Nasobem hat geschrieben:
Freiwillig ist dann, wenn andere Möglichkeiten bestünden und diese in einem tragbaren Rahmen lägen.
Und wer entscheidet, was ein "tragbarer Rahmen" ist?
Leute, die unfreiwillig in dieser Situation sind (z.B., alleinerziehende Mütter, Leute die aufgrund von Krankheit, Unfall, Behinderung usw. nicht arbeiten können usw.) kandidieren abgesehen davon auch in den seltensten Fällen für ein politisches Amt.
Schade eigentlich. Würden sie es tun, hätten sie vielleicht ne Lobby - oder zumindest das Verständnis der Öffentlichkeit.
Ok, wenn du aus dem Arbeitsleben ausscheiden willst, bis deine Kinder 18 sind, bist du im Prinzip permanent aus dem Arbeitsleben ausgeschieden. Rechtlich gesehen ist es dann so, dass der Mann dich nach so langer Abwesenheit vom Arbeitsmarkt lebenslang finanzieren muss, weil die Gerichte dann davon ausgehen, dass du ohnehin nicht mehr integrierbar bist, so zumindest die Lage in der Schweiz.
Ich glaube, die Entscheidung, dass eine Frau zu Hause bleibt und der Mann arbeiten geht (oder umgekehrt), wird in einer Ehe von beiden Partnern gemeinsam getroffen. Dann finde ich es durchaus angemessen, wenn auch beide die Verantwortung für die Folgen dieser Entscheidung tragen.
Nasobem hat geschrieben: In einer Familie, bei der die Frau permanent aus dem Erwerbsleben ausscheidet, heisst das im Umkehrschluss, dass der Mann definitiv durchgehend Vollzeit arbeitet und damit von seinen Kindern gar nichts hat, weil er ja die Frau und die Kinder im Alleingang finanzieren muss. Es gibt offenbar immer noch Frauen, die diese Situation als völlig normal betrachten, die Vorstellung, dass sie selbst auch arbeiten gehen könnten dagegen als widernatürlich.
Es gibt glaube ich auch genug Männer, die die Idee, beruflich deutlich kürzer zu treten, um sich um ihre Familie zu kümmern, als absurd betrachten.
Und nicht vergessen: wenn der Mann seine Familie im Alleingang finanzieren kann, dann nur, weil die Frau die Familienarbeit im Alleingang erledigt. Arbeiten müssen beide, um das System am Laufen zu halten. Und zuweilen ist es sinnvoller, wenn einer einen guten Vollzeitjob mit entsprechenden Karrierechancen macht, und der andere 85% der Familienarbeit übernimmt, als wenn beide nen mittelprächtigen Teilzeitjob machen und die Familienarbeit 50:50 teilen.