jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

tenorita hat geschrieben: 07 Apr 2020 18:00
Undomiel hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:43 ... Selbstmord aus Angst vor dem Tod sozusagen.
Die Formulierung ist irgendwie genial, denn sie beschreibt das Paradoxe mit ganz wenigen Worten... :mrgreen:
Wenn der andere sich allerdings verliebt hat, ist es leider ein " erweiterter Selbstmord"...


Da hast du leider Recht... Ab und zu frage ich mich auch, ob er es mittlerweile bereut, uns keine Chance gegeben zu haben. Ich müsste mich schon sehr getäuscht haben, wenn da von seiner Seite aus keine Gefühle im Spiel waren. Obwohl ich besser keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden sollte, er hat seine Entscheidung schließlich getroffen.
Leider hatte er dann auf einmal das "Gefühl, dass irgendwas nicht passt", obwohl er gesagt hat, dass es sich total toll mir anfühlt und eigentlich alles passen würde. Muss man nicht verstehen 🤷‍♀️ Aber trotzdem hatte ich meine Ängste ihm gegenüber überwunden und es war das erste Mal, dass nicht ich die Annäherung sabotiert habe.
Diese Sätze finde ich total interessant! Eigentlich ist dir da ja genau das passiert, was dir die ganze Zeit solche Angst gemacht hatte- du bist letztendlich abgelehnt worden... Trotzdem ziehst du ein eher positives Fazit und weißt, dass du was gelernt hast und bist stolz auf dich ( und das mit Recht!)
Ich finde, das spricht unbedingt dafür, dass man seinen Mut zusammennehmen, und sich drauf einlassen sollte. Am Ende des Lebens bedauern wir immer nur die Dinge, die wir NICHT getan haben ( dazu gibt es sogar wissenschaftliche Untersuchungen).

Du hast Recht, es ist genau das passiert worden, was ich befürchtet habe. Ich wurde abgelehnt, ohne irgendeinen Grund. Es hat aber auch eine Weile gedauert, bis ich ein positives Fazit ziehen und es als Erfahrung sehen konnte, zu Anfang hat es wirklich verdammt weh getan. Und auch jetzt hab ich immer noch Momente, wo ich um diese verpasste Chance weine, weil es wirklich hätte funktionieren können.
Aber natürlich hast du Recht, man muss im Leben Risiken eingehen. Es gibt hier keinen Gewinn ohne Risiko. Und auch wenn man auf die Nase fällt, letztendlich tut es weh, aber die Welt geht davon nicht unter.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

Lucius hat geschrieben: 07 Apr 2020 19:08 Ich finde es schön, dass sich Diskussion entwickelt hat, wir sind mit den drei Fragen oben gestartet und irgendwie hat fast jederso eine Situation schon mal erlebt. Das macht irgendwie auch Mut, wenn man weiß man ist damit nicht alleine.


Du bist ganz sicher nicht alleine mit diesen Ängsten :umarmung2:
Undomiel hat geschrieben: 07 Apr 2020 15:43 Was ich damit sagen will : es ist möglich, diese Ängste zu überwinden. Ich weiß nicht genau, warum es auf einmal geklappt hat und ob ich das in absehbarer Zeit mit einem anderen Mann nochmal schaffe. Es hat mir auf jeden Fall sehr geholfen, dass wir so offen miteinander waren. Wir haben beide sehr schnell unsere "dunkelsten" Geheimnisse auf den Tisch gepackt. Das hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich tatsächlich so annimmt wie ich bin, und mir erleichtert, gegen meine Ängste anzukämpfen. Ich weiß jetzt also, dass es möglich ist.
Undomiel vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst und es hat mir auch geholfen eine Antwort für mich zu finden.
Mehr oder weniger bewusst liegt bei mir für die Lösung in vielen Fragen immer am Selbstbewusstsein (haben oder nicht :) ), deine Erfahrung zeigt mir es gibt auch viele andere Wege, der Ansatz des Vertrauens und der Offenheit ist zum Beispiel ein sehr schöner. Wenn man sich offen zeigt ist man verletztlich und kann wie du auch gute Erfahrungen bei seinem Date machen. Das wiederum kann eine gegenseitige Anziehung und Verliebtheit weiter verstärken und sie nicht schwächen wie ich befürchtete.
Oftmals übersieht man in durch die eigene Denkweise die Chancen aus Angst, deine Erfahrung zeigt es kann auch trotz aller inneren Wiederstände klappen.
Gerne, es freut mich, wenn du aus meiner Schilderung etwas mitnehmen kannst.
Du hast sicherlich Recht, auch bei mir sehe ich die Ursache für diese Ängste im nicht vorhandenen Selbstbewusstsein.
Mir hat diese gegenseitige Offenheit auf jeden Fall geholfen, für mich hat das definitiv eine Verbindung geschaffen. Wobei ich mich auch schon gefragt habe, ob das nicht trügerisch war und vielleicht mit der Grund, warum er es dann doch beendet hat. Vielleicht hat es ihm auch nut vorgegaukelt, dass er Gefühle für mich hat, die dann halt auch genau so schnell weg waren wie sie gekommen sind.
Aber ja, man sollte trotzdem immer die Chancen statt der Risiken in den Vordergrund stellen, das hilft gegen die Ängste anzukämpfen.
Nonkonformist

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Nonkonformist »

Hanuta hat geschrieben: 08 Apr 2020 00:02 Danke und ich dachte immer ich sei der allgemeine Buhmann hier. :umarmung2:
Wir haben zwar ziemlich entgegengesetzten persönlichkeiten und sind selten der selbe meinung, aber das ist auch OK.
Als buhmann habe ich dich noch nie betrachtet.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

Guhhran hat geschrieben: 07 Apr 2020 21:03 nochmal eine meiner Meinung nach bessere Variante der Metapher:
...Selbstmord aus Angst vor dem Tod...
Eigentlich wäre im Kontext doch eher
''Selbstmord aus Angst vor Mord'' richtiger, der Tod ist das Ergebnis von beidem.
Der Suizid ist immer die sicherste Variante während sonst unsicher ist ob man Empfangen oder Erstochen wird :gruebel:
Ja, sicherlich auch nicht ganz unpassend. Wobei ich den Ausdruck Mord in dem Zusammenhang eigentlich nicht mag. Das suggeriert für mich irgendwie, dass man erwartet, dass der andere einen verletzen ("ermorden") will. Aber er muss das ja nicht wollen. Man kann jemandem auch weh tun ohne es zu wollen, weil man es nicht vermeiden kann, wenn sich Gefühle eben nicht im gleichen Maße entwickeln.
Melli

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Melli »

Guhhran hat geschrieben: 07 Apr 2020 21:03Der Suizid ist immer die sicherste Variante während sonst unsicher ist ob man Empfangen oder Erstochen wird :gruebel:
Rauhe Sitten sind das heutzutage. Da muß man mit entsicherter Waffe zum Date erscheinen :shock:
Lucius hat geschrieben: 05 Apr 2020 10:17Habt ihr euch auch schon so paradox verhalten ?
Wenn ich es mir so recht überlege: nein. Nach Möglichkeit versuchte ich erst gar nicht in die Verlegenheit zu kommen. Die Anzahl der Körbe, die ich verpaßt bekam, blieb überschaubar :oops: Ich teile auch selber nicht gerne welche aus, nur bei völlig unplausiblen Kaltansprachen ging es leider nicht anders. Ein bißchen Distanziertheit hilft schon recht gut.

Bei einigen Leuten habe ich sehr wohl Interesse bemerkt, aber ich kann bis heute nicht sagen, welcher Art das gewesen wäre. Ich hatte manchmal durchaus gute Gründe, mich nicht darauf einzulassen. Glücklicherweise konnte ich das aber ohne explizite Ablehnung tun, da mußte niemand das Gesicht verlieren. Unter anderen Umständen hätte ich die wahrscheinlich sogar recht gerne gemocht :shy:

(Nur mein Analytiker machte mich einmal an, ich sei eine feine Dame, die sich vornehm aus allem heraushält :wuetend: :fluchen: :nudelholz: :pfarrer: Was ich alles gemacht habe, hat der geflissentlich übergangen. Ist wohl auch eine Stilfrage :hammer:)
Guhhran

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Guhhran »

Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:13
Guhhran hat geschrieben: 07 Apr 2020 21:03 nochmal eine meiner Meinung nach bessere Variante der Metapher:
...Selbstmord aus Angst vor dem Tod...
Eigentlich wäre im Kontext doch eher
''Selbstmord aus Angst vor Mord'' richtiger, der Tod ist das Ergebnis von beidem.
Der Suizid ist immer die sicherste Variante während sonst unsicher ist ob man Empfangen oder Erstochen wird :gruebel:
Ja, sicherlich auch nicht ganz unpassend. Wobei ich den Ausdruck Mord in dem Zusammenhang eigentlich nicht mag. Das suggeriert für mich irgendwie, dass man erwartet, dass der andere einen verletzen ("ermorden") will. Aber er muss das ja nicht wollen. Man kann jemandem auch weh tun ohne es zu wollen, weil man es nicht vermeiden kann, wenn sich Gefühle eben nicht im gleichen Maße entwickeln.
Aber genau deswegen wird es doch richtig. Laut dem Zitat geht man nicht definitv davon aus dass man ''ermordet'' wird, die Angst davor dass dies aber geschehen 'Könnte' ist groß genug. Also bevor man dem anderem die Chance dazu gibt, sorgt man selbst dafür :gruebel:
Guhhran

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Guhhran »

Melli hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:17

Rauhe Sitten sind das heutzutage. Da muß man mit entsicherter Waffe zum Date erscheinen :shock:
Ne ne, nicht mit Waffe, eher mit netten Worten damit der andere dann eben keinen Suizid begeht sofern man nicht selbst derjenige ist der Angst hat :mrgreen:
Melli

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Melli »

Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:14sofern man nicht selbst derjenige ist der Angst hat :mrgreen:
Dann bräuchte man die netten Worte zur Beschwichtigung.

Ist dennoch gruselig, ausgerechnet auf einem Date, wo es um die Anbahnung zarter Gefühle gehen sollte :shylove:
Nonkonformist

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Nonkonformist »

Ich glaube, der analogie funktioniert nicht.

Für mich ist es eher ein späteres scheitern das mir angst macht.

Ich meide und sabotiere - unterbewusst - den direkten erfolg, um mich ein scheitern an einen späteren, schlimmeren moment zu ersparen.

(Wobei dieses späteren scheitern auch nur völlig hypothetisch ist und ich keine konkrete beweise dafür habe das ich auch wirklich scheitern würde. Es ist halt eher einen mehr unterbewussten angst, der möglicherweise recht irrational ist. Aber auch das verhindert nicht dass ich an entscheidenen momenten handlungsunfähig wird, dummes zeug rede, erstarre, etc.)
Guhhran

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Guhhran »

Melli hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:23
Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:14sofern man nicht selbst derjenige ist der Angst hat :mrgreen:
Dann bräuchte man die netten Worte zur Beschwichtigung.

Ist dennoch gruselig, ausgerechnet auf einem Date, wo es um die Anbahnung zarter Gefühle gehen sollte :shylove:
Zum glück weiß das Gegenüber ja nichts von den Gedanken, aber zu einem Date kommt es bei solchem Vorgehen allerdings auch nie :lach:
LaraMarie

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von LaraMarie »

Zum Thema:
Ja, ich kenne das sehr gut aus meiner Teenagerzeit. Habe mich immer für zu dünn gehalten, sodass ich immer krasse Selbstzweifel hatte.
Mein innerer Monolog war dann immer sowas wie:"So eine Bohnenstange wie dich kann doch kein Typ gut finden." :sadman:
Ich war damals so stark mit mir selbst beschäftigt, dass ich Interesse von Jungs gar nicht bemerkt habe. Ich war der festen Überzeugung, dass man mich gar nicht gut finden kann. Im Nachhinein betrachtet hatten wohl doch einige Jungs Interesse. Einer davon war auch mein Schwarm, dem ich aber indirekt eine Abfuhr erteilte, obwohl ich wollte, dass er den Kontakt zu mir weiter sucht... :?
Mein Selbstbild wurde auch immer weiter runtergezogen als sich Jungs darüber lustig gemacht haben, dass ich ja beim ersten Windstoß weggewehlt werde, weil ich so klein und zierlich bin. Sie haben es ja überhaupt nicht böse gemeint, aber wussten gar nicht was sie mit mir innerlich damit anrichteten.
Woher das kommt? Keine Ahnung. Vermutlich irgendetwas aus meiner Kindheit.
Mittlerweile habe ich aber zum Glück ein sehr viel positiveres Selbstbild und find mich sogar ganz attraktiv. :mrgreen:
Dabei hat mir der Sport auch enorm geholfen mein Selbstbild wieder in richtige Fugen zu bringen. Ohne den Sport würde ich wahrscheinlich immer noch schlecht über meinen Körper denken.
Guhhran

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Guhhran »

Nonkonformist hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:26 Ich glaube, der analogie funktioniert nicht.

Für mich ist es eher ein späteres scheitern das mir angst macht.

Ich meide und sabotiere - unterbewusst - den direkten erfolg, um mich ein scheitern an einen späteren, schlimmeren moment zu ersparen.

(Wobei dieses späteren scheitern auch nur völlig hypothetisch ist und ich keine konkrete beweise dafür habe das ich auch wirklich scheitern würde. Es ist halt eher einen mehr unterbewussten angst, der möglicherweise recht irrational ist. Aber auch das verhindert nicht dass ich an entscheidenen momenten handlungsunfähig wird, dummes zeug rede, erstarre, etc.)
aber dann bliebe es doch wie gehabt. Ob das ''Scheitern'' aus einer direkten Ablehnung noch vor dem ersten Treffen besteht oder aus einer späteren Trennung (vielleicht auch nach Jahren). Führt man die Analogie weiter, dann wäre die direkte Ablehnung halt ein schneller Tod wie ne Kugel durch's Hirn und eine Trennung zu einem späterem Zeitpunkt ein schmerzhafterer Tod wie Ertrinken, Verbrennen usw. :reporter:
Nonkonformist

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Nonkonformist »

Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:31
Nonkonformist hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:26 Ich glaube, der analogie funktioniert nicht.

Für mich ist es eher ein späteres scheitern das mir angst macht.

Ich meide und sabotiere - unterbewusst - den direkten erfolg, um mich ein scheitern an einen späteren, schlimmeren moment zu ersparen.

(Wobei dieses späteren scheitern auch nur völlig hypothetisch ist und ich keine konkrete beweise dafür habe das ich auch wirklich scheitern würde. Es ist halt eher einen mehr unterbewussten angst, der möglicherweise recht irrational ist. Aber auch das verhindert nicht dass ich an entscheidenen momenten handlungsunfähig wird, dummes zeug rede, erstarre, etc.)
aber dann bliebe es doch wie gehabt. Ob das ''Scheitern'' aus einer direkten Ablehnung noch vor dem ersten Treffen besteht oder aus einer späteren Trennung (vielleicht auch nach Jahren). Führt man die Analogie weiter, dann wäre die direkte Ablehnung halt ein schneller Tod wie ne Kugel durch's Hirn und eine Trennung zu einem späterem Zeitpunkt ein schmerzhafterer Tod wie Ertrinken, Verbrennen usw. :reporter:
Das direkte scheitern wäre für mich tod durch leichtem folter, der späteren erfolg tod dürch wirklich grausames foltern.
Die wunderschönen momenten vor dem späteren scheitern verpasse ich aber damit.
Plus das es gar nicht sicher ist das dieses späteren scheitern auch wirklich eintreffen wird.
Ich habe keinerlei beweis für diesen späteren tod.
Mehr als kopfkino ist das alles nicht.
Aber ich fürchte den direkten erfolg viel mehr als den direkten korb.
Ich habe viel mehr angst für ein 'Ja' als für ein 'Nein'.
Desto mehr ich glaube das sie mich nicht ablehnen wird, desto mehr ich mich selbst sabotiere.
Ich habe ein "Please, stay." nach meinen alkoholinspirierten liebesgeständnis als korb betrachtet.

Am ende ist es keine rationale angst.

Trotzdem kann ich diese auf bewusste ebene nicht unterdrücken.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:11
Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:13
Guhhran hat geschrieben: 07 Apr 2020 21:03 nochmal eine meiner Meinung nach bessere Variante der Metapher:

Eigentlich wäre im Kontext doch eher
''Selbstmord aus Angst vor Mord'' richtiger, der Tod ist das Ergebnis von beidem.
Der Suizid ist immer die sicherste Variante während sonst unsicher ist ob man Empfangen oder Erstochen wird :gruebel:
Ja, sicherlich auch nicht ganz unpassend. Wobei ich den Ausdruck Mord in dem Zusammenhang eigentlich nicht mag. Das suggeriert für mich irgendwie, dass man erwartet, dass der andere einen verletzen ("ermorden") will. Aber er muss das ja nicht wollen. Man kann jemandem auch weh tun ohne es zu wollen, weil man es nicht vermeiden kann, wenn sich Gefühle eben nicht im gleichen Maße entwickeln.
Aber genau deswegen wird es doch richtig. Laut dem Zitat geht man nicht definitv davon aus dass man ''ermordet'' wird, die Angst davor dass dies aber geschehen 'Könnte' ist groß genug. Also bevor man dem anderem die Chance dazu gibt, sorgt man selbst dafür :gruebel:
Für mich gehören zu einem Mord halt die niederen Beweggründe. Wenn der andere einen ungewollt verletzt ist er für mich einfach kein Mörder.
Ich würde eine Ablehnung daher allerhöchstens in dem Fall mit einem Mord vergleichen, wenn der andere einen bewusst getäuscht und verletzt hat.
Aber ist ja auch egal, ist nur Haarspalterei.
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Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von mak1 »

Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 18:46 ...
Für mich gehören zu einem Mord halt die niederen Beweggründe.
Da schreibt wohl eine Gesetzeskundige. ;)
Wenn der andere einen ungewollt verletzt ist er für mich einfach kein Mörder.

Dann gilt das als Totschlag.
Ich würde eine Ablehnung daher allerhöchstens in dem Fall mit einem Mord vergleichen, wenn der andere einen bewusst getäuscht und verletzt hat.
Aber ist ja auch egal, ist nur Haarspalterei.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

mak1 hat geschrieben: 08 Apr 2020 19:42
Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 18:46 ...
Für mich gehören zu einem Mord halt die niederen Beweggründe.
Da schreibt wohl eine Gesetzeskundige. ;)

Ein wenig 😉
Wenn der andere einen ungewollt verletzt ist er für mich einfach kein Mörder.

Dann gilt das als Totschlag.
Oder als fahrlässige Tötung, je nach Umständen. Aber auf jeden Fall kein Mord.
Guhhran

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Guhhran »

Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 18:46
Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:11
Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:13

Ja, sicherlich auch nicht ganz unpassend. Wobei ich den Ausdruck Mord in dem Zusammenhang eigentlich nicht mag. Das suggeriert für mich irgendwie, dass man erwartet, dass der andere einen verletzen ("ermorden") will. Aber er muss das ja nicht wollen. Man kann jemandem auch weh tun ohne es zu wollen, weil man es nicht vermeiden kann, wenn sich Gefühle eben nicht im gleichen Maße entwickeln.
Aber genau deswegen wird es doch richtig. Laut dem Zitat geht man nicht definitv davon aus dass man ''ermordet'' wird, die Angst davor dass dies aber geschehen 'Könnte' ist groß genug. Also bevor man dem anderem die Chance dazu gibt, sorgt man selbst dafür :gruebel:
Für mich gehören zu einem Mord halt die niederen Beweggründe. Wenn der andere einen ungewollt verletzt ist er für mich einfach kein Mörder.
Ich würde eine Ablehnung daher allerhöchstens in dem Fall mit einem Mord vergleichen, wenn der andere einen bewusst getäuscht und verletzt hat.
Aber ist ja auch egal, ist nur Haarspalterei.
na gut na gut ^^
Wann verletzt man denn jemanden bewusst?
Bei jedem Korb der verteilt wird ist dies ja auch der Fall. Die Frage ist nur ob eigene Gefühle dann als ''niedere Beweggründe'' gelten oder nicht.
Für viele wohl nicht, für das Gesetz Situationsabhängig und für manche spielt dies gar keine Rolle.
Also ist diese Haarspalterei ja sowieso Grundlos wenn jeder das anders versteht :schwitzen:

Ich bin noch dabei Gefühle als eine mögliche Handlungsgrundlage zu akzeptieren aber musste feststellen dass es sich so definitiv besser lebt da man sonst von anderen ohne vernünftigen Grund hintergangen und sitzen gelassen wird weil die eben weniger rationale Handlungsmaximen als Grundlage haben :gruebel:

Kommt einem dennoch irgendwie egoistisch vor.
Btw. bei einer Zeugenaussage die ich kürzlich machen musste hat es mir sehr missfallen dass Fragen vfelen die mit meinem Gefühl während der Situation um die es ging zu tun hatten. Ich meine, was bringt das Wissen? Ich erzähle einfach meine Story, so objektiv wie möglich damit der Vorfall rekonstruiert und dann Gerecht bearbeitet werden kann. Ob ich die Wahrheit sage/ zurechnungsfähig bin erschließt sich dann ja aus den Aussagen weiter Leute. Da muss niemand wissen was ich fühlte da ich weder Täter noch primäres Opfer war :wuetend: :fluchen2:
tenorita

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von tenorita »

Nonkonformist hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:39 Das direkte scheitern wäre für mich tod durch leichtem folter, der späteren erfolg tod dürch wirklich grausames foltern.
Das ist auch nur Kopfkino. Da du es nie ausprobierst, kannst du gar nicht wissen, ob der "spätere Tod" wirklich grausamer wäre, als der sofortige
( Abgesehen davon, dass das gar niemand weiß am Beginn einer Beziehung, egal wieviel oder wenig Erfahrung er hat- jeder Mensch ist anders und jede Beziehung auch...)
Am ende ist es keine rationale angst.

Trotzdem kann ich diese auf bewusste ebene nicht unterdrücken.
Das funktioniert bei Ängsten auch nicht so, weil der Verstand und die Ängste in völlig unterschiedlichen Teilen des Gehirns sitzen. Der schwedische Psychologe und Verhaltenstherapeut Dan Katz erklärt das in seinem wunderbaren Buch " Angst kocht auch nur mit Wasser" sehr anschaulich so:
Ängste sitzen in der sogenannten Amygdala, die Teil des ältesten Teils des Gehirns, des sogenannten Reptiliengehirns ist. Wir haben es also mit einem sehr primitiven Gesellen zu tun, einem Reptil, einem Wurm sozusagen. Der hat an sich keine bösen Absichten, er ist dazu da, einen vor Gefahren zu beschützen. Manchmal übertreibt er aber auch in seinen Reaktionen.
In solchen Situationen ist ein Wurm leider für rationale Argumente nicht zugänglich, weil er sie einfach nicht versteht! Man kann mit einem Wurm nicht verhandeln, diskutieren oder ihm Dinge begreiflich machen wollen. Der einzige Weg, den Wurm davon abzuhalten, weiterhin zu übertreiben ist, ihm beizubringen, dass seine starke Reaktion nicht notwendig ist. Und das geht nur, indem er den Situationen ausgesetzt wird, die ihn dazu bringen, zu übertreiben.
Undomiels Beispiel zeigt, dass das stimmt. Und es erklärt, warum bei allen Arten von Ängsten Verhaltenstherapie die vielversprechendste Therapieform ist. Im Grunde kann es nur so gehen, wie man es vom Beispiel des Arachnophobikers her kennt. Die Spinne wird erst nur in den Raum gebracht, beim nächsten Mal steht sie schon näher dran, irgendwann wird das Terrarium aufgemacht, am Schluss läuft sie vielleicht über die Hand...Übertragen auf unser Thema hier bedeutet es, den Entschluss zu fassen, sich der Angst zu stellen. Und behutsam Schritt für Schritt mehr Nähe zuzulassen. Im Idealfall zu einem verständnisvollen Gegenüber, der nicht zu schnell zu viel erwartet.
Undomiel

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Undomiel »

Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 21:21
Undomiel hat geschrieben: 08 Apr 2020 18:46
Guhhran hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:11
Aber genau deswegen wird es doch richtig. Laut dem Zitat geht man nicht definitv davon aus dass man ''ermordet'' wird, die Angst davor dass dies aber geschehen 'Könnte' ist groß genug. Also bevor man dem anderem die Chance dazu gibt, sorgt man selbst dafür :gruebel:
Für mich gehören zu einem Mord halt die niederen Beweggründe. Wenn der andere einen ungewollt verletzt ist er für mich einfach kein Mörder.
Ich würde eine Ablehnung daher allerhöchstens in dem Fall mit einem Mord vergleichen, wenn der andere einen bewusst getäuscht und verletzt hat.
Aber ist ja auch egal, ist nur Haarspalterei.
na gut na gut ^^
Wann verletzt man denn jemanden bewusst?
Bei jedem Korb der verteilt wird ist dies ja auch der Fall. Die Frage ist nur ob eigene Gefühle dann als ''niedere Beweggründe'' gelten oder nicht.
Für viele wohl nicht, für das Gesetz Situationsabhängig und für manche spielt dies gar keine Rolle.
Also ist diese Haarspalterei ja sowieso Grundlos wenn jeder das anders versteht :schwitzen:

Ich bin noch dabei Gefühle als eine mögliche Handlungsgrundlage zu akzeptieren aber musste feststellen dass es sich so definitiv besser lebt da man sonst von anderen ohne vernünftigen Grund hintergangen und sitzen gelassen wird weil die eben weniger rationale Handlungsmaximen als Grundlage haben :gruebel:

Kommt einem dennoch irgendwie egoistisch vor.
Tja, gute Frage.
Nehmen wir doch mal meinen Fall. Eigentlich war ja alles gut zwischen uns, wir haben gerne Zeit miteinander verbracht, er meinte ich wäre toll und attraktiv und es würde super passen zwischen uns. Es hätte also eigentlich keinen Grund gegeben, uns keine Chance zu geben (ich gehe jetzt mal davon aus, dass er ehrlich zu mir wahr). Seine einzige Begründung es nicht zu tun war ein plötzlich auftauchendes Gefühl, dass es nicht passt, für welches es aber keinen objektiven Grund gab.
Ich bin ja auch eher der rationale Mensch. Deswegen ist es mir auch sehr schwer gefallen, dieses Gefühl als seine Handlungsgrundlage zu akzeptieren. Aber trotzdem hat er mir nicht absichtlich weh getan. Ich bin mir sicher, dass er sich auch gewünscht hätte, dass es mit uns funktioniert.

Und: Würdest Du wollen, dass jemand trotz fehlender Gefühle eine Beziehung mit dir eingeht oder bei dir bleibt, nur um dich nicht zu verletzen?
Nonkonformist

Re: jm. ablehnen aus Angst vor Ablehnung

Beitrag von Nonkonformist »

tenorita hat geschrieben: 08 Apr 2020 21:58
Nonkonformist hat geschrieben: 08 Apr 2020 15:39 Das direkte scheitern wäre für mich tod durch leichtem folter, der späteren erfolg tod dürch wirklich grausames foltern.
Das ist auch nur Kopfkino. Da du es nie ausprobierst, kannst du gar nicht wissen, ob der "spätere Tod" wirklich grausamer wäre, als der sofortige
( Abgesehen davon, dass das gar niemand weiß am Beginn einer Beziehung, egal wieviel oder wenig Erfahrung er hat- jeder Mensch ist anders und jede Beziehung auch...)
Lass ich es mal so sagen - abgesehen von meinen Mega-OdB 2 (Meinen einzigen wirklichen verliebtheit auf den ersten blick, über den ich mehr als fünf jahren gebraucht habe um über hin weg zu kommen), ist es so, das, desto kurzer der zeit war, den ich mit einen OdB verbracht habe, desto kurzer und weiger schmerzhaft war auch der liebeskummer. Ich verliebe mich wenig triebhaft, und wahrscheinlich eher über das bindungshormon oxytocin als über dopamin. (Der wahrscheinliche grund warum ich meist so lange brauche um mich zu verlieben - ein prozess wo bei mir der frau langsam unter meinen haut kriecht, und immer vertrauter wird, bis ich mich ein leben ohne sie schwer mehr vorstellen kann. Bei drei meiner vier Mega-OdBs habe ich für diese prozess recht lange gebraucht - bis zu mehreren jahren - und hat der liebeskummer auch sehr lange angehalten, bis vielen jahren lang.) Desto mehr oxytocin (meine Mega-OdBs), desto schlimmer der liebeskummer. Ich vermute das eine beziehung noch mal wesentlich mehr oxytocin produzieren wrd; bis jetzt habe ich mit meinen OdBs noch nicht mal gekuschelt, und oxytocin soll darauf recht stark reagieren. Und lange in einen engen beziehung verbringen wird der oxytocin menge auch wahrscheinlich noch weiter steigern.

Gut, es bleibt theorie, aber komplett unfundiert ist das alles auch nicht.

tenorita hat geschrieben: 08 Apr 2020 21:58
Am ende ist es keine rationale angst.

Trotzdem kann ich diese auf bewusste ebene nicht unterdrücken.
Das funktioniert bei Ängsten auch nicht so, weil der Verstand und die Ängste in völlig unterschiedlichen Teilen des Gehirns sitzen. Der schwedische Psychologe und Verhaltenstherapeut Dan Katz erklärt das in seinem wunderbaren Buch " Angst kocht auch nur mit Wasser" sehr anschaulich so:
Ängste sitzen in der sogenannten Amygdala, die Teil des ältesten Teils des Gehirns, des sogenannten Reptiliengehirns ist. Wir haben es also mit einem sehr primitiven Gesellen zu tun, einem Reptil, einem Wurm sozusagen. Der hat an sich keine bösen Absichten, er ist dazu da, einen vor Gefahren zu beschützen. Manchmal übertreibt er aber auch in seinen Reaktionen.
In solchen Situationen ist ein Wurm leider für rationale Argumente nicht zugänglich, weil er sie einfach nicht versteht! Man kann mit einem Wurm nicht verhandeln, diskutieren oder ihm Dinge begreiflich machen wollen. Der einzige Weg, den Wurm davon abzuhalten, weiterhin zu übertreiben ist, ihm beizubringen, dass seine starke Reaktion nicht notwendig ist. Und das geht nur, indem er den Situationen ausgesetzt wird, die ihn dazu bringen, zu übertreiben.
Undomiels Beispiel zeigt, dass das stimmt. Und es erklärt, warum bei allen Arten von Ängsten Verhaltenstherapie die vielversprechendste Therapieform ist. Im Grunde kann es nur so gehen, wie man es vom Beispiel des Arachnophobikers her kennt. Die Spinne wird erst nur in den Raum gebracht, beim nächsten Mal steht sie schon näher dran, irgendwann wird das Terrarium aufgemacht, am Schluss läuft sie vielleicht über die Hand...Übertragen auf unser Thema hier bedeutet es, den Entschluss zu fassen, sich der Angst zu stellen. Und behutsam Schritt für Schritt mehr Nähe zuzulassen. Im Idealfall zu einem verständnisvollen Gegenüber, der nicht zu schnell zu viel erwartet.
Es stimmt das der angst wortlos ist.
Das erstarren und handlungsunfähig werden passiert wortlos. Keine stimme des vernunfts.
Eine stimme gibt es gleichzeitig schon, aber der schreit mich zu das ich ein idiot bin und etwas machen soll - wozu ich in den momenten leider unfähig bin.

Das üben ist ein problem.

Wenn ich plane einen Odb auf einen date zu fragen, bekomme ich bereits akuten durchfall und bin ich in einen zustand von blasser panik - aber dass habe ich mich noch erfolgreich gestellt. (Schön dass es Immodium gibt. Aber auf den dates habe ich mich dann gar nichts getraut. Und es frisst bei mir auch mehr energie als zehn housepartys. Nichts mit lockerheit.)

Das erstarren passiert meist nur bei wirklich gute gelegenheiten, so wie bei nächtliche spaziergänge zur zweit, oder bei eine OdB, von wem eine freundin mich ein klarer hint gegeben hat das sie verliebt in mich ist, während die mich beim weißwein zur zweit davon erzählt bereits zu lange single zu sein, oder nachdem ich Mega-OdB 4 einen valentinskarte gegeben habe, und sie zwar erwähnt das das nicht nötig gewesen sei, aber im anschluß auffällig häufig meine nähe sucht, und es eher wahrscheinlich ist dass sie mich gar nicht gekorbt hat, nur selbst zu unsicher ist für den nächsten schritt, und sich erhofft das ich auch diese mache.


Dass sind jetzt keine sachen die mir täglich, wochentlich, monatlich oder gar jährlich passieren. Der letzte gelegenheit ist mittlereweile mehr als sechs jahre her.

In den gleichen perioden kann ich in risikofreien momente, wo es viele anderen in der nähe gibt, in der regel noch flirten und necken. (Nur bei Mega-OdB 4 bin ich am ende irgendwie fast dauerhaft erstarrt, so wie auch sie. Sommer 2013 hat sie sich immer beim mittagsessen am tisch im vorderhof sofort zu mir gesetzt, meist ohne anderen dabei, waren wir lange zur zweit, und war jeden gesprochenen satz ein kampf, für mich sowohl als auch für sie. Dabei hätte sie sich gar nicht zu mir setzen brauchen; das war ihre initiative. (2008 habe ich ihr ein liebesgeständnis gemacht, dass ich nicht ganz neutral war wußte sie da auch bereits) Sogar wann eine kollege im vorbei gehen erwähnte dass es schon ganz auffällig und vielsagend sei, das wir immer zur zweit mittag machen, haben wir uns nichts getraut, und haben wir es kaum noch geschaft einander an zu blicken. Ich schätze, wir haben da tatsächlich geübt, aber ohne wirklichen vortschritte.)

Außer dass ich immer noch meinen Mega-OdB 4 nachtrauere, gibt es aber momentan nicht mal ansatzweise einen neuen OdB.

Bei so wenigen gelegenheiten, wie soll man üben?