Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Sususus

Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Sususus »

Ich habe gerade eine Folge Nachtcafé gesehen, in der unter anderem die Frage aufgeworfen wurde, warum wir uns verlieben: https://youtu.be/RPGm1wvzavs?t=1054

Die mMn wichtigen Kernaussagen: (1) es ist nicht vorhersehbar, in wen wir uns verlieben*, und (2) viel wichtiger ist, was wir daraus machen.


*wobei das die individuelle/psychologische Perspektive ist und soll, will und kann nicht statistische Besonderheiten widerlegen

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Krausig
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Krausig »

Ich bin dann eine statistische Besonderheit. :lol:
Zum einen verliebe ich mich sehr, sehr selten und wenn dann nur in eine Frau mit der ich bereits zusammen bin. Erspart mir viel unglücklich verliebt sein! :good:
Zwerg
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Zwerg »

Krausig hat geschrieben: 29 Jan 2020 07:36 Ich bin dann eine statistische Besonderheit. :lol:
Zum einen verliebe ich mich sehr, sehr selten und wenn dann nur in eine Frau mit der ich bereits zusammen bin. Erspart mir viel unglücklich verliebt sein! :good:
Iwo. Solche Exklusivität genießt Du nicht allein :lol: ;)

Mir scheint nur, die meisten Frauen wollen lieber was anderes hören.
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Krausig »

Zwerg hat geschrieben: 29 Jan 2020 08:32
Krausig hat geschrieben: 29 Jan 2020 07:36 Ich bin dann eine statistische Besonderheit. :lol:
Zum einen verliebe ich mich sehr, sehr selten und wenn dann nur in eine Frau mit der ich bereits zusammen bin. Erspart mir viel unglücklich verliebt sein! :good:
Iwo. Solche Exklusivität genießt Du nicht allein :lol: ;)

Mir scheint nur, die meisten Frauen wollen lieber was anderes hören.
Logisch! Aber etwas schauspielern muss man(n) eben können! :mrgreen:
Nonkonformist

Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

Es gibt einen art optischen muster, eine 'optische idealfrau'. In diese verliebte ich mich schneller, meist auch oberflächlicher.
Aber es gab auch frauen aus diesen muster, in den ich mich nie verliebte.

Ich verliebte mich auch in frauen außerhalb dieses muster - meist brauchte ich dafür aber mehr zeit.
Viele dieser späteren Odbs sind mir auf den ersten blick gar nicht aufgefallen.
Da war regelmäßige interaktion der auslöser.
Aber diese brauchte ich auch bei frauen die ich schneller optisch attraktiv fand.
Bei fehlender wellenlänge war es dann auch mit der attraktion schnell wieder vorbei.

Die meisten meiner OdBs waren ziemlich eigensinnig.
Aber weiter doch recht unterschiedlich.
Viele hatten eigentlich einige No-Go kriterien.
Über denen ich dann hin weg gesehen habe.

Ich habe mich verliebt in frauen in denen ich nie erwartet hatte mich zu verlieben.
Bei anderen war eine sofortige anziehung da.
Aber auch eine sofortige anziehung garantiert bei mir keine spätere verliebtheit.

Zum verlieben brauche ich vor allem zeit.
Emotionen, eine wachsende empathie.
Und eine passende wellenlänge.

Anders als bei vielen männern ist verliebtheit für mich eine voraussetzung für körperlichkeiten.
Ohne verliebtheit gibt es für mich keinen grund mit einer frau intim zu werden - eher wäre der nähe für mich da unangenehm.
Es ist für mich der conditio sine qua non.

Gefühle schauspielen, wie Krausig und Zwerg erwähnen, könnte ich nicht.
Möchte ich auch nicht.
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Tania
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

Zwerg hat geschrieben: 29 Jan 2020 08:32
Krausig hat geschrieben: 29 Jan 2020 07:36 Ich bin dann eine statistische Besonderheit. :lol:
Zum einen verliebe ich mich sehr, sehr selten und wenn dann nur in eine Frau mit der ich bereits zusammen bin. Erspart mir viel unglücklich verliebt sein! :good:
Iwo. Solche Exklusivität genießt Du nicht allein :lol: ;)

Mir scheint nur, die meisten Frauen wollen lieber was anderes hören.
Ach, viele Frauen können die ersten paar Monate ganz gut auf Liebesschwüre verzichten. Nur ein klares "Ich liebe Dich nicht" sollte man sich vielleicht besser verkneifen ...

Aber wie genau sieht denn so ein "zusammen sein" ohne Verliebtheit aus? Bzw. was motiviert euch dann dazu, mit der Dame so viel Zeit zu verbringen, dass sie es als "zusammen sein" empfindet? Ja, mir fallen da auch so 1-3 mögliche Gründe ein, aber ich will ja nicht spoilern ;)
Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 09:37 Gefühle schauspielen, wie Krausig und Zwerg erwähnen, könnte ich nicht.
Das hat nichts mit schauspielern zu tun. Ich weiß zwar ziemlich schnell, ob ich jemanden mag, aber bis zu "Liebe" ist es dann noch ein echt weiter Weg. Aber man muss ja trotzdem nicht schauspielern - ein "oh, schön" reicht als Antwort auf ein eventuelles "ich liebe Dich" völlig aus.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
beinchen

Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von beinchen »

Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 09:37 Zum verlieben brauche ich vor allem zeit.
Emotionen, eine wachsende empathie.
Und eine passende wellenlänge.
So sehe ich das auch. Zeit ist ein ganz großer Faktor. Und hin und wieder schwer zu überweisen ohne mir und dem anderen Menschen zuviel Druck zu machen.
Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:58 Ach, viele Frauen können die ersten paar Monate ganz gut auf Liebesschwüre verzichten. Nur ein klares "Ich liebe Dich nicht" sollte man sich vielleicht besser verkneifen ...
Ja genauso ist meine Erfahrung. Besser man lässt das Thema unbesprochen eine Weile ruhen nachdem man festgestellt hat, dass man sich versteht und miteinander herausfinden möchte was es ist. Es ist immer besser von Dingen zu sprechen die sind und die man gut findet.
Es ist besser zu sagen

ich bin gerne mit dir zusammen.
Ich mag dich.

Vielleicht sogar - ich hab dich lieb - wenn man schon nicht sagen kann ich liebe dich.

Es ist schön, dass du da bist.

Ich würde aus Erfahrung nichtmehr zu schnell hinterfragen oder definieren wollen.
Sobald sich die Angst vor einer gegenseitigen Erwartungshaltung einschleicht ist das nämlich Gift für alles was im Moment noch schön ist.
Nonkonformist

Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:58
Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 09:37 Gefühle schauspielen, wie Krausig und Zwerg erwähnen, könnte ich nicht.
Das hat nichts mit schauspielern zu tun. Ich weiß zwar ziemlich schnell, ob ich jemanden mag, aber bis zu "Liebe" ist es dann noch ein echt weiter Weg. Aber man muss ja trotzdem nicht schauspielern - ein "oh, schön" reicht als Antwort auf ein eventuelles "ich liebe Dich" völlig aus.
'Ich mag dich' ist bei mir freundschaft, und nicht mehr.
Da gibt es bei mir noch kein kuscheln, knutschen oder sex.
Für mich wäre das in dieser stufe schauspielen, da sind wir unterschiedlich.
Auch bei mir gibt es anfangs noch eine lange weg zum verlieben, aber halt ohne körperlichkeiten, rein verbal-emotional.
(Dazu war ich mit den meisten meiner OdBs auch nicht auf anhieb befreundet.)

Und ich glaube das sicher viele männer schon mal richtig sachen vortäuschen die nicht da sind.
beinchen

Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von beinchen »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:58 Das hat nichts mit schauspielern zu tun. Ich weiß zwar ziemlich schnell, ob ich jemanden mag, aber bis zu "Liebe" ist es dann noch ein echt weiter Weg.
Das ist wohl wahr. Das geht nicht so schnell.
Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 12:45 Da gibt es bei mir noch kein kuscheln, knutschen oder sex.
Für mich gehören gewisse körperliche Zuneigungssignale auch dazu um ein Gefühl in der Richtung entwickeln zu können. Also Minimum Händchen halten und Kuscheln.
Dabei muss ja noch nicht von Sex die Rede sein. Bis zu einem gewissen Grad muss ich auch wissen ob ich die Nähe des anderen angenehm finde.

Mich würde interessieren äußerst du das dann, irgendwann ab einem bestimmten Zeitpunkt verbal?

Denn ich gebe zu egal wie verbunden ich mich einem Mann fühle aber wenn es da - durchaus auch nach einem längeren Zeitraum - nie zum Versuch kommt körperliche Nähe zu zeigen und auch verbal nichts darauf hindeutet. Würde ich nicht davon ausgehen, dass er wirklich etwas von mir will. Egal ob ich Interesse hätte oder nicht.
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

beinchen hat geschrieben: 29 Jan 2020 12:41
Ich würde aus Erfahrung nichtmehr zu schnell hinterfragen oder definieren wollen.
Nützt ja auch nix, da etwas "definieren" zu wollen. Es ist das, wonach es sich für mich im jeweiligen Moment anfühlt. Wenn ich weiß, wonach es sich anfühlt, brauche ich nichts definieren - und wenn ich es nicht weiß, kann ich es nicht definieren. Manchmal muss man halt mit etwas Ungewissheit leben. Irgendwann weiß man dann schon, was es ist. Oder war.
Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 12:45 'Ich mag dich' ist bei mir freundschaft, und nicht mehr.
Da gibt es bei mir noch kein kuscheln, knutschen oder sex.
Bei mir ist "ich mag Dich" auch Freundschaft. Ich sag allerdings auch manchmal zu echt guten Freunden und Freundinnen "ich hab Dich lieb". Und dann ist das immer noch Freundschaft.

Allerdings gibt es neben dem Herzen ja auch noch den Körper. Und der kann in meinem Fall durchaus auch Begehren empfinden, wenn das Herz nicht (oder noch nicht) im Bereich "Liebe" unterwegs ist. Bei Dir ist halt beides untrennbar verbunden. Was ja nicht schlecht ist - nur musst Du Deine Gefühle dann halt irgendwie anders kommunizieren als durch körperliche Zuwendungen.
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von beinchen »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 13:13 Wenn ich weiß, wonach es sich anfühlt, brauche ich nichts definieren - und wenn ich es nicht weiß, kann ich es nicht definieren.
Exakt.
Die Frage "Wir müssen jetzt aber noch nicht definieren was das ist" sollte sich eigentlich nicht stellen.
Für mich kommt dabei nämlich rüber - es fühlt sich zwar gut an aber es macht mir Angst.
Dann beginnt man zu grübeln warum der andere solche Angst hat und das mündet dann in einer Abwärtsspirale...
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

beinchen hat geschrieben: 29 Jan 2020 13:10
Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 12:45 Da gibt es bei mir noch kein kuscheln, knutschen oder sex.
Für mich gehören gewisse körperliche Zuneigungssignale auch dazu um ein Gefühl in der Richtung entwickeln zu können. Also Minimum Händchen halten und Kuscheln.
Dabei muss ja noch nicht von Sex die Rede sein. Bis zu einem gewissen Grad muss ich auch wissen ob ich die Nähe des anderen angenehm finde.
Ich bin irgendwie kein sehr haptischer mensch. Habe sport immer gehasst, bin nicht echt ein großer tanz-fan, obwohl ich in diskos und co schon tanze. Geistige aktivitäten machen mir mehr spaß als körperliche aktivitäten, bereits als kind (wichtigste hobbies: lesen (bücher und comics), zeichnen (vor allem eigene comics, geschichten erfinden), TV gucken, lego, modellbahn. Draußen spielen hat mir wesentlich weniger spaß gemacht.)

Einige der OdBs in den ich mich verliebte, sicher die ersten, habe ich kaum angefasst.
Verlieben findet bei mir statt auf optische ebene (körpersprache) und verbale ebene. Also geistig, in meinem kopf. Für mich ist verlieben vor allem einen geistig-emotional-empatischen band - ich verliebe mich sehr platonisch. Der wünsch zum anfassen entsteht meist recht spät.

In der kennenlern-fase gibt es von meiner seite wenig körperliche initiativen.
Einige meiner Odbs haben mich schon gern mal angefasst (so wie regelmäßig beim reden den arm berühren, kitzeln, eingehakt über die straße, etc). So lange als ich nicht verliebt bin, ist das das maximum an nähe das ich als angenehm empfinde.
beinchen hat geschrieben: 29 Jan 2020 13:10 Mich würde interessieren äußerst du das dann, irgendwann ab einem bestimmten Zeitpunkt verbal?
Leider, ja. Meist holperige bis behemmerte liebesgeständnisse am momenten das es eigentlich gar nicht passt. Extrem nervös, mit trockenen mund und zitterende knieen. Bei manche meiner OdBs habe ich nicht mal das hingekiregt, die wissen nicht mal das ich verliebt war.
Ich weiß selbst dass solche liebesgetändnisse keine gute idee sind, aber von reiner nerven habe ich bessere annäherungsstrategieen nie hingekriegt. Gibt es mal eine günstige gelegenheit, dann gibt es bei mir panik, rückzieher, erstarren, etc.
Ich habe mehreren meiner Odbs selbst kleine korbe verpasst. (Panische rückzieher.)
beinchen hat geschrieben: 29 Jan 2020 13:10 Denn ich gebe zu egal wie verbunden ich mich einem Mann fühle aber wenn es da - durchaus auch nach einem längeren Zeitraum - nie zum Versuch kommt körperliche Nähe zu zeigen und auch verbal nichts darauf hindeutet. Würde ich nicht davon ausgehen, dass er wirklich etwas von mir will. Egal ob ich Interesse hätte oder nicht.
Ich habe bei alle meiner OdBs einen art grundinteresse vermutet. Meist waren sie viel aktiver als ich, und haben auch beim flirten die initiative genommen. Wann angefasst würde, dann haben sie die initiative genommen.

Zwei große probleme; ich brauche zu lange zum verlieben, und einmal verliebt übernimmt einen art selbstsabotage-autopilot den regie.
Dazu ändert sich generell mein verhalten.
Bevor ich verliebt bin, bin ich locker und entspannt, und kriege ich auch ein bisschen flirten und necken noch hin.
In diese periode verbringen meine späteren OdBs gerne zeit mit mir, flirten und necken, erzählen privaten geschichten, etc.
Einmal verliebt bin ich nervös; meine Odbs spüren das und werden im anschluß auch nervös in meiner nähe, und gehen auf distanz.
Und nein, während keiner dieser stufen initiere ich viel körperkontakt.
Bevor ich verliebt bin interessiert es mich nicht, und nachdem ich mich verliebe bin ich zu nervös und ängstlich.

Meine versuche jemanden an zu fassen sagen bei mir nichts aus über meine gefühle für diesen frau.
Ich habe einige nie-OdBs häufiger angefasst als meine OdBs.

Ich gehe davon aus das ein verbales "Ich habe mich in dich verliebt" von einen OdB bei mir funktionieren würde.
Es wäre für mich wesentlich einfacher als signale deuten und einschätzen was von mir verlangt wird.
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Tania
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

beinchen hat geschrieben: 29 Jan 2020 13:24 Für mich kommt dabei nämlich rüber - es fühlt sich zwar gut an aber es macht mir Angst.
Dann beginnt man zu grübeln warum der andere solche Angst hat und das mündet dann in einer Abwärtsspirale...
Dafür, dass es eine Spirale wird, braucht man allerdings zwei Menschen. Man hat in solchen Situationen die Wahl. Der/die Andere darf Angst haben, zweifeln, unsicher sein (man selbst darf übrigens auch) - aber man kann immer entscheiden, ob man deshalb ins Grübeln verfällt oder ob man sich sagt "Okay, gut Ding will Weile haben - er/sie merkt schon irgendwann, wovor genau er/sie Angst hat, und entscheidet dann, entweder vor der Angst wegzulaufen, oder sie zu bekämpfen. In letzterem Fall können wir gern über alles reden; im ersteren kann ich eh nix machen."

Über die Beweggründe anderer Menschen nachzugrübeln, bringt nicht viel. Das müssen die schon selbst machen - man selbst kann da vielleicht unterstützen, aber mehr auch nicht.

Wenn es um Zwischenmenschliches geht, sind viele Menschen komisch. Wenn an der Ecke eine neue Pizzeria aufmacht, gehen sie einfach mal hin, probieren es aus, und wenn es ihnen gefällt, gehen sie öfter hin, und wenn es ihnen immer besser gefällt, essen sie irgendwann regelmäßig dort. Und keiner fragt dabei Dinge wie "Werden Sie mich auch zukünftig immer mit Pizza versorgen, wenn ich Hunger habe?" oder "... und was, wenn ich eines Tages mal keine Lust mehr auf Pizza habe?" Nur in Beziehungsdingen werden sie dann plötzlich kompliziert. Aber hilft ja nix - wenn ich mit Menschen zu tun haben will, muss ich halt damit leben, dass sie etwas komplizierter sind als Pizzas. Dafür kann man mit ihnen ja auch paar mehr schöne Dinge tun als mit Pizzas ;)
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 14:02 Dafür, dass es eine Spirale wird, braucht man allerdings zwei Menschen. Man hat in solchen Situationen die Wahl. Der/die Andere darf Angst haben, zweifeln, unsicher sein (man selbst darf übrigens auch) - aber man kann immer entscheiden, ob man deshalb ins Grübeln verfällt oder ob man sich sagt "Okay, gut Ding will Weile haben - er/sie merkt schon irgendwann, wovor genau er/sie Angst hat, und entscheidet dann, entweder vor der Angst wegzulaufen, oder sie zu bekämpfen. In letzterem Fall können wir gern über alles reden; im ersteren kann ich eh nix machen."

Über die Beweggründe anderer Menschen nachzugrübeln, bringt nicht viel. Das müssen die schon selbst machen - man selbst kann da vielleicht unterstützen, aber mehr auch nicht.

Wenn es um Zwischenmenschliches geht, sind viele Menschen komisch. Wenn an der Ecke eine neue Pizzeria aufmacht, gehen sie einfach mal hin, probieren es aus, und wenn es ihnen gefällt, gehen sie öfter hin, und wenn es ihnen immer besser gefällt, essen sie irgendwann regelmäßig dort. Und keiner fragt dabei Dinge wie "Werden Sie mich auch zukünftig immer mit Pizza versorgen, wenn ich Hunger habe?" oder "... und was, wenn ich eines Tages mal keine Lust mehr auf Pizza habe?" Nur in Beziehungsdingen werden sie dann plötzlich kompliziert. Aber hilft ja nix - wenn ich mit Menschen zu tun haben will, muss ich halt damit leben, dass sie etwas komplizierter sind als Pizzas. Dafür kann man mit ihnen ja auch paar mehr schöne Dinge tun als mit Pizzas ;)
Du siehst das positiver als ich.
Du betrachtest beziehungen als pizzerien.
Ich eher als ein käfig voller unbekannte tieren, von denen ich mich nicht sicher bin ob sie mich fressen würden oder sich streicheln lassen.
Da gehe ich nicht sofort rein....
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

Nonkonformist hat geschrieben: 29 Jan 2020 14:11
Du siehst das positiver als ich.
Du betrachtest beziehungen als pizzerien.
:lach: Irgendwie klingt dieser Satz witzig.

Aber ja, es gibt da Parallelen. Auch die Beziehung zu meinem Pizzabäcker ist eine Beziehung. Es gibt gute Seiten (z.B. das Essen) und schlechte Seiten (z.B. die Rechnung). Solange die guten Seiten die schlechten Seiten überwiegen, gehe ich hin. Im Laufe der Zeit ändern sich paar Dinge. Es kommen gute Seiten dazu (irgendwann werde ich namentlich begrüßt und meine Lieblingspizza wird ungefragt gebracht), es kommen schlechte dazu (die Preise steigen oder jemand stellt einen Fernseher in die Ecke, auf dem nur Seifenopern laufen) - aber solange die Gesamtbilanz stimmt, gehe ich hin. Und solange ich mit meinem Verhalten dafür sorge, dass auch für meinen Pizzabäcker die Gesamtbilanz stimmt, kann ich darauf vertrauen, kein Hausverbot zu bekommen.

In einer Liebesbeziehung ist das eigentlich genauso. Nur ist es da schwerer, positive und negative Seiten zu beurteilen, zu bewerten und die perspektivische Entwicklung einzuschätzen. Menschen sind nun mal komplexer als Pizzerien. Deswegen gehe ich da im Zweifel immer von einem worst-case-Szenario aus. Wenn die Pizzeria schließt, koche ich halt zu Hause. Wenn meine Beziehung "schließt", bin ich halt wieder Single. Beides akzeptable Situationen - also gibt es keinen echten Grund, mich nicht darauf einzulassen. Also solange das Positiv-Negativ-Verhältnis gefühlt stimmt, bin ich eine treue Stammkundin.
Ich eher als ein käfig voller unbekannte tieren, von denen ich mich nicht sicher bin ob sie mich fressen würden oder sich streicheln lassen.
Da gehe ich nicht sofort rein....
Würde ich ein Risiko sehen, gefressen zu werden, würde ich gar nicht rein gehen. Aber ich bin halt alsolut sicher, dass ich alles, was mir diese Tiere antun könnten, überleben würde. Und dass meine Schutzmechanismen gut genug sind, um sicherzustellen, dass mir gar nichts Schlimmes passieren kann. Und ich vertraue auch einfach darauf, dass dieses unbekannte Tier (ist ja nur eins, ich leide nicht an Poly-irgendwas) sich ganz gern streicheln lässt ....
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Zwerg »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 11:58
Da liegt der Unterschied jedenfalls nicht zwischen "scheinbar die meisten" und "viele" weil solche subjektiven Eindrücke kein Bild ergeben können, das anderen weiterhilft. Es ist da ehrlicher, nur von seinen eigenen Empfindungen und Wünschen zu sprechen, wie Du es in deiner weiteren Erwiderung auch machst.

Es hat ziemlich viele Frauen gegeben, bei denen mein Herz einen Sprung mehr gemacht hat ohne dass ich auf den Gedanken kommen würde, von Verliebtheit zu reden. Umgekehrt bin ich schließlich auch nicht der Typ, in den sich Frauen verlieben.

In dem Fall hat es schon gepasst, das auf die Partnerschaftsphase zu verschieben und mit der Hoffnung zu verbinden, dass sich das schon entwickeln wird.
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

Zwerg hat geschrieben: 29 Jan 2020 15:48 Da liegt der Unterschied jedenfalls nicht zwischen "scheinbar die meisten" und "viele" weil solche subjektiven Eindrücke kein Bild ergeben können, das anderen weiterhilft.
Selbst wenn es eine objektive Statistik geben würde, die sagt, dass 80% aller Menschen von Typ A und 20% vom Typ B sind - sie hilft im Einzelfall trotzdem nicht. Man interessiert sich dann ja doch nur für eine ganz bestimmte Person - und die ist dann entweder 100% A oder 100% B.
In dem Fall passt es schon, das auf die Partnerschaftsphase zu verschieben und mit der Hoffnung zu verbinden, dass sich das schon entwickeln wird.
Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass sich - wenn ich mich denn für eine Partnerschaft entscheiden sollte - die entsprechenden Gefühle bei mir durchaus entwickeln würden. Die Frage ist nur: was sollte mich motivieren, mich ohne diese Gefühle für eine Partnerschaft zu entscheiden? Deswegen habe ich ja gefragt, wie das bei euch so lief ....
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von John Brown »

dieser song beschreibt zu 100 prozent warum ich mich in meine freundin verliebt hab 😍
https://m.youtube.com/watch?v=I6kfin-UeAQ
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Zwerg »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2020 16:21 Deswegen habe ich ja gefragt, wie das bei euch so lief ....
Wenn es dich interessiert. Gerne. Ist halt alles andere als schön und romantisch.

Ich bin eben davon ausgegangen, dass sich meine Frau zunächst mal in meinen Pass und meinen Geldbeutel verlieben würde und konnte mir zu Beginn etwas anderes nicht vorstellen. Andererseits war da immer schon die Hoffnung, dass sich das im Laufe des Zusammenlebens ja auch ändern könnte. Zum Glück habe ich es riskiert. Es war also viel Zeit nötig, um mein Misstrauen nach und nach abzubauen. Hätte ich dieses Misstrauen von Anfang an in Worte gefasst oder auch nur indirekt zu verstehen gegeben, wäre da nix draus geworden.
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Re: Warum verlieben wir uns in genau die Person, in die wir uns verlieben?

Beitrag von Tania »

Zwerg hat geschrieben: 29 Jan 2020 16:49
Wenn es dich interessiert. Gerne. Ist halt alles andere als schön und romantisch.
Danke :)
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