Krausig hat geschrieben:
Es gibt da ein schönes Gelassenheitsgebet:
(Statt Gott kann jeder für sich das Richtige einsetzen)
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Auch wenn ich kein bisschen gläubig bin, ich meine der Satz trifft perfekt zu.
Man soll versuchen Dinge zu erreichen (ändern), welche realstisch zu erreichen sind, aber man darf sich dabei nicht den Kopf einrennen, wenn man immer wieder gegen eine unverrückbare Wand rennt oder unrealistischen Träumen nachrennen.
Eine realistische Selbsteinschätzung, was kann ich erreichen und was nicht und entspfrechendes Handeln oder nicht-Handeln ist m.E. wichtig fur ein zufriedenes Leben.
Na ja, so habe ich es auch mehr oder weniger gemacht.
Erster traum und zukunfstplan: astrophysiker werden und mich ein leben lang mit
Urknall & co beschäftigen.
Problem: zu wenig talent für mathematik.
Ergebnis: am ende meiner gymnasiumzeit den traum aufgegeben.
Ist mir überigens schwer gefallen.
Mein cousin hat tatsächlich astrofysik studiert.
Der realität ist aber das es für astrofysiker kaum arbeitsstellen gibt; nur die
allergrößten genieen bekommen den jobs. Er ist dann später computer-
programmierer geworden.
Plan B: Aus den hobby den beruf machen; comicszeichner oder trickfilmzeichner.
Zeicherisches talent war vor handen.
Ausbildungen für comicszeichner gab es nicht, für animation nur sehr bedingt.
Bin zum leherschule gegangen (damals in Holland auf hochschulebene mit zwei
fächer; ich wählte zeichnen und englisch), und habe mich das comicszeichnen
und animieren für handgezeichnete trickfilm aus bücher selbst beigebracht.
War häufig auf comicsbörsen wo ich profi-zeichner und verläge meine sachen
zeigte. Würde einige malen abgelehnt aber bekam tipps was ich alles noch
ausbessern sollte.
Mein lehrerschule gefiel mir nach eine weile nicht mehr (nach ein pratikum
würde mich klar das ich nie im leben lehrer werden wollte, und meine
zeichenlehrer hassten illustrationen und comics, und wollten mir nur abstrakt
malen beibringen - alles andere als was ich mich erhofft habe.)
Wolltte der schule wechseln, animation studieren an einen kunstakademie.
Würde dort aber abgelehnt.
War dann ausreichend deprimiert um zu resignieren.
Habe mich ein halbes jahr später doch angemeldet bei einen neuen Niederländischen
trickfilmstudio, das ein kinofim produzieren wollte. Denen gefielen die sachen
womit ich bei der kunstakademie nicht durchgekommen bin.
Ich bekam das angebot eine woche im studio was für mich zu animieren, damit sie
einen eindrück bekommen was ich drauf hatte.
Ich bin aufs risiko gegangen, habe da sachen animiert die viel schwieriger waren
als alles was ich bis zu den moment versucht hatte. Und es gelang auch alles.
Nach eine woche bekam ich dann ein vertrag, und dürfte sofort hauptfasenzeichner
werden. Zwisschen meinen ersten bewerbung bei einen comicsmagazine, und den
moment das ich als trickfilmer angefangen habe, waren etwa vier jahre.
Nachdem meinen ersten animationschef nach amerika emigirierte, habe ich mich
mit einen kollegen zusammen getan; als team bekamen wir alle große aufträge für
animierte commercials; in den Niederlände waren wir die erstwahl, und wir haben da
für alle große agenturen gearbeitet. Ich habe in der periode häufig akt gezeichnet,
war auf trickfilmseminare, wollte immer dazu lernen, besser werden. Später bin ich
nach Deutschland umgezogen, seit dort trickilme in spielfilmlänge gemacht würden,
was mich mehr interessierte als werbefilme. Da habe ich noch einiges dazu lernen
müßen. Und noch später habe ich es dann noch zum regisseur einer TV-trickfilmserie
gebracht.
Also, das erfolg kam nicht sofort, es gab rückschläge; ich war auch mal kurz verzweiffelt,
aber ich habe trotzdem nicht aufgegeben. Trickfilm war mein leidenschaft (ich wüßte
von den meisten Disney-filme welcher animator welchen szenen animiert hatte, und
erkannte die verschiedenen animationsstile zwisschen den animatoren, kannte jeden
Tom & Jerry-film auswendig, habe mich jedes buch über trickfilme gekauft), und wollte
leidenschaftlich diesen beruf machen.
Es gab bei mir dasjenige das wichtiger ist als nur talent; es gab den
inner drive, den
hunger. Und deine zeichnungen zum leben bringen; ich glaube, das ist fast besser als sex.
Das ist absoluter reiner magie.
Während meiner lehrerschule war ich jahrenlang tiefst depressiv (meinen ersten langjärigen
depression); die gedanke lehrer zu werden war für mich ein absoluter albtraum; einmal in der
trickfilmwelt war der depression weg, und war ich wieder voll gut drauf. Ich habe am ende
mit Disney- und Pixar-veteranen gearbeitet; auch wann ich nie bei Disney gearbeitet habe
war es alles sehr befriedigend. (Und na ja, ich dürfte einmal Donald Duck fürs Deutsche
Disney-Channel animieren.)
Wann ich mein traum nicht nachgejagd hätte, wäre ich als lehrer ein leben lang tiefst
unglücklich geworden. Animator werden war nicht einfach, aber ich wüßte das ich das
zeug dazu hatte, habe nicht bei jedem rückschlag aufgegeben, und mir zeit gelassen.
Kann jetzt sagen das meine jahren als trickfilmer meist wirklich verdammt schön waren.
Für mich war es am ende die richtige wahl.
Millionär bin ich überigens dabei nie geworden.
War auch unwichtig.
Ich habe das alles aus leidenschaft gemacht, und nicht fürs geld.
Mit geld kann man viel machen; glück kaufen kann man damit aber nicht.