Antriebslosigkeit und Zwang

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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von ABThomas »

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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von ABThomas »

Zum Thema Zwang merke ich gerade, dass es wohl Menschen des "gemächlicheren Gemütes" gibt, die durch "Zwang" einen guten Gegenpol haben. (So wie es die Getriebenen gibt, die mit etwas mehr Gelassenheit viel gewonnen hätten)

Ich zähle da wohl auch zu... In der Schule hieß es schon immer "Thomas könnte mehr, wenn er sich anstrengen würde." Und selbst meine Mutter bezeichnete mich als (stinkend) faul... Ich hatte früher eine starke träumerische Tendenz, bei der ich bei meinen täglichen Aufgaben einfach stehen geblieben bin und "weg war," Gedankenverloren in einer anderen Welt. Daher finde ich taoistisch-buddhistische Sichtweisen schon ansprechend, aber zu sehr an meinem bestehenden Gemüt, welches mich nicht weiter bringt im Leben (ein zu starkes Extrem ist) und bin da eher beim Stoizismus (sich unangenehmem Aussetzen z.b., damit man die Furcht davor verliert, wenn es Mal eine ernste Lage werden sollte). Besonders angetan hat es mir David Goggins' Buch "Can't hurt me." Das Leid, das Unangenehme nicht nur annehmen, sondern aktiv suchen. Denn daran wächst man (Zwang impliziert hierbei für mich, dass die Sache an sich erst Mal unangenehm, aber im großen und ganzen erstrebenswert ist).

(Davon mag einiges bei seb-x nicht zutreffen, aber ich kann mich irgendwo mit seiner Sicht, sich zwingen zu müssen, anfreunden)
Seb-X

Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Seb-X »

ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56Ich zähle da wohl auch zu... In der Schule hieß es schon immer "Thomas könnte mehr, wenn er sich anstrengen würde." Und selbst meine Mutter bezeichnete mich als (stinkend) faul... Ich hatte früher eine starke träumerische Tendenz, bei der ich bei meinen täglichen Aufgaben einfach stehen geblieben bin und "weg war," Gedankenverloren in einer anderen Welt. 
Ich war ähnlich drauf. Allerdings wurde ich "erfolgreich", auch dank moralistischer und apokalyptischer Einschüchterung, zugerichtet.
ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56Das Leid, das Unangenehme nicht nur annehmen, sondern aktiv suchen. Denn daran wächst man
Ist nicht meine Erfahrung.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56 Zum Thema Zwang merke ich gerade, dass es wohl Menschen des "gemächlicheren Gemütes" gibt, die durch "Zwang" einen guten Gegenpol haben. (So wie es die Getriebenen gibt, die mit etwas mehr Gelassenheit viel gewonnen hätten)
Ich finde das nicht gut. Durch Zwang kann zwar der Erfolg mehr werden (etwa bessere Noten durch Zwang zum mehr Lernen, mehr Produktivität durch Druck zum schnelleren Arbeiten), aber auf Dauer ist das für eine Person sehr belastend und kann zu Depressionen, Burnout usw. führen. Keiner sollte dazu gedrängt werden (egal ob von Eltern, Lehrern, Kollegen, Vorgesetzten usw.) mehr zu geben als "natürlich" für ihn ist. Weil sich überanstrengenden auf Dauer ungesund ist.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von ABThomas »

LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2021 09:18
ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56 Zum Thema Zwang merke ich gerade, dass es wohl Menschen des "gemächlicheren Gemütes" gibt, die durch "Zwang" einen guten Gegenpol haben. (So wie es die Getriebenen gibt, die mit etwas mehr Gelassenheit viel gewonnen hätten)
Ich finde das nicht gut. Durch Zwang kann zwar der Erfolg mehr werden (etwa bessere Noten durch Zwang zum mehr Lernen, mehr Produktivität durch Druck zum schnelleren Arbeiten), aber auf Dauer ist das für eine Person sehr belastend und kann zu Depressionen, Burnout usw. führen. Keiner sollte dazu gedrängt werden (egal ob von Eltern, Lehrern, Kollegen, Vorgesetzten usw.) mehr zu geben als "natürlich" für ihn ist. Weil sich überanstrengenden auf Dauer ungesund ist.
Ich habe ja ein Spektrum erwähnt. Auf der einen Seite jene, die sich kaputt zwingen, schuften, usw und mehr Gelassenheit brauchen können und jene, die (wie ich) eher gemütlich sind, schon Mal von dem einen oder anderen als faul bezeichnet wurden und nichts gebacken kriegen, außer YouTube Videos und ähnliches in Endlosschleife zu konsumieren.

Was will man letzteren sagen? Mach nicht so doll, sonst zerbrichst du noch am Kampf gegen deine Trägheit? Diese kleinschrittige Philosophie hat bei mir jedenfalls keine Erfolge gezeigt. Ich bin (von meiner damaligen Sicht) drastische Schritte gegangen, habe mich durch unangenehme Gefühle gezwungen und bin dran gewachsen.
Meine sonst "angeborene" Gelassenheit verhindert weiterhin, dass ich mich kaputt schuffte.

Kaum ein Extrem mag sinnvoll sein. Aber mir geht es um einen Gegenpol zum vorherrschenden Verhaltensmuster (welches an sich bereits ein Extrem sein kann)
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von hemi1988 »

ABThomas hat geschrieben: 29 Jan 2021 20:21
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2021 09:18
ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56 Zum Thema Zwang merke ich gerade, dass es wohl Menschen des "gemächlicheren Gemütes" gibt, die durch "Zwang" einen guten Gegenpol haben. (So wie es die Getriebenen gibt, die mit etwas mehr Gelassenheit viel gewonnen hätten)
Ich finde das nicht gut. Durch Zwang kann zwar der Erfolg mehr werden (etwa bessere Noten durch Zwang zum mehr Lernen, mehr Produktivität durch Druck zum schnelleren Arbeiten), aber auf Dauer ist das für eine Person sehr belastend und kann zu Depressionen, Burnout usw. führen. Keiner sollte dazu gedrängt werden (egal ob von Eltern, Lehrern, Kollegen, Vorgesetzten usw.) mehr zu geben als "natürlich" für ihn ist. Weil sich überanstrengenden auf Dauer ungesund ist.
Ich habe ja ein Spektrum erwähnt. Auf der einen Seite jene, die sich kaputt zwingen, schuften, usw und mehr Gelassenheit brauchen können und jene, die (wie ich) eher gemütlich sind, schon Mal von dem einen oder anderen als faul bezeichnet wurden und nichts gebacken kriegen, außer YouTube Videos und ähnliches in Endlosschleife zu konsumieren.

Was will man letzteren sagen? Mach nicht so doll, sonst zerbrichst du noch am Kampf gegen deine Trägheit? Diese kleinschrittige Philosophie hat bei mir jedenfalls keine Erfolge gezeigt. Ich bin (von meiner damaligen Sicht) drastische Schritte gegangen, habe mich durch unangenehme Gefühle gezwungen und bin dran gewachsen.
Meine sonst "angeborene" Gelassenheit verhindert weiterhin, dass ich mich kaputt schuffte.

Kaum ein Extrem mag sinnvoll sein. Aber mir geht es um einen Gegenpol zum vorherrschenden Verhaltensmuster (welches an sich bereits ein Extrem sein kann)
Beziehst du das auf die Arbeit oder allgemein auf zwischenmenschliche Dinge?
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

ABThomas hat geschrieben: 19 Jan 2021 12:56 Ich habe ja ein Spektrum erwähnt. Auf der einen Seite jene, die sich kaputt zwingen, schuften, usw und mehr Gelassenheit brauchen können und jene, die (wie ich) eher gemütlich sind, schon Mal von dem einen oder anderen als faul bezeichnet wurden und nichts gebacken kriegen, außer YouTube Videos und ähnliches in Endlosschleife zu konsumieren.

Was will man letzteren sagen? Mach nicht so doll, sonst zerbrichst du noch am Kampf gegen deine Trägheit? Diese kleinschrittige Philosophie hat bei mir jedenfalls keine Erfolge gezeigt. Ich bin (von meiner damaligen Sicht) drastische Schritte gegangen, habe mich durch unangenehme Gefühle gezwungen und bin dran gewachsen.
Meine sonst "angeborene" Gelassenheit verhindert weiterhin, dass ich mich kaputt schuffte.

Kaum ein Extrem mag sinnvoll sein. Aber mir geht es um einen Gegenpol zum vorherrschenden Verhaltensmuster (welches an sich bereits ein Extrem sein kann)
Meine Sichtweise ist hier grundlegend anders. Man sollte diesen Menschen gar nichts sagen um deine rethorische Frage zu beantworten. Es ist nicht schlimm, auf nichts Lust zu haben oder gemütlich zu sein. Diese Gruppe hat nach meiner Ansicht kein Problem, was gelöst werden müsste. Deshalb stellt sich für mich auch die Frage nach etwa großen oder kleinen Schritten um davon wegzukommen gar nicht. Ich verstehe schon, warum du deine Sichtweise hast. Wir sind in einer Leistungsgesellschaft. Viele erwarten von anderen nicht nur, dass sie im Beruf Leistung bringen, sondern auch in der Freizeit. Deshalb fühlen sich manche unter Druck gesetzt, weil sie denken, sie tun zu wenig oder bekommen es von anderen so vorgeworfen. Mein Ziel ist dagegen: lernen, zufrieden zu werden, so wie man ist und sich nicht durch die Leistungsgesellschaft unter Druck setzen zu lassen. Niemand muss mehr tun oder wachsen, das Leben soll doch schön und kein Wettbewerb sein. Aber wenn dich Druck für Erfolg dauerhaft und gesamt glücklich macht, dann gehe deinen Weg weiter.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 29 Jan 2021 22:26 Viele erwarten von anderen nicht nur, dass sie im Beruf Leistung bringen, sondern auch in der Freizeit. Deshalb fühlen sich manche unter Druck gesetzt, weil sie denken, sie tun zu wenig oder bekommen es von anderen so vorgeworfen.
Die Erwartungen anderer sind aber doch gar nicht das Maß der Dinge, und ich würde sagen wer sich allein anhand dessen unter Druck setzt, der macht es tatsächlich falsch.
Außerdem glaube ich nicht dass irgendjemand wirklich "Erwartungen" an die Freizeit anderer Menschen stellt. Aber Lethargie und Zurückgezogensein macht halt die meisten Menschen auf Dauer unglücklich, da ist es doch nur natürlich dass man anderen Menschen rät etwas aktiver zu sein, auch wenns vielleicht schwer fällt.

Ich persönlich merke dass ich instinktiv in so eine Einsiedlerlebensweise verfallen möchte, obwohl ich längst weiß dass mich das nicht glücklich macht. Raus zu gehen und mich mit anderen Menschen zu treffen fällt schwer... wohl auch weil ich 1,5 Stunden unterwegs bin ehe ich irgendjemanden treffen kann den ich mag.
Aber erfahrungsgemäß ist DAS für mich der Weg der mir echtes Glück beschert, und nicht nur die banale Zufriedenheit in meiner sicheren Höhle.

Die Frage die man sich stellen muss ist also ob man glaubt auf diesem einfacheren Weg glücklich zu werden, oder ob das Glück erfordert dass man aus der vielzitierten Komfortzone heraus tritt und etwas tut was einem schwer fällt... und das kann nur jeder für sich beantworten.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

Menelaos hat geschrieben: 30 Jan 2021 08:29 Die Erwartungen anderer sind aber doch gar nicht das Maß der Dinge, und ich würde sagen wer sich allein anhand dessen unter Druck setzt, der macht es tatsächlich falsch.
Außerdem glaube ich nicht dass irgendjemand wirklich "Erwartungen" an die Freizeit anderer Menschen stellt. Aber Lethargie und Zurückgezogensein macht halt die meisten Menschen auf Dauer unglücklich, da ist es doch nur natürlich dass man anderen Menschen rät etwas aktiver zu sein, auch wenns vielleicht schwer fällt.

Ich persönlich merke dass ich instinktiv in so eine Einsiedlerlebensweise verfallen möchte, obwohl ich längst weiß dass mich das nicht glücklich macht. Raus zu gehen und mich mit anderen Menschen zu treffen fällt schwer... wohl auch weil ich 1,5 Stunden unterwegs bin ehe ich irgendjemanden treffen kann den ich mag.
Aber erfahrungsgemäß ist DAS für mich der Weg der mir echtes Glück beschert, und nicht nur die banale Zufriedenheit in meiner sicheren Höhle.
Aber warum macht manchen Menschen ein passiver, zurückgezogener Lebensstil unglücklich wenn sie doch mit einem aktiven Lebensstil unter Leuten auch nicht glücklich sind, es ihnen viel Kraft kostet? Da vermute ich eben die gesellschaftlichen Erwartungen und Ideale. Wobei das aber oft nicht direkt kommuniziert wird, sondern mehr indirekt durch das Image bestimmter Verhaltensweisen und Hobbys. Auch kann ein Vergleich mit anderen dafür sorgen, dass man sich schlecht fühlt. Dafür kann es schon reichen wenn ein Kollege von einer Wanderung am WE erzählt während man selber nur hinter PC, TV und Buch war. Weil mit der Wanderung eine Leistung verbunden wird und mit fernsehen nicht und viele auf Leistung bringen und Vergleiche mit anderen konditioniert worden sind. Fängt ja schon in der Schule früh mit Noten an. Selbst wenn man sich selber nicht vergleicht, die Lehrer, Mitschüler und Eltern tun es. Oder was unter Leuten machen hat ein besseres Image als was alleine machen.

Was genau macht dich bei dem Lebensstil, in dem du gerne instinktiv verfallen würdest nicht glücklich? Kannst du zu 100 % ausschließen, dass das was andere dann über dich denken oder sagen würden oder was du von anderen an Lebensstilen siehst oder hörst (z.B. Neid oder Eifersucht wenn du hörst, wie jemand was aktives machte oder unter Leuten war) keinen Einfluss drauf hat? Eine schwere Frage, ich weiß. Viel davon ist im tiefsten Inneren verankert und nicht immer ist einem bewusst, warum man was (nicht) will.
Ich suchte etwa von 15 bis 22 Jahren verzweifelt nach einer Beziehung. Aber erst, wie ich began, mich intensiv mit meiner Erfolglosigkeit zu beschäftigen, merkte ich, ich will eigentlich gar keine Beziehung, sondern nur Freundschaft und Sex mit Frauen. Ich wollte damals eine Beziehung - oder besser dachte, ich will eine - weil es "übliche", "normale" usw. ist und die Mehrheit danach strebt. Warum soll ich da eine Ausnahme sein? Und weil sich als "vergeben" präsentieren Status bietet. Aber in Wirklichkeit wollte ich das Leben als Paar, was ich suchte, überhaupt nie. Sondern nur Freundschaften mit Frauen und hin und wieder Sex dazu oder nur Sex mit einer Frau würde mir auch reichen. Aber 7 Jahre lang suchte ich danach und litt sehr unter Ablehnungen.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 30 Jan 2021 09:13 Aber warum macht manchen Menschen ein passiver, zurückgezogener Lebensstil unglücklich wenn sie doch mit einem aktiven Lebensstil unter Leuten auch nicht glücklich sind, es ihnen viel Kraft kostet? Da vermute ich eben die gesellschaftlichen Erwartungen und Ideale.
Mein erster Verdächtiger wäre da die Biologie, denn selbst der einzelgängerischste Introvert ist und bleibt nunmal ein Mensch, und Menschen sind soziale Lebewesen. Ob wir es nun erkennen oder nicht, Isolation macht uns krank, und der aktive Lebensstil hat den Vorteil dass er entweder Kontakte mit sich bringt, oder zumindest interessanter macht und dadurch Unterhaltungen mit anderen Menschen erleichtert. Viele Hobbies können interessant sein, aber allzu "theoretische" Hobbies geben für Außenstehende oft ein stinklangweiliges Gesprächsthema ab.
Weil mit der Wanderung eine Leistung verbunden wird und mit fernsehen nicht und viele auf Leistung bringen und Vergleiche mit anderen konditioniert worden sind.
Oder aber weil praktisch jeder Mensch den wohltuenden Effekt von Sonnenlicht und Bewegung in freier Natur kennt, und sich ohne Probleme selbst bei so einer Wandertour sehen und die positiven Effekte spüren kann.
Vor dem Fernseher zu sitzen hat einfach nicht den selben "das will ich auch"-Effekt.
Was genau macht dich bei dem Lebensstil, in dem du gerne instinktiv verfallen würdest nicht glücklich?
Was macht mich unglücklich dabei? Die Isolation erstmal. Ich dachte immer ich sei ein Einzelgänger und käme allein gut zurecht... aber trotz sozialer Defizite hab ich in den letzten Jahren gemerkt wie gut das tut sich mit Freunden zu treffen, einfach nur zu quatschen, oder etwas zusammen zu machen woran wir alle Spaß haben.
Darüber hinaus ist da auch das Bedürfnis meinem Leben irgendeinen Sinn zu verleihen. (das ist übrigens eins der psychischen Grundbedürfnisse) Ich bin sicher das könnte man auch vor dem Computer wenn man beispielsweise einen Programmiererjob hat, aber ich vermute mal wir sind biologisch darauf programmiert praktisch greifbarere Resultate zu bevorzugen.
Kannst du zu 100 % ausschließen, dass das was andere dann über dich denken oder sagen würden oder was du von anderen an Lebensstilen siehst oder hörst (z.B. Neid oder Eifersucht wenn du hörst, wie jemand was aktives machte oder unter Leuten war) keinen Einfluss drauf hat? Eine schwere Frage, ich weiß. Viel davon ist im tiefsten Inneren verankert und nicht immer ist einem bewusst, warum man was (nicht) will.
Kein Mensch kann irgendetwas zu 100% ausschließen, und ich bin sicher das weißt du! Sinnlos das zum Kriterium zu machen!

Was andere über mich denken war mir schon immer weitgehend egal... in letzter Zeit allerdings weniger, und es geht mir besser damit, denn es führt zu sozial verträglicherem Verhalten und allgemein viel angenehmeren Beziehungen zu anderen Menschen. Ich orientiere mich aber so gut wie gar nicht an dem was andere haben oder wollen, und Neid ist mir weitgehend fremd... oder höchstens als ein "Will ich auch!" vorhanden, aber ich kann mich nicht erinnern obs schon mal in missgünstiger Form aufgetreten ist. :gruebel:
Aber auch das hat ja nichts mit Leistungsdruck zu tun, sondern nur mit Inspirationsquellen. Ob ich nun eine Pflanze in freier Natur oder im Garten meines Nachbarn sehe, und meine dass ich sie gerne in meinem Garten hätte macht doch keinen Unterschied. Ich will sie weil ich mich an ihr erfreuen möchte.
Ich suchte etwa von 15 bis 22 Jahren verzweifelt nach einer Beziehung. Aber erst, wie ich began, mich intensiv mit meiner Erfolglosigkeit zu beschäftigen, merkte ich, ich will eigentlich gar keine Beziehung, sondern nur Freundschaft und Sex mit Frauen. Ich wollte damals eine Beziehung - oder besser dachte, ich will eine - weil es "übliche", "normale" usw. ist und die Mehrheit danach strebt.
Dann verstehe ich deine Sichtweise schon, und warum du in dem Zusammenhang so instinktiv von fremden Erwartungen ausgehst die die eigenen Wünsche verschleiern...
Lass es mich so sagen: Ich wünsche mir eine Partnerin die ich liebe und die mich liebt. Mir ist schnurz piep egal wie "vorzeigbar" sie ist, wie viel "Punkte" sie bei meinen Freunden oder meiner Schwester abräumt... naja, ich würde mir schon wünschen dass sie sie mögen. Sie muss mir gefallen, und ich ihr, Ende im Gelände!
Ich wünsche mir einen Job der mich fordert und erfüllt. Wie gut der gesellschaftlich anerkannt ist, ist mir ebenfalls schnuppe, obwohl ich natürlich ganz allgemein nicht verachtet werden möchte, darum werde ich auch kein Anwalt. (EINZIGER GRUND!!!)
Ich wünsche mir ein Leben in dem Zeit fürs Einigeln und Zocken am PC ist, aber auch Zeit mit anderen Menschen, Zeit für Beziehungen die ich immer weiter vertiefen kann.
Nichts davon hängt an den Erwartungen die andere an mich haben, sondern nur an meinen eigenen Erwartungen an mich selber.
Aber in Wirklichkeit wollte ich das Leben als Paar, was ich suchte, überhaupt nie. Sondern nur Freundschaften mit Frauen und hin und wieder Sex dazu oder nur Sex mit einer Frau würde mir auch reichen. Aber 7 Jahre lang suchte ich danach und litt sehr unter Ablehnungen.
Ich würde sagen zu wissen was du wirklich willst ist schon die halbe Miete... aber vielleicht machts das nur noch schwieriger wenn man es nicht bekommen kann... :umarmung2:

Persönlich könnte ich Sex ohne Beziehung durchaus genießen, aber ich glaube als Ausdruck gegenseitiger Liebe steht Sex dann auf einer ganz anderen Ebene.
Und nein, ich glaube das nicht weil andere das so vorgeben, sondern weil ich weiß wie es sich anfühlt jemanden zu lieben, und ich die Wissenslücken füllen kann.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von ABThomas »

LonesomeCoder hat geschrieben: 29 Jan 2021 22:26 Meine Sichtweise ist hier grundlegend anders. Man sollte diesen Menschen gar nichts sagen um deine rethorische Frage zu beantworten. Es ist nicht schlimm, auf nichts Lust zu haben oder gemütlich zu sein. Diese Gruppe hat nach meiner Ansicht kein Problem, was gelöst werden müsste. Deshalb stellt sich für mich auch die Frage nach etwa großen oder kleinen Schritten um davon wegzukommen gar nicht. Ich verstehe schon, warum du deine Sichtweise hast. Wir sind in einer Leistungsgesellschaft. Viele erwarten von anderen nicht nur, dass sie im Beruf Leistung bringen, sondern auch in der Freizeit. Deshalb fühlen sich manche unter Druck gesetzt, weil sie denken, sie tun zu wenig oder bekommen es von anderen so vorgeworfen. Mein Ziel ist dagegen: lernen, zufrieden zu werden, so wie man ist und sich nicht durch die Leistungsgesellschaft unter Druck setzen zu lassen. Niemand muss mehr tun oder wachsen, das Leben soll doch schön und kein Wettbewerb sein. Aber wenn dich Druck für Erfolg dauerhaft und gesamt glücklich macht, dann gehe deinen Weg weiter.
Es geht doch um einen Leidensdruck. Wer mit sich im Reinen und zufrieden ist, braucht selbstverständlich auch nichts ändern. Es mag auch jener, den du vor Burnout warnst, mit sich völlig zufrieden sein, obwohl er vielleicht 25h am Tag nur arbeitet. Gemütlichkeit, Müßiggang, Faulheit hat auch seine Berechtigung. Aber zu viel davon, z.b. wenn es das eigene Leben beeinträchtigt, führt zu Leidensdruck und meiner Ansicht nach wird dann ein Gegenpol benötigt.

Meine Sichtweisen basiert nicht auf der Leistungsgesellschaft. Die Leistungsgesellschaft ist mir sehr fern, ich verstehe sie nicht, bzw verstehe nicht, wieso man etwas, was so viel Leid verursacht mit so viel Leidenschaft betreiben kann. Ich bin für Entschleunigung und weniger Wirtschaftswachstum.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

Menelaos hat geschrieben: 30 Jan 2021 09:54 Mein erster Verdächtiger wäre da die Biologie, denn selbst der einzelgängerischste Introvert ist und bleibt nunmal ein Mensch, und Menschen sind soziale Lebewesen. Ob wir es nun erkennen oder nicht, Isolation macht uns krank, und der aktive Lebensstil hat den Vorteil dass er entweder Kontakte mit sich bringt, oder zumindest interessanter macht und dadurch Unterhaltungen mit anderen Menschen erleichtert. Viele Hobbies können interessant sein, aber allzu "theoretische" Hobbies geben für Außenstehende oft ein stinklangweiliges Gesprächsthema ab.

Oder aber weil praktisch jeder Mensch den wohltuenden Effekt von Sonnenlicht und Bewegung in freier Natur kennt, und sich ohne Probleme selbst bei so einer Wandertour sehen und die positiven Effekte spüren kann.
Vor dem Fernseher zu sitzen hat einfach nicht den selben "das will ich auch"-Effekt.

Was macht mich unglücklich dabei? Die Isolation erstmal. Ich dachte immer ich sei ein Einzelgänger und käme allein gut zurecht... aber trotz sozialer Defizite hab ich in den letzten Jahren gemerkt wie gut das tut sich mit Freunden zu treffen, einfach nur zu quatschen, oder etwas zusammen zu machen woran wir alle Spaß haben.
Darüber hinaus ist da auch das Bedürfnis meinem Leben irgendeinen Sinn zu verleihen. (das ist übrigens eins der psychischen Grundbedürfnisse) Ich bin sicher das könnte man auch vor dem Computer wenn man beispielsweise einen Programmiererjob hat, aber ich vermute mal wir sind biologisch darauf programmiert praktisch greifbarere Resultate zu bevorzugen.

Was andere über mich denken war mir schon immer weitgehend egal... in letzter Zeit allerdings weniger, und es geht mir besser damit, denn es führt zu sozial verträglicherem Verhalten und allgemein viel angenehmeren Beziehungen zu anderen Menschen. Ich orientiere mich aber so gut wie gar nicht an dem was andere haben oder wollen, und Neid ist mir weitgehend fremd... oder höchstens als ein "Will ich auch!" vorhanden, aber ich kann mich nicht erinnern obs schon mal in missgünstiger Form aufgetreten ist. :gruebel:
Aber auch das hat ja nichts mit Leistungsdruck zu tun, sondern nur mit Inspirationsquellen. Ob ich nun eine Pflanze in freier Natur oder im Garten meines Nachbarn sehe, und meine dass ich sie gerne in meinem Garten hätte macht doch keinen Unterschied. Ich will sie weil ich mich an ihr erfreuen möchte.

Dann verstehe ich deine Sichtweise schon, und warum du in dem Zusammenhang so instinktiv von fremden Erwartungen ausgehst die die eigenen Wünsche verschleiern...
Lass es mich so sagen: Ich wünsche mir eine Partnerin die ich liebe und die mich liebt. Mir ist schnurz piep egal wie "vorzeigbar" sie ist, wie viel "Punkte" sie bei meinen Freunden oder meiner Schwester abräumt... naja, ich würde mir schon wünschen dass sie sie mögen. Sie muss mir gefallen, und ich ihr, Ende im Gelände!
Ich wünsche mir einen Job der mich fordert und erfüllt. Wie gut der gesellschaftlich anerkannt ist, ist mir ebenfalls schnuppe, obwohl ich natürlich ganz allgemein nicht verachtet werden möchte, darum werde ich auch kein Anwalt. (EINZIGER GRUND!!!)
Ich wünsche mir ein Leben in dem Zeit fürs Einigeln und Zocken am PC ist, aber auch Zeit mit anderen Menschen, Zeit für Beziehungen die ich immer weiter vertiefen kann.
Nichts davon hängt an den Erwartungen die andere an mich haben, sondern nur an meinen eigenen Erwartungen an mich selber.
Richtig, der Mensch ist nicht für komplette Isolation geschaffen. Wie groß der Kontaktbedarf aber ist, ist je nach Person extrem verschieden. Manche halten es Wochen alleine aus, andere keinen halben Tag. Mir als extremer Intro lehrten Zeiten wie Schulferien oder vorlesungsfreie Zeiten im Studium ohne "Zwangskontakte" (wie im Klassenzimmer, Hörsaal oder jetzt Großraumbüro), dass für mich so 1 bis 2x die Woche für so 1 bis 2 h unter Menschen in sehr kleinen Gruppen sein die ideale "Dosis" ist. Die sollte jeder für sich finden und nicht überschreiten nur weil man für wenig Zeit unter Leuten als "komisch" gelten kann und Aktivitäten unter Leute mehr Ansehen bieten. Dass Hobbys unter Leuten oder Draußen Vorteile bieten können, meinte ich im Beitrag vorher mit dem indirekten Druck (mit "besseren Gesprächsthemen" hast du ein Beispiel dafür gebracht). Weil jeder will doch irgendwie Anerkennung und Ansehen und das kann auch das Handeln beeinflussen.

Ja, Sonne tut dem Menschen gut, z.B. wegen der Bildung von Vitamin D oder Tageslicht ist gut für die Stimmung. Aber dafür reicht es, auf den Balkon oder Terrasse zu gehen. Bewegung mag aber nicht jeder, das kann nicht pauschal gesagt werden. Ich zog schon als kleines Kind immer sitzen und liegen vor und das ist bis heute nicht anders. Einen Bewegungsdrang hatte ich nie. Artet Bewegung in Sport aus, ist es für mich eine Qual. Aber wenn jemand Spaß an Bewegung und Sport hat, soll er oder sie gerne machen. Da ist jeder anders. Nur sollte niemand Sport machen nur um Kommentaren wie "du bist faul" aus dem Weg zu gehen. Hat jemand keinen Bock drauf, bleiben lassen und nicht drum kümmern, wie andere dieses Lebensstil ohne Sport bewerten. Auch da wird teilweise direkt oder indirekt Druck ausgeübt, direkt etwa durch negative Kommentare über Lebensstile ohne Sport oder indirekt über die Werbung und Medien, die sportlich aktiv und schlank als zu erreichendes Ideal propagieren (weil sie natürlich Sportbekleidung, Ausrüstung, usw. verkaufen wollen) und damit ein schlechtes Gewissen verursachen können.

Evolutionär bedingt ist der Mensch wie alle Tiere auch auf Selbsterhalt und Arterhalt "programmiert". Ich habe für mich gelernt, dass es besser ist, mir keine Ziele zu setzen. Das setzt mich unter Druck, belastet mich, macht mich unglücklich und stresst mich. In den Tag reinleben und so viel Genuss wie möglich zu haben, ist für mich ideal. Tun und lassen was ich will. Nichts tun, worauf ich keinen Bock habe und auf nichts verzichten, was ich will. Produktivität oder Erfolge sind mir egal. Die knappe Lebenszeit soll so schön wie möglich sein.
Dauerhafte Isolation tut nicht gut, aber noch scheint mir bei dir das nicht so schlimm zu sein weil sonst würdest du die min. 1,5 h Fahrt zu Freunden mit Vorfreude machen anstatt davon genervt zu sein. Ist nur eine Vermutung, die auch falsch sein kann.

In einem Bereich sollte man in der Tat drauf achten, was andere über einem denken: wenn das eigene Verhalten auf sie Einfluss hat, z.B. wie man andere behandelt. Aber ich dachte eher an Punkte, die für andere egal sind, wie ob man nun den ganzen Tag hinterm TV ist oder Sport macht. Da bin ich dafür, drauf zu pfeifen, was andere davon halten.

Das ist eine gute Einstellung zur Partnersuche 👍 Es gibt Leute, die fragen vor der Entscheidung zu einem Date erstmal im Freundeskreis rum was die davon halten und bei Kritik gibts kein Date weil keine Lust da ist, sich für jemanden zu rechtfertigen.

Da ich Leistungsdruck und Verantwortung sowie Verpflichtungen hasse, hätte ich am liebsten gar keinen Job. Aber ich brauche Geld und mitm Lottogewinn klappte es nicht und durch meine "Nach Lust und Laune"-Aktivitäten kann ich kein Geld verdienen. Deswegen suchte ich mir als einfacher Backend-Entwickler was, was die Minimalaufwand-Lösung darstellt. Ich schiele jetzt ca. 6 Jahre nach dem Berufseinstieg schon auf den Kalendereintrag mit "Rentenbeginn". Wenn ich so im Forum hier lese, dann scheinen Berufe wie Metzger oder Soldat sowie Call-Center-Agent die zu sein, die am meisten Ansehen kosten. Anwälte sind eigentlich nur schlimm, wenn sie massenhaft wegen Lappalien abmahnen.
ABThomas hat geschrieben: 30 Jan 2021 11:05 Es geht doch um einen Leidensdruck. Wer mit sich im Reinen und zufrieden ist, braucht selbstverständlich auch nichts ändern. Es mag auch jener, den du vor Burnout warnst, mit sich völlig zufrieden sein, obwohl er vielleicht 25h am Tag nur arbeitet. Gemütlichkeit, Müßiggang, Faulheit hat auch seine Berechtigung. Aber zu viel davon, z.b. wenn es das eigene Leben beeinträchtigt, führt zu Leidensdruck und meiner Ansicht nach wird dann ein Gegenpol benötigt.

Meine Sichtweisen basiert nicht auf der Leistungsgesellschaft. Die Leistungsgesellschaft ist mir sehr fern, ich verstehe sie nicht, bzw verstehe nicht, wieso man etwas, was so viel Leid verursacht mit so viel Leidenschaft betreiben kann. Ich bin für Entschleunigung und weniger Wirtschaftswachstum.
Es gibt zwei Vorgehensweisen bei einem Problem: nach einer Lösung streben oder lernen, mit dem Problem zu leben. Ich bin für letzteres sofern sich zeigte, dass die Lösung zu schwer/aufwändig oder unerreichbar ist. Das wollte ich aussagen, das wäre mein Vorschlag zum Umgang mit Leidensdruck. Mir geht es deutlich besser, seit ich es schaffte, mein Gewicht zu akzeptieren anstatt mich weiter mit Abnehmversuchen zu quälen. Vllt. schaffe ich es auch noch zu akzeptieren, dass es für mich keine Kontaktformen mit Sex zu Frauen gibt anstatt immer nur Ablehnungen zu kassieren und es weiter zu probieren. Vllt. gehört hier als Jungfrau sterben dazu. Oder ich ziehe im Gegensatz zu jetzt Bordellbesuche für Sex in Betracht. Noch suche ich nach ONS, F+ und Affären. Vllt. in 5 oder 10 Jahren nicht mehr und bin sexlos glücklich (so ab 40 soll auch der Testosteronspiegel und damit der Trieb sinken). Oder hole mir wenn der Trieb akut wird, im Bordell Befriedigung.

Ja, ich wäre auch für mehr Entschleunigung und weniger Komplexität anstatt dass alles immer schneller und komplexer wird.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 31 Jan 2021 18:19 Dass Hobbys unter Leuten oder Draußen Vorteile bieten können, meinte ich im Beitrag vorher mit dem indirekten Druck (mit "besseren Gesprächsthemen" hast du ein Beispiel dafür gebracht). Weil jeder will doch irgendwie Anerkennung und Ansehen und das kann auch das Handeln beeinflussen.
Da überdehnst du jetzt aber was ich gesagt habe. Ich meinte nicht dass man Anerkennung oder Ansehen sucht, sondern einfach nur ein Thema aus dem sich ein interessantes Gespräch entwickeln kann.
Sozialkontakte aufbauen und vertiefen dürfte nun mal sehr sehr schwierig sein wenn man überhaupt nichts hat worüber man reden könnte.
Bewegung mag aber nicht jeder, das kann nicht pauschal gesagt werden.
Es kann aber pauschal gesagt werden dass der Körper Bewegung braucht, und dass sie einen uneingeschränkt positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Klar haben wir auch alle einen Instinkt zur Faulheit, sonst würden Menschen reihenweise wegen Überanstrengung umkippen, oder zumindest viel zu viel Energie unnötig verpulvern, was unsere Vorfahren in den Hungertod getrieben hätte. Aber dennoch tut es uns gut diesem Instinkt nicht so sehr nachzugeben wie wir es in unserer modernen Gesellschaft tun könnten.
Ich zog schon als kleines Kind immer sitzen und liegen vor und das ist bis heute nicht anders. Einen Bewegungsdrang hatte ich nie. Artet Bewegung in Sport aus, ist es für mich eine Qual. Aber wenn jemand Spaß an Bewegung und Sport hat, soll er oder sie gerne machen.
Mir ging das nicht anders, ich war immer ein Stubenhocker. Und als ich mit 3 Stunden Sport die Woche anfing, war das anfangs auch eine Qual für mich... aber das legt sich nach ca. 2-3 Monaten, und schon lange vorher fängt es an sich richtig gut anzufühlen wenn man merkt wie die eigenen Muskeln kräftiger werden.
Und weißt du was: Seit dank Corona Fitnesstudio nicht mehr möglich ist, und ich selber was machen müsste, hat mein Faulheitsinstinkt wieder die Oberhand gewonnen. Ich weiß es würde mir gut tun mich mehr zu bewegen, aber ich "will" nicht...
Da ist jeder anders. Nur sollte niemand Sport machen nur um Kommentaren wie "du bist faul" aus dem Weg zu gehen. Hat jemand keinen Bock drauf, bleiben lassen und nicht drum kümmern, wie andere dieses Lebensstil ohne Sport bewerten.
Jain würde ich sagen, denn es geht ja nicht nur darum wie andere diese Person sehen, sondern auch wie sie selbst sich sieht. Wer sich selbst nicht als einen faulen Menschen sehen möchte, der sollte etwas tun, und Kommentare von außen können da der Anstoß sein. Wem das aber egal ist, der sollte es nicht nur tun um vor anderen besser dazustehen, da gebe ich dir Recht.
Evolutionär bedingt ist der Mensch wie alle Tiere auch auf Selbsterhalt und Arterhalt "programmiert". Ich habe für mich gelernt, dass es besser ist, mir keine Ziele zu setzen. Das setzt mich unter Druck, belastet mich, macht mich unglücklich und stresst mich. In den Tag reinleben und so viel Genuss wie möglich zu haben, ist für mich ideal. Tun und lassen was ich will. Nichts tun, worauf ich keinen Bock habe und auf nichts verzichten, was ich will. Produktivität oder Erfolge sind mir egal. Die knappe Lebenszeit soll so schön wie möglich sein.
Das mag bei dir gut funktionieren, aber manche Menschen möchten halt Dinge haben die mit einer gehörigen Portion harter Arbeit verbunden sind um sie entweder zu bekommen, oder zu erhalten. Und das muss nichts mit Ansehen oder gesellschaftlichen Erwartungen zu tun haben, sondern einfach nur mit den Wünschen des Individuums.
Dauerhafte Isolation tut nicht gut, aber noch scheint mir bei dir das nicht so schlimm zu sein weil sonst würdest du die min. 1,5 h Fahrt zu Freunden mit Vorfreude machen anstatt davon genervt zu sein. Ist nur eine Vermutung, die auch falsch sein kann.
Ich bin eher genervt davon dass es dadurch nicht möglich ist sich einfach mal spontan zu treffen. Sowas muss immer Tage oder Wochen vorher ausgemacht werden, weil man bei so einer langen Reisezeit natürlich möglichst viel Zeit auf einmal miteinander verbringen will.
Die Fahrt an sich ist schon ein wenig nervig, aber dennoch auch mit Vorfreude erfüllt, weil ich weiß was mich am Ende erwartet.
Aber ich dachte eher an Punkte, die für andere egal sind, wie ob man nun den ganzen Tag hinterm TV ist oder Sport macht. Da bin ich dafür, drauf zu pfeifen, was andere davon halten.
Stimme zu!
Deswegen suchte ich mir als einfacher Backend-Entwickler was, was die Minimalaufwand-Lösung darstellt. Ich schiele jetzt ca. 6 Jahre nach dem Berufseinstieg schon auf den Kalendereintrag mit "Rentenbeginn".
Wie gesagt, unterschiedliche Erwartungen! Manche Menschen mögen einen herausfordernderen Job. Sie wollen es schwieriger haben, wollen sich in ein Problem reinfuchsen oder 8 Stunden lang schwer schuften, und Anerkennung ist für viele sicher ein wichtiger Faktor.
Auf der anderen Seite verstehe ich völlig wenn du nicht mehr Aufwand betreiben willst, da dir Anerkennung ja nichts bedeutet. Dein Arbeitgeber hat offenbar halt keine passende Karotte für dich, abgesehen vom Gehaltscheck den du halt zum Leben brauchst.

Beides hat seine Berechtigung!
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

Ja, dass Mainstream-Interessen und Aktivitäten wichtig zum Mitreden können sind, sage ich auch immer. Nur streiten dann viele die Bedeutung der Hobbys für die Chancen der Partnersuche ab... Aber ich würde nie was machen was ich nicht will, nur damit ich mit Leuten ohne gemeinsame Interessen was zu reden habe. Diese Leute passen mangels Interessen dann gar nicht zu mir. Ich bleibe also bei meinen Arte-Dokus mit 0,005 % Marktanteil anstatt nur zum Mitreden DSDS, Dschungelcamp, Bundesliga, Bauer sucht Frau, Game of Thrones usw. zu schauen.

Gesundheitliche Schäden durch kaum oder keine Bewegung ist eher ein Problem bettlägriger Menschen. Im Normalfall bewegt man sich aber auch in der Wohnung. Die psychische Gesundheit ist auch wichtig und wenn Bewegung nervig, lästig und langweilig ist, dann lasse ich es halt bleiben. Ist mir lieber als davon genervt und unglücklich zu sein. Ich zwinge mich zu nichts mehr und wenn mich jemand zu was zwingt, dann leide ich sehr drunter, siehe arbeiten gehen müssen für Geld brauchen.
Ich habe über 15 Sportarten ernsthaft ausprobiert. Am Anfang war es noch interessant und spannend, aber bei jeder Sportart wurde mir sehr schnell fad und ich nur mehr genervt und gelangweilt davon. Hunderttausend mal stumpf im Fitnesscenter die selben Bewegungen wiederholen oder in einem Mannschaftssport immer wieder die selben Spielzüge und Situationen haben, ist nichts für mich. Ich brauche Abwechslung (würde niemals ein Spiel zweimal durchspielen oder einen Film zweimal schauen) und geistige Beschäftigung. Bei mir war es anders wie bei dir: die Begeisterung für eine Sportart stieg nicht mit der Zeit, sondern nimmt rapide ab, wenn ich sie gut kenne und nichts neuen mehr bietet. Wettbewerb und Leistungsdruck ist mir zuwider, mir ist es auch völlig Wurst, wie viel Gewicht ich wo schaffe und die Aussicht auf mehr schaffen mit mehr Training exakt 0 Motivation. Ob ich z.B. 50, 100 oder 200 kg bei der Beinpresse schaffe, ist mir so gleich wie der berühmte Sack Reis in China.

Ich will glücklich sein. Wie andere meinen Lebensstil nennen und was sie von meinen Hobbys halten, ist mir gleich. Wenn ich mit einem von leistungsorientierten Menschen als "faul" bezeichneten Stil glücklich bin, dann ist das halt so. Wobei ich "faul" bei mir nur zu körperlichen Tätigkeiten sagen würde, ich lese viele Sachtexte und schaue Dokus fürs Dazulernen und geistige Beschäftigung.

Diese Wünsche des Individuums durch harte Arbeit was zu bekommen sehe ich aber oft als durch die Leistungsgesellschaft konditioniert an. Ist so tief drin, dass es einem nicht immer bewusst ist. Wirtschaftlicher wäre es zu versuchen, mit Minimalaufwand an sein Ziel zu kommen. So wie ein Tier, dass sich auf der Suche nach Beute auch das schwächste Opfer sucht und nicht das stärkste.

Bei mir ist es nicht anders, nach der Schule gingen alle vom "Arsch der Welt" mit kaum Jobs für qualifizierte Leute und Freizeitmöglichkeiten weg. Muss für Treffen auch lange fahren und lange im Voraus planen.

Ich tue mich schwer zu verstehen, warum jemand außer für Anerkennung einen harten Job will? Mehr Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten? Wobei aber gerade die härtesten Jobs wie Altenpfleger, Mitarbeiter im Schlachthof oder Paketbote die mit den miesesten Löhnen und geringsten Aufstiegsmöglichkeiten sind und auch nicht viel Anerkennung erfahren... Ich hätte lieber mehr Kraft für private Aktivitäten über. Eine passende "Karotte" gibts für mich nicht. Da ich Leistungsdruck und Verantwortung nicht leiden kann, wäre eine höhere Position kein Lockmittel. Mehr Geld wäre zwar schön, aber mit mehr Stress zahlen würde ich nicht.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 05 Feb 2021 23:18 Ich bleibe also bei meinen Arte-Dokus mit 0,005 % Marktanteil anstatt nur zum Mitreden DSDS, Dschungelcamp, Bundesliga, Bauer sucht Frau, Game of Thrones usw. zu schauen.
Und wenn das jetzt nur eine stilistische Übertreibung ist, dann ist es ja auch völlig okay. Sorgen würde ich mir an deiner Stelle nur dann machen wenn dein Denken wirklich so schwarz-weiß ist wie es hier wirkt, denn das dürfte dich blind für mögliche Veränderungen machen.
Gesundheitliche Schäden durch kaum oder keine Bewegung ist eher ein Problem bettlägriger Menschen.
Und wieder bin ich mir nicht sicher ob du bewusst in schwarz-weiß argumentierst, oder ob das ein unbewusster Mechanismus ist mit dem dein Geist sich vor Veränderungen schützt.

Zu wenig Bewegung IST ungesund, und zwar schon lange bevor man bei Bettlägrigkeit angelangt.
Die psychische Gesundheit ist auch wichtig und wenn Bewegung nervig, lästig und langweilig ist, dann lasse ich es halt bleiben. Ist mir lieber als davon genervt und unglücklich zu sein.
Man kann beim Gehen hervorragend nachdenken...
Bei mir war es anders wie bei dir: die Begeisterung für eine Sportart stieg nicht mit der Zeit, sondern nimmt rapide ab, wenn ich sie gut kenne und nichts neuen mehr bietet.
Oh ich merke da hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich bin immer noch nicht begeistert vom Fitnesstraining, und empfinde die Stunde auch weiterhin als sehr anstrengend und weitgehend langweilig. Die Befriedigung kommt hinterher wenn man erschöpft in seinen Sessel sinkt und weiß was man geschafft hat, und wenn man spürt wie viel leichter plötzlich die simpelsten Bewegungen fallen.
Aber da kommen wir halt wieder zu den unterschiedlichen Erwartungen was das Verhältnis Anstrengung-Belohnung angeht. Ich gehe ehrlich gesagt davon aus dass dir dieses Gefühl auch sehr gefallen würde, nur ist es dir halt die Entbehrungen vorher nicht wert, und das ist auch okay.
Diese Wünsche des Individuums durch harte Arbeit was zu bekommen sehe ich aber oft als durch die Leistungsgesellschaft konditioniert an. Ist so tief drin, dass es einem nicht immer bewusst ist. Wirtschaftlicher wäre es zu versuchen, mit Minimalaufwand an sein Ziel zu kommen. So wie ein Tier, dass sich auf der Suche nach Beute auch das schwächste Opfer sucht und nicht das stärkste.
Der Mensch hat unter anderem das Grundbedürfnis nach Selbstverwirklichung, also den Wunsch dass die eigene Arbeit, die eigene Existenz irgendeinem Zweck dient. (deswegen machen Fließbandjobs so unglücklich) Nein das ist nicht konditioniert, denn es ist keine Anti-These zur Bequemlichkeit.
Mir scheint dass du dieses Grundbedürfnis auf andere Art und Weise decken kannst als durch deine Arbeit... oder vielleicht kannst du es auch nicht und bist daher unglücklich. (so gut kenne ich dich ja nu nicht)
Ich tue mich schwer zu verstehen, warum jemand außer für Anerkennung einen harten Job will?
Ein harter Job kann auch ein interessanterer Job sein, oder einer für den man sich selbst mehr Anerkennung zollt. Aber ich denke in 99% aller Fälle sind die harten und undankbaren Jobs einfach die einzige Option die man hat.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von LonesomeCoder »

Das ist keine Übertreibung, schaue dir mal die Quoten von Arte und den anderen genannten Sendungen an.

Wie "viel" Bewegung wirklich nötig ist um gesundheitliche Schäden zu vermeiden, ist nicht ganz so fest. Die 10000 Schritte am Tag der Sportwissenschaftler mit Interessenskonflikten mit der Sportindustrie sind sicher extrem übertrieben. Ich jedenfalls habe mit dem was ich daheim, Arbeit, Einkaufen usw. automatisch an Bewegung habe, offenbar genug um gesund zu bleiben. Da muss jeder sein Ideal finden, jeder Körper ist auch anders. Wer ein schlechtes Gewissen oder ein gesundheitliches Problem hat, was durch Bewegung gelöst werden kann, soll das doch tun.

Ich kann das leider nicht. Ich muss fürs Nachdenken sitzen oder liegen, am besten mit geschlossenen Augen und höchstens Musik dazu.

Dieses Gefühl kenne ich auch. Aber bei mir ist es ein "endlich ist der **** vorbei und ich kann mich wieder hinlegen, will gar nicht ans nächste Mal denken". Eine Motivation schafft dieses Gefühl nicht, sondern eher die Anstrengung vermeiden zu wollen um mehr liegen und Doku schauen zu können.

Selbstverwirklichung ist mir auch wichtig. Aber mir gehts da nur ums Glücklich sein und Anstrengungen und die Kontrolle anderer über mein Leben wie Arbeitgeber so weit wie möglich zu vermeiden. Errungenschaften durch Leistung bedeuten mir nicht viel. Will ja auch keine Beziehung haben, sondern Single bleiben und meine sexuellen Fantasien gerne im Rahmen von ONS, Affären oder F+ verwirklichen. Ich würde gerne viel mehr ausschlafen, Dokus schauen, Sachtexte lesen und wenn ich jemanden dafür hätte (in meinen Nerdumfeld tut das keiner) reisen und hin und wieder auf eine Party gehen sowie im Freibad die Sonne genießen. Sowie ein Sexualleben haben. Mehr Macht, Rang oder Geld im Job, irgendwelche sportlichen Ziele, Statussymbole wie Luxusuhren oder Sportwagen usw. bedeuten mir gar nichts.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Volta »

Hoppala hat geschrieben: 10 Jan 2021 14:54 Wer keine Wünsche hat, ist wunschlos glücklich. Alles bestens.

Wer nicht wunschlos glücklich ist, hat Wünsche. Logisch.

Wer Wünsche hat, will was. Unvermeidlich.

Wer was will, kann dazu nicht gezwungen werden. Entweder oder. (und dazwischen gibt es auch noch einen sehr weiten Bereich; aber das Prinzip bleibt bestehen.)
Es kann doch auch sein, dass man sich zu etwas zwingen muss, um seinen Wunsch zu verwirklichen? Oder gibt es überhaupt keinen Zwang?
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Menelaos »

LonesomeCoder hat geschrieben: 06 Feb 2021 09:48 Das ist keine Übertreibung, schaue dir mal die Quoten von Arte und den anderen genannten Sendungen an.
Mit der Übertreibung meinte ich nicht die Quoten von Arte, sondern die Darstellung einer Fernsehlandschaft (und folglich Zuschauerschaft) in der es nur die Extreme gibt.
Meinst du das ernst, dann blockiert diese Vorstellung mit Sicherheit dein Denken. Meinst du es nicht ernst, dann ist die Übertreibung so extrem dass sie völlig sinnlos wird.
Wie "viel" Bewegung wirklich nötig ist um gesundheitliche Schäden zu vermeiden, ist nicht ganz so fest. Die 10000 Schritte am Tag der Sportwissenschaftler mit Interessenskonflikten mit der Sportindustrie sind sicher extrem übertrieben.
Dann frage ich dich warum dein erster Gedanke zu der Meinung von Sportwissenschaftlern geht, und nicht der von Ärzten?
Ich jedenfalls habe mit dem was ich daheim, Arbeit, Einkaufen usw. automatisch an Bewegung habe, offenbar genug um gesund zu bleiben.
... sagte der Raucher bevor er die Diagnose COB bekam. Du kannst gerne leugnen dass Bewegung gesund ist, ebenso wie ein Raucher die schädliche Wirkung seiner Sucht leugnen kann, aber die medizinische Wissenschaft sagt nunmal was anderes.
Dieses Gefühl kenne ich auch. Aber bei mir ist es ein "endlich ist der **** vorbei und ich kann mich wieder hinlegen, will gar nicht ans nächste Mal denken". Eine Motivation schafft dieses Gefühl nicht, sondern eher die Anstrengung vermeiden zu wollen um mehr liegen und Doku schauen zu können.
Dann hast dus womöglich einfach übertrieben...
Selbstverwirklichung ist mir auch wichtig. Aber mir gehts da nur ums Glücklich sein und Anstrengungen und die Kontrolle anderer über mein Leben wie Arbeitgeber so weit wie möglich zu vermeiden. Errungenschaften durch Leistung bedeuten mir nicht viel. Will ja auch keine Beziehung haben, sondern Single bleiben und meine sexuellen Fantasien gerne im Rahmen von ONS, Affären oder F+ verwirklichen. Ich würde gerne viel mehr ausschlafen, Dokus schauen, Sachtexte lesen und wenn ich jemanden dafür hätte (in meinen Nerdumfeld tut das keiner) reisen und hin und wieder auf eine Party gehen sowie im Freibad die Sonne genießen. Sowie ein Sexualleben haben. Mehr Macht, Rang oder Geld im Job, irgendwelche sportlichen Ziele, Statussymbole wie Luxusuhren oder Sportwagen usw. bedeuten mir gar nichts.
Frage dich bitte mal warum in deiner Auflistung was du nicht willst ausschließlich Geld/Macht/Status auftauchen, nicht aber Dinge wie eine interessante Tätigkeit, etwas das deine Fähigkeiten fordert, oder etwas das die Welt ein bisschen besser macht, Dinge also die ich der Mühe wert fand.
Ich meine, du unterhältst dich mit mir, nicht mit jemandem der meint ohne diamantbesetzte Zahnbürste könne man gar nicht glücklich sein. :mrgreen:
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Hoppala »

Volta hat geschrieben: 06 Feb 2021 09:58
Hoppala hat geschrieben: 10 Jan 2021 14:54 Wer keine Wünsche hat, ist wunschlos glücklich. Alles bestens.

Wer nicht wunschlos glücklich ist, hat Wünsche. Logisch.

Wer Wünsche hat, will was. Unvermeidlich.

Wer was will, kann dazu nicht gezwungen werden. Entweder oder. (und dazwischen gibt es auch noch einen sehr weiten Bereich; aber das Prinzip bleibt bestehen.)
Es kann doch auch sein, dass man sich zu etwas zwingen muss, um seinen Wunsch zu verwirklichen? Oder gibt es überhaupt keinen Zwang?
Hier wird immer wieder irreführende Wortklauberei betrieben.
"sich selbst zwingen" ungleich "gezwungen werden/sein".
Wer einen Wunsch hat und dafür etwas unangenehmes in Kauf nimmt, hat sich dazu entschieden, es lieber so als anders zu machen. Auch "das Unangenehme in Kauf nehmen" ist also ein Wunsch, kein Zwang in dem Sinne.

Mit dieser irreführenden Wortklauberei arbeiten gern Erpresser: "Du hast die Wahl: dein Vermögen oder das Leben deines Kindes". Das will den äußeren Zwang zu einem "selbst zwingen" umdefinieren.
Hier wird gern das deckungsgleich Umgekehrte gemacht: etwas Unangenehmes aus freien Stücken abgewehrt, und um sich für die Folgen nicht verantwortlich zu fühlen, wird es zu Zwang umdefiniert.
In diesem Sinne geht man auch nicht zum Zahnarzt und quält sich durch ne Wurzelentzündung, weil man sich ja nicht zwingen lassen will - eindeutig, die andern nötigen einen zu den Schmerzen. Man selbst will die ja nicht. Das soll einen ja nur in die unangenehme Wurzelbehandlung zwingen.

Das Leben ist nunmal nicht immer angenehm. Oft genug sogar eher unangenehm. Hast du den Wunsch, dass es besser wird, ist der Weg dahin oft genug mühsam. Gehst du den, ist das kein Zwang, auch wenn du vielleicht "dich selbst zwingen" musst. Es ist dann dein Wunsch.
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Re: Antriebslosigkeit und Zwang

Beitrag von Volta »

Hoppala hat geschrieben: 06 Feb 2021 17:34 Das Leben ist nunmal nicht immer angenehm. Oft genug sogar eher unangenehm. Hast du den Wunsch, dass es besser wird, ist der Weg dahin oft genug mühsam. Gehst du den, ist das kein Zwang, auch wenn du vielleicht "dich selbst zwingen" musst. Es ist dann dein Wunsch.
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