Einsamkeit

[schmog]

Ich lebe seit 35 Jahren als AB unfreiwillig alleine.

Es gab dazwischen einen 4 jährigen Unterbruch in Form von Zwangspsychiatrie und WG.
Danach wieder alles wie vorher .... zurück in die lebenslange Isolation und Einsamkeit.

[Einsamer Igel]

Ich wünsche mir eine Hausgemeinschaft. Also sowas wie eine WG mit netten (nichtrauchenden, ruhigen, aber gern kreativen) Leuten und jeder hat seine eigene Wohnung. Daneben gibt es noch Gemeinschaftsbereiche, für die Leute, die da grad Lust drauf haben. Gemeinschaftsküche, Garten...

Ist so die Frage, ob solche Projekte wirklich lange funktionieren. Oder ob die Leute sich im Laufe der Zeit da rausentwickeln, wegziehen... Heute gibt es solche Projekte und viele alte Leute ziehen in sowas ein, damit sie ihren Lebensabend nicht einsam oder im Heim verbringen müssen. Dann haben diese Mehrgenerationenprojekte auch den Anspruch, dass die Jüngeren den Alten helfen. Ich frage mich immer, wer den jetzt jungen hilft, wenn die mal alt sind. Bis dahin können locker 30-60 Jahre vergehen.

Bis ich sowas gefunden habe, lebe ich weiter allein.

[schmog]

Ich überlege schon lange, was es noch für sinnvolle Wohnmöglichkeiten gibt?
Eine WG will ich nicht mehr, und für ein Altersheim ist es noch zu früh.
Dazwischen gibt es für ältere Dauer ABs leider nichts.

[Korgan]

Ich lebe seit 35 Jahren als AB unfreiwillig alleine.

Es gab dazwischen einen 4 jährigen Unterbruch in Form von Zwangspsychiatrie und WG.
Danach wieder alles wie vorher .... zurück in die lebenslange Isolation und Einsamkeit.

Zwangspsychatrie? Das hört sich aber nicht sehr einladend an. Warum wurdest du dazu gezwungen wenn ich fragen darf?

[schmog]

Ich habe seit langem psychische Probleme mit einer Borderline Störung.

Eine geschlossene Psychiatrie ist eine Zwangspsychiatrie!
In keinem Land in Europa landet man so schnell in einer Psychiatrie wie in der Schweiz.
Wie in der Schweiz üblich (pro Jahr sind das ca. 10000 Menschen) wurde ich (per behördliche Verfügung) zwangseingewiesen.

http://www.psychex.ch/html/index.htm

[Einsamer Igel]

Hast du schon mal dran gedacht, woanders zu leben?

Weiß ja nichts über deine Einkommenssituation. Solltest du eine Rente erhalten, wird dir die vermutlich auch ins Ausland ausgezahlt und davon lässt sich in manch anderen Land (auch Deutschland) schon besser leben. Solche Gemeinschaftswohnprojekte sind (für meine Verhältnisse) meist zu teuer. Aber für ein Schweizer Einkommen sicher bezahlbar.

[IronAngel]

Also die meiste Zeit bin ich zufrieden mit meinem Leben, aber ch habe selten und in unregelmäßigen Abständen solche Down-Phasen, wo ich mich einsam fühle und nach einer Freundin sehne.

Diese Phasen dauern nur 2-3 Tage, wo in mir wahrscheinlich verdrängte Gefühle und unbefriedigte Grundbedürfnisse hochkommen. Danach ist es wieder vorbei, und gehen meinem gewohnten Tagesablauf nach. Bis zum nächsten mal eben

[schmog]

Hast du schon mal dran gedacht, woanders zu leben?

Weiß ja nichts über deine Einkommenssituation. Solltest du eine Rente erhalten, wird dir die vermutlich auch ins Ausland ausgezahlt und davon lässt sich in manch anderen Land (auch Deutschland) schon besser leben. Solche Gemeinschaftswohnprojekte sind (für meine Verhältnisse) meist zu teuer. Aber für ein Schweizer Einkommen sicher bezahlbar.

Das ist keine Option.
Man kann nicht vor sich selber davonlaufen.

Ich bin Frührentner.
Wenn ich passende Leute finden würde, könnte man ggf. zusammen ein Haus mieten.
Nur ist das Risiko gross, dass jemand plötzlich aussteigt.
Dazu ist man auf andere angewiesen und davon abhängig.

[breschtling]

In meiner kleinen Heimat (700 Einwohnerdorf) wurden bisher soweit ich weiß noch keine vergessenen Verstorbene gefunden... aber ich kenne Fälle wo Leute eindeutig einsam leben (Bsp. ein Mieter von uns schaut den ganzen Tag TV und geht am Wochenende zu seiner 80 Jährigen Mutter)

@Schmog
das Schweizerdeutsch versteht leider nicht jeder hier bei mir hats halt Ähnlichkeiten mit meinem schwäbischen Dialekt, aber selbst ich hab nur so 95 % verstanden... aber trotzdem interessante Doku

[jweihgold]

Hallo schmog,

Ich überlege schon lange, was es noch für sinnvolle Wohnmöglichkeiten gibt?
Eine WG will ich nicht mehr, und für ein Altersheim ist es noch zu früh.
Dazwischen gibt es für ältere Dauer ABs leider nichts.

Kauft euch ein Mehrfamilienhaus - möglichst mit einer kleineren Wohnung für zukünftig eventuell benötigtes Personal, und gründet eine AltenWG. Jeder hat seine eigene Wohnung, kann den anderen soweit wie nötig aus dem Weg gehen, und ihr habt ne Wohnung für ne Pflegekraft die auch mehrere "Patienten" betreuen kann. Das bezahlt sich auch viel leichter bei mehren Einzahlenden...

Okay, wer menschenscheu ist kann damit dann ein Problem haben, und für jeden ist das nix. Aber zumindest eine Alternative bevor man vereinsamt, verwahrlost, und oder abgeschoben in eine Pflegeeinrichtung wird, wo man nur noch eine Nummer ist...

[Korgan]

Ich denke wenn es bei mir soweit ist werde ich es schnell und sauber beenden. Alles nur kein Dahinsiechen. Ich werde es so einrichten alleine in Würde zu sterben und vielleicht wird mir vergeben.

[SciFiGirl]

Wenn ich passende Leute finden würde, könnte man ggf. zusammen ein Haus mieten.
Nur ist das Risiko gross, dass jemand plötzlich aussteigt.
Dazu ist man auf andere angewiesen und davon abhängig.

Das ist aber in jeder Beziehung so. Das Risiko vom Partner verlassen zu werden ist auch immer gegeben.

So eine Haus-WG fände ich super. Springt einer ab, dann sucht man sich eben einen neuen WG Mitbewohner. Ich sehe da wesentlich weniger Risiko als mit einem Partner in eine Wohnung zu ziehen.

[Einsamer Igel]

Ich kann die Bedenken schon verstehen. Wenn man nur wenig Geld zur Verfügung hat, kann man solche Risiken nicht eingehen.

[LesHommes]

So eine Haus-WG fände ich super. Springt einer ab, dann sucht man sich eben einen neuen WG Mitbewohner. Ich sehe da wesentlich weniger Risiko als mit einem Partner in eine Wohnung zu ziehen.

Finde ich auch super! Und in unserer Generation wird es bestimmt sowieso mehr zu solchen Wohnkonstellationen kommen, denke ich mir.