Gesetz gegen Freier

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Freier Mensch

Gesetz gegen Freier

Beitrag von Freier Mensch »

"Vor einigen Jahren hatte ich einen Freund. Nennen wir ihn René. René war schüchtern. Sehr schüchtern. Er war auch nicht besonders attraktiv, aber das sind ja nur wenige. Sobald er mit einer Frau reden wollte, spielten die Worte Autorennen, überholten einander, stießen zusammen, überschlugen sich. Er stammelte dann, musste warten, bis die Gedanken sich ordneten. Dann senkte er oft den Blick, wurde rot. Manchmal versuchte er es noch zu retten, indem er schneller und intensiver redete. Das machte es eigentlich nie besser. "

In dem Artikel geht es zwar nicht direkt um Ab-Tum, aber trotzdem spielt es eine Rolle. Irgendwie fand ich die Einlleitung beleidigend

http://www.zeit.de/2017/10/prostitution ... er-gesetze

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Kief

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Kief »

Vor allem die Schlussfolgerung, kaeuflichen Sex zu verbieten wuerde die Problematik an der Wurzel packen,
das ist so ein illusorischer Tunnelblick.
Nur weil man es kriminalisiert, wird das Beduerfnis nicht schwinden.
Es wird lediglich in der Kriminalitaet ablaufen.

Loesungssuche aufgrund von verblendetem Idealismus, die eigene Wunschloesung als einzig wirksam zu deklarieren.
So bekommt man keine funktionierenden Ergebnisse.
Ich kann es nicht leiden, wenn Leute sich selbst beluegen, und dann mit ihrer fanatischen Zuversicht andere Menschen infizieren ...


CU, Kief
Wenona

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Wenona »

Freier Mensch hat geschrieben: In dem Artikel geht es zwar nicht direkt um Ab-Tum, aber trotzdem spielt es eine Rolle. Irgendwie fand ich die Einlleitung beleidigend
Naja, auch ein AB hat ein Gehirn zum denken. Wäre es nicht beleidigender, ihm ebendies abzusprechen?
Ninja Turtle

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Ninja Turtle »

Wenona hat geschrieben:
Freier Mensch hat geschrieben: In dem Artikel geht es zwar nicht direkt um Ab-Tum, aber trotzdem spielt es eine Rolle. Irgendwie fand ich die Einlleitung beleidigend
Naja, auch ein AB hat ein Gehirn zum denken. Wäre es nicht beleidigender, ihm ebendies abzusprechen?
Das tut der Artikel am Ende ja irgendwie auch.
Goldstück

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Goldstück »

Ninja Turtle hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:
Freier Mensch hat geschrieben: In dem Artikel geht es zwar nicht direkt um Ab-Tum, aber trotzdem spielt es eine Rolle. Irgendwie fand ich die Einlleitung beleidigend
Naja, auch ein AB hat ein Gehirn zum denken. Wäre es nicht beleidigender, ihm ebendies abzusprechen?
Das tut der Artikel am Ende ja irgendwie auch.
Wo?
Ninja Turtle

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Ninja Turtle »

Ehrlich gesagt kann ich mit dem Artikel insgesamt nichts anfangen.
Da werden mMn nur Feindbilder und Vorurteile gepflegt. Sachlich oder sinnvoll ist das nicht.
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Giebenrath
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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Giebenrath »

Zeit hat geschrieben:Und was passiert mit jemandem wie René, wenn er nicht mehr zu Prostituierten gehen darf? ... Vielleicht würde es sogar etwas in ihm verändern, seine Sicht auf Frauen, auf Sex. Es gibt kein Recht auf körperliche Nähe. Man muss sie sich verdienen, durch Charme, Offenheit, Humor, Mut. Das gilt selbst dann, wenn man schüchtern ist und eigentlich ein feiner Kerl.
Es besteht also doch noch Hoffnung für schüchterne Jungmänner! Wenn Prostituation verboten ist, werden sich die blöden MABsen endlich Mühe geben und als Charmeure Frauen beim Restficken in der Disco verführen. Den schüchternen, feinen Kerlen geht es sowieso nur um das Eine.
So oder ähnlich klingt diese journalistische Phantasie zumindest in einfache Sprache übersetzt.

Ob diese Vision auch für die andere Freiertypen, z.B. gelangweilte Ehemännern gilt? :specht:
Wohl kaum. Die Schüchternheit und Unerfahrenheit bestimmter Männer ist sicherlich nicht der Grund dafür, warum mit Prostitution Geld verdient werden kann. Viele Männer sind auch zu schüchtern für den Puff.

Generell wären Freier-Statistken interessant, inbesondere nach Beziehungserfahrung, Alter, Familienstand, Einkommen, Bildungsgrad usw. Aber zur Schattenwelt gibt es wahrscheinlich ohnehin nur Dunkelziffern.
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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Mannanna »

Kief hat geschrieben:Vor allem die Schlussfolgerung, kaeuflichen Sex zu verbieten wuerde die Problematik an der Wurzel packen,
das ist so ein illusorischer Tunnelblick.
Nur weil man es kriminalisiert, wird das Beduerfnis nicht schwinden.
Es wird lediglich in der Kriminalitaet ablaufen.
Eben. Und nur die Freier zu bestrafen wird auch nicht viel helfen.
Wenn es keine Bordelle mehr gibt und keinen mehr oder weniger öffentlichen Straßenstrich (weil da ja jeder Freier einfach aufgegabelt werden kann), verlagert sich das eben in die dunklen Ecken oder in Kontaktbörsen ("Susi trinkt gerne Tee in Gesellschft. Tel:.... Täglich 14:00-24:00 Uhr, Wochenenden bis 3:00, Privatwohnung)
Auch wenn das "nordische Modell" viel diskutiert wird, glaubt doch wohl keiner, daß es keine Prostitution mehr in Skandinavien gibt. Man sieht sie bloß nicht mehr so sehr. Und gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel hilft es wohl auch nur wenig, wenn überhaupt...
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Giebenrath »

Die Prostitutionsverbote in Skandinavien haben dazu geführt, dass Deutschland zum Ziel von Sextouristen aus den entsprechenden Ländern geworden ist.
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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Mit müden Augen »

Vorweg, ich habe den Artikel nicht gelesen, aber die Diskussion über ein Prostitutionsverbot gab es hier auch schon, keine Ahnung was daraus geworden ist.
Kief hat geschrieben:Vor allem die Schlussfolgerung, kaeuflichen Sex zu verbieten wuerde die Problematik an der Wurzel packen,
das ist so ein illusorischer Tunnelblick.
Nur weil man es kriminalisiert, wird das Beduerfnis nicht schwinden.
Es wird lediglich in der Kriminalitaet ablaufen.
aber es (ein Verbot) ist eine prima Gelegenheit für die Politiker um sich zu profilieren, große Versprechen zu machen und auf den Titelseiten der Zeitungen zu erscheinen... :pfeif: :roll: :wuetend:
Problematiken an der Wurzel packen ist völlig aus der Mode gekommen, viel zu anstrengend und wen interessiert die langfristige Wirkung, Hauptsache es reicht bis zur nächsten Wahl. :wuetend:
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Kief

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Kief »

Mit müden Augen hat geschrieben:Problematiken an der Wurzel packen ist völlig aus der Mode gekommen, viel zu anstrengend und wen interessiert die langfristige Wirkung, Hauptsache es reicht bis zur nächsten Wahl. :wuetend:
Wenn PR und hohle Werbe-/Wahlversprechen gut gemacht sind, dann fallen Leute zu leicht drauf rein.
So dass Inhalt zweitrangig wird.

Dadurch hat ueberall dort, wo es auf schnellen Erfolg ankommt, die Werbekompetenz besseres Durchsetzungsvermoegen als Inhalt.
(Das sehe ich auch bei Vortraegen und meinem Redetraining:
Erfolg beim Publikum gibt es hauptsaechlich durch emotionale Aspekte.
Inhaltliche und fachliche Qualitaet hat kaum Auswirkung auf den Erfolg, ist eher Geschmacksfrage bzw. Integritaet, ob man solchen Anspruch aufbringt.)

Wenn nun Erfolgszwang und Konkurrenzkampf um die Zielgruppe erfordert, dass PR meinen Erfolg ausmacht,
dann gehen inhaltliche Qualitaeten ganz fix in den Rueckstand.
Ein Teufelskreis im existentiellen Konkurrenzkampf um menschliche Begeisterung.

Solange es immer noch genug Verfuehrte gibt, bringt auch die Abstimmung mit den Fuessen nichts ...
dann koennen Parolen solche Gesetze hervorbringen.


CU, Kief
Zuletzt geändert von Kief am 28 Mär 2017 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
Goldstück

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Goldstück »

Ninja Turtle hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich mit dem Artikel insgesamt nichts anfangen.
Da werden mMn nur Feindbilder und Vorurteile gepflegt. Sachlich oder sinnvoll ist das nicht.
Du kannst nicht mal darlegen, wo deiner Meinung nach "ABs das Gehirn abgesprochen wird", siehe dein Beitrag mit meinem in Bezug darauf. Der Artikel ist völlig in Ordnung, aber warum fühlst du dich von ihm so angegriffen? Was ist an Zahlen und Fakten ein Vorurteil? Werde das nie begreifen. Aber ich dachte Prostitution darf man hier eh nicht diskutieren?
Ninja Turtle

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Ninja Turtle »

Goldstück hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich mit dem Artikel insgesamt nichts anfangen.
Da werden mMn nur Feindbilder und Vorurteile gepflegt. Sachlich oder sinnvoll ist das nicht.
Du kannst nicht mal darlegen, wo deiner Meinung nach "ABs das Gehirn abgesprochen wird", siehe dein Beitrag mit meinem in Bezug darauf. Der Artikel ist völlig in Ordnung, aber warum fühlst du dich von ihm so angegriffen? Was ist an Zahlen und Fakten ein Vorurteil? Werde das nie begreifen. Aber ich dachte Prostitution darf man hier eh nicht diskutieren?
Ein unattraktiver und offenbar unfähiger Typ stiehlt sich morgens um zwei aus der Disko um zu einer Prostituierten zu gehen, dort sein erstes Mal zu erleben und anschließend dümmlich grinsend wieder auf der Tanzfläche zu erscheinen und sich jetzt nicht nur Geschlechtskrankheiten (dazugedichtet) sondern auch ein Frauen verachtendes Weltbild "eigefangen" zu haben.

Von Zahlen und Fakten hab ich da nichts gelesen.

Der Artikel ist einfach scheiße!

Und es soll nicht das Für und Wieder von Prostitution an sich diskutiert werden.
Felix87

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Felix87 »

Ich hätte das nicht lesen sollen. Noch ein Artikel mehr, der meine Unsicherheit und Scham verstärkt.
Wer ist eigentlich schlimmer? Die Frauen die sich bezahlen lassen und den Mann das letzte Geld aus der Tasche nehmen oder die Freier?

Mich stört auch die Vorstellung, dass im Bordell eventuell nicht alle freiwillig sind und darum kann ich da nicht hin. Aber der Artikel spricht wieder Sachen an, die auch nicht Prostituierten passieren und die nicht schlimm sind. Zumindest möchte ich mir nicht einreden lassen, dass es schlimm ist, wenn ich darüber rede, dass eine Frau gut aussieht.

:wuetend:
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Giebenrath
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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Giebenrath »

Ninja Turtle hat geschrieben:Von Zahlen und Fakten hab ich da nichts gelesen.
Auf Seite 2 und 3 gibt es durchaus noch Zahlen und Fakten.

Und ja diese Geschichte vom schüchternen René ist einfach nur Schrott.
Im Artikel ist noch nicht mal ersichtlich, woher der Autor so genau weiß, was der René gemacht und gedacht hat oder sogar was machen würde, wenn ... Das "idiotische Lächeln" scheint die einzige Grundlage für weitere Erkenntnisse zu sein - oder sind es nur Mutmaßungen?

Merke: Bloß nicht lächeln, sonst denkt wieder irgendwer was falsches. :lol:
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Kief

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Kief »

Giebenrath hat geschrieben:Und ja diese Geschichte vom schüchternen René ist einfach nur Schrott.
Im Artikel ist noch nicht mal ersichtlich, woher der Autor so genau weiß, was der René gemacht und gedacht hat oder sogar was machen würde, wenn ... Das "idiotische Lächeln" scheint die einzige Grundlage für weitere Erkenntnisse zu sein - oder sind es nur Mutmaßungen?
Womit man dann auch hinterfragen koennte, ob die Geschichte ueberhaupt eine Grundlage hat.
Oder nicht vielleicht nur reine Phantasie ist, um etwas Emotionales/Reisserisches zu haben fuer das Thema, mit dem der Anbieter die eigene Position untermauern kann.
Wer sagt uns denn, dass die serioes arbeiten?


CU, Kief
Goldstück

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Goldstück »

Felix87 hat geschrieben:Ich hätte das nicht lesen sollen. Noch ein Artikel mehr, der meine Unsicherheit und Scham verstärkt.
Wer ist eigentlich schlimmer? Die Frauen die sich bezahlen lassen und den Mann das letzte Geld aus der Tasche nehmen oder die Freier?

Mich stört auch die Vorstellung, dass im Bordell eventuell nicht alle freiwillig sind und darum kann ich da nicht hin.

:wuetend:
Nein, so eventuell sind nicht alle freiwillig da. je nach Preisklasse und Etablissement dürften sich die Zahlen in höchst unterschiedlichen Rahmen bewegen. Das letzte Geld aus der Tasche ziehen? mW sind die meisten Bordelle im Bereich für unter 60€ pro Nummer. dieses "ziehen" impliziert einen Zwang bzw eine Machtlosigkeit der Freier, die ich nicht sehe. Sie geben freiwillig.
Ninja Turtle hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich mit dem Artikel insgesamt nichts anfangen.
Da werden mMn nur Feindbilder und Vorurteile gepflegt. Sachlich oder sinnvoll ist das nicht.
Du kannst nicht mal darlegen, wo deiner Meinung nach "ABs das Gehirn abgesprochen wird", siehe dein Beitrag mit meinem in Bezug darauf. Der Artikel ist völlig in Ordnung, aber warum fühlst du dich von ihm so angegriffen? Was ist an Zahlen und Fakten ein Vorurteil? Werde das nie begreifen. Aber ich dachte Prostitution darf man hier eh nicht diskutieren?
Ein unattraktiver und offenbar unfähiger Typ stiehlt sich morgens um zwei aus der Disko um zu einer Prostituierten zu gehen, dort sein erstes Mal zu erleben und anschließend dümmlich grinsend wieder auf der Tanzfläche zu erscheinen und sich jetzt nicht nur Geschlechtskrankheiten (dazugedichtet) sondern auch ein Frauen verachtendes Weltbild "eigefangen" zu haben.

Von Zahlen und Fakten hab ich da nichts gelesen.


Der Artikel ist einfach scheiße!
.
Dann guck mal auf Seite 2. hier mal ein Zahlen:
Zahlen der Vereinten Nationen zufolge betrifft der Menschenhandel zu 55 bis 60 Prozent junge Frauen, die in die Prostitution gezwungen werden. Im Schnitt bringt jede dieser Frauen den Banden 65.000 Dollar ein.
warum ist er scheiße? Weil er eine Einstellung transportiert (Kriminalisierung der Freier) die dir nicht taugt?
Kief

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Kief »

Goldstück hat geschrieben:warum ist er scheiße? Weil er eine Einstellung transportiert (Kriminalisierung der Freier) die dir nicht taugt?
Ich finde ihn gefaehrlich,
weil er seine Sichtweise als die einzig wahre darstellt,
methodisch emotionalisiert, mehr aufpeitscht und Wut schuert, als Aufklaerung zu erarbeiten,
und damit den bestehenden Konflikt mehr verschlimmert, statt eine tragfaehige Loesung zu unterstuetzen.

Eine einseitige und erzwungene Loesung, die fuer mehrere Seiten keine Loesung darstellt, die wird nur eine Verschiebung des Konfliktes erreichen.
Quasi Aktionismus - in diesem Fall, um Klicks und Leser zu generieren, auf Kosten eines emotionalisierteren/verschlimmerten Konfliktes.

Gib mir ein Gehalt, und ich kann Dir denselben Inhalt ohne reisserische Mittel formulieren.
Nur gibt es dann weniger Klicks und weniger wutschnaubende "Ja, genau!"-Reaktionen.
Und weniger Streitereien um die emotionalisierte Leserschaft herum.

Den Wunsch nach Loesungen sehe ich als berechtigt an,
und ich finde auch, dass es an tauglichen Wegen und Druckmitteln mangelt, um Loesungen zu erarbeiten.
Deshalb allerdings lege ich den Fokus eher darauf, das Konfliktherde besser loesbar sein muessen. Wir brauchen einen strukturell-prinzipiell anderen Umgang mit Problemen.
Jedes einzelne Problem zu emotionalisieren, damit es sich gegen die anderen draengenden Probleme in den Vordergrund draengen kann,
das fuehrt zu einem Wettkampf an destruktiver Stelle.
Es lenkt die Aufmerksamkeit und Arbeit in destruktive Richtungen.


CU, Kief
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Giebenrath
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Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Giebenrath »

An dem Artikel missfällt mir vor allem, dass hier der schüchterne Jungmann bzw. der absolute Beginner namens Renè als Prototyp des deutschen Freiers skizziert wird. Hier wird gegen ein idiotisch grinsende Minderheit Stimmung gemacht. Und diese Renè-Story kann mich nicht einfach ignorieren, weil sie den Rahmen des Artikels bildet.

Im Artikel werden keine anderen Freiertypen genannt, obwohl Freier ohne Beziehungserfahrung offensichtlich eine Minderheit darstellen. Männliche Prostituierte werden mit keinem Wort nicht erwähnt.
Es wird auch natürlich nicht darauf hingewiesen, dass die Prostitution seit Jahrzehnten rückläufig ist.
Zeit hat geschrieben:Es gibt zahllose Berichte von Zwangsprostituierten, die mit falschen Versprechen nach Deutschland gelockt wurden. René hat davon nie etwas mitbekommen. Ich habe ihn gefragt. Er sagte, dass er sofort abhauen würde, wenn er das Gefühl hätte, dass die Frau es nicht freiwillig macht.
Andererseits klingen diese Aussage so ähnlich wie manche Berichte hier aus dem Forum. :schwarzekatze:
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Goldstück

Re: Gesetz gegen Freier

Beitrag von Goldstück »

Kief hat geschrieben:
Gib mir ein Gehalt, und ich kann Dir denselben Inhalt ohne reisserische Mittel formulieren.
Nur gibt es dann weniger Klicks und weniger wutschnaubende "Ja, genau!"-Reaktionen.
Und weniger Streitereien um die emotionalisierte Leserschaft herum.


CU, Kief
Klar, aber das ist ein Problem im Journalismus allgemein. Die wenigsten wollen sachliche und ruhige Artikel. Insoweit ist der Artikel natürlich von der Meinung des Autors geprägt, aber solange es eben eine persönliche Meinung bzw ein Appell bleibt, finde ich das okay. Unzulässig wird es, wenn abstrakte Fragestellungen emotionalisiert werden.
Giebenrath hat geschrieben:An dem Artikel missfällt mir vor allem, dass hier der schüchterne Jungmann bzw. der absolute Beginner namens Renè als Prototyp des deutschen Freiers skizziert wird. Hier wird gegen ein idiotisch grinsende Minderheit Stimmung gemacht. Und diese Renè-Story kann mich nicht einfach ignorieren, weil sie den Rahmen des Artikels bildet.

Im Artikel werden keine anderen Freiertypen genannt, obwohl Freier ohne Beziehungserfahrung offensichtlich eine Minderheit darstellen. Männliche Prostituierte werden mit keinem Wort nicht erwähnt.
Mag daran liegen, dass die weit überwiegende Mehrzahl der prostituierten Frauen sind, die ihre Dienste Männern anbieten (müssen). Es gibt noch den Kreis der Stricher für Schwule, aber der ist naturgemäß ziemlich klein. Frauen wählen oft Escort Varianten, wo ich mir keine Sorgen um die Freiwilligkeit und würde der Anbietenden mache. Oder hast du mal ein Bordell gesehen, wo Flatrate ficken von Männern angeboten wird? Oder Werbung von Puffs mit nackten männer(ober)körpern? Da es ein eindeutiges Phänomen ist (Freier kauft von Frau Sex) finde ich es okay, insoweit zu generalisieren. Man kann ja auch insoweit generalisieren, dass die meisten Christen gegen Abtreibungen sind, auch wenn es liberale Strömungen gibt die das akzeptieren.

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