Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

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BartS
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Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von BartS »

Der Betreiber der introvertiert.org-Seite berichtet darüber, wie er seine Freundin fand.

http://www.introvertiert.org/dating-fuer-introvertierte

P.S.: Seine Freundin lernte er beim Online-Dating kennen, darüber will er im nächsten Blogeintrag berichten.
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Giebenrath
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Giebenrath »

Das Ganze klingt nach einer Menge Arbeit, was die Darstellung nur um so glaubwürdiger macht.
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Berglöwe
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Berglöwe »

Schöner neuer Eintrag und enthält auch viele Gedanken, die ich auch schon zu dem Thema hatte. Meine eigene Entwicklung in den letzten Jahren weißt auch einige Parallelen auf.

Leider befinde ich mich lange nicht in so einer komfortablen Situation mit sovielen Möglichkeiten, wie der Autor sie hat. Freunde habe ich hier, wo ich momentan hauptsächlich wohne, kaum bis keine (weibliche Freunde? Bis mal eine in der Schule sonst nicht gehabt). Nur Freizeitkontakte und die muss ich selber aktiv anstoßen, damit was passiert. Frauen ansprechen im Büro ist auch nicht drin weil bei mir hier fast nur Männer arbeiten. Damit fällt für als Intro ein wichtiger Bereich für das Kennenlernen von Frauen aus.

Weiterhin wohne ich ich zwar in einer Stadt aber diese Stadt ist nicht sonderlich groß, eher konservativ/verschlossen und hat mit einem abertollen Verbot vor Jahren ihr eigenes Nachtleben bis heute nachhaltig ruiniert. FuckUp Nights oder NerdLites sucht man hier auch vergebens. Gruppenreisen mache ich auch aber mehr in die Natur und nicht in die Städte/Zivilisation aber das scheint bei jungem Publikum bis 40 nicht in zu sein weil ich da meistens auf ältere treffe.

Ich könnte jetzt hier in der Form weiterschreiben, bringt aber hier keinem was. Mich erschlägt es hier nur gerade, wenn ich lese, was der Autor, in wesentlich besserer Ausgangssituation, schon für einen Aufwand getrieben hat. Ich mag nicht darüber nachdenken, was ich da noch tun muss. Vor allem weil sich für mich voraussichtlich nur gangbare Aktivitäten auf tun, die mich wenig bis garnicht interessieren und dadurch noch maximal gegen den inneren Schweinehund ankämpfen muss. Kann man nich einfach irgendwo nen Schalter umlegen und ich interessiere mich brennend so für diverse Veranstaltungen oder andere Dinge, wo ich auf meine Altersklasse treffe und alle Spaß haben. :wuetend:
Reinhard
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Reinhard »

Alexas hat geschrieben:Kann man nich einfach irgendwo nen Schalter umlegen und ich interessiere mich brennend so für diverse Veranstaltungen oder andere Dinge, wo ich auf meine Altersklasse treffe und alle Spaß haben. :wuetend:
:umarmung2: :umarmung2:

Sowas frage ich mich auch manchmal. Oder was ich noch lieber hätte, so als "Superheldenfähigkeit" :D ... erkennen, ob Leute single/vergeben sind und ähnliche prinzipielle Weltsichten haben und, vielleicht noch "geistig verträglich" (das ist so ein bisschen ein erweitertes Konzept der Tendenz, sich auf die Nerven zu gehen). Die drei Sachen, und ich würde die Partnersuche als in realistischen Zeiträumen bearbeitbares Projekt sehen.
Aber so ... :specht:
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Montecristo
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Montecristo »

BartS hat geschrieben:Der Betreiber der introvertiert.org-Seite berichtet darüber, wie er seine Freundin fand.
Ein sehr schöner Link. Einigen Punkten kann ich zustimmen (und wiederhole sie auch hier im Forum immer wieder), anderen weniger (es kommt auf die eigene Situation an). Insgesamt aber nichts wirklich Überraschendes. So werden die ewigen Zweifler auch hier jeden Punkt zerreden.
Der zentrale Punkt ist sicher die Entscheidung das eigene Leben zu ändern und dann auch etwas dafür zu tun. Und sich von dem langen Weg nicht entmutigen zu lassen. Etwas, was die ewigen Zweifler ja negieren. Lieber den perfekten und unfehlbaren Plan ausbaldowern, der dann auch sofort klappt. Oder eben nie.

Online-Dating ist weder das Allheilmittel noch Teufelswerk. Nach diesem Blog-Beitrag ist es eher überraschend, dass der Autor so seine Freundin fand. Aber dann auch wieder nicht, wenn man eben eigene Erfahrungen als introvertierter Mensch hat.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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BartS
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von BartS »

Alexas hat geschrieben:Leider befinde ich mich lange nicht in so einer komfortablen Situation mit sovielen Möglichkeiten, wie der Autor sie hat.
Ich glaube wichtig ist, dass man sich selbst solche Situationen schafft, dass man diese vielen Möglichkeiten erhält. Ein Freund von mir beneidet mich zum Beispiel für meine engen Freundschaften z.T. mit Frauen und meine Hobbys. Ich bin mir nicht sicher, ob er weiß, dass ich dafür auch was tun musste. Das kommt nicht von alleine und fällt erst recht nicht vom Himmel.
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von BartS »

Montecristo hat geschrieben:Der zentrale Punkt ist sicher die Entscheidung das eigene Leben zu ändern und dann auch etwas dafür zu tun. Und sich von dem langen Weg nicht entmutigen zu lassen. Etwas, was die ewigen Zweifler ja negieren. Lieber den perfekten und unfehlbaren Plan ausbaldowern, der dann auch sofort klappt. Oder eben nie.
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Berglöwe »

Montecristo hat geschrieben: Der zentrale Punkt ist sicher die Entscheidung das eigene Leben zu ändern und dann auch etwas dafür zu tun. Und sich von dem langen Weg nicht entmutigen zu lassen. Etwas, was die ewigen Zweifler ja negieren. Lieber den perfekten und unfehlbaren Plan ausbaldowern, der dann auch sofort klappt. Oder eben nie.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen: Es nicht nur wichtig aus seinen Fehlern und seinem Versagen zu lernen sondern auch zu lernen mental mit den Fehlern und dem Versagen an sich umzugehen d.h. eine bessere Einstellung dazu zu gewinnen. In unserer Gesellschaft ist das ziemlich verpönt. Bei den Amerikaner z.B. ist das nicht so drastisch.
Montecristo hat geschrieben:Online-Dating ist weder das Allheilmittel noch Teufelswerk. Nach diesem Blog-Beitrag ist es eher überraschend, dass der Autor so seine Freundin fand. Aber dann auch wieder nicht, wenn man eben eigene Erfahrungen als introvertierter Mensch hat.
Ja für die einen funktioniert es, für die anderen nicht.
BartS hat geschrieben: Ich glaube wichtig ist, dass man sich selbst solche Situationen schafft, dass man diese vielen Möglichkeiten erhält. Ein Freund von mir beneidet mich zum Beispiel für meine engen Freundschaften z.T. mit Frauen und meine Hobbys. Ich bin mir nicht sicher, ob er weiß, dass ich dafür auch was tun musste. Das kommt nicht von alleine und fällt erst recht nicht vom Himmel.
Das man zweifelsohne solche Situationen schaffen muss ist klar. Auch war mir vor dem Lesen des Artikels schon klar, dass ich viel zu tun habe. Dennoch hat mich diese Schilderung etwas niedergeschlagen. Warum? Es ist die Situation aus Zeit, Fortschritt und Anfangsbedingungen. Für mich ist diese ganze Thematik kein linearer Prozess sondern durchaus etwas, was sich auf dem Weg zum Erfolg/Ziel teilweise durch neu gewonnene Erkenntnisse/Erfolge/Fähigkeiten/Einsichten immer mehr selbst verstärkt. Je ungünstiger die Ausgangssituation desto (exponentiell) länger braucht man in Größenordnungen. Ich möchte das mal illustrieren: Die Schulkinder ein Deutschland bekommen ziemlich früh die Grundlagen des Lernens beigebracht: Konzentration, Aufpassen und das zusammem mit der Ausdauer, dass mehrere Stunden am Tag durchzuhalten. Später werden sie vermutlich dadurch noch viel schneller ihre eigenen Lernstrategien und -tricks schnell finden. Ganz im Gegenteil dazu Analphabeten im Erwachsenenalter. Die müssen diese Grundlagen erstmal lernen und da sie schon älter sind, wird ihnen das außerdem schwieriger fallen als den Kindern. Das ist z.B. auch das Problem der Polizei- und Militärausbilder in Afghanistan. Die einheimischen Polizisten dort sind zu 85% Analphabeten und können i.d.R. ne Viertelstunde Vormittags und Nachmittags aufpassen. Ein mögliches Wachstum an Wissen Richtung Ziel wird dadurch extrem erschwert und dauert sehr lange.
Zusammengefasst heißt das, wenn ich bei so einem Prozess (rein abstrakt gedacht) mit halb so guter Ausgangsposition anfange, wie jemand der wahrscheinlich drei Jahre braucht, werde ich nicht sechs sondern neun Jahre brauchen. Allerdings spielt bzgl. bestimmter Dinge in Zusammenhang mit Beziehungen auch Zeit eine maßgebliche Rolle. Die Gefahr besteht dann einfach zu lange zu brauchen und ggf. können dadurch auch Motivationsgründe für diesen Prozess obsolet werden. Davor graut mir. :?
George Munn

Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von George Munn »

Sehr interessanter Artikel. Wobei ich denke, dass es auch ohne einige der genannten Punkte funktioniert. Frauen sind auch nicht perfekt im Punkt Beziehungen und haben selber Ihre Schwächen, die nicht laufen.
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LonesomeCoder
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von LonesomeCoder »

Freut mich für ihn, dass er es geschafft hat ;)
Nur für mich sind seine Tipps mangels Freizeit und einem Umfeld ohne Frauen (in meinem Alter, auf dem Land scheinen nur Frauen kurz vorm oder im Rentenalter und Minderjährige zu leben) nicht machbar. An manchen Dingen wie Sport habe ich auch gar kein Interesse.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Erlkönigin

Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Erlkönigin »

Ich finde den Artikel schön und inhaltlich gut. Außerdem denke ich, dass so auch eine introvertierte Frau ihren Mann finden könnte. Imho sind die genannten Vorgehensweisen, Fazits usw. nicht geschlechtsspezifisch. :kopfstand:
Zwischenfazit: Gelegenheiten sind wichtig
Davon gehe ich auch aus und das ist auch der Punkt, an dem ich am meisten arbeiten möchte.
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desigual
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von desigual »

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum Introvertierte eher keinen Partner finden sollten bzw. nur mit überaus großer Anstrengung.
Wichtig ist doch, dass man als Introvertierter jemandem findet, der mit dem eigenen Lebensstil zurecht kommt, einem Freiräume einräumt, usw.
Das sollte doch gut möglich sein.
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BartS
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von BartS »

@desigual, der Punkt ist wohl der, dass Extrovertierte stärker auffallen und zuerst die Aufmerksamkeit im Gruppen erhalten. Und selbst Intros fühlen sich oft von Extros angezogen, weil sie Eigenschaften in sich vereinen, die sie selber nicht haben. Das wären zumindest meine Erklärungsansätze.
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Nasobem

Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Nasobem »

BartS hat geschrieben:@desigual, der Punkt ist wohl der, dass Extrovertierte stärker auffallen und zuerst die Aufmerksamkeit im Gruppen erhalten. Und selbst Intros fühlen sich oft von Extros angezogen, weil sie Eigenschaften in sich vereinen, die sie selber nicht haben. Das wären zumindest meine Erklärungsansätze.
Ich würde da eher desigual zustimmen. Ein relativ erheblicher Teil der Bevölkerung ist im Kontinuum zwischen introviertiert und extrovertiert eher auf der introvertierten Seite. Ich denke, Probleme treten erst dort auf, wo Introversion mit Scheu oder andern Kommunikationsproblemen zusammenfällt.
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inVinoVeritas
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von inVinoVeritas »

desigual hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum Introvertierte eher keinen Partner finden sollten bzw. nur mit überaus großer Anstrengung.
Wichtig ist doch, dass man als Introvertierter jemandem findet, der mit dem eigenen Lebensstil zurecht kommt, einem Freiräume einräumt, usw.
Das sollte doch gut möglich sein.

Vielleicht sollte man das abhängig vom Geschlecht betrachten?
Dem Mann fällt auch im Jahr 2017 immer noch die aktive Rolle zu, d.h. Er muss den Mut aufbringen die Frau anzusprechen, Er treibt in der Regel die Dates voran, Er muss sich dabei gegen die andere männliche Konkurrenz durchsetzen.
Ich sehe wie du auch nicht, dass man als Introvertierter keinen Partner finden kann, aber dass das "gut möglich sein soll" (habe es bei dir mal markiert) würde ich so nicht einfach stehen lassen wollen.
Ich halte es eher für garnicht leicht, wenn man(n) eher der stille und zurückhaltende ist und damit kaum auffällt. Das der "Schüchti" von seiner Traumfrau im Supermarkt angesprochen wird passiert nämlich leider nur in Hollywood-Filmen so, die Regel ist eher, dass es schon als Extrovertierter garnicht so leicht ist jemanden kennenzulernen.

Das gilt natürlich nur, falls man seinen Partner nicht eh über den Bekanntenkreis langsam kennenlernt, sondern sich in "freies Jagdgebiet" begeben muss...
Aber mal ehrlich, ab einem gewissen Alter ist meistens Schicht im Schacht was Freundes- / Bekanntenkreis angeht. Das hat sich ab ende 20 so verfestigt, dass man darüber nur noch alle Jubeljahre mal wen neues Kennenlernt.
Insofern bleibt wieder nur die aktive Rolle als Mann - und da halte ich es je nach Introvertiertheits-Grad für ziemlich schwer 1. an Dates zu gelangen und 2. auch etwas daraus zu machen.
Wenn man beim ersten Date (was meistens aus guten Gründen nur für 1-2 Stunden oder so angesetzt ist) nämlich kein Gespräch in Gang bringt bzw. auf der "sicheren" Sachebene bleibt, folgt meistens auch kein Folge-Date.

Insofern ist die geschilderte Geschichte im ersten Beitrag schön zu lesen, beim Online-Dating fällt ja zumindest mal der schwierige Part des "Ansprechens" weg. Aus einem ersten Date mit einer Unbekannten dann etwas zu machen ist trotzdem eine schwere Hürde - gerade als verschlossener Intro - von daher Hut ab! :-)
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Tania
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Tania »

... der Punkt ist wohl der, dass Extrovertierte stärker auffallen und zuerst die Aufmerksamkeit im Gruppen erhalten.
Es gibt aber in den meisten Gruppen Menschen wie mich, die nicht den alleinunterhaltenden Mittelpunktmenschen spannend finden, sondern sich eher den, der am Rand steht und sich evtl. für ein Vieraugengespräch begeistern lassen könnte. Das Hauptproblem ist dann nur, diesen Menschen auch erfolgreich anzusprechen. Ihn davon zu überzeugen, dass man tatsächlich mit ihm flirtet. Seine eventuellen Interessensbekundungen auch als solche zu erkennen. Diese unsichtbare Schwelle zu überschreiten, hinter der man nicht mehr als irgendwie anstrengender Fremdkörper wahrgenommen wird, sondern als willkommener und belebender Teil der eigenen Komfortzone. Und während dieser Annäherungsphase damit klarzukommen, dass die eigenen Gefühle irgendwie nicht wirklich erwidert zu werden scheinen ....
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Berglöwe »

desigual hat geschrieben:Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum Introvertierte eher keinen Partner finden sollten bzw. nur mit überaus großer Anstrengung.
Es ist aus folgenden Punkten als Intro schwieriger eine Beziehung zu finden:
1. Intros/HSPs brauchen gewisse Ruhezeiten für sich in ruhigen Umgebungen um wieder Energie zu tanken. Zeit die vornehmlich Extrovertierte dazu verwenden um vermutlich neue Leute kennenzulernen, weil das die für sie passende Form des Energieauftankens ist. Das Numbersgame ist da nicht auf Seiten der Intros, weil sie durch den beschriebenen Umstand weniger Leute kennenlernen.

2. Intros sind tendenziell eher Zuhörer als Redner aber das kommt auch auf die Umstände drauf an. Sie neigen dazu, nur zu sprechen, wenn sie einen Grund sehen oder die Gedanken als Basis für das Gesprochene gründlich durchdacht haben bzw. davon überzeugt sind. Nicht jede fixe Idee und nicht jedes spontane Gefühl wird sogleich ausgesprochen sondern es wird erst einmal gedanklich gewälzt oder es wird für nicht der Rede wert befunden. Hier scheint auch der Hauptpunkt der Introversion hervor: nach innen gerichtet sein. Wenn etwas derartiges in der Gedankenwelt aufpoppt, wird alle Aufmerksamkeit nach Innen gerichtet und sich damit mental auseinandergesetzt. So findet die Verarbeitung eines Gedanken beim Intro einfach statt. Beim Extro läuft die Verarbeitung anders. Taucht da ein Gedanke auf, verarbeitet dieser das, indem jenen sofort Anderen mitteilt und die Reaktion jener darauf aufnimmt. Das Verhalten der Intros ist für Kontaktaufnahmen eher hinderlich. Das Verhalten des Extros ist es jedoch schon.

Es gibt noch ein paar weitere Punkte, die hinderlich für Intros bei der Kontaktaufnahme sind. Allerdings, und das muss hier als Ausgleich angemerkt werden, kommen die Stärken der Intros meist nach dem ersten Kennenlernen zum tragen. Sie sind ja auch nicht die ganze Zeit und nur ausschließlich auf ihr Inneres gerichtet. Sie haben auch Qualitäten nach außen bzw. in der Kommunikation mit anderen Menschen, wenn sie sich dazu entschließen. Als gute Zuhörer mit durchaus feinen Antennen für ihre Umgebung und der Fähigkeit, sich sehr gut auf Einzelpersonen konzentrieren zu können, haben sie tendeziell bessere Voraussetzungen für sie passende Freunde/Partner zu erkennen und die Beziehungen zu diesen zu pflegen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Intros im Schnitt weniger aber dafür meist umso intensivere Freundschaften/Beziehungen leben.
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von LonesomeCoder »

Als introvertierter Asperger-Autist brauche ich viel Ruhe und Zeit alleine zur Erholung. Das geringe Bedürfnis nach Kontakt kann von extrovertierten Personen leicht als fehlendes Interesse gewertet werden, so nach dem Motto "er will mich gar nicht, traut sich aber nicht zu, das mir zu sagen". Oder jemand meint, jemand suche in Wirklichkeit nach "besseren" Optionen will einem nur im Hintergrund "warm" halten, falls nichts anderes gefunden wird.

Ich selber möchte weder mit einer Frau zusammenwohnen noch wie bei einer typischen Wochenendbeziehung das komplette WE von früh bis in die Nacht zusammen verbringen. Ein halber Tag pro Woche würde mir zumindest solange ich Vollzeit arbeite, völlig ausreichen. Mehr Kontakt will ich nicht. Auch auf stundenlanges telefonieren oder chatten nach Feierabend hätte ich keine Lust.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von Tania »

LonesomeCoder hat geschrieben: Ein halber Tag pro Woche würde mir zumindest solange ich Vollzeit arbeite, völlig ausreichen. Mehr Kontakt will ich nicht.
"Halber Tag" sind dann ca. 3h unter der Woche oder 6-8h am Wochenende? Und was willst Du während dieser Zeit dann mit der Dame machen?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wie ein introvertierter Mann seine Freundin fand

Beitrag von LonesomeCoder »

So 6-8h pro Woche real mit der Frau zusammen sein, würde mir reichen.
Reden, spazieren gehen, Kino, Ausgehen, Sauna-Besuch, gern auch Kuscheln und Sex, shoppen gehen, ... Naja, Freundschaft, ggf. mit einem +, wäre wohl wirklich sinnvoller für mich.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34

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