Ehrlich währt am längsten: Ja oder nein?

[Montecristo]

Grundsätzlich haben Lügen kurze Beine.

Mir ging es eher darum, was in einer Art vorauseilendem Gehorsam zu offenbaren wäre.

Ich denke klare Fragen muss man auch korrekt beantworten.

[yes_or_no]

Ich find Ehrlichkeit sehr wichtig, aber mit persönlichen Problemen oder Dingen, die einen stark belasten, sollt man beim ersten Date noch nicht rausplatzen.
Was wichtig ist, ist denk ich:
"Hat Kinder", "zieht in 3 Monaten in anderes Bundesland", "Will nur Sex", "wohnt noch bei der Ex", "aktueller Job/bzw generell Lebenseinstellung (alternativ/konservativ)"

Letzteres find ich persönlich nicht schlimm, wenn jemand nicht soo viel verdient oder eben sich selbstständig machen mag (will ich irgendwie auch bzw wollte es lange Zeit). Aber mit sowas zu lügen ist anstrengend für beide, finde ich. Man muss ja ungefähr ne Vorstellung haben, worauf man sich einlässt: Auf einen Karrieremann oder einen Überlebenskünstler oder so.

Ich kanns schon verstehen, dass Lügen vorteilhaft sein kann und natürlich stell ich mich auch selbst nicht immer ins allerschlechteste Licht.
Besonders bei Dingen, die wenig Bedeutung haben, wie Vergangenheit oder Dinge die ich noch nicht WEISS, wo ich unsicher aktuell bin.
ZB weiß ich nicht, ob ich final als Festangestellte arbeiten können werde oder ob ich mich nachm Studium doch wieder versuchen werd, selbstständig zu machen. Das weiß ich noch nicht, wie sollt ich das sagen? Bzw sag ich halt, dass ich das noch nicht weiß und es noch rausfinden muss.
Und über persönliche Probleme red ich idr nach einigen Treffen, also Vergangenheit/schlechtes Verhältnis mit Mutter oder so. Aber nicht beim ersten Date. Beim ersten Date rede ich eher über Hobbies, was aktuell ansteht oder kein Plan, was sich ergibt....

[Zwerg]

Wer sich auf einer Singlebörse bewegt weiß eigentlich, dass dort zumindest im Profil sogar gelogen wird, dass sich die Balken biegen.

Lügen (bewusstes Verbreiten von Unwahrheiten) halte ich auch auf SBs für schlechten Stil.

Abgesehen davon ist es kein spezifisches Problem von SBs. Auch bei persönlichem Kennenlernen bleiben Unklarheiten. So kenne ich einige Fälle, wo sich Leute ""gewaltig"" im Alter verschätzt hatten.^^

Du hast dich doch auf das Fehlen einer entsprechenden Angabe bezogen, richtig? Insofern bin ich lediglich weiter gegangen und habe mich auf die Sozialadäquanz eines Verhaltens bezogen. Wie verhält es sich denn dann deiner Meinung nach mit der Frage nach der Schwangerschaft, die ein Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch stellt? Dein allgemeines Prinzip (Lügen ist immer und in jedem Fall verwerflich) hält dem nicht stand.

[Montecristo]

Wie verhält es sich denn dann deiner Meinung nach mit der Frage nach der Schwangerschaft, die ein Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch stellt? Dein allgemeines Prinzip (Lügen ist immer und in jedem Fall verwerflich) hält dem nicht stand.

Natürlich ist das moralisch nicht einwandfrei. Es ist lediglich legal.

[Zwerg]

Wie verhält es sich denn dann deiner Meinung nach mit der Frage nach der Schwangerschaft, die ein Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch stellt? Dein allgemeines Prinzip (Lügen ist immer und in jedem Fall verwerflich) hält dem nicht stand.

Natürlich ist das moralisch nicht einwandfrei. Es ist lediglich legal.

Gesetze und ihre Auslegung sind Ausdruck gesellschaftlicher Wertvorstellungen. Du kannst dich natürlich auf biblische Grundsätze beziehen und damit ist die Diskussion wohl beendet.

[Montecristo]

... Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch...

Der Vergleich ist sowieso etwas bizarr. Meine Ehe ist hoffentlich mehr als eine reine Geschäftsbeziehung oder Babyproduktionsprogramm.

[Zwerg]

... Arbeitgeber beim Einstellungsgespräch...

Der Vergleich ist sowieso etwas bizarr. Meine Ehe ist hoffentlich mehr als eine reine Geschäftsbeziehung oder Babyproduktionsprogramm.

DerVergleich eines Singlebörsenprofils mit einer Ehe erscheint mir mindestens genauso bizarr.

[Montecristo]

Grundsätzlich haben Lügen kurze Beine.

Mir ging es eher darum, was in einer Art vorauseilendem Gehorsam zu offenbaren wäre.

Nochmal zur Klarstellung: Bevor die Diskussion abschweift.

[Zwerg]

Grundsätzlich haben Lügen kurze Beine.

Mir ging es eher darum, was in einer Art vorauseilendem Gehorsam zu offenbaren wäre.

Nochmal zur Klarstellung: Bevor die Diskussion abschweift.

Die Diskussion schweift nicht ab. Sie zeigt lediglich die Unmöglichkeit einer abstrakten Antwort. Menschen sind verschieden in ihren Einstellungen und ändern sich obendrein auch noch dauernd. Wo sie kommunizieren kommt es dauernd zu Mißverständnissen. (Nahezu) alles was einer angestrebten Partnerfindung entgegen stehen könnte darf im Profil getrost weggelassen werden. Legitim ist was nützt. Einschränkend wäre vielleicht anzunehmen, dass das es in einigen Fällen im Eigeninteresse u. U. wenig Sinn ergibt. Beispielsweise würde ich eine schwere erkennbare Behinderung (z. B. blind, taub) wohl angeben. Der Grund wäre, sich gewisse Reaktionen oder Kontaktabbrüche lieber nicht anzutun und darauf hoffen, dass sich hier gerade durch die offene Angabe im Profil Menschen melden, die damit umgeben können. Insofern würde ich das im Grunde als wiederum vorteilhaft (hier für beide Seiten) sehen. Du selbst hast die Frage mit einem konkreten Beispiel von Dir, deiner beruflich ungesicherte Situation, unterfüttert. Vielleicht meldet sich ja noch jemand, welcher ernsthaft der Meinung ist das gehört unbedingt ins Profil. Abgesehen von deinen damaligen Dates natürlich. Wie wäre es jetzt, wenn eine der Damen ihrerseits in ihrem Profil geschrieben hätte, sie suche einen Partner mit gesicherter beruflicher Position? Da wäre es moralisch sehr wohl verwerflich, ihr eine 200 km lange Anreise zuzumuten und dann erst zu offenbaren, dass man gerade arbeitslos ist. Da fände ich schon das Verschweigen im Zuge der Kommunikation nach der ersten Kontaktaufnahme eine Frechheit.

[Montecristo]

Da wäre es moralisch sehr wohl verwerflich, ihr eine 200 km lange Anreise zuzumuten und dann erst zu offenbaren, dass man gerade arbeitslos ist. Da fände ich schon das Verschweigen im Zuge der Kommunikation nach der ersten Kontaktaufnahme eine Frechheit.

Da sind wir wieder beieinander.

Ich war letztes Jahr bei einem Vorstellungsgespräch, bei dem die Formulierung in der Anzeige lautete:
"Die Position ist zunächst auf zwei Jahre befristet."
Tatsächlich war es eine Projektstelle, die überhaupt nur zwei Jahre lief. Weitergehendes Interesse null, nix, nada.

Und es waren fast 350km. Und es war §$%-heiß.

Aber das ist ja "geschäftlich"...

[Seb-X]

Mit allem Problematischen würde ich so spät wie möglich rausrücken. Dass ich z.B. mich selbst nicht sonderlich mag, würde ich am besten gar nicht, ansonsten so spät wie möglich erzählen. Genauso dass ich sexuell ein Spätzünder war. Etc...

[Finnlandfreundin]

In der Regel sollte man schon ehrlich sein. Das erwarte ich ja auch von meinem Gegenüber. Jedoch muss man nicht gleich alles vorm ersten Date preisgeben.

[Seb-X]

Jedoch muss man nicht gleich alles vorm ersten Date preisgeben.

Und auch nicht während des ersten oder dritten Dates. Ich bin doch kein fleischgewordener Lebenslauf.

[Peter]

Sollte man am besten eine Negativliste zusammenstellen und beim ersten Date überreichen?

Man könnte auch eine Positivliste erstellen und überreichen
Ist wohl eine Einstellungssache.

Jedenfalls sollte man das Gegenüber nicht ungefragt mit negativen Dingen überhäufen, bevor es die positiven Dinge in Ausführlichkeit hat kennenlernen dürfen

[Finnlandfreundin]

Sollte man am besten eine Negativliste zusammenstellen und beim ersten Date überreichen?

Man könnte auch eine Positivliste erstellen und überreichen
Ist wohl eine Einstellungssache.

Jedenfalls sollte man das Gegenüber nicht ungefragt mit negativen Dingen überhäufen, bevor es die positiven Dinge in Ausführlichkeit hat kennenlernen dürfen

Gute Idee

[Automobilist]

Was nun als " positiv " und was als " negativ " zu bewerten sei - wird wohl immer eine individuelle Angelegenheit bleiben.
Meine persönliche Auffassung : so viel wie möglich im Vorfelde offenbaren; ebendas erwartete ich auch vom Gegenüber.

Hintergrund ? Unvereinbare Gegensätze erübrigen ggf. ein nutzloses Rdv, das consequenterweise nur für beiderseitige Verstimmung sorgte.

Bei meinen denkwürdigen Rendez - vous war das n i c h t der Fall - und das Resultat entsprechend; dem zu Folge würde ich mich niemals ( n i e m a l s !! ) mehr darauf einlassen. Reine Vergeudung von Zeit.

[LonesomeCoder]

Ehrlichkeit ist Pflicht. Je wichtiger was ist, desto eher sollte es zur Sprache kommen. Falls jemand aber auf besondere Dinge Wert legt, soll er oder sie von sich aus fragen und nicht drauf hoffen, dass die andere Person das ahnt und von sich aus erzählt.

[grenouille]

In Sachen Beziehungslosigkeit kann ich einfach nicht ehrlich sein...außer zu meinen besten Freunden, vor denen ließe sich aber eh nichts verstecken.

In allen anderen Dingen: auf jeden Fall. Über vieles, was in Montechristos erstem Beitrag genannt wurde, könnte ich auch hinwegsehen. Solange der Langzeitstudent ein Ziel vor Augen hat und einen Job anstrebt (ob jetzt mit oder ohne Abschluss), ist alles in Ordnung. Auch Arbeitslosigkeit kann jeden Treffen. Genauso wie Allergien, die eine Person bei bestimmten Aktivitäten einschränken.

[TheHoff]

Mit allem Problematischen würde ich so spät wie möglich rausrücken. Dass ich z.B. mich selbst nicht sonderlich mag, würde ich am besten gar nicht, ansonsten so spät wie möglich erzählen. Genauso dass ich sexuell ein Spätzünder war. Etc...

Ich schätze, dass ersteres recht schnell ans Tageslicht kommt, ohne dass du was sagst.

Ich wünsche dir, dass du es irgendwann schaffst, dich zu mögen.

[LonesomeCoder]

In Sachen Beziehungslosigkeit kann ich einfach nicht ehrlich sein...außer zu meinen besten Freunden, vor denen ließe sich aber eh nichts verstecken.

Irgendwann werden aber Fragen kommen, wo das auffliegt. Meist gar nicht mit der Absicht zum Ermitteln ob AB oder nicht sondern weil schlichtweg nicht damit gerechnet wird, dass jemand in dem Alter noch keinen Ex hat.