Leiden wir nun alle unter Depressionen?

[Guhhran]

Vor kurzem habe ich in einem Zeit Artikel ein Interview mit einer Sexualtherapeutin gelesen.
Da war einiges recht interessantes dabei und diese Therapeutin war der Meinung Sex ist eigentlich nur ein der Grundlegendste Form der Kommunikation. Z.b. Leute wie so PU-Artists suchen darin nur eine Art der Selbstbestätigung oder auch wenn Frauen keine Lust mehr haben und den Freund öfters Abweisen und dieser dann öfter Streit sucht und sich darüber beschwert geschieht dies aus dem Bedürfnis heraus angenommen und bestätigt zu werden und das kann der Mann nahezu ausschließlich beim direkten GV ausdrücken und selbst Erfahren usw.

Jedenfalls wurde dann auf Pädophile eingegangen die ja akzeptieren müssen dass es ihnen (solange sie sich nicht Strafbar machen) unmöglich sein wird ihr ganzes Leben lang diese Art der Bestätigung zu erfahren. Umschrieben dort auch gerne mit Menschen die ihr leben lang keinen Sex haben
(erinnert mich irgendwie noch an so eine andere Gruppe ^^)
Es scheint bei denen meist so abzulaufen dass viele dieser Pädophilen eine starke depressive Phase haben bis sie irgendwann akzeptieren können dass das mit dieser Form der erfülllung nichts mehr wird. Danach bekommen sie ''eine gewisse Aura die Mönchen gleicht die innere Ruhe gefunden haben''
Würde ich das mal so auf viele AB's übertragen dann wären wir ja alle Depressiv verstimmt bis wir es irgendwann wirklich innerlich absolut aufgeben.
Ein interessanter Punkt war noch dass z.b. Pädophile dazu neigen zu denken die Kinder wollen das ja. Das stammt daher dass wir unsere Wünsche auf unsere OdB's Projizieren welche der Erfüllung unserer Bedürfnisse am geeignesten scheinen.

Ich konnte tatsächlich keine ihrer Aussagen abweisen. Depressive verstimmungen sieht man unter uns AB's hier bei sehr sehr vielen und in wir neigen dazu in Aussagen oder Handlungen viel mehr reinzuinterpretieren als diejenige Person eigentlich beabsichtigt.
Das scheint also nicht wie kürzlich in einem anderen Thread erwähnt so zu sein wie jemand der durch eine Wüste marschiert und aus seiner Not heraus eine Fata Morgana sieht sondern generell bei jedem Menschen so zu sein, unabhängig wie groß die Not wirklich ist.

[dr_Levelboss]

Das kann ich vol und ganz bestätigen. Zum einen sehe ich bei meinen normalo Freundinnen und Freunden, wie die sind, wenn sie mal länger Single sind und im schlimmsten Fall dann auch mal keinen Sex haben. Was selten vor kommt, da normalos ja auch als Single Sex in Form von Affären, Freundschaft+, etc. haben. Da kommen dann auch schnell Sprüche auf wie "Es wird Zeit das du mal wieder jemand findest" oder "Es wird Zeit das du mal wieder Sex hast".

Als AB ist das ja auch so man bekommt diese Bestätigung eben auch nicht und wird dadurch depressiv. Ich denke ein/e AB hat hier noch den Vorteil, dass es bei ihr oder ihm ja doch noch klappen kann, deswegen kann hier die Hoffnung auch viel bewegen oder das Problem löst sich irgendwann sogar.

Bei denen nicht so viel Glück haben und AB auf Lebenszeit sind ist es tatsächlich wie bei den Pädophielen, da hören die Depressionen vermutlich erst auf wenn man sich damit abgefunden und akzeptiert hat, dass man dieses Bedürfniss eben nie stillen kann und es dann schafft das irgendwie abzulegen.

[Schlomo]

Nö, ich bin nicht depressiv. Ich weiß zwar nicht warum, ich hab genug Gründe dazu, aber meine Hirnchemie scheint OK zu sein. Und auch hier in diesem Forum denke ich nicht, dass viele Zeichen von Depression zeigen. Ein paar, klar, aber nicht viele. Das wir zum größten Teil eine Macke zu haben scheinen... ist ein anderes Thema. Und dass ich das nur von Forenposts beurteile, sollte auch klar sein, bevor man meine Aussage angeht. Ich weiß selber, dass ich keine wirkliche Ahnung habe von den Teilnehmern hier.

Irgendwie klingt mir das nach Geschwurbsel. Besonders der Pädo-Kram.

[Der Asiate]

Also ich bin auch nicht depressiv und ich war es auch nie. Ob ich jemals depressiv werde, wage mal zu bezweifeln.

[F.Dark]

Ich bin seit mindestens 2012 depressiv.
Aber da ist AB wohl eher ein Teilaspekt.

[Melli]

Sexualtherapeutin, eh? If you're a hammer, the world looks as if it was full of nails

[Acealus]

Gerade das Thema mit Pädophilie und wie es dazu kommt, finde ich persönlich hochinteressant. Meinem Eindruck nach, wird gerade bei dem Thema unglaublich schnell eine Schwarz/Weiß-Entscheidung getroffen - mißverständlicher Satzteil von Moderation entfernt – klar, sich an Kindern zu vergehen ist falsch und da sollte es auch keinen legalen Spielraum geben, wenn jemand auf diese Weise auffällig geworden ist.
Statistisch gesehen, haben aber 70% der Pädophilen selbst eine Historie, in der sie als Kind missbraucht wurden. Spricht sie nicht von ihrer Verantwortung frei, aber weicht ein wenig das Bild des abgrundtief bösen Täters auf.
Und es gibt eine interessante Doku über „Pervert Park“ – ein Trailerpark, in dem Straftäter, die mit Kindesmissbrauch auffällig geworden sind, zumindest noch einen Ort zum Leben und eine Chance zur Therapie haben (denn die will sonst niemand in ihrer Nachbarschaft haben… wer hätt’s gedacht). Die Lebensgeschichten, die diese Menschen hinter sich haben, sind so unglaublich bitter, dass sie so ziemlich jeden über die Klippe treiben könnten...


Zum Thema Depression kann ich mir schon vorstellen, dass ABs da einen gewissen Hang zu haben. Depression kommt halt in vielen Formen und Facetten und das ist nicht immer nur ausschließlich ein Ungleichgewicht in Neurotransmittern – einer von einigen Gründen, warum Antidepressiva nicht immer helfen. In vielen Fällen hängt es auch davon ab, wie das Leben selbst beschaffen ist – ob man genug „Säulen“ hat, die das Leben lebenswert machen und gegen Negativereignisse schützen. Das ist einerseits finanzielle Sicherheit zusammen mit Job, Freunde, Familie und halt auch eine romantische Beziehung. Heißt im Bereich einer dieser Säulen sind ABs schonmal grundsätzlich schlecht aufgestellt – wenn man sich jetzt noch einen introvertierten Menschen vorstellt, der generell Schwierigkeiten hat, Freunde zu finden und dann noch seinen Job verliert… dann kann das schon eine Abwärtsspirale in die Depression bedeuten.

[Clochard]

als AB kann man wenigstens Pornos gucken, für den Pädophilen ist ja selbst das schon strafbar

[schmog]

Ich leide innerhalb meiner PTBS unter Depressionen.

[Swenja]

als AB kann man wenigstens Pornos gucken, für den Pädophilen ist ja selbst das schon strafbar

...und zwar völlig zu Recht

[Seb-X]

Depressionen habe ich schon mindestens seit 15 Jahren. Trotz zweier Psychotherapien, psychologischer Beratung, der gebräuchlichen AD, regelmäßig Sport ist es eher schlechter als besser. Und ich bin de facto kein AB mehr, also zumindest nicht mehr biographisch, höchstens noch vom Selbstbewusstsein her.

[ABsynthist]

Ich habe eigentlich schon seit meiner frühen Pubertät mit latenten psychischen Problemen zu kämpfen. Aber bis Anfang dieses Jahres habe ich nie den Mut oder die Entschlossenheit gehabt mir Hilfe zu suchen. Auch mein Umfeld hat das Problem nie als so dramatisch gesehen, dass sie mich groß drauf angesprochen oder mich gedrängt hätten, mich in Behandlung zu begeben.
Im letzten Jahr kam dann Mobbing am Arbeitsplatz dazu und da bin ich in eine echte Krise gestürzt und habe mir auch selbst endlich eingestanden, dass ich Hilfe brauche. Meine offizielle Diagnose ist nun: Soziale Phobie und Dysthymie.
Ob nun diese Erkrankungen das AB-Dasein auslösen oder umgekehrt, kann ich wirklich nicht sagen. Es ist eher ein sich gegenseitig verstärkender Teufelskreis.
Mir persönlich geht es auch so, dass mir AB sein nicht nur ganz persönlich, für meine Gefühlswelt, zu schaffen macht, sondern ich irgendwie auch eine subtile gesellschaftliche Erwartungshaltung spüre. Es wird einem vermittelt: das Leben mit Partner sei das richtige Leben. Folgerichtig ist derjenige, der das nicht auf die Reihe kriegt, ein Versager. Das löst dann in mir zusätzliche Scham- und Schuldgefühle aus...

[Pseud_O'Nym]

Hallo,
nach einigen Monaten Abstinenz doch wieder mal back in town.
Es ist beim Durchlesen der Posts ganz offensichtlich, dass viele der Anwesenden hier Depressionen haben. Ich will mich selbst gar nicht davon ausnehmen. Unterschiede gibt es wohl im Schweregrad und in der Sichtweise des Einzelnen. Der eine nennt es Depressionen (und übertreibt damit vielleicht auch), der andere nur eine gewisse Unzufriedenheit mit seiner Situation. Wer hier kann sich wirklich glücklich nennen - ohne sich selbst etwas vor zu machen?

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn man ein Hammer ist, sieht klar alles wie ein Nagel aus. Manchmal ist es TATSÄCHLICH ein Nagel.

[Hoppala]

Dysthymie.

Das kannte ich noch gar nicht.
Ist eventuell für den ein oder anderen Im Forum auch ne Idee:

"Mildere Formen von Dysthymie können dazu führen, dass man Situationen vermeidet, in denen Stress, Ablehnung oder Fehlschlag möglich sind. (...) Die Diagnose von Dysthymie kann sich als schwierig gestalten, da die Symptome unterschwelliger Natur sind. Sie können von den Patienten in sozialen Situationen oft gut versteckt werden, was es für andere schwierig macht, sie zu entdecken."
Sagt Wikipedia.

Es wird einem vermittelt: das Leben mit Partner sei das richtige Leben.

Bist du sicher, dass das ncih deine Wertung ist?
Das Leben mit Partner ist das übliche Leben (wohl noch nicht mal unbedingt in der absoluten, aber in der relativen Mehrheit). Entsprechend wird es allgemein "gehandelt".
Ob Übliches nun allgemein oder für eien individuell das Richtige ist oder wäre ...?

[Nonkonformist]

Mein depression stammt von das aussterben meines berufs (zeichnerische trickfilm), der verlust meiner bohemiennen künstlerischen kollegen, und damit meines sozialkreis, und das scheitern bei meinen OdBs. Momentan hat mein leben keinerlei richtung und gibt es kaum noch was das mir spaß macht.

Mit single sein an sich habe ich keine große probleme, außer das ich einige meiner OdBs immer noch nachtrauere.
Sex ohne liebe interessiert mich nicht.
Ja, sex sehe ich auch als kommunikation.
Aber sex ohne liebe betrachte ich als eine lüge und als selbstverarsche.
Und darauf kann ich herzlich verzichten.

[Einsamkeit_is_doof]

Hallo zusammen,

ich glaube nicht, dass ich Depressionen habe. Ich habe Spass am Leben und kann mich für vieles begeistern. Allerdings gibt es Tage an denen mir mein AB-Tum richtig auf den Keks geht. Dann bin ich regelrecht frustriert. Dieser Frust hält allerdings nicht den ganzen Tag an, es ist mehr so für ein paar Minuten oder auch mal Stunden. Aber als Depression würde ich das nicht bezeichnen.

Trotzdem belastet mich mein AB-Zustand natürlich schon.

[Guhhran]

Mein depression stammt von das aussterben meines berufs (zeichnerische trickfilm), der verlust meiner bohemiennen künstlerischen kollegen, und damit meines sozialkreis, und das scheitern bei meinen OdBs. Momentan hat mein leben keinerlei richtung und gibt es kaum noch was das mir spaß macht.

Mit single sein an sich habe ich keine große probleme, außer das ich einige meiner OdBs immer noch nachtrauere.
Sex ohne liebe interessiert mich nicht.
Ja, sex sehe ich auch als kommunikation.
Aber sex ohne liebe betrachte ich als eine lüge und als selbstverarsche.
Und darauf kann ich herzlich verzichten.

würde ich das mal im Kontext selbst versuchen zu Bewerten würde ich meinen Sex ist für dich eben nicht (wie üblich) ein Ventil/ ein Kommunikationsmittel um generell angenommen zu werden bzw. verschiebt sich dieser Schwerpunkt bei dir auf andere Bereiche welche aber später und vorallem schwieriger anzusprechen sind als der übliche Weg über den Fortpflanzungstrieb. Eben Sensibler und weniger Triebgesteuert aber dadurch auch unabhängiger von Sex fürs allgemeine Wohlbefinden außer die anderen Bereiche werden zunächst angesprochen.

[Dichter]

Der Unterschied zwischen Pädophilen und AB's ist der, dass unsere Sehnsucht nach einer Beziehung und Sex keinen Schaden zufügt oder strafrechtlich relevant ist und wir daher dies theoretisch ausleben könnten, nur niemanden passenden finden. Der Pädophile kann sich irgendwann damit arrangieren, weil er weiß, dass er dies Leben darf. Ich glaube, dass der Pädophile es daher einfacher hat, wenn er es akzeptiert. Der AB hat immer die theoretische Chance jemanden zu finden, was die Sehnsucht zumindest bei mir nicht ersterben lässt.

[Nonkonformist]

würde ich das mal im Kontext selbst versuchen zu Bewerten würde ich meinen Sex ist für dich eben nicht (wie üblich) ein Ventil/ ein Kommunikationsmittel um generell angenommen zu werden bzw. verschiebt sich dieser Schwerpunkt bei dir auf andere Bereiche welche aber später und vorallem schwieriger anzusprechen sind als der übliche Weg über den Fortpflanzungstrieb. Eben Sensibler und weniger Triebgesteuert aber dadurch auch unabhängiger von Sex fürs allgemeine Wohlbefinden außer die anderen Bereiche werden zunächst angesprochen.

Ich bin vermutlich demi-sexuell, was bedeutet das ich nicht sehr triebgesteuert bin.
Ich müß ziemlich verliebt sein bevor sex im frage kommt - nicht verliebt will ichz nicht mal kuscheln oder kussen.
Sex ist für mich auch eher zärtlichkeit als trieb: ich vermute das ich nicht auf sehr harten sex stehe.
Sex ist für mich vermutlich vor allem emotion.

Sex haben hat für mich den selben stellenwert als 'Ich liebe dich' sagen.

Kinder kriegen war nie hoch auf meiner wünschliste, und ist, seit ich weiß das ich zeugungsunfähig bin, komplett von meinen wünschliste gestrichen.

[Clochard]

als AB kann man wenigstens Pornos gucken, für den Pädophilen ist ja selbst das schon strafbar

...und zwar völlig zu Recht

wobei es durchaus legale Formen der Auslebung gibt: Virtuelle Pornos mit CGIs, Sex mit kleinwüchsigen Prostituierten (gibt es wirklich), Sex mit Gummipuppen in Kindergestalt (gibt es auch)