Warum redest du hier von "seethen" und verabscheuen? Natürlich ist es legitim, die für sich wichtigen Kriterien einer Partnersuche in irgendeiner Form anzuwenden. Aber einen passenden Partner finden ist doch keine Mathematik. Man kann doch trotzdem mal hinterfragen, woran es liegen könnte, wenn man mit diesen Suchkriterien nicht weiterkommt. Und wie du siehst, fallen da vielen Dinge auf, die du bisher offensichtlich gar nicht hinterfragt hast und als naturgegeben betrachtet hast.
Das fängt an mit der Art der Kriterien, die für dich wichtig sind (eine sehr spezielle Kombination) und diese sollen sich dann in deinem Umkreis von 1 km unter den alleinstehenden Frauen passenden Alters finden, die du ja dann sicherlich auch äußerlich attraktiv finden willst. Das nächste ist die Art der Abfrage, wie du checken willst, ob deine Kriterien erfüllt werden. Das ist kein Onlineshop, wo man irgendwelche Kriterien auswählen kann und wenn's passt, legt man den Artikel in den Warenkorb. Das sind Menschen. (In deinem Fall: Wenn's passt, bist du von 0 auf 100 verliebt ) Sorry, aber das klingt wirklich alles sehr schwer nachvollziehbar. Ich bin mir nicht sicher, was du dir unter dem Begriff verliebt vorstellst.
Und selbst wenn alles soweit klappt und du hast jemanden gefunden, der diese Kriterien erfüllt, dann fängst du erst an, dir Gedanken zu machen, wie du die Frau, in die du dich spontan von 0 auf 100 verliebt hast, eigentlich in ein für beide angenehmes Gespräch verwickeln kannst und sie im Idealfall von dir überzeugen kannst – weil vorher lohnt sich ja der Aufwand nicht.
Ist dir in den Sinn gekommen, dass selbst die wenigen, die dann tatsächlich in Frage kommen sollten, nach diesem Auswahlprocedere (oder schon währenddessen) gar keine Lust mehr haben, dich kennenzulernen? Oder was ist, wenn die Topkandidatin dann selbst ihren Fragekatalog runterrasselt und du dann aber leider die falsche Joghurtsorte isst?
(Davon abgesehen würde ich die Sache mit der Jungfräulichkeit wohl auch nicht öffentlich als Erstinformation preisgeben, sondern eher denen irgendwann verklickern, denen man sich schon bis zu einem gewissen Punkt angenähert hat und wo schon etwas Vertrauen aufgebaut ist).
Ich meine, klar, wir alle, die immer allein waren, werden wohl irgendwann auf irgendeine Art schrullig und müssten uns im Falle einer Beziehung ganz schön umgewöhnen, weil dann eben nicht mehr alle Dinge so sind wie wir sie immer machen und woran wir gewohnt sind – da nehm ich mich nicht aus. Aber wenn das alles so wichtig ist, dass man alles, was davon abweicht, von vornherein ausschließt und sich so zumacht, dann ist man doch fast allein zufriedener.