AB weil Abstinenzler?

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Captain Unsichtbar
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Reinhard hat geschrieben: 15 Jul 2019 18:42 Ja, das kenne ich. Meine ersten Erfahrungen waren als nüchternes Kind inmitten Gruppen von eher stark alkoholisierten Jugendlicher oder "Erwachsener". Das habe ich erst viel später gemerkt, dass man mit mäßigen Alkoholkonsum auch erstmal nur lustig sein kann, bevor es ins "albern" oder "gröhlend"/etc. umkippt.
Och ich sprach eigentlich jetzt noch nicht mal von "grölen" oder gar schlimmer, aggressivem Verhalten. Von sowas wurde ich bisher zum Glück verschont -- zumindest was mein Umfeld angeht. Mir geht's mehr um das aufgedrehte Rumgehypere, und dass alkoholisierte Menschen irgendwie alle zur Dramaqueen mutieren. Alles ist auf einmal unglaublich dramatisch etc. Jegliche Emotion gefühlt um das Zehnfache verstärkt. Gerade für mich als HSP ist das doppelt unangenehm.
btw: na nur lustig sein, kann ich ja auch ohne Alkohol, woran erkennt man denn da den Unterschied? :gruebel:
Wein hingegen ist praktisch Fruchtsaft mit was extra. :hierlang:
Unter dieser Beschreibung würde ich jetzt ja eher Likör verstehen, aber Wein?! :shock:
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Versingled
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Versingled »

Optimist hat geschrieben: 15 Jul 2019 12:08 Ich vertrage Alkohol nicht sonderlich gut, meist ist nach zwei Bier Schluss. Leider ist es so, dass bei vielen sozialen Begegnungen der Genuss von alkoholischen Getränken wie selbstverständlich dazugehört. In der Schulzeit bin ich auch nur ungerne feiern gegangen, weil das meist nur aufs Saufen hinauslief. Das ist mir auch bei meinem Auslandssemester vor einigen Jahren aufgefallen. Immerhin ist Rauchen längst nicht mehr so populär wie zu meiner Schulzeit, dafür ist jetzt Kiffen ziemlich in, wofür ich mich auch nicht unbedingt begeistern kann.

Besonders viel vertragen zu können gilt immer noch als Zeichen von Männlichkeit und Stärke und man fällt in Gruppensituationen negativ auf wenn man etwas nicht-alkoholisches bestellt.
Ich sag's mal so ... ich bin trinkfest. Kiffen finde ich jetzt als eher nicht so knallend und maßls überschätzt (und ich verbrachte meine Jugend in den bösen 1970ern). Ich denke das "Problem" hat gegen Null gehned damit zu tun, ob man die gerade hippen "Drogen" einnimmt.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Karlsson »

Ich finde, ein Tröpfchen AB und zu schadet nicht, es lockert die Zunge, wie man so schön sagt... :mrgreen:

Zugegeben, ich habe bis -30 Jahren keinen Tropfen Alkohol getrunken, doch als dann die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Leere ihren Lauf nahm, habe ich dann doch irgendwann zur Flasche gegriffen und mich dran gewöhnt, AB und zu mal einen über'n Durst zu trinken... 8-)
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Reinhard »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 15 Jul 2019 19:32 btw: na nur lustig sein, kann ich ja auch ohne Alkohol, woran erkennt man denn da den Unterschied? :gruebel:
Ich habe nicht behauptet, dass man Alkohol dazu braucht, es geht nur darum, dass geringe Mengen Alkohol keinen negativen Effekt haben, was ein guter Grund ist, kein Aus-Prinzip-Abstinenzler zu sein.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

NeC hat geschrieben: 15 Jul 2019 19:17
Mit müden Augen hat geschrieben: 15 Jul 2019 18:36 Wein (...) "schmeckt wie Essig"
Exakt diese Erkenntnis hatten wir gerade erst in Travemünde! :lach:
Ob man das noch als „Wein“ bezeichnen konnte …
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Tania »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:24
NeC hat geschrieben: 15 Jul 2019 19:17
Mit müden Augen hat geschrieben: 15 Jul 2019 18:36 Wein (...) "schmeckt wie Essig"
Exakt diese Erkenntnis hatten wir gerade erst in Travemünde! :lach:
Ob man das noch als „Wein“ bezeichnen konnte …
Nö. Das war eindeutig bester italienischer Essig. Was Du vermutlich schon anhand des Geruchs und unserer Gesichter beurteilen konntest ;)
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Blau »

Ich habe die leise Vermutung, dass es unter ABs überdurchschnittlich viele Abstinenzler gibt. Alkohol enthemmt und man verliert ein Stück weit die Kontrolle - wahrscheinlich ein Graus für viele ABs ;) Ich habe zu meinen AB-Zeiten auch fast gar keinen Alkohol getrunken; habe darin nicht viel Sinn gesehen, es hat mir nicht besonders geschmeckt und ergo habe ich auch kaum was vertragen. Erst als ich mich dann einfach mal locker gemacht und dann auch mal mehr als ein kleines Radler getrunken habe kam es zu amourösen Geschichten :oops: :mrgreen: und in meinen wilden Partyzeiten mit viel Alkohol kam es dann ständig zu Flirts und auch mehr :schuechtern:

Mein Stiefbruden ist der einzige Abstinenzler bei uns in der Familie - und mit seinen Ende Dreißig auch der einzige AB :sadman:
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Reinhard hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:23
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 15 Jul 2019 19:32 btw: na nur lustig sein, kann ich ja auch ohne Alkohol, woran erkennt man denn da den Unterschied? :gruebel:
Ich habe nicht behauptet, dass man Alkohol dazu braucht, es geht nur darum, dass geringe Mengen Alkohol keinen negativen Effekt haben, was ein guter Grund ist, kein Aus-Prinzip-Abstinenzler zu sein.
Achso, das ist mir eigentlich ziemlich egal was andere machen. Ich kann, wie gesagt, bloss alkoholisierte Menschen nicht ausstehen, aber solange man davon nichts merkt, juckt mich das nicht. Ich würde mich selbst ja nicht mal "Abstinenzler" nennen. Ich finde nur den Grossteil der Getränke scheusslich und beim Rest geht für mich die Kosten/Nutzen-Rechnung nicht auf, will heissen: sehe keinen Mehrwert für mich.
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Der Asiate
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Der Asiate »

Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:32 Erst als ich mich dann einfach mal locker gemacht und dann auch mal mehr als ein kleines Radler getrunken habe kam es zu amourösen Geschichten :oops: :mrgreen: und in meinen wilden Partyzeiten mit viel Alkohol kam es dann ständig zu Flirts und auch mehr :schuechtern:

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Irgendwie traurig, dass Alkohol so einen großen Einfluss haben kann.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Blau »

Der Asiate hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:47
Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:32 Erst als ich mich dann einfach mal locker gemacht und dann auch mal mehr als ein kleines Radler getrunken habe kam es zu amourösen Geschichten :oops: :mrgreen: und in meinen wilden Partyzeiten mit viel Alkohol kam es dann ständig zu Flirts und auch mehr :schuechtern:

Mein Stiefbruden ist der einzige Abstinenzler bei uns in der Familie - und mit seinen Ende Dreißig auch der einzige AB :sadman:
Irgendwie traurig, dass Alkohol so einen großen Einfluss haben kann.
Ich glaube nicht, dass es allein am Alkohol liegt, sondern eher an der Bereitschaft, sich fallen zu lassen und ein Stück weit aus sich heraus zu gehen. Und sich fallen lassen geht nun mal einfacher mit Alkohol. Ich weiß jetzt aber nicht, was zuerst da war: der Wunsch, sich fallen zu lassen oder der Alkohol :gruebel:
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Melli »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Jul 2019 17:31
Melli hat geschrieben: 15 Jul 2019 15:39Auf sowas wie die Wiesn würde ich mich aber schlechterdings nicht trauen :shy:
Ich übrigens auch nicht. Ich sehe nicht ein, warum ich einmal ganz ans andere Ende der Republik fahren soll zu einer Veranstaltung, auf der ich keinen Alkohol trinke, auch wenn das von mir erwartet wird, auf der nur grauenerregende Musik zu hören ist und die mir als eingefleischtem Nordlicht auch kulturell gegen den Strich geht.
Ganz so schlimm will ich es dabei gar nicht machen, aber ich lebe nun auch in sicherer Distanz :oops: Die Wiesn selbst wäre mir zu unüberschaubar, ich hätte Angst, daß sich da zu viele unberechenbare Leute herumtreiben, bei denen man sich nicht sicher sein kann, was die unter Gaudi verstehen :(

Wann ich das letzte Mal Blasmusik zu Ohren bekam, weiß ich schon gar nicht mehr. Früher hat es mich abgetörnt, aber vielleicht hätte ich inzwischen die Altersmilde, daß es mir egal wäre 👵🏾

In kleineren Bierzelten auf kleineren Festivitäten war ich schon. in jüngeren Jahren war das mal eine Abwechslung, da gab's Cola und Fritten, und so lange hielt man sich da gar nicht auf. Später waren mir solche Veranstaltungen gleichgültig 👧🏾
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Jul 2019 17:31Auf dem von yes_or_no schon erwähnten Oktoberfest ist es schwer bis unmöglich, nicht aus dem Rahmen zu fallen, wenn man absoluter Abstinenzler ist und nicht einmal ein Radler* zu trinken bereit ist.
Die widerliche Pantsche bekomme ich nicht runtergewürgt 🤢

Zu meiner Zeit war mal Cola-Bier Mode. Aber das ist pappig, nichts halbes und nichts ganzes. Vielleicht, wenn man eigentlich gar kein Bier mag, aber auch nicht einfach nur Cola trinken will :?
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Jul 2019 17:31
  • gar nicht erst erscheinen (fällt am wenigsten auf, aber wenn es zu solchen Veranstaltungen keine Alternativen gibt, leidet das Sozialleben)
War mir egal. Auf ein sog. Sozialleben mit Leuten, die so mit mir umspringen zu können glaubten, legte ich bestimmt keinen Wert :wuetend:
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 15 Jul 2019 18:25btw. bin ich eigentlich der Einzige, der Getränke wie Wein und Bier vom Geschmack her einfach nur widerlich findet? Ich habe bis heute nicht verstanden was daran so lecker oder sonst wie toll sein soll. Aber so gesehen: das selbe Problem habe ich auch mit Kaffee. :mrgreen:
Das muß man schon wissen, was man kauft :oops: Meistens war das in meiner Jugend irgendwas zwischen Côtes du Rhône und Bordeaux. Leider paßt Wein nicht unbedingt zu dem, was wir oft essen, oder ich mag aus anderen Gründen gerade nicht, oder ich denke schlichtweg nicht daran (mein altes Problem :roll:).

Später habe ich eine Weile eher mal einen guten Whiskey oder manchmal auch Pastis oder Rakı getrunken. Oder Cocktails wie Campari Orange, Tequila Sunrise, Piña Colada oder Caipirinha.

Kaffee und auch Tee mochte ich als Kind nicht. Bei irgendeiner Besprechung habe ich mit ca. 16-17 aus Verlegenheit einen Kaffee bestellt, und siehe da, der schmeckte besser als zu Hause :schwarzekatze: Kurze Zeit später hat mir mal jemand vorgeschlagen, in einem neu eröffneten Teeladen ein Täßchen zu trinken. Auch das war wesentlich besser als was ich zu Hause vorgesetzt bekam. Davon haben wir uns gleich was mitgenommen ;) Damals trank ich gerne Mate, aber auch grüne und Oolong Tees aus China, weil die einen eigenen Charakter hatten.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 15 Jul 2019 19:32btw: na nur lustig sein, kann ich ja auch ohne Alkohol, woran erkennt man denn da den Unterschied? :gruebel:
Der Unterschied? Mein Humor ist ist nüchternem Zustand viel schwerer zu ertragen 😢
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desigual
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von desigual »

Mit müden Augen hat geschrieben: 15 Jul 2019 18:36 Als ich Wein zuletzt probiert habe (als Jugendlicher vermutlich) war/ist meine Meinung dazu "schmeckt wie Essig". Bei Bier schreckt mich schon der Geruch ab. Kaffee trinke ich mittlerweile allerdings.
In der Jugend mochte ich auch noch keinen Alkohol. Dann erst Mischgetränke, Sekt, irgendwann Wein und Bier. Schnaps noch immer nicht sonderlich, da trinke ich höchstens mal aus Geselligkeit einen Absacker - aber nur slle paar Jahre.
Wein, der wie Essig schmeckt, mag ich auch heute noch nicht. ;) Zum Glück gibt es auch welchen, der nicht so schmeckt.

Grundsätzlich bin ich bei Blau:
Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:54 Ich glaube nicht, dass es allein am Alkohol liegt, sondern eher an der Bereitschaft, sich fallen zu lassen und ein Stück weit aus sich heraus zu gehen. Und sich fallen lassen geht nun mal einfacher mit Alkohol. Ich weiß jetzt aber nicht, was zuerst da war: der Wunsch, sich fallen zu lassen oder der Alkohol :gruebel:
Mir persönlich ist es egal, ob jemand Alkohol trinkt oder nicht. Ich habe auch ein paar Leute im Freundeskreis, die nichts oder so gut wie nichts trinken.
Was ich jedoch seltsam finde ist, wenn solche Leute das dann so betonen und - gern auch ungefragt - sagen, dass sie Anti-Alkoholiker sind. Sollen sie doch einfach ihr unalkoholisches Getränk bestellen oder trinken und gut ist.
Auf Parship habe ich kürzlich ein Erstanschreiben bekommen, in dem der Mann direkt in dieser ersten Nachricht geschrieben hat, dass er nicht raucht und keinen Alkohol trinkt. Das fand ich seltsam. Was will er damit sagen? Dass er eine Frau sucht, die auch keinen Tropfen Alkohol trinkt? Dass er eine Frau, die zuvor Alkohol getrunken hat, nicht küssen will?

Einmal hat auch so jemand, der nichts trinkt, jedes Glas, das ich getrunken habe, kommentiert. Und das obwohl ich nicht betrunken war oder so. Ich meine, ein Sekt oder so zum Aperitif, ein, zwei Glas Wein zum Essen, da benimmt man sich ja nicht daneben oder ist betrunken (zumal wenn das ganze von Essen begleitet ist...)

Oder einmal mit einem Mann: Nach einem netten ersten Date, wollten wir uns noch mal treffen und ich schlug vor, dass wir uns abends treffen könnten. Da meinte er direkt, dass wir das gern machen könnten, er beim Wasser bleiben würde, aber ich einen Wein oder Cocktail trinken dürfte. Was soll das im Vorfeld? Soll er sich einfach ne Cola trinken und gut ist??
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Hoppala »

Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:54 Ich glaube nicht, dass es allein am Alkohol liegt, sondern eher an der Bereitschaft, sich fallen zu lassen und ein Stück weit aus sich heraus zu gehen.
Dies.

Außerdem irritiert immer wieder diese Selbstbeschreibung: "Abstinenzler".
Und dann liest man: das ist gar kein Abstinenzler, der mag das Zeug - warum auch immer - nur nicht.
Was ist das für eine Abstinenz, wenn man es sowieeso gar nicht will???

Abstinenz hat doch was mit Verzicht zu tun. Aber ihr verzichtet doch auf gar nichts.
Ich denke, diese Selbstbeschreibung deutet ein wenig auf das eigentliche Problem hin: Einerseits legt es nahe, dass "der Abstinenzler" irgendwie zu kurz kommt. Andererseits verargumentiert "der Abstinenzler", warum Alkohol eh nicht gut ist und alle, die ihn trinken - womöglich manchmal mehr als gut ist - sich an ihm mal ein Beispiel nehmen sollten.

Ich habe noch nie erlebt, dass jemand, der "das einfach nicht mag", aber ansonsten ein freundlicher und -der Situatiuon gemnäß - geselliger Zeitgenosse ist, irgendiwe schräg angeschaut würde.
Das soll nicht heißen, dass es solche Kreise nicht gibt. Weiß ich nicht. Ich weiß, dass es nicht die Regel ist.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Jul 2019 17:31 Mancher mag es so sehen wie Außenstehende, nämlich, daß er zu steif ist und lockerer werden sollte. (@Tania: So™ war das nicht gemeint.) Andere wiederum, besonders Kopfmenschen, sehen das nicht als den Fehler namens Steifigkeit, sondern als das Feature namens Kontrolle. Kontrolle über die Situation. Und ganz besonders Kontrolle über sich selbst. Diese Kontrolle und die damit verbundene Contenance wollen sie für nichts in der Welt aufgeben – besonders nachdem sie gesehen haben, wozu Alkoholkonsum bei anderen Menschen führt. Nein, so wollen sie nicht sein.
Eine Menge Fehler auf einmal formuliert.
1. Die Annahme, Steifigkeit sei ein anderes Wort für Kontrolle.
2. die unmöglich einzulösende Annahme, jemals zur Gänze Kontrolle über "die Situation" zu haben.
3. oder über sich selbst.
4. Die Annahme, dass "nicht steif sein bzw. wirken" mit Kontrollaufgabe zu tun habe.
5. Die Annahme, dass Kontrolle zwingend mit Contenance verbunden sei.
6. Die implizite Darlegung, der Kontrollwunsch sei das Problem beim Lockersein. Dabei ist das "nicht so sein wollen" das Problem: nämlich "nicht so sein", wie der gemeine, nicht ganz so schräg daher denkende und sich sesines Lebens erfreuende Mensch halt so ist. Zum Beispiel mit Genuss in netter Gesellschaft alle Fünfe gerade sein lassen.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Vidar »

Hoppala hat geschrieben: 15 Jul 2019 22:02
Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:54 Ich glaube nicht, dass es allein am Alkohol liegt, sondern eher an der Bereitschaft, sich fallen zu lassen und ein Stück weit aus sich heraus zu gehen.
Dies.
Jep! Wobei auch der Alkohol selbst nicht zu verachten ist, so rein faktoriell gesehen. :D
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Der Asiate »

desigual hat geschrieben: 15 Jul 2019 22:00 Auf Parship habe ich kürzlich ein Erstanschreiben bekommen, in dem der Mann direkt in dieser ersten Nachricht geschrieben hat, dass er nicht raucht und keinen Alkohol trinkt. Das fand ich seltsam. Was will er damit sagen? Dass er eine Frau sucht, die auch keinen Tropfen Alkohol trinkt? Dass er eine Frau, die zuvor Alkohol getrunken hat, nicht küssen will?
Oder er hofft damit einen guten Eindruck zu machen, weil er nicht der typische Raucher oder Säufer ist.
Hoppala hat geschrieben: 15 Jul 2019 22:02
Blau hat geschrieben: 15 Jul 2019 20:54 Ich glaube nicht, dass es allein am Alkohol liegt, sondern eher an der Bereitschaft, sich fallen zu lassen und ein Stück weit aus sich heraus zu gehen.
Dies.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Gilbert »

Der Asiate hat geschrieben: 16 Jul 2019 05:03 Nun ja, trinkst du Alkohol, bist dabei. Trinkst du nicht, bist du raus.
Wenn man ohne Alkohol genauso gesellig, weniger eigenbrötlerisch und etwas extrovertierter wäre, scheinbar keinen Stock im Hintern hätte, würde es ggf. noch nicht mal auffallen und auch keiner Erwähnung wert. Nur ist das bei den meisten Leuten in unseren Breiten selten der Fall und sie helfen dann in puncto Wohlfühl-Lockerheit etwas nach.....
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Hoppala »

Der Asiate hat geschrieben: 16 Jul 2019 05:03Nun ja, trinkst du Alkohol, bist dabei. Trinkst du nicht, bist du raus.
Es wäre vielleicht schon viel gewonnen, könnte man sich von diesen komplett irreführenden und selbstbehindernden Verallgemeinerungen lösen.

So wie der Satz da steht und wörtlich genommen, ist er schlicht und ergreifend falsch.
Meine Freundin zum Beispiel trinkt keinen Alkohol - meist noch nicht mal typische Softdrinks, sondern einfach nur Wasser - und ist bestens integriert.
Ein Gegenbeispiel reicht, um eine Generalaussage als falsch zu deklarieren.
Ich lasse auch oft bewusst die Finger vom Alkohol. Ich trinke, weil und wenn ich mag. Nicht, wenn andere mögen. So hab ich das schon immer gehalten. Außer von typischen Saufgelagen, an denen ich mich sowieso nicht beteiligen wollte, hat mich das von nix ferngehalten.

Vielleicht wäre es eine Option, einfach offen zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu stehen. "Ich bleib heut bei Cola. Genug Zucker, um mich zu vergiften! :-) Prost!"
Und falls jemand sowas - meine Bedürfnisse, die niemand sonst schaden - nicht akzeptiert: will ich auf solche Gesellschaft wirklich Wert legen?
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von zumsel »

Auch wenn man Nichtraucher ist kann man sich zu den Rauchern stellen.
Auch wenn man kein Alk trinkt, so kann man sich ein anderes Getränk bestellen, anstatt zu Hause zu bleiben.
Auch wenn man 2 linke Beine hat, man kann trotzdem auf die Tanzfläche gehen.
Auch wenn man sich hässlich findet kann man auf sich achten, pflegenund schöne Klamotten anziehen.

Nicht das was einem fehlt ist entscheident sondern das was man daraus macht und wie man damit umgeht.
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Gilbert hat geschrieben: 16 Jul 2019 06:53
Der Asiate hat geschrieben: 16 Jul 2019 05:03 Nun ja, trinkst du Alkohol, bist dabei. Trinkst du nicht, bist du raus.
Wenn man ohne Alkohol genauso gesellig, weniger eigenbrötlerisch und etwas extrovertierter wäre, scheinbar keinen Stock im Hintern hätte, würde es ggf. noch nicht mal auffallen und auch keiner Erwähnung wert. Nur ist das bei den meisten Leuten in unseren Breiten selten der Fall und sie helfen dann in puncto Wohlfühl-Lockerheit etwas nach.....
Wenn du damit die Leute meinst, die Alkohol trinken, im Alltag dagegen umso humorloser sind, dann ja.
Bei Menschen, welche kein oder wenig Alkohol trinken ist mir dagegen bisher noch kein signifikanter Unterschied aufgefallen. Und ich glaube ich wurde in meinem Leben schon vieles genannt, aber definitiv noch nie humorlos oder verklemmt. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass natürliche Lustigkeit im Alltag oft weder gut ankommt noch erwünscht ist. Das heben sich die meisten Menschen offenbar für den Feierabend auf wenn sie etwas trinken gehen. Was an sich schon ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft ist -- bezogen auf den Humor. :? Mehr echter Humor im Alltag wäre definitiv wünschenswert...
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Re: AB weil Abstinenzler?

Beitrag von LonesomeCoder »

zumsel hat geschrieben: 16 Jul 2019 08:57 Auch wenn man Nichtraucher ist kann man sich zu den Rauchern stellen.
Auch wenn man kein Alk trinkt, so kann man sich ein anderes Getränk bestellen, anstatt zu Hause zu bleiben.
Auch wenn man 2 linke Beine hat, man kann trotzdem auf die Tanzfläche gehen.
Auch wenn man sich hässlich findet kann man auf sich achten, pflegenund schöne Klamotten anziehen.

Nicht das was einem fehlt ist entscheident sondern das was man daraus macht und wie man damit umgeht.
Bei Punkt 1 stimme ich dir wegen den Gefahren vom Passivrauchen nicht zu, beim Rest schon.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34