Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Florian_

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Florian_ »

Ich mache auch viel zu viele Dinge alleine, was aber auch daran liegt das ich zu wenig Leute kenne die meine Interessen teilen.
Cindy hat geschrieben:Komisch, die Dinge, die mir Spaß machen, unternehme ich meist eh alleine. Da brauche ich keine anderen Menschen dazu.
Hier stellt sich die Frage, ob Du die Dinge nur alleine unternehmen kannst, oder es nicht hilfreich wäre andere dabei zu haben.
Bergfan

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Bergfan »

Flachparker hat geschrieben:
Bergfan hat geschrieben:Auf Sport, gesunde Ernährung, Aktivität und Persönlichkeitsentwicklung achtest Du NUR, um eine Freundin abzukriegen? Das ist bedenklich....
Ich denke in letzter Konsequenz ... schon. Natürlich fühle ich mich auch so gut, wenn ich fit bin. Aber ehrlich gesagt arbeite ich tatsächlich auf "das große Ziel" hin. Zumindest motiviert mich das die tägliche Tortur anzugehen und durchzustehen.

Besser als garnix zu machen ist das allemal.

Mir ist allerdings auch schon aufgefallen, dass ich mein Selbstbewusstsein zuuu sehr davon abhängig mache, was die Waage anzeigt. Als ehemaliger 120KG Brocken bin ich da vielleicht überempfindlich....


...ausserdem habe ich ja bereits angemerkt, dass ich bei diesem Weg auch schon bedenken habe.
Verstehe ich das richtig? Eine Freundin ist "das große Ziel" in deinem Leben? Vielleicht ist es für dich Zeit, sich zurückzulehnen und nachzudenken.
Flachparker

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Flachparker »

Jein. Erstmal ist das AB-Tum zu überwinden mein größtes Ziel im Leben. Eben weil es mich seit Jahren nur behindert. Ich weiß, dass ich durch das AB-Tum und seinen Folgen weit hinter meinen Möglichkeiten bleibe. Wenn ich mal mehr erreichen will, dann muss ich in der Angelegenheit Fortschritte machen.

Und dazu brauche ich nun erstmal eine (wahrscheinlich mehrere :pfeif: ) Freundin. Gerade weil ich weiß, dass das ein sehr langer Prozess ist - ich muss halt endlich mal anfangen. Und deshalb ist mir das so wichtig. Ich setze also nicht ALLES in EINE Frau oder EINE Beziehung... Es muss nur endlich mal was passieren! Zurückgelehnt habe ich mich schon zu lange.

... aber wir entführen den Thread...
Matilda

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Matilda »

noira hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten!


@Florian:

Ich bin wirklich dankbar für jeden Denkanstoß! Mein Sohn bittet mich einerseits um Hilfe, reagiert aber andererseits auf meine Vorschläge immer mit Resignation. "Es bringt ja doch alles nichts." Genau das macht es so schwierig für mich.
Das ist ein Symptom für Depressionen. Er kann es (im Moment) nicht anders sehen, auch wenn er wollte.

Vielleicht sollte mal ein Neurologe prüfen, ob ein Medikamt ihm helfen kann aus dem Tief raus zukommen. Und nicht jeder Therapeut ist für jeden geeignet. Man muß eine Weile suchen bis man den richtigen für sich gefunden hat. Ich habe auch einige "ausprobiert". Man hat bis zu 6 Vorgespräche bis eine Therapieantrag gestellt wird. Und man darf auch mehrere Therapeuten ausprobieren.
Wichtig ist das man sich wohl fühlt mit dem Therapeuten und verstanden, das der Therapeut einen und seine Probleme ernst nimmt. Da sollte man einfach auf sein Bauchgefühl vertrauen.
Ein guter Therapeut fragt seinen Patienten, ob er mit der Art der Therapie und dem Therapeuten sich wohl fühlt. Und ein guter Therapeut sagt auch wenn er denkt das er nicht der richtige für den Patienten ist.

So viel aus meiner Erfahrung.

P.S. Gute Therapeuten haben meistens Wartelisten und man muß bis zu 6 Monaten auf einen Platz warten. Davon nicht abschrecken lassen.
SciFiGirl

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von SciFiGirl »

Ich kann Matilda nur zustimmen.

Die Aussage "Das bringt ja doch alles nichts" ist eine ganz typsiche Aussage für einen depressiven Menschen. Als Außenstehender ist es nur schwer, diese Aussagen nachuzuvollziehen. Aber Depressive blocken damit alles ab, was ihnen helfen könnte. Sie fühlen in dem Moment leider wirklich so und ich fürchte, du als Mutter kannst da nicht wirklich helfen, weil du selbst viel zu sehr gefühlsmäßig involviert bist. Dein Rat, einen Therapeuten aufzusuchen, war der richtige, aber anscheinend ist dein Sohn da nicht an den richtigen geraten. Eine echte Therapie dauert auch länger als ein Jahr. In einem Jahr kann man gar nichts erreichen. Da bleibt nur der Rat, einen neuen Therapeuten zu suchen, wenn dein Sohn die Energie aufbringen kann.

Ich weiß leider keinen anderen Rat zu geben. Habe selbst jahrelang mit depressiven Familienmitgliedern bzw. Freunden zu tun gehabt und sowas geht einem unheimlich nahe. Es ist richtig, sich von außen Hilfe zu suchen, weil man eben selbst zu sehr gefühlsmäßig involviert ist und als Verwandter/Freund zu sehr mit unter der ganzen Krankheit leidet. Du sagst ja selbst, du würdest schon gar nicht mehr abends weggehen wollen.

Ich wünsche euch einfach die Kraft und das Glück, euch aus dieser Situation lösen zu können.
greenhorn

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von greenhorn »

SciFiGirl hat geschrieben:Eine echte Therapie dauert auch länger als ein Jahr. In einem Jahr kann man gar nichts erreichen.
Was ist denn eine "echte Therapie" ? Psychoanalyse ?
Wenn, kommt es wohl eher auf die Anzahl der Sitzungen an und gerade wenn die potentielle Depression allein auf dem Liebesunglück beruht (ansonsten herrschen ja unserers Wissens nach objektiv traumhafte Vorraussetzungen)* könnte in einem Jahr sehr viel erreicht werden. Vorrausgesetzt er hat die Angebetete schon ausreichend vergessen, was vielleicht noch 2 Jährchen dauern kann.

Da hier übrigens meiner Einschätzung nach über das Schicksal des Betreffenden ohne sein Wissen oder Zustimmung verhandelt wird, sollte ich mich zu dem Thema vielleicht lieber nicht mehr äußern.

*
- ist gutaussehend
- trinkt nicht
- hat Arbeit
- intakte Familie
- ist erst 23
- keine sonstigen Gebrechen oder Probleme
SciFiGirl

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von SciFiGirl »

Mit "echter" Therapie wollte ich eigentlich mehr ausdrücken, dass Probleme therapeutisch nicht innerhalb eines Jahres aufgearbeitet werden können. Meist sind diese doch komplexer. Eine depressive Freundin von mir hat 8 Jahre gebraucht. Wenn du Dinge aufarbeiten UND ändern (Neues festigen) willst dauert es meines Erachtens eben wirklich so lange.
noira

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von noira »

@greenhorn: Niemand verhandelt hier über ein Schicksal. Und Spott ist mein Sohn wegen seines Problems wohl schon gewöhnt, aber ich habe das jetzt zum ersten mal selbst mitbekommen durch deinen Beitrag. Jetzt weiss ich, wie schlimm das für an Depressionen erkrankte sein muss. Vielleicht auch eine wichtige Erfahrung für mich.


An alle anderen:

Nochmals vielen Dank an alle, die versucht haben, mir zu helfen und zu raten. Wenn man lange an einem Problem zu knacken hat, bekommt man manchmal so eine Art Tunnelblick und am Ende kennt man sich dann gar nicht mehr aus. So ging es mir zuletzt.

Durch die Beiträge habe ich erkannt, dass ich meinem Sohn zuhören kann, wenn er das braucht, meine Meinung sagen kann, wenn er sie hören will und ihm einen Rat geben kann, wenn er danach fragt. Aber ich kann nicht seine Therapeutin sein und ich kann ihm nicht "helfen" auch wenn er noch so darum bittet.

Er muss sich bewegen. In die eine oder andere Richtung.

Und ich glaube, ich kann ihm jetzt Mut machen, das zu tun.




Also nochmals Danke an alle, die mir geholfen haben! Alles liebe und viel Glück!


noira
Klara

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Klara »

Ich bin der Meinung, dass du hier etwas überreagiert hast:
noira hat geschrieben:@greenhorn: Niemand verhandelt hier über ein Schicksal. Und Spott ist mein Sohn wegen seines Problems wohl schon gewöhnt, aber ich habe das jetzt zum ersten mal selbst mitbekommen durch deinen Beitrag. Jetzt weiss ich, wie schlimm das für an Depressionen erkrankte sein muss. Vielleicht auch eine wichtige Erfahrung für mich.
Schön, dass du neue Erkenntnisse gewonnen hast!
Ich würde dir zusätzlich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von depressiven Menschen empfehlen. Der Umgang mit ihnen ist nicht leicht und belastend.
Und das du vielleicht auch Hilfe benötigst, wird hier deutlich:
noira hat geschrieben: Ich mag schon selbst nicht mehr abends weggehen; wenn ich all die vergnügten jungen Leute sehe, muss ich an meinen Sohn denken, der alleine in seiner Wohnung hockt und dabei doch eigentlich so viel Humor hat und dazwischen gehören würde. Dann bekomme ich jedesmal einen Kloß im Hals und mir vergeht das Lachen.
:vielglueck:
greenhorn

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von greenhorn »

Klara hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass du hier etwas überreagiert hast:
noira hat geschrieben:@greenhorn: Niemand verhandelt hier über ein Schicksal. Und Spott ist mein Sohn wegen seines Problems wohl schon gewöhnt, aber ich habe das jetzt zum ersten mal selbst mitbekommen durch deinen Beitrag. Jetzt weiss ich, wie schlimm das für an Depressionen erkrankte sein muss. Vielleicht auch eine wichtige Erfahrung für mich.
danke, Klara ! Hab auch das Gefühl, dass es hier ein Mißverständnis gab :gruebel: aber einer besorgten Mutter mit Beschützer-Instinkt sei das zugestanden.
Olli

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Olli »

Es ist sehr schwer hier irgendeinen Rat zu geben. Auch wenn man sich viel Mühe gibt, steht man trotzdem auf dünnem Eis und macht es vielleicht nur noch schlechter. Also versuche ich mir ein paar Dinge einfallen zu lassen, die sicher mal nicht schädlich sind:

* Dem Kind nicht das Gefühl geben, dass seine Geschwister gut geraten sind, sondern nur er ein Problemkind ist. Wenn das so von der eigenen Mutter rüberkommt, rauscht bei jedem Kind das Selbstvertrauen auf Null runter.

* Ich vermute mal, dass er viele Ängste und falsche Vorstellungen hat (so wie wir alle hier). Ihm Ängste zu nehmen ist wohl das Wichtigste was man tun kann. Wenn ein Mädchen ihn abweist ist das keine Blamage. Es hat halt nicht gepasst. Für den Anfang mal einfach einen Freund haben, das ein Mädchen ist. Wenn sie gerne bei ihm ist, ist das doch mal ein riesen Erfolg, der Mut macht.

* Ein Hobby anfangen, das ihm Vertrauen und Selbstwertgefühl gibt. Freiwillige Feuerwehr oder Nothelfer-Lehrgang. Letzteres habe ich mal selbst gemacht, dann wegen Umzug nicht weitermachen können. Er hat auf jeden Fall das Gefühl was sinnvolles zu machen auch wenn er dabei keine Freunin bekommt. Aber er findet sich dann selbst wertvoll und nimmt sich selbst dann auch besser an. Vielleicht sind solche Sachen zu hoch gegriffen. Dann halt was anderes was Fähigkeiten aufbaut und ihm Selbstwertgefühl gibt.

Das klingt jetzt für mich selbst etwas oberflächlich. Ist schwer das übers Internet rüberzubringen. Für mich würde ich es wichtig finden, dass ich wenigstens zu Hause Ruhe habe und dort niemand mir deswegen dumm kommt. Verkupplungsaktionen würden mich extrem nerven. Einfach versuchen dem Kind irgendwie die Ängste zu nehmen. Wenn es bei einem Versuch schief geht, hat er zu Hause immer eine feste Burg und weiß, dass er dort mit jemanden darüber reden kann wie über irgendwas alltägliches sonst.

Gruß, Oliver
Unberührt

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Unberührt »

Also das folgende ist ganz meine Sicht und basiert auf meinem eigenen Erfahrunghorizont. Es heißt nicht, dasss ich den tollsten Rat geben würde, nur wie ich heute diese Situation nehmen würde.
noira hat geschrieben: Mein Sohn bittet mich einerseits um Hilfe, reagiert aber andererseits auf meine Vorschläge immer mit Resignation. "Es bringt ja doch alles nichts." Genau das macht es so schwierig für mich.
Das bestätigt mir, was ich mir schon bei Lesen Deines ersten Posts dachte: Dein Sohn will tatsächlich nichts ändern. Es ist doch so schön, wenn sich jemand um ihn kümmert, für ihn da ist und sich so schön um ihn sorgt - er von vorn bis hinten bemuttert wird. Tu das nicht! Das hilft ihm überhaupt nicht. Du kannst ihn nicht zu jeder Aktivität hinschleifen. Antriebslosigkeit überwindet man doch nicht durch angeschoben werden. Er muss anfangen, selber für sich zu denken und ganz voran auch zu handeln. Warum sollte er tatsächlich etwas ändern, wenn er jetzt quasi alles bekommt? Sein "Problem" ist ein vorgeschobenes und Hilfe sieht hier nicht so aus, dass man es ihm so einfach wie nur irgendmöglich macht. Autometapher ('tschuldigung): Wenn Dein Auto nicht mehr fährt, würdest Du nie auf die Idee kommen es anzuschieben, bis es wieder fährt.

Er muss erkennen, was er will. Solange er in wolleweiche Wuschelwatte gepackt bedauert wird, kann er nicht erkennen, was er will. Ich will nicht sagen, dass Du ihm Deine mütterliche Liebe entziehen sollst, aber ein wenig muss er selber Antrieb finden, etwas zu ändern. Und der beste Weg dahin ist glaube ich, ein offenes Gespräch. Sprich mit ihm darüber, wie er sich vorstellt, dass es weitergehen wird. Frag ihn mal danach, was er gern in fünf oder zehn Jahren hätte. Da wird am Anfang einfach nur nichts kommen. Mach ihm aber keinen Vorwurf draus.

Was macht Dein Sohn eigentlich den ganzen Tag allein zu Hause (wenn er nicht auf Arbeit ist)?

Und für Dich selbst: Geh trotzdem aus und tu, was Du sonst auch gern tatest. Leb ihm wenigstens vor, wie man nicht einsam in den eigenen vier Wänden versauert - das hilft auch ihm. Ohne Beispiel kann er sonst jeden Rat abkanzeln. Immerhin entsteht daraus auch Gesprächsstoff.

So, nu bin ich ehrlich gesagt gespannt, was icch gleich um die Ohren krieg.

Grüße
(Un)berührt
Bergfan

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Bergfan »

Die letzten Postings haben schon zum Ausdruck gebracht, dass man sich hier auf dünnem Eis bewegt. Vor allem weil nicht dein Sohn selbst den Beitrag geschrieben hat, sondern Du.

Auch wenn es jetzt negativ oder vorwurfsvoll klingt, drängt sich mir einfach die Vermutung auf, dass dein Sohn "verweichlicht" ist. Entschuldige nochmals diese Ausdrucksweise! Ich meine dies in dem Sinne, dass er nicht gelernt hat, mit Niederlagen im Leben umzugehen und diese positiv für sich nutzbar zu machen. Er scheint die Vorstellung zu haben, alles im Leben ginge irgendwie "gerecht" zu. Ich komme noch einmal auf meine anfängliche Vermutung zurück, dass dem eine tiefe und nicht gelöste Elternbindung zu Grunde liegt.

Es wäre falsch, sich nur darauf zu konzentrieren, ihm bei der Lösung seiner Probleme helfen zu wollen. Denke vielmehr auch darüber nach, ob Du selbst unbewusst vielleicht nicht nur Teil der Lösung sondern auch des Problems bist, noira?
Skadi

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Skadi »

Ich habe mich ja bisher zurückgehalten, hierzu etwas zu schreiben. Als 40jährige, die zuletzt in ihrer Kindheit mit einem Mann Händchen gehalten hat (nämlich mit meinem Vater), kann und will ich zu den Problemen einer Mutter, die sich Sorgen um ihren Sohn, der gerade mal Anfang 20 ist, nicht allzu viel beitragen, zumindest nicht, ohne hier ungewollt jemanden vor den Kopf zu stoßen.

Aber jetzt muss ich Bergfan und Unberührt doch zustimmen! Und doch noch meinen Senf dazu geben, wobei ich vorwegschicken möchte, dass das weder als Vorwurf zu verstehen noch böse gemeint ist. Sind nur so meine Gedanken zu hierzu.

Noira, das erste, was ich dachte, als ich Deinen Thread gelesen habe, war: Welche Frau sollte einen solchen Jammerlappen auch zum Freund haben wollen? Harte Worte, ich weiß, aber das Schlimme, wie ich finde, ist, dass es sich Dein Sohn in seiner Märtyrerrolle regelrecht gemütlich gemacht zu haben scheint. Und dass er in seinem Alter seine Mutter um Hilfe anfleht, weil er keine Freundin findet. Und ich habe das ungute Gefühl, dass er sich durch Deine Unterstützung in seiner Rolle noch bestärkt fühlt. Dabei geht es zig jungen Männern so wie ihm! Hat er eigentlich eine Ahnung, wie viele Jungs in seinem Alter noch Jungfrau sind?? Selbst ihm sollte bewusst sein, dass er, solange er sich so verhält und auch noch seiner Mutter die Ohren vollheult, niemals eine Freundin finden wird und dass das vor allem an seinem Verhalten und nicht an seiner Person liegt!

Du schreibst von Depressionen, aber bist Du Dir sicher, dass Du (oder er) hier nicht *Liebeskummer* wegen seiner ersten Flamme mit echten Problemen verwechselt hast? Man kann sich da ja sicher reinsteigern, hat er ja offensichtlich auch getan, aber bei seiner Therapie ging es ja wohl auch in erster Linie nur um das Thema "Freundin":
noira hat geschrieben:Wegen seiner Depressionen ist er auf meinen Rat hin ein Jahr lang bei einem Therapeuten gewesen. Dieser hat ihm am Ende gesagt, er könnte alles, wenn er nur wollte. Aber er würde ja nicht wollen aus Angst vor Enttäuschung. Er brauchte nur hinaus ins Leben und sich eine Freundin zu suchen und schon wären seine Probleme gelöst.
Ich persönlich vermute ja, dass ihm diese tolle "Therapie" auf Dauer eher geschadet als genutzt hat, nicht nur wegen des saublöden Geschwätz' des "Therapeuten", sondern weil ihm danach auch noch irgendwo der Makel, psychisch angematscht zu sein, angehangen ist, was seinem Selbstvertrauen bestimmt nicht eben förderlich gewesen sein dürfte. Womöglich hat es ihn in seiner festgefahrenen Denkweise ("Ich finde eh keine Freundin.") und seinem Verhalten nur noch bestärkt. Zu dem "Therapeuten" selbst sage ich jetzt nichts weiter, außer dass er sich mit seinen dämlichen Sprüchen wohl ziemlich disqualifiziert haben dürfte. Das klingt für mich eher nach billigen Motivationstrainer-Phrasen. Ich meine, Angst vor Enttäuschung ist ja nicht abwegig, aber warum bemüht er sich nicht wenigstens, Frauen kennen zu lernen, um überhaupt mal eine Basis zu schaffen? Glaub mir, als ich in seinem Alter war, fiel mir das auch nicht leicht (und gebracht hat's auch nichts, aber zumindest meine externen Faktoren [Aussehen, Arbeit, intakte Familie] waren ja auch andere als bei Deinem Sohn), aber ich hätte mich schon sehr verkriechen müssen, um keine Männer kennen zu lernen. Das die von mir nichts wissen wollten, ist einer andere Geschichte.

noira hat geschrieben:Auf der Arbeit gibt er sich so, wie man ihn von früher kennt: Witzig, charmant, offen, freundlich. Und kein Mensch merkt ihm an, wie es in seinem Inneren aussieht. Wenn seine Kollegen wüssten, dass er in seiner Freizeit total alleine ist und noch nie eine Freundin hatte, würden sie es wohl niemals für möglich halten.
Ähm, woher weißt Du das? Erzählt er Dir das so, oder beehrst Du ihn etwa auf der Arbeit? :shock:

Ich meine, es ehrt Dich, dass Du Dich derart um Deinen Sohn bemühst, und dass Du Dir Sorgen machst, ist ja auch durchaus verständlich. Aber wenn ich versuche, mich in die Lage Deines Sohnes zu versetzen, könnte ich wirklich mir vorstellen, dass Du es womöglich noch schlimmer machst. Ich denke, ich bin nicht die einzige Frau, die eine zu enge Bindung an die Mutter bei einem Mann abschrecken würde. Wenn ich als junges Mädchen oder als junge Frau meiner Mutter gegenüber ein solches Verhalten gezeigt hätte, hätte diese mich vermutlich in den Hintern getreten, damit ich selber was tue! Von nix kommt nix. Sag Deinem Sohn, er soll sich hier selbst anmelden und selber mitdiskutieren! So erwachsen sollte er doch wohl sein! Und es wäre ein erster Schritt! (Peinlichkeiten seiner Mutter gegenüber scheint er ja nicht zu kennen. Ich würde mir ja die Kugel geben, wenn ich wüsste, dass meine Mutter hier mitliest und mich erkennen könnte. :? )

Gruß
Skadi
Bjoern83

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Bjoern83 »

noira hat geschrieben:@greenhorn: Niemand verhandelt hier über ein Schicksal. Und Spott ist mein Sohn wegen seines Problems wohl schon gewöhnt, aber ich habe das jetzt zum ersten mal selbst mitbekommen durch deinen Beitrag. Jetzt weiss ich, wie schlimm das für an Depressionen erkrankte sein muss. Vielleicht auch eine wichtige Erfahrung für mich.
Ja, "Spott" ist bei Depressionen recht häufig. Ich denke, dass liegtdaran, wie die Gesellschaft gewohnt ist, damit umzugehen. Bis vor sehr wenigen Jahren waren alle psychischen Erkrankungen tabu. Und sind es immer noch. So was hat man nicht zu haben. Und vielleicht ist es auch ein verdrängungsprozess. Denn Depressionen, die augenscheinlich auf das Fehlen eines Partners/Partnerin (wie in dem Falle deines Sohnes) zurückzuführen sind... hä... schlecht vormuliert....könnten genau die umgekehrte Luafrichtung haben. Vielleicht war erst die Depression da, wer weiss wie lange schon, denn Depris sind nicht so leicht für die Umwelt auszumachen, besonders in der anfänglichen Stadien. Daraus folgte dann vielleicht die Partnerlosigkeit, die dann die Depressionen wiederum verstärkt. Schwer für mich, meinen Gedankengang hier verständlich auf den Bildschirm zu bringen. Wurde dein SOhn an der Schule gemobbt?
Silver Star

Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Silver Star »

Hey, ja ich bin jetzt 19 und mir gehts genau so. Noch nie eine gehabt alle sind glücklich ich nicht, nichts passiert mehr, depressiv, keine Hoffnung. Heute immer öfters. Die Frauen haben große Anforderungen und nehmen auch nicht mehr jeden. Heute mit 20 noch wen zu finden es sehr schwer, man muss sich damit abfinden vielleicht immer allein zu bleiben. So ist es heute eben. Falls du schreiben magst hier meine Facebook Seite
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Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Unkreativer »

Ist dir mal aufgefallen, dass das ganze über sieben Jahre her ist und viele gar nicht mehr angemeldet sind? ;)
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Esperanza
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Re: Seit Jahren große Sorgen um meinen Sohn...

Beitrag von Esperanza »

Hallo!
Herzlich Willkommen Silver Star!
Mit 20 ist noch alles offen, mach dir da keine Gedanken ob du da "noch" jemanden abbekommst.
Viele hier haben ihren ersten Partner mit über 30, 40 oder 50.
:vielglueck:

Aber der Thread hier ist schon lange tot, such dir lieber einen anderen zum Austausch. ;)
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.