Hallo Zusammen,
danke für eure zahlreichen Antworten.
Obelix hat geschrieben:Ob Du vereinsamst oder nicht, wird man erst wissen, wenn Du mal ausgezogen bist. Und den allermeisten passiert das nicht. Eben im Gegenteil: Du bist deutlich freier darin, Leute zum Besuch zu Dir einzuladen. Ob das nun ein "Date" ist oder einfach nur Freunde.
Ich glaube auch eher, dass ich nicht vereinsamen würde. Wobei es auch so ist, dass ich manchmal ganz gerne allein bin. Wenn ich mal alleine zu Hause bin, dann geniesse ich das ehrlich gesagt richtig.
Obelix hat geschrieben:Um Hilfe mit dem Fernseher und Computer zu bieten, musst Du nicht im selben Haus wohnen.(...) Auch das werden die Eltern überleben.
Ohne jetzt böse wirken zu wollen, aber ich habe manchmal das Gefühl, meine Eltern wollen es nicht können.
Silvina hat geschrieben:Oder aber Du sagst ihnen gar nix, bis alles unter Dach und Fach ist, damit sie es Dir nicht wieder ausreden können.
Davon halte ich ehrlich gesagt gar nichts. Ich bin lieber offen und ehrlich, da ich Leute, die hinterrücks agieren nicht leiden kann. Deshalb fände ich es sehr ungerecht meinen Eltern gegenüber nichts zu sagen.
Finnlandfreundin hat geschrieben:Aber zu viel Nachdenken sollte man auch nicht. Und eigentlich hast du deine Antwort auch schon gefunden.
Das Nachdenken war jetzt nicht auf eine eigen Wohnung bezogen. Dass ich ausziehen möchte steht für mich schon seit längerem fest und eigentlich hatte ich es mir auch für dieses Jahr vorgenommen. Nur muss man jetzt mal abwarten, wie sich die Situation der Gesamtlage weiter entwickelt. Da meine Eltern Ende nächsten Jahres in Rente gehen, halte ich es jetzt sowieso für den besten Zeitpunkt auszuziehen.
Zur Zeit sieht die Situation so aus, dass ich mehr oder weniger rund um die Uhr mit meinen Eltern zusammen bin. Erschwerend kommt hinzu, dass ich nicht nur mit meinen Eltern zusammen wohne, sondern auch im Familienbetrieb arbeite. Dieser wird aber ende nächsten Jahres geschlossen, da meine Eltern in Ruhestand gehen und ich kein Interesse habe den Betrieb zu übernehmen. Und gerade deshalb denke ich, dass jetzt der erste Zeitpunkt wäre, für eine eigene Wohnung. Da sich spätestens nächstes Jahr sowieso mein Leben in fast allen Bereichen verändern wird.
Und der Gedanke, dass ich dann abends von der Arbeit kommen und meine Eltern da sitzen und mit dem Abendessen auf mich warten, ist ehrlich gesagt nicht sehr prickelnd. Auch wenn ich meine Eltern wirklich liebe. Aber man braucht auch mal seine Zeit für sich.
Das Nachdenken war eher darauf bezogen was meine Gesamtsituation angeht. Und da besteht dringender Handlungsbedarf!
Alleine schon die Körperhaltung, das Auftreten usw.. Aber auch die Überlegung, was habe ich einer Frau zu bieten? Zur Zeit: Nichts! Oder wenig. Und das möchte ich ändern. Evtl. auch einem Verein beitreten. Ok, ob man hier eine Freundin findet ist jetzt eher unwahrscheinlich, aber man bekommt Kontakt zu Gleichgesinnten. Und das wäre mir auch schon wichtig.
Finnlandfreundin hat geschrieben:Was macht es für dich aus, erwachsen zu sein?
Der erste Punkt wäre für mich mal eine eigene Wohnung. Aber eben auch nicht die ganze Zeit mit seinen Eltern zusammen zu sein sondern mehr eigene Entscheidungen zu treffen.
Zur Zeit, und das ist mir eben jetzt in dieser Zeit mal so richtig bewusst geworden, lebe ich wie ein Jugendlicher. Ich wohne im "Kinderzimmer" und bin viel mit meinen Eltern zusammen. Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Eltern, aber ich glaube nicht, dass es mit 34 normal ist im Kinderzimmer zu wohnen. Früher habe ich immer gedacht, mit solchen Leuten stimmt was nicht. Und heute bin ich selber so einer...
Erwachsen zu sein bedeutet für mich auch, am Wochenende etwas zu unternehmen ohne meinen Eltern sagen zu müssen, wann, wohin und warum.
Aber auch mehr Eigenverantwortung. Dass man eben auch schauen muss, habe ich noch genug Waschpulver, muss ich Getränke kaufen, was brauche ich zu Essen usw.!
Finnlandfreundin hat geschrieben:Und man braucht auch nicht eine riesige Wohnung.
Am schönsten wäre natürlich ein zwei Zimmerwohnung. Aber ich wäre auch schon mit einem Apartment zufrieden.
Brax hat geschrieben:Das wäre hilfreich. Trotzdem glaube ich, dass das nicht einmal dein vordringlichstes Problem ist. Warum kannst du so gar nicht für dich selbst einstehen? Das scheint mir dramatischer.
Ich kann schon für mich selber einstehen. Das Problem mit der eigenen Wohnung ist, dass es beiden Seiten schwer fällt los zu lassen. Meinen Eltern fällt es sehr schwer und mir ehrlich gesagt auch. Aber mir ist auch klar, dass ich diesen Schritt gehen muss, wenn ich mich weiter entwickeln möchte.
Brax hat geschrieben:Und inwiefern brauchst du eigentlich Unterstützung? Klingt vielleicht blöd, aber: Zieh doch einfach aus. Das schafft man auch allein.
Sich eine Wohnung zu suchen und auszuziehen, könnte ich natürlich auch allein. Es wäre halt nur einfacher, wenn meine Eltern mich moralisch unterstützen würden. Bisher war es immer so, wenn ich damit anfing, dass man eben zu hören bekam, dass es doch nicht sein müsste.
"Du kannst gerne noch bei uns wohnen bleiben. - Unseretwegen musst du nicht ausziehen. - Wenn du mal eine Freundin hast, dann kannst du ja ausziehen!" Wobei vor allem der letzte Satz lustig ist. Wie soll "Mann" denn eine Frau finden, wenn "Mann" noch wie ein Junge im Kinderzimmer wohnt?
Die Unterstützung, die ich mir wünschen würde sähe halt so aus, dass meine Eltern sagen würden: "Sohn, das ist eine gute Idee. Du bist jetzt sich in dem Alter, dass es Zeit wird." So in etwa würde ich mir die Unterstützung wünschen.
In anderen Beriechen bekomme ich ja Unterstützung von meinen Eltern. Nur hier irgendwie nicht.
fifaboy1981 hat geschrieben:Ich würde an deiner Stelle einfach zu deinen Eltern sagen, du brauchst mehr Platz, das eine Zimmer reicht dir nicht.
Das ist auch eine gute Idee! Wie weiter oben schon erwähnt, plane ich ja in diesem Jahr auszuziehen, da meine Eltern im nächsten Jahr in Rente gehen und ich mir auch eine neue Stelle suchen muss, da ich im elterlichen Betrieb arbeite. Dass heißt, bisher hatten wir auch die gleichen Arbeitszeiten. Das wäre ja dann vorbei und ich habe ehrlich gesagt keine Lust nach der Arbeit nach Hause zu kommen und meine Eltern sitzen da und warten mit dem Essen auf mich.
Dies wäre ein Argument für mich gewesen. Die Platzsache ist allerdings auch so eine Sache. Als Erwachsener mehr oder weniger nur sein Kinderzimmer zur Verfügung zu haben ist jetzt auch nicht wirklich viel Platz.
fifaboy1981 hat geschrieben:Nur ich wollte mich nicht zwischen Hobbys und meinen Eltern immer entscheiden müssen.
Da ich auch ein Hobby habe, denke ich nicht, dass mir langweilig würde, wenn ich allein wohnen würde. Im Gegenteil, ich denke, ich könnte mich meinem Hobby noch mehr widmen als heute.
Fazit: Ich muss feststellen, dass es nicht nur meinen Eltern schwer fällt los zu lassen, sonder auch mir. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass ich dieses, spätestens nächstes Jahr ausziehen muss, wenn ich mich weiter entwickeln will. Und das will ich. Mir tut manchmal der Anblick einer schönen Frau regelrecht weh, weil ich dann denke:
"Man sieht die gut aus. Aber mir wird es nie gelingen eine Freundin zu bekommen." Ich habe die letzten Jahre regelrecht in Selbstmitleid gebadet. Immer wieder gedacht:
"Mich will eh keine! - Ich bin so hässlich! - Ich habe einer Frau doch eh nichts zu bieten!"
Mir ist schon seit längerem klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Und die jetzige Zeit, in der man viel Zeit zum Nachdenken hat, macht mir das nur um so deutlicher. So
kann und so
darf es nicht weiter gehen. Denn was nützt mir das Selbstmitleid? Genau: Nichts!
Aber ich will auch nicht undankbar sein! Ich habe ein Dach über dem Kopf, mehr als satt zu essen und ich bin (hoffentlich) gesund. Trotzdem fehlt eben einiges in meinem Leben, was für die meisten Menschen ganz selbstverständlich ist. Und das grösste was mir fehlt, ist eine Frau an meiner Seite. Und das will ich ändern. Und der erste und wichtigste Schritt wäre eine eigene Wohnung.