Frankobelgische Comics: Der Thread

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Le Chiffre Zéro
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Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Wir hatten schon einen Thread zum Thema Manga und Anime, da dachte ich mir, zu Ehren eines der letzten leider verschiedenen Helden des Genres einen Thread zu frankobelgischen Comics zu starten.

Also, was sind auf dem Gebiet eure Favoriten?
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Mit müden Augen »

Gaston Lagaffe von Franquin. Wunderbar. :lach:
Ich hab allerdings schon Jahre keine Comics mehr gesehen. Und frage mich in wiefern Comics peinlich sind.
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nurso

Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von nurso »

Dem kann ich mich anschließen:
"Gaston" von Franquin liegt mit großem Abstand vorne, gefolgt von "Schwarze Gedanken" und "Spirou und Fantasio" ebenfalls von Franquin.
"Tim und Struppi" von Hergé stehen auch alle im Regal.
"Asterix und Obelix" von Goscinny und Uderzo dürfen natürlich auch nicht fehlen. "Umpah-Pah" von den beiden ist weniger bekannt, habe ich als Kind aber auch gerne gelesen, damals immer im Yps-Comic.
Was mir in den Yps-Heften auch immer gefallen hat, waren die Geschichten von "Robin Ausdemwald" und "Percy Pickwick" (Bob de Groot). Es ist wohl vor allem der Zeichenstil, der mir diese Geschichten sympathisch gemacht hat, ich mag eher diese weichen, knollennasigen Figuren :D .

Gruß nurso
Nonkonformist

Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Nonkonformist »

Auch in den realistischen bereich gibt es gute serien.

Das meiste was Hermann gezeichnet hat (Comanche, Jeremiah, etc)

Thorgal (Rosinki/Van Hamme)

XIII (Vance/Van Hamme) (Auch wann es eigentlich ein rip-off von Jason Bourne war)

Largo Winch (Francq/Van Hamme)

Lester Cockney (Franz)

Valerian (Mezieres)

Corentin (Cuvelier)

Roland, Ritter Ungestum (Craenhals)


In sachen absurden humor gab es Gotlib.

In sachen cartoon-stil denke ich da noch an:

Lucky Luke (Morris)

Natascha (Walthery)

Soda (Tome)

Die Blauen Boys (Lambil/Cauvin)

Die Schlümpfe (Peyo)

Yoko Tsuno (Leloup)

(Und ich vergesse hier wahrscheinlich noch eine ganze menge sachen...)

Außerhalb von Disney kamen meine inspirationsquellen hauptsächlich aus Europa (und aus den Niederländischen comicsscene kannte ich auch mehreren comicszeichner persönlich) Mit Mangas kann ich eigentlich nicht so viel.
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Captain Unsichtbar
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Meine Lieblingskünstler/Autorenteams sind/waren:
Hergé
Victor Hubinon/Jean-Michel Charlier/Francis Bergèse
Roger Leloup
Jean-Claude Mézières/Pierre Christin
Goscinny/Uderzo
Maurice Tillieu
Jean Giraud aka Gir/Moebius
Jijé

Aus der heutigen Zeit kenne ich zu meiner Schande so gut wie niemanden. Gibt es eigentlich noch eine aktive Szene dort? Ich habe schon seit Jahren feststellen müssen, dass die einst grosse europäische Comicszene im Niedergang ist, seit hierzulande US-amerikanische Superheldencartoons und japanische Mangas den Markt fast komplett für sich eingenommen haben. Ironischerweise werden europäische Comics oft als "kindlich" gesehen. :kopfstand:
"And sometimes I get nervous
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Captain Unsichtbar
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Nonkonformist hat geschrieben: 13 Apr 2020 08:11 Yoko Tsuno (Leloup)
Und ich dachte ja immer, das kennt kein Mensch. :lol:
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Obelix
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Obelix »

Bei meinem Nick ist es wahrscheinlich keine Überraschung, wenn ich sage, dass ich mit frankobelgischen Comics groß geworden bin. Die meisten davon habe ich im französischen Original gelesen. Man kann sagen, dass ich damit französisch lesen gelernt habe.
Mein Vater hatte die gesamte Tintin-Kollektion im Haus, dazu vom selben Autor noch "Les aventures de Jo, Zette et Jocko", die ich sehr geliebt habe. Die Asterix-Sammlung war nicht ganz komplett, aber davon habe ich inzwischen auch jeden Band mal in die Finger bekommen (außer den beiden letzten). Ein paar Lucky-Luke-Bände waren auch dabei. Was ich bei diesen Comics immer so schön fand, war, dass man sie mehrfach lesen konnte, ohne sich dabei zu langweilen. Gerade als Kind habe ich viele der Geschichten nur relativ oberflächlich verstanden. Mit zunehmendem Alter habe ich dann angefangen, den Wortwitz zu verstehen und auf diverse Details in den Zeichnungen zu achten. Da gibt es immer wieder etwas zu entdecken :D .

Bei der französischen Verwandtschaft lag auch immer ein Stapel uralter Spirou-Hefte herum, in denen die Comics als Fortsetzungsgeschichten erschienen. Ich glaube nicht, dass ich darin eine wirklich komplett erzählte Geschichte gefunden habe, aber ich bin auf diverse andere Comic-Reihen aufmerksam geworden, die ich sonst nicht kennen würde.

Was habe ich sonst noch zwischen die Finger bekommen? Natürlich die Schlümpfe, aber auch vom selben Autor ein paar Geschichten von "Johan et Pirlouit". Gaston Lagaffe durfte natürlich nicht fehlen, dazu auch Spirou&Fantasio, oder auch die Kurzgeschichten von Boule&Bill.

Es fällt mir ungeheuer schwer, aus diesen vielen Geschichten, Figuren und Autoren(gespannen) einen Favoriten herauszupicken. Irgendwie haben sie alle etwas. Und ich habe noch längst nicht alles aufgezählt, was ich gelesen habe.

Nonkonformist hat geschrieben: 13 Apr 2020 08:11 In sachen absurden humor gab es Gotlib.
Bei dem Namen denke ich vor allem an die Reihe "Superdupont", an der er mitgewirkt hat. Eine geniale Parodie auf den französischen Nationalismus. Für ausländische Leser wahrscheinlich weniger interessant.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 13 Apr 2020 09:20
Nonkonformist hat geschrieben: 13 Apr 2020 08:11 Yoko Tsuno (Leloup)
Und ich dachte ja immer, das kennt kein Mensch. :lol:
Gut, Nonkonformist kommt ja aus der Branche, da kann man schon eine gewisse Kenntnis erwarten. Aber mir sagt die Serie durchaus auch etwas. Wie gesagt, die alten Spirou-Hefte...
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Nonkonformist »

Obelix hat geschrieben: 13 Apr 2020 21:44 Bei dem Namen denke ich vor allem an die Reihe "Superdupont", an der er mitgewirkt hat. Eine geniale Parodie auf den französischen Nationalismus. Für ausländische Leser wahrscheinlich weniger interessant.
Ich kenne ihm hauptsächlich von Waanzin Waanzuit (der Niederländische übersetzung von Rubrique-á-Brac), und von Gai-Luron.
Er hat so einige serien gemacht, seine späteren werke sind nicht alle jugendfrei.

Mein franzosisch war leider nie auf den stand, das ich diese comics in originalsprache gelesen habe; sicher bei reihen wie Asterix müß dabei viel an wortwitz verloren gegangen sein (obwohl die Niederländischen übersetzungen recht witzig waren)
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Obelix
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Obelix »

Nonkonformist hat geschrieben: 14 Apr 2020 05:16
Obelix hat geschrieben: 13 Apr 2020 21:44 Bei dem Namen denke ich vor allem an die Reihe "Superdupont", an der er mitgewirkt hat. Eine geniale Parodie auf den französischen Nationalismus. Für ausländische Leser wahrscheinlich weniger interessant.
Ich kenne ihm hauptsächlich von Waanzin Waanzuit (der Niederländische übersetzung von Rubrique-á-Brac), und von Gai-Luron.
Er hat so einige serien gemacht, seine späteren werke sind nicht alle jugendfrei.
Ja, ein paar von den Superdupont-Episoden sind auch nicht wirklich jugendfrei. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob Gotlib daran beteiligt war. Die Serie hat ja ein halbes Dutzend Autoren.
Nonkonformist hat geschrieben: 14 Apr 2020 05:16 Mein franzosisch war leider nie auf den stand, das ich diese comics in originalsprache gelesen habe; sicher bei reihen wie Asterix müß dabei viel an wortwitz verloren gegangen sein (obwohl die Niederländischen übersetzungen recht witzig waren)
Das übliche Problem bei jeglicher Literaturübersetzung. Meistens geht ein großer Teil des Wortwitzes dabei verloren. Manche Übersetzungen, die eigene Wortspiele gefunden haben, sind allerdings auch so gut, dass man sie als eigenes Kunstwerk betrachten kann.


Edit:
In der Liste der Serien und Autoren fehlt auf jeden Fall noch die "Blake & Mortimer"-Reihe von Edgar P. Jacobs.
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Don Rosa »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 10 Apr 2020 21:14 Wir hatten schon einen Thread zum Thema Manga und Anime, da dachte ich mir, zu Ehren eines der letzten leider verschiedenen Helden des Genres einen Thread zu frankobelgischen Comics zu starten.
Held? Ein Held ist etwas völlig anderes. Immer diese Übertreibungen von dir. :roll:
Also, was sind auf dem Gebiet eure Favoriten?
Immer wieder gerne lese ich folgende Serien:
  • Lanfeust von Troy – Scotch Arleston, Didier Tarquin
  • Troll von Troy – Scotch Arleston, Jean-Louis Mourier
  • Die Schiffbrüchigen von Ythaq – Scotch Arleston, Adrien Floch
  • Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit – Serge Le Tendre, Régis Loisel
  • 666 – Franck Tacito, Jean Marcela Froideval
  • Universal War One – Denis Bajram
  • Valerian & Veronique – Pierre Christin, Jean-Claude Mézières
  • Blake & Mortimer – Edgar P. Jacobs (und Nachfolger)
  • Spirou & Fantasio – Franquin (und Nachfolger)
  • Yoko Tsuno – Roger Leloup
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Vogel
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Vogel »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 13 Apr 2020 09:17[...] Ich habe schon seit Jahren feststellen müssen, dass die einst grosse europäische Comicszene im Niedergang ist, seit hierzulande US-amerikanische Superheldencartoons und japanische Mangas den Markt fast komplett für sich eingenommen haben. Ironischerweise werden europäische Comics oft als "kindlich" gesehen. :kopfstand:
Naja, Mangas soweit ich sie kenne, haben eher ernste bis sexuelle Themen; die amerikanischen Superheldencartoons sind eher actionlastig.
Asterix; Gaston, Lucky Luke waren eher unterhaltsam-komisch. Letztere waren auch die einzigen frankobelgischen Comics, die ich dank meines Bruders hin und wieder lesen konnte.

Aber gerade im deutschsprachigen Raum gibt es auch gute Zeichner- mir fällt dann z.B. Der Flix ein, der schon einige tolle Sachen gezeichnet hat. Besonders erwähnenswert im Bezug auf diesen Thread: SPIROU IN BERLIN (ja, als erster Nicht-Franzose!). Und im Bezug auf das Forenthema Schöne Töchter.
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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Mit müden Augen hat geschrieben: 10 Apr 2020 23:34 Gaston Lagaffe von Franquin. Wunderbar. :lach:
Gaston war ja André Franquins „Comic Relief“ als Ausgleich zu Spirou & Fantasio, das schon bei ihm sehr Richtung Thriller neigte.

A propos, „Fun Fact“: Während Spirou & Fantasio an sich dem Dupuis-Verlag gehört – was ja die vielen Einzelkämpfer und Zeichner-Autoren-Teams erklärt, die daran schon gearbeitet haben –, hat Franquin sich das Marsupilami sichern lassen.

So richtig los ging es mit dieser Reihe ja auch schon vor 70 Jahren, als Franquin mit den langen Einzelbänden anfing und bei der Gelegenheit Fantasio umgestaltete. Franquin war ja auch schon der vierte Spirou-Macher. Und das Schöne an den Eigentumsrechten ist ja, daß die Serie so schnell wohl nicht enden wird. Tim & Struppi endete ja mit Hergés Tod, weil er verfügt hat, daß niemand die Serie fortsetzen darf. Und auch Asterix geht nur weiter, weil Albert Uderzo Didier Conrad über Jahre zum praktisch perfekten Uderzo-Klon umschulen ließ.
Vogel hat geschrieben: 14 Apr 2020 15:55 Aber gerade im deutschsprachigen Raum gibt es auch gute Zeichner- mir fällt dann z.B. Der Flix ein, der schon einige tolle Sachen gezeichnet hat. Besonders erwähnenswert im Bezug auf diesen Thread: SPIROU IN BERLIN (ja, als erster Nicht-Franzose!). Und im Bezug auf das Forenthema Schöne Töchter.
Das habe ich auch schon im anderen Thread geschrieben: Spirou in Berlin ist klasse. Flix ist ja mit Spirou & Fantasio aufgewachsen, daher kennt er die Serie und ihre Charaktere so gut. Im Grunde kann man, obwohl es eine Auftragsarbeit für Dupuis ist, von einem professionellen, kommerziellen Fan-Comic reden – Spirou in Berlin bewegt sich absolut auf dem Niveau sehr guter Fanfiction.

A propos Bezug auf das Forenthema: Spirou ist möglicherweise ein AB.
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Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Frankobelgische Comics: Der Thread

Beitrag von nurso »

Einen hätte ich noch, Jean-Marc Reiser. Unvergesslich: Der Schweinepriester :mrgreen:
Und vielen Dank für den Tipp für "Spirou in Berlin", muss ich mir mal besorgen.

Gruß nurso