Ich glaube, zu meiner AB-Zeit war das einfach das Original-Teenager-Verhalten.Calliandra hat geschrieben: ↑03 Sep 2019 23:51Genau diese Ur-Zuversicht ist eine sehr wichtige Sache, die mir fehlt, um eine Anbahnung in die richtigen Bahnen zu lenken (wenn es denn mal eine gibt). Ich finde das beeindruckend, dass du dieses Hals über Kopf trotz ABtum vor deiner ersten Beziehung konntest (aber auch schade, dass du da jetzt befangener bist).NeC hat geschrieben: ↑02 Sep 2019 16:39 [Es gibt] auch Menschen, die schon sehr früh in der Kennenlernphase etwas in uns zum klingen bringen, wodurch dann sämtliche möglichen Inkompatibilitäten, die man ggf. kommen sieht, einfach wie durch Zauberei weggewischt werden. Und das ist nicht nur ein kurzfristiger Verliebtheits-Effekt, sondern funktioniert auch z.B. bei der Wieder-Annäherung aneinander nach einem Streit oder einer heftigeren Meinungsverschiedenheit. (Hmm, okay, vielleicht ist es doch Verliebtheit. Aber dann war das bei mir nicht bloß ein Strohfeuer, sondern ein lang anhaltendes oder immer wiederkehrendes Gefühl)
Ich fürchte, ich traue mich nicht mehr, ein intimeres Kennenlernen zuzulassen, bevor sich dieses Gefühl nicht eingestellt hat.
Und vor meiner ersten Beziehung war das definitiv anders. Da habe ich mich Hals-über-Kopf und mit einer Ur-Zuversicht in jede der zugegebenermaßen wenigen Beziehungsanbahnungssituationen gestürzt.
Keine Erfahrungen bedeutet eben auch, dass man das Gefühlschaos nicht kennt. Natürlich fand ich auch damals schon das eine oder andere Mädel ziemlich gut , aber wegen meiner vielen AB-Gründe kam ich keiner davon jemals wirklich emotional nahe. Ich wusste damals auch nicht, was verlieben eigentlich ist. Ich musste erst die 30 überschreiten, bis es mir erstmalig passiert ist. Als ich dann auf einmal Frauen näher kam, war das spannend und aufregend und ich habe mich wohl fast wie ein Teenager selbst ausprobiert. Vielleicht aus heutiger Sicht gelegentlich auch etwas zu naiv.
Mittlerweile kenne ich emotionale Anziehung auch ohne Verliebtheits-Effekt.Calliandra hat geschrieben: ↑03 Sep 2019 23:51 Ich finde es als ABine auch schwierig, einen Verliebtheitseffekt von einer wahren emotionalen Anziehung zu unterscheiden, weil es in meinen seltenen Anbahnungen nie weit genug gekommen ist, dass dieser Effekt dann mal hätte abebben können.
Ich würde sagen, Verliebtheit ist dadurch gekennzeichnet, dass einem der betreffende Mensch wirklich ständig in den Gedanken herumschwirrt. Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit im Job sinken, Hobbies werden irgendwie belanglos. Man will denjenigen am liebsten ständig treffen und um sich haben.
Die emotionale Anziehung dagegen gibt es denke ich auch bei guten Bekannten des bevorzugten Geschlechts. Man spürt, dass man in den eigenen Werten und bei der Bewertung der Welt einfach auf sehr ähnlicher Wellenlänge ist, und auch gegenseitig interessiert an nicht nur dem Leben, sondern auch den Gedanken des anderen ist.