Ich kann Dir als Ex-AB und mittlerweile Verheirateter antworten. Es regelt einfach viele Dinge, ohne das man Klimmzüge mit einem Notar machen muss. Das fängt mit dem Auskunftsrecht im Krankenhaus an. Als Partner ohne Trauschein kann das zäh werden. Selbst mit Vollmacht. Kinder sind ein anderes Thema. Erbrecht (und Erbschaftssteuer) ein anderes. Ich möchte meine Partnerin auf jeden Fall auch nach meinem Ableben versorgt wissen. Ansonsten hätten wir durch Testament jede Nase in der Verwandtschaft einzeln enterben müssen. Mit Heirat lässt sich auch eher ein Erbverzicht der Eltern (Pflichtteil) erreichen.
Gemeinsame Wohnung ist auch wichtig. Der Zuzug der Ehefrau ist nicht zustimmungspflichtig. Das ist bestimmungsgemäßer Gebrauch. Der Zuzug des Partners bedarf in jedem Fall der Erlaubnis durch den Vermieter. Auch wenn berechtigtes Interesse vorliegt.
Unsere Gesellschaft ist erstaunlich konservativ. Das merkt man beim Arzt, auf der Bank oder Terminen mit Immo-Maklern. Meine Frau wird immer mit Frau Montecristo angeredet, wenn ich den Termin ausgemacht habe. Vor der Heirat gab es natürlich unterschiedliche Nachnamen. Das wirkte auf viele immer etwas befremdlich. Und auch bei meiner Tochter geht jeder davon aus, dass die MOntecristo mit Nachnamen heißt. Tatsächlich könnten ja beide (Fraun und Tochter) auch MÜller-Meier-Gedöhnskirchen heißen. Höflich wäre eigentlich nachzufragen. Das macht aber niemand.
Ich kenne auch von früheren Kolleginnen wirklich KEINE, die nicht den Namen den Mannes angenommen hätte. Ehefrau ist eben doch auch ein Status in unserer Gesellschaft.