Brax hat geschrieben: ↑19 Jan 2020 13:33
Tania hat geschrieben: ↑18 Jan 2020 14:08
wie willst Du dieses "dringend brauchen" bewerten?
Nach subjektivem Empfinden.
Jemand
braucht z. B. einen Partner, wenn er (wie von dir erwähnt) unbedingt ein Kind haben will. Oder dann z. B. einen Papa/Mama für das Kind braucht. Oder jemanden braucht, der mit ihm sein Haus bewohnt. Oder nicht alleine sein kann. Oder sich als Single als "halbe Portion" fühlt. Was auch immer. Jedenfalls hängt es mMn nicht von äußeren Umständen ab, sondern rein vom eigenen subjektiven Bedürfnis.
Aaaah - da haben wir dann wohl beim Wort "brauchen" aneinander vorbei geschrieben. Für mich ist "brauchen" eine echt dringende Notwendigkeit - beschreibt also Dinge, ohne die man sich einen bestimmten wichtigen Wunsch nicht erfüllen kann. Also nur teilweise die Dinge, die Du da nennst. Für das "Kind haben" gibt es ja bekanntlich als Singlefrau paar alternative Optionen, und um das Haus nicht allein zu bewohnen, kann man ne WG gründen, und gegen das Alleinsein helfen auch Freunde. Würde ich also alles nicht als "brauche dafür Partner" einordnen.
Dieses Hausbaumkind-Dings wurde mir noch als etwas, für das frau unbedingt einen Partner braucht, eingetrichtert. Okay, für die Zeugung der Kinder hatte ich dann tatsächlich nen Partner, aber die Aufzucht hab ich notgedrungen überwiegend allein erledigt. Haus und Bäume sowieso. Ging offensichtlich auch irgendwie. Insofern bin ich jetzt wirklich in der Lage, dass ich daran glaube, nicht zwingend einen Partner zu brauchen. Schön wäre es allerdings trotzdem, einen zu haben ...
Mit 17-25 war das noch völlig anders - da hab ich noch geglaubt, für das Hausbaumkindzeugs einen Mann zu brauchen. So war damals halt die allgemeine Ansicht. Und der soziale Druck, endlich "unter die Haube" zu kommen, war deutlich größer - in der DDR wurde ja nicht selten mit 18 geheiratet. Insofern waren meine Ansprüche damals tatsächlich geringer - obwohl ich jung und hübsch und schlank war. Aber ich war halt bedürftiger ....
Dieses "brauchen"-Thema beschäftigt mich schon paar Wochen - seit ein Bekannter die Tatsache, dass ich zu selbstständig bin, als Ursache meines Singlestatus ausgemacht hat. Anscheinend wollen Männer gebraucht werden...
Hier im Thread wird "man kann es sich leisten" offenbar aus zwei verschiedenen Perspektiven verstanden:
1) Welche Ansprüche man sich leisten kann und trotzdem noch realistische Chancen auf einen Partner hat.
2) Welche Ansprüche (alle
) man haben kann, wenn man nicht unbedingt einen Partner haben muss.
Hanuta hat z. B. eher von der ersten Perspektive aus argumentiert, ich aus der zweiten. Du (für mich, gefühlt, abgesehen vom Haus-Baum-Kind-Argument) auch aus der zweiten.
Ja, das Gefühl war korrekt
Wobei meine Ansprüche (und wahrscheinlich die fast jedes Menschen) irgendwo zwischen "brauch ich nicht, also wenn, dann nehm ich nur die perfekte eierlegende Wollmilchsau" und "brauch ich unbedingt, ich nehm alles" liegen. Mathematisch ausgedrückt liegt mein Wunsch nach einem Partner vielleicht auf Position 7 der "brauche ich unbedingt (10)" - "brauche ich gar nicht" - Skala. Also bei "wäre schon schön"
Alle Ansprüche, die auf 10-8 liegen, leiste ich mir - über alle, die bei 6-0 liegen, denk ich nicht weiter nach.