Wie verhaltet ihr euch, wenn in fröhlicher Runde über den ersten Kuss, damals in der Schule erste Liebe, erstes Kennenlernen, Beziehung, Ehe gesprochen wird?
Wenn man schon etwas älter ist kann man sagen: "och, das ist so lange her, daran kann ich mich nicht mehr erinnern."
Variante 2: "das waren so viele (Kuss-, Ehe- und sonstige) Partner, die kann ich gar nicht mehr auseinanderhalten"
Lieblose hat geschrieben: ↑08 Jul 2020 11:48
Wie verhaltet ihr euch, wenn in fröhlicher Runde über den ersten Kuss, damals in der Schule erste Liebe, erstes Kennenlernen, Beziehung, Ehe gesprochen wird?
Ich bin dann mucksmäuschen still und höre zu, aber etwas beitragen kann ich ja nicht. Das ist ein fürchterliches Gefühl, kennt ihr ja sicher. Ich würde dann am liebsten im Erdboden versinken und ich glaube ich bekomme auch ganz rote Wangen, vor Angst es fragt mich jemand etwas. Erfindet ihr dann etwas oder was sagt ihr die Wahrheit oder lieber nichts?
Mir graust es vor jedem Zusammentreffen mit Menschen, die von dem Thema anfangen.
und erst der Besuch beim Frauenarzt, es ist so demütigend
Bei solchen Themen bin ich auch still. Ich kann ja nichts dazu beitragen.
Ich kann mich erinnern das letzte Mal in so einer Situation gewesen zu sein. Das über den ersten Kuss oder das erste Mal Sex diskutiert wurde, daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Im Familienkreis ist Single sein akzeptiert und das letzte Mal, dass ich inirgendweise dannach gefragt wurde, ist auch schon lange her. Im Freundeskreis ist mein AB-Tum ein offenes Geheimnis und mir werden darüber keine Fragen gestellt.
Auf der Arbeit hatte ich solche Fragen jedoch und diese Situationen sind mehr als unangnehm.
Wenn ich ganz direkt darauf angesprochen werden würde, würde ich die Wahrheit sagen, auch wenn man dann schockiert angeschaut wird.
Ist bisher aber noch nicht vorgekommen und mit mir spricht da auch kaum jemand drüber. Ich habe auch manchmal das Gefühl, man merkt mir die Unerfahrenheit an und die Leute meiden das Thema in meiner Gegenwart von sich aus.
Für den selten Fall, dass es doch mal zur Sprache kommt, umschiffe ich das Thema meist mit Rückfragen, Floskeln oder in dem ich einfach gar nichts dazu sage.
Wenn das Thema kommt, dann ist regungslos dasitzen angesagt und hoffen, das das Thema so schnell wie möglich zu Ende geht. Und ein anderes Thema kommt. In der Situation kommt der Frust, der sonst gedeckelt ist, voll durch, und man wird sich seiner Außenseiterrolle bewußt. Ist für mich sehr schwer zu ertragen.
Vor allem dann, wenn jemand gnadenlos nicht von dem Thema ablässt und dort sehr deutlich wird.
Irgendwann überlege ich mir dann, zu gehen, obwohl das unhöflich wäre.
Eine Kollegen hat mich letztlich in einem ähnlichen Zusammenhang mal gefragt, wie es bei mir "läuft", ob ich auch bald heiraten würde.
So spontan überrumpelt hab ich es bei einem einsilbigen "gut" belassen und, dass das mit dem Heiraten noch dauern könnte... und sie meinte dann nur "man muss ja auch nicht heiraten" oder so ähnlich... wenn die wüsste...
Ich weiß nicht, ob man so allgemein irgendwie jedem nen Partner zutraut, oder ob ich das als unbeabsichtigtes Kompliment auffassen kann.
Cornerback hat geschrieben: ↑19 Jul 2020 18:51
Eine Kollegen hat mich letztlich in einem ähnlichen Zusammenhang mal gefragt, wie es bei mir "läuft", ob ich auch bald heiraten würde.
So spontan überrumpelt hab ich es bei einem einsilbigen "gut" belassen und, dass das mit dem Heiraten noch dauern könnte... und sie meinte dann nur "man muss ja auch nicht heiraten" oder so ähnlich... wenn die wüsste...
Ich weiß nicht, ob man so allgemein irgendwie jedem nen Partner zutraut, oder ob ich das als unbeabsichtigtes Kompliment auffassen kann.
Na, dann scheinst du immerhin nicht so zu wirken als würde man dir gar keine Partnerin zutrauen.
Cornerback hat geschrieben: ↑19 Jul 2020 18:51
Ich weiß nicht, ob man so allgemein irgendwie jedem nen Partner zutraut, oder ob ich das als unbeabsichtigtes Kompliment auffassen kann.
Auch wenn es wehtut, sicher eher ersteres.
Nie vergessen, wir entsprechen nicht der Norm, die eben besagt, dass man ab einem bestimmten Alter verpartnert ist und Dinge wie Heirat und Familie anstrebt. Deine Kollegin hält dich also nicht zwingend für beziehungstauglich, sondern geht einfach davon aus, dass du eine Frau hast - ganz einfach weil das bei der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung in deinem Alter so ist.
Milkman hat geschrieben: ↑20 Jul 2020 08:25
Auch wenn es wehtut, sicher eher ersteres.
Nie vergessen, wir entsprechen nicht der Norm, die eben besagt, dass man ab einem bestimmten Alter verpartnert ist und Dinge wie Heirat und Familie anstrebt. Deine Kollegin hält dich also nicht zwingend für beziehungstauglich, sondern geht einfach davon aus, dass du eine Frau hast - ganz einfach weil das bei der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung in deinem Alter so ist.
Die Mehrheit der Bevölkerung macht gerne Sport. Man wird trotzdem kaum einem adipösen Menschen unterstellen, dass er Sport macht.
Cornerback hat geschrieben: ↑19 Jul 2020 18:51
Ich weiß nicht, ob man so allgemein irgendwie jedem nen Partner zutraut, oder ob ich das als unbeabsichtigtes Kompliment auffassen kann.
Auch wenn es wehtut, sicher eher ersteres.
Nie vergessen, wir entsprechen nicht der Norm, die eben besagt, dass man ab einem bestimmten Alter verpartnert ist und Dinge wie Heirat und Familie anstrebt. Deine Kollegin hält dich also nicht zwingend für beziehungstauglich, sondern geht einfach davon aus, dass du eine Frau hast - ganz einfach weil das bei der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung in deinem Alter so ist.
Weh tut mir das nicht wirklich. Es beinhaltet ja als solches keine negativaussage über mich, dass ich beziehungsuntauglich wäre. Klar entspricht das AB-Tum nicht der Norm, aber es ging ja eher darum, inwieweit man als Person insgesamt als innerhalb der Norm wahrgenommen wird. Da hatte ich in der Vergangenheit durchaus zweifel. Mittlerweile nicht mehr so unbedingt, aber anscheinend noch genug um die Frage aufzuwerfen.
Das Problem ist aber eigentlich, selbst wenn man oberflächlich für beziehungstauglich gehalten wird, oder selbst wenn man anhand objektiver Faktoren geeignet wäre, führt das nicht automatisch dazu, dass man das dann bei einer Anbahnung in entsprechendes Interesse umwandeln kann.
Lieblose hat geschrieben: ↑08 Jul 2020 11:48
Wie verhaltet ihr euch, wenn in fröhlicher Runde über den ersten Kuss, damals in der Schule erste Liebe, erstes Kennenlernen, Beziehung, Ehe gesprochen wird?
Zuhören und höchsten allgemeine Kommentare abgeben. Bei Leuten, die es noch nicht wissen, möchte ich mich nicht als HC-AB outen und einige, von denen es wissen, lassen mich mangels eigener Erfahrung gar nichts dazu sagen.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Früher hab ich schlicht gelogen, also z.B. einfach von einer Fantasie-Freundin erzählt und die Frage ob ich schon mal Sex hatte mit Ja beantwortet. Seit einer Weile kann ich aber offener damit umgehen.
Fairas hat geschrieben: ↑20 Jul 2020 21:18
Früher hab ich schlicht gelogen, also z.B. einfach von einer Fantasie-Freundin erzählt und die Frage ob ich schon mal Sex hatte mit Ja beantwortet.
Ich hätte dabei immer die Angst, mal eine Frage gestellt zu bekommen, auf die ich keine glaubhafte Antwort geben kann oder mich in Widersprüche zu verstricken.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Ich hatte halt auch allgemein wenig soziale Kontakte, somit waren auch solche Situationen reduziert. Ich hatte übrigens auch Fantasie-Freunde dann in solchen Momenten. Ich dachte einfach ich könnte damit Eindruck machen wenn ich tolle Ereignisse aus meinem Leben erzähle.
Aber ich bin sehr froh das überwunden zu haben.
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Und Details sind bei mir auch bei wahren Geschichten mal falsch. Ich war z.B. mit 16 Jahren mal an einem großen See zwischen Schweiz und Italien und verwechsle immer ob es der Gardasee oder der Lago Maggiore ist und erzähle es immer unterschiedlich. Bin damit bisher noch nicht in Konflikt geraten
Die meisten Menschen haben ohnehin kein gutes Gedächtnis und vergessen das meiste was man ihnen erzählt bald wieder.
Ich war noch nie in so einer Situation, und ich vermute mal, mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass mir das passieren wird, noch weiter. Aber mal angenommen, ich würde mich in so einer Runde wiederfinden: Im ersten Moment würde ich wahrscheinlich einfach mal sitzen bleiben und interessiert zuhören, was die anderen so erzählen. Dann habe ich erwiesenermaßen ein "Talent" dafür, mich in Gesprächsrunden "unsichtbar" zu machen, wenn ich will - d.h. den meisten fällt gar nicht auf, dass ich dazu noch gar nichts gesagt habe. Es geht bei sowas ja selten streng reihum, sondern wer gerade etwas zu sagen hat, der wirft es halt ein. Und nur wenige machen sich dann noch die Mühe, nachzuzählen, wer aus der Runde noch nichts gesagt hat.
Und sollte mich dann doch mal einer direkt fragen, dann sage ich es halt: Tja, da war bei mir eben noch nichts.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Ich verfolge ähnliche Strategien wie jene, die bereits angeführt wurden. Meistens halte ich mich bei solchen Gesprächen im Hintergrund und mache wage Aussagen. Bei bestimmten Dingen wie dem ersten Kuss kann ich ausnahmsweise sogar mitreden. Bisher ist es mir lediglich ein einziges Mal passiert, dass mich eine Freundin ganz direkt auf das AB-Sein angesprochen hat. Da war ich dann ehrlich. Die Folge war, dass sie mir dann von einer anderen Abine aus meinem Bekanntenkreis erzählt hat, von der ich diesen Umstand niemals vermutet hätte.