Fotografie

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Einsamer Igel
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Re: Fotografie

Beitrag von Einsamer Igel »

Endura hat geschrieben:Käfer fotografiere ich dauernd, gerne auch auf meiner Hand. Und dann bekomme ich den dezenten Hinweis, dass Käfer eventuell giftig sein könnte. Ehrlich, bei uns in Österreich?
Du wärst überrascht. Sogar Marienkäfer sind giftig.

Händewaschen! Siehe auch: http://www.donauauen.at/mobile/nature/f ... kaefer/110
Endura

Re: Fotografie

Beitrag von Endura »

Einsamer Igel hat geschrieben:Händewaschen! Siehe auch: http://www.donauauen.at/mobile/nature/f ... kaefer/110
Haha, genau so einer wars.
Man kann Ölkäfer ohne Gefahr in die Hand nehmen, sollte sich aber die von ihnen bei Erregung abgegebene gelbe Blutflüssigkeit abwaschen.
Noch einmal Glück gehabt.
Love Needs Time

Re: Fotografie

Beitrag von Love Needs Time »

Lazarus Long hat geschrieben:Ich habe, seit ich aus der Schule war, nicht mehr fotografiert.
Mein Smartphone habe ich sehr oft bei mir, von daher ist es für vieles gut geeignet, insbesondere für Fotos auf meinem Niveau.

Hi Lazarus :)
Ich fotografiere auch super gerne! Hin und wieder auch mit dem Handy.. Ich habe das HTC One M8. Obwohl es schon ein wenig gelitten hat, macht es noch gute Bilder;)
Meine Cousine hat nächste Woche Geburtstag und ich habe auf dieser Website gesehen, dass man ganz einfach selbst Fotogeschenke gestalten kann :) Das quadratische Fotobuch ist wohl super für Smartphone-Fotos geeignet! Ich denke, das wird ein Teil des Geschenks sein:) Ich brauche noch ein weiteres Geschenk, da meine Cousine wirklich was besonderes ist, aber ich weiß leider noch nicht was :( Habt ihr noch Ideen?

Gaaanz liebe Grüße!:)
Mirabellenmädchen

Re: Fotografie

Beitrag von Mirabellenmädchen »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Endura hat geschrieben:Käfer fotografiere ich dauernd, gerne auch auf meiner Hand. Und dann bekomme ich den dezenten Hinweis, dass Käfer eventuell giftig sein könnte. Ehrlich, bei uns in Österreich?
Du wärst überrascht. Sogar Marienkäfer sind giftig.

Händewaschen! Siehe auch: http://www.donauauen.at/mobile/nature/f ... kaefer/110
Ja, das hat meine Mama mir früher auch immer gesagt! Guter Tip, stimmt wirklich :D

Ich selbst fotografiere ja auch wahnsinnig gerne, mittlerweile auch ganz passabel. Verwende ebenfalls häufig mein Smartphone, allerdings nur, wenn ich nicht explizit zum Fotografieren losziehe; ist ein Iphone 5, das heißt die Kamera ist echt okay. Ich mache auch total gerne Polaroids - aber natürlich eher so als Schnappschuss fürs Pinboard o.ä. - und fotografiere, wenn ich ernst mache mit einer Nikon Coolpix Bridge. Mit der bin ich bisher ganz zufrieden, ist aber, glaub' ich, eher was für Anfänger.

Die Sache mit den Fotogeschenken bei Cewe ist als Idee ganz nett, finde ich. Wobei man auch da ein bisschen kreativ werden muss, damit es nicht so ein Standardgeschenk wird. Also vielleicht mit unterschiedlichen Größen experimentieren, einen originellen Rahmen wählen oder bei 'nem Fotobuch vielleicht eine Strategie oder ein Thema entwickeln, nach der man das aufbauen will. Kommt natürlich auch immer drauf an, für wen man sowas macht. Und die Qualität muss da auf jeden Fall stimmen, finde ich; also sowohl die der Fotos, die man verwendet als auch deren Ausdrucke. Hab' mit dem Anbieter leider gar keine Erfahrung, deshalb kann ich das nicht beurteilen. Naja, meistens bin ich eh viel zu faul (ok und zu geizig :mrgreen: ), um meine Fotos drucken zu lassen. Nehme es mir aber immer mal wieder vor. Aber sie sind ja sowieso auf dem PC! Hat jemand von euch schon mal so etwas gemacht? Kann man ja auch komplett selbst herstellen, wenn man Bastelbegabung hat. Also ich wär' da raus... :hammer:
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Re: Fotografie

Beitrag von NBUC »

Ich habe mal einen Fotokalender verschenkt. Ein Fotobuch habe ich noch nicht gemacht. Auch sonst ist das mit dem Drucken spärlich.
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Le Chiffre Zéro
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Re: Fotografie

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

zumsel hat geschrieben:Achtet ihr sehr stark auf die Lichtverhältnisse ?
Wie geht ihr mit dem Thema Licht um ? Nutzt ihr es geziehlt aus oder versucht ihr einfach mit den Gegebenheiten zurecht zu kommen ?
Die Antwort liegt für mich dazwischen mit starker Tendenz zu letzterem.

An dieser Stelle sei erwähnt, daß ich kein Kunstfotograf bin. Wichtig ist mir nicht die Gestaltung des Bildes, sondern der Inhalt.

Meine Motive finde ich zumeist draußen, und sie sind zu groß, als daß ich irgendwie irgendetwas in der Gestaltung oder gar Ausleuchtung manipulieren könnte.

Primär bin ich nämlich Eisenbahnfotograf. Da spielt das Licht tatsächlich eine große Rolle, man hat aber kaum Einfluß darauf. In den meisten Situationen ist es wichtig, daß das Licht von hinten kommt und das Motiv entsprechend ausleuchtet. Klingt langweilig, ist aber gerade für Fahrzeugportraits eine ebensolche Grundbedingung, wie daß das Motiv nicht von anderen Objekten verstellt sein sollte (Bahnsteig, Pflanzen, Masten, Schilder, andere Fahrzeuge, Menschen usw.). Beides kann man nur beeinflussen durch den eigenen Standort. Je nach Tageszeit können ganze Fotostellen entweder geeignet oder vollkommen ungeeignet sein.

Spätestens bei der Streckenfotografie kann und muß man alles, was man über Kunst- und Studiofotografie weiß, über den Haufen werfen. Es ist nicht mehr anwendbar, dafür gelten statt dessen vollkommen andere Regeln. Man hat ein mehrere hundert Meter breites und tiefes Motiv, das man als gegeben hinnehmen muß, weil man es kaum bis überhaupt nicht verändern kann. (Man kann vielleicht wilde Vegetation am Gleis in einem gewissen Rahmen reduzieren, aber wenn da ein Oberleitungsmast steht, dann steht da ein Oberleitungsmast.)

Und der eigentliche Kern des Motivs bewegt sich obendrein, und zwar meist mit Geschwindigkeiten von 100 km/h aufwärts. Man kann nicht darüber bestimmen, was für ein Zug vorbeifährt, man kann nicht bestimmen, wann er vorbeifährt, und man kann nicht bestimmen, daß er mal eben genau da anhält, wo man ihn in Szene setzen kann, damit man dafür genug Zeit hat. Die Bildgestaltung, die man gern hätte, hat man nur einen winzigen Sekundenbruchteil lang, und sie wird sich nie in dieser Form wiederherstellen lassen, um das Bild zu wiederholen.

Das steht im drastischen Kontrast zur Arbeit professioneller Fotografen – ich habe es selbst schon erlebt, daß ein professioneller Fotograf 45 Minuten lang an einem einzigen Motiv arbeitete mit künstlicher Ausleuchtung etc. und dabei nahezu das gesamte Motiv nach seinen Vorstellungen gestalten konnte. Aber schon gezielt angebrachtes Kunstlicht läßt sich bei der Eisenbahn kaum anwenden. Die einzigen, die das wirklich gemacht haben, und zwar auch an Strecken, waren O. Winston Link und der Boogie-Woogie-Pianist Axel Zwingenberger, ersterer mit planmäßigen Dampfzügen der Norfolk & Western Railroad, letzterer mit dampfbespannten Sonderzügen. Das bedeutete dann aber auch, dutzendweise synchronisierte Blitzleuchten an der Strecke zu drapieren, die dann auch kaum mehr als die Lok auszuleuchten vermochten. Die Dimensionen sind ja auch ganz andere: Ein relativ kleines Stilleben in einem geschlossenen Raum auszuleuchten, ist eine ganz andere Sache, als einen über 300 m langen, bis zu 200 km/h schnellen Intercity oder einen über 700 m langen, 100 km/h schnellen Containerzug auszuleuchten.

Natürlich ist es verlockend, mit Streiflicht oder gar Gegenlicht zu arbeiten, wobei letzteres nur bei Sonnenauf- und -untergang gewollt wirkt und nicht, als wäre der Fotograf zu dumm, sich auf die Seite zu stellen, von der die Sonne scheint. Allerdings hat man es dann mit sehr wenig Licht und immer noch sich schnell bewegenden Objekten zu tun (Belichtungszeit!).

An der Stelle kann ich auch das Thema Brennweiten anschneiden. Festbrennweiten erschweren die Eisenbahnfotografie unnötig. Nicht immer hat man das Glück, mit genau dieser Brennweite das Motiv optimal auswählen zu können. Man hat sowohl bei Fahrzeugportraits als auch bei Streckenaufnahmen häufig keine große Auswahl der Standorte und muß dann von einem der nur wenigen möglichen Standorte aus das Motiv auswählen. Normalerweise heißt es ja, man soll eine Festbrennweite nehmen und sich dann so hinstellen, daß das Motiv ins Bild paßt. Diesen Grundsatz muß man bei der Eisenbahnfotografie auch über Bord werfen. Wenn man so steht, daß das Motiv mit der 35-mm-Festbrennweite optimal ins Bild paßt,
  • stehen einem haufenweise Leute im Bild, die dasselbe Motiv mit Weitwinkel aufnehmen
  • steht einem ein Signal oder ein Oberleitungsmast im Bild; wenn man so dicht herangeht, daß man 28 mm braucht, ist der Blick frei
  • fällt man vom Bahnsteig
  • steht man selbst in einem in Betrieb befindlichen Gleis
  • steht man in einer Mauer
  • ist das Geländer der Brücke, von der aus man fotografiert, im Bild, weil man so weit nach hinten gehen muß
  • im beengten Eisenbahnmuseum geht das gar nicht
Wie gesagt, man muß mit den Gegebenheiten arbeiten, die man vor Ort vorfindet.

Im Gegensatz zu Portraitfotografie ist auch die optimale Brennweite zumindest bei der Eisenbahnfotografie anders. Portraits von Menschen schießt man normalerweise mit 75-80 mm Kleinbildäquivalent aufwärts. Fahrzeugportraits schießt man tunlichst nicht mit mehr als 50 mm Kleinbildäquivalent, aber auch tunlichst nicht unter 27–28 mm Kleinbildäquivalent. An der Strecke kann man Brennweiten flexibler wählen; in Japan ist es zum Beispiel populär, gerade Triebwagen mit extremen Telebrennweiten fast genau von vorn aufzunehmen, besonders gern auf längeren geraden elektrifizierten Streckenabschnitten, auf denen dann die lange Brennweite die Oberleitungsmasten zu einer Art Tunnel werden läßt. Aber auch hier hat man mit Festbrennweiten das Nachsehen, denn anderes Aufstellen verändert das Motiv und selten zum Besseren.

Ein weiterer Nachteil von Festbrennweiten ist, daß sie langsam sind. Wenn man schnell (fahrender Zug!) für ein Motiv eine andere Brennweite braucht, muß man bei Festbrennweiten entweder umständlich das Objektiv wechseln oder zu einer anderen Kamera greifen, auf der das richtige Objektiv ist. Wenn man ca. 5 Sekunden zum Reagieren hat. Mit einem Zoomobjektiv hat man das Problem nicht, da hat man einen Body mit einem Objektiv und kann sich etwa an stark befahrenen Streckenabschnitten sehr schnell auf die Situation einstellen (z. B. ist der Motivausschnitt für eine 19 m lange leer fahrende Ellok, einen 50 m langen Regionaltriebwagen, einen 180 m langen Doppelstock-RE und einen 750 m langen Containerzug jeweils ein anderer, aber man weiß nicht immer vorher, wann was vorbeigefahren kommt, und hat mitunter nur eine Vorwarnzeit im Sekundenbereich).

Das soll kein Plädoyer fürs Suppenhuhn™ werden; als Immerdrauf™ für den Eisenbahnfotografen genügen schon ca. 28–80 mm Kleinbildäquivalent.
Mit müden Augen hat geschrieben:Ich frage mich ob ein "Fotografie-Vollpfosten" (Zitat Anne Shirley, trifft auch auf mich zu :pfeif: ) nicht mit einer DSLR überfordert wäre. :gruebel: Ich vermute mal da lässt sich (bzw. muss man?) jede Kleinigkeit einstellen (inkl. Focus?) oder gibt es da auch einen (guten) Automatikmodus An-und-Knips?
Es gibt das berühmt-berüchtigte Grüne Rechteck™, den Vollvollvollautomatikmodus, bei dem nur noch Brennweite und Auslöser vom Benutzer manipuliert werden und alles andere ohne Chance auf Einmischung vollautomatisiert ist vom Fokuspunkt über die Lichtempfindlichkeit und die Blende bis zur Belichtungszeit.

Nachteil, den schon viele zu spüren bekommen haben, die einerseits glaubten, mit einer SLR macht man automatisch Bilder wie ein Profi, andererseits sich aber nicht mit den Aspekten der Fotografie über "ziel und knips" hinaus befassen wollten: Man hat 700 € an Equipment und macht trotzdem Fotos wie mit einer 70-€-Kamera, nur daß sie vielleicht weniger rauschen.
SciFiGirl hat geschrieben:Das Gepäck wird bei mir auch leider immer größer: Filter für mehrere Objektive, mehrere Objektive, zwei STative... Große Auswahl.
Ich weiß nicht wie, aber mir ist es gelungen, in einer relativ kompakten Fototasche meine DSLR inklusive insgesamt drei Objektiven unterzubringen. Im Gegensatz zu früher™ (meine erste SLR hatte einen Messingbody – Messing ist noch schwerer als Stahl) ist das Equipment ja zum Glück leichter geworden. Früher™ brauchte der Telezoom sogar seinen eigenen Köcher und mußte separat transportiert werden, und der Body paßte höchstens mit einer Festbrennweite in die Fototasche. Heute bedeutet nur noch das Stativ Schleppen, und das brauche ich selten.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Mirabellenmädchen

Re: Fotografie

Beitrag von Mirabellenmädchen »

NBUC hat geschrieben:Ich habe mal einen Fotokalender verschenkt. Ein Fotobuch habe ich noch nicht gemacht. Auch sonst ist das mit dem Drucken spärlich.
Fotokalender mag ich auch sehr gerne! Wobei manche Verwandte sowas auch grundsätzlich übertreiben. Meine Cousine beispielsweise verschenkt bei jeder sich bietenden Gelegenheit (!) Fotokalender. Das nervt brutal. Vor allem, weil die Motive lediglich zwischen ihr mit Freund, ihr mit hässlichem, weißem Puschelhund und ihr beim Klettern variieren. Etwas sehr ichbezogen die Gute. Naja.
Ich bin mittlerweile übrigens tatsächlich ein bisschen angefixt von dieser Idee mit den Fotos im Buchformat. Meine Schwester hat im August Geburtstag und ich habe ein paar sehr schöne Fotos aus unserem letzten gemeinsamen Urlaub auf der Festplatte. Weihnachten, Geburtstage, Familienfeiern usw. halten sicher auch noch einige druckbare Perlen bereit. Vielleicht lasse ich wirklich zwei schöne Fotobücher machen, verschenke eins und behalte dann das andere. Irgendwie ist es doch auch einfach schön, solche Familienbilder und die damit verbundenen Erfahrungen "greifbar" zu machen - und das diesjährige Geschenkding wäre dann auch schon mal abgehakt :mrgreen:. Ich liebäugle ja mit dieser Website hier: https://de.whitewall.com/fotobuch, will aber lieber erst mal noch ein wenig weiter vergleichen. Die Tendenz geht allerdings so oder so in Richtung online bestellen, damit hat man einfach am wenigsten Stress. Bei diesem Whitewall fand ich jetzt die Cover ganz gut. Meine Schwester, kleines Hipstermädchen, das sie ist, LIEBT alles, was so oldschoolig-ledrig aussieht. Für mich selbst würde ich dann jedoch vielleicht eher eine günstigere Variante wählen. Softcover ist eigentlich eh praktischer. Wobei diese bedruckte Leinencover-Version mir auch extrem gut gefällt, da könnte ich dann halt schön ein Bild von uns beiden als Kinder im Planschbecken oder aus dem Urlaub letztes Jahr nehmen. Was sagt ihr? Letzteres ist schon nochmal persönlicher... Aber Leder ist halt Leder. Hm, ich bin unentschlossen. Naja, es ist ja noch Zeit bis August ;)
Mirabellenmädchen

Re: Fotografie

Beitrag von Mirabellenmädchen »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Primär bin ich nämlich Eisenbahnfotograf. Da spielt das Licht tatsächlich eine große Rolle, man hat aber kaum Einfluß darauf. In den meisten Situationen ist es wichtig, daß das Licht von hinten kommt und das Motiv entsprechend ausleuchtet. Klingt langweilig, ist aber gerade für Fahrzeugportraits eine ebensolche Grundbedingung, wie daß das Motiv nicht von anderen Objekten verstellt sein sollte (Bahnsteig, Pflanzen, Masten, Schilder, andere Fahrzeuge, Menschen usw.). Beides kann man nur beeinflussen durch den eigenen Standort. Je nach Tageszeit können ganze Fotostellen entweder geeignet oder vollkommen ungeeignet sein.
Le Chiffre Zéro, jetzt habe ich deinen wunderbar ausführlichen Post einfach mit der Geschenksache übergangen! Schande. Dabei klingt Eisenbahnfotografie total spannend! Wie kommst du zu deinen Motiven? Also bist du gezielt auf irgendwelchen Bahnsteigen unterwegs? Präferierst du einen bestimmten Typus Bahn? Ich kenne mich null mit den Dingern aus - wie man vielleicht merkt :D
Ich bin ja noch Fotografie-Anfängerin und finde es ohnehin immer faszinierend, wenn Leute schon länger fotografieren und sich dann auf bewegliche Objekte spezialisieren. So wie du das schilderst, erfordert es ja auch eine Wahnsinnsgeduld; du musst warten, bis das Licht stimmt, das Motiv unverstellt ist etc. Ich dachte gerade, dass ich eine schöne Bahn auf Leinwand über der Couch oder sowas in die Richtung eigentlich echt schön fände. Problematisch ist beim Ausrducken bzw. eher beim Aufhängen von selbstgeschossenen Fotos für mich immer, dass ich dann die ganzen kleinen Fehler permanent vor Augen habe. Also außer bei Polaroids oder so, das sind ja eher Schnappschüsse. Die sind imperfekt und dürfen es auch sein ;)
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Le Chiffre Zéro
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Re: Fotografie

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Mirabellenmädchen hat geschrieben:Wie kommst du zu deinen Motiven? Also bist du gezielt auf irgendwelchen Bahnsteigen unterwegs? Präferierst du einen bestimmten Typus Bahn? Ich kenne mich null mit den Dingern aus - wie man vielleicht merkt :D
Ich bin ja noch Fotografie-Anfängerin und finde es ohnehin immer faszinierend, wenn Leute schon länger fotografieren und sich dann auf bewegliche Objekte spezialisieren. So wie du das schilderst, erfordert es ja auch eine Wahnsinnsgeduld; du musst warten, bis das Licht stimmt, das Motiv unverstellt ist etc.
Zunächst mal kennt man entweder gute Fotostellen mit entsprechendem Verkehr, oder man sucht sie sich. Das richtige Licht bestimmt sich normalerweise aus der Blickrichtung und somit aus der Uhrzeit, zu der man da ist; warten muß man nur, wenn die sogenannte "planmäßige Wolke" die Sonne verdeckt.

Verstelltes oder unverstelltes Motiv ist auch von der Fotostelle abhängig. Wenn man Glück hat, gibt's nichts, was einem das Motiv zustellen kann. Unschön sind weiter vorn als das Zielobjekt ins Bild fahrende Züge (bevorzugtes Haßobjekt: ICE 1), besonders wenn man sie nicht lange genug im voraus sieht und sie plötzlich da sind. Bei einem Fotografenauflauf an einer sehr bekannten Fotostelle anläßlich einer Sonderfahrt wird es irgendwann schwierig, sich nicht gegenseitig im Bild zu stehen. Am schwierigsten sind Fahrzeugausstellungen, z. B. damals das Dampflokfest in Osnabrück. Da steht man als eisenbahn- und fototechnisch Fachkundiger im idealen Fotowinkel und wartet mehrere Minuten, bis die Komplettlaien, die a) unbedingt ihre Nasen an den Loks plattdrücken müssen und b) nicht mitbekommen, daß sie jemandem im Bild stehen, weg sind.

Meine Lieblingsfotostelle an der Niederelbestrecke ist leider mit einer Lärmschutzwand zugebaut worden, ich habe aber Ersatz ein Stück weiter westlich gefunden. Vorteil ist eine noch längere Vorwarnzeit aus Richtung Westen, und man kann Güterzüge mit etwas Geschick vollständig aufs Bild bekommen. Nachteil sind neben einer unschöneren Umgebung die S-Bahnen, die vor mir pro Richtung alle zehn, in der Rush Hour alle fünf Minuten verkehren, noch dazu so, daß ich die S-Bahnen selbst nicht aufnehmen kann. Die Stelle ist wegen des Streckenverlaufs in West-Ost-Richtung auch sehr lange nutzbar. Neben den stündlichen Metronomen von und nach Cuxhaven (ab frühem Nachmittag schwieriger, die Lok läuft auf der Ostseite) gibt es jede Menge Güterverkehr, hauptsächlich Containerzüge etlicher Unternehmen von/nach Waltershof und Altenwerder, ansonsten die schweren Erzzüge zwischen Hansaport und Salzgitter-Beddingstedt, Kohlenzüge von/nach Hansaport (neuerdings fahren die VPS ihren Kohlenzug bei Tageslicht), seltener sieht man Chemiezüge von/nach Stadersand bzw. Bützfleth (Container- und Kesselwagen, meist hinter unterforderten 152ern, seltener eine 295 oder Gravita, die dann nur ab/bis Harburg oder Maschen läuft; immer DB Cargo, also eher uninteressant), und mit Glück kommt ein Autozug von/nach Cuxhaven (immer Privatbahnen).

Ganz früh morgens kann man diesen ganzen Verkehr plus die wenigen Züge von/nach Unterelbe Seehaven plus den übrigen Hafenverkehr von/nach Hohe Schaar und Hamburg-Süd plus ganz selten eine Fuhre von/nach der Peute vom westlichsten Bahnsteig in Harburg aus mitnehmen, da ist das Licht aber nicht lange gut. Dieselbe Fotostelle geht dann ab Nachmittag wieder für fast alle anderen Gleise, also außer den Metronomen Hamburg–Cuxhaven und den aus Gleis 5 verkehrenden Zügen (Luftkissenbilder) den gesamten Reisezugverkehr der Achsen nach Bremen und Hannover – Metronom (immer mit der Lok nach Süden), IC (die meisten Wendezüge haben hier auch die Lok am Südende oder fahren im Sandwich), ICE (eher uninteressant), der mit von MRCE geliehenen Loks gefahrenen IRE von/nach Berlin über Uelzen, der immer sehr populäre Hamburg-Köln-Expreß, die zu bestimmten Zeiten im Jahr an Wochenenden verkehrenden Gesellschaftssonderzüge und früher auch noch mehr Nachtzüge; die aus der Schweiz kommenden abendlichen ECs sind sogar schon um die Sommersonnenwende zu spät für gutes Licht, obwohl die Sonne aus der richtigen Richtung kommen sollte – und der östlich an Harburg vorbeifahrende Güterverkehr, zumeist Intermodalzüge von/nach Billwerder-Moorfleet und der ganze Skandinavienverkehr, leider sehr DB-lastig, seltener sieht man Hectorrail. Das heißt, die Güterzüge kann man zumeist nur abends in Richtung Norden machen, weil bei den südwärts fahrenden Zügen zwei Bahnsteige dazwischen sind. Wer die machen und auf den Reisezugverkehr verzichten will, geht auf den östlichsten Bahnsteig.

Sehr schwierig, aber lange nutzbar und für Fernreisezüge populär ist der Abschnitt der Verbindungsbahn zwischen Dammtor und Sternschanze. Da fahren die S-Bahnen hinten und in einem Abstand zum Standort, daß man sie auch mitnehmen kann, gerade jetzt, wo Werbezüge grassieren. Außerdem laufen hier die Züge sämtlicher Fernverkehrsachsen zusammen, dazwischen gibt's die Doppelstock-REs von/nach Kiel und Flensburg und ein paar als RegionalBahnen eingesetzte neue FLIRTs von der Nordbahn. Die Züge Richtung Dammtor kommen sehr nah am Fotografen vorbei, also in einem ziemlich unschönen Winkel, weshalb sich diese Stelle am ehesten nachmittags lohnt, aber die Altbauten im Hintergrund geben eine nette Kulisse ab. Und auf der Verbindungsbahn ist die Höchstgeschwindigkeit auf nur 60 km/h eingeschränkt, man muß sich also nicht herumplagen mit extrem kurzen Belichtungszeiten und/oder Mitziehen.

Ich hoffe, die nächsten zwei Wochenenden ist das Wetter brauchbar. Dann sind nämlich Dampfsonderzüge angesagt.

Wenn ich irgendwo auf Reisen bin, nutze ich längere Aufenthalte auf großen Bahnhöfen – manchmal absichtlich so gewählte – für Fotosafaris. Das ist dann schon deshalb ergiebig, weil dort mitunter gerade im Regionalverkehr ganz anderes Rollmaterial unterwegs ist als in Hamburg. Letztes Jahr habe ich bei Gluthitze gut drei Stunden in Karlsruhe mit Fotografieren verbracht. Gefühlt alle Naselang kamen französische TGV-POS vorbei. Im Regionalverkehr gab's neben älteren Doppelstockwagen die für die Gegend typischen Großen Gelben Wagen™ der Karlsruher AVG, die auch als Straßenbahnen verkehren. Außerdem sah ich zu meiner Überraschung Talente im nichtelektrifizierten Regionalverkehr. Vom Licht her ist Karlsruhe nicht ganz einfach, liegt aber teilweise im Bogen, weshalb man da flexibel sein kann. Ich konnte da auch – wie vorher in Mannheim – Schweizer Eurocitys (hinter deutschen Loks, aber trotzdem) bei Tageslicht erwischen.

Auch wenn ich in Berlin bin, besonders bei mehrtägigen Besuchen, sind Fototouren angesagt. Jannowitzbrücke mit den Trias Towers ist natürlich der Klassiker seit Anfang der 90er und eine der wenigen guten Stellen an der Stadtbahn und hat lange gutes Licht, vor allem muß man da keine Schlagschatten befürchten, weil zwischen Fotograf und Motiv nur die Spree ist, also keine Vegetation. Motivjäger nehmen auch gern mal die Brücken der Stadtbahn mit, etwa an der Friedrichstraße. Das heißt, die Verbindungsbahn ist ein bißchen uninteressanter geworden, seit fast der ganze Fernverkehr durch den Nord-Süd-Tunnel fährt, aber die ICs von/nach Amsterdam, die Diesel-ICEs von/nach Kopenhagen (die nicht in den Tunnel dürfen) und der Berlin-Warszawa-Expreß fahren als letzte Fernzüge noch auf der Stadtbahn, die ansonsten einiges an Regionalverkehr zu bieten hat (Dostos mit 182ern, Stadler KISS der ODEG, Bombardier Talent 2). Lichtenberg mit den neuerdings dort wartenden Talent 2 und dem schon ewig dort stehenden, nicht betriebsfähigen VT 18.16, den ich schon gar nicht mehr mitnehme, ist auch nicht uninteressant, aber verkehrsarm, solange die Verbindung zum Ostkreuz noch Baustelle ist. Man kann auch versuchen, Güterzüge auf dem Außenring zu machen. Den nördlichen Innenring habe ich noch nicht sehr eingehend getestet, einfach ist er aber nicht.

In den Niederlanden habe ich auch schon so manch einen Fotoeinsatz hinter mir. In den Nullern war ich mehrmals in Utrecht auf einem Bahnsteig, von dem aus ein Großteil des Vorfeldes bei gutem Licht einsehbar ist. Ich kann mich noch an die kuriosen Intercitys erinnern, die mit Dubbeldekkers verlängert worden waren. Außerdem regierte damals noch der Standaard Stoptrein aus den 60ern, den man heute kaum mehr sieht.

Amsterdam Centraal ist reizvoll, aber nicht mehr ganz einfach, seit es so zugebaut wurde; der Fernverkehr ganz im Nordosten, darunter Thalys und die Züge nach Brüssel, läßt sich immer noch passabel machen, aber für die zu Intercitys geadelten Dubbeldekkers muß man sich eine andere Fotostelle suchen (sollte ich mal nächstes Jahr). Ansonsten sieht man zwei Sprintergenerationen (da gibt's sogar noch die zweiteiligen Citypendels) und die doppelstöckigen IRM im Intercityverkehr (die ich nächstes Jahr jagen werde; niederländische und gemietete belgische TRAXX habe ich jetzt genügend, die muß ich nicht weiter verfolgen). Vielleicht sollte ich nächstes Jahr mal sehen, ob ich irgendwie von der "richtigen" Seite aus an die südöstlich vom Bahnhof stehenden, aus Kanada zurückgeholten Wagen des schweizerisch-niederländischen TEE-Triebzugs komme, die immer noch darauf warten, daß mindestens ein neuer Triebkopf gebaut wird.

Amersfoort habe ich auch immer geliebt, nicht nur das, was da fährt, sondern vor allem das, was auf der der Sonne abgewandten Seite des Bahnhofs (also in gutem Licht) abgestellt steht.

Was ich generell gern habe, ist, wenn ich möglichst viel von einer Stelle aus erwischen kann. In größeren Bahnhöfen sind leider häufige Bahnsteigwechsel angesagt. Am schlimmsten sind Kopfbahnhöfe. Stuttgart Hbf und Frankfurt Hbf haben richtig interessanten Verkehr, sicherlich auch München Hbf, wo ich noch nicht war, und auch Hamburg-Altona hat einiges zu bieten. Aber man bekommt nur wenig von einem bestimmten Bahnsteig aus, und man muß für einen Bahnsteigwechsel ganz zurück zum Querbahnsteig, so daß man für einen Bahnsteigwechsel allein fünf, sechs Minuten einplanen kann. Aber auch die Bahnsteigwechselei in Durchgangsbahnhöfen wie Bochum Hbf oder Hannover Hbf oder auch Amsterdam Centraal kann nerven. Da lobe ich mir Bahnhöfe, bei denen einer der äußersten Bahnsteige so verlängert ist, daß man einige Gleise mehr im Blick hat, und die trotzdem nicht mit zahllosen Oberleitungsmasten mit jeweils nur einem Ausleger vollgestellt sind. Aber Quertragwerke sind ja leider aus der Mode gekommen.

Stichwort vollgestellt: Ich habe letzte Woche anläßlich der Sommersonnenwende eine extreme Spätfototour bei mir in der Gegend gemacht. Ich sollte mir dafür aber eine bessere Stelle suchen (sofern es eine an der Strecke gibt, und zwar noch östlich von Hausbruch), denn neben diversen Signalen und Oberleitungsmasten wachsen sage und schreibe zwölf Vorsignalbaken so aus dem Schotter, daß das Fotografieren ziemlich erschwert wird.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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SciFiGirl

Re: Fotografie

Beitrag von SciFiGirl »

Whitewall ist gut, meine letzten Fotobücher habe ich alle dort angefertigt/bestellt.