Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

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Freundschaft zw. Mann und Frau möglich?

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Hanuta

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Hanuta »

Deep hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:21 Tja, die viel gepriesene "Männerfreundschaft", die angeblich ein ganzes Leben lang hält. Zum saufen und scheiße labern haben meine Kumpels (und Ex-Kumpels) ganz gut funktioniert, aber wenn man ein Problem hatte, oder wenn es generell einem nicht so gut ging, da waren die plötzlich alle verschwunden und haben sich nen Dreck für dich interessiert. Da ging es letztendlich eh nur um Schwanzvergleiche, Schwäche und Emotionen darf man ja unter "Männern" nicht zeigen. Der Mensch als solches ist uninteressant. Frag mich dann, wozu brauch ich dann solche "Kumpels"?
Da kennst du vermutlich einfach die falschen Leute. Ich habe einige wenige enge Freunde und mit denen kann ich über alles reden und die sind auch immer sofort zur Stelle, wenn ich deren Hilfe mal benötige. Meist ist es aber so, dass sie von sich aus fragen, ob ich denn Hilfe brauche.
Milkman hat geschrieben: 11 Sep 2020 13:07
Hanuta hat geschrieben: 10 Sep 2020 14:07 Denkt ihr eine "echte Freundschaft" zwischen Mann und Frau ist möglich, wenn beide Single sind und mindestens einer den anderen attraktiv findet?
Die Antwort gibst du dir mit diesem Zusatzparameter ja schon selbst.
Findet nur einer den anderen attraktiv, und das beruht nicht auf Gegenseitigkeit, wird dieser eine in nder Freundschaft leiden.
Oder wenn beide einander attraktiv finden, das aber aus irgendwelchen Gründen nicht zu einer Beziehung führt.

Ich kannte schon etliche Frauen, die ich nicht im geringsten attraktiv fand, die ich aber als gute Freundinnen und Gesprächs- und Freizeitpartnerinnen geschätzt habe. Und von denen ich ausgehen darf, dass sie es umgekehrt genauso gesehen haben.
Es gibt in dieser Diskussion kein richtiges "Ja" oder "Nein".
Mariquita hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:02 Dass Freundschaft zwischen Männern und Frauen nicht möglich sei, weil die körperliche Anziehung dem im Weg stünde, halte ich für Quatsch. Man steht doch nicht automatisch auf jemanden des anderen Geschlechts, nur weil er eben dem anderen Geschlecht angehört? Du liebe Güte, das wäre ja anstrengend! Da könnte ja kein Mann mehr irgendwo einkaufen, keine Frau ihr Auto reparieren lassen ohne wuschig zu werden...
Du merkst scheinbar gar nicht wie viele Männer nur mit Frauen "befreundet" sind, weil sie sich insgeheim hoffen, dass aus ihnen noch ein Paar wird. ;)
Mariquita hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:02 Manche Männer glauben aber scheinbar, es sei "unmännlich" mit Frauen befreundet zu sein. So interpretiere ich manche Aussagen jedenfalls.
Ich glaube genau das Gegenteil ist der Fall. Jemand der viele weibliche Freundinnen hat, hat auch ein "hohes" Ansehen, wenn derjenige nicht gerade homosexuell ist.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 14:16 Du musst dir nicht die Zuneigung zu ihr abtrainieren, sondern nur die Erwartung/Hoffnung dass sie jemals erwidert wird.
Funktioniert das denn in der Praxis?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mein Interesse "abtrainieren" kann, wenn das Interesse erst dafür gesorgt hat, dass näher an sie ranrücke.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 13:29 Aber nur weil jemand darunter leidet, bedeutet dass doch nicht dass die Freundschaft unterm Strich ein Verlust für ihn sein muss, weil sie ihn gleichzeitig auch glücklich machen kann.

Das erfordert emotional natürlich deutlich mehr Aufwand, und auch eine gewisse Behutsamkeit im Umgang mit dem anderen, aber es ist möglich.
Ich sehe eine "Freundschaft" wo ein Teil leiden muss, um ein bisschen Glück zu erfahren nicht als wahre Freundschaft.
Da würde ich mir lieber jemanden suchen, wo ich nur das Glück spüre und nicht leiden muss.

Der letzte Absatz irritiert mich ein wenig. Ich finde gerade in einer Freundschaft sollte man auf Augenhöhe kommunizieren. Der Absatz suggeriert aber, dass eine Person am längeren Hebel sitzt und deswegen auf den anderen aufpassen muss.

Das generelle Bild was ich jetzt durch diesen Kommentar habe ist ein Mann, der gerne etwas mit der Frau haben will, aber die Frau nicht mit ihm. Den Mann wirft das zurück, wenn sie mal mit anderen Männern verkehrt oder sogar mit ihnen intim wird(Leid), aber auf der anderen Seite hat er mal die Aufmerksamkeit einer Frau, die er attraktiv findet und sie verbringt öfters Zeit mit ihm alleine und das kennt er so nicht(Glück).
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Deep »

Hanuta hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:32
Deep hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:21 Tja, die viel gepriesene "Männerfreundschaft", die angeblich ein ganzes Leben lang hält. Zum saufen und scheiße labern haben meine Kumpels (und Ex-Kumpels) ganz gut funktioniert, aber wenn man ein Problem hatte, oder wenn es generell einem nicht so gut ging, da waren die plötzlich alle verschwunden und haben sich nen Dreck für dich interessiert. Da ging es letztendlich eh nur um Schwanzvergleiche, Schwäche und Emotionen darf man ja unter "Männern" nicht zeigen. Der Mensch als solches ist uninteressant. Frag mich dann, wozu brauch ich dann solche "Kumpels"?
Da kennst du vermutlich einfach die falschen Leute. Ich habe einige wenige enge Freunde und mit denen kann ich über alles reden und die sind auch immer sofort zur Stelle, wenn ich deren Hilfe mal benötige. Meist ist es aber so, dass sie von sich aus fragen, ob ich denn Hilfe brauche.
Denke ich auch. Ich frage mich halt nur warum. Warum das halt immer wieder nur bei Männern bei mir so ist aber nicht bei Frauen. :verwirrt:
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Menelaos »

Hanuta hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:32
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 14:16 Du musst dir nicht die Zuneigung zu ihr abtrainieren, sondern nur die Erwartung/Hoffnung dass sie jemals erwidert wird.
Funktioniert das denn in der Praxis?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mein Interesse "abtrainieren" kann, wenn das Interesse erst dafür gesorgt hat, dass näher an sie ranrücke.
Wie gesagt, nicht das Interesse, nur die Erwartung dass es erwidert wird. Und ja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es funktioniert, aber mein Interesse an ihr war ursprünglich auch rein freundschaftlich, obwohl ich recht schnell gemerkt hab dass sie mir auch gefällt.
Ich sehe eine "Freundschaft" wo ein Teil leiden muss, um ein bisschen Glück zu erfahren nicht als wahre Freundschaft.
Da würde ich mir lieber jemanden suchen, wo ich nur das Glück spüre und nicht leiden muss.
Du verdrehst hier was ich versucht habe deutlich zu machen: Das Glück muss das Leid überwiegen.
Der letzte Absatz irritiert mich ein wenig. Ich finde gerade in einer Freundschaft sollte man auf Augenhöhe kommunizieren. Der Absatz suggeriert aber, dass eine Person am längeren Hebel sitzt und deswegen auf den anderen aufpassen muss.
Oh, da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meint dass der Verliebte aufpassen muss, beispielsweise indem er sich der Realität bewusst wird, und seine Erwartungen entsprechend kontrolliert. Außerdem muss er mit zweideutigem Verhalten aufpassen, auch wenn es von der anderen Seite ausgeht. Ich beispielsweise würde mein Möglichstes tun um zu vermeiden meine Freundin zu berühren, geschweige denn sie zu umarmen, selbst wenn es nur freundschaftlich ist.
Das generelle Bild was ich jetzt durch diesen Kommentar habe ist ein Mann, der gerne etwas mit der Frau haben will, aber die Frau nicht mit ihm. Den Mann wirft das zurück, wenn sie mal mit anderen Männern verkehrt oder sogar mit ihnen intim wird(Leid), aber auf der anderen Seite hat er mal die Aufmerksamkeit einer Frau, die er attraktiv findet und sie verbringt öfters Zeit mit ihm alleine und das kennt er so nicht(Glück).
Ich leide manchmal schon darunter nicht mit ihr zusammen zu sein, und das nie sein zu können. Aber ich kenne ihren Freund und leide nicht im Geringsten daran sie mit ihm zusammen ist, paradoxerweise eher im Gegenteil. Sie ist glücklich mit ihm. Viel schlimmer wäre es wenn sie nicht glücklich wäre, oder ich ihn nicht respektieren könnte. (in dem Fall wären wir allerdings auch wieder beim Szenario dass ich von der Möglichkeit ausgehen könnte dass sie bald wieder Single ist, und ich daher Chancen hätte)
Und ja, ich freue mich wenn sie mir zeigt dass sie mich mag, und Zeit mit mir verbringt, und meine Gefühle spielen da sicher eine Rolle. Aber ich prüfe regelmäßig was das unterm Strich mit mir macht, und bisher bin ich vordringlich happy damit. Es motiviert mich außerdem mich nach anderen Frauen umzusehen, denn wenn jemand anders ihren Platz einnimmt, werde ich sie vielleicht nicht mehr gar so sehr mögen, aber es wird wieder einfacher die Freundschaft zu bewahren, und weder sie noch ich werden meine Motive für gemeinsame Unternehmungen hinterfragen müssen.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Mariquita »

Die Übergänge sind auch manchmal fliessend. Ich fand und finde es auch nicht weiter schlimm, wenn zwischen befreundeten Singles mal was läuft. Damit ist dann zwar nicht immer so leicht umzugehen, je nachdem wie man da gelagert ist, aber wenn man da ehrlich miteinander umgeht ist das schon lebbar ohne Dramen.
Dieses Modell Freundschaft+ finde ich allerdings eher befremdlich, zumindest nachdem, was ich so sehe. Mit "Freundschaft" hat das meist nichts zu tun, bzw. Freunde würden sich nicht so mies behandeln, wie das dann in der Praxis öfter der Fall ist.
Mariquita

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Mariquita »

Esperanza hat geschrieben: 10 Sep 2020 19:27
cama hat geschrieben: 10 Sep 2020 15:55 Von dieser berühmt-berüchtigten Anziehung zwischen Mann und Frau bekomme ich wohl eher wenig mit, von daher weiß ich nicht, wie du meine Antwort einordnen willst, aber gut:
Ich glaube, Freundschaften zwischen Männern und Frauen kann es geben. Daß irgendwann mal irgendeine sexuelle Spannung da ist, ist doch kein Hinderungsgrund. Wenn natürlich einer unsterblich verliebt ist und der andere hat einfach kein Interesse, dann geht es nicht. Aber so ganz grundsätzlich schon.
+1

Eigentlich habe ich nur Freundinnen. Liegt wohl daran, dass ich lieber das Haus putzen würde als mir ein Fussballspiel anzusehen.
Aber ich hatte mal einige Jahre einen besten Freund, dem ich alles erzählen konnte. Dann hat er sich verliebt und ich war auf einmal unwichtig/unsichtbar. Daran knabbere ich heute noch. Aber generell ist es bei genug Gemeinsamkeiten schon möglich. Warum auch nicht.
Autsch. Ja, das passiert. Besonders wenn die Partnerin zur Eifersucht neigt. Allerdings ist mir das mit "besten Freundinnen" schon unzählige Male so gegangen. Neue Beziehung, und man war plötzlich Luft.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Daniog »

Eneraia hat geschrieben: 11 Sep 2020 09:04
Daniog hat geschrieben: 10 Sep 2020 20:56 Mit meinem OdB war ich bevor wir zusammenkamen über 20 Jahre befreundet. Es gab Zeiten da waren wir sehr dick befreundet.

Mit einer Studienkollegin bin ich sehr gut befreundet. Wir kennen uns inzwischen auch schon fast 20 Jahre.

ich denke, wenn der männliche Part verpartnert ist, kann es eventuell, kritisch werden, wenn die Partnerin eifersüchtig ist.

Mein OdB kennt die Freundin noch nicht, ich werde sie ihr aber irgendwann vorstellen.
Klappt sicher. Vor allem falls die Studienkollegin ebenfalls einen Partner hat.
ich denke auch, dass die zwei sich verstehen
Nonkonformist

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Nonkonformist »

Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:57
Hanuta hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:32 Ich sehe eine "Freundschaft" wo ein Teil leiden muss, um ein bisschen Glück zu erfahren nicht als wahre Freundschaft.
Da würde ich mir lieber jemanden suchen, wo ich nur das Glück spüre und nicht leiden muss.
Du verdrehst hier was ich versucht habe deutlich zu machen: Das Glück muss das Leid überwiegen.
Auch wann ich lieber in der kumpelschiene war als gar nichts, war das doch immer extrem schmerzhaft.
Meine kumpelfreundschaften sind die quelle für meinen schönsten, aber auch für meinen schlimmsten erinnerungen.

Aber ja, tausendmal lieber in einen kumpelschiene mit einen unerreichbaren OdB den ich von herzen liebe, als in einen liebelose beziehung mit einen notnagel den ich gar nicht will.
Milkman

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Milkman »

Hanuta hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:32 Es gibt in dieser Diskussion kein richtiges "Ja" oder "Nein".
Meine Antwort auf deine Eingangsfrage habe ich dir nach bestem Wissen und Gewissen gegeben - und du hast sie sogar zitiert.
Ich glaube au h nicht, dass es zielführend ist, wenn du selbst entscheidest, welche Antworten du in deiner Diskussion haben willst.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 14:16 Du musst dir nicht die Zuneigung zu ihr abtrainieren, sondern nur die Erwartung/Hoffnung dass sie jemals erwidert wird. Tust du das nicht, dann wirst du dir die ganze Zeit wünschen dass all ihre Beziehungen mit anderen Männern scheitern, denn nur dann besteht ja Hoffnung für dich. Wenn du dir aber im Grunde genommen wünschst dass sie unglücklich ist, was für eine Liebe ist das dann die du empfindest, und was für eine Freundschaft besteht zwischen euch eigentlich?
Sicher ist das ein Stück weit bittersüße Freude, aber unterm Strich kann das dennoch positiv sein.
Na ja, das klingt sehr salomonisch, aber wie realistisch ist es denn?

Da ist eine Frau, die du gern hast und toll findest und mit der du gern zusammen wärst. Sie will dich aber nur als Kumpel. Glaubst du, du kannst dir irgendwann verstandesmäßig einfach klarmachen, dass deine Hoffnungen umsonst sind, und eure Freundschaft weiterlaufen lassen?
Wirst du sie nicht weiterhin begehren? Wird es dir nicht immer einen Stich versetzen, wenn sie was mit einem anderen Typen hat?
Nonkonformist

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Nonkonformist »

Milkman hat geschrieben: 12 Sep 2020 11:28 Na ja, das klingt sehr salomonisch, aber wie realistisch ist es denn?

Da ist eine Frau, die du gern hast und toll findest und mit der du gern zusammen wärst. Sie will dich aber nur als Kumpel. Glaubst du, du kannst dir irgendwann verstandesmäßig einfach klarmachen, dass deine Hoffnungen umsonst sind, und eure Freundschaft weiterlaufen lassen?
Wirst du sie nicht weiterhin begehren? Wird es dir nicht immer einen Stich versetzen, wenn sie was mit einem anderen Typen hat?
+1

Liebe/verliebtheit war - für mich jedemfalls - noch nie etwas rationelles pragmatisches, aber immer etwas rein emotionales.
Etwas das mir unfreiwillig und unbeabsichtigt passiert, aber ab dann nicht mehr weggeht.
Und meine gefühle lassen sich nicht vom ratio verirren.
Die haben deren eigenen regeln.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Menelaos »

Milkman hat geschrieben: 12 Sep 2020 11:28 Na ja, das klingt sehr salomonisch, aber wie realistisch ist es denn?

Da ist eine Frau, die du gern hast und toll findest und mit der du gern zusammen wärst. Sie will dich aber nur als Kumpel. Glaubst du, du kannst dir irgendwann verstandesmäßig einfach klarmachen, dass deine Hoffnungen umsonst sind, und eure Freundschaft weiterlaufen lassen?
Wirst du sie nicht weiterhin begehren? Wird es dir nicht immer einen Stich versetzen, wenn sie was mit einem anderen Typen hat?
Bisher funktionierts ganz gut. Wenn sich das ändert, ändere ich womöglich meine Haltung.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Hanuta »

Milkman hat geschrieben: 12 Sep 2020 11:28 Ich glaube au h nicht, dass es zielführend ist, wenn du selbst entscheidest, welche Antworten du in deiner Diskussion haben willst.
Tue ich ja nicht. Ich antwortete auf den Teil, dass ich mir die ja Frage selbst beantworte. Da wollte ich nur klarstellen, dass es für mich keine eindeutige Antwort in dieser Diskussion gibt.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:57 Du verdrehst hier was ich versucht habe deutlich zu machen: Das Glück muss das Leid überwiegen.
Ich hab das schon verstanden. Ich habe aber gesagt, dass man in einer Freundschaft nicht leiden sollte.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:57 Oh, da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meint dass der Verliebte aufpassen muss, beispielsweise indem er sich der Realität bewusst wird, und seine Erwartungen entsprechend kontrolliert. Außerdem muss er mit zweideutigem Verhalten aufpassen, auch wenn es von der anderen Seite ausgeht. Ich beispielsweise würde mein Möglichstes tun um zu vermeiden meine Freundin zu berühren, geschweige denn sie zu umarmen, selbst wenn es nur freundschaftlich ist.
Ja, das habe ich auch verstanden. Nur bin ich der Auffassung, dass wenn jemand extrem darauf achten muss - was meiner Meinung nach sowieso praktikabel ist - es keine gute Basis für eine Freundschaft sein kann. Es wäre doch besser wenn man auf sowas nicht achten müsste. Meine beste Freundin kann ich umarmen, berühren, Händchen halten und sogar im Raum bleiben, wenn sie sich gerade umzieht. Ab und zu "flirten" wir auch einfach so bzw. necken uns. Das ist locker und ich kann mir sicher sein, dass weder von ihrer noch meiner Seite etwas ernstes dran ist.
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:57 Ich leide manchmal schon darunter nicht mit ihr zusammen zu sein, und das nie sein zu können. Aber ich kenne ihren Freund und leide nicht im Geringsten daran sie mit ihm zusammen ist, paradoxerweise eher im Gegenteil. Sie ist glücklich mit ihm. Viel schlimmer wäre es wenn sie nicht glücklich wäre, oder ich ihn nicht respektieren könnte. (in dem Fall wären wir allerdings auch wieder beim Szenario dass ich von der Möglichkeit ausgehen könnte dass sie bald wieder Single ist, und ich daher Chancen hätte)
Und ja, ich freue mich wenn sie mir zeigt dass sie mich mag, und Zeit mit mir verbringt, und meine Gefühle spielen da sicher eine Rolle. Aber ich prüfe regelmäßig was das unterm Strich mit mir macht, und bisher bin ich vordringlich happy damit. Es motiviert mich außerdem mich nach anderen Frauen umzusehen, denn wenn jemand anders ihren Platz einnimmt, werde ich sie vielleicht nicht mehr gar so sehr mögen, aber es wird wieder einfacher die Freundschaft zu bewahren, und weder sie noch ich werden meine Motive für gemeinsame Unternehmungen hinterfragen müssen.
Ich stelle mir das echt schwierig vor mir rational zu erklären, dass ich mich für sie ja freuen sollte, wenn ich eigentlich selbst derjenige sein will mit der sie zusammen ist.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Mariquita »

Ich glaube nicht, dass ich es mir antun wollte mit einem Mann befreundet zu sein, ich den ich verliebt bin, und der das nicht erwidert. Ich weiß auch nicht, wie ich es handhaben würde, wenn ich mich auf einmal in einen guten Freund verlieben würde. Die Freundschaft dann aus Selbstschutz zu beenden erscheint mir ebenso absurd wie bei jedem Treffen zu leiden und mich für sein Liebesglück freuen zu müssen.
Habe ich zum Glück noch nicht erlebt.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Hanuta »

Mariquita hat geschrieben: 12 Sep 2020 15:41 Ich glaube nicht, dass ich es mir antun wollte mit einem Mann befreundet zu sein, ich den ich verliebt bin, und der das nicht erwidert. Ich weiß auch nicht, wie ich es handhaben würde, wenn ich mich auf einmal in einen guten Freund verlieben würde. Die Freundschaft dann aus Selbstschutz zu beenden erscheint mir ebenso absurd wie bei jedem Treffen zu leiden und mich für sein Liebesglück freuen zu müssen.
Habe ich zum Glück noch nicht erlebt.
Habe ich erlebt und will ich auch nie wieder erleben, weil man so viel Zeit und Energie in jemanden steckt, der letztendlich sowieso nicht an einer Beziehung mit einem interessiert ist. Da stecke ich die Mühe lieber in Menschen, wo sich was entwickeln könnte.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Mariquita »

Was ich allerdings erlebt habe in jungen Jahren, war so ein Freundschaft+ Dingens, bei dem ich unsterblich verknallt war, er aber nicht.
Nur, dass es damals eben noch nicht Freundschaft + hieß.

Puh, das ist heute zwar alles vergeben und vergessen, ich empfinde schon lange nur noch freundschaftlich für diesen Mann (wir kennen uns über 30 Jahre), aber so eine Erfahrung brauche ich nie wieder!
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von kreisel »

Eigentlich denke ich, es könnte funktionieren. Aber wenn man viel Zeit verbringt, entstehen ggf. doch noch andere "Vibes"?
Ich hatte mal vom Ehrenamt aus jemanden kennengelernt, der zu dem Zeitpunkt total in der Krise war, Ehefrau schwer krank
und dann hat sie sich in ihren Guru verliebt und war weg. Dieser Mann hatte für mich vorher ein Bilderbuchleben. Frau, Kinder,
seine Selbständigkeit verwirklicht, der war relaxed, kiffte immer noch ab und an mit seiner 68er Mutter und machte viel Musik,
spielte Theater, extrovertiert.

Bei diesem Ehrenamt kam man sich emotional schon näher bzw lernte in der Supervisionsgruppe die Schwächen
kennen usw. Darum ergab sich halt irgendwie eine Freundschaft / Bekanntschaft, man unternahm mal was
und tauschte sich über die Situation so aus.

Dieser Mann war für mich einfach meilenweit weg - Ehe noch nicht überwunden, richtig selbständig und locker, und
ich unbedarft, verkrampft, psychisch am Ende, nicht wirklich offen und meiner sicher.

Ich hatte auch eher das Gefühl, er verhielt sich wie ein väterlicher Freund, und dann wollte er mich irgendwann aktivieren
und aufmuntern, dass ich ja mit in seine Theatergruppe könnte oder mit Musik machen; und letztendlich wollte er sogar
seine Selbständigkeit um einen Zweig, und mich da mit reinnehmen. :gruebel: :gruebel:
Das fand ich schon ein bisschen ZU involviert, wenn wohl auch nett gemeint.

Und irgendwann drehten sich die Vorzeichen- er wollte Musik machen abends am See incl. Bootsfahrt
und musterte mich bei Treffen von oben bis unten :gruebel:
Hab ich nicht richtig kapiert und realisieren können, zumal ich in meinem Kopf eh immer bei unerreichbaren OdBs
war und sonst nix auf die Reihe bekommen hab.

Irgendwann stellte sich auch heraus, dass dieser Mann eher so auf Rache gegenüber seiner Frau aus war und erstmal
so seinen weiblichen Freundeskreis durchv...(..amselte). nunja.

Ansonsten- andersrum hab ich das schon öfters erlebt, unglücklich verliebt zu sein in einen Freund / Bekannten.
Das ist immer Strohhalm und niederschmetternd zugleich, ich finde es schwer auszuhalten. :sadwoman:
Neutraler und etwas weniger persönlich involviert ist dann schon besser.
Grundsätzlich könnte es wohl schon gehen als Freundschaft zwischen Mann und Frau. (denke ich, hoffe ich mal).
Aber halt wirklich mit neutralen Vorzeichen.
Zuletzt geändert von kreisel am 12 Sep 2020 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Menelaos »

Hanuta hat geschrieben: 12 Sep 2020 15:25
Menelaos hat geschrieben: 11 Sep 2020 15:57 Du verdrehst hier was ich versucht habe deutlich zu machen: Das Glück muss das Leid überwiegen.
Ich hab das schon verstanden. Ich habe aber gesagt, dass man in einer Freundschaft nicht leiden sollte.
Nur würde ich ohne diese Freundschaft dennoch darunter leiden nicht mit ihr zusammen sein zu können, ich hätte aber nicht die positiven Gefühle die ich durch unsere Freundschaft genießen kann.
Ja, das habe ich auch verstanden. Nur bin ich der Auffassung, dass wenn jemand extrem darauf achten muss - was meiner Meinung nach sowieso praktikabel ist - es keine gute Basis für eine Freundschaft sein kann. Es wäre doch besser wenn man auf sowas nicht achten müsste. Meine beste Freundin kann ich umarmen, berühren, Händchen halten und sogar im Raum bleiben, wenn sie sich gerade umzieht. Ab und zu "flirten" wir auch einfach so bzw. necken uns. Das ist locker und ich kann mir sicher sein, dass weder von ihrer noch meiner Seite etwas ernstes dran ist.
Ich muss nicht extrem darauf achten, nur ein wenig. Ein großer Umarmer bin ich sowieso nicht, auch nicht bei all meinen anderen Freunden, also verliere ich da nichts.
Ich stelle mir das echt schwierig vor mir rational zu erklären, dass ich mich für sie ja freuen sollte, wenn ich eigentlich selbst derjenige sein will mit der sie zusammen ist.
Ich muss mir das nicht rational erklären, ich freue mich einfach... na sagen wir in dem Punkt bin ich eher erleichtert. Ich freue mich allgemein dass sie glücklich ist, und bin erleichtert dass sie nicht einsam ist.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Mariquita »

Mariquita hat geschrieben: 12 Sep 2020 15:41 Ich glaube nicht, dass ich es mir antun wollte mit einem Mann befreundet zu sein, ich den ich verliebt bin, und der das nicht erwidert. Ich weiß auch nicht, wie ich es handhaben würde, wenn ich mich auf einmal in einen guten Freund verlieben würde. Die Freundschaft dann aus Selbstschutz zu beenden erscheint mir ebenso absurd wie bei jedem Treffen zu leiden und mich für sein Liebesglück freuen zu müssen.
Habe ich zum Glück noch nicht erlebt.
So jetzt zitiere ich mich mal selbst.
Was der Mensch alles verdrängen kann...
Natürlich habe ich das schon erlebt und zwar 2014 im Urlaub. Da habe ich mich so was von Hals über Kopf in einen einheimischen Taxifahrer verliebt und war einige Jahre mit ihm "befreundet". Nicht zur Nachahmung empfohlen! Tut echt weh.
Milkman

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Milkman »

Menelaos hat geschrieben: 12 Sep 2020 16:43 Ich muss mir das nicht rational erklären, ich freue mich einfach... na sagen wir in dem Punkt bin ich eher erleichtert. Ich freue mich allgemein dass sie glücklich ist, und bin erleichtert dass sie nicht einsam ist.
Ich stelle jetzt einfach mal frech eine Theorie auf: Kann es sein, dass du deswegen erleichtert bist, dass sie einen Freund hat, weil du dann nicht in die Situation kommst, einen Vorstoß bei ihr wagen zu müssen?

Sie ist vergeben, also kannst du sie gefahrlos aus der Ferne begehren und dich mit der Freundschaft begnügen, die sie dir schenkt. Und dir nebenher noch gratulieren, dass du so ein guter Kerl bist, der sich für sie so über ihre Beziehung freut.

Du bist erleichtert, dass sie nicht einsam ist. Wäre sie es - tja, was wäre dann? Dann müsstest du Farbe bekennen.
Hanuta

Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Hanuta »

Menelaos hat geschrieben: 12 Sep 2020 16:43 Nur würde ich ohne diese Freundschaft dennoch darunter leiden nicht mit ihr zusammen sein zu können, ich hätte aber nicht die positiven Gefühle die ich durch unsere Freundschaft genießen kann.
Als ich damals in ähnlicher Situation war, waren die positiven Gefühle nur positiv für mich, weil ich damit eine potentielle Möglichkeit verbunden hatte, dass es doch eine gemeinsame Zukunft mit uns geben könnte. Immerhin waren die Momente für uns beide ja schön. So meine Annahme zumindest.
Menelaos hat geschrieben: 12 Sep 2020 16:43 Ich muss nicht extrem darauf achten, nur ein wenig. Ein großer Umarmer bin ich sowieso nicht, auch nicht bei all meinen anderen Freunden, also verliere ich da nichts.
Wäre es nicht ein besserer Umstand, wenn man gar nicht darauf achten müsste?
Menelaos hat geschrieben: 12 Sep 2020 16:43 Ich muss mir das nicht rational erklären, ich freue mich einfach... na sagen wir in dem Punkt bin ich eher erleichtert. Ich freue mich allgemein dass sie glücklich ist, und bin erleichtert dass sie nicht einsam ist.
Hört sich für mich irgendwie unglaublich an.
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Re: Echte Freundschaft zw. Mann u. Frau möglich?

Beitrag von Menelaos »

Milkman hat geschrieben: 13 Sep 2020 13:59 Ich stelle jetzt einfach mal frech eine Theorie auf: Kann es sein, dass du deswegen erleichtert bist, dass sie einen Freund hat, weil du dann nicht in die Situation kommst, einen Vorstoß bei ihr wagen zu müssen?
Es ist vermutlich eher die Erinnerung an die Frau vor ihr, ein sehr schüchternes, sehr zerbrechliches Wesen. Im Rückblick glaube ich dass sie meine Zuneigung erwidert hat, aber wir waren beide zu schüchtern etwas zu sagen, und ich frage mich bis heute was aus ihr geworden ist, und ob ich ihr durch meine Feigheit geschadet hab. Ich bin inzwischen in der Lage diese Gedanken zu unterdrücken, bzw. zumindest teilweise meinen Frieden damit zu machen, aber rein gefühlsmäßig ist dabei ein Teil von mir gestorben.
Noch einmal so intensive Gefühle für einen Menschen zu haben, ohne sich Sorgen machen zu müssen dass es wieder in diesem emotionalen Supergau endet, das ist sehr erleichternd.

Wäre sie Single, dann müsste ich mich natürlich überwinden sie darauf anzusprechen, aber ich denke inzwischen würde ich das hinkriegen. (wenn auch nur mit viel Mühe)
Sie ist vergeben, also kannst du sie gefahrlos aus der Ferne begehren und dich mit der Freundschaft begnügen, die sie dir schenkt. Und dir nebenher noch gratulieren, dass du so ein guter Kerl bist, der sich für sie so über ihre Beziehung freut.
Da mir meine moralische Integrität durchaus wichtig ist (die Wahrheit aber auch) stelle ich mir solche Fragen durchaus auch selber. Ich sehe die Freude über ihr Glück aber nicht als etwas auf das ich stolz sein kann, es macht mein Leben halt deutlich einfacher und damit besser.
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