Fragt Ihr nach?

[Herbstanemone]

Warst du denn gesprächsbereit? Wolltest du was erzählen? Wieso wartest du dass er dich fragt?
Mein "Ex" hat sich auch mal beschwert, dass ich von mir aus wenig erzähle was meine Person betrifft. Dabei wollte ich gerne dass er fragt wenn er was will und Interesse zeigt, das habe ich bei ihm ja auch gemacht.
So unterschiedlich sind die Erwartungen!
"Kam" denn "viel" von dir, oder warst du eher zurückhaltend? Ich hatte auch schon Gesprächspartner, da habe ich die Unterhaltung alleine geführt, weil einfach nichts zurückkam.

Ja, das ist genau der Punkt, der mich beschäftigt. Sind da die Erwartungen bzw. auch die Kommunikationsformen (vielleicht sogar zwischen Männern und Frauen) so unterschiedlich? Also, genau, ich hoffte, dass er mich fragt, weil ich ihn ja genauso gefragt habe. Für mich war das irgendwie sonnenklar. Wobei ich damit kein Ausfragen meine, sondern ein interessiertes Nachfragen. Also, einen Gesprächsinhalt aufnehmen und durch Nachfragen vertiefen.
Aber er fragte nicht.
Fällt es Männern vielleicht generell leichter, auch ohne Aufforderung von sich zu erzählen und sie erwarten es dann vom Gegenüber genauso?
Du sagst ja, dass es Dir auch so ergangen ist! Wie handhabst Du das jetzt bei anderen Männern? Hast Du Dein Kommunikationsverhalten verändert?

Und ja, Du hast recht, es kann genauso gut sein, dass er hinterher gedacht hat "man, die hatte gar nichts zu sagen, ich musste die ganze Zeit das Gespräch führen" (wobei ich das Gefühl hatte, das Gespräch zu führen, denn - wer fragt, der führt...).
Aber es war schon so, dass ich auch versucht habe, privatere Dinge von mir anzubringen, es wurde aber nicht weiter drauf eingegangen, stattdessen wurden dann die eigenen Erfahrungen dazu erzählt und die von anderen Familienangehörigen gleich mit. Damit war dann das Thema wieder bei ihm.

Und, es ist ja auch nicht so, dass ich ihn damit verschreckt habe. Er wollte sich ja eigentlich noch mal treffen. Es ist ja eher so, dass ich anschließend enttäuscht von dem Gesprächsverlauf war. Und da mir das schon häufiger passiert ist, muss ich da wohl auch mal meine Kommunikationsstrategie in Frage stellen, damit ich nicht enttäsucht bin hinterher und mich auch gesehen fühle.

Es ist generell so, dass ich vor anderen Menschen mein Leben nicht ungefragt ausbreite (jedenfalls nicht, wenn ich diese noch kaum kenne). Ich brauche das Signal, dass es mein Gegenüber auch interessiert, was ich zu sagen habe und dies geschieht doch eigentlich über nachfragen bzw bestätigen. Oder?
Ich kann nicht einfach drauf losplappern ohne zu wissen, ob mein Gegenüber das überhaupt hören will.
Aber vielleicht sollte ich das einfach mal austesten.

[Chevalier]

Fällt es Männern vielleicht generell leichter, auch ohne Aufforderung von sich zu erzählen und sie erwarten es dann vom Gegenüber genauso?

Das kann man sicher nicht verallgemeinern. Unterschiedliche Männer unterscheiden sich neben anderen Bereichen ebenfalls im Kommunikationsverhalten.

Dates habe ich seit Längerem nicht, da hat sich das Zustandekommen solcher in den letzten Jahren bei vielen Leuten offenbar verändert: In Zeiten von Dating-Apps wird schnell ausgesucht und genauso schnell wieder aussortiert und die Selfie-Bewegung sowie Facebook, Instagram und Co fördern offenbar die Selbstdarstellung. "Mein Haus, mein Auto, mein Segelboot und mein gefiltertes, verschöntes Foto" ... . Kann sein, dass beim Date dann auch von manchen die Selbstdarstellung überwiegt.
Ich selbst erzähle bei einer ersten Begegnung mit noch unbekanntem Gegenüber eher weniger über mich. Monologe, wo nur einer erzählt und das den anderen kaum interessiert, finde ich schrecklich.
Wenn jemand ernsthaftes Interesse an dir hat, müsstest du das irgendwann merken, dann wird er auch schon hier und da vorsichtig Fragen zu dir, deinen Lebensumständen, Beruf + Freizeit, Wünschen, Vorstellungen usw. stellen. Ohne dich fragetechnisch auszuquetschen oder beim ersten Date zu persönlich zu werden.
Normalerweise möchte man doch jemanden kennenlernen, der ähnlich tickt wie man selbst, wo es gemeinsame Hobbys oder Ziele gibt und das erfährt man eher durch vorsichtiges fragen.
Kommt kein sinnvolles Gespräch zustande oder referiert jemand nur über sich selbst, passt es eben nicht. Da darf man auch nicht zu hohe Erwartungen in Vorfeld haben.

[Esperanza]

Warst du denn gesprächsbereit? Wolltest du was erzählen? Wieso wartest du dass er dich fragt?
Mein "Ex" hat sich auch mal beschwert, dass ich von mir aus wenig erzähle was meine Person betrifft. Dabei wollte ich gerne dass er fragt wenn er was will und Interesse zeigt, das habe ich bei ihm ja auch gemacht.
So unterschiedlich sind die Erwartungen!
"Kam" denn "viel" von dir, oder warst du eher zurückhaltend? Ich hatte auch schon Gesprächspartner, da habe ich die Unterhaltung alleine geführt, weil einfach nichts zurückkam.

...
Fällt es Männern vielleicht generell leichter, auch ohne Aufforderung von sich zu erzählen und sie erwarten es dann vom Gegenüber genauso?
Du sagst ja, dass es Dir auch so ergangen ist! Wie handhabst Du das jetzt bei anderen Männern? Hast Du Dein Kommunikationsverhalten verändert?

Und ja, Du hast recht, es kann genauso gut sein, dass er hinterher gedacht hat "man, die hatte gar nichts zu sagen, ich musste die ganze Zeit das Gespräch führen" (wobei ich das Gefühl hatte, das Gespräch zu führen, denn - wer fragt, der führt...).
Aber es war schon so, dass ich auch versucht habe, privatere Dinge von mir anzubringen, es wurde aber nicht weiter drauf eingegangen, stattdessen wurden dann die eigenen Erfahrungen dazu erzählt und die von anderen Familienangehörigen gleich mit. Damit war dann das Thema wieder bei ihm.

Ich bin generell jemand, der lieber zuhört und andere zum reden motiviert oder eben über Allgemeines erzählt. Gott und die Welt. Geschichten die sich nur um mich drehen oder meine Person, finde ich nicht besonders spannend. Bevor ich da was erzähle, dass der andere gar nicht wissen will, erzähle ich es halt lieber nicht.
Und ich denke schon, wenn der Andere etwas wissen will, soll er nachfragen. Ist doch was schönes, wenn man Interesse gezeigt bekommt.
Vermutlich würde ich es deswegen nicht anders machen. Die Erwartungen sind ja bei allen Menschen unterschiedlich.

[Obelix]

Andersrum passiert aber häufig folgendes: ich erzähle, dass ich gerne in den Urlaub nach Kroatien fahre und der Mann sagt "ach, nee, in Kroatien war ich noch nie, ich fahre ja immer nach XY, so wie zuletzt auch, da war ich da mit einer Sportgruppe, das machen wir jedes Jahr so, da mieten wir uns dann ein Haus usw usw....
Anschließend erzähle ich nichts mehr von meinem Kroatienurlaub, weil ich denke, dass es nicht von Interesse ist und weil das Thema schon längst wieder woanders ist. Bei ihm.

Mich erinnert diese Geschichte an eine, die ich selbst mit vertauschten Geschlechterrollen erlebt habe. Ein Gespräch mit einer Frau, mit der ich in einem Musikprojekt zusammengearbeitet habe, ohne Dating-Absichten (zumindest von meiner Seite aus).
Anfangs waren die Redeanteile noch halbwegs ausgeglichen. Dann fängt sie an, eine Anekdote zu erzählen, und kurz bevor die Geschichte zum Schlusspunkt kommt, greift sie ein Stichwort aus ihrer eigenen Erzählung auf und legt mit der nächsten Anekdote los. Und dann kommt die nächste, und die übernächste, etc. Irgendwann habe ich nur noch da gesessen und höflich genickt, aber kaum noch "einen Fuß in die Tür" bekommen, um irgendwas von meier Seite beizutragen.
Und am nächsten Tag sagt sie mir, wie toll sie unser Gespräch fand...

Kann es sein, dass Du mit Deiner Frage, ob Männer immer so sind, ein wenig zu sehr verallgemeinerst?

[Vogel]

Ich bin generell jemand, der lieber zuhört und andere zum reden motiviert oder eben über Allgemeines erzählt. Gott und die Welt. Geschichten die sich nur um mich drehen oder meine Person, finde ich nicht besonders spannend. Bevor ich da was erzähle, dass der andere gar nicht wissen will, erzähle ich es halt lieber nicht.
Und ich denke schon, wenn der Andere etwas wissen will, soll er nachfragen. Ist doch was schönes, wenn man Interesse gezeigt bekommt.
Vermutlich würde ich es deswegen nicht anders machen. Die Erwartungen sind ja bei allen Menschen unterschiedlich.

So bin ich auch. Nur habe ich gemerkt, dass es sehr schnell passiert, das man selber "keinen Fuß mehr in die Tür" bekommt, wie Obelix es schön gesagt hat; und man sogar vielleicht eher als "Seelenmülleimer" gesehen wird.

Zumindest für mich kann ich mittlerweile sagen, das dies bei Frauen nicht so der Anturner zu sein scheint. Eher habe ich den Eindruck, dass Frauen generell unterhalten werden möchten, wenn sie einen als Sexualpartner und nicht als Kumpel sehen möchten. Aber das ist meine subjektive Wahrnehmung, und kann so pauschal vermutich nicht gesagt werden...

[Vogel]

...Da kam unter anderem die Frage nach den Vorbeziehungen (die mich inzwischen auch nicht mehr so schreckt), und was ich mir unter einer Beziehung so vorstelle. ...

Dem kann wohl nicht entgehen- mich würde interessieren: warst Du schonungslos ehrlich- oder hast Du es elegant umschifft?

Ich frage mich immer, soll man dann auf die andere Person eingehen? Ich habe immer Angst dann die ganzen Partnergeschichten zu hören- beim erstem Date durfte ich mir es nämlich anhören.

[Ringelnatz]

...Da kam unter anderem die Frage nach den Vorbeziehungen (die mich inzwischen auch nicht mehr so schreckt), und was ich mir unter einer Beziehung so vorstelle. ...

Dem kann wohl nicht entgehen- mich würde interessieren: warst Du schonungslos ehrlich- oder hast Du es elegant umschifft?

Ich frage mich immer, soll man dann auf die andere Person eingehen? Ich habe immer Angst dann die ganzen Partnergeschichten zu hören- beim erstem Date durfte ich mir es nämlich anhören.

Könntest du nicht darauf antworten, was du dir vorstellst? Das ist ja keine Frage nach alten Beziehungen, sondern nach deinen Vorstellungen dazu. Die hast du doch vermutlich auch?

Dann fängt sie an, eine Anekdote zu erzählen, und kurz bevor die Geschichte zum Schlusspunkt kommt, greift sie ein Stichwort aus ihrer eigenen Erzählung auf und legt mit der nächsten Anekdote los.

Könnte mir unter Umständen auch passieren Ich sprudle auch manchmal zu viel raus... wobei ich bei einem Date schon versuche, dass der andere auch zu Wort kommt. Schöner finde ich das nämlich am Ende auch.

Bin mir auch unsicher, ob das jetzt ein Männer- oder Frauenthema ist. Es gibt vielleicht auch einfach Vielredner und Wenigredner. Mir fällt zudem auch bei manchen Leuten mehr ein und bei anderen weniger. Es hat also auch eine situative Komponente. Bei Männern könnte ich mir evtl. noch vorstellen, dass sie vielleicht eine Vorstellung haben, "entertainen" zu müssen. Zumindest lese ich das hier öfter mal. Du müsstest als ggf. noch ein 2. und 3. Date abwarten, um zu sehen, ob er

a) denkt, er müsste viel reden, weil das auf Dates so sein sollte
b) nervös ist und Angst vor Gesprächspausen hat
c) von Natur aus ein Vielredner ist und es gar nicht böse meint
d) sich nur gerne selbst reden hört und kein Interesse hat an dem, was du zu erzählen hast

Wenn er dir ansonsten gefällt und nicht nur Müll redet, würde ich auch nach einem 1. Date mit ungleich verteilten Gesprächsanteilen immer eine weitere Chance geben...

[Obelix]

...Da kam unter anderem die Frage nach den Vorbeziehungen (die mich inzwischen auch nicht mehr so schreckt), und was ich mir unter einer Beziehung so vorstelle. ...

Dem kann wohl nicht entgehen- mich würde interessieren: warst Du schonungslos ehrlich- oder hast Du es elegant umschifft?

Ehrlich, ohne Umschweife, aber auch ohne große Leidensmiene. Ich hatte noch keine Vorbeziehungen, weil es sich halt bisher nicht ergeben hat. Aber ich bin ja hier, weil ich das allmählich ändern will.
Die Antwort war übrigens recht verständnisvoll, denn meine Gesprächspartnerin hatte ihre erste Beziehung auch erst mit 28 gehabt.

Ich frage mich immer, soll man dann auf die andere Person eingehen? Ich habe immer Angst dann die ganzen Partnergeschichten zu hören- beim erstem Date durfte ich mir es nämlich anhören.

So ganz kommt man um die Ex-Partnergeschichten nicht herum, denn die sind nunmal ein wichtiger Bestandteil der Biografie einer Person. Ist halt die Frage, wie viel Platz diese Geschichten im Gespräch bzw. im aktuellen Leben der Person einnehmen.

[Vogel]

Könntest du nicht darauf antworten, was du dir vorstellst? Das ist ja keine Frage nach alten Beziehungen, sondern nach deinen Vorstellungen dazu. Die hast du doch vermutlich auch?

Ich würde antworten "eine normale Beziehung"- und das wäre das Problem. Was heißt normale Beziehung? Es gibt mittlerweile so viele Beziehungsformen, und am Ende ist vor allem eine Aushandlungs zwischen den Partnern.

Ich weiß grob was ich will: Zuneigung, Partnerschaft, gegenseitigen Halt und Unterstützung, gemeinsame Interessen wie auch Freiraum, Sex und alles so lange wie nur möglich.

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten was sie möchten, hab ich oft den Eindruck.

Kurz: ich weiß nicht wie ich antworten sollte

Bin mir auch unsicher, ob das jetzt ein Männer- oder Frauenthema ist. Es gibt vielleicht auch einfach Vielredner und Wenigredner. ....

Es ist ein menschliches Thema, so wie es hier heraus kommt, betrifft es irgendwie alle.

[Vogel]

Ehrlich, ohne Umschweife, aber auch ohne große Leidensmiene. Ich hatte noch keine Vorbeziehungen, weil es sich halt bisher nicht ergeben hat. Aber ich bin ja hier, weil ich das allmählich ändern will.
Die Antwort war übrigens recht verständnisvoll, denn meine Gesprächspartnerin hatte ihre erste Beziehung auch erst mit 28 gehabt.

[Obelix]

Ich würde antworten "eine normale Beziehung"- und das wäre das Problem. Was heißt normale Beziehung? Es gibt mittlerweile so viele Beziehungsformen, und am Ende ist vor allem eine Aushandlungs zwischen den Partnern.

Ich weiß grob was ich will: Zuneigung, Partnerschaft, gegenseitigen Halt und Unterstützung, gemeinsame Interessen wie auch Freiraum, Sex und alles so lange wie nur möglich.

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten, was sie möchten hab ich oft den Eindruck.

Genau das Hervorgehobene ist doch eine perfekte Antwort. Das noch mit dem Zusatz, dass Du noch keine Erfahrung hast, und das dementsprechend erstmal nur eine Wunschvorstellung ist.
Klar, wer schon Erfahrungen gemacht hat, der kann hier wesentlich deutlicher werden und z.B. genauer auf Aspekte achten, mit denen er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aber so genau will man es beim ersten Kennenlernen in der Regel auch gar nicht wissen.

[Pacifica]

Ehrlich, ohne Umschweife, aber auch ohne große Leidensmiene. Ich hatte noch keine Vorbeziehungen, weil es sich halt bisher nicht ergeben hat. Aber ich bin ja hier, weil ich das allmählich ändern will.
Die Antwort war übrigens recht verständnisvoll, denn meine Gesprächspartnerin hatte ihre erste Beziehung auch erst mit 28 gehabt.

Und ich denke, es ist häufiger, als man denkt. Allein in meinem (nahen) Umfeld fallen mir vier Personen ein, die ihre ganzen 20er hindurch single waren. Zwei davon hatten nie eine Beziehung, zwei davon mal in der Schule. Von beiden Gruppen je eine Person ist inzwischen verheiratet (Partner Anfang 30 getroffen), die anderen sind mit Ende 30 nach wie vor Single.
Und von einem der beiden Ehepartner weiß ich wieder, um dass der davor auch erst eine Beziehung hatte.

Ich glaub manchmal, wir ABs haben ein bisschen einen Tunnelblick und nehmen v.a. die wahr, die wirklich viel Erfahrung haben.

[Ringelnatz]

Ich würde antworten "eine normale Beziehung"- und das wäre das Problem. Was heißt normale Beziehung? Es gibt mittlerweile so viele Beziehungsformen, und am Ende ist vor allem eine Aushandlungs zwischen den Partnern.

Ich weiß grob was ich will: Zuneigung, Partnerschaft, gegenseitigen Halt und Unterstützung, gemeinsame Interessen wie auch Freiraum, Sex und alles so lange wie nur möglich.

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten, was sie möchten hab ich oft den Eindruck.

Genau das Hervorgehobene ist doch eine perfekte Antwort.

+1

[Informatiker]

Und ich denke, es ist häufiger, als man denkt. Allein in meinem (nahen) Umfeld fallen mir vier Personen ein, die ihre ganzen 20er hindurch single waren. Zwei davon hatten nie eine Beziehung, zwei davon mal in der Schule. Von beiden Gruppen je eine Person ist inzwischen verheiratet (Partner Anfang 30 getroffen), die anderen sind mit Ende 30 nach wie vor Single.
Und von einem der beiden Ehepartner weiß ich wieder, um dass der davor auch erst eine Beziehung hatte.

Ich glaub manchmal, wir ABs haben ein bisschen einen Tunnelblick und nehmen v.a. die wahr, die wirklich viel Erfahrung haben.

Wie repräsentativ ist dein Freundeskreis? In meiner Studienzeit waren auch die meisten meiner Freunde Single. Und wohl auch AB. Ich bilde mir aber nicht ein, dass wir repräsentativ für unsere Altergruppe waren.

[Vogel]

Genau das Hervorgehobene ist doch eine perfekte Antwort. Das noch mit dem Zusatz, dass Du noch keine Erfahrung hast, und das dementsprechend erstmal nur eine Wunschvorstellung ist.
Klar, wer schon Erfahrungen gemacht hat, der kann hier wesentlich deutlicher werden und z.B. genauer auf Aspekte achten, mit denen er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aber so genau will man es beim ersten Kennenlernen in der Regel auch gar nicht wissen.

O.k., Danke- wenn alles nur so einfach wäre....

[GymT]

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten was sie möchten, hab ich oft den Eindruck.

Das kann man so pauschal nun auch wieder nicht sagen. Sonst gäbe es nicht Leute, die in Beziehungen immer wieder die gleichen Fehler machen oder immer wieder an den falschen Partner oder die falsche Partnerin geraten... Gewohnheiten können so viel mächtiger als Erfahrenheit sein...
Die Frage ist ja auch, wie man Beziehungserfahrenheit definieren möchte. Eine lange Beziehung oder mehrere kürzere: Wer hat nun mehr Erfahrung?

[Hanuta]

Ich weiß grob was ich will: Zuneigung, Partnerschaft, gegenseitigen Halt und Unterstützung, gemeinsame Interessen wie auch Freiraum, Sex und alles so lange wie nur möglich.

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten was sie möchten, hab ich oft den Eindruck.

Ich behaupte, dass selbst Beziehungserfahrene das nicht so genau wissen bzw. nicht genauer als du.
Würden Menschen immer so berechnend sein und aus gemachten Erfahrungen auf die Zukunft schließen, dann hätten viele Menschen nicht das Problem immer wieder an ähnliche Menschen wie ihre Exen zu gelangen.
Letztendlich sind Menschen lediglich auf der Suche nach "guten Emotionen" und der erste, der einem solche Emotionen zufriedenstellend gibt, wird dann auch schnell der Partner werden.

[NBUC]

Ich würde antworten "eine normale Beziehung"- und das wäre das Problem. Was heißt normale Beziehung? Es gibt mittlerweile so viele Beziehungsformen, und am Ende ist vor allem eine Aushandlungs zwischen den Partnern.

Ich weiß grob was ich will: Zuneigung, Partnerschaft, gegenseitigen Halt und Unterstützung, gemeinsame Interessen wie auch Freiraum, Sex und alles so lange wie nur möglich.

Aber wie genau- das wüßte ich nicht. Menschen mit Beziehungserfahrenheit können das gut sagen, da sie bereits Erfahrungen machen konnten und daraus ableiten was sie möchten, hab ich oft den Eindruck.

Kurz: ich weiß nicht wie ich antworten sollte

Meine Vermutung ist, dass ein Großteil der Leute ohne akuten Lebensdruck, die also nicht von Familiengründungs- oder Existenzproblemen verfolgt werden, dass auch nicht so recht wissen und dann irgendwo von Unterhaltsamkeit über Libido da rein rutschen und sich dann einrichten oder eben auch nicht, je nachdem, wie es sich da zufällig entwickelt.
Bedeutet natürlich auch umgekehrt passend so einen Reiz erzeugen zu können - auch wenn da ggf. Alkohol unterstützt.

Aber eine Alltagsvision von zu zweit zu haben, abseits von Familiengründungsplänen, sehe ich da eher nicht - z.B. bei den Börsenprofilen.

[Pacifica]

Und ich denke, es ist häufiger, als man denkt. Allein in meinem (nahen) Umfeld fallen mir vier Personen ein, die ihre ganzen 20er hindurch single waren. Zwei davon hatten nie eine Beziehung, zwei davon mal in der Schule. Von beiden Gruppen je eine Person ist inzwischen verheiratet (Partner Anfang 30 getroffen), die anderen sind mit Ende 30 nach wie vor Single.
Und von einem der beiden Ehepartner weiß ich wieder, um dass der davor auch erst eine Beziehung hatte.

Ich glaub manchmal, wir ABs haben ein bisschen einen Tunnelblick und nehmen v.a. die wahr, die wirklich viel Erfahrung haben.

Wie repräsentativ ist dein Freundeskreis? In meiner Studienzeit waren auch die meisten meiner Freunde Single. Und wohl auch AB. Ich bilde mir aber nicht ein, dass wir repräsentativ für unsere Altergruppe waren.

Repräsentativ für die Gesamtbevölkerung? Keine Ahnung. Aber es sind keine besonders atypischen Menschen, ganz generell...

[Le Chiffre Zéro]

Ein weiterer Grund, warum ich ein gemeinsames Hobby für so wichtig halte. Da muss das Gespräch den Kontakt nicht komplett am Leben halten, sondern ist einfach eine Ergänzung zum "machen" und das Machen sollte dann auch wieder neues Gesprächsmaterial erzeugen bis das Restleben wieder was vorgebracht hat.

Ein gemeinsames Hobby hätte an sich noch mehr Vorteile. Es kann schon dabei helfen, überhaupt potentielle Partner kennenzulernen. Außerdem hat man generell im Grunde immer etwas, worüber man reden kann, wofür sich beide Seiten interessieren.

Um beim ursprünglichen Thema zu bleiben: Bisher hatte ich noch kein einziges Date, aber ehrlich gesagt glaube ich, im Hinblick auf Kommunikation könnte es ziemlich schwierig werden.

Auf der einen Seite bin ich niemand, der Frauen „ausfragen“ würde. Ich würde einfach dasitzen, die Frau erzählen lassen und darauf warten, daß etwas Interessantes dabei abfällt.

Denn ich muß zugeben, die meisten persönlichen Dinge interessieren mich genau überhaupt nicht. Okay, ihren Klarnamen brauche ich natürlich zur Kommunikation, denn es ist außerhalb von Forentreffen oder dergleichen unsinnig, sich gegenseitig mit Online-Handles anzureden, erst recht in der potentiellen Beziehungsanbahnung.

Aber ansonsten gibt es wenig, was mein Interesse wecken könnte. Was sie beruflich macht, wäre höchstens von Relevanz, wenn es sie zeitlich stark bindet und wir wenig Gelegenheit für Dates haben werden. Aber die allermeisten Berufsfelder interessieren mich überhaupt nicht. Ihre sportlichen Aktivitäten interessieren mich nicht, denn Sport interessiert mich nicht. Wo sie die letzten Male im Urlaub war, interessiert mich ebensowenig wie besagte Urlaubsziele selbst. (Das heißt, daß sie auf Koh Samui war, ist mir egal, und Koh Samui selbst ist mir auch egal.)

Das geht auch mit ihren medialen Vorlieben weiter. Was sie so an Romanen liest, interessiert mich nicht, weil mich diese Romane zu 99,999% nicht interessieren. Was sie, wenn überhaupt etwas, im Fernsehen sieht, interessiert mich nicht, weil ich dem TV-Programm schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr folge und überhaupt nicht wissen dürfte, wovon sie da eigentlich redet. Es reizt mich auch gar nicht. Was sie auf Netflix oder dergleichen sieht, interessiert mich auch nicht, weil mich aktuelle Serien nicht interessieren und ich mangels Streaming-Abo in dem Thema ohnehin nicht drin bin.

Vor allem bei Musik und Filmen gilt: Ich muß es kennen und einigermaßen wertschätzen, um mich dafür zu interessieren. Nur haben die allermeisten Hamburger Singlefrauen zwischen ca. 35 und 45 Lieblingsmusik und Lieblingsfilme, die ich überhaupt nicht kenne, also nicht mitreden kann, und an der ich keinerlei Interesse habe. Ich kenne selbst viele Filme und einiges an Musik, aber es gibt – vor allem in meiner Dating-Zielgruppe – kaum Frauen, die irgendetwas davon kennen und mögen. Bei Filmen scheitert es weit überwiegend am Kennen (bzw. daran zuzugeben, daß sie sie kennen), bei der Musik am Mögen.

Daher bin ich selbst auch kein egomanischer „Alleinunterhalter“, der die Frau nach Strich und Faden mit Dingen zutextet, von denen sie überhaupt nichts hören will. Zum einen finde ich es unhöflich, ihr etwas über mich aufzudrängen, nach dem sie gar nicht gefragt hat. Zum anderen – selbst wenn sie mich fragt, muß ich erst ausfiltern, was ich ihr erzählen kann und was sie lieber, zumindest vorerst, nicht wissen sollte.

Beim Date kann das dazu führen, daß wir uns anschweigen. Früher ist mir das häufig beim Speed Dating passiert, daß ich der Dame fast die ganze Zeit wortlos gegenüber saß, vor allem beim sogenannten „Power Dating“ des Dating Café, wo eine Runde maximal 60 Sekunden dauerte. Auch mit der guten Freundin, die ich dereinst hatte, ist es schon passiert, daß wir uns minutenlang anschwiegen. Aber ehrlich gesagt waren wir zwei grundverschiedene Menschen. Die Freundschaft zwischen uns funktionierte nur deshalb, weil sie insgesamt ein sehr freund(schaft)liches Wesen hatte, ich sonst keine Freunde hatte und wir einander obendrein fast so nah waren wie in einer Beziehung.

Ein Gespräch kann also nur zustandekommen und aufrechterhalten werden, wenn wir auf ein Gesprächsthema stoßen, über das wir beide reden können. Ansonsten droht das große Schweigen, das jegliche „Chemie“ zunichte macht.