Warum eigentlich outen?

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Hoppala
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hoppala »

"Normalo-Beziehungen" kommen auch auf die merkwürdigsten Arten und Weisen zusammen. Wenn da jemand nach Erfahrungen mit nem halben Dutzend Lebensabschnittspartnern vor DEM Menschen steht, sind Irrungen und Wirrungen nichts Außergewöhnliches.
Klar gibt es sicher auch irgendeine Art (bzw. mehrere) 08/15. Aber dass es was Besonderes, Einzigartiges wird, erwartet doch wohl jeder - wenn man nicht eh denkt "auch egal, Hauptsache irgendwer" oder "für ne Woche wird's Spaß machen, aber nicht länger".

Klar, wenn man dann schon deutlich drauf angesprochen wird ... aber dann ist es eben auch eine Art Hilflosigkeit, die sich da ausdrückt.

Vielleicht sollten sich ABs von dem Gedanken verabschieden, dass sie in dieser Hinsicht so außerordentlich sehr viel anders sind als der Rest der Welt. Vielleicht anders als ein Teil der Welt, der das alles so beiläufig mitnimmt. Das sind aber nicht alle.

Jede ernsthafte Beziehung - bzw. jeder ernsthafte Versuch (und ja, ich denke, das weiß man für sich; und für ABs dürfte es bei ersten Mal sowieso "ernst" sein) - beginnt und verläuft individuell. Da bin ich mir auch mit meiner geringen eigenen Stichprobe ud dem, was icvh so mitbekommen habe im Laufe der Zeit, sicher.

Und selbst falls es nicht so sein sollte: was kann es schaden, es genau so zu sehen? ;-)
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Hathor

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Hathor »

Schwierig. Ich habe niemals mit irgendjemandem - sei es in der Familie oder im Freundeskreis - über mein AB-tum gesprochen. (Vor über 20 Jahren tauchte das Thema mal durch Zufall im Rahmen einer Therapiesitzung auf; meine Therapeutin wirkte so dermaßen entgeistert über die Enthüllung, dass ich noch nie einen Freund hatte, dass ich keinerlei Neigung verspürte, die Diskussion zu vertiefen und auf der Stelle das Thema wechselte. Zum Glück sprach auch sie es nie wieder an.)

Ich war schon 52, als ich meinen jetzigen Freund kennenlernte, der auch mein erster war, und war heilfroh, dass es jemand war, der mit dem AB-Phänomen vertraut war. Wenn es sich um einen diesbezüglich völlig unbedarften Mann gehandelt hätte, hätte ich es wohl geraume Zeit darauf ankommen lassen und erstmal einfach die Klappe gehalten.

Ich finde, in den 20-ern kann man noch damit rausrücken, ohne dass es auf das Gegenüber wirklich verstörend wirkt, in den 30-ern wird's schon deutlich schwieriger. :oops: Aber mit über 50? Hallo?! Lieber hätte ich mich hängen, vierteilen und verbrennen lassen (in beliebiger Reihenfolge), als mich vorzeitig ohne Not zu outen.
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Finnlandfreundin
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Hathor hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:52
Ich war schon 52, als ich meinen jetzigen Freund kennenlernte, der auch mein erster war, und war heilfroh, dass es jemand war, der mit dem AB-Phänomen vertraut war. Wenn es sich um einen diesbezüglich völlig unbedarften Mann gehandelt hätte, hätte ich es wohl geraume Zeit darauf ankommen lassen und erstmal einfach die Klappe gehalten.
War er selbst AB?
Hathor hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:52 Ich finde, in den 20-ern kann man noch damit rausrücken, ohne dass es auf das Gegenüber wirklich verstörend wirkt, in den 30-ern wird's schon deutlich schwieriger. :oops: Aber mit über 50? Hallo?! Lieber hätte ich mich hängen, vierteilen und verbrennen lassen (in beliebiger Reihenfolge), als mich vorzeitig ohne Not zu outen.
In den Zwanzigern kann man es auch noch als was Positives verkaufen. Und ich denke, da gibt es noch viele, die im Studium bspw erste sexuelle Erfahrungen haben. Eine Bekannte von mir ist 21 und ihr Freund 23. Für beide ist es die erste Beziehung. Und sie hatte bis dahin auch noch keine Erfahrungen. Bei ihm weiß ich es nicht.

Mit Anfang 30 als meine Date-Zeit losging, sah das ganz anders aus. Ca 3 Jahre lang hatte ich regelmäßig Dates. Mittlerweile fast nicht mehr.
Wölkchen

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Wölkchen »

Hathor hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:52 Schwierig. Ich habe niemals mit irgendjemandem - sei es in der Familie oder im Freundeskreis - über mein AB-tum gesprochen. (Vor über 20 Jahren tauchte das Thema mal durch Zufall im Rahmen einer Therapiesitzung auf; meine Therapeutin wirkte so dermaßen entgeistert über die Enthüllung, dass ich noch nie einen Freund hatte, dass ich keinerlei Neigung verspürte, die Diskussion zu vertiefen und auf der Stelle das Thema wechselte. Zum Glück sprach auch sie es nie wieder an.)
Finde ich total schlimm, wenn Therapeuten so reagieren. Selbst wenn sie überrascht sind, sollten sie doch professionell genug sein, das nicht zu zeigen. Und gerade wenn man eine Therapie macht, ist es doch erwartbar, dass man evtl. noch andere Probleme hat, die auf die Hauptprobleme ausstrahlen oder umgekehrt durch die Hauptprobleme mit beeinflusst werden.
Ich hab selbst eine Therapie gemacht und bei mir war das Thema unfreiwillige Beziehungslosigkeit immer wieder ein Randthema, das auch mit zentraleren Problemen immer wieder in Verbindung stand. Deshalb hab ich das relativ früh erzählt. Meine Therapeutin war immerhin verständnisvoll (und es war angesichts meiner anderen Probleme auch wenig überraschend für sie). Ich war zwar noch in dem Alter wo es nicht sooo unnormal ist, aber finde ich traurig wenn man selbst in der Therapie ab nem gewissen Alter auf Unverständnis stößt. Und finde ich auch etwas unprofessionell von der Therapeutin...
knopper

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von knopper »

Himbeere hat geschrieben: 19 Jan 2020 18:34
Languste hat geschrieben: 19 Jan 2020 12:02 Ich habe mich gefragt, warum eigentlich überhaupt outen?
Naja. Nicht outen ist auch ein Risiko. Wie würdest du denn reagieren, wenn nach ein paar Wochen oder Monaten heraus käme, dass dein neuer oder nicht mehr ganz neuer Freund vor dir noch nie jemanden hatte, obwohl er sagen wir mal 35 ist? Nicht weil er es dir in einer ruhigen Minute erzählt, sondern weil zB bei ner Familienfeier Onkel Martin losbrüllt: "Ach Gott jetzt hat der endlich auch mal eine! Ich hab schon gedacht das passiert nie!" Oder irgendwas in dieser Richtung. Was würdest du tun?
hm naja auf so einen Onkel kann ich aber gern verzichten bzw. geht man ja auch nicht gleich auf ein Familienfest. Aber ja hast du recht, ist in so einem Falle besser man hätte es vorher schon gebeichtet.
Ich tendiere jedenfalls dazu es zu verschweigen, da grade mit 35 es doch schon sehr creepy rüberkommt, egal wie humorvoll ich es nun verpacke.
Man kommt stets in Erklärungsnot, trifft auf geballtes Unverständnis usw… so dass die eigenen Argumente ("noch nicht die Richtige getroffen" usw...) nix mehr wert sind....
Sususus

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Sususus »

Languste hat geschrieben: 19 Jan 2020 12:02 Liebe Foristen,
was mir beim Durchlesen vieler Threads aufgefallen ist, war die Frage nach dem Gestehen des AB-Tums, insbesondere wegen der negativen Reaktionen, mit denen man konfrontiert werden kann. Ich habe mich gefragt, warum eigentlich überhaupt outen? Es gibt ja viele Menschen, die sich als Single durchs Leben schlagen und dabei sind auch viele, die nicht eine ganze Galerie an Partner*innen hatten und/oder schon lange alleine sind, viele, die unsicher und schüchtern sind, nervös und aufgeregt. Ich würde, wäre ich AB, mich vermutlich eher durchmogeln mit "nicht so vielen" und ziemlich sicher nie den Mut aufbringen, die Nulllinie zu gestehen.
Ich glaube am Ende ist es wichtig, sich eine Strategie zu erarbeiten, mit der man sich wohlfühlt. Ich zB sage es direkt, wenn ich gefragt werde oder es um frühere Beziehungen geht, aber ich habe auch nur positive Erfahrungen machen dürfen. Für andere gilt das nicht, und dann kann es sinnvoller sein, die Wahrheit zu dehnen oder es zu verschweigen - so lange man authentisch dabei bleibt.
Wenn man aber eine Strategie anwendet (zB eine kleine Notlüge zu erzählen), bei der man total verkrampft, dann kann es besser sein, nichts dazu zu sagen. Alle haben ja so ihre Themen, über die sie nicht gerne sprechen. Es gibt Menschen, die das dann direkt auf den Tisch packen und proaktiv kommunizieren, und andere, die bestimmte Themen eher für sich ausmachen - da muss sich auch jedes Paar entsprechen einpendeln.

Interessant finde ich aber die Wortwahl des "Gestehens" bzw. "outen". Das zeigt ja nochmal mehr, wie zentral Partnerschaften in unserer Gesellschaft sind :sadman: Für mich ist meine Beziehungsgeschichte ein normaler Teil meiner Biografie, für viele andere nicht.
Lycaeus
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Lycaeus »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:41
Lycaeus hat geschrieben: 19 Jan 2020 14:42
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 13:32

Damit bin ich aber auch nicht gut gefahren, da der Kontakt abgebrochen wurde. Wenn das paarmal passiert, tut es auch im Herzen weh.
Passierte das mit Internet Dates oder auch in real life Anbahnungen? Ich lese viel in ein Frauenforum und sehe wie austauschbar Internet Dates Heute sind. Mann braucht da schon ein starkes Rückgrat :? .
Ich schaffe es nur übers Internet hin und wieder ein Date zu haben, jenseits klappt es nicht. Kaltansprachen kann ich nicht, das bleibt immer beim Smalltalk.

Mein Bruder hatte 3 oder 4 Dates übers Internet und schwupps eine neue Freundin. Solche Anfragen unter der Gürtellinie hatte er garnicht. Ihn angeschrieben hatte keine, sondern er.

Ich bin schon Jahre angemeldet, hatte mehrere erste Dates und zig Sexanfragen.

So sind die Unterschiede. Und fast keiner ist mit dem zufrieden, wie es ist. (mit paar Ausnahmen)
Ich wollte es sicher wissen ob das alle Internet Dates waren und ja, da scheint das ein übliche Frage zu sein. Aber Internet Dating kommt mir jetzt oberflachlich rüber und vor allem schnell der nächste, suche nach der Perfekte Partner.

Warum dein Bruder diese Frage nicht bekommt finde ich interessant! Wirkt sein Auftreten anders?
Lycaeus
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Lycaeus »

Wölkchen hat geschrieben: 19 Jan 2020 20:24 Finde ich total schlimm, wenn Therapeuten so reagieren. Selbst wenn sie überrascht sind, sollten sie doch professionell genug sein, das nicht zu zeigen.
Ja aber nicht alle sind gleich professionell oder manchmal vielleicht auch nur Mensch? Ich war lange Zeit ein geärgert da mein Hausartzt mein AB Problem nicht wirklich ernst nam. Andererseits wirkte er oft ein wenig lakonisch, das sollte ich nicht falsch interpretieren.
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

Two-Tone hat geschrieben: 19 Jan 2020 13:28 Daher: Lieber so früh wie möglich beichten, man sei AB. Je schneller man es hinter sich bringen kann, und je schneller die Frau (oder der Mann) nichts mehr mit einem zu tun haben will, desto besser.

Und wenn dein ABtum die Dame oder den Herrn doch nicht abgeschreckt hat, es gar okay findet, dann ist es ein wichtiges Zeichen, dass sie oder er dich so mag, wie du bist. Der erste kleine Schritt zur Liebe.
Wer sich und seine potentiellen Partneroptionen so einschränken will, der tut es.
Liebe kann auch dann entstehen, wenn ein potentieller Partner sich mit dem Gedanken erst „anfreunden“ muss - bzw. erstmal negativ reagiert hätte.
knopper hat geschrieben: 19 Jan 2020 21:50 Man kommt stets in Erklärungsnot, trifft auf geballtes Unverständnis usw… so dass die eigenen Argumente ("noch nicht die Richtige getroffen" usw...) nix mehr wert sind....
Heisst es im Forum nicht immer, du seist vor allem zu anspruchsvoll? Du könntest doch sagen, dass du nur auf junge Studentinnen stehst, die aber nichts (mehr) von dir wissen wollen. Wäre das nicht irgendwie überzeugend und glaubhaft?

Das “noch nicht die richtige getroffen“ klingt dagegen weniger nach „Argument“ als nach „Ausflucht“. Und genauso benutzen‘s vermutlich auch liebe verständnisvolle Mitmenschen wenn sie dir wohlwollend sagen, du habest sie noch nicht getroffen. Meines Erachtens trägt gerade das, also das Verwenden von Ausflüchten dazu bei, dass es (so) „creepy“ wirkt.
Zuletzt geändert von fredstiller am 19 Jan 2020 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
knopper

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von knopper »

fredstiller hat geschrieben: 19 Jan 2020 23:17 Heisst es im Forum nicht immer, du seist vor allem zu anspruchsvoll? Du könntest doch sagen, dass du nur auf junge Studentinnen stehst, die aber nichts (mehr) von dir wissen wollen. Wäre das nicht irgendwie überzeugend und glaubhaft?

hm ich denke das wäre wohl keine so gute Idee.... :D :roll:
fredstiller

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von fredstiller »

knopper hat geschrieben: 19 Jan 2020 23:22 hm ich denke das wäre wohl keine so gute Idee....
...wegen? Weil es nicht stimmt - oder weil jemand darüber die Augenbrauen hochziehen könnte? :)


Wenn ich für mich „argumentieren“ bzw. „erklären“ müsste, würde ich wohl am besten wahrheitsgemäss antworten:
Ich werde einfach zu dusselig und nervös, wenn ich merke, dass eine attraktive Frau an mir Interesse hat.
Und ja, mit über 25 oder 30 wird das angesichts der mangelnden Erfahrung nicht gerade besser, im Gegenteil.
Melli

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Melli »

Languste hat geschrieben: 19 Jan 2020 12:02Ich habe mich gefragt, warum eigentlich überhaupt outen?
Ich habe in anderem Kontext mal gelesen, man solle sich outen, wenn man denkt, es wäre gut für die Beziehung, Freundschaft o.dgl.

In den Dating-Kontexten, um die es hier weitestgehend geht, dürfte dies eher selten sein -?

(In meinem Falle hätte es nicht viele Leute gegeben, mit denen ich meine Beziehungs(losigkeits)probleme hätte besprechen können/wollen.)
Himbeere hat geschrieben: 19 Jan 2020 18:34Nicht weil er es dir in einer ruhigen Minute erzählt, sondern weil zB bei ner Familienfeier Onkel Martin losbrüllt: "Ach Gott jetzt hat der endlich auch mal eine! Ich hab schon gedacht das passiert nie!" Oder irgendwas in dieser Richtung. Was würdest du tun?
Den Onkel rügen, daß man so etwas nicht tut. (Ich bin ganz gut darin, mich unbeliebt zu machen :mrgreen:)
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Lycaeus hat geschrieben: 19 Jan 2020 22:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:41
Lycaeus hat geschrieben: 19 Jan 2020 14:42
Passierte das mit Internet Dates oder auch in real life Anbahnungen? Ich lese viel in ein Frauenforum und sehe wie austauschbar Internet Dates Heute sind. Mann braucht da schon ein starkes Rückgrat :? .
Ich schaffe es nur übers Internet hin und wieder ein Date zu haben, jenseits klappt es nicht. Kaltansprachen kann ich nicht, das bleibt immer beim Smalltalk.

Mein Bruder hatte 3 oder 4 Dates übers Internet und schwupps eine neue Freundin. Solche Anfragen unter der Gürtellinie hatte er garnicht. Ihn angeschrieben hatte keine, sondern er.

Ich bin schon Jahre angemeldet, hatte mehrere erste Dates und zig Sexanfragen.

So sind die Unterschiede. Und fast keiner ist mit dem zufrieden, wie es ist. (mit paar Ausnahmen)
Ich wollte es sicher wissen ob das alle Internet Dates waren und ja, da scheint das ein übliche Frage zu sein. Aber Internet Dating kommt mir jetzt oberflachlich rüber und vor allem schnell der nächste, suche nach der Perfekte Partner.

Warum dein Bruder diese Frage nicht bekommt finde ich interessant! Wirkt sein Auftreten anders?
Weiß ich nicht. Er war auch nur kurz angemeldet.

Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Männer sonst mit Onlinedating haben.
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von DaRealOnionhead »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 13:23 Irgendwie komme ich mit dem Begriff OdB (Objekt der Begierde) nicht klar und hätte paar Fragen dazu.
- Weiß derjenige, dass er OdB ist?
- Oder behält man das nur für sich?
- Ist das so eine Art anschmachten?
- Sind das Freunde, aber eben nur das?
- Hat man eine sexuelle Beziehung oder hätte man diese nur gerne?
Da ich ja mitadressiert wurde, gebe ich auch noch meinen Senf dazu 8-)

Am Anfang der "OdB-Werdung" und währenddessen dürfte das OdB nichts von ihrem "Glück" wissen. Es sei denn, irgendjemand steckt es ihr...oder man beichtet das höchstpersönlich. Im Prinzip kann man das OdB auf ewig im Unklaren über dessen Status lassen. Oder man ist der Typ Mensch, der das lieber allen OdBs früher oder später unter die Nase reibt - so wie ich :hammer:

Die Endresultate bzw. das Auskommen miteinander war und ist unterschiedlich. Meinem Haupt-OdB aus der Gymnasialzeit brauchte ich kein „Liebesgeständnis“ machen, da sowieso alle beteiligten Bescheid wussten. Ich hab es doch auf der Klassenfahrt in der 8ten getan. Das letzte Mal habe ich sie vor 5 Jahren auf einem Infotag an unserer Uni getroffen - wir haben heute keinen Kontakt mehr. Sie hat mich damals nicht dafür verachtet und hat sich vom Verhalten mir gegenüber nicht verändert. Alles in allem hätten wir aber nie im Leben zueinander gepasst. Da gab es immer wieder ein paar kommunikative Missverständnisse und einige unterschiedliche Wertvorstellungen.

Mein erstes Uni-OdB, da habe ich das relativ zeitnah gebeichtet - im 2. Semester. Das war etwas holpriger und nicht ganz so konfliktfrei. Hatten damals immer mal wieder größere Meinungsverschiedenheiten. Sie war auch einer der Gründe (neben meinem Nachbarappartement wo der Bewohner offenbar irgendwelche Sex-Orgien gefeiert hat, der Geräusche nach) :schrei: :mosh: , warum ich mein Wohnheimplatz aufgegeben hatte. Heute sind wir gute Freunde. Genauer gesagt: Sie ist eine meiner beiden besten Freundinnen. Ein freundschaftliches Verhältnis hat sich so ab dem 3./4. Semester dann eingestellt. Danach kam mein zweites Uni-OdB hinzu. Das Freundschaftslevel von heute haben wir aber erst nach der gemeinsamen Studienzeit erreicht. Sie ist auch die Einzige meiner großen OdBs, der ich von meinem AB-Dasein erzählt habe. Vom Aussehen her weicht sie deutlich von meinen anderen OdBs ab (z.B. deutlich kleiner).

Mein zweites Uni-OdB hatte ich 2011 am Anfang des Wintersemesters in der Woche vor Vorlesungsbeginn kennengelernt. Fand sie schon recht sympathisch. Ihre Lache hatte es mir am meisten angetan. :amor: So richtig zum Schmachtobjekt wurde sie bei mir erst ein paar Wochen später, als wir vorglühen waren und später mit ner Limo zu einer Dorfdisco gefahren sind. Da hatte ihr bester Freund mir berichtet, wer von den anwesenden Frauen denn noch zu haben sei. Da war sie eben auch dabei. An dem Abend habe ich schon keine richtige Annäherung erreicht. Ich hab dann auf ne weitere Chance gewartet (an der Uni…ggf. ne weitere Hausparty oder so), aber die nächste größere „Gelegenheit“ kam erst zwei Monate später. Problematisch war vor allem der Umstand, dass sie danach noch fast zwei Jahre solo war. Wir haben uns zwar regelmäßig auch abends gesehen, aber von meinem Ziel, ihr Herz zu erobern, entfernte ich mich von mal zu mal mehr. :schwarzekatze: Anfang 2013 habe ich dann schriftlich per Facebook ihr alles gestanden. Sie war erwartungsgemäß „not amused“ und hätte mit sowas auch nie gerechnet. Durch Ghosting habe ich vergeblich versucht, sie zu verdrängen. An meiner Heimatuni zurück kam der zwiebelkopf’sche Dachschaden in der Platinedition zum Vorschein: ich wählte mal wieder denselben Studienschwerpunkt wie mein OdB. :hammer: Damit nahm ich auch wieder die alten Kontaktkanäle auf. Langfristig ebbte der Kontakt nach einem kurzen Zwischenhoch wieder ab. Das letzte Mal PN-Kontakt hatte ich vor 9 Monaten.
Aber dieser triste Novembertag im Jahre 2011 war dann eine Art Zäsur. Die Wochen und Monate danach war ich damit beschäftigt, herauszufinden, was mit mir nicht stimmt und warum ich noch bei keiner Frau intimeren Kontakt hatte. Da gab uns einer meiner Kumpels aus der heimischen Clique einen der großen PUA-Klassiker, Lob des Sexismus, zum Lesen mit. :buch: Ich fing an, zu dem Thema zu recherchieren, zu Esoterik nebenbei auch und stieß irgendwann auf den Begriff Absolute Beginners. Ich sah, dass der Begriff meine Situation sehr gut beschreibt und dann war der Weg zum Forum auch nicht mehr weit.

Zur letzten Frage: Vermutlich wäre ich hier nie gelandet, wenn mit meinen OdBs oder anderen Kontaktgelegenheiten mehr gelaufen wäre als nur die Fantasien in meinem Kopf. Das höchste der Gefühle wie weit ich bei meinen OdBs gekommen bin, war ein Wangenkuss (empfangen) und sonst ein paar Male sowas wie kuscheln…aber in Straßenkleidung. :shy:

Das war jetzt sehr viel Text. Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkle bringen. :gewinner:
Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. :cooler:
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Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Strange Lady »

DaRealOnionhead hat geschrieben: 20 Jan 2020 01:58
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 13:23 Irgendwie komme ich mit dem Begriff OdB (Objekt der Begierde) nicht klar und hätte paar Fragen dazu.
- Weiß derjenige, dass er OdB ist?
- Oder behält man das nur für sich?
- Ist das so eine Art anschmachten?
- Sind das Freunde, aber eben nur das?
- Hat man eine sexuelle Beziehung oder hätte man diese nur gerne?
Da ich ja mitadressiert wurde, gebe ich auch noch meinen Senf dazu 8-)

Am Anfang der "OdB-Werdung" und währenddessen dürfte das OdB nichts von ihrem "Glück" wissen. Es sei denn, irgendjemand steckt es ihr...oder man beichtet das höchstpersönlich. Im Prinzip kann man das OdB auf ewig im Unklaren über dessen Status lassen. Oder man ist der Typ Mensch, der das lieber allen OdBs früher oder später unter die Nase reibt - so wie ich :hammer:

Die Endresultate bzw. das Auskommen miteinander war und ist unterschiedlich. Meinem Haupt-OdB aus der Gymnasialzeit brauchte ich kein „Liebesgeständnis“ machen, da sowieso alle beteiligten Bescheid wussten. Ich hab es doch auf der Klassenfahrt in der 8ten getan. Das letzte Mal habe ich sie vor 5 Jahren auf einem Infotag an unserer Uni getroffen - wir haben heute keinen Kontakt mehr. Sie hat mich damals nicht dafür verachtet und hat sich vom Verhalten mir gegenüber nicht verändert. Alles in allem hätten wir aber nie im Leben zueinander gepasst. Da gab es immer wieder ein paar kommunikative Missverständnisse und einige unterschiedliche Wertvorstellungen.

Mein erstes Uni-OdB, da habe ich das relativ zeitnah gebeichtet - im 2. Semester. Das war etwas holpriger und nicht ganz so konfliktfrei. Hatten damals immer mal wieder größere Meinungsverschiedenheiten. Sie war auch einer der Gründe (neben meinem Nachbarappartement wo der Bewohner offenbar irgendwelche Sex-Orgien gefeiert hat, der Geräusche nach) :schrei: :mosh: , warum ich mein Wohnheimplatz aufgegeben hatte. Heute sind wir gute Freunde. Genauer gesagt: Sie ist eine meiner beiden besten Freundinnen. Ein freundschaftliches Verhältnis hat sich so ab dem 3./4. Semester dann eingestellt. Danach kam mein zweites Uni-OdB hinzu. Das Freundschaftslevel von heute haben wir aber erst nach der gemeinsamen Studienzeit erreicht. Sie ist auch die Einzige meiner großen OdBs, der ich von meinem AB-Dasein erzählt habe. Vom Aussehen her weicht sie deutlich von meinen anderen OdBs ab (z.B. deutlich kleiner).

Mein zweites Uni-OdB hatte ich 2011 am Anfang des Wintersemesters in der Woche vor Vorlesungsbeginn kennengelernt. Fand sie schon recht sympathisch. Ihre Lache hatte es mir am meisten angetan. :amor: So richtig zum Schmachtobjekt wurde sie bei mir erst ein paar Wochen später, als wir vorglühen waren und später mit ner Limo zu einer Dorfdisco gefahren sind. Da hatte ihr bester Freund mir berichtet, wer von den anwesenden Frauen denn noch zu haben sei. Da war sie eben auch dabei. An dem Abend habe ich schon keine richtige Annäherung erreicht. Ich hab dann auf ne weitere Chance gewartet (an der Uni…ggf. ne weitere Hausparty oder so), aber die nächste größere „Gelegenheit“ kam erst zwei Monate später. Problematisch war vor allem der Umstand, dass sie danach noch fast zwei Jahre solo war. Wir haben uns zwar regelmäßig auch abends gesehen, aber von meinem Ziel, ihr Herz zu erobern, entfernte ich mich von mal zu mal mehr. :schwarzekatze: Anfang 2013 habe ich dann schriftlich per Facebook ihr alles gestanden. Sie war erwartungsgemäß „not amused“ und hätte mit sowas auch nie gerechnet. Durch Ghosting habe ich vergeblich versucht, sie zu verdrängen. An meiner Heimatuni zurück kam der zwiebelkopf’sche Dachschaden in der Platinedition zum Vorschein: ich wählte mal wieder denselben Studienschwerpunkt wie mein OdB. :hammer: Damit nahm ich auch wieder die alten Kontaktkanäle auf. Langfristig ebbte der Kontakt nach einem kurzen Zwischenhoch wieder ab. Das letzte Mal PN-Kontakt hatte ich vor 9 Monaten.
Aber dieser triste Novembertag im Jahre 2011 war dann eine Art Zäsur. Die Wochen und Monate danach war ich damit beschäftigt, herauszufinden, was mit mir nicht stimmt und warum ich noch bei keiner Frau intimeren Kontakt hatte. Da gab uns einer meiner Kumpels aus der heimischen Clique einen der großen PUA-Klassiker, Lob des Sexismus, zum Lesen mit. :buch: Ich fing an, zu dem Thema zu recherchieren, zu Esoterik nebenbei auch und stieß irgendwann auf den Begriff Absolute Beginners. Ich sah, dass der Begriff meine Situation sehr gut beschreibt und dann war der Weg zum Forum auch nicht mehr weit.

Zur letzten Frage: Vermutlich wäre ich hier nie gelandet, wenn mit meinen OdBs oder anderen Kontaktgelegenheiten mehr gelaufen wäre als nur die Fantasien in meinem Kopf. Das höchste der Gefühle wie weit ich bei meinen OdBs gekommen bin, war ein Wangenkuss (empfangen) und sonst ein paar Male sowas wie kuscheln…aber in Straßenkleidung. :shy:

Das war jetzt sehr viel Text. Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkle bringen. :gewinner:
Spannend.
Weisst du, für mich bist du einer dieser Beispiele, die zeigen: manchmal kann man's einfach nicht erklären.
Du bist echt ein sehr sympathischer, angenehmer, gutaussehhender Typ ... der einfach nur noch kein Glück hatte. Mehr gibt es da nicht zu sagen.

Einfach weiter dran bleiben. Irgendwann klappt's bestimmt. :vielglueck:
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Nonkonformist

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich denke das es problematisch wird, wenn man ein kommunikationsproblem hat.

Mein häufiges muster:

In der regel zeigt mein späteres OdB am anfang mehr interesse an mir, als ich an sie.
Ich bin in der fase drei sachen; leicht verwirrt, leicht distanziert aber noch ziemlich entspannt.
Ich lenke alles selbst richtung platoniser freundschaft - weil ich in den moment auch noch nicht mehr will.
(Bei potentiellen verehrerinnen mit wem ich gar nichts kann gehe ich krass auf distanz und entstehen auch keine freundschaften.)

Mein späteres OdB kriegt von mir folgender kommunikation: an mehr als freundschaft bin ich nicht interessiert; alle deine weitere hints ignoriere ich, oder blocke ich subtil ab. Das sie später zum OdB wird, weiß ich in der fase selbst noch nicht.
Seit ich hier noch locker und entspannt bin, können hier problemlos freundschafte entstehen.
Aber nicht mehr als das.
Ich vermute das mein späteres OdB hier folgendes denkt: Gut, er ist nicht interessiert, dann halt freundschaft.

Zum OdB wird sie dann erst später.
Ab den moment ändert sich mein verhalten.
Ich bin jetzt heimlich verliebt.
In jemanden mit wem ich einen neutralen, platonischen freundschaft habe.
Ich bin nicht länger entspannt, aber sehr, sehr nervös.
Ich suche nach günstige gelegenheiten mein OdB zu erobern.
Gleichzeitig fehlt mir dazu den mut.
Ich habe angst unseren freundschaft zu zerstören.
Dazu gibt es ein selbstsabotagemechanismus (bindungsangst) das mich bei günstige gelegenheiten blockiert; sogar wann ich diese gelegenheiten selbst kreiiert habe.
Mein verhalten wird ambivalent.
Effektiv kann es hier sein, das ich das OdB indirekt selbst in panikreaktionen korbe, falls es hier noch chancen gibt.
Mein nervosität wirkt ansteckend; meine Odbs werden nervös und irritiert in meinen gegenwart.
Und gehen auf distanz.

Ich verhalte mich ziemlich null wie bei einen normalen anbahnung.

Ich schätze hier: nicht geoutet = fehlkommunikation.
John McClane

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von John McClane »

Languste hat geschrieben: 19 Jan 2020 12:02Ich würde, wäre ich AB, mich vermutlich eher durchmogeln mit "nicht so vielen" und ziemlich sicher nie den Mut aufbringen, die Nulllinie zu gestehen.
Ich würde es auch so machen, es gar nicht zu erzählen. Aber wetten, dass nicht wenige bei "nicht so viele" skeptisch werden, und nachhaken? Und wetten, dass die meisten, die solche Fragen stellen, Frauen sind? Frauen wollen zwar nicht, dass der Mann mit der halben Stadt rumgemacht hat, aber dass er begehrt ist und Frauen "hatte". Weil das -in den Augen dieser Frauen, die fragen- beweist, dass er wahrscheinlich Qualitäten hat, ein toller Mann ist, Status hat.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Jan 2020 00:37Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Männer sonst mit Onlinedating haben.
In der Regel bescheidene bis beschi*****
fredstiller hat geschrieben: 19 Jan 2020 23:17 Du könntest doch sagen, dass du nur auf junge Studentinnen stehst, die aber nichts (mehr) von dir wissen wollen. Wäre das nicht irgendwie überzeugend und glaubhaft?
Ich würde generell alle Sätze vermeiden, die mich allzu negativ darstellen lassen. Zu erwähnen, dass bestimmte Frauen oder Frauengruppen [vor allem die eigene(!) Zielgruppe] nicht auf mich stehen, ist kontraproduktiv. Ich erzähle einem Metzger beim Bewerbungsgespräch auch nicht, dass ich mit Messer und Fleisch nicht umgehen kann.
knopper hat geschrieben: 19 Jan 2020 21:50 hm naja auf so einen Onkel kann ich aber gern verzichten
Ich würde rufen "Wer bist du, dass ich dir alle meine Freundinnen vorstelle? Hast du mir alle deine Bettgespielinnen vorgestellt?!" Ich würde ihn auch bei einer ruhigen Minute zur Seite nehmen und fragen, was er sich dabei gedacht hat.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2020 20:06 Eine Bekannte von mir ist 21 und ihr Freund 23. Für beide ist es die erste Beziehung.
Und du bist so eng mit der Bekannten, dass sie dir die Info steckt? Jedenfalls, mit Anfang 20 kann man damit auch hausieren gehen, grade als Frau, ohne dass alle die Augenbrauen hochziehen. Als Männlein muss man spätestens ab Mitte 20 alles flachgelegt haben, was nicht bei drei uff m Bäumle isch.
Hathor hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:52 Ich finde, in den 20-ern kann man noch damit rausrücken, ohne dass es auf das Gegenüber wirklich verstörend wirkt, in den 30-ern wird's schon deutlich schwieriger.
Auf jeden Fall. Languste (als nicht-Abine) ist eine positive Ausnahme. Sie erkennt es, fragt nach, zeigt Verständnis, gibt Mut und Rat.
Hoppala hat geschrieben: 19 Jan 2020 19:48 Vielleicht sollten sich ABs von dem Gedanken verabschieden, dass sie in dieser Hinsicht so außerordentlich sehr viel anders sind als der Rest der Welt. Vielleicht anders als ein Teil der Welt, der das alles so beiläufig mitnimmt. Das sind aber nicht alle.
Seh ich auch so. Ich denke mir schon mal, was mach ich mir Sorgen. Jedes Kennenlernen ist am Anfang aufregend und eine gewisse Erwartung haftet dran und Kurioses und Unschönes kann auch unter nicht-ABs passieren, ob im Bett oder außerhalb. Aber dennoch, wenn man nie geküsst und gesexelt hat, will man danach kein "Was war das denn?"-Gesicht sehen.
Languste

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von Languste »

"Aber dennoch, wenn man nie geküsst und gesexelt hat, will man danach kein "Was war das denn?"-Gesicht sehen."
Ich hätte vielleicht das Problem, dass ich mich selbst infrage stellen würde. Der war so zurückhaltend... mochte er meine Küsse nicht? Warum hat er mich nicht geküsst? So etwas in der Art. Also würde er dann vielleicht denken, Mist, ich habe versagt, sie schaut so komisch, und ich würde denken, Mist, ich bin leider nicht angekommen.
John McClane

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von John McClane »

Heathcliff hat geschrieben: 19 Jan 2020 13:15Meine jetzige Freundin weiß auch nichts davon
Ich frage mich seit Langem, wie das geht. Sie hat doch wohl mal in deinen Fotoalben rumgeblättert und du ihr erzählt, wer die ganzen Menschen da zu sehen sind. Wenn dabei nie das Wort Freundin gefallen ist, machte sie das nicht stutzig? Geburtstage, Familienfeiern, Urlaube und neben dir saß höchstens eine hübsche Verwandte oder Bekannte und deine Freundin fragt sich nicht warum das so ist? In Schubladen und Umzugskisten liegen doch die ein oder anderen Fotos von Ex-Freundinnen oder ihr Plüschteddy- & Herzchen zum Valentinstag oder eine Haarklammer hinter dem Sofa oder Steuererklärung oder weiß der Teufel was... aber als Ex-ABler war bei dir nichts davon und deiner Flamme fällt nicht auf, dass deine Eltern und Verwandte, keine Anekdoten zum Besten geben, wo du und (insert weiblicher Name) was auch immer gemacht hattet oder gewesen seid?

Interessant.

Sie will wirklich nichts von deinen Freudinnen wissen. :lol:

Und das funktioniert so gut, dass ihr nicht auffällt, dass es diese nie gegeben hat.
John McClane

Re: Warum eigentlich outen?

Beitrag von John McClane »

Languste hat geschrieben: 20 Jan 2020 07:56Also würde er dann vielleicht denken, Mist, ich habe versagt, sie schaut so komisch, und ich würde denken, Mist, ich bin leider nicht angekommen.
Kein unrealistisches Szenario. Und bevor beide in ihre Ecken und Gedanken sich zurückziehen, besser nachfragen bzw. zeigen, bestätigen, dass man einander mag, trotz vermeintlich oder tatsächlich peinlicher Momente.