schmog hat geschrieben: ↑12 Jul 2020 14:23
Schattennacht hat geschrieben: ↑12 Jul 2020 13:01
schmog hat geschrieben: ↑11 Jul 2020 12:57
Die lebenslange Erfolgslosigkeit ist gleich, wie eine tonnenschwere Last die auf die Schultern drückt.
Sie macht mich wütend, launisch, aggressiv, depressiv, zynisch, usw.
Mit Recht. Aber mit dem gleichen Recht möchte sich niemand so einen Klotz ans Bein binden und damit eine harmonische Beziehung führen. So jemand ist entweder ein Fass ohne Boden (in das man immer wieder reinbuttern muß, damit er irgendwie weiter lebt) oder so eine Art Vampir, der Dir allein mit diesen Energien Deine eigene Lebensenergie absaugt.
Ich verstehe vollendens, die geäußerten Gefühle. Ich kenne die selber, aus ähnlichem Kontext, aber die sind keine geeignete Grundlage für ein eine harmonische, eine schöne, möglichst glückliche Beziehung mit Liebe, Sex und gelebten Miteinander. Folglich bleibt der einzig sinnvolle Weg: diese Gefühle (therapeutisch) aufzuarbeiten. Damit man sie nicht mehr permanent mit sich rum schleoppt. Damit man sie nicht an denjenigen Menschen ablässt (zwangsläufig, weil sie aufgestaut sind), die sich noch positiv für einen interessieren oder die gar versuchen positive Gefühle für einen zu entwickeln.
Just my 0,02€
Was mich sehr ärgert, dass in meinem langen Dasein eine Frau NIEMALS Interesse über eine Kumpelschiene hinaus hatte!
Das ist übel. Bin ich so schlecht ???
Ob Du so schlecht bist weiß ich nicht. Vermutlich nicht. Außer Du ziehst das ganze wie Partick hier auf. Dann wärst Du so schlecht, weil Du (erfolgreich gelernt hast) Dich als schlecht zu empfinden. (schlecht & hässlich sind austauschbare Adjektive für dieselbe Grundhaltung gegenüber sich selbst)
schmog hat geschrieben: ↑12 Jul 2020 14:23
Meine Beziehungslosigkeit ist Teil meiner PTBS. Mit 14 war ich (Verschlossenheit) erstmals beim Psychiater, und seit über 30 Jahren in psychologischer Therapie.
Was soll ich noch mehr tun ??? Müssen Leute wie ich einfach lebenslang auf Liebe und Zuneigung verzichten ???
Ich hoffe nicht. Es gibt zwar in der Tat Menschen, die sowas daher reden, aber denen will ich nicht Recht geben.
Auch weil ich vieles von dem was Patrick, aber auch aktuell Du hier so über sich und ihre Biographie (und ihre "Macken") äußern, von mir selber kenne und sehr gut nachempfinden kann bzw. einiges ähnlich erlebt habe.
Das Deine Therapie evtl. nicht so fruchtet, wie Du das wünscht tut mir leid. (so lese ich Deine Aussage über 30 Jahre Therapie zumindest) Woran es harkt kann ich nicht beurteilen. Manchmal hat man (so empfinde ich das persönlich dann) auch sowas wie "unsichtbare Scheiße am Schuh" kleben, die man selber nicht sieht und die andere von einem fern hält. Unahängig von den Bemühungen an anderer Stelle. Das das Leben gerecht wäre ist da mehr so ein Wunschgedanke bzw. fast schon Anspruch, von mir. Leider klappt das nicht immer sich das hin zu biegen. Manchmal ist es einfach auch nur "scheiße ungerecht". Dann ist man mit Recht wütend! Auch auf "das Leben" (was allerdings gefährlich schlechtes Karma wäre, wenn man das dauerhaft ist, dann gibt es weiterhin nix Positives vom Leben, warum auch, man findet sich ja gegenseitig so schlecht, daß man dem Gegenüber nix Gutes abgewinnt bzw. gibt). Bei mir harkt es da auch noch gewaltig, ich streite mich auch häufig genug mit "dem Leben" und "Karma", oder diskutiere zumindest.
Die Standard-Antwort kennst Du wahrscheinlich auch schon, u.a. aus "Therapien". Sie lautet: sich selber lieben lernen. Sich selber die Liebe und Zuneigung geben, die man braucht.
Ich "hasse" diese Aussage auch irgendwie, besonders wenn sie als Standard-Totschlagargument vom Gegenüber auf eine Frage wie Deine oben kommt. Obwohl ich weiß daß sie richtig ist. Denn auch ich wünsche mir sowas auch von außen. Umso mehr, je weniger ich dazu selbst in der Lage bin. Und, das fatale: viele meiner Mitmenschen leben da frei nach dem Motto: schießegal. Die bekommen das von außen, weil ... keine Ahung. Sie nicht hässlich sind, keine Diagnoseliste haben, oder zumindest so erscheinen. Die kriegen das und machen das, was einem selber versagt sein soll? Häufig sind es dann auch die Gleichen, die einem erzählen, man müsse erstmal sich selbst lieben lernen, dann klappe das alles auch ganz prima. Wie bei ihnen... Dann guckste denen mal länger zu und siehst: auf Sand gebaut, Selbstbetrug und überhaupt strukturell mindestens genauso defizitär wie bei mir/Einem selber. Und spätestens dann fragt man sich (mit Recht): warum klappt das bei denen so, aber mir soll das auf Lebenszeit versagt bleiben???
Kann ich auch nicht beantworten.
Bei mir ist es so, daß ich es irgendwie geschafft habe jahrzehntelang meine traumatischen Erfahrungen abzuspalten, zu verdrängen, mit Alkhol zu ersaufen und in Essen zu ersticken. Gesünder hat mich das insgesamt nicht gemacht, aber ich hatte Beziehungen (inkl. Sex). Einige davon auch, zumindest am Anfang, sowas wie glücklich. Ob die jemals wirklich erfüllend waren kann ich heute nur schwer sagen, denn immerhin: es gehören 2 dazu. Also ein Gegenüber, die wie nonkonformist hier zuletzt auch betonte, zu den eigenen Macken und Fehlern paßt. Wie ich das genau angestellt habe kann ich auch nicht sagen, aber was mir in der Rückschau auffällt: ich war mir für vieles einfach nicht zu schade. Ich habe "Second best or even worst" Männer "genommen", die nicht wirklich an mir interessiert waren. Vielleicht war ich sogar für einige das vielzitierte "Loch" das egal ist (vermutlich leider sogar für den Mann mit dem ich über 10 Jahre zusammen war). Ich habe halt genommen was ich kriegen konnte.
Ich habe meine Maßstäbe und Erwartungen unbewußt auf ein Minimum reduziert. Und selbst seit mir vieles davon bewußter wurde, hatte ich noch "Beziehungsversuche" bzw. "zumindest Sex" (sogar guten), aber es klappt zusehens schlechter und naja, ich treffe zunehmend auf Gegenüber die ihre hohen Ansprüche zu Recht für mich nicht reduzieren wollen bzw. fange selber an mir das Recht einzuräumen, nicht das nehmen zu müssen was grade da ist bzw. beim "Resteficken" morgens um 5 in der Disco für die Ü40er übrig bleibt. Um mal dieses "hübsche" Bild zu bemühen. (womit viele augenscheinlich aber irgendwie erfolgreich sind, ob die dann aber glücklich sind kann bezweifelt werden) Dieser gesamte Prozess ist übrigens einer der Gründe warum ich hier bin und mich mit dem Thema explizit auseinander setze; neben der Tatsache, daß ich, so wie ich "aufgestellt bin/war(?)" früher AB's angezogen habe und kein Problem mit deren ABtum hatte und habe. Wie das aktuell aussieht ist etwas schwieriger und will ich hier jetzt nicht so explizit zum Thema machen, ist ja schließlich hauptsächlich Patrick sein Thread/Thema.