Ich habe viele Ängste von denen ich weiß dass sie Irrational sind. Ich versuche mich da Stück für Stück weiterzuentwickeln.
Klar schwankt die Stimmung immer wieder. Oft, sehr oft kommen Frust, Angst und Traurigkeit zusammen und es gibt Phasen in denen ich Angst habe allein zu bleiben.
Es hilft, wenn man mit Leuten reden kann. Ich kenne mehrer Menschen die das gleiche Problem haben. Das hilft, sich nicht ganz abgehängt zu fühlen.
Ich hatte mal ein interessantes Erlebnis. Ein Kumpel hat mich mehr oder weniger zufällig dazu mit eingeladen als er sich in einem Biergarten mit einem ihm befreundeten Pärchen traf. Als er die beiden vorstellte kam n mir die ganzen Gedanken die ihr sicher kennt: ("Oh, so ein nettes Pärchen, das würd ich auch gerne so leben," Neid und all das.) Als er dann anfing mich vorzustellen und zu beschreiben was ich so alles im Laufe der Jahre so gemacht und angefangen habe (davon etliche Sachen die ich mal angefangen habe um meine Grenzen zu erweitern oder um nicht völlig zu versumpfen in der ganzen Zeit so ohne Partnerin) da merkte ich, wie die beiden anfingen zu denken was ich für ein interessanter Typ sei. Im Gespräch später merkte ich dann, dass die beiden mich anscheinend für mein Leben, das ich bis dahin selber für trostlos und leer gehalten habe, zu beneid n schienen.
Setdem denke ich mir: ganz so mies hab ich es und bin ich nicht. Klar: die düsteren und hoffnungslosen Phasen kommen immer mal wieder. insbesondere dann, wenn ich mich von meinen sozialen Ängsten leiten lasse und wieder auf irgendetwas verzichte. Oder wenn ich Zurückweisung erfahre.
Ich versuche mich nicht dauerhaft davon kontrollieren zu lassen.
Wie kann man es akzeptieren?
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Re: Wie kann man es akzeptieren?
NeC hat geschrieben: ↑11 Okt 2019 16:28Ja, sicher gibt es diese irrationalen Ängste.
Was Bonbon bei der Frage, ob "man sich der Angst stellen MUSS", eigentlich beschäftigt, ist vermutlich wohl, ob sie das mit ihren eigenen Ängsten tun sollte.
Das dürfte ohnehin nur sehr schwierig und individuell zu beantworten sein. Schließlich gibt es auch berechtigte Ängste vor Menschen, die die geringe Beziehungserfahrung zu ihrem Vorteil ausnutzen, und man sollte sich und seine eigenen Gefühle schon auch schützen. Vielleicht hilft aber die Erkenntnis, dass zumindest ein Teil der Ängste irrational sein können, bei der Entscheidungsfindung.
Rein begrifflich würde ich das "irrational" bei den Ängsten belassen, und das Berechtigte würde ich Befürchtungen oder Sorge nennen oder sowas. Dann kann ich --- auf der begrifflichen Ebene --- gegen meine Sorge (bspw. dass mich jemand ausnutzen will) eine Vorsorge treffen und habe das damit so gut ich kann erledigt. Oder so gut ich für angemessen halte.
Ängste lassen sich nicht so einfach auf der rationalen Ebene niederhalten. Beziehungsweise ein Versuch der umfassenden Vorbereitung wird auf das Problem laufen, sich entweder so viele Probleme einzubilden, dass man sich nicht vorbereiten kann, oder ein so großes Problem, dass keine Vorbeitung hilft. (Sowas wie: "ich werde dabei umkommen".)
Make love not war!
Re: Wie kann man es akzeptieren?
Wenn ich mir die meisten Beziehungen in meinen Umfeld ansehe (z.b Ehe meiner Eltern oder meiner Onkel,Beziehungen von Bekannten) frage ich mich ehrlich ob ich überhaupt etwas verpasse.
Das hilft mir oft alles etwas lockerer zu nehmen.
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Re: Wie kann man es akzeptieren?
Akzeptieren in dem Sinne, dass ich endgültig damit abschließen könnte und es nicht mehr wehtun würde, ist mir (noch?) nicht möglich. Dafür ist es mir einfach zu sehr ein Grundbedürfnis. Aber ich versuche, pragmatisch damit umzugehen, damit es mich nicht auffrisst. Dazu gehört z.B., dass ich jetzt gerade bewusst nicht aktiv suche, weil ich weiß, dass es mir im Moment zu viel Energie absaugen würde (kann sich natürlich wieder ändern) oder dass ich auch schon einmal Einladungen nicht angenommen habe, weil mir die "heile Welt"-Konfrontation in diesem Augenblick mit Menschen meines Alters nicht gutgetan hätte. Diesbezüglich ruhig einmal egoistisch sein, ich finde, das ist okay.