Einsamkeit im Corona-Frühling

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Vidar

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Vidar »

desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
Kann ich nachvollziehen. Bei mir kommt aktuell noch hinzu, dass das Wetter einfach schlecht ist - wie jeden April hier im Norden Europas, wochenlang Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt und Regen, während die Schneemassen schmelzen. Bis vor wenigen Tagen ging das noch leichter, da war ich halt einfach tagsüber Skilanglaufen oder Schneeschuhwandern. Das Wetter ist der Grund, warum ich bis dato noch jedesmal zu dieser Zeit auf mehrwöchigen Reisen in Süd-/Mitteleuropa war (die diesjährige wäre vorgestern gestartet :sadman: ) - und dazu habe ich eine nicht besonders große Wohnung, da hält sich auch das "heimwerken" stark in Grenzen. Wenn ich jetzt bei 22°C und Sonne im Eigenheim mit großem Garten chillen könnte, wäre es auch besser. Hier ist inzwischen zudem bereits Tag 28 seit Shutdown.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Cascade »

Die Situation wie sie ist, wird sowieso noch länger anhalten. Von daher ist es sinnvoll sich gleich an die Einschränkungen zu gewöhnen.
Agnar
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Agnar »

desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.

Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
Weder Coronavirus noch Einsamkeit hindern dich daran Alternativen zu "Verabredungen" die jetzt eben nicht möglich sind zu finden um Struktur in den Tag zu bekommen.
Es kann sich nur jeder selber aus dem "Loch" ziehen.
(Und nein, ich mein das nicht böse.)
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klecks
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von klecks »

Aber es ist doch auch einfach interessant - und das betrifft ALLE -, an sich selbst zu beobachten, wie man mit dieser Situation klarkommt. Welche Strategien man entwickelt.

Ich fühle mich eigentlich gar nicht so schlecht - das finde ich erstaunlich. Allerdings mahnt mich mein Hosenbund, dass ich trotz täglicher Bewegung und ein klitzekleinbisschen Sport mehr Kalorien aufnehme, als ich verbrauche.
LaraMarie

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von LaraMarie »

Agnar hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:02
desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.

Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
Weder Coronavirus noch Einsamkeit hindern dich daran Alternativen zu "Verabredungen" die jetzt eben nicht möglich sind zu finden um Struktur in den Tag zu bekommen.
Es kann sich nur jeder selber aus dem "Loch" ziehen.
(Und nein, ich mein das nicht böse.)
Doch, das hat sehr viel mit Corona zu tun.
Denn ich kann selbst die Tätigkeiten nicht mehr ausführen, die ich sonst alleine gemacht habe. Ich kann nicht ins Gym, ich kann nicht auf den Sportplatz und ich kann auch nicht alleine einen Kaffee trinken gehen oder in die Bib.
Ich treffe mich ja nicht mal mit Freunden. Meinen Freund treffe ich aktuell auch nicht, weil bei ihm Corona festgestellt wurde. Daher haben wir nur noch via Facetime Kontakt.
Ich empfinde die Situation als sehr schlimm, weil ich zum Nichtstun verdammt bin. Ich gehe einmal am Tag laufen und das wars. :?
ComebackCat

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von ComebackCat »

LaraMarie hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:10
Agnar hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:02
desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.

Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
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Denn ich kann selbst die Tätigkeiten nicht mehr ausführen, die ich sonst alleine gemacht habe. Ich kann nicht ins Gym, ich kann nicht auf den Sportplatz und ich kann auch nicht alleine einen Kaffee trinken gehen oder in die Bib.
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Du könntest dir auch einfach einen (Neben)Job suchen.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von LaraMarie »

ComebackCat hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:23
LaraMarie hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:10
Agnar hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:02

Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
Weder Coronavirus noch Einsamkeit hindern dich daran Alternativen zu "Verabredungen" die jetzt eben nicht möglich sind zu finden um Struktur in den Tag zu bekommen.
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Ich kellnere normalerweise in einer Bar und die wurde erstmal zwangsgeschlossen...
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desigual
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von desigual »

LaraMarie hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:10
Agnar hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:02
desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.

Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
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Denn ich kann selbst die Tätigkeiten nicht mehr ausführen, die ich sonst alleine gemacht habe. Ich kann nicht ins Gym, ich kann nicht auf den Sportplatz und ich kann auch nicht alleine einen Kaffee trinken gehen oder in die Bib.
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Ich empfinde die Situation als sehr schlimm, weil ich zum Nichtstun verdammt bin. Ich gehe einmal am Tag laufen und das wars. :?
Bei mir hat es auch ganz klar mit Corona zu tun.
Ich bin auch im normalen Leben viel allein. Zum einen kann und mag ich eigentlich gern allein sein. Außerdem habe ich in meiner Stadt nicht viele Freunde, die wohnen leider alle weiter weg. Dadurch sind einsame Wochenenden nicht unbedingt selten. Ich weiß aus Erfahrung, dass mir dieses unstrukturierte Herumhängen (Langeweile habe ich seltenst, weil ich als Lehrerin eigentlich immer noch was arbeiten müsste/könnte und die Arbeit in der Wohnung verfügbar ist) nicht gut tut. Wenn ich also weiß, dass ich gar nichts vor habe am Wochenende mache ich meine eigenen Pläne, z. B. für Samstagabend eine Theaterkarte kaufen, mir vornehmen schwimmen zu gehen, mir ein Ziel für einen Tagesausflug aussuchen.
Das sind alles Dinge, die ich auch gerne alleine mache. Aber das geht alles nicht.

Klar kann ich mir vornehmen täglich Klavier zu spielen (mache ich sowieso), mir was zu kochen (ist auch selbstverständlich) und Yoga oder Pilates zu machen (ist aber was anderes als in einer netten Gruppe mit professioneller Motivation, habe ich aber auch schon mehrfach gemacht). Klar kann ich auch jetzt, wo Ferien sind, arbeiten. Korrekturen sind auch noch da. Für nach den Ferien zu planen macht wohl keinen Sinn, wenn ich nicht weiß, in welcher Form Unterricht stattfinden wird. Von Dingen wie putzen, Steuererklärung,... ganz abgesehen. Aber das macht halt nicht glücklich.
Wohnung ein bisschen renovieren, umdekorieren, evtl. neues Bücherregal, Blumen umtopfen wäre ganz cool... Nur leider sind die Baumärkte geschlossen (2 Stunden ins andere Bundesland fahren finde ich auch nicht so schön...), alles andere eh auch.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von desigual »

klecks hat geschrieben: 08 Apr 2020 16:10 Ich fühle mich eigentlich gar nicht so schlecht - das finde ich erstaunlich. Allerdings mahnt mich mein Hosenbund, dass ich trotz täglicher Bewegung und ein klitzekleinbisschen Sport mehr Kalorien aufnehme, als ich verbrauche.
Das kommt ja noch dazu. Die Vorstellung zuzunehmen! Ich esse zwar nicht mehr, aber bewege mich viel weniger!
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von desigual »

Vidar hat geschrieben: 08 Apr 2020 14:41
desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
Kann ich nachvollziehen. Bei mir kommt aktuell noch hinzu, dass das Wetter einfach schlecht ist - wie jeden April hier im Norden Europas, wochenlang Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt und Regen, während die Schneemassen schmelzen. Bis vor wenigen Tagen ging das noch leichter, da war ich halt einfach tagsüber Skilanglaufen oder Schneeschuhwandern. Das Wetter ist der Grund, warum ich bis dato noch jedesmal zu dieser Zeit auf mehrwöchigen Reisen in Süd-/Mitteleuropa war (die diesjährige wäre vorgestern gestartet :sadman: ) - und dazu habe ich eine nicht besonders große Wohnung, da hält sich auch das "heimwerken" stark in Grenzen. Wenn ich jetzt bei 22°C und Sonne im Eigenheim mit großem Garten chillen könnte, wäre es auch besser. Hier ist inzwischen zudem bereits Tag 28 seit Shutdown.
Das stelle ich mir furchtbar vor. :( Hier machen Spaziergänge und Radfahren wenigstens Spaß.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von desigual »

Vogel hat geschrieben: 08 Apr 2020 14:34
desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.

Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Nö, das kenne ich zu gut. Ich kann zwar gut alleine leben - aber ich brauche Struktur. Normalerweise gibt die mir mein Alltag: Arbeit/ S-Bahn/ Bus
Aber wenn die fehlt.... :sadman:

Aber gibt es nicht für Dich die Möglichkeit mit einzelen Personen sich zu verabreden? Um irgendwie das Loch zu durchbrechen? Klar, vieles geht nicht aktuell - aber spazieren gehen, reden, schauen, ...

Oder der Dir von außen "Druck" macht, Dich anruft und vielleicht an Tätigkeiten erinnert?
Genau die Struktur fehlt mir. Die letzten Wochen waren daher kein Problem, weil ich noch digital unterrichten musste. Das war ganz schön aufwendig und es gab konkrete Fristen. Das ist jetzt weg.
Leider wohne ich in einem Bundesland, wo man nur mit Mitbewohnern oder dem Partner Zeit verbringen darf. Hier haben allein lebende Singles Pech.

Mal schauen, wie es sich mit der Schule weiter entwickelt. Wenn die noch länger dicht sind, fahre ich (auch wenn es verboten ist) noch mal für eine Weile zu meiner Familie. Da ich hier, von einmal Supermarkt die Woche abgesehen, ohnehin keine sozialen Kontakte habe, kann ich da doch ruhigen Gewissens hinfahren. So groß sollte das Risiko von der Polizei erwischt zu werden, wohl nicht sein.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Finnlandfreundin »

desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
Bei Manchen wird es durch Corona keine großen Veränderungen gegeben haben. Denen stört das dann auch nicht und sie kommen besser mit klar.

Ich muss sagen, mittlerweile geht es bei mir. Bedingt sich aber vielleicht auch durch das Wetter und dass ich fast jeden Tag im Garten bin. Da gibt es viel zu tun.

An die Steuer werde ich mich auch mal ransetzen. Muss ich eh irgendwann machen.

desigual hat geschrieben: 08 Apr 2020 12:53 Mal schauen, wie es sich mit der Schule weiter entwickelt. Wenn die noch länger dicht sind, fahre ich (auch wenn es verboten ist) noch mal für eine Weile zu meiner Familie. Da ich hier, von einmal Supermarkt die Woche abgesehen, ohnehin keine sozialen Kontakte habe, kann ich da doch ruhigen Gewissens hinfahren. So groß sollte das Risiko von der Polizei erwischt zu werden, wohl nicht sein.
Dass es mit allen Schulformen und Klassen gleich weiter geht, glaube ich nicht. Wenn die Abschlussklassen ihre Prüfungen demnächst ablegen sollen, wäre es wichtig, wenn diese Klassen wieder starten. Die Klassen könnte man ja teilen. Und in den anderen Klassen könnte man sich vielleicht auf die Differenzierungsfächer konzentrieren und auch kleineren Gruppen.

Wenn deine Familie genug Platz hat, würde ich hinfahren. Ich bin auch oft bei meiner Mutti. Wir sind beide alleine und alle anderen Kontakte sind größtenteils weg.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von klecks »

@Desi ... :umarmung2:

Ich kann dich schon sehr gut verstehen. Mir hilft Struktur und Eingebundensein auch sehr. Und mir ist wieder aufgefallen, dass es mir in unsicheren Zeiten Halt gibt, wenn ich "meinen Laden" einigermaßen in Schuss habe. Bzw. wenn ich wenigstens Rituale entwickeln kann, die mir Struktur geben.

Ich hatte z.B. angenommen, dass es jetzt mehr Telefonate oder whats app Unterhaltungen o.ä. gibt - aber Pustekuchen. Gähnende Leere, wie so oft in Ferienzeiten. Mag man einfach nicht noch einmal mit jemandem durchkauen, was man selbst jeden Tag in den Medien so liest? :?

Übrigens hätte ich auch mehr Zeit für die Steuer und einige interessante ungelesene Bücher. Es gäbe auch genug zum Ausmisten. ;) Allerdings habe ich auch keine Lust zu gar nix.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Optimist »

Da ich aktuell bei meinen Eltern wohne, hab ich nicht wirklich ein Problem mit Einsamkeit. Und mit Balkon, Garten und der Möglichkeit jeden Tag mit dem Hund zu gehen und radzufahren stehe ich noch vergleichsweise gut da. Ärgerlich ist der Jobverlust, da es endlich mal ein Einsatz für neun Monate sein sollte mit Option auf Übernahme. Viele meiner Hobbies lassen sich auch alleine ausüben, aber angesichts der aktuellen Gesamtsituation fehlt mir die Lust dazu. Ich bin gerne unter Menschen, nur halt nicht MIT Menschen. Und gerade das unter Menschen fehlt mir schon. Deshalb stressen mich auch keine Stadion- oder Konzertbesuche, obwohl ich introvertiert deluxe bin. Ich mag Menschen - ich finde nur die Interaktion eher anstrengend und kann nur alleine meinen inneren Akku wirklich wieder aufladen.
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Wuchtbrumme
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Wuchtbrumme »

Bei mir hat die Corona-Krise nicht viel verändert, ich lebe schon seit einem Dreivierteljahr so. Es hat mir sehr geholfen, wieder seelisch auf die Beine zu kommen.

Es war auch gut, dass ich vorher noch meinen Geburtstag ausgiebig gefeiert und Leute getroffen. So ist mein Bedürfnis mit Menschen zusammen zu sein minimal.

Zum Glück habe ich meinen Freund, er ist sowieso die netteste Gesellschaft und er geht für mich Einkaufen. Ich bin mit Pollenasthma und Bluthochdruck gefährderter als Andere. Da ich auch kaum Laufen und Stehen kann bin ich sehr froh nicht beim Supermarkt anstehen zu müssen.

Es täte mir gut im Schwimmbad Aquajogging zu trainieren, das vermisse ich nun. Ich vermisse auch meine Römerfeste und die Leute aus meinem Verein und die Samstage in meiner Spinnrunde.

Wenn ich etwas mit ihnen vorhabe treffe ich gern andere Menschen, ansonsten kann ich, wie ich gerade mal wieder merke, monatelang mehr oder weniger allein sein. So viel also zu meiner Extraversion ...

Zu Hause langweile ich mich gar nicht weil ich Strickprojekte bis an mein Lebensende habe und noch viel ausmisten und wegwerfen muss. Sehr sehr schade, dass meine Beine und mein Rücken mich dabei so ausbremsen. Für mich kann es mit dem Corona Lockdown noch ein paar Monate weitergehen, mir tut der allgemeine Stillstand gut.
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
Nonkonformist

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Nonkonformist »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 09 Apr 2020 04:29
Du hast aber der luxus deiner beziehung.
Du bist nicht wirklich alleine.

Ich bin schon froh das es gestern einen online-sitzung mit meinen einzeltherapeutin gab.
Seit wochen meinen einzigsten wirklichen gespräch.

Ich weiß jetzt schon dass ich bis samstag kein einziges wort reden wird.
(Und dann am samstag im Supermarkt 'Grüß Gott', 'Bitte', 'Danke' und 'Auf Wiedersehen'. Es gibt zwar perioden wann ich das freiwillig mache, aber gezwungen, dass ist eine andere sache.)
Einzelstück
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Einzelstück »

Hallo Agnar,

also langweilig in dem Sinne ist mir nicht. Es ging mir ein meinem Posting eher um die Tatsache, dass ich mich in meinen Aktivitäten neue Menschen und bestenfalls eine Frau kennenzulernen abrupt gestoppt sehe und mir aus diesem Grund die Stimmung verhagelt ist.

So long....
Agnar hat geschrieben: 08 Apr 2020 09:20 Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
Habt ihr wirklich alle so gar nichts zu tun? Ich komme gar nicht nach mit der Arbeit.
Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
Manch einer hier scheint extrem abhängig von anderen zu sein. Klingt etwas ungesund meiner Meinung nach.
Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
Wir als Gesellschaft sind einfach recht verweichlicht geworden. Wir haben noch alles an Lebenswichtigen. Keinen Hunger, kein Krieg, man kann sogar noch gefahrlos nach draußen ins Grüne.
Damit das Mögliche entstehe, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.
(Hermann Hesse, Zen, Brief an Wilhelm Gundert)
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Simonetta »

Ich muss sagen, dass ich bisher auch recht gut mit der Krise klar komme. Anfangs hatte ich Bedenken, die haben sich aber schnell zerstreut.
Ich habe einen großen Freundeskreis, und daran kann auch die Krise nichts ändern. Natürlich fallen die Gruppentreffen flach, aber dafür gibt es Internet, Telefon etc. In Kontakt bleiben kann man dadurch ja trotzdem ohne Schwierigkeiten. Freunde bleiben einem auch während der Krise erhalten. Kürzlich war ich sogar auf eine Geburtstagsfeier per Zoom eingeladen, das hatte ich vorher noch gar nicht gekannt. Auch Spaziergänge und Radtouren mit einzelnen Leuten sind möglich. Manch einer, von dem ich sehr lange nichts gehört hatte, hat sich wieder gemeldet, so dass auch alte Freundschaften wieder aufgefrischt werden konnten. Meiner Arbeit kann ich zumindest teilweise noch nachgehen, das ist schon auch wichtig, damit auch der Alltag etwas Struktur hat.

Schade ist natürlich, dass die Einladungen an Ostern, die Tagesfahrt nächste Woche mit Freunden an die Mosel und die Flugreise im Mai flachfallen müssen. Aber so geht es mir ja nicht alleine. Es sind ja alle anderen auch betroffen. Glücklicherweise wohne ich in einer schönen Gegend, wo man gut wandern und Radfahren kann, etwas das ich am liebsten alleine tue. So lange das Wetter mitspielt steht dem ja nichts im Wege.

Trotzdem hoffe ich natürlich, dass die Krise nicht mehr allzu lange dauert, denn mir fehlt schon mein normaler Alltag. Aber einsam fühle ich mich trotzdem nicht, dafür bin ich schon sehr dankbar.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Caligari »

Momentan ist die ganze Situation echt nervig, weil ich wegen Knieproblem seit Montag auch keinen Sport mehr machen kann. Bis auf Einkaufen häng ich dann wirklich nur noch zu Hause rum. Bisschen Bewegung würde da echt gut tun, geht aber gerade nicht. :?
Hoffe, das ist nächste Woche wieder besser und Laufen gehen geht wieder.
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One of the painful things about our time is: those who feel certainty are stupid and those with any imagination and understanding are filled with doubt and indecision

One of the great human failings is to prefer to be right than to be effective
Winternigh

Re: Einsamkeit im Corona-Frühling

Beitrag von Winternigh »

Ich versuche mich davon nicht zu sehr aufhalten zu lassen. Wenn ich erstmal ins stolpern gerate liege ich sonst ganz schnell auf der Nase. Also das beste aus der Situation machen: Wir arbeiten in Schichten und ich bin am Montag auf dem Parkplatz mit einer Kollegin ins Gespräch gekommen mit der ich noch nie gesprochen hatte(wir haben keinen fachlichen Berührungspunkte, anderes Stockwerk etc.)
Am Dienstag lief zwischendurch die Technik nicht, da hab ich ausgenutzt, dass jeder Einzelbüros hat und mich nochmal eine Weile sehr nett mit ihr unterhalten.
Am Mittwoch hab ich sie dann gefragt, ob sie mal mit mir ausgehen will...und mir einen Korb geholt. Das täte ihr voll leid, aber ich wär einfach nicht ihr Typ etc etc. Aber allein das Korb holen ist schon ein gewaltiger Fortschritt, wenn ich z.b. ein Jahr oder gar zwei zurückdenke.
Heute (Donnerstag) bin ich ihr wieder zu Feierabend auf dem Parkplatz begegnet und konnte ihr mit Blick in die Augen und ruhiger Stimme frohe Ostern wünschen.