(Quelle)Das Rennen um den ersten Sexroboter geht in die Zielgerade
Mehrere Firmen vor dem Marktstart – Maschinen sollen mehr als bloß ein Lustobjekt sein
Der Wunsch nach Lusterfüllung war immer schon auch eine Triebfeder für den menschlichen Erfindungsgeist. Unzählige Apparate zum Zwecke der Befriedigung wurden im Laufe der Geschichte entwickelt. Auch der Traum vom perfekten, künstlichen Sexualpartner ist älter, als die Vision humanoider Maschinen und lässt sich bis in die griechische Mythologie nachvollziehen. Filme wie "Ex Machina" erzählen von Beziehungen zwischen Menschen und ihren Kreationen. Die technologischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte lassen die Erfüllung dieser Vision nun immer näher rücken. Auch der Markt scheint bereit, die Sextechnologie-Industrie setzt jährlich mittlerweile 30 Milliarden Dollar um. Mehrere Erfinder und Unternehmen arbeiten seit Jahren an der Umsetzung von Sexrobotern. Das Rennen biegt nun in die Zielgerade, wie der Guardian in einer ausführlichen Reportage bericht[et.
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Man sollte kluge Sexroboter allerdings nicht nur als reine Lustmaschinen begreifen. David Levy, ein bekannter KI-Entwickler, prognostizierte 2007 in seinem Buch "Love and Sex with Robots", dass die Maschinen künftig einmal auch therapeutische Zwecke haben werden. Personen, die sozial ausgeschlossen sind oder sich damit schwer tun, sich in die Gesellschaft zu integrieren, könnten durch sie einen wichtigen Ausgleich erfahren. Eines der Themen, mit welchen sich mittlerweile eine nach dem Buch benannte, wissenschaftliche Konferenz befasst, die 2016 zum zweiten Mal stattfand. Außenseiter sind nicht die einzige Zielgruppe der Entwicklung, auch Massenmarktpotenzial steht in Aussicht. In einer Umfrage der Universität Duisburg-Essen unter 263 heterosexuellen Männern äußerten 40 Prozent, dass sie sich den Kauf eines Sexroboters in den nächsten fünf Jahren vorstellen könnten.
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Es gibt allerdings auch Kritik an der Entwicklung. Sexroboter basierten auf der Idee, dass Frauen Eigentum seien, kritisiert die Anthropologin und Ethikforscherin Kathleen Richardson. Das Verhältnis sei sklavenähnlich, Sex mit Robotern basiere nicht auf gegenseitiger Einwilligung. Sex sei mehr als nur die Vereinigung zweier Körper, argumentiert sie. Sie sieht auch eine gegenseitig verstärkende Wirkung zwischen Online-Pornografie und sexueller Ausbeutung.
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Man kann über die Entwicklung ja geteilter Meinung sein und solche Roboter für sich selbst ja auch ablehnen. Aber die Kritik daran, wirkt schon mehr als lächerlich.
Es handelt sich um Maschinen und nicht um Menschen. Und ja, ich frage auch nicht meine Waschmaschine, ob ich sie jetzt benutzen darf oder nicht. Ich benutze sie auch ohne gegenseitige Einwilligung. Es ist eine Maschine!