Warum eigentlich outen?

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Hanuta

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hanuta »

cajo81 hat geschrieben: 27 Jan 2020 22:13 Habt ihr schon mal daran gedacht auf Fragen zu eurem Beziehungsleben einfach zu antworten :
'Darüber möchte ich nicht sprechen weil es mir unangenehm ist' oder 'Über mein Beziehungsleben zu sprechen ist mir sehr unangenehm.'
(Das sind ca. 10 Worte die tausende Gedanken und Fakten auf den Punkt bringen.)


Damit schlagt ihr mindestens 3 Fliegen mit einer Klappe :
1.
Ihr tut kund das euch das Thema ohne es überhaupt beim Namen nennen zu müssen emotional belastet. Dementsprechend macht ihr dem anderen schon vorweg mal klar dass er mit euch sensibler bei dieser Thematik umgehen sollte.
2.
Euer Gegenüber denkt sich bei dieser Antwort von selbst dass da bei euch was anders läuft. Womöglich malt er sich dann etwas so Schlimmes aus dass er dann euer AB Problem im ersten Moment vergleichsweise harmlos findet.
Jedenfalls überrollt die Thematik den anderen nicht wie ein Paukenschlag weil er/sie vorbereitet ist.
3.
Mit dieser Antwort macht ihr viele neugierig. Das führt oft dazu dass eine Konversation entsteht : Einerseits darüber was euer Beziehungsgeheimnis ist und anderseits über euer diesbezügliches Gefühlsleben.
Und über eigene Gefühle zu sprechen schafft gegenseitiges Vertrauen und Nähe.
Wenn du so antwortest hast du bei den meisten schon verloren ;)

1+2: Will man als AB von dem Gegenüber respektiert werden oder bemitleidet? Immerhin möchte man doch gerne jemanden kennenlernen, der einen optimalerweise noch anziehend finden sollte. Mit so einer Aussage stellt man sich schön selbst ein Bein.

3: Neugierig auf mehr schafft man vielleicht mit Aussagen wie "Na, du bist aber neugierig, was? ;)", aber meiner Ansicht nach nicht mit "Darüber will ich nicht reden. Ist ein unangenehmes Thema :("
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

Hanuta hat geschrieben: 27 Jan 2020 22:29 3: Neugierig auf mehr schafft man vielleicht mit Aussagen wie "Na, du bist aber neugierig, was? ;)", aber meiner Ansicht nach nicht mit "Darüber will ich nicht reden. Ist ein unangenehmes Thema :("
Doch, ich fände schon, dass das „neugierig“ macht. Ich bezweifle aber, dass bzw. ob daraus mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine vernünftige Konversation und „Nähe“ entsteht.

Hat für mich mehr was von: „Hat ein gröberes Problem - aber darüber reden will er auch nicht“.
Entsprechend frag ich dann auch nicht weiter.

Das aber lässt durchaus Raum für Spekulationen: Ist er unglücklicher Witwer?
Verschreckt er Frauen mit seiner HIV-Infektion? Pädophil in Behandlung?
Hanuta

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hanuta »

fredstiller hat geschrieben: 27 Jan 2020 23:21
Hanuta hat geschrieben: 27 Jan 2020 22:29 3: Neugierig auf mehr schafft man vielleicht mit Aussagen wie "Na, du bist aber neugierig, was? ;)", aber meiner Ansicht nach nicht mit "Darüber will ich nicht reden. Ist ein unangenehmes Thema :("
Doch, ich fände schon, dass das „neugierig“ macht. Ich bezweifle aber, dass bzw. ob daraus mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine vernünftige Konversation und „Nähe“ entsteht.

Hat für mich mehr was von: „Hat ein gröberes Problem - aber darüber reden will er auch nicht“.
Entsprechend frag ich dann auch nicht weiter.

Das aber lässt durchaus Raum für Spekulationen: Ist er unglücklicher Witwer?
Verschreckt er Frauen mit seiner HIV-Infektion? Pädophil in Behandlung?
Ich würde sagen, das hängt ganz vom allgemeinen Eindruck ab. Wirkt man generell sehr unsicher, dann halte ich einen Verdacht für Unerfahrenheit für ziemlich naheliegend.
Ja, es schafft schon "Neugier", aber meiner Ansicht nach nicht die Art von Neugier, die man sich erhofft. Das ist dann schon eine eher negativ behaftete Neugier. Gerade wenn Mann sich dann noch um Kopf und Kragen redet und sich rechtfertigt. Das wirkt dann nochmal schlechter.
Man möchte ja eine positive Neugier wecken.
Agnar
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Agnar »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:40
Agnar hat geschrieben: 26 Jan 2020 22:09 Nunja, ihr habt ja einen unerschütterlichen Glauben ans Gute in den Menschen. Ist ja schön wenn es tatsächlich so ist.
Nun ja es soll sie schon auch hin und wieder geben, die guten Menschen. Wenn ich nicht daran glauben würde, dass es schon ds eine oder andere Mal passen könnte würde ich mir die Partnersuche sparen.
Agnar hat geschrieben: 26 Jan 2020 22:09 Ich bin da scheinbar etwas vorbelastet. Mir sind früher öfter mal ziemlich unsensible und persönliche Fragen gestellt worden. Wo ich mir oft gefragt habe, was zum Teufel ... Aber da konnte ich tatsächlich einfach irgendwas erzählen weils eh vollkommen egal war. Von denen wollte ich nichts. Eines hatten diese Situationen immer gemeinsam, durch Schweigen war dem nicht beizukommen.
Wem sind die nicht gestellt worden?
Aber wenn du ihnen erzählen könntest was du wolltest weil du eh nichts von ihnen wolltest verstehe ich dein Problem nicht ganz...
Schulterzucken und abhaken einfach nicht das was du suchst. Und daran Gauben, dass es das auch gibt sonst wie schon gesagt würdest du ja wohl hoffentlich garnicht suchen wenn du nur schlechte Menschen finden kannst.
Und dass diese Menschen garnicht gut sind wäre ja auch übertrieben. Sie wissen es halt nicht besser. Oder denken nicht viel nach. Darum finde ich schon, dass es besser ist sie aufmerksam zu machen. Vielleicht versteht es der eine oder andere ja und kann es beim nächsten Mal besser machen.
Ich bin immer dafür Verbesserungen vorzuschlagen denn immer nur zu klagen wie schlecht alles ist ändert nichts.
Agnar hat geschrieben: 26 Jan 2020 22:09 Manche gehen da mit so persönlichen Angelegenheiten wirklich sehr offen um. Für die ist das tatsächlich so normal wie die Frage was man heute gegessen hat.
Trotzdem man muss sich bei einem ersten Treffen noch nicht mit sowas auseinandersetzen.
Ich schätze dich einfach als viel zu höflich ein - fang an daran zu denken was dir gut tut.
LaraMarie hat geschrieben: 27 Jan 2020 01:05 Nicht unbedingt, weil ich die Fragen als zu persönlich empfinde, sondern weil es nichts mit mir und der Dateperson zu tun hat^^
Ich möchte gerne Spaß haben und nicht über alte Beziehungen reden. Vielleicht kommen da auch unangenehme Emotionen zurück an die ich gerade an diesem Abend nicht denken möchte.
Genau!
Keine Sorge ich bin nicht zu höflich. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Aber nochmal hier gehts nicht um Geschwafel von irgendwelchen Leuten denen man halt ein paar Gschichtln reindrückt. Hier gehts rein um diese Fragerei während der Partnersuche. Und dem gibt es kein entkommen oder der Kontakt ist eben beendet.
beinchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von beinchen »

Agnar hat geschrieben: 28 Jan 2020 07:10 Keine Sorge ich bin nicht zu höflich. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Na dann ist ja gut ;)
Agnar hat geschrieben: 28 Jan 2020 07:10
Aber nochmal hier gehts nicht um Geschwafel von irgendwelchen Leuten denen man halt ein paar Gschichtln reindrückt. Hier gehts rein um diese Fragerei während der Partnersuche. Und dem gibt es kein entkommen oder der Kontakt ist eben beendet.
Ganz ehrlich, das sind dann irgendwelche Leute - für mich zumindest solange ich sie nicht kenne.
Ein Entkommen gibt es immer. Wenn es nicht passt ist das auch besser. Dann hättest du ja sowieso nichts davon.

Gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder der andere ist mir halbwegs sympathisch, dann versuche ich das Thema zu wechseln. Wenn er das nicht versteht und weiter in dieser Richtung bohrt ist er mir wahrscheinlich schon nimmer so sympathisch. Aber vielleicht mache ich ihn dann trotzdem aufmerksam. Mensch soll beim Dating doch auch was dazu lernen ;) Wenn er es dann versteht ok. Wenn nicht ist sein Problem. Vielleicht macht er es trotzdem beim nächsten Date bei einer anderen Frau nimmer und ich habe ihm und ihr damit geholfen.
Seit ich weiß, dass ich Menschen suche die normal mit mir kommunizieren ist mir das zum Glück auch nichtmehr begegnet.
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Jack
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Jack »

"Für dies Thema kennen wir uns noch nicht gut genug."
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knopper

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von knopper »

cajo81 hat geschrieben: 27 Jan 2020 22:13 Habt ihr schon mal daran gedacht auf Fragen zu eurem Beziehungsleben einfach zu antworten :
'Darüber möchte ich nicht sprechen weil es mir unangenehm ist' oder 'Über mein Beziehungsleben zu sprechen ist mir sehr unangenehm.'
(Das sind ca. 10 Worte die tausende Gedanken und Fakten auf den Punkt bringen.)
hm...kann aber auch nach hinten losgehen und erstmal abschrecken, grade bei einer Frau die dann mit ü30 was festes und Stabiles sucht...
beinchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von beinchen »

knopper hat geschrieben: 28 Jan 2020 09:25 Habt ihr schon mal daran gedacht auf Fragen zu eurem Beziehungsleben einfach zu antworten :
'Darüber möchte ich nicht sprechen weil es mir unangenehm ist' oder 'Über mein Beziehungsleben zu sprechen ist mir sehr unangenehm.'
(Das sind ca. 10 Worte die tausende Gedanken und Fakten auf den Punkt bringen.)
Prinzipiell ist ehrlich gut.
Würde das aber positiver besetzen in dem ich sage ich möchte mich lieber mit dir unterhalten und herausfinden wie gut wir zusammenpassen. Das ist mir im Moment wichtig. Lass uns dieses Thema lieber auf ein anderes Mal verschieben. Erzähl mal...

Damit mache ich darauf aufmerksam warum wir dort sind und gebe zu verstehen wir können schon vielleicht, irgendwann darüber reden weil ich nichts zu verstecken hab, würde dich dafür jedoch trotzdem gerne besser kennenlernen weil das doch ein eher persönliches Thema für mich ist.
Languste

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Languste »

beinchen hat geschrieben: 28 Jan 2020 09:37
knopper hat geschrieben: 28 Jan 2020 09:25 Habt ihr schon mal daran gedacht auf Fragen zu eurem Beziehungsleben einfach zu antworten :
'Darüber möchte ich nicht sprechen weil es mir unangenehm ist' oder 'Über mein Beziehungsleben zu sprechen ist mir sehr unangenehm.'
(Das sind ca. 10 Worte die tausende Gedanken und Fakten auf den Punkt bringen.)
Prinzipiell ist ehrlich gut.
Würde das aber positiver besetzen in dem ich sage ich möchte mich lieber mit dir unterhalten und herausfinden wie gut wir zusammenpassen. Das ist mir im Moment wichtig. Lass uns dieses Thema lieber auf ein anderes Mal verschieben. Erzähl mal...

Damit mache ich darauf aufmerksam warum wir dort sind und gebe zu verstehen wir können schon vielleicht, irgendwann darüber reden weil ich nichts zu verstecken hab, würde dich dafür jedoch trotzdem gerne besser kennenlernen weil das doch ein eher persönliches Thema für mich ist.
"unangenehm" ist m. E. schon zu ehrlich, und es klingt negativ für mich. Ich finde den Ansatz, den Beinchen hier beschreibt, symphatischer.
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

beinchen hat geschrieben: 28 Jan 2020 09:37 ich möchte mich lieber mit dir unterhalten und herausfinden wie gut wir zusammenpassen. Das ist mir im Moment wichtig. Lass uns dieses Thema lieber auf ein anderes Mal verschieben
a) „Ich bin noch verheiratet bzw. in einer Beziehung mit meinem Freund/Partner. Würde aber eventuell gerne warm wechseln, wenn sich was besseres findet“
b) „Ich hänge mental noch an meinem Ex, date aber andere Männer, in der Hoffnung, ihn damit vergessen zu können
c) „Ich habe zwei kleine Kinder mit meinem Ex, will aber andere Männer nicht gleich im Gespräch abschrecken, darum verschiebe ich das Thema auf später
d) „Ich möchte zuerst herausfinden, wie gut dein Haus, dein Auto zu mir passen
Zuletzt geändert von fredstiller am 28 Jan 2020 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
beinchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von beinchen »

fredstiller hat geschrieben: 28 Jan 2020 11:59 a) „Ich bin noch verheiratet bzw. in einer Beziehung mit meinem Freund/Partner. Würde aber eventuell gerne warm wechseln, wenn sich was besseres findet“
b) „Ich hänge mental noch an meinem Ex, date aber andere Männer, in der Hoffnung, ihn damit vergessen zu können“
c) „Ich habe zwei kleine Kinder mit meinem Ex, will aber andere Männer nicht gleich im Gespräch abschrecken, darum verschiebe ich das Thema auf später“
Hinzufügen ich bin Single und wieder offen für Neues falls dich das beschäftigt. Hast du Kinder? Nein? Ich auch nicht.

Wobei das für mich schon wieder unter Vertrauensvorschuss fällt. Wenn mich jemand nach Kindern fragt finde ich das nicht invasiv. Das kläre ich auch selbst gerne ab.
Die Gründe dafür dass der andere dich datet werden immer vielschichtig sein. Auf b kannst du immer treffen. Kommt darauf an wie ausgeprägt es ist ob das so ein massives Drama ist. Oder trotzdem gut geht.
Zuletzt geändert von beinchen am 28 Jan 2020 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

beinchen hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:11 Hinzufügen ich bin Single und wieder offen für Neues falls dich das beschäftigt. Hast du Kinder? Nein? Ich auch nicht.
...aber dann kann man doch gleich darüber sprechen, wie lange man schon Single ist!? Das „wieder offen“ zu sein suggeriert ja, dass man die letzte Beziehung abgeschlossen hat - und dass es sie gab (nicht wortwörtlich und explizit, aber eben implizit)
beinchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von beinchen »

fredstiller hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:14
beinchen hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:11 Hinzufügen ich bin Single und wieder offen für Neues falls dich das beschäftigt. Hast du Kinder? Nein? Ich auch nicht.
...aber dann kann man doch gleich darüber sprechen, wie lange man schon Single ist!? Das „wieder offen“ zu sein suggeriert ja, dass man die letzte Beziehung abgeschlossen hat - und dass es sie gab (nicht wortwörtlich und explizit, aber eben implizit)
Und sollte das meinem Gegenüber nicht reichen?
Die meisten Menschen die sowas fragen brauchen eine Einschätzung.
Jede Beziehung endet anders. Jeder braucht unterschiedlich lange um abzuschließen.
Je nachdem wie die Beziehung war.
Der fragende stellt sich einen Zeitraum vor.
Und jetzt sage ich 10 Monate. Nicken.
Folgefrage wird sein und wie lange wart ihr zusammen - dann sag ich 7 Wochen.
So. Zeichnet ein recht eindeutiges Bild.
1. Ist vielleicht nicht beziehunsfähig (7 Wochen)
2. War vielleicht ihre erste Beziehung (10 Monate Verarbeitung)
3. Muss dann doch sehr an dem Typen gehangen haben und das so schnell nach 7 Wochen (Panik)
4. Nimmt alles zu schnell zu ernst (7Wochen!)

Was sich für andere Fragen daraus ergeben die man alle nicht beantworten will kann sich jeder selbst denken.
Pseud_O'Nym

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Pseud_O'Nym »

Outen halte ich für eine zweischneidige und problematische Sache. So habe ich es zumindest vielfach erlebt. Vermutlich spielt hier auch das Alter eine Rolle. In jüngeren Jahren wird AB-Tum wohl noch eher akzeptiert. Mit zunehmendem Lebensalter wird das aber kritischer gesehen und es schwingt im Hinterkopf des Gegenübers immer die Frage mit "Was stimmt mit dem/der nicht, dass es noch keine/wenig Beziehung(en) gab?" Es wird dann nicht mehr nur nach einem Haar in der Suppe gesucht, sondern nach einer ganzen Perücke :? .

Bei meinen Aktivitäten auf Single-Portalen bin ich häufig deswegen abgelehnt worden, zumindest war das die offizielle Aussage - wenn ich überhaupt eine Aussage bekam. "Offizielle Aussage" - ich habe aber auch den Verdacht (und dieser Verdacht erhärtet sich noch, wenn ich die Berichte von anderen hier lese, die vorgeblich wegen diverser Eigenschaften, z. B. Beruf, Hobbys, Aussehen, Lebenssituation, etc. abgeschoben wurden), dass AB-Tum auch ein vorgeblicher Grund war. Einfach nur eine bequeme Möglichkeit für den Abschiebenden mit einigermaßen diplomatischer Freundlichkeit zu sagen "Nee, Du passt mir nicht in den Kram".

Vor wenigen Tagen erst hatte ich so eine Situation. Ich bekam dann von der betreffenden Dame den tollen Rat, ich soll das doch zunächst mal verschweigen und warten bis sich eine in mich verliebt hat, bevor ich mit der Wahrheit heraus rücke. Ha Ha.

Grundsätzlich habe ich bei Kontakten immer möglichst frühzeitig meine Befindlichkeiten offenbart (bin aber nicht so brutal direkt mit der Tür ins Haus gefallen), denn die Fragen nach Beziehungen und der Vergangenheit kommen ziemlich schnell. Nicht oder ausweichend antworten erzeugen Misstrauen, siehe oben, und Lügen will ich nicht. Was ist das für eine Welt, in der man nicht so sein kann, wie man ist? Die viel gelobte und propagierte Toleranz ist nur Heuchelei.
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Valentin »

Languste hat geschrieben: 19 Jan 2020 12:02 Es gibt ja viele Menschen, die sich als Single durchs Leben schlagen und dabei sind auch viele, die nicht eine ganze Galerie an Partner*innen hatten und/oder schon lange alleine sind, viele, die unsicher und schüchtern sind, nervös und aufgeregt.
Ja, aber zwischen Singles und - vor allem - HC-AB besteht ein Unterschied. "Nicht so viele" vs. "gar keine" wirkt auf den ersten Blick zwar harmlos, gefühlt sind es jedoch Welten. Immerhin waren Singles mit - auch wenig - Beziehungserfahrung, zumindest mal für jemanden attraktiv, sympathisch, liebenswert, was bei AB dann wohl nicht der Fall ist.

Zudem gibt es auch freiwillige Singles; Menschen, die durchaus auf andere wirken, jedoch mehr Vorteile am Alleinsein sehen oder eben in der Position sind, eine gezieltere Entscheidung pro Beziehung zu treffen; vermutlich, da ihnen ihre Wirkung bewusst ist und sie recht schnell wieder eine Beziehungsanbahnung erreichen können.

Wenn dann noch das Thema Sex zur Sprache kommt, wird das Ganze noch unangenehmer.
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hoppala »

Valentin hat geschrieben: 01 Feb 2020 09:40Immerhin waren Singles mit - auch wenig - Beziehungserfahrung, zumindest mal für jemanden attraktiv, sympathisch, liebenswert, was bei AB dann wohl nicht der Fall ist.
Das weißt du nicht.
Valentin hat geschrieben: 01 Feb 2020 09:40Wenn dann noch das Thema Sex zur Sprache kommt, wird das Ganze noch unangenehmer.
Wenn es einem selbst unangenehm ist, wie man halt so ist und wie - bei besten Bemühungen - das Leben verlaufen ist, dann wirkt das meist auch auf die Mitmenschen unangenehm. Richtig.
Zweitbeste Gegenmaßnahme: Zu sich selbst stehen.


(die beste: es gelingt alles wie gewünscht. Aber wer hat das schon ...?)
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Polarfuchs »

Wenn man direkt nach vergangenen Beziehungen gefragt wird, würde ich die Wahrheit sagen. Es kommt auch auf die Situation und den Zeitpunkt an. Ein guter Zeitpunkt ist z. B. das 3. Treffen in der Wohnung. Dann kannman darüber sprechen. Entweder wird das Gespräch sofort abgebrochen oder der Mann kommt mit dieser Information zurecht.
beinchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von beinchen »

Pseud_O'Nym hat geschrieben: 30 Jan 2020 19:10 Einfach nur eine bequeme Möglichkeit für den Abschiebenden mit einigermaßen diplomatischer Freundlichkeit zu sagen "Nee, Du passt mir nicht in den Kram".

Vor wenigen Tagen erst hatte ich so eine Situation. Ich bekam dann von der betreffenden Dame den tollen Rat, ich soll das doch zunächst mal verschweigen und warten bis sich eine in mich verliebt hat, bevor ich mit der Wahrheit heraus rücke. Ha Ha.
Diese Menschen haben die vorgefasste Meinung, dass es nicht normal sei, wenig oder garkeine Beziehungserfahrung zu haben.
Habe aber selbst erlebt, dass es sehr wohl Menschen gibt, die es attraktiver finden wenn du bei der Partnerwahl wählerisch bist. Für diese Menschen ist es dann ein Kompliment, dass du dich gerade auf sie einlässt.
Ich bin der Ansicht dass es für jemanden der dich sympathisch findet bereits von Anfang an keine Rolle spielt.
Und man solchen Fragen mit möglichst viel Humor und Selbstbewusstsein gegenüber tritt. Ich habe vor in Zukunft - sofern mir solche Fragen gestellt werden - mit einem Lächeln nachzufragen ob ich bei einem Jobinterview bin.
Wenn der andere mich mag dürfen aber auch die ehrlichen Antworten auf diese Fragen keine Rolle spielen.
Beziehungsweise ich kann sie dem anderen aus Eigeninitiative anvertrauen ohne danach gefragt worden zu sein. War bei mir und meinem Exfreund damals so.
Man kann ganz sicher so sein wie man ist. Denn für den richtigen Menschen ist man so richtig.
Mit anderen wird man wohl nicht zusammenpassen.
Valentin hat geschrieben: 01 Feb 2020 09:40 Menschen, die durchaus auf andere wirken, jedoch mehr Vorteile am Alleinsein sehen oder eben in der Position sind, eine gezieltere Entscheidung pro Beziehung zu treffen;
Die Tatsache AB zu sein hat zumindest bei manchen doch auch damit zu tun mehr nachzudenken und gezieltere Entscheidungen zu treffen. Zumindest zum Teil.
Polarfuchs hat geschrieben: 01 Feb 2020 11:20 Es kommt auch auf die Situation und den Zeitpunkt an. Ein guter Zeitpunkt ist z. B. das 3. Treffen in der Wohnung.
Das sehe ich auch so.
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

Valentin hat geschrieben: 01 Feb 2020 09:40 Immerhin waren Singles mit - auch wenig - Beziehungserfahrung, zumindest mal für jemanden attraktiv, sympathisch, liebenswert, was bei AB dann wohl nicht der Fall ist.
Ich denke, dass auch ABs attraktiv, sympathisch und liebenswert eingeschätzt werden können. Auch von „Normalos“ und interessierten Normalos. Ich denke, die fragen sich dann halt eher, was im Kopf des Beziehungslosen nicht stimmt (Ängste, Hemmungen, Traumata, mangelndes Selbstbewusstsein, Persönlichkeitsstörungen), also dahinter steckt, bzw. schrecken vor einer Beziehugsaufnahme zurück, weil sie sich diese „Aufarbeitung“ dieser Probleme und des Erfahrungsrückstands nicht „geben“ wollen.
Polarfuchs hat geschrieben: 01 Feb 2020 11:20 Entweder wird das Gespräch sofort abgebrochen oder der Mann kommt mit dieser Information zurecht.
Wobei ich hier glaube, dass dieser „Malus“ von Frauen tendenziell deutlich geringer ausfällt - bzw. umgekehrt wesentlich grösser. Von Männern wird gesellschaftlich eher Erfahrung erwartet und Nicht-Erfahrung negativ ausgelegt.

Oder um es etwas überspitzt zu sagen: Als Frau kannst du einen Mann immer noch (erotisch) um den Finger wickeln. Wenn du hübsch und nett bist und halbwegs locker mit ihm flirtest, dürfte ihm deine Beziehungserfahrung (oft) relativ egal sein.
Hanuta

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hanuta »

beinchen hat geschrieben: 01 Feb 2020 12:39 Wenn der andere mich mag dürfen aber auch die ehrlichen Antworten auf diese Fragen keine Rolle spielen.
Beziehungsweise ich kann sie dem anderen aus Eigeninitiative anvertrauen ohne danach gefragt worden zu sein. War bei mir und meinem Exfreund damals so.
Man kann ganz sicher so sein wie man ist. Denn für den richtigen Menschen ist man so richtig.
Mit anderen wird man wohl nicht zusammenpassen.
Das sehe ich ein wenig anders. Ich finde es kommt sehr darauf an wann und wie man es offenbart. Klar kann man immer damit argumentieren, dass der "richtige" Mensch einen schon so akzeptieren wird wie man ist. Würde er vermutlich auch, wenn er einen besser kennenlernt. D.h. aber nicht, dass eine Frau jemandem eine Chance geben würde, wenn er beim 1. Treffen sagt, dass er bei Mutti wohnt und die immer für ihn kocht. Wohingegen es beim 10. Treffen und wo vielleicht schon was gelaufen ist, es für die Frau möglicherweise egal ist.