Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
ShyGuy

Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von ShyGuy »

Hallo zusammen,

sprecht ihr mit Freunden darüber, dass ihr AB seid? Wissen eure Mitmenschen, dass ihr in einem Forum aktiv seid?
Oder versucht ihr das Thema für euch zu behalten?
Ich rede da mit niemandem drüber. Meine Freunde und Familie werden sich ihren Teil denken, aber ansprechen tue ich das nicht.

Würde mich mal interessieren.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
beinchen

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von beinchen »

ShyGuy hat geschrieben: 26 Jan 2020 15:35 Hallo zusammen,

sprecht ihr mit Freunden darüber, dass ihr AB seid? Wissen eure Mitmenschen, dass ihr in einem Forum aktiv seid?
Oder versucht ihr das Thema für euch zu behalten?
Ich rede da mit niemandem drüber. Meine Freunde und Familie werden sich ihren Teil denken, aber ansprechen tue ich das nicht.

Würde mich mal interessieren.
Ja ich spreche darüber - ist bei mir aber einfach da ich zwei Freundinnen hab denen es ähnlich geht. Sprich die wissen Bescheid.
Ähnlich mit meiner Familie.
Und auch mit Männern die ich kenne lerne wenn ich das Gefühl hab es ist passend.
Ich kann nur dazu raten.
Es hilft zu merken dass es halb so wild is und baut Druck ab wenn man verunsichert ist in einer konkreten Situation hat man auch jemanden zum reden.
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Wismutkumpel »

beinchen hat geschrieben: 26 Jan 2020 15:45
Ich kann nur dazu raten.
Es hilft zu merken dass es halb so wild is und baut Druck ab wenn man verunsichert ist in einer konkreten Situation hat man auch jemanden zum reden.
Genau, ich gehe damit auch offen um, im Rahmen der guten Freundschaften. Es schafft einfach mehr Vertrauen und ich erhoffe mir ein besseres Verständnis, wenn ich mal von meinen Problemen erzähle. Dass diese Situation niemand wirklich nachvollziehen kann, ist mir klar, kann ich natürlich aber nicht verlangen.

Das Forum kennt davon eh keiner. Manchen habe ich das erzählt, aber deswegen wird da jetzt keiner mitlesen und fieberhaft nach interessanten Beiträgen suchen :)
Guhhran

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Guhhran »

Ja, ich spreche mit Freunden und auch einigen aus der Familie darüber. Ich spreche das Thema selbst nur selten und in Konkreten Fällen an, aber wenn jemand anderes damit anfängt habe ich auch kein Problem drüber zu reden. Einer meiner engsten Freunde ist selbst AB, zumindest zähle ich ihn mal dazu. Er hatte zwar jetzt insgesamt 2 Beziehungen, aber die waren im alter von knapp 14. Also auch wieder über 8 Jahre her, und damals war mehr als ein Kuss auch nicht drin bei ihm. Von dem Forum erzähle ich schon, allerdings eher als reine Info dass es sogar ein Forum von/für uns AB's gibt, da wird aber auch keiner weiter Nachlese schätze ich.
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Finnlandfreundin
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Finnlandfreundin »

Meine Familie weiß Bescheid, meine Freunde denke ich nicht, außer dass ich mich schwer tue mit dem Kennenlernen von Männern. Aber da ich schon öfters in Begleitung irgendwo aufgetaucht bin, nehmen sie an, dass da auch was gelaufen ist. Wenn ich jemanden kennenlerne, sage ich manchmal Bescheid, was aber nicht gut ankommt, mir aber die Last von den Schultern nimmt. Und wenn ich nichts sage, benehme ich mich nur verklemmt. Kommt dann auch nicht gut an.
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Obelix »

Meine Freunde und Arbeitskollegen wissen so ziemlich alle, dass ich Single bin. Dass ich daran gerne etwas ändern würde, habe ich allerdings nur selten offen gesagt. Kann also gut sein, dass manche Leute vermuten, ich hätte mir das freiwillig so ausgesucht.
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Informatiker

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Informatiker »

ShyGuy hat geschrieben: 26 Jan 2020 15:35Hallo zusammen,

sprecht ihr mit Freunden darüber, dass ihr AB seid?
In meinem Informatiker Freundeskreis ist das nichts besonderes. Über das AB-Dasein wird aber nicht groß geredet. Und der normale Freundeskreis und die Familie denken sich ihren Teil.
ShyGuy hat geschrieben: 26 Jan 2020 15:35Wissen eure Mitmenschen, dass ihr in einem Forum aktiv seid?
Nein.
Schlomo
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Schlomo »

Nein, spreche ich nicht drüber. Wenn mich einer fragen würde oder ich einen Grund sehen würde, würde ich es aber ansprechen. Aber es als schlichten Fakt ohne große Wertung darstellen. Diese ganze AB'erei ist mein Problem, da brauche ich keinem was vorheulen. Außer, naja... diesem Forum.

Meine Eltern wissen es, obwohl ich nicht sicher bin ob sie wissen WIE schlimm es ist. Ich denke schon.

Von meiner Anwesenheit in diesem Forum weiß keiner etwas, und ehrlich gesagt werde ich das wohl auch mit ins Grab nehmen.
Reinhard
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Reinhard »

Ich würde "Freunde und Familie" nicht als Öffentlichkeit betrachten. :dont:


Wer mich lange genug kennt, wird auch meine zurückhaltende Art kennen und deswegen auch nicht überrascht sein, dass ich selten was mit Partnern o.ä. habe ... mal davon abgesehen, dass ich von sowas auch nicht erzähle. Aber das wiederum kann mir auch als Diskretion ausgelegt werden, die würden mir die meisten Leute wohl auch zutrauen (glaube ich jetzt über andere, was die von mir halten, also genaugenommen ist das jetzt Hörensagen 8-) ).
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von sonderbärchen »

Ich spreche darüber nur mit Euch und evtl. mal mit nem Psychologen.

Was sich andere Leute richtiges oder falsches von mir denken, kann ich nur vermuten.
Ihr findet mich jetzt auf ab-forum.de
beinchen

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von beinchen »

Reinhard hat geschrieben: 26 Jan 2020 21:17 Ich würde "Freunde und Familie" nicht als Öffentlichkeit betrachten.
Nein aber Titel und ausformulierte Frage gehen hier halt etwas auseinander...
ShyGuy hat geschrieben: 26 Jan 2020 15:35 sprecht ihr mit Freunden darüber, dass ihr AB seid? Wissen eure Mitmenschen, dass ihr in einem Forum aktiv seid?
Und letztere wurde hier halt von allen beantwortet ;)
ingenting

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von ingenting »

Naja, die wirklich engen Freunde kennen mich schon lange und können sich wohl ihren Teil denken, jedenfalls wissen sie dass ich schon seit wir uns kennen „allein“ bin. Und die Freunde aus Schulzeiten kennen mich schon 20 Jahre.

Auf der Arbeit ist das nicht wirklich Thema, die meisten bei uns im Team haben Partner und/oder Familie, manche erzählen drüber, manche nicht. 3 von 15 im Team sind Single, und waren es auch schon „immer“, wobei 2 mal einen Expartner bzw. -Partnerin erwähnt haben. Die sind aber auch schon 2 bzw. 4 Jahre im Team und seitdem war auch nichts, sind beide wie ich Anfang 30.

Wenn das Thema zur Sprache kommt, dann weiche ich gerne aus und sage, dass ich schon sehr lange Single bin. Der Thread passt insofern als dass meine Friseurin das Thema letzte Woche brachte.

Würden meine Freunde direkt fragen oder das Thema würde sich irgendwie vertiefen, würde ich es wohl sagen wie es ist.
Mondi

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Mondi »

Nein, ich rede da nicht darüber. Das hat mehrere Gründe, liegt aber hauptsächlich daran, dass ich andere Menschen schon lange so gut es geht meide. Lediglich ganz selten mache ich Andeutungen, wie z.B. "ich lebe hier wie ein Außerirdischer" oder "ich bin quasi ein Mönch". Wenn es notwendig ist. Einzige Ausnahme: Einmal habe ich es einem Freund, der sich selbst auch so ziemlich jenseits aller Kategorien befindet, aber kein AB ist, zu verstehen gegeben. Der ist aber nicht jemand, der auf andere eingehen kann. Das gilt also nicht.

Tatsächlich rede oder vielmehr schreibe ich seit gerade erst jetzt darüber. Ist für mich eine neue Erfahrung. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die ihr Leben lang zölibatär leben, aus verschiedenen Gründen, wahrscheinlich meist unfreiwilligen, und ich finde das - bis auf das Unfreiwillige - ganz in Ordnung. Ich gehöre da dazu. Mir ist klar, dass die meisten Menschen diese Dinge nicht verstehen können; wieso also sollte ich mit ihnen darüber reden?
Nonkonformist

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Nonkonformist »

Familie und engeres freundeskreis haben es immer gewußt.

Wenn nachgefragt mache ich kien geheimnis daraus, wird es nicht selbst zum gesprächsthema machen.
Habe aber null bock auf lügengeschichten.
Daniog
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Daniog »

Familie weiß es.

Drei gute Freunde wissen es sicher da sie mich seit über 30 Jahren kennen.

Bei meinen letzten Arbeitgeber wussten es drei Kolleginnen, da wir uns über 20 Jahre kannten.

Von meinen Mitarbeitern hat mich ein Meister mal gefragt, Chef was ist bei dir faul, Geld hast du genug, dumm bist du nicht, warum bist du eigentlich nicht verheiratet, Ich habe ihm eine passende Antwort gegeben, die er auch geglaubt hat.

Meine Vereinskollegen werden es vermuten, da sie mich teilweise seit 30 Jahren kennen, fragen aber nicht nach.
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klecks
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von klecks »

Ich bin ja schon lange keine AB mehr. Ich habe beruflich auch mit Hochzeitsvorbereitungen zu tun, da erwähne ich dem Brautpaar gegenüber häufiger mal, dass es ja auch unter den Gästen Menschen geben könnte, die unfreiwillig solo sind ... und darüber unglücklich. Interessanterweise kommt da häufiger so eine Reaktion: :shock: :shylove: Und dann erzählen Braut oder Bräutigam (tatsächlich! auch die Männer reden dann darüber mit mir), dass ihre beste Freundin, der Trauzeuge, der Kumpel aus dem Studium, der zur Feier kommt, auch solo ist. Oder schon immer solo war. Da höre ich echtes Mitgefühl heraus. Und es kommt auch oft: An denen ist nichts falsch, die sind attraktiv ..., aber irgendwie ... :sadwoman: :sadman:

Manchmal sehe ich diese Menschen sogar auf der Feier ... und da ist mir noch keiner begegnet, bei dem ich dachte: Kein Wunder, dass der niemanden findet ...

Langer Rede kurzer Sinn: Mir fällt auf, dass die Altersklasse +- 30 Jahre das Phänomen "unfreiwillig solo" durchaus auf dem Schirm hat. Und das nicht mit Häme, sondern mit Mitgefühl. Eigentlich ähnlich wie beim Thema Jobsuche: Manche spazieren da einfach durch, andere finden einfach nicht ihren Platz, obwohl bei ihnen auch "nichts falsch" ist.
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Montecristo
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Montecristo »

klecks hat geschrieben: 29 Jan 2020 09:37 Langer Rede kurzer Sinn: Mir fällt auf, dass die Altersklasse +- 30 Jahre das Phänomen "unfreiwillig solo" durchaus auf dem Schirm hat. Und das nicht mit Häme, sondern mit Mitgefühl.
Wobei dann doch differenziert wird zwischen "Dauersingles" und "hatte noch nie einen Freund/in". Während anerkannt ist, dass Beziehungsfindung kompliziert sein kann, stößt Jungfräulichkeit doch auf komplettes Unverständnis. Und es gibt auch noch die Steigerung: "Das ist ihr **Pause Pause** ERSTER Freund."

On Topic: Ich halte meine HC-AB Historie (auch als mittlerweile Ex-AB) nach wie vor geheim. Ich glaube nicht dass das im Umgang irgendwie helfen würde. So komisch und verquer ich auch rüberkomme, DAS vermutet niemand. Letztens haben wir ein Foto aufgestellt, das meine Frau und mich mit dem Sohn einer Bekannten zeigt. Wir waren bei der Einschulung und ein Fotograf machte Aufnahmen. Ein Bastelfreundin meiner Frau vermutete darin sogar meinen Sohn aus einer früheren Beziehung. :kopfstand: *LACH* Vermutlich sieht mir jeder blonde, sportliche Bub etwas ähnlich.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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klecks
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von klecks »

Ok, ja, das kann ich mir durchaus vorstellen ...

Aber es kommt auch immer darauf an, wer "die anderen" sind. In meinem Freundes- und näheren Bekanntenkreis halten sich langfristig nur die Menschen (ist mir aufgefallen), die in einem Bereich ihres Lebens (oder in mehreren) sich an den Rändern der Gaußschen Normalverteilungskurve befinden. Vielleicht entwickeln nur solche Menschen ein Interesse am Leben /den Biografien anderer Menschen?

Wer sich "in der Mitte" befindet (oder sich da wähnt), von "seinesgleichen" umgeben ist, macht wenig Differenzerfahrung. (Nur?) Differenzerfahrung verleiht aber (intellektuelle) menschliche Tiefe ...

Ich habe inzwischen auch eine Sammlung von Narrativen, was mein Leben betrifft. Alle sind auf ihre Art wahr ... ;)

Vielleicht zeigt ja auch das Erlebnis mit dem "Sohn aus früherer Beziehung" nur, dass viele Menschen das Bedürfnis nach Einordnung von Erlebnissen haben, um sich im Erlebten orientieren zu können. Und sind dann überrascht, wenn ihre Einordnung nicht stimmt. Das hat mehr von ihnen als mit einer konkreten Wahrnehmung deiner Person zu tun.
Sususus

Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von Sususus »

klecks hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:15 Wer sich "in der Mitte" befindet (oder sich da wähnt), von "seinesgleichen" umgeben ist, macht wenig Differenzerfahrung. (Nur?) Differenzerfahrung verleiht aber (intellektuelle) menschliche Tiefe ...
Guter Punkt! Und Differenzerfahrung führt auch zu mehr Gelassenheit und Verständnis für diverse Lebensumstände und andere Lebensentwürfe. Wobei es in der eigenen Bubble/Komfortzone schon auch sehr gemütlich ist (ich mag da (noch) nicht so gerne raus).
klecks hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:15 Ich habe inzwischen auch eine Sammlung von Narrativen, was mein Leben betrifft. Alle sind auf ihre Art wahr ... ;)
Hui, gleich eine Sammlung! Magst du da vielleicht ein oder zwei Unterschiede benennen? Oder gerne auch hypothetische Beispiele aufzeigen. Ich kann mir gerade ein zweites Narrativ/das Vorhandensein mehrerer nur schwer vorstellen.
klecks hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:15 Vielleicht zeigt ja auch das Erlebnis mit dem "Sohn aus früherer Beziehung" nur, dass viele Menschen das Bedürfnis nach Einordnung von Erlebnissen haben, um sich im Erlebten orientieren zu können. Und sind dann überrascht, wenn ihre Einordnung nicht stimmt. Das hat mehr von ihnen als mit einer konkreten Wahrnehmung deiner Person zu tun.
Auf jeden Fall! Deswegen sind Erzählungen (von sich selber, von anderen, von der (Welt-)Geschichte, der Biografie/ Narrative i.A.) ja so wichtig, deswegen suchen wir danach und erzählen sie immer wieder (neu).
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klecks
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Re: Umgang mit AB sein in der Öffentlichkeit

Beitrag von klecks »

Sususus hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:24
klecks hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:15 Ich habe inzwischen auch eine Sammlung von Narrativen, was mein Leben betrifft. Alle sind auf ihre Art wahr ... ;)
Hui, gleich eine Sammlung! Magst du da vielleicht ein oder zwei Unterschiede benennen? Oder gerne auch hypothetische Beispiele aufzeigen. Ich kann mir gerade ein zweites Narrativ/das Vorhandensein mehrerer nur schwer vorstellen.
Was ich damit meinte: Je länger ein Lebensabschnitt vorbei ist, desto öfter durchforstet man sein vergangenes Leben nach verschiedenen Kriterien. Und diese Teilaspekte können ja alle irgendwie wahr sein. Ich gehe davon aus, dass es nirgends eine monokausale Ursache-Wirkungs-Kette gibt. Sprich: Ich könnte sagen: Ich war bis Ende 20 solo, weil ich Angst hatte, meinen Körper zu zeigen, weil ich mich hässlich fand, weil ich einfach immer nur die gute Freundin war, nie begehrt wurde ... Ich könnte genauso gut sagen: Ich hatte eine immense intellektuelle Neugier, brauchte sehr viel Zeit für mich. Um mich selbst zu entdecken. Erst dann konnte ich mich einer Partnerschaft öffnen. Oder auch: Ich musste mich erst aus meinem Herkunftsmilieu heraus arbeiten. Ich erkenne heute, dass ich zu meiner Umwelt in Schule und Familie oft nicht gepasst habe. Da waren einfach nicht die passenden Menschen für mich für eine Partnerschaft. Gut, dass ich mich instinktiv fern gehalten habe und die Suche nach einem passenden Umfeld nie aufgegeben habe etc etc.

Wird es klarer, was ich meine?
Zuletzt geändert von klecks am 29 Jan 2020 11:48, insgesamt 1-mal geändert.