Also die Gründe die dazu führten das ich AB bin, beginnen auch, wie bei vielen, in der Kindheit.
Mobbing (Schule und Bruder), geschiedene Eltern, kein klassisches männliches Vorbild (hatte zwar regelmäßig Kontakt zu meinem Vater, aber als Vorbild konnte ich ihn nie sehen), wenige Freunde und den Drang die meiste Zeit nur Fernzusehen und am PC zu zocken.
Hatte immer wieder Mitschülerinnen die mich interessierten, aber da ich der Außenseiter schlechthin war und dadurch natürlich null Selbstbewusstsein hatte, habe ich mich nie getraut sie anzusprechen.
Partys oder zu einer Clique zu gehören interessierte mich zu der Zeit nicht, da ich durch das Mobbing einfach zu eingeschüchtert war und Angst hatte das nur noch mehr Mobber dazukommen würden wenn ich mich solchen Situationen aussetzen würde. Das schlimme an dem Mobbing damals, ist die Gewissheit, das sie es nur taten weil ich unfähig war mich zu wehren. Anstatt wütend zu werden und dem einen oder anderen einfach mal eine reinzuhauen, unterdrückte ich mehr und mehr meine Gefühle. Ein Schlag in die Fresse, so primitiv es auch sein mag, hätte mich davon befreit, da bin ich sicher, denn es waren keine Schläger die zwei Köpfe größer und Muskulös waren. Im Grunde waren es auch nur Waschlappen die sich selbst aufwerteten indem sie die noch schwächeren runtermachten. Es war nie so schlimm wie einige von euch es berichteten, aber es ging so lange, das es deutlichen Schaden hinterlassen hat, der bis heute nachwirkt.
Nach der Schule war dann das Problem das ich über Jahre hinweg, so gut wie gar keine Frauen kennen lernte. Ausbildung, Berufsschule, Bundeswehr, Arbeit. Überall kaum Frauen und wenn dann nicht im passenden Alter oder Vergeben.
Erst als ich 26/27 war und mehr und mehr die Lust auf TV und Zocken verlor, merkte ich wie beschissen sich mein Leben entwickelt hat. Ich wusste vorher das da was bei mir nicht stimmt. Ich dachte aber: Ach, das wird schon ganz von alleine kommen. (also das eine Frau in mein leben tritt)
Passierte logischerweise nicht. Ich tat nichts um Frauen kennen zulernen. Natürlich träumte auch ich schon seit der Pubertät von Sex und viel alleine war ich auch schon immer und hin und wieder fühlte ich auch die Einsamkeit, aber es war mir trotzdem erst so spät so richtig bewusst geworden. Dann dauerte es noch einige Zeit, bis ich den Mut hatte mich auf den Weg zu machen, was daran zu ändern. Seit dem wurde mir auch erst bewusst wie beschissen meine Situation wirklich ist, denn ich fand immer mehr Dinge an mir an denen ich arbeiten musste. Ich habe einige Fortschritte gemacht und auch ein paar Erfolge erlebt, aber ob es meine Gesamtsituation verbessert oder eher noch verschlimmert hat weiß ich nicht. Ich freue mich natürlich das ich einige Erfahrungen machen konnte (zb. mein erstes mal), aber dadurch verstärkte sich nur mein Wunsch und Drang endlich eine Freundin zu haben.
Inzwischen habe ich gar keine Freunde mehr, nur einige Bekannte mit denen ich hin und wieder was unternehme. Frauen lerne ich auch nur wenige kennen, aber immerhin deutlich mehr als noch vor 2 Jahren.
Das ich trotz relativ vieler Bekanntschaften und einiger Dates in diesem Jahr aber kein Stück weitergekommen bin und auch nur wenige kaum nennenswerte Erfahrungen gemacht habe, ist glaube ich an drei Dingen festzumachen.
Ersten: Ich habe nichts männliches an mir. Weder äußerlich noch was Ausstrahlung, Charme und Charakter angeht. Obwohl ich auch schon gegenteiliges gehört habe, von Frauen, kann ich es nicht an mir sehen. Ich bin nicht unbedingt unattraktiv, aber für Frauen, so denke ich, bin ich eben Sexuell nicht attraktiv oder anziehend.
Zweitens: Ich bin langweilig. Ich habe keine nennenswerten Interessen, es gibt nichts für das ich brenne oder Leidenschaft empfinde, keine Hobbys, einen total langweiligen Job und auch so gut wie keine Interessanten Dinge über die ich Sprechen könnte.
Das führt direkt zum dritten Punkt: Ich rede nur wenig. Ich habe kaum bis gar nicht das Bedürfnis zu reden. Ich spreche wenn es etwas wichtiges mitzuteilen gibt (zb. auf Arbeit), oder wenn ich etwas gefragt werde. Ansonsten fällt es mir meist total schwer zu Gesprächen irgendetwas sinnvolles beizutragen. Nicht weil ich irgendwie Angst hätte das Wort zu ergreifen, sondern einfach weil mir nichts einfällt. Ich kann sehr gut zuhören und merke mir auch viele Details und man kann sich mit mir auch stundenlang unterhalten, nur beträgt mein Redeanteil dabei höchstens 30%. Man kann mit mir weder streiten noch diskutieren. Das war zb. einer der Gründe warum ich bei der Frau mit der ich kürzlich 2 Dates hatte, kein Interesse an mir wecken konnte. In Gruppen, bin ich zudem noch ruhiger. Keine Ahnung warum.
Ich bin überzeugt das ich ein guter Partner wäre, denn ich habe viele gute Eigenschaften, nur geben die Frauen mir und sich selbst nicht die Chance bzw. die nötige Zeit diese an mir zu entdecken.
Naja und trotz 2 Flirt Kursen, habe ich immer noch keine Ahnung wie Flirten geht.
Zudem sind die meisten Frauen für die ich mich interessiere bzw. die ich dies Jahr gedatet habe selber AB's und ich bekomme langsam den Eindruck, das die nicht die richtige Zielgruppe für mich sind.
Alles in allem, sieht es nicht viel besser für mich aus. Es liegt wohl noch ein sehr langer Weg vor mir und wenn die drei Gründe die ich nannte, wirklich die Hauptprobleme sind die meinen AB Status erhalten, dann bin ich ziemlich am Arsch, denn ich weiß nicht was ich dagegen tun kann. Vielleicht habt ihr aber eine Idee was ich da tun könnte?
LG Nick
P.S. Danke an diejenigen, die sich das alles durchgelesen haben.