Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

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Tania
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Tania »

patrick1506 hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:34 Ein freiwillig Beziehungsloser kann innerhalb einer annehmbaren Zeit eine Beziehung eingehen wenn er will
Bis er das tatsächlich getan hat, bleibt das eine unbewiesene Behauptung. Könnte genauso gut sein, dass der freiwillig Beziehungslose scheitern würde, wenn er versuchen würde, eine Beziehung einzugehen.

Ein AB hat diese Möglichkeit nicht, denn er kann, aufgrund der individuellen Ursache, keine Beziehung eingehen.
Wie ist es dann möglich, dass einige ABs sehr wohl in der Lage sind, Beziehungen einzugehen und zu Ex-ABs zu werden?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Gilbert
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Gilbert »

Giebenrath hat geschrieben: 11 Jun 2020 12:44 "Absolute Beginners" ist auch unabgekürzt ein Jargonbegriff, der außerhalb der Online-Subkultur kaum benutzt oder verstanden wird. Wenn der Begriff gelegentlich in den Leitmedien benutzt wird, wird sich in der Regel auch auf die Online-Community bezogen.

Es gibt sicherlich auch noch tausende Menschen ohne Beziehungserfahrung, die den Begriff gar nicht kennen und sich deswegen auch gar nicht damit identifizieren können.
Viele deutschsprachigen Menschen denken wahrscheinlich bei "Absolute Beginners" in erster Linie an das (ehemals) gleichnamige Hip-Hop-Trio um Jan Delay. :gruebel:
Frag mal Lion, der einer derjenigen war, die den Begriff 'Absolute Beginner' in Anlehnung an den gleichnamigen David Bowie-Song damals in der entstehenden Online-Szene Ende der 90iger Jahre etabliert haben. Dabei ging es wohl mehr um den Inhalt des Songtextes als um die Fokussierung auf den Titel.
Lion ist auch der Autor des Wikipediaeintrags, der aus meiner Sicht die ganze Diskussion hier obsolet macht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Absolute_Beginners
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Nonkonformist »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:03 Wir sollten echt aufhören englische Begriffe einzudeutschen, die wir nicht verstehen. Ersetzt doch einfach mal überall gedanklich AB durch "Blutiger Anfänger".
Absolute Beginner, in der bedeutung wie wir das hier verwenden, ist überigens genau so englisch wie das wort Handy (englisch: Mobile Phone; Cell Phone)

Professor Brian Gilmartin, der diese zustand zum ersten mal untersucht hat, nennte diesen zustand Love Shyness, später kam der begriff Involuntary Celibate, kurz InCel, dazu. Über zeit sind die zugehörigen englischsprachigen foren dann stark radikalisiert und politisiert, hauptsächlich von Alt-right, den extrem rechten flügel der amerikanischen republikaner, der gerne frustrierten und verängstlichen menschen mit verschwörungstheorien hirrnwascht, mit feministischen marxistischen verschwörungen gegen männer oder den 'Deep State', der uns alle schreckliches antun wird über corona-impfungen. (varierend von microchips zu tödlichen gift, alles orchestriert von den teuflichen Bill Gates und den Jüdischen mulitmillionären - mein eigener bruder glaubt jetzt auch an den kram und verbreitet deren müll über facebook, und die InCels schlucken es auch, wie anscheinend auch die esoteriker.) Alles erlaubt, so lange es funktioniert und sich weiteren menschen anschließen, die sich sündenbocken suchen, so wie zugehörigen erlöser als remedie. Gut fürs electorat.

Es gibt einen grund warum politischen diskussionen in dieses forum nicht erlaubt sind. Die meisten anderen foren sind ziemlich entgleist.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Giebenrath »

Gilbert hat geschrieben: 12 Jun 2020 04:08Frag mal Lion, der einer derjenigen war, die den Begriff 'Absolute Beginner' in Anlehnung an den gleichnamigen David Bowie-Song damals in der entstehenden Online-Szene Ende der 90iger Jahre etabliert haben. Dabei ging es wohl mehr um den Inhalt des Songtextes als um die Fokussierung auf den Titel.
In dem Song von David Bowie geht es um ein frisch verliebtes Paar. :gruebel:

Gilbert hat geschrieben: 12 Jun 2020 04:08Lion ist auch der Autor des Wikipediaeintrags, der aus meiner Sicht die ganze Diskussion hier obsolet macht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Absolute_Beginners
Ich kann den Wikipedia-Artikel doch jederzeit mit Verweis auf die Fachliteratur abändern, zumal R. Springer in "Männliche Absolute Beginner. Ein kommunikationswissenschaftlicher Ansatz zur Erklärung von Partnerlosigkeit." Springer VS, Wiesbaden 2014 den Begriff männliche Absolute Beginners wie folgt definiert: "Männer zwischen 18 und 35, die über keine Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr verfügen" (S. 33).
Und das werde ich auch machen!
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

Giebenrath hat geschrieben: 12 Jun 2020 08:17[...]zumal R. Springer in "Männliche Absolute Beginner. Ein kommunikationswissenschaftlicher Ansatz zur Erklärung von Partnerlosigkeit." Springer VS, Wiesbaden 2014 den Begriff männliche Absolute Beginners wie folgt definiert: "Männer zwischen 18 und 35, die über keine Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr verfügen" (S. 33).
Und das werde ich auch machen!
Ich bin Ü35 - bin ich demnach kein AB mehr?

Dir ist schon klar, dass er für seine Forschungsarbeit eine Arbeitsdefinition erstellen musste, damit er seine Forschung überhaupt durchführen konnte?! Er schreibt nämlich ein paar Zeilen vorher: "Neben dieser allgemeinen Single-Definition wird für den empirischen Teil dieser Arbeit die Definition von „Single-Männern“ enger gefasst. Neben der geschlechtsspezifischen Einschränkung wird auch das Altersintervall auf 18-35 Jahre eingegrenzt. "

Wie bei vielen Dingen im im Leben, gibt es oft keine feste Definitionen oder sind einem Wandel unterzogen.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von dr_Levelboss »

Tania hat geschrieben: 12 Jun 2020 00:10
patrick1506 hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:34 Ein freiwillig Beziehungsloser kann innerhalb einer annehmbaren Zeit eine Beziehung eingehen wenn er will
Bis er das tatsächlich getan hat, bleibt das eine unbewiesene Behauptung. Könnte genauso gut sein, dass der freiwillig Beziehungslose scheitern würde, wenn er versuchen würde, eine Beziehung einzugehen.
Dann wäre er spätestens ab diesem Moment unfreiwillig Beziehungslos.

Tania hat geschrieben: 12 Jun 2020 00:10
patrick1506 hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:34 Ein AB hat diese Möglichkeit nicht, denn er kann, aufgrund der individuellen Ursache, keine Beziehung eingehen.
Wie ist es dann möglich, dass einige ABs sehr wohl in der Lage sind, Beziehungen einzugehen und zu Ex-ABs zu werden?
Die Antwort gibst du dir ja schon selbst. Sie sind ab da keine ABs mehr und haben die individuelle Ursache und somit die AB-problematik überwunden.
Zuletzt geändert von dr_Levelboss am 12 Jun 2020 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von soukous »

Der Text der Wikipedia wurde bereits im Sinne von Giebenrath geändert.

Jetzt steht dort:
R. Springer definiert männliche Absolute Beginner hingegen als "Männer zwischen 18 und 35'', die über keine Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr verfügen"
Ich halte das für keine kluge Idee.

Dadurch wird "Keinen Geschlechtsverkehr gehabt" zum Definitionskritierium für das ABtum. Das beißt sich mit den Büchern von Hoffmann und Roedenbeck und der Verwendungsweise in der AB-Community sowie in den meisten Zeitungsartikeln.
Keine Ahnung, warum Herr Springer die AB-Definition über den Sex laufen lässt. In Bezug auf die sonstige Literatur ist das eine Minderheitsmeinung.
Die Altersgruppenbeschränkung von ABs bis 35 Jahren ist ebenfalls seine Idee und dürfte so gewählt worden sein, weil er keine älteren Probanden für sein Experiment rekrutieren konnte oder wollte.

Bitte wieder ändern!
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Brax »

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 21:24 Ein Kindergartenkind kurz vor der Einschulung wird denken, dass es lesen und schreiben kann, wenn alle Buchstaben kennt, aufs Papier bringen und entziffern kann. Ein Viertklässler dagegen wird sagen, dass ein Erstklässler das noch gar nicht kann, weil der nur Druckbuchstaben kennt, während er immerhin die Schreibschrift beherrscht und nicht mehr Buchstabe für Buchstabe aneinanderreihen muss. Ein guter Abiturient wird behaupten, dass man erst dann richtig lesen und schreiben kann, wenn man den Inhalt eines komplexeren Textes beim Lesen erfassen kann und mehr oder weniger fehlerfrei schreibt, vielleicht aber definiert er es auch völlig anders oder wundert sich, warum wir ihn so etwas überhaupt fragen.
Ich denke, dass, je mehr Erfahrungen man auf irgendeinem Gebiet hat, desto mehr verschieben sich die Grenzen vom Ausgangspunkt weg zur aktuellen Position hin und desto weniger Sinn macht eine Abgrenzung, weil man weiß, dass es den einen Punkt der perfekten Beherrschung der Fähigkeiten nicht gibt. Das wird bei der Definition des ABtums nicht anders sein.
Ich finde den Vergleich gar nicht schlecht, es trifft tatsächlich das, was im Forum hier abgeht. Aber findest du es dem Erstklässler gegenüber fair, wenn er von lauter Abiturienten gesagt bekommt, er könne erst dann schreiben, wenn er akademische Texte verfassen kann? Ich finde es ziemlich entmutigend.
Außerdem würde ich sagen, dass gemeinhin unter Schreiben durchaus verstanden wird, dass man sich mit Buchstaben ausdrücken kann und nicht, dass man professionell schwierige Texte verfassen kann. Sonst würde man ja jedem, der z. B. als Handwerker oder sonstwie nicht ständig komplexe Texte verfassen muss, unterstellen, dass er eigentlich Analphabet sei.
Und eigentlich ist das Forum doch auch für Anfänger da und nicht für die, die perfektionistische Ansprüche an ihre Beziehungsfertigkeiten haben. So jedenfalls mein Verständnis.

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:22
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:03 Wir sollten echt aufhören englische Begriffe einzudeutschen, die wir nicht verstehen. Ersetzt doch einfach mal überall gedanklich AB durch "Blutiger Anfänger".
Keine Ahnung für was ihr alle einen zusätzlichen Status braucht. Der jetzige Status "AB Vergangenheit" ist doch bereits eindeutig. Man gibt an, kein blutiger Anfänger mehr zu sein, weist aber gleichzeitig daraufhin, einen AB-Lebenslauf zu haben (der ja durchaus auch aktuell noch ein Thema sein kann, darüber macht der Status keine Aussage) . Was braucht ihr denn noch?
Vielleicht geht es einfach nur darum, dass man seine Probleme gewürdigt wissen will und die nicht mit ähnlichen, aber etwas anders gelagerten vermischt werden sollen.
Zustimmung, CU!
Ich verstehe, dass man sein Problem gewürdigt wissen will. Nur warum ist dann die Problemwürdigung von Ex-ABs in all ihren Abstufungen so viel relevanter als die der ABs, die ihr Problem ja auch gewürdigt wissen wollen und denen man auch die passende Bezeichnung nimmt, wenn man den Begriff AB so ausdehnt, dass jeder mit irgendeiner Beziehungsunsicherheit darunterfällt?
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Darth Bane »

Definitionen ändern sich regelmäßig und sind dem Zeitgeist unterworfen. Leute, die Früher z. B. noch als schlank galten, haben heute angeblich leichtes Übergewicht, weil u. a. ständig am BMI herumgeschraubt wird.
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von TheHoff »

Gilbert hat geschrieben: 12 Jun 2020 04:08
Frag mal Lion, der einer derjenigen war, die den Begriff 'Absolute Beginner' in Anlehnung an den gleichnamigen David Bowie-Song damals in der entstehenden Online-Szene Ende der 90iger Jahre etabliert haben. Dabei ging es wohl mehr um den Inhalt des Songtextes als um die Fokussierung auf den Titel.
Lion ist auch der Autor des Wikipediaeintrags, der aus meiner Sicht die ganze Diskussion hier obsolet macht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Absolute_Beginners
Ein großartiger Song, möchte ich noch hinzufügen!

Bowie soll ja auch sehr schüchtern gewesen sein. Er fühlte sich gerade anfangs sehr als Außenseiter, diese Stimmung floss z.B. in Songs wie Space Oddity ein.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

soukous hat geschrieben: 12 Jun 2020 08:48 Der Text der Wikipedia wurde bereits im Sinne von Giebenrath geändert.

Jetzt steht dort:
R. Springer definiert männliche Absolute Beginner hingegen als "Männer zwischen 18 und 35'', die über keine Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr verfügen"
Ich halte das für keine kluge Idee.

Dadurch wird "Keinen Geschlechtsverkehr gehabt" zum Definitionskritierium für das ABtum. Das beißt sich mit den Büchern von Hoffmann und Roedenbeck und der Verwendungsweise in der AB-Community sowie in den meisten Zeitungsartikeln.
Keine Ahnung, warum Herr Springer die AB-Definition über den Sex laufen lässt. In Bezug auf die sonstige Literatur ist das eine Minderheitsmeinung.
Die Altersgruppenbeschränkung von ABs bis 35 Jahren ist ebenfalls seine Idee und dürfte so gewählt worden sein, weil er keine älteren Probanden für sein Experiment rekrutieren konnte oder wollte.

Bitte wieder ändern!
Echt jetzt??

Wer hat es nicht kapiert? Die Definition von Sprenger ist nur seine Arbeitsdefinition für den empirischen Teil seine Arbeit! Das kann doch nicht so schwer sein das zu kapieren! :fluchen:

Daher: Änderung wieder rückgängig machen!
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

Darth Bane hat geschrieben: 12 Jun 2020 08:54 Leute, die Früher z. B. noch als schlank galten, haben heute angeblich leichtes Übergewicht, weil u. a. ständig am BMI herumgeschraubt wird.
Äh- nö! Das stimmt hier leider nicht. Der BMI ist seit Mitte der 80er in seinen Definitionen gleich geblieben. Nur hat der BMI einige Schwächen, weshalb dieser für die Einschätzung des Errnährungszustandes nicht ausreichend ist. Deshalb gibt es noch weitere Kriterien, die herangezogen werden.
Siehe z.B. https://www.researchgate.net/profile/Ma ... cab19a.pdf
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von soukous »

@Vogel: Fairerweise muss ich sagen, dass die bisherige AB-Definition (über 20 Jahre, keine Beziehung gehabt) weiterhin im Wikipedia-Artikel steht. Darunter folgt die Definition von Springer (zw. 18 und 35 Jahre, kein Geschlechtsverkehr).

Auch ich sehe die Festlegung von Springer als bloße Arbeitsdefinition. Sie konnte sich in den darauffolgenden Jahren nirgendwo durchsetzen. Deshalb finde ich es verfehlt, sie zu erwähnen.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

soukous hat geschrieben: 12 Jun 2020 09:23 @Vogel: Fairerweise muss ich sagen, dass die bisherige AB-Definition (über 20 Jahre, keine Beziehung gehabt) weiterhin im Wikipedia-Artikel steht. Darunter folgt die Definition von Springer (zw. 18 und 35 Jahre, kein Geschlechtsverkehr).

Auch ich sehe die Festlegung von Springer als bloße Arbeitsdefinition. Sie konnte sich in den darauffolgenden Jahren nirgendwo durchsetzen. Deshalb finde ich es verfehlt, sie zu erwähnen.
Ja, die Änderung steht jetzt dort zur Sichtung drinnen. Nixdestotrotz hat die Definition von Sprenger da nix zu suchen, und trägt nur zu weiteren Konfusion bei.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

Übigens heißt der Autor "Robin Sprenger" und nicht Springer. Seine Arbeit ist allerdings im Springer-Verlag veröffentlicht.... :D
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Vogel »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 10 Jun 2020 19:34[...]

Ich bin da deshalb momentan so etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite ärgert man sich natürlich irgendwie darüber, auf der anderen Seite denke ich mir, wenn mittlerweile fast jeder Normalo ohne perfekten "Liebeslebenslauf" gleich "halb AB" ist, wird dann das ABtum nicht ein Stückweit normaler? :gruebel:
Nein. Und mich nerven diese Diskussionen hier über die Definition hier jedes Mal, wenn sie mal wieder auftauchen.

Wie ich bereits sagte, Definitionen sind einem steten Wandel unterzogen, müssen aber wohl überlegt und vor allem gut und sicher begründet sein. Bei der Definition über AB könnte die Änderung hier bei der Definition Alter sein- "erwachsen"- ab wann ist man erwachsen? Mit 18 Jahren? Oder doch mit 21 Jahren? Oder wie der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler Hurrelman mal sagte, erst mit 25Jahren? Oder streicht man erwachsen, und legt eine numerische Altersgrenze fest?

Dass Definitionen nicht immer trennscharf sein können, weil es eben auch diverse Abstufungen gibt- akzeptiert. Aber wenn es zu viele Verwässerungen gibt, dann gehen die unter, die wirklich Probleme haben: Ich bin z.B. ein HC+AB: habe keinerlei sexuellen Erfahrungen wie Kuss, Händchenhalten, Sex, Kuscheln, .... begehrt wurde ich auch noch nie wirklich- jedenfalls nicht dass ich wüsste.
Das ist nach jeder Statistik und auch meiner Beobachtung hier im Forum fast ein absolutes Novum. Und es ist schon erschreckend, dass es in einem AB-Forum für die Gruppe von HC+AB extra ein geschütztes Unterforum erstellt werden musste.

Aber was passiert dann mit denen, die in dieser großen verwässerten Gruppe untergehen werden? Hört die dann noch jemand?
Und ehrlich gesagt, ist das auch dann mein Problem, was ich damit habe- die Angst, mit meinen Problemen hier unterzugehen.
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Giebenrath »

Vogel hat geschrieben: 12 Jun 2020 09:27
soukous hat geschrieben: 12 Jun 2020 09:23 @Vogel: Fairerweise muss ich sagen, dass die bisherige AB-Definition (über 20 Jahre, keine Beziehung gehabt) weiterhin im Wikipedia-Artikel steht. Darunter folgt die Definition von Springer (zw. 18 und 35 Jahre, kein Geschlechtsverkehr).

Auch ich sehe die Festlegung von Springer als bloße Arbeitsdefinition. Sie konnte sich in den darauffolgenden Jahren nirgendwo durchsetzen. Deshalb finde ich es verfehlt, sie zu erwähnen.
Ja, die Änderung steht jetzt dort zur Sichtung drinnen. Nixdestotrotz hat die Definition von Sprenger da nix zu suchen, und trägt nur zu weiteren Konfusion bei.
Wikipedia führt ausgerechnet Sprengers Monografie als Beleg (Fußnote 2) für eine angebliche "Etablierung" des Begriffs in den Medien und der Wissenschaft an.
Der ganze Artikel von Wikipedia ist aber nur verwirrend. ;)
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Brax hat geschrieben: 12 Jun 2020 08:52
Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:22
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:03 Wir sollten echt aufhören englische Begriffe einzudeutschen, die wir nicht verstehen. Ersetzt doch einfach mal überall gedanklich AB durch "Blutiger Anfänger".
Keine Ahnung für was ihr alle einen zusätzlichen Status braucht. Der jetzige Status "AB Vergangenheit" ist doch bereits eindeutig. Man gibt an, kein blutiger Anfänger mehr zu sein, weist aber gleichzeitig daraufhin, einen AB-Lebenslauf zu haben (der ja durchaus auch aktuell noch ein Thema sein kann, darüber macht der Status keine Aussage) . Was braucht ihr denn noch?
Vielleicht geht es einfach nur darum, dass man seine Probleme gewürdigt wissen will und die nicht mit ähnlichen, aber etwas anders gelagerten vermischt werden sollen.
Zustimmung, CU!
Ich verstehe, dass man sein Problem gewürdigt wissen will. Nur warum ist dann die Problemwürdigung von Ex-ABs in all ihren Abstufungen so viel relevanter als die der ABs, die ihr Problem ja auch gewürdigt wissen wollen und denen man auch die passende Bezeichnung nimmt, wenn man den Begriff AB so ausdehnt, dass jeder mit irgendeiner Beziehungsunsicherheit darunterfällt?
Es ist ja nicht mal nur das. Es geht vor allem in eine Richtung, die eine Unterteilung immer absurder macht. Der Begriff AB ist ja kein Synonym für ein "schlechtes Liebesleben", er steht für gar kein Liebesleben. Was die Einteilung ausdrücklich nicht macht, ist eine Aussage über die Qualität des Liebesleben. Hast du Erfahrung, hast du Erfahrung. Gute Erfahrungen sind Erfahrungen, schlechte Erfahrungen sind Erfahrungen.
Der hier diskutierte mögliche neue Begriff "Relativer Beginner" zb klingt ja erst Mal noch ganz nett (abgesehen davon dass es eine sprachliche Katastrophe ist, da "Beginner" Englisch ist und nicht wie hier oft fälschlicherweise angenommen, ein korrektes deutsches Wort...), wenn wir uns aber nun fragen, ja was ist denn ein relativer Anfänger? Dann sind wir ganz schnell bei mindestens 50% aller Normalos... Menschen die eine lange Beziehung hatten, sich trennen und nicht mehr so genau wissen, wie Dating eigentlich geht (die Gesellschaft verändert sich ja auch in der Zeit), dann Menschen, die zwar öfter mal etwas am Laufen haben, das aber nie lange hält, weil sie Bindungsprobleme o.ä. haben etc.
Wenn wir das mal weiterspinnen, kommen wir zur Frage: Was macht denn eigentlich einen Normalo zum Normalo?
Jemand mit einer langen, guten Beziehung, der aber sonst keine weitere Erfahrung hat?
Jemand der viel Datingerfahrung hat, aber auch nur deshalb weil er dauernd wieder neu daten muss?

Also um auf die Threadfrage zurückzukommen: wenn wir so anfangen, dann ja.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von Lilia »

Brax hat geschrieben: 12 Jun 2020 08:52
Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 21:24 Ein Kindergartenkind kurz vor der Einschulung wird denken, dass es lesen und schreiben kann, wenn alle Buchstaben kennt, aufs Papier bringen und entziffern kann. Ein Viertklässler dagegen wird sagen, dass ein Erstklässler das noch gar nicht kann, weil der nur Druckbuchstaben kennt, während er immerhin die Schreibschrift beherrscht und nicht mehr Buchstabe für Buchstabe aneinanderreihen muss. Ein guter Abiturient wird behaupten, dass man erst dann richtig lesen und schreiben kann, wenn man den Inhalt eines komplexeren Textes beim Lesen erfassen kann und mehr oder weniger fehlerfrei schreibt, vielleicht aber definiert er es auch völlig anders oder wundert sich, warum wir ihn so etwas überhaupt fragen.
Ich denke, dass, je mehr Erfahrungen man auf irgendeinem Gebiet hat, desto mehr verschieben sich die Grenzen vom Ausgangspunkt weg zur aktuellen Position hin und desto weniger Sinn macht eine Abgrenzung, weil man weiß, dass es den einen Punkt der perfekten Beherrschung der Fähigkeiten nicht gibt. Das wird bei der Definition des ABtums nicht anders sein.
Ich finde den Vergleich gar nicht schlecht, es trifft tatsächlich das, was im Forum hier abgeht. Aber findest du es dem Erstklässler gegenüber fair, wenn er von lauter Abiturienten gesagt bekommt, er könne erst dann schreiben, wenn er akademische Texte verfassen kann? Ich finde es ziemlich entmutigend.
Außerdem würde ich sagen, dass gemeinhin unter Schreiben durchaus verstanden wird, dass man sich mit Buchstaben ausdrücken kann und nicht, dass man professionell schwierige Texte verfassen kann. Sonst würde man ja jedem, der z. B. als Handwerker oder sonstwie nicht ständig komplexe Texte verfassen muss, unterstellen, dass er eigentlich Analphabet sei.
Und eigentlich ist das Forum doch auch für Anfänger da und nicht für die, die perfektionistische Ansprüche an ihre Beziehungsfertigkeiten haben. So jedenfalls mein Verständnis.

Der Erstklässler ist ja gar nicht schlecht in dem was er tut und was er kann, da soll er sich keine Rübe machen. Ich denke auch nicht, dass der Abiturient sein Maß an den Erstklässer anlegen würde, schlussendlich kann er sich an die Zeit, als er Erstklässler war, ja auch noch erinnern. Er hat aber den Anspruch an sich, dass er mit bestimmten Dingen fertig werden muss und Probleme auf seiner Ebene, so dass die eines Erstklässlers vielleicht auf den ersten Blick weniger relevant für ihn sind.
Wenn du heute japanisch lernen würdest, hättest du ja an dich auch nicht den Anspruch, innerhalb von einigen Wochen alles zu können und zu wissen. Jemand, der seit 5 Jahren japanisch lernt, würde sich über eine verhauene Prüfung auf B2-Niveau aber ärgern.
Zurück zum Abiturienten und dem Erstklässler: Vielleicht ist es ab und an notwendig, dass sich der Abiturient an Probleme, mit denen er sich selbst als Erstklässler rumgeschlagen hat, dadurch erinnert, dass er sich mit den akuten des jetzigen Erstklässlers beschäftigt, denn so Ursachen für Probleme schleppt man ja die ganze Schulzeit und darüber hinaus mit.

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:22
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Jun 2020 22:03 Wir sollten echt aufhören englische Begriffe einzudeutschen, die wir nicht verstehen. Ersetzt doch einfach mal überall gedanklich AB durch "Blutiger Anfänger".
Keine Ahnung für was ihr alle einen zusätzlichen Status braucht. Der jetzige Status "AB Vergangenheit" ist doch bereits eindeutig. Man gibt an, kein blutiger Anfänger mehr zu sein, weist aber gleichzeitig daraufhin, einen AB-Lebenslauf zu haben (der ja durchaus auch aktuell noch ein Thema sein kann, darüber macht der Status keine Aussage) . Was braucht ihr denn noch?
Vielleicht geht es einfach nur darum, dass man seine Probleme gewürdigt wissen will und die nicht mit ähnlichen, aber etwas anders gelagerten vermischt werden sollen.
Zustimmung, CU!
Ich verstehe, dass man sein Problem gewürdigt wissen will. Nur warum ist dann die Problemwürdigung von Ex-ABs in all ihren Abstufungen so viel relevanter als die der ABs, die ihr Problem ja auch gewürdigt wissen wollen und denen man auch die passende Bezeichnung nimmt, wenn man den Begriff AB so ausdehnt, dass jeder mit irgendeiner Beziehungsunsicherheit darunterfällt?
Puh, schwierig. Das sind sie bestimmt nicht. Ich denke mir das so: Wenn ein mAB oder eine Abine zum Beispiel Probleme hat, anderen Menschen zu vertrauen und dies mitursächlich fürs ABtum ist, wird sich dieses Problem nicht dadurch in Luft auflösen, dass er oder sie eine Beziehung hat. Oder anders ausgedrückt: das Problem, das mitursächlich ist für das ABtum schleppt man vermutlich in jeden Beziehungsstatus mit. Es ist wohl eine Art auszudrücken, dass die Beziehung nicht dazu beigetragen hat, die Probleme zu lösen. Das Problem drückt sich eben nur anders aus. Statt keinen Partner zuhaben ist das Problem eher, dass man einen Menschen an der Seite hat, aber halt immer noch keine Partnerschaft mit einem Partner, dem man vertraut.
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:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Sind wir jetzt alle ein bisschen AB?

Beitrag von selina »

Lilia hat geschrieben: 11 Jun 2020 20:12
selina hat geschrieben: 11 Jun 2020 04:45
Oh Himmel Lilila, echt jetzt? Geht es nicht noch ein wenig weiter, vllt bis zur Steinzeit? :gruebel:
Da darfst du nicht mich fragen. Die Bemerkung mit 1750 war eine Anspielung auf den "Großen Ariernachweis"

Das meinte ich, in einer Diskussion über AB kommt von dir der erhobene Zeigefinger und ein Hinweis zum Ariernachweis. :roll:
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