt, statt nur User-Rechte.
[+] Das sehe ich naemlich als ueberhaupt nicht umgesetzt, solange - wie es jetzt immer deutlicher wird - wir noch mittels Lobbyisten und Medienmanipulation zwei Instanzen darueber haben.
Eine Instanz, die Rechte brechen und ausverkaufen kann, und eine, die die Wahlergebnisse und kritische Vernunft kompromittieren kann.
Erst seit ich Europa fuer gefaehrlich halte (sowohl wegen Rechten, Linken als auch allen grossen Stroemungen in der Mitte) faellt mir auf, dass Gegenargumente gar nicht sauber behandelt werden. Es werden nur polemische Punkte der Rechte aufgegriffen, und dann mit Leichtigkeit zerpflueckt - kein Wunder. Die sachlichen Gruende gegen ein gemeinsames Europa werden in Debatten voellig ausgelassen.
Wie nennt man sowas, Strohmannargument? Passiert generalisiert in saemtlichen Europathemen.

Warum also lenken saemtliche Medien von den fundamentalen und schwerer behandelbaren Kritikpunkten so ab?
Mit den Rechten als Suendenbock und drohender Gefahr ist das wunderbar leicht - so lassen sich sogar die Rechten instrumentalisieren zur Nebelkerze, um kritische Punkte und offensichtliche Probleme _nicht_ zu behandeln.



<"Demokratie": Macht und Regierung gehen vom Volk aus.>
[+] Wenn das Volk sich beteiligt, und so erzuernt ist, dass es auf die Strasse geht,
dann frage ich mich, warum kommt von diesem offen deklarierten Willen nichts in den Regierungsentscheidungen an?
Warum muessen Politiker mit Zorn und Druck bewegt werden, und koennen es sich dann doch leisten, Grundgesetz-brechende Gesetzte jahrzehntelang aufrechtzuerhalten?
Wozu Wahlen, wenn die gezeigten Wuensche und Rechtsansprueche dann doch in den Wind geschlagen werden?
<Es se denn, man geht davon aus,. dass so ne Wahl nichts zur Demokratie beiträgt. (Frage: was dann?)>
[+] Berechtigte Frage.
Ich betrachte Wahlen auch nur als Brot und Spiele, mit weit weniger Einfluss als Geldgeber.
Sogar die Propaganda "Geh zur Wahl!" macht einstimmig Vorwuerfe, Nichtwaehler wuerden Demokratie unterhoehlen und Rechte unterstuetzen - auch eine schoene emotionale Erpressung und Ablenkung, um Kritik am Wahlsystem zu uebergehen und Frustrationsgruende abzugebuegelt.

<(Frage: was dann?)>
Genau, wo ansetzen?
Sind so viele versumpfte Aspekte, was alles komprimittiert ist, dass es gar nicht lohnt, bei einem Punkt in die Tiefe zu gehen, und darueber die generell desolate Lage auszublenden.
Anfangen bei den Medien, und aufgreifen, wo von sachlichen Analysen abgelenkt wird? Und mit welchen Konflikten die Bevoelkerung aufgebracxht wird (Teilen und Herrschen)?
Bei den Lobbyisten, die mit Europa noch eine Instanz weiter weg und unangreifbarer ruecken?
Im Wahlsystem anschauen, weshalb wir unsere originale Stimme an Parteien geben, die dann werweisswas interpretieren, und letztendlich per Mehrheit auch Rechtsfragen und Grundrechte aushebeln koennen, gegen unseren Willen, ohne wirklkiche Konsequenzen?



Ralph Boes befasst sich deshalb mit GG Artikel 20, dem Recht auf Widerstand.
[+] Bei Bedrohung der Grundrechte.
Weil so viele Proteste bereits resigniert oder radikalisiert sind, und gezeigt haben, dass selbst Rechtsbrueche von oben an der Tagesordnung sind.
Die heutige Kriegsfuehruing besteht nicht mehr aus Patronen und Gelaendemanoevern, sondern aus (Wirtschafts-)Fakten schaffen, Sanktionen, Armut lenken und Rechtswege erschweren/verkomplizieren. (Kann man zwar auch auf Hartz-IV-Empfaenger beziehen, aber ich meine damit Angriffe auf Voelker und Laender.)
Die Propaganda dreht sich nicht mehr (nur) um nationale Populismen, sondern im Gegenzug werden auch zum Kampf um Demokratie aufgerufen, Kampf gegen Rechts, Kampf um Wahlbeteiligung ... immer schoen davon ablenken, wo unser Wahlsystem und Gesellschaftskonzept seine Schwachstelen aufzeigt.

Was soll man machen, wenn man gegen Personen antritt, die das Ende ihrer Macht nahen sehen?
Die sich an ihre Gewohnheiten klammern wollen, und die im Existenzkampf um verblassende Illusionen auch verbrannte Erde zu hinterlassen bereit sind?
Blut, Armut, kontinentale Existenz- und Verteilungskaempfe, planetare Konsequenzen auf Generationen sind der Einsatz, um den es geht.
Ein geeintes Europa bietet noch mehr Macht unseren Global-Playern mit Admin-Rechten.
Solange sie diese Zugriffsrechte auf ein geeintes Europa haben, bei dem nationale Rechte und Grundrechte von oben ausgehebelt werden koennen, solange werden sie sich noch besser an die Macht klammern koennen.
Solange wir die Zugriffsmoeglichkeiten der Parasiten (aeh, Lobbyisten) von oben auf unsere Grundrechte nicht beendet haben, solange ist ein geeintes Europa gefaehrlicher als saemtliche Rechten-Konflikte, die nur als Nebelkerzen herhalten.



Die Frage "was tun?" erlebe ich jetzt
[+] immer wieder.
Weil eben selbst lang protestierende Personen feststellen, dass weder Wahlen noch die erlaubten Proteste dafuer sorgen, dass die Grundrechte und Bevoelkerungswillen beachtet werden - erst wenn wahnsinniger Aufwand fuer wahnsinnige Massen bewegt werden, dann trauen sich Politiker nicht mehr, noch lange dagegenzusprechen. Das uebernehmen dann nur noch weltfremde Kamera-fanatische Wirrkoepfe wie Spahn.
Aber Probleme loesen sich davon nicht.

Und damit ist Konfliktumgang ploetzlich eine ganz zentrale Frage:
Wenn Worte nicht mehr beachtet werden, wenn gewaltfreie, guetliche Loesungsangebote nicht mehr respektiert werden, wenn Fakten schaffen wie strukturelle Gewalt zur Grenzverletzung fuehrt,
wenn staendig einseitige Uebergriffe passieren, wie finde ich dann eine passende Massnahme?
Denn gewaltfreie Kommunikation so wie gewaltfreier Umgang funktionieren nur dann, wenn auch die Beteiligten dafuer offen sind.
Und meine Gutmuetigkeit nicht strategisch missbrauchen, weil sie eh einen Konflikt im Sinn haben.

Genauso ist auch eine Wahl nur sinnvoll, wenn damit geplant ist, meinen Wuenschen zu entsprechen.
Diese kann ein Kreuz fuer eine Partei gar nicht vermitteln.
Erst recht nicht, wenn das Kreuzchen nur als Alibi herhaelt.
Eine Wahl, die Kritikpunkte uebergeht, ist auch nur ein unterdrueckter Konflikt.
Und wenn der gar nicht geloest werden soll - tja, dann kommen wir wieder zur Frage "Was tun?"
Wie umgehen mit ungeloesten Konflikten?
Wie handle ich im Angesicht von Personen/Maechten, die Konflikte zu loesen sich weigern?

Wie ich es auch drehe und wende: die wichtigen Entscheidungen und Verstoesse passieren abseits der Wahl.
Wenn mein Protest im Rahmen einer Wahl eine Wirkung antfalten soll, muss eine Wahl anders gestaltet sein - seit diesem Jahrtausend koennen wir das auch in groesseren Gruppen umsetzen von mehr als zweistelligen Leuten. Wenn wir uns dessen annehmen.


K
AviferAureus

Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von AviferAureus »

trottel81 hat geschrieben: 25 Mai 2019 22:05 Ja, ich gehe wählen. Das Wahllokal ist nur 150 m entfernt :)
Der Weg zum Wahllokal ist für ältere Leute tatsächlich ein Problem (und eventuell kommt es mit der Zunahme der Briefwahl zu einem Teufelskreislauf, weil Wahllokale wegen fehlender Nachfrage immer weniger werden könnten).
BTVS hat geschrieben: 25 Mai 2019 22:10 Also ich sehe keinen Zusammenhang zwischen dem ABTum und der Entscheidung zu wählen....
Keine Familie zu haben demotiviert schon ein wenig...aber es gibt ja auch Neffen und Nichten und sonstige Familie.
Reinhard hat geschrieben: 26 Mai 2019 13:48 Ich vermute mal, die Wahlbeteiligung wird stärker abhängen vom sozioökonomischen Status als vom AB-tum...
Den wirtschaftlichen Faktor kann ich für meine Biographie bestätigen. Die Effekte haben sich sogar bestärkt da in wirtschaftlich eher mauen Zeiten, ich auch den Kontakt zur Familie verrringert habe.
Hoppala hat geschrieben: 26 Mai 2019 01:14 "Demokratie": Macht und Regierung gehen vom Volk aus...
Komplett off topic - als Protokollant einer Prüfung musste ich mal eine Stunde zuhören, wie das geprüft wurde und keiner der Prüflinge das Thema auch nur erahnte. Sehr zäh das Prüfungs"gespräch". Für mich als Protokollanten einfach und bequem, für die Prüflinge sicher eher unangenehm (und den meisten Prüfern macht eine so zähe Angelegenheit auch keinerlei Spaß und sie wechseln dann das Thema). Auf die Noten hat so etwas aber erfahrungsgemäß keinerlei Auswirkung.

Mit dem nächsten Bus fahre ich zum Wahllokal...
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TheSilence
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von TheSilence »

Ich bin auch wählen gegangen wie jedes Mal. Selbst wenn ich nur die Wahl zwischen mehreren Übeln hätte, wäre es ja trotzdem in meinem Interesse, wenn das kleinste Übel die meisten Stimmen bekommt. Und alleine deswegen gehe ich schon hin. Sonst muss ich umso mehr damit rechnen, dass es das größte Übel werden könnte und das will ich nicht.
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- Wir werden keinem Opfer von Hass und Hetze der Gewalt aussetzen, sie zu einer Versöhnung mit dem Täter zu drängen
Oreo

Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Oreo »

Ich war auch wählen und finde dass es wichtig ist das zu tun. Gerade läuft die Wahlsendung im TV.
eggi

Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von eggi »

War auch wählen, wie bislang immer, seitdem ich wählen darf.
Ein paar Mal war ich auch bereits Beisitzer im Wahlvorstand, immer wenn jemand von der Stammbesetzung ausgefallen war.
Ich finde so eine Wahl ist auch aktives Dorfleben und macht mir Spaß :good:
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Hoppala
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Hoppala »

Maverick hat geschrieben: 26 Mai 2019 06:45 Aber jetzt mal die Gegenfrage: Warum sollte ich bewusst eine Liste wählen, bei der ich nicht davon überzeugt bin, dass sie meine Interessen gut vertritt.
Ja, warum solltest du? Sollst du ja nicht. Es gibt auch die Möglichkeit der Enthaltung.
Das ist was anderes, als nicht mitzustimmen.
Aus praktischen Gründen, spielen die Enthaltungen zwar bei der Sitzverteilung keine Rolle (sonst müssten Plätze lleer bleiben).
Aber ein Nchtabstmmen ist im Grunde eine Stimme für alle - und wenn alle nicht deine Interessen gut vertreten, bewirkt Nicht-Hingehen im Grunde das genaue Gegenteil dessen, was du vertrittst.
Maverick hat geschrieben: 26 Mai 2019 06:45 Gerade bei einer Listenwahl finde ich das schwierig, weil ich die Wahl "anonym" finde, die Kandidatinnen und Kandidaten verstecken sich hinter einer Liste.
In Hamburg können deshalb bei lokalen Wahlen Kandidaten auf den Listen direkt gewählt werden (durchgesetzt durch eien Bürgerentscheid). Allerdings begreife ich allmählich, warum das von etablierten Parteien so heftig bekämpft wird - viele finden das Verfahren bereits so kompliziert, dass sie aufs Wählen genau deshalb auch wieder ganz verzichten ...
... wie man's macht ...
Maverick hat geschrieben: 26 Mai 2019 06:45 Ich finde, dass man sich in vielen Bereichen engagieren und die Demokratie stärken kann. Ich bin ja heute Wahlvorsteher und war eben schon bei der Einteilung vom Dienst - und habe jetzt bis 13 Uhr Pause. Darüber hinaus engagiere ich mich aktiv in einer Gewerkschaft.
Das ist richtig. Ändert nichts daran, dasss Demokratie ohne Wähler nicht hinhaut.
Maverick hat geschrieben: 26 Mai 2019 06:45 Deshalb finde ich die Aussage, dass jemand, der nicht wählen geht, die Demokratie nicht mag, anmaßend.
Das darfst du natürlich. Ich habe diese Aussage nicht getätigt.
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Das ist eine nachvollziehbare Konsequenz, betrachtet aus Deiner Perspektive.
Was ist denn meine Perspektive?
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13 Ich halte es da eher mit Ralph Boes:
Wir brauchen endlich mal eine Demokratie, die (mit jener so propagierten Gewaltenteilung) auch den Schutz der Grundrechte hinbekommt, inklusive Rechtsstaat und individueller Freiheit. Die also ihre Ziele auch praktisch hinbekommt.
Sozusagen eine Demokratie, die fuer sich selbst endlich auch Admin-Rechte besitzt, statt nur User-Rechte.
Wie kommst du da eher hin? Durch Nichtwählen und damit der heutigen Demokratie ihre Machtbasis entziehen (die Option, dass dann autokratische Strukturen als Alternative etabliert werden, erscheint irgendwie naheliegender, als dass sich daraus eine "demokratischere" Demokratie ergibt), oder durch Wählen und - wenn auch in geringem Maße - gestalten der Zukunft der Demokratie?
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13<"Demokratie": Macht und Regierung gehen vom Volk aus.>
Warum muessen Politiker mit Zorn und Druck bewegt werden,
Ich vermute: weil es auch nur Menschen sind. Und weil sich Machtstrukturen herausbilden, die den demokraitschen Idealen zuwiderlaufen. Unter anderem, weil sich soviele nicht an der Gestaltung und Erhaltung dieser Ideale beteiligen.
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Sogar die Propaganda "Geh zur Wahl!" macht einstimmig Vorwuerfe, Nichtwaehler wuerden Demokratie unterhoehlen
Das ist auch schlciht logisch richtig. Die weitergehenden konkreten Vorwürfe sind natrlich Quatsch: da werden Systemkonsequenzen zu persönlicher Schuld umgewidmet. Ich glaube nicht, dass Wählen oder Nichtwählen an solchem öffentlich geäußerten Unsinn was ändert.
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Ralph Boes befasst sich deshalb mit GG Artikel 20, dem Recht auf Widerstand.
Der Widerstandscharakter von Nichtwählen - und in der Konsequenz allen anderen den Wahlausgang überlassen - erschließt sich mir nicht. Wenn überhaupt, wäre es in der Konsequenz eine Form von Opportunismus
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Genauso ist auch eine Wahl nur sinnvoll, wenn damit geplant ist, meinen Wuenschen zu entsprechen.
Das ist der Anspruch eines Autokraten. "Wählen? Gern. Wenn die Absicht ist, dass rauskommt, was ich will."
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Eine Wahl, die Kritikpunkte uebergeht, ist auch nur ein unterdrueckter Konflikt.
Das ist eine der Funktionen von Demokratie: Konflikte kanalisieren und Verfahren zur Entscheidungsfindung etablieren, an denen sich prinzipiell (die Praxis hängt von vielen Faktoren ab - unter anderem auch davon, ob die Prinzipien eingefordert werden) jeder beteiligen kann.
Kief hat geschrieben: 26 Mai 2019 14:13Wenn mein Protest im Rahmen einer Wahl eine Wirkung antfalten soll,
Du hast damit einen Anspruch an eine Wahl, den diese gar nicht - nie - einlösen kann. Protest ist keine Funktion von Wahl. Du plädierst hier für die Option des Nichtwählens mit Argumenten, die zum Thema "Wahl" gar kein Verhältnis haben.

Eventuell scheint da das jahrelange mediale Dummdeutsch-Konstrukt des "Protestwählers" durch? Nur ne grundlose Vermutung.
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Lazarus Long »

Ich habe das erste mal gewählt, als ich eigentlich noch far nicht gedurft hätre. Meine Mutter hat mich damals mit in die Wahlkabine genommen und ich ich durfte das Kreuz machen. So habe ich 1969 Willi gewählt. :shylove:
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Zwerg »

TheSilence hat geschrieben: 26 Mai 2019 16:29 Ich bin auch wählen gegangen wie jedes Mal. Selbst wenn ich nur die Wahl zwischen mehreren Übeln hätte, wäre es ja trotzdem in meinem Interesse, wenn das kleinste Übel die meisten Stimmen bekommt. Und alleine deswegen gehe ich schon hin. Sonst muss ich umso mehr damit rechnen, dass es das größte Übel werden könnte und das will ich nicht.
Das sehe ich genauso. Nur fällt es mir bisweilen schwer festzustellen, was nun das kleinere Übel ist. Von ein oder zwei Ausnahmen abgesehen verteilen sich meine politischen Präferenzen ziemlich gleichmäßig. Wahrscheinlich sollte ich meine eigene Ein-Mann-Partei gründen, womit sicher gestellt ist, dass sie zu 100 % nur meine Meinung vertritt. ;)
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Eliza Jane »

Ich habe noch nie eine Wahl ausgelassen. Wählen zu gehen war für mich immer selbstverständlich. Außerdem war ich gestern wieder als Wahlhelferin tätig.
Man sieht die Nacht kommen und erschreckt doch vor der Dunkelheit.
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Mit müden Augen »

*tippsel auf dem Taschenrechner*
Wahlbeteiligung innerhalb des Forums 81,7%. Nicht schlecht.
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Einsamer Igel »

Ja, ich gehe immer wählen. In den letzten Jahren meist per Briefwahl, weil ich auch Wahlvorstand bin.

Ich persönlich empfinde es als wichtig, demokratische Grundrechte wahrzunehmen, weil es viele Länder gibt, in denen die Menschen diesen Luxus nicht haben. Ich bin daher theoretisch eine überzeugte Wählerin. In der Praxis fällt es mir bei jeder Wahl unglaublich schwer, mich für eine Partei zu entscheiden. Ich bemerke da eine gewisse Wahlmüdigkeit, aus Enttäuschung und Resignation heraus. Aber ich habe mich bisher dann doch noch für eine entscheiden können. Es stimmt nie 100% mit meinen Vorstellungen überein (muss es auch nicht) und leider sind es allzuoft leere Versprechen. Vor allem der zweite Punkt löst bei mir die Müdigkeit aus. Als Wahlanfängerin war ich noch ein bisschen naiv und enthusiastisch. Nachdem ich inzwischen öfter mal persönlich Kontakt mit Politikern hatte, hat sich das erledigt.

Was die Frage mit ABs zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
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Siegfried
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Siegfried »

Tja und wo sind die Demokratischen Grundsätze bei der Wahl der Europäischen Kommission oder des Rates ? :reporter: Wählen ist doch nur um den Bürger für dumm zu verkaufen er hätte was mitzuentscheiden. Wo ist denn der große Einfluss des Bürgers und seiner Wahl bei der EU- Gesetzgebung ? Im Vergleich zur Industrie/Banken/Agrar Lobby ist doch der Einfluss des Bürgers auf die Kommission und damit auf die Einleitung/Vorschlag zu Gesetzesvorschlägen gleich 0. Für den Mist soll ich auch noch zur Wahl gehen.... :hammer:
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Wo ist die Antwort "Ich darf da nicht teilnehmen"? Pff immer diese Diskriminierung :frech: :mrgreen:
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When I see an open door
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von ComebackCat »

Ich gehe zwar in der Regel hin, aber unter dem Strich hat eine Stimme nun mal praktisch keinen impact. Daher könnte ich es auch einfach lassen und die Welt wäre genauso wie sonst auch.

Klar, normalerweise kommt dann das Argument, dass das der Tod der Demokratie wäre, wenn jeder so denken würde. Aber auf das Denken anderer Leute habe ich ja ohnehin (kaum) einen Einfluss. Daher wäre es für mich individuell am Rationalsten nicht hinzugehen, es sei denn, ich fühle mich besser dadurch, auf extrem marginaler Ebene die Demokratie zu stärken bzw. die Partei, die ich bei der entsprechenden Wahl favorisiere und wähle.
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Hopek »

Siegfried hat geschrieben: 27 Mai 2019 17:25 Tja und wo sind die Demokratischen Grundsätze bei der Wahl der Europäischen Kommission oder des Rates ? :reporter: Wählen ist doch nur um den Bürger für dumm zu verkaufen er hätte was mitzuentscheiden. Wo ist denn der große Einfluss des Bürgers und seiner Wahl bei der EU- Gesetzgebung ? Im Vergleich zur Industrie/Banken/Agrar Lobby ist doch der Einfluss des Bürgers auf die Kommission und damit auf die Einleitung/Vorschlag zu Gesetzesvorschlägen gleich 0. Für den Mist soll ich auch noch zur Wahl gehen.... :hammer:
Du könntest eine Partei wählen, die sich dafür einsetzt, dass der Kommissionspräsident vom Parlament oder direkt vom Volk gewählt wird.
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Einsamer Igel »

Man könnte natürlich argumentieren, je weniger Leute wählen gehen, desto mehr Gewicht haben die Stimmen derjenigen, die hingegangen sind.
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Hoppala
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Hoppala »

Siegfried hat geschrieben: 27 Mai 2019 17:25 Tja und wo sind die Demokratischen Grundsätze bei der Wahl der Europäischen Kommission oder des Rates ? :reporter: Wählen ist doch nur um den Bürger für dumm zu verkaufen er hätte was mitzuentscheiden. Wo ist denn der große Einfluss des Bürgers und seiner Wahl bei der EU- Gesetzgebung ? Im Vergleich zur Industrie/Banken/Agrar Lobby ist doch der Einfluss des Bürgers auf die Kommission und damit auf die Einleitung/Vorschlag zu Gesetzesvorschlägen gleich 0. Für den Mist soll ich auch noch zur Wahl gehen.... :hammer:
Also weil andere deiner Ansicht nach demokratische Grundsätze missachten, wirfst du sie ihnen unter die zutretenden Füße.
Das macht Sinn.
Damit bist du leider auch Mittäter.
Wie oben gesagt: ein dem Anspruch nach demokratisches Wahlverfahren bietet nicht die Option von Protest.

Protest ist eine Funktion von Freiheit.

Eines der Kernprobleme ist, dass kaum jemand versteht (Problem: Bildung- und Ausbildungswesen, auch Medien) (verstehen will?), wie dieses komplexe Konstrukt Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat, Gewaltenteilung funktioniert bzw. funktionieren sollte. Und je weniger sich damit beschäftgien (wollen), umso mehr wird es ausgenutzt und verformt.
ComebackCat hat geschrieben: 27 Mai 2019 17:55 Ich gehe zwar in der Regel hin, aber unter dem Strich hat eine Stimme nun mal praktisch keinen impact. Daher könnte ich es auch einfach lassen und die Welt wäre genauso wie sonst auch.

Klar, normalerweise kommt dann das Argument, dass das der Tod der Demokratie wäre, wenn jeder so denken würde. Aber auf das Denken anderer Leute habe ich ja ohnehin (kaum) einen Einfluss. Daher wäre es für mich individuell am Rationalsten nicht hinzugehen, es sei denn, ich fühle mich besser dadurch, auf extrem marginaler Ebene die Demokratie zu stärken bzw. die Partei, die ich bei der entsprechenden Wahl favorisiere und wähle.
Du trägst als Argment vor, dass du auf das Denken andere Leute kaum Einfluss hast. Gleichzeitig lässt du dich genau dadurch, dass du das berücksichtigst, von ihrem Denken beeinflussen. Dein Argument begründet praktisch - im Gegensatz zu deiner Absicht - , dass und warum auch dein Einfluss Relevanz hat.

Und dass Demokratie nun nicht gerade primär unter der Perspektive "indivduell" zu betrachten ist, sollte klar sein. Dass einer allein keine demokratischen Verfahren braucht, liegt auf der Hand. Ebenso liegt auf der Hand, dass in einer Gesellschaft Individualität (nur) ein Aspekt für die Entscheidungsfindung bezüglich eben dieser Gesellschaft ist.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Milchbub
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Re: Europawahl 2019: Gehen ABs wählen?

Beitrag von Milchbub »

Ich habe gewählt, aber ich habe keinen Grund irgendeiner politischen Partei zu vertrauen.
:whiteflag: