"Den Studenten, die sich ihre schmerzhaften Erlebnisse von der Seele geschrieben hatten, schien es danach deutlich besser zu gehen: Sie gingen in den folgenden sechs Monaten seltener wegen Grippe oder Erkältung zum Arzt als die Studenten aus der Kontrollgruppe, die zwar auch geschrieben hatten, jedoch nur über belanglose Dinge. Es war, als habe die emotionale Öffnung die tapferen Schreiber widerstandsfähiger gemacht.
Zahlreiche Studien, auch von anderen Wissenschaftlern und an größeren Versuchsgruppen, haben diese These seither bestätigt. Inzwischen gilt das expressive Schreiben als eine der am besten untersuchten Techniken zur Selbsthilfe. Belastende oder traumatische Erlebnisse in Worte zu fassen kann der Seele helfen und den Körper stärken. Das Schreiben fördert die Aktivität des Immunsystems, wirkt wohltuend bei Erkrankungen und lindert depressive Symptome. Die Vielzahl der Belege ist beeindruckend, die Wirkung verblüffend. "
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Tagebuch schreiben - schreib dich frei
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Tagebuch schreiben - schreib dich frei
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Re: Tagebuch schreiben - schreib dich frei
Schreiben ist mir sehr wichtig. Es hat mir schon oft geholfen, belastende Erlebnisse zu verarbeiten und mir über meine Gefühle klarer zu werden. Meine Tagebücher sind für mich überaus wertvoll.
Für Menschen, die gezielt etwas schreibend verarbeiten wollen, kann das ein Weg sein. Ich finde aber, man sollte dafür bereits über Schreiberfahrungen verfügen oder zumindest viel lesen. Und selbst dann besteht die Gefahr, statt eigenständiger Worte bloß leere Phrasen zu schreiben. Schreibanfängern würde ich eher raten, zuerst die Aufmerksamkeit für Inneres und Äußeres zu schulen, indem man z.B. aufschreibt, was man gerade denkt, oder den Blick aus dem Fenster beschreibt.An drei bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen schreibt man für je 15 bis 20 Minuten über ein Thema, das einen emotional belastet
Schön, wenn etwas dergleichen "gelingt", aber der Text ist nicht misslungen, wenn er unzusammenhängend ist. Wichtig beim Tagebuchschreiben ist vor allem, dass man einen Ausdruck für seine Gefühle/Gedanken/Beobachtungen findet.Besonders wirkungsvoll ist das expressive Schreiben, wenn es gelingt, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, Bruchstücke von Erinnerungen zusammenzufügen und dabei die Perspektive zu wechseln, zum Beispiel auch mal in der dritten Person zu schreiben.
Natürlich macht es schon einen Unterschied: Am Computer lösche ich, was mir nicht gefällt; auf dem Papier kann ich es durchstreichen, aber es ist immer noch sichtbar. Selbst wenn ich das Blatt ausreiße und in den Papierkorb werfe, ist es noch da; eine Datei kann ich mit einem Mausklick auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen.Ob man mit der Hand oder auf einer Tastatur schreibt, spielt keine Rolle.
Meine Tagebucheinträge schreibe ich grundsätzlich von Hand; Texte, die hingegen für digitale Medien bestimmt sind, (fast) nie.
Re: Tagebuch schreiben - schreib dich frei
Ich müß da abertausende seiten an tagebuch-eintragen geschrieben haben, vor allem in
emotionalen zeiten. Ich kann mir jeden falschen hoffnung, enttäuschung, korb und
selbstmitleid in großem detail zurück lesen.
Aber ob mir das was gebracht hat...?
emotionalen zeiten. Ich kann mir jeden falschen hoffnung, enttäuschung, korb und
selbstmitleid in großem detail zurück lesen.
Aber ob mir das was gebracht hat...?
Re: Tagebuch schreiben - schreib dich frei
Ja, Schreiben ist mir persönlich auch sehr wichtig geworden. Ich schreibe mir täglich meine Gedanken zum jeweiligen Tag auf, dabei spielt es keine Rolle, ob ich das abends noch mache oder früh morgens, z. B. auf dem Arbeitsweg.
In diesem Journal stehen dann auch überwiegend positive Dinge, außer es ist mal was Negatives passiert, das für den Tag so wichtig war, dass ich es mit aufnehmen muss/will.
Ansonsten hilft das Aufschreiben von Gedanken auch, wenn ich irgendwas erlebt habe, was mich beschäftigt. Es ist echt eine super Sache, mit der man auch wieder einen gewissen Abstand zu den Dingen bekommt. Und bei einem regelmäßigen "Tagebuch" zeigt es einem, welche Entwicklung man in letzter Zeit durchgemacht hat.
In diesem Journal stehen dann auch überwiegend positive Dinge, außer es ist mal was Negatives passiert, das für den Tag so wichtig war, dass ich es mit aufnehmen muss/will.
Ansonsten hilft das Aufschreiben von Gedanken auch, wenn ich irgendwas erlebt habe, was mich beschäftigt. Es ist echt eine super Sache, mit der man auch wieder einen gewissen Abstand zu den Dingen bekommt. Und bei einem regelmäßigen "Tagebuch" zeigt es einem, welche Entwicklung man in letzter Zeit durchgemacht hat.