Minderwertigkeitsgefühle

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Finnlandfreundin
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Finnlandfreundin »

LonesomeCoder hat geschrieben: 18 Nov 2019 18:43
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Nov 2019 18:26 Die meisten Männer gucken nur, bis auf einen. Den hätte sie später nochmal getroffen.
Ich glaube, die trauen sich einfach nicht. Oder würden gern, aber versuchen es nicht, weil sie schon verpartnert sind.
Wenn sie schon verpartnert sind, ist es ja auch ok. Nicht jeder Mann sucht ständig.

Aber alle Anderen können sich nicht beschweren, dass sie nie Beachtung finden, wenn sie doch eigentlich welche bekommen.
WishIWasAsexual

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von WishIWasAsexual »

Daniel84 hat geschrieben: 10 Nov 2019 22:06 Diese Gedanken und die damit einhergehenden Gefühle sind natürlich alles andere als hilfreich, weder um sich einigermaßen gut zu fühlen noch um Frauen kennenzulernen. Mich würde deshalb interessieren:

Kennt sonst noch jemand solche Gedanken?

Wenn ja, wie geht Ihr damit um?
Ich fühle mich sehr ähnlich und das obwohl ich inzwischen kein AB mehr bin. Immer wenn ich mich einsam fühle und Versuche scheitern, Gesellschaft zu finden, fühle ich mich so. Wie ich damit umgehe? Ich leide darunter. Ausgehen, neue Leute kennenlernen und eine gute Zeit haben hilft enorm, aber die Einsamkeit und das Sehnen nach Nähe geht dennoch nicht weg. Ob es therapeutische Ansätze dagegen gibt, weiß ich nicht. Kenne zumindest keine Erfolgsstorys in der Richtung.

:umarmung2:
Sususus

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

LonesomeCoder hat geschrieben: 18 Nov 2019 16:25
Sususus hat geschrieben: 17 Nov 2019 20:29 Aha, spannend! Du weißt nicht zufällig noch, wo du das gelesen hast?
http://jonmillward.com/blog/wp-content/ ... -graph.jpg

Dass Männer deutlich öfters Frauen anschreiben oder ansprechen als andersrum, ist zumindest in westlichen Industriestaaten kein Geheimnis. Ob nun die Frauen, die sehr wenig bis keine Nachrichten bekommen, nun zur Kompensation dessen zum aktiven Anschreiben oder Ansprechen von Männern übergehen, wurde noch nicht untersucht bzw. ich fand noch nichts dazu. Ich denke aber eher nicht, sonst würde es nicht so viele Männer mit sehr wenig bis keinen Zuschriften geben. Oder die kaum angeschriebenen Frauen schreiben alle nur die selbe Minderheit von begehrten Männern an.
Nein, der Anteil der Frauen, die zuerst anschreiben, ist konstant sehr niedrig (und das über Attraktivitäts- und Altersgruppen usw. hinweg): https://theblog.okcupid.com/a-womans-ad ... d5074dde2d (auf Englisch). Das erklärt dann auch solche Zahlen. Und liegt dementsprechend nicht daran, dass Frauen besonders wählerisch sind oder nur Bock auf die vermeintlich attraktiven Männer haben.
Interessant wäre es auch mal, zu wissen, wie viele "Matches" zustande kommen, bei denen keine der beiden je eine Nachricht schreibt.
LonesomeCoder hat geschrieben: 18 Nov 2019 16:25
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Nov 2019 21:50 Sind denn die Mitgliederzahlen bei Männern und Frauen gleich? Wenn es mehr Männer gibt, ist klar, dass die Frauen mehr Zuschriften bekommen. Und ich denke, das ist der Fall.
Ich las mal, dass auf Seiten für die Suche nach Beziehungen 55 bis 60 % Männeranteil sind, bei Seiten für Sextreffen 90 % Männeranteil.
Ich hab eine Übersicht gesehen mit verschiedenen Datingportalen, da gab es oft auch Frauenüberschuss.

Fun Fact: die gewünschte Anzahl an Sexualpartnern liegt im Median bei beiden Geschlechtern bei....1! (https://journals.sagepub.com/doi/abs/10 ... 1411418467; der Artikel ist aber leider auf Englisch und zugangsbeschränkt)
So viel zu Männern, die angeblich ihr Sperma möglichst viel verbreiten wollen.
Sususus

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

WishIWasAsexual hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:30
Daniel84 hat geschrieben: 10 Nov 2019 22:06 Diese Gedanken und die damit einhergehenden Gefühle sind natürlich alles andere als hilfreich, weder um sich einigermaßen gut zu fühlen noch um Frauen kennenzulernen. Mich würde deshalb interessieren:

Kennt sonst noch jemand solche Gedanken?

Wenn ja, wie geht Ihr damit um?
Ich fühle mich sehr ähnlich und das obwohl ich inzwischen kein AB mehr bin. Immer wenn ich mich einsam fühle und Versuche scheitern, Gesellschaft zu finden, fühle ich mich so. Wie ich damit umgehe? Ich leide darunter. Ausgehen, neue Leute kennenlernen und eine gute Zeit haben hilft enorm, aber die Einsamkeit und das Sehnen nach Nähe geht dennoch nicht weg. Ob es therapeutische Ansätze dagegen gibt, weiß ich nicht. Kenne zumindest keine Erfolgsstorys in der Richtung.

:umarmung2:
Ich mache gerade ein Selbstwert-Coaching, bei dem es allgemein (also für Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen für Probleme mit dem Selbstwert/gefühl) darum geht, den Selbstwert zu stärken. Und nach ein paar Wochen würde ich sagen, das hilft mir schon ein bisschen, weil ich versuche, meinen eigenen Maßstab zu entwickeln. Die körperliche Nähe kann das natürlich nicht ersetzen, aber ich hoffe darauf, der Beziehungslosigkeit für meinen Selbstwert weniger Gewicht beizumessen. Und dann halte ich auch die Einsamkeit besser aus (zumindest manchmal), weil mir bewusst ist, ich bin so viel mehr als nur ein Single.
Und Sport hilft mir auch sehr! Dann ist wenigstens der Körper ausgelastet :boxing:
Melli

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Melli »

Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35zugangsbeschränkt
Kein Problem: Sci-Hub :)
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Obelix »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Nov 2019 18:26 Und auf sozialen Netzwerken (sie ist bei Tinder) wird sie häufig angeschrieben und nach erotischen Fotos gefragt, aber treffen wollen sich ca. nur 25 Prozent und von denen erscheint nicht jeder beim Treffen. Das frustriert sie.
Ich vermute ja stark, dass da diverse Männer dabei sind, die gar nicht mehr als ein eventuelles erotisches Foto haben wollen. Jedenfalls habe ich verschiedentlich gehört, dass Tinder von vielen längst nicht nur zur ernsthaften Partnersuche genutzt wird. Manche suchen hier einfach nur lockere Kontakte für mögliche Freundschaften, und anderen scheint wohl auch ein Foto zu reichen.
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von LonesomeCoder »

Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Fun Fact: die gewünschte Anzahl an Sexualpartnern liegt im Median bei beiden Geschlechtern bei....1! (https://journals.sagepub.com/doi/abs/10 ... 1411418467; der Artikel ist aber leider auf Englisch und zugangsbeschränkt)
So viel zu Männern, die angeblich ihr Sperma möglichst viel verbreiten wollen.
Die meisten Männer wollen ja auch eine feste Beziehung, nachdem sie sich in den jungen Jahren die Hörner abgestoßen haben. Nur das ist bei manchen ABs wie mich oder knopper damals nicht passiert. Und einige Männer hatten nie den Drang, sich sexuell auszutoben.
Obelix hat geschrieben: 18 Nov 2019 22:45 Ich vermute ja stark, dass da diverse Männer dabei sind, die gar nicht mehr als ein eventuelles erotisches Foto haben wollen. Jedenfalls habe ich verschiedentlich gehört, dass Tinder von vielen längst nicht nur zur ernsthaften Partnersuche genutzt wird. Manche suchen hier einfach nur lockere Kontakte für mögliche Freundschaften, und anderen scheint wohl auch ein Foto zu reichen.
Dieses Motiv verstehe ich in einer Zeit, wo erotische und pornographische Materialen jeglicher Art für jeden schnell und kostenlos verfügbar sind, nicht.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Obelix »

LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Nov 2019 08:44
Obelix hat geschrieben: 18 Nov 2019 22:45 Ich vermute ja stark, dass da diverse Männer dabei sind, die gar nicht mehr als ein eventuelles erotisches Foto haben wollen. Jedenfalls habe ich verschiedentlich gehört, dass Tinder von vielen längst nicht nur zur ernsthaften Partnersuche genutzt wird. Manche suchen hier einfach nur lockere Kontakte für mögliche Freundschaften, und anderen scheint wohl auch ein Foto zu reichen.
Dieses Motiv verstehe ich in einer Zeit, wo erotische und pornographische Materialen jeglicher Art für jeden schnell und kostenlos verfügbar sind, nicht.
Muss man nicht verstehen. Nach allem, was ich so über die diversen Medien mitbekommen habe, gibt es gerade im Bereich der erotischen Präferenzen nichts, was es nicht gibt. Und mit kühler Logik ist nur das wenigste davon zu verstehen.
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von knopper »

Obelix hat geschrieben: 18 Nov 2019 22:45
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Nov 2019 18:26 Und auf sozialen Netzwerken (sie ist bei Tinder) wird sie häufig angeschrieben und nach erotischen Fotos gefragt, aber treffen wollen sich ca. nur 25 Prozent und von denen erscheint nicht jeder beim Treffen. Das frustriert sie.
Ich vermute ja stark, dass da diverse Männer dabei sind, die gar nicht mehr als ein eventuelles erotisches Foto haben wollen. Jedenfalls habe ich verschiedentlich gehört, dass Tinder von vielen längst nicht nur zur ernsthaften Partnersuche genutzt wird. Manche suchen hier einfach nur lockere Kontakte für mögliche Freundschaften, und anderen scheint wohl auch ein Foto zu reichen.
jop so ist es leider.
Vielen suchen wohl auch einfach nur Bestätigung... verschicken schnell mal ein Foto von ..naja ihr wisst schon :D Dann wird sich halt darauf aufgegeilt oder was weiß ich. :D
Oder auch nur der Körper...aber der Anteil der Frauen die offen sagt "wow, was für ein Body", wird sich wohl arg in Grenzen halten…. :hammer:
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Gahaltan »

LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Nov 2019 08:44
Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Fun Fact: die gewünschte Anzahl an Sexualpartnern liegt im Median bei beiden Geschlechtern bei....1! (https://journals.sagepub.com/doi/abs/10 ... 1411418467; der Artikel ist aber leider auf Englisch und zugangsbeschränkt)
So viel zu Männern, die angeblich ihr Sperma möglichst viel verbreiten wollen.
Die meisten Männer wollen ja auch eine feste Beziehung, nachdem sie sich in den jungen Jahren die Hörner abgestoßen haben. Nur das ist bei manchen ABs wie mich oder knopper damals nicht passiert. Und einige Männer hatten nie den Drang, sich sexuell auszutoben.
ja, das ist ne ziemlich dämliche studie. die haben einfach n haufen leute gefragt "wieviele partner willst du idealerweise noch haben" und die meisten haben darauf natürlich geantwortet "in einer perfekten welt treffe ich meinen einen traumprinzen und wir sind für immer zusammen glücklich" und das vermutlich tatsächlich, nachdem man sich in seinem freshmenjahr richtig ausgetobt hat. :hammer:
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Interessant wäre es auch mal, zu wissen, wie viele "Matches" zustande kommen, bei denen keine der beiden je eine Nachricht schreibt.
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
Sususus

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

Gahaltan hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:03
LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Nov 2019 08:44
Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Fun Fact: die gewünschte Anzahl an Sexualpartnern liegt im Median bei beiden Geschlechtern bei....1! (https://journals.sagepub.com/doi/abs/10 ... 1411418467; der Artikel ist aber leider auf Englisch und zugangsbeschränkt)
So viel zu Männern, die angeblich ihr Sperma möglichst viel verbreiten wollen.
Die meisten Männer wollen ja auch eine feste Beziehung, nachdem sie sich in den jungen Jahren die Hörner abgestoßen haben. Nur das ist bei manchen ABs wie mich oder knopper damals nicht passiert. Und einige Männer hatten nie den Drang, sich sexuell auszutoben.
ja, das ist ne ziemlich dämliche studie. die haben einfach n haufen leute gefragt "wieviele partner willst du idealerweise noch haben" und die meisten haben darauf natürlich geantwortet "in einer perfekten welt treffe ich meinen einen traumprinzen und wir sind für immer zusammen glücklich" und das vermutlich tatsächlich, nachdem man sich in seinem freshmenjahr richtig ausgetobt hat. :hammer:
Warum ist das eine dämliche Studie? Das ist doch eine spannende Frage! Zumal das Bild von romantischen Beziehungen ja vor allem durch Medien vermittelt wird und oft unklar bleibt, was die Menschen wirklich wollen.
Und die Ergebnisse zeugen doch davon, wie das Ideal von romantischen Beziehungen aussieht. Und das ist eben nicht möglichst viel Sex mit möglichst vielen Menschen zu haben, sondern eine stabile und sichere sexuelle Beziehung - wohlgemerkt für Männer und Frauen. Zumal nach den gewünschten Partnern für das gesamte Leben gefragt wurde und nicht für die gewünschte Anzahl in Zukunft (was übrigens Menschen, die schon mit mehreren Personen Sex hatten, vermutlich sogar besser beurteilen können).
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:29
Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Interessant wäre es auch mal, zu wissen, wie viele "Matches" zustande kommen, bei denen keine der beiden je eine Nachricht schreibt.
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:

Ich miste regelmäßig aus :schuechtern:
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Calliandra
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Calliandra »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:29
Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Interessant wäre es auch mal, zu wissen, wie viele "Matches" zustande kommen, bei denen keine der beiden je eine Nachricht schreibt.
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:
Echt? Warum schreibst du nicht bei einem Match?
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Calliandra hat geschrieben: 19 Nov 2019 12:58
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:29
Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:35 Interessant wäre es auch mal, zu wissen, wie viele "Matches" zustande kommen, bei denen keine der beiden je eine Nachricht schreibt.
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:
Echt? Warum schreibst du nicht bei einem Match?
Weil ich mir selbst im Weg stehe. Oft ist es so, dass mein Like schon ein Weilchen her ist, dann kommt der Match durch sie zustande, allerdings keine Nachricht von ihr und da mein Like zu dem Zeitpunkt meist schon etwas her ist, fehlt mir dann irgendwie der Impuls zu schreiben. Vor allem weiss ich dann nie was schreiben, da sie ja die letzte war. Ich komme mir dann irgendwie komisch vor. Und bis ich dann alles erfolgreich zerdacht habe, sind die Wochen rum und ich kanns auch gleich sein lassen. Sozialphobiker halt. :schwitzen:
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Calliandra »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:04
Calliandra hat geschrieben: 19 Nov 2019 12:58
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:29
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:
Echt? Warum schreibst du nicht bei einem Match?
Weil ich mir selbst im Weg stehe. Oft ist es so, dass mein Like schon ein Weilchen her ist, dann kommt der Match durch sie zustande, allerdings keine Nachricht von ihr und da mein Like zu dem Zeitpunkt meist schon etwas her ist, fehlt mir dann irgendwie der Impuls zu schreiben. Vor allem weiss ich dann nie was schreiben, da sie ja die letzte war. Ich komme mir dann irgendwie komisch vor. Und bis ich dann alles erfolgreich zerdacht habe, sind die Wochen rum und ich kanns auch gleich sein lassen. Sozialphobiker halt. :schwitzen:
Schade. Könntest du nicht bei denen, wo du im Moment, in dem du sie matchst, wirklich Lust hättest, sie kennenzulernen, eine kleine Art Vorab-Anschreiben machen, wie du es machen würdest, wenn auch ihr Match spontan zustande käme und speicherst dir das irgendwo im Verdacht, dass sie dich später auch matcht? Das könnte ja dann noch stellenweise angepasst werden, aber du müsstest dich da nicht komplett neu aufraffen, wenn für dich der Impuls eigentlich schon durch ist.
Ist natürlich möglich, dass es dann umsonst war, aber wenn du es bei einigen wenigen auserwählten machst, lohnt es sich vielleicht trotzdem und du hättest auch ein paar abgespeicherte Anschreiben, aus denen du später vielleicht auch passende Teile wiederverwenden kannst.
Sususus

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:04
Calliandra hat geschrieben: 19 Nov 2019 12:58
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 19 Nov 2019 11:29
Davon habe ich allein schon mehr als genug :lach:
Echt? Warum schreibst du nicht bei einem Match?
Weil ich mir selbst im Weg stehe. Oft ist es so, dass mein Like schon ein Weilchen her ist, dann kommt der Match durch sie zustande, allerdings keine Nachricht von ihr und da mein Like zu dem Zeitpunkt meist schon etwas her ist, fehlt mir dann irgendwie der Impuls zu schreiben. Vor allem weiss ich dann nie was schreiben, da sie ja die letzte war. Ich komme mir dann irgendwie komisch vor. Und bis ich dann alles erfolgreich zerdacht habe, sind die Wochen rum und ich kanns auch gleich sein lassen. Sozialphobiker halt. :schwitzen:

Aber auch wenn Wochen rum sind, lohnt sich das Anschreiben noch! Also zumindest wenn ich eine Nachricht bekomme, frage ich mich nicht, wie lang das nach dem "Match" passiert. Zumal ich dem Onlinedating nicht immer gleich viel Zeit widmen kann und/oder will und es bringt ja auch nichts, jemanden anzuschreiben, wenn man eigentlich keine Energie fürs Hin- und Herschreiben oder für Dates hat.
Daniel84

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Daniel84 »

Sususus hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:48 Ich mache gerade ein Selbstwert-Coaching, bei dem es allgemein (also für Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen für Probleme mit dem Selbstwert/gefühl) darum geht, den Selbstwert zu stärken. Und nach ein paar Wochen würde ich sagen, das hilft mir schon ein bisschen, weil ich versuche, meinen eigenen Maßstab zu entwickeln. Die körperliche Nähe kann das natürlich nicht ersetzen, aber ich hoffe darauf, der Beziehungslosigkeit für meinen Selbstwert weniger Gewicht beizumessen. Und dann halte ich auch die Einsamkeit besser aus (zumindest manchmal), weil mir bewusst ist, ich bin so viel mehr als nur ein Single.
Kannst Du das noch etwas näher erläutern, wie das mit dem Selbstwertgefühl stärken (bei Dir) funktioniert? Was heißt das z.B. "eigenen Maßstab entwickeln"? Ich habe ja einen "eigenen Maßstab". Mein Maßstab ist, ich bin was wert, wenn ich gebraucht werde. Ich erlebe aber, dass ich überflüssig bin. Als Mann sowieso, aber auch als Arbeitskraft. Es wäre besser, ich wäre nicht geboren, dann würde ich wenigstens nicht auch noch den Klimawandel durch meinen Konsum vorantreiben. Mein Maßstab ist auch, ich bin was wert, wenn ich Erfolg habe. Ich erlebe aber, dass ich ein Versager bin, mich anstrenge und trotzdem ist es nie gut genug. Entweder ich schaffe nichts, oder ich schaffe was, aber es macht keinen wirklichen Unterschied. Der einzige Bereich, wo ich noch etwas Wertschätzung erlebe, sind ein paar Freunde/Bekannte und selten auch mal durch Verwandte. Das kompensiert aber nicht mein mich als Mann wertlos fühlen.
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Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von klecks »

Wenn ich hier mal reinschleiche:

Vielleicht hilft die Unterscheidung zwischen Selbstwertgefühl und Selbstmitgefühl?

Z.B. https://www.mindfulselfcompassion.ch/se ... mitgefuehl

Selbstwertgefühl baut sich aus Vergleichen mit anderen auf (oder ab), Selbstmitgefühl ist etwas unabhängiger von der Beurteilung anderer ...
Sususus

Re: Minderwertigkeitsgefühle

Beitrag von Sususus »

Daniel84 hat geschrieben: 27 Nov 2019 13:45 Kannst Du das noch etwas näher erläutern, wie das mit dem Selbstwertgefühl stärken (bei Dir) funktioniert? Was heißt das z.B. "eigenen Maßstab entwickeln"? Ich habe ja einen "eigenen Maßstab". Mein Maßstab ist, ich bin was wert, wenn ich gebraucht werde. Ich erlebe aber, dass ich überflüssig bin. Als Mann sowieso, aber auch als Arbeitskraft. Es wäre besser, ich wäre nicht geboren, dann würde ich wenigstens nicht auch noch den Klimawandel durch meinen Konsum vorantreiben. Mein Maßstab ist auch, ich bin was wert, wenn ich Erfolg habe. Ich erlebe aber, dass ich ein Versager bin, mich anstrenge und trotzdem ist es nie gut genug. Entweder ich schaffe nichts, oder ich schaffe was, aber es macht keinen wirklichen Unterschied. Der einzige Bereich, wo ich noch etwas Wertschätzung erlebe, sind ein paar Freunde/Bekannte und selten auch mal durch Verwandte. Das kompensiert aber nicht mein mich als Mann wertlos fühlen.
Im Moment geht es erstmal darum, sich selber kennenzulernen, sich zu beobachten und anzunehmen. Also überhaupt erstmal die Wahrnehmung von sich selber (ich sehe so und so aus, ich kann xyz, mache gerne jenes, ärgere mich über dieses) von der Bewertung (ich bin gut/ schlecht/ eh nicht zu gebrauchen) zu trennen.
Und es hilft, zu verstehen, wie das eigene Bewertungssystem funktioniert. Eben z.B. nur dann wertvoll sein, wenn man beruflichen Erfolg hat. Wenn das aber nicht klappt, fühlt man sich wertlos. Mein Ziel ist dann, dahin zu kommen, mein Selbstwertgefühl von solchen "Ankern" unabhängiger zu machen (zumal man das Gelingen auch nicht immer selber beeinflussen kann).

Ein sehr konkretes Beispiel: ich mache seit geraumer Zeit einen Schwimmkurs, mit dem Ziel, richtig und schnell kraulen zu können. Ein Erfolgsmaßstab könnte dann sein: ich schätze meinen Selbstwert hoch ein und mein Selbstwertgefühl ist positiv, wenn ich bald so schnell kraulen kann wie die anderen. Ich habe dann angefangen und Fortschritte gemerkt und das hat sich positiv auf meinen Selbstwert(gefühl) ausgewirkt. Im Zuge dessen habe ich mich zusätzlich auch im Internet informiert (wie sieht ein guter Kraulstil aus, was sind häufige Anfängerfehler).
Als ich dann aber festgestellt habe, dass ich gar nicht so wirklich besser werde, bzw. wirklich nur sehr sehr kleine Fortschritte mache, oder die berühmten 3-vor-2-zurück, und im Internet aber viele schrieben, wie sie innerhalb von 2-3 Monaten wirklich schon gut kraulen konnten, und als ich dann sah, wie andere trotz mieser Technik Bahnen hin und her zogen und ich nach 40 Metern schon wirklich fix und fertig war, hat sich das wiederum auf mein Selbstwertgefühl niedergeschlagen. Das war dann negativ, im Sinne von: "Ich kann das eh nicht, ich werde das nie lernen, ich bin sogar zu doof zum kraulen".
Aber ich will meinen Selbstwert ja unabhängig davon machen, welchen Erfolg ich im Vergleich zu anderen habe. Zumal das bei anderen ja auch so ist: ich schätze andere Personen ja als nicht mehr oder weniger "wertvoll" ein, wenn sie besser oder schlechter schwimmen können. Warum sollte ich das dann bei mir machen?
Und beim Schwimmen gelingt mir das schon ganz gut, weil mir inzwischen egal ist, wann ich den Dreh so richtig raus habe, weil mir Schwimmen Spaß macht und weil ich gerne neue Dinge lerne. Ob ich jemals total gut werde - vermutlich nicht, aber darum geht es ja auch eigentlich gar nicht. Und der Erfolg/Misserfolg beim Schwimmen ist dann nicht mehr wichtig für mein Selbstwertgefühl.

Und mit dem eigenen Maßstab meine ich, für mich herauszufinden, was mir wichtig ist. Und was mir nicht wichtig ist, das hat dann auch keinen Einfluss auf meinen Selbstwert mehr. Mir ist z.B. Reisen nicht besonders wichtig. Früher hab ich mich total schlecht gefühlt, weil viele aus meinem Bekanntenkreis schon viel von der Welt gesehen haben, und ich bin nie richtig aus Europa rausgekommen. Das ist inzwischen nicht mehr, weil ich es auch nicht brauche.