Big-Talk

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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:04 Bei dem Beispiel geht es aber eben genau um eine Date-Situation und nicht um eine erste Ansprache :brille1:
Wo steht das? :gruebel:
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:04 Zumal: damit es ein "organisches" Gespräch wird, hängt die nachfolgende Frage entsprechend von der Antwort ab, das ist keine bahnbrechend Erkenntnis. Der Tipp hier war ja, dass man sich auch anhand eines Themas ("Wohnort" oder eben etwas anderes) auf andere Ebenen als die oberflächliche (wer bist du/was machst du) begeben kann.
Wahrscheinlich bräuchte man einen Katalog mehrerer solcher Ketten, um bei Bedarf und Gelegenheit flexibel reagieren zu können.
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Re: Big-Talk

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:10 Wo steht das? :gruebel:
Hier:
Gahaltan hat geschrieben: 06 Jul 2020 13:58
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 12:36
Ich meinte den Zeitpunkt innerhalb eines Dates (vorausgesetzt, dass gegenseitige Sympathie da ist und auch deinerseits Bereitschaft und Offenheit).
ich meinte kein wirkliches abarbeiten der genauen fragen aus diesem experiment. es ging eher generell darum, einander tiefgehende dinge in ähnlicher art zu erzählen.
völlig abrupt sollte es aber nicht kommen, das wirkt einfach seltsam. aber wenn du von "wo hast du zuletzt gewohnt" auf "was hat dir da gefallen" zu "wie sähe deine traumwohnung aus" kommst, dann bist du z.b. innerhalb dreier fragen auf einem ganz anderen level, auf dem du bedeutsameres über die person erfahren kannst, als wenn auf "wo hast du zuletzt gewohnt" ein "und wo hast du zuletzt gearbeitet" folgt.
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:10
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:04 Zumal: damit es ein "organisches" Gespräch wird, hängt die nachfolgende Frage entsprechend von der Antwort ab, das ist keine bahnbrechend Erkenntnis. Der Tipp hier war ja, dass man sich auch anhand eines Themas ("Wohnort" oder eben etwas anderes) auf andere Ebenen als die oberflächliche (wer bist du/was machst du) begeben kann.
Wahrscheinlich bräuchte man einen Katalog mehrerer solcher Ketten, um bei Bedarf und Gelegenheit flexibel reagieren zu können.
Und wohl auch einfach ein bisschen Übung. Du kannst dir ja mal Themen überlegen, welche du spannend findest und Fragen dazu brainstormen. Auch wenn man bei einem Date jetzt keinen Zettel rausholen sollte, hilft es schon, sich vorher mal Gedanken dazu gemacht zu haben, um diese dann bei Bedarf einzusetzen.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:15
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:10 Wo steht das? :gruebel:
Hier:
Deine Spezifikation kam aber nach meiner Antwort an Gahaltan und er hat auch in dem Post, auf den ich mich bezogen habe, mich zitiert.
Damit ist das in dem Kommunikationsstrang nicht auf Datesituationen beschränkt.

Korrektur: Ich sehe gerade das das Beispiel dann tatsächlich aus deinem Strang kommt. Damit habe tatsächlich ich diesen Teil falsch zugeordnet.
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:15
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:10
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:04 Zumal: damit es ein "organisches" Gespräch wird, hängt die nachfolgende Frage entsprechend von der Antwort ab, das ist keine bahnbrechend Erkenntnis. Der Tipp hier war ja, dass man sich auch anhand eines Themas ("Wohnort" oder eben etwas anderes) auf andere Ebenen als die oberflächliche (wer bist du/was machst du) begeben kann.
Wahrscheinlich bräuchte man einen Katalog mehrerer solcher Ketten, um bei Bedarf und Gelegenheit flexibel reagieren zu können.
Und wohl auch einfach ein bisschen Übung. Du kannst dir ja mal Themen überlegen, welche du spannend findest und Fragen dazu brainstormen. Auch wenn man bei einem Date jetzt keinen Zettel rausholen sollte, hilft es schon, sich vorher mal Gedanken dazu gemacht zu haben, um diese dann bei Bedarf einzusetzen.
Soweit ich verstanden habe, dienen diese Fragen ja nicht primär der direkten Informationsbeschaffung (was ich dann als "spannend" annehmen würde) sondern dem Versuch des "emotionalen Weichklopfens" mit vielleicht der einen oder anderen zufälligen Info nebenbei.
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Re: Big-Talk

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:31
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:15
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:10 Wo steht das? :gruebel:
Hier:
Deine Spezifikation kam aber nach meiner Antwort an Gahaltan und er hat auch in dem Post, auf den ich mich bezogen habe, mich zitiert.
Damit ist das in dem Kommunikationsstrang nicht auf Datesituationen beschränkt.
Doch. Ich habe eine Frage zur praktischen Durchführbarkeit während eines Dates gestellt, woraufhin eine Antwort kam, auf die du geantwortet hast, dass das aber in einer Nicht-Date-Situation gar nicht funktioniert.
Zumal Gahaltan auch vorher (bzw. unabhängig von meiner konkreten Frage) nochmal erwähnt hat, dass eine gewisse Verbundenheit schon da sein sollte, damit man auch mehr über die Person erfährt.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:36
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:31
Sususus hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:15

Hier:
Deine Spezifikation kam aber nach meiner Antwort an Gahaltan und er hat auch in dem Post, auf den ich mich bezogen habe, mich zitiert.
Damit ist das in dem Kommunikationsstrang nicht auf Datesituationen beschränkt.
Doch. Ich habe eine Frage zur praktischen Durchführbarkeit während eines Dates gestellt, woraufhin eine Antwort kam, auf die du geantwortet hast, dass das aber in einer Nicht-Date-Situation gar nicht funktioniert.
Zumal Gahaltan auch vorher (bzw. unabhängig von meiner konkreten Frage) nochmal erwähnt hat, dass eine gewisse Verbundenheit schon da sein sollte, damit man auch mehr über die Person erfährt.
Habe ich oben bereits korrigiert gehabt. :hut:
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Re: Big-Talk

Beitrag von Sususus »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:42 Habe ich oben bereits korrigiert gehabt. :hut:
Das habe ich nicht gesehen!
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Re: Big-Talk

Beitrag von Gahaltan »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 14:57
Gahaltan hat geschrieben: 06 Jul 2020 12:29 es gibt schon einige leute, die auf sowas einfach antworten würden, wenn man sie fragt, aber im großen und ganzen hast du sicher recht. das experiment selbst startete auch mit unverfänglicheren sachen, um etwas warm zu werden. in einer weniger künstlichen situation sind das vielleicht fragen, die über viele treffen hinweg angesprochen werden bzw. an einem treffen, wenn man sehr auf einer wellenlänge liegt und sich gegenseitig hochschaukelt.
Mehrere Treffen deutet ja auch wieder auf eine ganz andere Grundkonstellation hin.
Wenn ich ein "echtes*" Date hätte, dann wären das Fragen, welche durchaus da hinpassen könnten.

* = nicht ein Blinddate oder wenn eine Seite gar nicht weiß, dass es ein solches sein soll und wo das Treffen erst als Eisbrecher zu erstem mehr als flüchtigen Kennenlernen und Vertrauensbildung - ggf. auch mit einer noch skeptischen Person - dienen soll.
ich hatte mich gar nicht so sehr auf eine bestimmte grundkonstellation bezogen. ob wir hier von einem einzigen date, oder eine reihe von dates, oder normale freizeitkontakte reden, diese überlegungen zu gesprächen auf tieferen ebenen sind da doch recht ähnlich.
Gahaltan hat geschrieben: 06 Jul 2020 13:58 völlig abrupt sollte es aber nicht kommen, das wirkt einfach seltsam. aber wenn du von "wo hast du zuletzt gewohnt" auf "was hat dir da gefallen" zu "wie sähe deine traumwohnung aus" kommst, dann bist du z.b. innerhalb dreier fragen auf einem ganz anderen level, auf dem du bedeutsameres über die person erfahren kannst, als wenn auf "wo hast du zuletzt gewohnt" ein "und wo hast du zuletzt gearbeitet" folgt.
Das kommt mir dann doch arg theoretisch vor, da das meinem Empfinden nach auf passende Antworten aufbaut. Wo hast du zuletzt gewohnt mag bei Anlässen wie new-in-town oder bei entsprechender zufälliger Vorlage passen, aber jemanden das an der Haltestelle zu fragen käme mir creepy vor.
Und bei den mir einfallenden Antworten zum "was hat dir da gefallen" komme ich auch nicht "mental fließend" zu "wie sähe deine Traumwohnung aus".
ja klar wäre das sehr seltsam, jemanden sowas an der haltestelle zu fragen. es war ja auch nur ein beispiel. der "wo hast du zuletzt gewohnt"-satz kam von sususus und ich habe einfach mal eine situation angenommen, in der der sinn macht (du hast ja mit new in town selbst eine mögliche erklärung gebracht). und dann habe ich darauf aufbauend einen möglichen verlauf skizziert, bei dem man selber dahingehend wirkt, dass das ganze etwas emotionaler wird.
der genaue satz, den ich geschrieben habe, baut natürlich auf der vorherigen antwort auf, sonst wird das auch ein sehr seltsames gespräch.
von "was hat dir da gefallen" zu "wie sieht deine traumwohnung aus" kann ich mir sehr unproblematische verbindungslinien vorstellen.
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Re: Big-Talk

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 15:31Soweit ich verstanden habe, dienen diese Fragen ja nicht primär der direkten Informationsbeschaffung (was ich dann als "spannend" annehmen würde) sondern dem Versuch des "emotionalen Weichklopfens" mit vielleicht der einen oder anderen zufälligen Info nebenbei.
Es soll zum einander (besser) kennen lernen führen.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Gahaltan hat geschrieben: 06 Jul 2020 16:13 ich hatte mich gar nicht so sehr auf eine bestimmte grundkonstellation bezogen. ob wir hier von einem einzigen date, oder eine reihe von dates, oder normale freizeitkontakte reden, diese überlegungen zu gesprächen auf tieferen ebenen sind da doch recht ähnlich.
Ich habe die Eingangsfrage so verstanden, dass gefragt worden ist: Wenn ihr als ABs so oft Probleme mit smalltalk habt, wie sähe denn dann für euch genehmerer bigtalk aus.
Aber smalltalk selbst steht meines Erachtens für eine bestimmte Funktion bei der Zugehörigkeitserkennung und Zugehörigkeitspflege - und das entsprechend in milieutypischer Ausformung. Wenn diese Funktion also ersetzt werden sollte, müsste der Ersatzvorschlag das auch tun.
Der Gedanke mit dem Fragenkatalog und den "Ketten ins persönliche" ist sicher an sich ein interessanter Gedanke, aber würde denke ich erst greifen können, wenn eben irgendwie - und oft eben erfolgreichem smalltalk - die Grundlage dafür gesetzt worden ist.
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Re: Big-Talk

Beitrag von Maverick »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 09:29 These:
Smalltalk zeichnet sich gar nicht absolut durch den Inhalt aus, sondern durch seine Funktion des relativ schnellen Abgleichs von Ähnlichkeiten was Themen, Werten, Erfahrungen, Habitus angeht Gruppengeruch und ggf auch noch Rangorientierung zu schaffen - zusammen mit so nichtsprachlichen Details wie Kleidung, übliche Arten Konsum etc. .
Damit ist smalltalk auch etwas, was man nicht über Vokabeln lernt (und deshalb auch nicht einfach "erfragen" kann, vielmehr stellen "dumme" Fragen um so deutlicher klar, dass DU wohl schon mal nicht nativ dazu gehörst) sondern ist etwas, was viel höheren Erfahrungsanteil hat, wie ein Dialekt und entsprechende assoziative Umgangssprache, wo du kulturell bedingt eine Ahnung erworben haben musst, was denn nun wie gesagt werden sollte um sich einzupassen.
Das ist ja auch oft ein komödiantischer Spiegel, wenn Aliens wie Data oder Sheldon das erlernte/aufgeschnappte Vokabular anwenden ohne die "soziale Grammatik" zu beherrschen.

In dem Sinne gäbe es keine Bigtalk als Gegenentwurf denn eher eine andere Art smalltalk für jedes einzelnes Milieu.
Das Problem des von Smalltalkdefiziten betroffenen ABs ist, dass die Milieusprachen, welche er beherrscht, aus Milieus ohne Partnerkandidaten sind und er von den in der Hinsicht üppiger ausgestatteten Milieus die Sprache eben nicht beherrscht.
Aber "soziale Grammatik" erlernt man eben nicht von außen oder über Fragen, sondern muss man erleben.
Dazu muss man leider als Voraussetzung wieder bereits dazu gehören und Grundzüge dieser Milieusprache beherrschen, wenn es nicht einen "Mentor" oder anderweitige moderierende Umstände gibt, welche es zu einem Eigeninteresse des aufnehmenden Milieus macht Neulinge wie dich anzuwerben.
Im Kern stimme ich deiner These voll und ganz zu. Zu Smalltalk gehört, wie zu vielen anderen sozialen Interaktionen auch, ein gewisser Grad an Fertigkeit. Das ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete.

Jedoch ist das nur die halbe Miete. Ich kann ein richtig guter Redner und in sozialen Interaktionen geschickt sein, beim Smalltalk aber außer beim Gerede über das Wetter kläglich versagen, wenn ich bei den Mainstream-Themen nicht mithalten kann. Als Beispiel nehme ich hier mal Fußball, eine Fernsehshow wie Dschungel-Camp oder Bauer sucht Frau und das neue Lied von Ariana Grand (ich hoffe sie heißt so - ich kann mit dieser Musik nichts anfangen) auf 1Live.

Interessiere ich mich nun für Handball, Volleyball oder Eishockey, Dokumentationen auf Arte zu Gulags oder dem Leben der Maori und für Jazz-Musik von Camille Bertault oder Lisa Bassenge kann es trotz super Fertigkeiten auf dem Gebiet der sozialen Interaktion recht schwer werden.

Als Beispiel für ein Gruppentreffen nehme ich hier mal ein gemeinsames erstes Gruppenabendessen über Spontacts oder New in Town etc.

Denn dann bin ich bei oben genannten Themen zum Fußball und zum Dschungel-Camp raus und daher sehr ruhig und werde dann als äußerst schüchtern wahrgenommen. Ergreife ich dann das Wort und sage, dass ich die Interpretation zu Goldberg von Camille Bertault sehr gut finde oder mir die Bilder von Olaf Erwin im Stadtmuseum von Den Haag super gefallen haben, will da mit mir keiner drüber reden. Ich werde dann als Freak wahrgenommen. Zumindest bei mir in der Altersgruppe mit Leuten um die 30. Bei Essensrunden mit älteren Leuten kann das natürlich anders aussehen.

Da finde ich die Big-Talk-Themen von Reinhard um ein Vielfaches besser. Weil bei eher philosophischen Fragen kann jeder mitreden, ohne von vorneherein von der Diskussion ausgeschlossen zu werden.

Es kommt also auf beides an. Einerseits muss ich in den Themen meiner Altersgruppe fit sein und da je nach Art der Gruppe antizipieren können (ich nenne es mal materielles Wissen), andererseits muss ich aber auch soziale Fertigkeiten mitbringen. Denn was nützt mir das Wissen, wenn ich dann trotzdem stumm daneben sitze oder stehe.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:02
Im Kern stimme ich deiner These voll und ganz zu. Zu Smalltalk gehört, wie zu vielen anderen sozialen Interaktionen auch, ein gewisser Grad an Fertigkeit. Das ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete.

Jedoch ist das nur die halbe Miete. Ich kann ein richtig guter Redner und in sozialen Interaktionen geschickt sein, beim Smalltalk aber außer beim Gerede über das Wetter kläglich versagen, wenn ich bei den Mainstream-Themen nicht mithalten kann. A
...
Smalltalk wäre eben eine milieuspezifische Fertigkeit, welche nicht so einfach übertragbar ist.

Bezgl. Goldberg vs. Bertault : In welcher Liga war das Match ... :zaehneputzen:
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Re: Big-Talk

Beitrag von Guhhran »

Ich selbst nenne das Gegenteil von Small-Talk in aller Regel Deep-Talk und der Unterschied zum Smalltalk liegt eben darin das eine Persönliche Wertung enthalten ist. Also so einfach Fakten wie ich Wohne dort und Arbeite dies und mache gerne Das in meiner Freizeit zähle ich nicht dazu.

Ein Interessantes Einstiegsthema wie ich finde ist es darüber zu reden warum jemand smalltalk nicht mag und eben jene Unterschiede zum Deep talk bzw. ob jemand generell viel von sich preis gibt (anschluss themen können dann alles Mögliche sein wie z.b. ob jemand eher Into oder Extrovertiert ist usw. und schon ist man im Deep-Talk angelangt indem man über Small-Talk während des Smalltalks redet)
Maverick

Re: Big-Talk

Beitrag von Maverick »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:22
Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:02
Im Kern stimme ich deiner These voll und ganz zu. Zu Smalltalk gehört, wie zu vielen anderen sozialen Interaktionen auch, ein gewisser Grad an Fertigkeit. Das ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete.

Jedoch ist das nur die halbe Miete. Ich kann ein richtig guter Redner und in sozialen Interaktionen geschickt sein, beim Smalltalk aber außer beim Gerede über das Wetter kläglich versagen, wenn ich bei den Mainstream-Themen nicht mithalten kann. A
...
Smalltalk wäre eben eine milieuspezifische Fertigkeit, welche nicht so einfach übertragbar ist.

Bezgl. Goldberg vs. Bertault : In welcher Liga war das Match ... :zaehneputzen:
Ja, das stimmt schon. Möchte ich aber meinen Bekanntenkreis erweitern und auf Dauer neue Freunde, bspw. über Spontacts oder auch im Sportverein etc. suchen, wird es mit den speziellen Interessen schon schwer. Klar kann ich in spezielle Interessengruppen gehen und bin da auch im passenden Milieu, beim Finden gleichaltriger Gruppen wird es dann aber leider schwierig.

Ich finde, dass man Goldberg und Bertault nicht miteinander vergleichen kann. Bertault ist halt Jazz mit in der Regel französischem Gesang, während Goldberg meist rein instrumental ist. Beim Glas Wein im Sommer auf der Terrasse würde ich daher immer Bertault Goldberg vorziehen, weil da auch die Ungebungsgeräuche weniger bei stören. Möchte ich hingegen die Klänge der Instrumente genießen, ist Goldberg wieder vorne :D

Bertault hat in ihrem Album "Pas de gént" aber ein Lied Goldberg gewidmet (das heißt auch so), das ich wirklich sehr gelungen finde. Das geht auch nur ca. 90 Sekunden. Die Hörprobe bei gewissen Anbietern gibt daher einen guten Einblick.

Magst du gerne Jazz?
Schelm

Re: Big-Talk

Beitrag von Schelm »

In meiner Stadt gibt es einmal im Monat ein "Philosophiches Café". Es ist für mich immer wieder ein Denkanstoss, wenn z. B. über "Scham - Charme" gesprochen wird. Das Thema entstand, weil beide Worte ähnlich klingen. Ein Teilnehmer malt und bringt ein Bild zum Thema mit. Gut gefallen hat mir auch das Gespräch über das Bild "Die niederländischen Sprichwörter".

In meiner Jugend war auch ich ein Sonderling, weil ich Fußball partout nicht mochte. Volleayball und (Kirchen-) Musik hatten es mir angetan. Auch heute kenne ich mich in den Themen meiner Generation nicht aus, z. B. Wein (ich trinke keinen Alkohol) oder Fernsehen (habe ich seit acht Jahren nicht mehr).

Ich bin lieber eine Schraube mit Ecken und Kanten, die man mit einem Werkzeug packen kann, als rundgeschliffen und unfassbar.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:01
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:22
Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:02
Im Kern stimme ich deiner These voll und ganz zu. Zu Smalltalk gehört, wie zu vielen anderen sozialen Interaktionen auch, ein gewisser Grad an Fertigkeit. Das ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete.

Jedoch ist das nur die halbe Miete. Ich kann ein richtig guter Redner und in sozialen Interaktionen geschickt sein, beim Smalltalk aber außer beim Gerede über das Wetter kläglich versagen, wenn ich bei den Mainstream-Themen nicht mithalten kann. A
...
Smalltalk wäre eben eine milieuspezifische Fertigkeit, welche nicht so einfach übertragbar ist.

Bezgl. Goldberg vs. Bertault : In welcher Liga war das Match ... :zaehneputzen:
Ja, das stimmt schon. Möchte ich aber meinen Bekanntenkreis erweitern und auf Dauer neue Freunde, bspw. über Spontacts oder auch im Sportverein etc. suchen, wird es mit den speziellen Interessen schon schwer. Klar kann ich in spezielle Interessengruppen gehen und bin da auch im passenden Milieu, beim Finden gleichaltriger Gruppen wird es dann aber leider schwierig.
Dazu sind manchen Milieus auch noch altersgruppenzentriert sind und trocknen mit den Jahren aus oder wandeln sich.
Ja, das Problem ist, dass man als AB oft die Sozialsprache der Milieus nicht kann, welche dann auch eine gewisse Anzahl von Kandidaten hat.
Wobei ich in etwa sehen kann welche MAB-Milieus es so gibt, aber z.B. keine WAB-Milieus. Oder vielleicht noch die "Pferdemädchen", wobei ich doch vermuten würde, dass dies eine kleine Nische von jungen Mädchen aus wohlhabendem Elternhaus ist und aus dem Bauch heraus annehmen würde, dass das zu wenige sind um ein eigenes Milieu zu begründen.

Wobei ich jetzt schon den Eindruck habe, dass "hohe Kunst" eher ein Feld ist, wo sich Frauen zu affin zeigen als Männer.

Goldberg war direkt ein praktisches Beispiel für solche Milieusprachen - du warst für dich selbstverständlich im Musikerumfeld, meine Referenz war auf einen Wrestler und daher kam auch die Liga.
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Re: Big-Talk

Beitrag von Maverick »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:16
Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:01
NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 17:22

Smalltalk wäre eben eine milieuspezifische Fertigkeit, welche nicht so einfach übertragbar ist.

Bezgl. Goldberg vs. Bertault : In welcher Liga war das Match ... :zaehneputzen:
Ja, das stimmt schon. Möchte ich aber meinen Bekanntenkreis erweitern und auf Dauer neue Freunde, bspw. über Spontacts oder auch im Sportverein etc. suchen, wird es mit den speziellen Interessen schon schwer. Klar kann ich in spezielle Interessengruppen gehen und bin da auch im passenden Milieu, beim Finden gleichaltriger Gruppen wird es dann aber leider schwierig.
Dazu sind manchen Milieus auch noch altersgruppenzentriert sind und trocknen mit den Jahren aus oder wandeln sich.
Ja, das Problem ist, dass man als AB oft die Sozialsprache der Milieus nicht kann, welche dann auch eine gewisse Anzahl von Kandidaten hat.
Wobei ich in etwa sehen kann welche MAB-Milieus es so gibt, aber z.B. keine WAB-Milieus. Oder vielleicht noch die "Pferdemädchen", wobei ich doch vermuten würde, dass dies eine kleine Nische von jungen Mädchen aus wohlhabendem Elternhaus ist und aus dem Bauch heraus annehmen würde, dass das zu wenige sind um ein eigenes Milieu zu begründen.

Wobei ich jetzt schon den Eindruck habe, dass "hohe Kunst" eher ein Feld ist, wo sich Frauen zu affin zeigen als Männer.

Goldberg war direkt ein praktisches Beispiel für solche Milieusprachen - du warst für dich selbstverständlich im Musikerumfeld, meine Referenz war auf einen Wrestler und daher kam auch die Liga.
Ich finde, dass du zu sehr in Milieus denkst. Treffe ich mich beispielsweise über Spontacts, treffen da ja die verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Lebenswelten aufeinander.

Wird sich da jetzt konstant über Ariana Grand, Bauer sucht Frau und Fußball unterhalten, kann ich nicht mitreden. Ich wüsste auch gar nicht, was ich da für Nachfragen stellen könnte, ohne einen hinterwäldlerischen Eindruck zu hinterlassen. Also wirke ich auf die Leute schlimmstenfalls desinteressiert, bestenfalls ruhig oder schüchtern.

Sind jetzt aber in der Gruppe beispielsweise noch die von dir genannten zwei Pferdefreundinnen, die mit Fußball auch nichts anfangen können, kann ich da interessiert Nachfragen zu den Pferden stellen, ohne eben diesen verrückten Eindruck zu hinterlassen. Gegebenfalls fragen mich dann die Pferdefreundinnen über den von mir betriebenen Sport aus, woraus sich neue Gesprächsthemen ergeben können. Da ist man dann zwar auch aus unterschiedlichen Milieus, kann aber trotzdem guten Smalltalk betreiben.

Weil schüchtern bin ich nicht und ich bringe mich auch gerne in Gruppen ein. Sage ich dann aber zum Beispiel in den Gesprächsrunden, dass ich keinen TV habe, bin ich schon in der Schublade "lebt hinter dem Mond" einsortiert. Das hat denke ich weniger mit Milieus, sondern eher mit der Generation zu tun.
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Re: Big-Talk

Beitrag von NBUC »

Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:46 Ich finde, dass du zu sehr in Milieus denkst. Treffe ich mich beispielsweise über Spontacts, treffen da ja die verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Lebenswelten aufeinander.

Wird sich da jetzt konstant über Ariana Grand, Bauer sucht Frau und Fußball unterhalten, kann ich nicht mitreden. Ich wüsste auch gar nicht, was ich da für Nachfragen stellen könnte, ohne einen hinterwäldlerischen Eindruck zu hinterlassen. Also wirke ich auf die Leute schlimmstenfalls desinteressiert, bestenfalls ruhig oder schüchtern.

Sind jetzt aber in der Gruppe beispielsweise noch die von dir genannten zwei Pferdefreundinnen, die mit Fußball auch nichts anfangen können, kann ich da interessiert Nachfragen zu den Pferden stellen, ohne eben diesen verrückten Eindruck zu hinterlassen. Gegebenfalls fragen mich dann die Pferdefreundinnen über den von mir betriebenen Sport aus, woraus sich neue Gesprächsthemen ergeben können. Da ist man dann zwar auch aus unterschiedlichen Milieus, kann aber trotzdem guten Smalltalk betreiben.

Weil schüchtern bin ich nicht und ich bringe mich auch gerne in Gruppen ein. Sage ich dann aber zum Beispiel in den Gesprächsrunden, dass ich keinen TV habe, bin ich schon in der Schublade "lebt hinter dem Mond" einsortiert. Das hat denke ich weniger mit Milieus, sondern eher mit der Generation zu tun.
Die milieubildende soziale Sprache des smalltalks erkennt und bestärkt entsprechende soziale Gruppierungen.
Wie sich das dann normalerweise anfühlt hast du ja beschrieben und das liegt dann üblicherweise daran, dass die Gruppierungen gar keinen Anreiz sehen externe jetzt zu initiieren.

Wenn die Gruppe Interesse hat, z.B. weil erkennbar Nachwuchs fehlt oder du nützlich erscheinst, kann das anders aussehen und es gibt dann auch entsprechende Bemühungen zur (auch nicht sicheren) Integration.
Die beiden Pferdefreundinnen und du sind in so einer Situation, die der aktuellen Aussenseiter. Und damit wächst dann wieder die Bereitschaft zumindest temporär sich zu arrangieren zu versuchen. Aber auch das funktioniert dann eigentlich wider über Schnittstellensuche, sprich wo die Sprache zumindest so ähnlich ist, dass man eine gewisse Basis hat (in deinem Beispiel der Sport, hätte aber auch mit Fernsehen dann daneben gehen können) oder jemand zeigt sich bereit seine Sprache zu erklären - was halt ein erster Schritt ist, aber eben auch schief gehen kann, wie ältere Diskussionen hier ja schon gezeigt haben.
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Re: Big-Talk

Beitrag von LesHommes »

Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:46 Sage ich dann aber zum Beispiel in den Gesprächsrunden, dass ich keinen TV habe, bin ich schon in der Schublade "lebt hinter dem Mond" einsortiert.
Also da würde ich sofort drauf einsteigen! Schau, ein Unikat ohne TV! Das erledigt das Mithalten-Müssen in der TV-Gruppendiskussion und die Qual der Wahl eines Einstiegsthemas. Sofort hat man eine Person für ein Zwiegespräch entdeckt. Ähnlich wie im Supermarkt: man hat schneller was gefunden, wenn man nur Bio, vegan oder zuckerarm einkauft... oder direkt nur an das Grabbelregal geht. Der Vergleich von AB und einem Artikel mit bald ablaufendem MHD ist allerdings mit Augenzwinkern zu lesen ;P

Philosophische Diskussionen finde ich super für den gemeinsamen Weg und das abstrakte Zusammengehörigkeitsgefühl (die Liebe in Gedanken). Dann schaue ich aber mehr in mich selbst hinein. Für das Erleben des Hier und Jetzt ist mir Small Talk wichtig: ich möchte mitbekommen WIE Person über das Wetter, die Landschaft und die Arbeit redet. Und dabei Gestik und Mimik sehen, Stimme hören etc.
Everyone is in one room; and I'm in the next room.
Maverick

Re: Big-Talk

Beitrag von Maverick »

LesHommes hat geschrieben: 06 Jul 2020 19:00
Maverick hat geschrieben: 06 Jul 2020 18:46 Sage ich dann aber zum Beispiel in den Gesprächsrunden, dass ich keinen TV habe, bin ich schon in der Schublade "lebt hinter dem Mond" einsortiert.
Also da würde ich sofort drauf einsteigen! Schau, ein Unikat ohne TV! Das erledigt das Mithalten-Müssen in der TV-Gruppendiskussion und die Qual der Wahl eines Einstiegsthemas. Sofort hat man eine Person für ein Zwiegespräch entdeckt. Ähnlich wie im Supermarkt: man hat schneller was gefunden, wenn man nur Bio, vegan oder zuckerarm einkauft... oder direkt nur an das Grabbelregal geht. Der Vergleich von AB und einem Artikel mit bald ablaufendem MHD ist allerdings mit Augenzwinkern zu lesen ;P

Philosophische Diskussionen finde ich super für den gemeinsamen Weg und das abstrakte Zusammengehörigkeitsgefühl (die Liebe in Gedanken). Dann schaue ich aber mehr in mich selbst hinein. Für das Erleben des Hier und Jetzt ist mir Small Talk wichtig: ich möchte mitbekommen WIE Person über das Wetter, die Landschaft und die Arbeit redet. Und dabei Gestik und Mimik sehen, Stimme hören etc.
Mit dem Unikat und dem TV hast du natürlich recht - nur leider sehen das wenige Leute so differenziert. Wird dann am Ende eine WA-Gruppe gegründet und man stellt fest, dass ich dieses Programm nicht nutze, bin ich vollkommen im Off :D

Smalltalk über das Wetter, die Arbeit und die Landschaft mag ich auch, so lange es Themen sind, wo jeder potenziell mitreden kann. Nur wenn es dann vermeintlich fachbezogen wird und Leute mit der Themenwahl ausgegrenzt werden können, ist es für mich schwierig :D

Wie sieht es bei dir aus, wenn du in neuen Runden dabei bist? Deine Interessen scheinen ja auch ein bisschen tiefgründiger zu sein?
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Re: Big-Talk

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 06 Jul 2020 16:51 Aber smalltalk selbst steht meines Erachtens für eine bestimmte Funktion bei der Zugehörigkeitserkennung und Zugehörigkeitspflege
Smalltalk dient dazu, Vertrauen und sozial-emotional gute Atmosphäre herzustellen.
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