"Moderne" Geschlechterrollen

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t385

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von t385 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:47 Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Das ist nicht wichtig und mehr als Randnotiz zu sehen. Ist doch gut, wenn Frauen nicht mehr dazu gezwungen sind, sich einen Versorger suchen zu müssen.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LonesomeCoder »

t385 hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:51
LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:47 Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Das ist nicht wichtig und mehr als Randnotiz zu sehen. Ist doch gut, wenn Frauen nicht mehr dazu gezwungen sind, sich einen Versorger suchen zu müssen.
Sicher, für Frauen ist das toll. Aber manche Männer bleiben heutzutage über, weil es diese Option nun nicht mehr gibt.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:47
LaraMarie hat geschrieben: 04 Sep 2020 17:51 Den Unterschied sehe ich darin, dass man als Frau nicht mehr vom Mann oder der Gesellschaft abhängig ist und man das machen kann was man will.
Das sehe ich positiv für Frauen und Männer. Frauen haben nicht mehr den Druck einen möglichst erfolgreichen Mann heiraten zu müssen, um ihr Überleben zu sichern, weil sie selbst genug verdienen. Als Frau kann man daher viel mehr Wert auf die zwischenmenschliche Beziehung legen und schauen, ob das zwischen den Menschen wirklich passt. Männer müssen auch nicht mehr die Providerrolle übernehmen und werden viel eher als Mensch wahrgenommen. :holy:
Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Ich finde das eine sehr positive Entwicklung. Übrigens auch für Männer.
So kann er sich sicherer sein, dass ihn seine Frau nicht nur wegen seiner Ressourcen haben will :daumen:

Schlimmer finde ich Umstände, wo man als Frau auf den Mann angewiesen ist, damit dieser ihre Versorgung garantiert. ;)
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Calliandra »

LaraMarie hat geschrieben: 06 Sep 2020 23:14
LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:47 Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Ich finde das eine sehr positive Entwicklung. Übrigens auch für Männer.
So kann er sich sicherer sein, dass ihn seine Frau nicht nur wegen seiner Ressourcen haben will :daumen:
+1
Ich fände es für einen Mann auch irgendwie traurig, wenn er nur der Versorgerrolle wegen als Partner gewählt würde.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

Blau hat geschrieben: 06 Sep 2020 19:41 Ich werde aussortiert, weil es zwischen der Person und mir eben nicht passt. Nur, weil ich mich verbiege und irgendwelche komischen Rollenbilder nachahme werde ich nicht mehr Erfolg haben - zumindest keinen nachhaltigen ;) Ist doch Blödsinn, eine Beziehung kann doch nicht auf Rollenspielerei aufgebaut werden. Das wäre ja Betrug an einem selber und am anderen. Damit wird doch niemand glücklich.
Jemand wird aussortiert, weil es nicht zu PASSEN SCHEINT. Und das setzt sich aus Tatsächlichkeit Differenzen und Kommunikationsproblemen zusammen. Und letztere stammen dann unter anderem aus Unkenntnis von Anforderungen und "Codes".

Wie bei meinem Beispiel zum skandinavischen Modell - Das hätte für mich perfekt gepasst, aber wegen der auf Ahnungslosigkeit beruhrenden Verarbeitungsverzögerung kam eben der "Timeout"-Fehler.
Blau hat geschrieben: 06 Sep 2020 19:41 Verstehe ich immer noch nicht :gruebel: Bei Partnerschaften ohne Kinder sind, soweit ich weiß, beide Parteien vollkommen gleichberechtigt. Wenn in einer Partnerschaft mit Kindern einer der beiden aufgrund der Kinder beruflich zurücksteckt dann steht ihm im Falle einer Trennung dafür Ausgleich zu. Das finde ich ehrlich gesagt nur fair und richtig. Irgendwie sehe ich hier noch immer keine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen :gruebel:
Nicht nur Kinder können einen Unterhaltsanspruch bedingen, jeder Einkommensunterschied zählt doch.
Und wenn Kinder da sind, werden doch oft genug noch völlig unmodern die Kinder einseitig der Frau zugegesprochen, welche damit dann diktieren kann, wie es von da an aussieht (und ob er die Kinder je wieder sieht) - auch wenn vorher anders gelebt wurde.
Mann muss also schon wenigstens darauf achten, dass Frau nicht nur sehr ähnlcih verdient, sondern auch noch mit Herzensblut bei ihrem Job ist.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Nonkonformist »

Calliandra hat geschrieben: 06 Sep 2020 23:57
LaraMarie hat geschrieben: 06 Sep 2020 23:14
LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Sep 2020 22:47 Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Ich finde das eine sehr positive Entwicklung. Übrigens auch für Männer.
So kann er sich sicherer sein, dass ihn seine Frau nicht nur wegen seiner Ressourcen haben will :daumen:
+1
Ich fände es für einen Mann auch irgendwie traurig, wenn er nur der Versorgerrolle wegen als Partner gewählt würde.
Männer werden jetzt aber, viel mehr als früher, auf charisma ausselektiert.
Für asperger und anderen verkopften, so wie sehr introvertierten, eine unüberwindbare hürde.
Viel davon ist einfach angeboren, und optimioeren geht da auch nur zu eine gewisse grenze.
Männer mit unausreichend ausstrahlung haben nichts mehr zum kompensieren und werden leer ausgehen.
Soziale unbeholfenheit ist quasi zum todesurteil geworden.

(Was, glaube ich, der hauptgrund ist wieso sovielen sich an dieses LMS idee klammern. Fitness, geld und status sind einfacher zu erreichen als charakteränderungen wie heitere lockerheit, die für manche nie drinn sein werden, und sie setzen immer noch auf die alte providerrolle, und sachen die die nicht erreichbare ausstrahlung kompensieren müssen. LMS ist - mit hartem arbeit - erreichbar, und ich glaube das es eher ist was männer sich erhoffen was frauen wollen, als was sie tatsächlich wollen, mit ausnahme von einige golddiggerinnen. LMS degradiert einfach ausnahmelos alle frauen zum golddiggerinnen - was für vielen frauen auch kein grosses kompliment sein wird. Aber wenn eine providerrolle alles ist was man sich erhoffen kann zu erreichen, halt die letzte strohhalm - die hier im forum hart erkämpft wird. Genau so hart wie vorschläge, körpersprache und ausstrahlung zu verbessern, abgelehnt werden.)

Frauen suchen sich männer mit lockere selbstsichere ausstrahlung, männer suchen sich unkomplizierte schlanke model-ähnliche frauen, und manche werden da leer ausgehen, weil diese ideale nicht mal ansatzweise erreichbar sind. Und die sachen womit man kompensieren will nicht funktionieren.

Wer sich anno 2020 nicht optimal verkaufen kann, hat es schwierig.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

NBUC hat geschrieben: 07 Sep 2020 05:00
Blau hat geschrieben: 06 Sep 2020 19:41 Verstehe ich immer noch nicht :gruebel: Bei Partnerschaften ohne Kinder sind, soweit ich weiß, beide Parteien vollkommen gleichberechtigt. Wenn in einer Partnerschaft mit Kindern einer der beiden aufgrund der Kinder beruflich zurücksteckt dann steht ihm im Falle einer Trennung dafür Ausgleich zu. Das finde ich ehrlich gesagt nur fair und richtig. Irgendwie sehe ich hier noch immer keine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen :gruebel:
Nicht nur Kinder können einen Unterhaltsanspruch bedingen, jeder Einkommensunterschied zählt doch.
Und wenn Kinder da sind, werden doch oft genug noch völlig unmodern die Kinder einseitig der Frau zugegesprochen, welche damit dann diktieren kann, wie es von da an aussieht (und ob er die Kinder je wieder sieht) - auch wenn vorher anders gelebt wurde.
Mann muss also schon wenigstens darauf achten, dass Frau nicht nur sehr ähnlcih verdient, sondern auch noch mit Herzensblut bei ihrem Job ist.
Wenn sich der Mann vorher entsprechend einbringt, beispielsweise seine Arbeitszeit reduziert um sich besser an der Kinderbetreuung zu beteiligen, dann hat er schon bessere Karten und kann gegebenfalls die Kinder in der Hautsache bei sich wohnen haben - wenn er das denn möchte. Zudem hat der Vater ein Umgangsrecht, das kann die Frau nicht einfach nehmen. Dass es in einzelnen Fällen nicht optimal läuft ist klar, da gibt es aber die ganze Palette an Problemen: Eltern, die keinen Unterhalt für die Kinder zahlen, die ihr Umgangsrecht nicht wahrnehmen, die dem anderen Elternteil die Kinder vorenthalten oder die Kinder gegen den/die Ex aufstacheln. Alles nicht schön, aber glücklicherweise nicht die Regel. Rechtlich sind beide Eltern gleichgestellt.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von StaplerGiraffe »

"Geschlechterrollen" wurden nur für Frauen aufgelöst.
Männer haben sich nach wie vor an Ihre zu halten.
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Giebenrath
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Giebenrath »

Mediin hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:20 "Geschlechterrollen" wurden nur für Frauen aufgelöst.
Männer haben sich nach wie vor an Ihre zu halten.
Das ist auch mein Eindruck. Männer, die von üblichen Männlichkeitsbildern abweichen, werden nach wie vor marginalisiert.
Männer, die den Leitbildern des Patriarchats nicht entsprechen oder diese sogar verweigern, werden fertig gemacht.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

Giebenrath hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:41
Mediin hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:20 "Geschlechterrollen" wurden nur für Frauen aufgelöst.
Männer haben sich nach wie vor an Ihre zu halten.
Das ist auch mein Eindruck. Männer, die von üblichen Männlichkeitsbildern abweichen, werden nach wie vor marginalisiert.
Männer, die den Leitbildern des Patriarchats nicht entsprechen oder diese sogar verweigern, werden fertig gemacht.
Ja, genau das habe ich ja auch kritisiert. Und dass man da wirklich schon im Kleinkinderalter anfangen muss, Rollenklischees für die Kinder aufzulösen. Es darf für Jungs und Männer nicht länger ein gefühlter Abstieg/Verschlechterung sein wenn sie ehemals eher weiblich stigmatisierte Bereiche und Eigenschaften für sich annehmen. Das ist nämlich der entscheidende Schritt der noch zur Gleichberechtigung fehlt.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von StaplerGiraffe »

Giebenrath hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:41
Mediin hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:20 "Geschlechterrollen" wurden nur für Frauen aufgelöst.
Männer haben sich nach wie vor an Ihre zu halten.
Das ist auch mein Eindruck. Männer, die von üblichen Männlichkeitsbildern abweichen, werden nach wie vor marginalisiert.
Männer, die den Leitbildern des Patriarchats nicht entsprechen oder diese sogar verweigern, werden fertig gemacht.
Es könnte mich nicht weniger interessieren, was ein imaginäres "Patriarchat" für Leitbilder hat, und was es von mir hält.
Es sind die ganz normalen Menschen auf der Straße, die dich geringer einschätzen, wenn du als Mann kein durchsetzungsfähiger, muskulöser Ernährer bist, und noch dazu womöglich dein Leben nicht für Frauen opfern würdest.
Nonkonformist

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Nonkonformist »

Ich habe dieses patriarchales macho-bild gehasst wie ich meinen vater, der dieses bild verkörpert hat, gehasst habe.
Glaube dass das patriarchat eine der hauptgünde ist, wieso der menschheit so primitiv und beschissen ist wie sie ist.

Ich wollte der gegensatz davon sein.
Aufs gymnasium bereits.

Habe trotzdem liebesgeständnisse bekommen.
Damals auch von mitschülerinnen die zum teil zeuge davon waren das ich gemobbt würde.

Ich bezweiffele ob frauen wirklich patriarchale männer wollen.
Mit sicherheit nicht alle.

Es waren eher nur die mobber die von diesen patriarchalen rollenbilder geflascht waren und alle nieder gemacht habebn die da nicht mitgemacht haben. Es sind vor allem machos die machos verehren.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 07 Sep 2020 09:15, insgesamt 2-mal geändert.
StaplerGiraffe

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von StaplerGiraffe »

Die Existenz eines Patriarchates ist nichts weiter als eine gesellschaftlich akzeptierte Verschwörungstheorie.
Wundert mich aber nicht, dass sie auf diesem Forum so große Verbreitung findet.
t385

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von t385 »

Pass dich halt an, anstatt rumzujammern?
t385

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von t385 »

Blau hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:58 Ja, genau das habe ich ja auch kritisiert. Und dass man da wirklich schon im Kleinkinderalter anfangen muss, Rollenklischees für die Kinder aufzulösen. Es darf für Jungs und Männer nicht länger ein gefühlter Abstieg/Verschlechterung sein wenn sie ehemals eher weiblich stigmatisierte Bereiche und Eigenschaften für sich annehmen. Das ist nämlich der entscheidende Schritt der noch zur Gleichberechtigung fehlt.
Welche und wie viele Frauen stehen denn auf Männer mit weiblichen Eigenschaften?
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Giebenrath
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Giebenrath »

Untergeordnete Männlichkeit: beschreibt jene Form der Männlichkeit, die von der hegemonialen Männlichkeit untergeordnet positioniert wird. Die auffallendste untergeordnete Männlichkeit ist laut Connell die schwule Männlichkeit, wobei auch andere Männlichkeiten untergeordnet werden: So z.B. die Transmännlichkeit, andere geschlechtliche Identitäten, aber auch Männlichkeitskonstruktionen, die nicht der hegemonialen Norm entsprechen. Dies wird bspw. durch Schimpfwörter, die diese untergeordneten Männlichkeiten beschreiben sollen, verdeutlicht: „Schwächling, Schlappschwanz, Muttersöhnchen, Waschlappen […]“ usw. (ebd., 132). Connell betont an selber Stelle eine „symbolische Nähe zum Weiblichen“. Dies impliziert die patriarchale Auffassung, dass weiblich nicht nur mit nicht-männlich, sondern auch mit schwach assoziiert wird. Exemplarische beleidigende Sätze für eine solche Beschreibung sind bspw.: „Du Pussy“ oder „Du weinst wie ein Mädchen“.
http://emafrie.de/kritische-maennlichkeit-2/
Schüchterne und "schwache" Männer werden nicht mit heterosexueller Männlichkeit assoziert.
Zuletzt geändert von Giebenrath am 07 Sep 2020 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

t385 hat geschrieben: 07 Sep 2020 09:47
Blau hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:58 Ja, genau das habe ich ja auch kritisiert. Und dass man da wirklich schon im Kleinkinderalter anfangen muss, Rollenklischees für die Kinder aufzulösen. Es darf für Jungs und Männer nicht länger ein gefühlter Abstieg/Verschlechterung sein wenn sie ehemals eher weiblich stigmatisierte Bereiche und Eigenschaften für sich annehmen. Das ist nämlich der entscheidende Schritt der noch zur Gleichberechtigung fehlt.
Welche und wie viele Frauen stehen denn auf Männer mit weiblichen Eigenschaften?
Das kommt darauf an... ich hatte weiter oben schon geschrieben, dass ich es immer toll finde, wenn Männer klassische Frauendomänen für sich entdecken, also beispielsweise als Erzieher arbeiten. Ein Freund von mir aus Norwegen ist übrigens Erzieher, und sein oberstes Credo in der Kindererziehung ist, die Kinder wo immer möglich dazu zu motivieren, stereotype Rollenmuster zu durchbrechen :daumen:
Ich persönlich bewundere: Männer, die eben nicht klassische "Männer-Hobbies" wie Autos und Fußball haben, die sich im sozialen oder ökologischen Bereich engagieren, die diesen ganzen dämlichen Wettbewerb zwischen Männern wer toller/stärker/größer/was auch immer ist nicht mitmachen, die kein Problem damit haben auch über Gefühle oder Träume zu sprechen, die zu ihren Schwächen und Vorlieben stehen, kurz: die einfach authentisch sind und nicht um jeden Preis "stark" erscheinen wollen. Denn das sind die wirklich starken Männer ;)

Ich vermute, dass auf sowas letztendlich alle Frauen stehen, die gut für sich selber sorgen können, und das ist wahrscheinlich die überwältigende Mehrheit. Dieses Macho-Gehabe zwischen Männern ist übrigens wahnsinnig anstrengend für alle beteiligten, auch für die Frauen. ;)
Melli

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Melli »

t385 hat geschrieben: 07 Sep 2020 09:47Welche und wie viele Frauen stehen denn auf Männer mit weiblichen Eigenschaften?
Hier, hier! 🙋🏾‍♀️

Aber stellen wir uns mal ganz dumm: was ist ein Mann, was ist eine Frau, was sind männliche Eigenschaften, was sin weibliche Eigenschaften, und wie sieht es mit welchen weiteren Geschlechtern aus?

"Ökonomische Rollen" finde ich persönlich nicht so spannend. Es gibt natürlich noch eine Reihe gesellschaftlicher Rechte und Pflichten, die nach Geschlechtern verschieden sind. Also etwa Wehrpflicht (in Staaten, in denen es die noch gibt), wer wen heiraten darf (wenn es keine "Ehe für alle" gibt), Rente etc.

Patriarchat, eh? Jeder bildet sich ein, er wüßte, "was das ist" :(
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kreisel
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von kreisel »

Melli hat geschrieben: 07 Sep 2020 10:13
t385 hat geschrieben: 07 Sep 2020 09:47Welche und wie viele Frauen stehen denn auf Männer mit weiblichen Eigenschaften?
Hier, hier! 🙋🏾‍♀️
Ich auch . Sollte nur nicht an meine Mutter erinnern :omg:, wobei das abschreckende hier nicht
die weiblichen Eigenschaften waren; wären die mal mehr rausgekommen

Klischees sind schon eher nervtötend und auch so leer.
Melli hat geschrieben:Aber stellen wir uns mal ganz dumm: was ist ein Mann, was ist eine Frau, was sind männliche Eigenschaften, was sin weibliche Eigenschaften, und wie sieht es mit welchen weiteren Geschlechtern aus?
Das finde ich nicht so leicht zu beantworten. Da sind bekannte Schemen doch vertrauter und man sieht sie
öfters.
LaraMarie

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

Mediin hat geschrieben: 07 Sep 2020 09:01
Giebenrath hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:41
Mediin hat geschrieben: 07 Sep 2020 08:20 "Geschlechterrollen" wurden nur für Frauen aufgelöst.
Männer haben sich nach wie vor an Ihre zu halten.
Das ist auch mein Eindruck. Männer, die von üblichen Männlichkeitsbildern abweichen, werden nach wie vor marginalisiert.
Männer, die den Leitbildern des Patriarchats nicht entsprechen oder diese sogar verweigern, werden fertig gemacht.
Es könnte mich nicht weniger interessieren, was ein imaginäres "Patriarchat" für Leitbilder hat, und was es von mir hält.
Es sind die ganz normalen Menschen auf der Straße, die dich geringer einschätzen, wenn du als Mann kein durchsetzungsfähiger, muskulöser Ernährer bist, und noch dazu womöglich dein Leben nicht für Frauen opfern würdest.
Da kennst du aber echt komische normale Menschen auf der Straße ;)