Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

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cama
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

Rayah schrieb:
es lässt irgendwann nach. Vertrau mir. ;)
Dochdoch, es ließ dann schon irgendwann nach. Aber nur bei räumlicher Trennung, sonst nicht.
Wie gesagt, die Erfahrung fehlt mir einfach und wird, wenn alles gut geht, auch in diesem Leben nicht mehr kommen. Ich geh einfach mal davon aus, daß mein Mann weiter bei mir bleibt, dann kann ich mir die Erfahrung einfach weiter ersparen. ;)
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von bettaweib »

Letztens war Frau Dr. Hauth zu Gast im Ndr auf dem roten Sofa. Es ging um Depressionen. Total interessant.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 90262.html

Und es kam auch kurz das Thema Liebeskummer auf. Wenn man zu lange braucht um loszukommen, sollte man professionelle Hilfe suchen.
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cama
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

bettaweib schrieb:
Wenn man zu lange braucht um loszukommen, sollte man professionelle Hilfe suchen.
Heute weiß ich das. Ich wünschte, ich hätte das damals schon gewußt. Hab ich aber nicht, und es ging ja dann auch ohne professionelle Hilfe, irgendwie.
Meine Ideen über Liebe und dergleichen sind vermutlich immer noch hochgradig verkorkst. Gut, daß es keine Rolle mehr spielt. :kopfstand:

Vielleicht bin ich auch einfach lebensbeeinträchtigend monogam? Von meinem Mann komme ich nämlich so gesehen auch nicht los. Die Idee, daß man sich irgendwie von selber 'entliebt', sozusagen...die ist schräg, aus meiner Sicht.

Es war ja in dem Thread auch das Beispiel mit der gescheiterten Ehe...also die Frau mochte ihren Mann nicht mehr, weil sich das so 'entwickelt' hat...?
Ich verstehe Liebesbeziehungen nicht, glaube ich manchmal. :oops:


Aber ich schweife ab.

Der Mann aus dem Link könnte schon AB sein, kann ich mir gut vorstellen, ja.
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BartS
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von BartS »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 09:06 Ja. Und wenn das nicht funktioniert? Was ist dann? Was ist, wenn man jahrelang lieber nicht mehr leiden wollen würde, aber halt trotzdem leidet. Was ist, wenn man Listen schreibt, was am OdB alles doof ist und dabei das Blatt vollweint? Was ist, wenn das nicht nach 'ein paar Wochen' aufhört, sondern weitergeht? Ich schaffte es nicht, mir OdBs madig zu machen. Klar, jeder hat schlechte Eigenschaften. Und? Wenn das ein Grund wäre, sich zu entlieben, müßte ich ja meinen Mann auch nicht mehr toll finden. Er hat ja schließlich schlechte Eigenschaften. :roll:
(Sorry. Den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. :oops: )
Hallo cama, Du stellst jetzt immer wieder die Frage, was Du machen sollst, wenn der nächste Tipp oder Ratschlag nicht funktioniert. Und wenn man eine neue Möglichkeit nennt, dann kommt die Frage, "und wenn das auch nicht funktioniert?". Das kann man bei jeder Sache machen, beispielsweise wenn man krank ist und fragt, wenn nun dieses Medikament auch nicht wirkt. Dann wird selbst ein normaler Schnupfen eine Lebensbedrohung. Ich bezweifle, dass Du damit dein Problem konstruktiv angehen kannst. Du bist sehr stark auf das Scheitern fokusiert, dass Du die Potentiale der verschiedenen Möglichkeiten nicht mehr erkennst.

Vielleicht ist erst mal das Wichtigste zu erkennen, dass Liebeskummer schmerzt, aber auszuhalten ist.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von BartS »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 09:17
Man stirbt auch nicht automatisch, wenn man raus geht und was macht, was ablenken soll.
Das hab ich ja auch nirgends geschrieben. Besser wurde es vom rausgehen aber auch nie.
Das bezog sich auf Deine Aussage: Geh doch mal wieder mehr raus...dann stirbt man draußen innerlich. Und dann?
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 08:43 Puh...also tut mir leid wegen dem Vollzitat, aber irgendwie ist alles wichtig, also...
Kein Thema. ;)
Die ersten zwei Monate waren die Hölle, ok, versteh ich. Und dann?
War es immer noch Hölle :mrgreen: für ein Monat, aber schon ein bisschen weniger. Anfangs hab ich geheult, einfach nur geheult, quasi durchgehend, wenn ich aufstand, zwischendurch, im Bus zur Arbeit, abends, bin nachts aufgewacht und hab geheult. Ich wollte nichts mehr. Nicht mehr arbeiten, keine Besuche, nicht rauß gehen, keine Ablenkung. Nichts mehr. Irgendwann in nem Heulkrampf hatte ich nen hellen Moment und hab mich gefragt :"Wie lange soll das noch gehen?" "Wie lange muss ich noch so leiden und dahinsiechen, während es ihm offensichtlich gut geht?" Dann war ich richtig sauer auf ihn, weil er so viel Schmerz in mir verursacht und danach war ich sauer auf mich, weil ich das zulasse. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte mein Leben zurück, das ich vor ihm hatte. Und dann begann ich wohl erst aktiv loszulassen. Ich denke das war sogar erst Mitte Mai...
Einfach weil du das innere Auf und Ab nicht mehr willst. Ok, ja, wollte ich auch nicht mehr nach der jeweiligen Abfuhr. Hat bei mir aber nichts genützt. Freut mich aber ehrlich, daß es bei dir funktioniert.
Es war alles, aber nicht einfach. Es ist schmerzhaft. Es ist anstrengend. Es ist nicht einfach. Für mich war es auch ein Prozess, mit herben Rückschlägen sogar. Ich wollte nicht rüber kommen, als wäre es einfach. Anfangs hat es mich viele Tränen und noch mehr Disziplin gekostet, auch jetzt "stichts" mich hin und wieder in manchen Situationen, aber es lässt sich nicht mehr mit der Zeit von Jänner bis März/April vergleichen.
Man reitet ein totes Pferd, weiß daß man ein totes Pferd reitet, es ist einem peinlich, daß man auf nem toten Pferd sitzt...wie nochmal steigt man gleich ab? Ich weiß es nicht. Ich hab halt verheimlicht, daß ich ein Jahr später immer noch haltlos geheult habe, wegen ihm, bzw. wenn es jemand gesehen hat, hab ich gesagt, es wären wohl grad die Hormone oder so ein Mist.
Wie steigt man ab? Wenn man es selbst will und ich sage dir, ich wollte damals lange nicht absteigen ohne es mir eingestanden zu haben.
Es war für mich eine Verkettung von blöden Umständen, seine Anzeichen zu widersprüchlich, er zu unsicher und wenn ich nur lange genug dran bleiben würde, würde er feststellen, dass bla böa und sich umentscheiden...
Festzustellen, dass er sich entschieden hatte, egal aus welchen Gründen und Umständen usw. war sehr, sehr schmerzhaft für mich. Zu akzeptieren, dass ich ihn nicht umstimmen konnte, obwohl wir so ne gute Zeit hatten, hat mich fast zerbrochen. Und irgendwann tat sein Verhalten so weh, dass das tote Pferd unter mir völlig zusammenbrach und am Boden lag und ich nur mehr die Füße aus den Steigbügeln nehmen musste, um mit beiden Beinen am Boden zu stehen. Dieses mit Beiden Beinen am Boden stehen war gut und dadurch wieder die Kontrolle über mein Leben zu haben und aus dem tiefen Nebelsumpf raus zu sein, fühlte sich gut an und ich wollte endlich wieder Dinge in meinem Leben.
Wenn ich jemand täglich sehe, läßt es nicht nach. Nie. Die Erfahrung fehlt mir komplett. Sechs Monate und dann wirds besser, das wäre für mich ein Traum gewesen.
Genau das dachte ich auch, egal was mir alle erzählt haben. Lange wars ein "entweder kündigt er oder ich muss, sonst dreh ich ab" und ich hab nur mehr funktioniert. Aber es wird leichter, definitiv. Die Flashbacks werden weniger und hören auf, das gekünstelte lustige Verhalten und ihm präsentieren zu müssen, wie gut es mir geht hört auf. Das Herzrasen hört auf. Das Zittern der Hände hört auf. Größtenteils zumindest. ;) Viell.dauert es bei manchen einfach länger und wie gesagt, es gibt auch bei mir heute noch "schwache" Momente...
Voraussetzung ist, daß man es auch selbst wollen muß. Ah ja, toll. :roll: :roll: :roll: :roll: :roll:
So viele Augenrollsmilies wie ich brauche, kann ich gar nicht einsetzen. Wie macht man denn das, daß man nicht mehr will?
Mir hat wie gesagt geholfen mir vor Augen zu führen, wie er mich behandelt (hat), was für ein unreifes Verhalten das war und mir dann den Alltag mit so jemandem vorzustellen, der sich so mir gegenüber verhält.
Und meine Freundinnen haben lange, lange, lange, lange versucht, mir mein erstes OdB schlecht zu reden. Bringt nix. Und ja, das ist nicht gesund. Pech, bin ich halt in der Hinsicht nicht normal.
Beim zweiten OdB wußte ich dann schon, daß ich komisch angeschaut werde, wenn ich Monate später sage, daß er mir fehlt.

Ich kann offenbar nicht loslassen. :sadman:
Oh ja das haben meine Mädels auch versucht, es half sehr, sehr wenig. Das muss zum großen Teil von einem selbst kommen denk ich.
Jaaaa versteh ich gut, ich bin 2 Jahre später heulend da gesessen, als ich erfahren hab, dass ein ZdG Vater wurde. Ist so. Wer enscheidet denn, wie lang man leiden darf? Man selbst, denn nu man steckt selber drin und das ist der Punkt, man entscheidet selbst und auch fürs loslassen darf man sich entscheiden, wenn man will. :umarmung2: :umarmung2:
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Tania
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Tania »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 07:38 Jetzt habe ich aber bis heute nicht rausgefunden, was ich hätte tun müssen, um das OdB innerlich loszulassen. Das einzige, was mir ein bißchen geholfen hat, war die komplette räumliche Trennung für immer. Das heißt, ich durfte denjenigen nie wieder sehen, sonst hatte ich sofort einen Rückfall, auch nach Monaten noch. Für mich ist es normal, einem OdB zwei Jahre oder so nachzutrauern, meistens, bis ich ein neues OdB hatte...ein neues OdB zu finden, war aber nur möglich, wenn das alte OdB nicht mehr da war, mindestens ein Jahr nicht mehr gesehen oder so.

Die Userin Tanja wars glaube ich, die ab und zu mal die Metapher vom Insektenvernichter verwendet, den man trinken muß gegen die Schmetterlinge im Bauch. Hä? Was jetzt konkret muß man da machen?
Rezepte für "man" gibt es da wohl nicht, da geht jede/r etwas anders heran. Allgemein gilt aber wohl: man muss aktiv daran arbeiten, denjenigen von dem Platz in Herz und Hirn zu verbannen, den man ihm eingeräumt hat. Wenn man die Möglichkeit hat, wird er einfach ersetzt. Was relativ leicht geht, wenn man die körperliche Ebene nutzen kann. Ich kann z.B. nicht mehr als zweimal mit einem Mann Sex haben, ohne Gefühle für ihn zu entwickeln. Und diese positiven Gefühle verdrängen den Liebeskummer ziemlich gut. Diesen Effekt kann ich nutzen - falls sich ein geeigneter Freiwilliger findet. Zähne zusammen beißen und einfach machen - beim dritten Mal wird es besser.

Falls sich kein Freiwilliger findet, muss ich es eben geistig lösen. Wie Knallgrau schrieb - erstmal muss ich mir bewusst machen, dass ich loslassen WILL. Und danach jedes Mal, wenn ich an ihn denke, etwas Negatives hinzudenken. Das ist bei einer gelebten Beziehung ziemlich leicht - da hat man ein großes Repertoire ärgerlicher Erinnerungen (die berühmten dreckigen Socken ;) ). Bei einer primär im Kopf gelebten Liebe ist es deutlich schwerer. Da hat man Wochen, Monate oder Jahre damit verbracht, sich das schönste Bild dieses Menschen zu malen - und das soll man jetzt kaputt machen??? Nach all der Mühe - und entgegen der liebgewonnenen Gewohnheit? Ich kann mich noch an meine erste Geschichte dieser Art erinnern - ich hab es wochenlang nicht geschafft, etwas zu finden, was das Bild meines strahlenden Ritters trüben könnte. Erst eine gute Freundin hat mich drauf gestoßen: "Wenn er wirklich so perfekt wäre - dann hätte er sich auch für Dich entschieden." Ab da ging es aufwärts.

Sobald ich die "ich will loslassen"-Haltung gefunden habe, ist Kontakt mit der Person für mich übrigens ziemlich vorteilhaft. Insbesondere wenn er netterweise ein paar nervende Eigenschaften präsentiert, auf die ich dann fokussiert blicken kann.

Dass der ganze Prozess 2 Jahre dauert, bis es überhaupt nicht mehr weh tut, ist übrigens auch für mich nicht ungewöhnlich.

Und wenn ich nicht loslassen kann ... dann akzeptiere ich eben, dass ich diese einseitige Verliebtheit aktuell wohl noch brauche. Dass es mir damit anscheinend immer noch besser geht als mit einem Leben ganz ohne Gefühle. Und leide gepflegt vor mich hin, so lange ich es brauche. Manche Tränen müssen wohl einfach geweint werden. Das hat Knallgrau eben echt gut beschrieben.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Knallgrau

Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

BartS hat geschrieben: 29 Jul 2018 08:59 Das Interessante an Knallgraus Geschichte ist, wie ich finde, nachdem er wusste, wie sie für ihn empfindet, hat er ihr quasi einen Korb gegeben und ihre Nähe gezielt aufgesucht. Das sind zwei Signale, die eindeutig im Widerspruch zueinander stehen. Ich frage mich, ob ihm dieser Konflikt überhaupt bewusst war und wenn ja, was er mit seinem Verhalten bezwecken wollte. Das langjährige Anhimmeln von OdBs mag seltsam und nicht immer erwachsen sein. Aber was dann wiederum OdB veranstalten und statt deutlich Grenzen zu setzen, selbst Grenzverletzungen ausüben, verstehe ich dann auch nicht. Sind das dann so eine Art Machtspiele nach dem Motto "ich hab Dich jetzt in der Hand und schaue mal, was Du machst, wenn ich Dir wieder nahe komme"?
Das war in der Tat spannend. Hat auch niemand verstanden, dem ichs erzählt habe. Ich denke, er mochte mich wirklich, nach der gemeinsamen Nacht wusste er halt, dass er mich nur freundschaftlich mag und wollte diese Freundschaft wiederherstellen.
Als er mir dann jedoch ins Gesicht sagte bzw. mir erzählte, dass er mit der Ex auf Urlaub war und mich offensichtlich bewusst verletzen wollte oder zumindest auf grausame Art und Weise testen wollte, wies mir geht, war aber der dann Ofen aus. Und jetzt seit ca. 5-6 Wochen, wo ich seine Anwesenheit ganz gut aushalte, meidet er mich, wie bereits erzählt. :mrgreen: :lol: :mrgreen: Ich versuche aber gar nicht mehr zu verstehen, wieso. ;)
Knallgrau

Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

Rayah hat geschrieben: 29 Jul 2018 09:15
Knallgrau hat geschrieben: 29 Jul 2018 08:18 Natürlich wär es mir auch heute immer noch lieber, ich würde ihn nicht dauernd sehen, aber ich kann neben ihm wieder atmen, mein Herz setzt nicht mehr aus, ich muss nicht mehr stundenlang grübeln. (...)
Bei mir scheinbar nach 6 Monaten. ;) Es lässt nach, immer, sogar, wenn man sich täglich sieht. Ich denke bei jedem lässt es nach, die Zeit wie lange es dauert ist halt individuell. Voraussetzung ist, dass man es aber auch selbst wollen muss und das wollte ich lange nicht. Ich denke das ist loslassen. Ihn einfach nicht mehr zu wollen. Anfangs muss man sich überzeugen, irgendwann ist es dann so.
Du sprichst mir aus der Seele. Bei mir ist ebenfalls ein Arbeitskollege das OdB oder ZdG. Ich habe ihn jetzt ein paar Wochen gar nicht gesehen, dafür jetzt wieder fast täglich. Aber mittlerweile ist es schon besser geworden. Ich habe ebenso gemerkt, dass ich normal neben ihm stehen kann, arbeiten kann. Ohne diesen Herzaussetzer. Sogar mit ihm sprechen! Zwar immernoch mit danach zittrigen Händen.. aber ja. Das ist für mich ein deutlicher Fortschritt. Dieses "selbst überzeugen müssen", ihn nicht mehr zu wollen, fällt mir dennoch schwer. Aber es ist sinnlos, die ganzen Umstände sprechen für sich.
Es geht vorwärts und das ist das Wichtigste.
Absolut liebe Rayah, das ist es, worum es geht, es geht vorwärts und irgendwann muss man sich auch nicht mehr krampfhaft überzeugen, weil mans dann weiß und glaubt. ;)
xanura

Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von xanura »

Mit 23 Jahren habe ich mich verliebt, aber so richtig. Knapp 4 Monate hat das gehalten und für mich wars die grosse Liebe. Nach dem Aus habe ich ebenfalls den Boden unter den Füssen verloren (hab mich da bei schmog irgendwie wieder erkannt). Es hat bestimmt 4 Jahre gedauert, bis ich wieder einen normalen Alltag führen konnte. Und weitere 2 Jahre, bis ich andere Männer wieder richtig interessant fand. Das ist schon eine verdammt lange Zeit. Und ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich je wieder so jemanden finden werde, der mir so viel bedeutet. Irgendwann habe ich für mich erkannt, dass Liebeskummer eigentlich etwas verdammt egoistisches ist. Denn letztlich geht es da nur um die Bedeutung der eigenen Identität. Bei ihm konnte ich so sein, wie ich bei niemandem sein konnte. Ich war ich und gleichzeitig doch jemand anders. DAS war es, was ich wirklich vermisst habe, was mir gefehlt hat. Er hat mich so wahrgenommen, wie ich wahrgenommen werden wollte, wie ich mich fühlte. Ich habe sonst immer das Gefühl, die Menschen nehmen micht nicht so wahr, wie ich eigentlich bin und das ist für mich ein Problem. Mit ihm war das mal genau anders. Dadurch fühlt man sich gut, geborgen, glücklich und vor allem - an der richtigen Stelle.

Was ich damit sagen möchte: Versucht mal die Perspektive zu ändern; denkt mal drüber nach, warum es genau diese Person ist - gerade wenn ihr dabei so unglücklich seid. Und hinterfragt euch da ein Stück weit auch selbst. Vielleicht kann dies in einer Krise auch mal helfen, um etwas Distanz zu bekommen.
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cama
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

Uff...danke für eure Antworten auf mein Retro-Gejammer. ;)


Eigentlich bin ich glaube ich so arg drauf angesprungen, weil der praktische Teil von dem Ganzen hinter mir liegt, ohne daß ich das Gefühl habe, ich hätte es bewältigt.

Nun ja. Ich zieh mich glaub ich raus, weiß nicht, ob ich viel Konstruktives beitragen kann.

Noch ein paar Antworten:

BartS schrieb:
Hallo cama, Du stellst jetzt immer wieder die Frage, was Du machen sollst, wenn der nächste Tipp oder Ratschlag nicht funktioniert. Und wenn man eine neue Möglichkeit nennt, dann kommt die Frage, "und wenn das auch nicht funktioniert?"...... Ich bezweifle, dass Du damit dein Problem konstruktiv angehen kannst. Du bist sehr stark auf das Scheitern fokusiert, dass Du die Potentiale der verschiedenen Möglichkeiten nicht mehr erkennst.

Vielleicht ist erst mal das Wichtigste zu erkennen, dass Liebeskummer schmerzt, aber auszuhalten ist.
BartS, ich schreibe ja im Rückblick, wie du vielleicht weißt. Die Tipps habe ich vor über zwanzig Jahren schon bekommen und gewissenhaft längere Zeit ausprobiert. Geholfen hat nur die Sache mit der räumlichen Trennung, sonst nichts. Den Schuh zieh ich mir jetzt nicht an, daß ich es dann halt noch mehr versuchen hätte müssen, dann hätte es schon geklappt. Oder andersrum, es hat nicht geklappt, daran würde man sehen können, daß ich nicht wirklich wollte. Ich behaupte immer noch, ich wollte, es ging aber nicht.
Und klar ist Liebeskummer auszuhalten, es geht einem dann halt nur nicht gut. ;)


Knallgrau, danke für die lange Antwort.

Knallgrau schrieb:
Dann war ich richtig sauer auf ihn, weil er so viel Schmerz in mir verursacht und danach war ich sauer auf mich, weil ich das zulasse.
Das finde ich interessant. Ich war noch nie auf eins meiner OdBs wütend. Daß mich jemand schnöde verschmäht, oder mein erster Freund sich getrennt hat, habe ich immer verstanden. Es paßt nun mal nicht mit jedem, und ich bin ja eh speziell... :sadman: Vielleicht hätte mir Wut auch geholfen? Aber wieder, woher Wut nehmen, wenn keine da ist?

Und irgendwann tat sein Verhalten so weh, dass das tote Pferd unter mir völlig zusammenbrach und am Boden lag und ich nur mehr die Füße aus den Steigbügeln nehmen musste,
Tut mir leid, daß dein OdB sich so uneindeutig verhalten hat.

Vielleicht waren meine OdBs zu eindeutig in ihrem Verhalten? Ich hatte nie Anlaß, mich benutzt oder hingehalten zu fühlen, die Abfuhr kam immer deutlich und zügig...vielleicht hatte ich deshalb keine Wut?

Viell.dauert es bei manchen einfach länger
Bestimmt ist das so eine gausssche Glockenkurve, die Zeitdauer, und ich bin an dem einen Ende... :kopfstand:
Wer enscheidet denn, wie lang man leiden darf? Man selbst, denn nu man steckt selber drin und das ist der Punkt, man entscheidet selbst und auch fürs loslassen darf man sich entscheiden, wenn man will. :umarmung2: :umarmung2:
Neeeiheiiin, entscheidet man nicht selber...man entscheidet selber, ob man heute Pulli oder T-Shirt anzieht, ob man ins Kino geht oder zu Hause bleibt, ob man da hingeht, wo das OdB sich aufhalten könnte oder ob man lieber woanders hingeht...aber man entscheidet nicht, ob man sich entliebt oder nicht. Sonst hätte ja niemand Liebeskummer. Man muß sich ja schließlich nur entscheiden. :roll: ( :lol: Ich hab ihn nochmal benützt. Entschuldigung)

Danke für die :umarmung2: , Knallgrau.

Tania:
Allgemein gilt aber wohl: man muss aktiv daran arbeiten, denjenigen von dem Platz in Herz und Hirn zu verbannen, den man ihm eingeräumt hat.
Das geht davon aus, daß man jemandem aktiv einen Platz eingeräumt hat. Wie gesagt, ich kann das nicht so sehen. Meine Verliebtheiten waren ausschließlich 'Unfälle', wenn man so will. Ich wüßte nicht, wie oder wann ich mir mal eingeredet hätte, der oder der sei ja ach so toll.
Natürlich hat das was mit mir zu tun, wer mein OdB wird oder eben nicht. Aber 'einräumen', 'verbannen'...das hat sowas Bewußtes, das kenne ich in dem Zusammenhang nicht.
wird er einfach ersetzt. Was relativ leicht geht, wenn man die körperliche Ebene nutzen kann. Ich kann z.B. nicht mehr als zweimal mit einem Mann Sex haben, ohne Gefühle für ihn zu entwickeln.
Ich konnte die nicht nutzen. Mein Selbstbewusstsein wurde ein bißchen besser, weil mich da jemand körperlich wollte...aber ich durfte um Himmels willen nicht die Augen dabei zumachen, sonst ging das Kopfkino mit dem falschen Hauptdarsteller los. :crybaby:
Mal abgesehen davon, daß es mir sehr schwer fiel, Kandidaten für die körperliche Ebene zu rekrutieren...das ist nur zweimal geglückt, obwohl ich prinzipiell gar nichts dagegen habe.
ich hab es wochenlang nicht geschafft, etwas zu finden, was das Bild meines strahlenden Ritters trüben könnte
:verwirrt: Wochenlang? Du meine Güte, das muß ja schlimm gewesen sein! ...gut, ich hör schon auf, sarkastisch zu sein. ;)
Weiter oben hab ich geschrieben, mir fehlt die Wut auf Ex-OdBs. Ich kann an meinem Exfreund bis heute nichts Schlechtes finden. Also, nichts schlimmes Schlechtes, Fehler hat ja schließlich jeder. Wie gesagt, ich hab mir damals nach der Trennung eine Liste mit seinen schlechten Eigenschaften geschrieben, die Liste vollgeheult und dann an die Pinnwand gehängt, damit ich sie immer lesen kann, wenn ich vorbeikomme. Nach einem Umzug hab ich sie dann nicht mehr aufgehängt. Gebracht hat sie eh nichts.
"Wenn er wirklich so perfekt wäre - dann hätte er sich auch für Dich entschieden."
Das verstehe ich nicht. Niemand ist dazu verpflichtet, mich als Partnerin zu wollen. Es geht auch nicht um 'perfekt', überhaupt nicht. Es geht darum, daß ich verknallt war, das OdB aber nicht. Da ist nirgendwo dieses ominöse Podest, der strahlende Ritter oder sonstwas, was das OdB glorifiziert. Er wollte nur jeweils nicht mit mir zusammen sein, das war alles. Das waren einfach normale, nette Männer, die mich nicht als Partnerin wollten. Das haben Freundinnen auch versucht, mir zu erklären, X sei doch gar nicht so perfekt...ja, nein, klar ist X nicht perfekt...wer behauptet denn auch sowas? :amor:
Und wenn ich nicht loslassen kann ... dann akzeptiere ich eben, dass ich diese einseitige Verliebtheit aktuell wohl noch brauche. Dass es mir damit anscheinend immer noch besser geht als mit einem Leben ganz ohne Gefühle. Und leide gepflegt vor mich hin, so lange ich es brauche. Manche Tränen müssen wohl einfach geweint werden. Das hat Knallgrau eben echt gut beschrieben.
Tja. Das war es dann wohl damals für mich? Ich konnte nicht loslassen, dann habe ich eben festgehalten.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von BartS »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 11:54Das finde ich interessant. Ich war noch nie auf eins meiner OdBs wütend. Daß mich jemand schnöde verschmäht, oder mein erster Freund sich getrennt hat, habe ich immer verstanden. Es paßt nun mal nicht mit jedem, und ich bin ja eh speziell... :sadman:
Oh, das ist eine sehr interessante Aussage im nachhinein!!! Du hast verstanden, warum die OdBs Dir Körbe gaben. Du hast gedacht, dass es richtig von denen war, dass sie Dich abwiesen. Mit anderen Worten, Du hast es nicht anders verdient. Das ist eine Einstellung, die den Schmerz verlängern kann. Denn ein einfaches Mund abwischen und schauen, dass man eine neue Beziehung findet, gibt es dann nicht, weil man ist speziell und vermutlich wird man kaum einen passenden Partner finden. Und solange kein neuer Partner in Sicht ist, trauert man noch dem alten OdB hinterher.

Ich glaube, worauf Knallgrau hinaus will ist, zu sagen, hey, ich bin es wert einen passenden Partner zu haben, der mich gut behandelt. Und wer mich nicht gut behandelt, der ist es nicht Wert mein Partner zu sein. Das ist eine Einstellung, die selbstbewussten Menschen ganz leicht fällt. Die sagen nicht nur, der/die kann mich mal, die denken das auch wirklich. Ich habe dasselbe in Bezug auf Freundschaften lernen müssen. Es gab eine Phase, wo ich dachte, dass ich mit der Situation leben müsste, dass Freunde mich nur alle paar Monate sehen wollten. Erst als neue Freundschaften entstanden, die ich zu jeder Zeit zu einer Sache einladen konnte und auch Lust darauf hatten, führte dazu, den Wert von diesen alle-paar-Monate-mal-treffen-für-1-2-Stunden-Freundschaften deutlich tiefer zu stufen und den Focus auf die verfügbaren Freundschaften zu legen. :D

Ob man nun diesen Weg mit Hilfe von Wut findet, keine Ahnung. Probiere es mal aus. Wichtig ist, dass Du Deinen eigenen Wert anerkennst und Deine Bedürfnisse hoch schätzt.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

BartS schrieb (auf 'Ich war noch nie auf eins meiner OdBs wütend' hin):
Oh, das ist eine sehr interessante Aussage im nachhinein!!! Du hast verstanden, warum die OdBs Dir Körbe gaben. Du hast gedacht, dass es richtig von denen war, dass sie Dich abwiesen. Mit anderen Worten, Du hast es nicht anders verdient. Das ist eine Einstellung, die den Schmerz verlängern kann. Denn ein einfaches Mund abwischen und schauen, dass man eine neue Beziehung findet, gibt es dann nicht, weil man ist speziell und vermutlich wird man kaum einen passenden Partner finden. Und solange kein neuer Partner in Sicht ist, trauert man noch dem alten OdB hinterher.
...also das ist jetzt, ähm...Verstehen, warum ich einen Korb kriege, ist für mich schon noch mal was anderes, als es richtig zu finden, daß ich abgewiesen werde. Ich fand nicht, daß ich Abweisung verdiene. Ich fand, es könnte mich ruhig mal einer zurücklieben.
Wenn jemand keine Gefühle für mich hat, ist es vollkommen richtig, daß er mich abweist. Alles andere wäre eine Gemeinheit mir gegenüber.
Ich bin speziell meinte ich im Hinblick darauf, daß ich mich selten verliebe. (Das hängt natürlich damit zusammen, ewig und ewig das gleiche OdB zu haben, schon klar.)
Und wer mich nicht gut behandelt, der ist es nicht Wert mein Partner zu sein. Das ist eine Einstellung, die selbstbewussten Menschen ganz leicht fällt. Die sagen nicht nur, der/die kann mich mal, die denken das auch wirklich.
Das stimmt allerdings. Selbstbewusstsein...was ist denn das? :verwirrt:
Wichtig ist, dass Du Deinen eigenen Wert anerkennst und Deine Bedürfnisse hoch schätzt.


...Und wie geht das? :lol:

Jetzt aber nicht sagen, ich solle mal an meinem Selbstbewußtsein arbeiten! :lol:
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 11:54 Knallgrau, danke für die lange Antwort.

Knallgrau schrieb:
Dann war ich richtig sauer auf ihn, weil er so viel Schmerz in mir verursacht und danach war ich sauer auf mich, weil ich das zulasse.
Das finde ich interessant. Ich war noch nie auf eins meiner OdBs wütend. Daß mich jemand schnöde verschmäht, oder mein erster Freund sich getrennt hat, habe ich immer verstanden. Es paßt nun mal nicht mit jedem, und ich bin ja eh speziell... :sadman: Vielleicht hätte mir Wut auch geholfen? Aber wieder, woher Wut nehmen, wenn keine da ist?
Ich war nicht sauer auf ihn, dass er mich nicht wollte, ok naja viell. doch ein bisschen ;), sondern weil er sich so besch... mir gegenüber verhalten hat. Und ja, Wut hilft ungemein anfangs, find ich, zumindest, ich war erleichtert, als ich endlich wütend war und nicht mehr in meiner "Es kommt nie wieder jemand wie er und mein Leben ist sinnlos"-Phase. Bei mir entstand die Wut einfach durch sein Verhalten...
Und irgendwann tat sein Verhalten so weh, dass das tote Pferd unter mir völlig zusammenbrach und am Boden lag und ich nur mehr die Füße aus den Steigbügeln nehmen musste,
Tut mir leid, daß dein OdB sich so uneindeutig verhalten hat.

Vielleicht waren meine OdBs zu eindeutig in ihrem Verhalten? Ich hatte nie Anlaß, mich benutzt oder hingehalten zu fühlen, die Abfuhr kam immer deutlich und zügig...vielleicht hatte ich deshalb keine Wut?
Ich bin froh, jetzt im Nachhinein, denn sein unklares mitunter verletzendes Verhalten hat geholfen mich zu lösen.

Viell.dauert es bei manchen einfach länger
Bestimmt ist das so eine gausssche Glockenkurve, die Zeitdauer, und ich bin an dem einen Ende... :kopfstand:
Möglich, aber dann ist es so. Extremes hadern und kämpfen verlängert nur den Prozess. Ich musste erst mal alles zulassen. Trauer, Enttäuschung, Nichtannehmen können, Verletzung, Wut, Ohnmacht und nur so konnte ich drüber kommen. Ich hatte das Gefühl, umso mehr ich kämpfte und wollte und haderte, umso schlimmer wurde es. Umso mehr verhedderte ich mich in diesem Netz. Und dann atmete ich aus, blieb stehen, ließ los und ließ alles zu, klingt esoterisch, aber genauso wars.
Wer enscheidet denn, wie lang man leiden darf? Man selbst, denn nu man steckt selber drin und das ist der Punkt, man entscheidet selbst und auch fürs loslassen darf man sich entscheiden, wenn man will. :umarmung2: :umarmung2:
Neeeiheiiin, entscheidet man nicht selber...man entscheidet selber, ob man heute Pulli oder T-Shirt anzieht, ob man ins Kino geht oder zu Hause bleibt, ob man da hingeht, wo das OdB sich aufhalten könnte oder ob man lieber woanders hingeht...aber man entscheidet nicht, ob man sich entliebt oder nicht. Sonst hätte ja niemand Liebeskummer. Man muß sich ja schließlich nur entscheiden. :roll: ( :lol: Ich hab ihn nochmal benützt. Entschuldigung)

Danke für die :umarmung2: , Knallgrau.
Doch liebe cama, genau so ist es. Es tut mir leid, aber es ist so. Wir entscheiden in unserem Leben selbst, wer oder was wieviel Macht über uns ausübt, auch wenn du es nicht hören magst. Das was wir nicht hören wollen trifft meistens genau den Punkt. ;) Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich gegen Tanias und Lilias Beiträge in meinem Thread gekämpft habe und wie wenig ich es hören bzw. lesen wollte und auch wenn sie manchmal knallhart waren, sie hatten beide Recht, nur ich wollte es nicht wahr haben zu dem Zeitpunkt. Deshalb glaube mir oder nicht: Man entscheidet selbst wieviel Platz oder Macht negative Dinge einnehmen. Es gibt Zeitpunkte, wo man sich fühlt, als hätte man nicht die Wahl und man müsste passiv hinnehmen, aber das ist ein Trugschluss. Man hat immer die Wahl. Manchmal kostet es mehr, manchmal weniger Kraft, manchmal braucht man mehr, manchmal weniger Zeit, aber man entscheidet immer selbst.
Tania:
Allgemein gilt aber wohl: man muss aktiv daran arbeiten, denjenigen von dem Platz in Herz und Hirn zu verbannen, den man ihm eingeräumt hat.
Das geht davon aus, daß man jemandem aktiv einen Platz eingeräumt hat. Wie gesagt, ich kann das nicht so sehen. Meine Verliebtheiten waren ausschließlich 'Unfälle', wenn man so will. Ich wüßte nicht, wie oder wann ich mir mal eingeredet hätte, der oder der sei ja ach so toll.
Natürlich hat das was mit mir zu tun, wer mein OdB wird oder eben nicht. Aber 'einräumen', 'verbannen'...das hat sowas Bewußtes, das kenne ich in dem Zusammenhang nicht.
Nur ganz kurz, auch wenns nicht mein Zitat ist: Du hast dich entschieden einem Menschen Platz in deinem Kopf/Herzen/Leben zu geben, von daher kannst du ihm den auch wieder entziehen, auch wenns nicht einfach ist.
"Wenn er wirklich so perfekt wäre - dann hätte er sich auch für Dich entschieden."
Das verstehe ich nicht. Niemand ist dazu verpflichtet, mich als Partnerin zu wollen. Es geht auch nicht um 'perfekt', überhaupt nicht. Es geht darum, daß ich verknallt war, das OdB aber nicht. Da ist nirgendwo dieses ominöse Podest, der strahlende Ritter oder sonstwas, was das OdB glorifiziert. Er wollte nur jeweils nicht mit mir zusammen sein, das war alles. Das waren einfach normale, nette Männer, die mich nicht als Partnerin wollten. Das haben Freundinnen auch versucht, mir zu erklären, X sei doch gar nicht so perfekt...ja, nein, klar ist X nicht perfekt...wer behauptet denn auch sowas? :amor:
Wieder nicht mein Zitat, aber ich hoffe Tania verzeihts mir. ;) Denn das seh ich 100 % wie sie.
Dabei geht es um das positive Selbstbild und Selbstliebe. Sorry man merkt, ich arbeite grad stark an mir. :mrgreen:
Wenn ich mich für gut befinde, es reicht gut, muss gar nicht perfekt sein, dann werden nur gute Männer mit mir zusammen sein wollen. Die, die es nicht wollen haben bestimmt gute Gründe es nicht zu wollen und die sind dann auch nicht gut für mich.
Zuletzt geändert von Knallgrau am 29 Jul 2018 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

BartS hat geschrieben: 29 Jul 2018 12:10 Ich glaube, worauf Knallgrau hinaus will ist, zu sagen, hey, ich bin es wert einen passenden Partner zu haben, der mich gut behandelt. Und wer mich nicht gut behandelt, der ist es nicht Wert mein Partner zu sein. Das ist eine Einstellung, die selbstbewussten Menschen ganz leicht fällt. Die sagen nicht nur, der/die kann mich mal, die denken das auch wirklich.
Jepp genau so wars gemeint! :good:
Das fällt selbstbewussten Menschen sicher leicht und die anderen müssen es sich hart erarbeiten...still working on it... ;)
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

Knallgrau schrieb:
Doch liebe cama, genau so ist es. Es tut mir leid, aber es ist so. Wir entscheiden in unserem Leben selbst, wer oder was wieviel Macht über uns ausübt, auch wenn du es nicht hören magst. Das was wir nicht hören wollen trifft am meisten zu. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich gegen Tanias und Lilias Beiträge in meinem Thread gekämpft habe und wie wenig ich es hören bzw.lesen wollte und auch wenn sie manchmal knallhart waren, sie hatten beide Recht, nur ich wollte es nicht wahr haben zu dem Zeitpunkt. Deshalb glaube mir oder nicht: Man entscheidet selbst wieviel Platz oder Macht negative Dinge einnehmen. Es gibt Zeitpunkte, wo man sich fühlt, als hätte man nicht die Wahl und man müsste passiv hinnehmen, aber das ist ein Trugschluss. Man hat immer die Wahl. Manchmsl kostet es mehr, manchmal weniger Kraft, manchmal braucht man mehr, manchmal weniger Zeit, aber man entscheidet selbst.
Nein. Ich entscheide nicht, in wen ich mich verliebe. Ich entscheide nicht, wann Liebeskummer vorbei ist. Ich entscheide nicht, ob ich eine Beziehung habe oder nicht. (Naja, eingeschränkt: Ich kann natürlich schon eine bestehende Beziehung beenden. Ich kann aber niemanden in eine Liebesbeziehung kriegen, der nicht will. )Du kannst es gern noch ein paar Mal sagen, aber davon wird es nicht wahrer. Denk dran, falls du dich wieder Mal unglücklich verliebst: Ist alles nur Einstellungssache, du entscheidest selber.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

Knallgrau schrieb:
Du hast dich entschieden einem Menschen Platz in deinem Kopf/Herzen/Leben zu geben,
Nein. Die haben sich ins Herz und in den Kopf reingedrängt, manchmal sogar gegen meinen Willen. Ich wollte sie dann auch in mein Leben bekommen, da haben sie aber nicht mitgemacht. Mein Mann ist der einzige, der, nachdem er schon in meinem Kopf und Herz drin war, auch in mein Leben gekommen ist. Und auch das war nicht meine Entscheidung. Ich habe was dafür getan, ja, aber auch bei ihm hätte ich Pech haben können. Es gehören zwei dazu.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Krausig »

Doch! ICH entscheide selbst.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von cama »

Krausig: Nein-Doch-Nein-Doch... :lol: ;)


Ich glaube, um das zu verstehen, muß man vielleicht den Schritt selber gemacht haben. So eine Art Gehirnwäsche oder sowas.

Die Vorstellung, daß ich entscheide, in wen ich mich verliebe, ist völlig irre für mich.

Ich entscheide, ob ich was unternehme, damit mich das OdB bemerkt, ob ich meinen Kummer mit Alkohol betäube, ob ich das tief ausgeschnittene Kleid anziehe...das sind Entscheidungen. Aber daß der eine Mann macht, daß mein Herz wild klopft, und der andere Mann macht das nicht, das ist keine Entscheidung.
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Re: Ich bin seit fünf Jahren in meine Kollegin verliebt – und sie weiß es nicht

Beitrag von Knallgrau »

cama hat geschrieben: 29 Jul 2018 13:01 Knallgrau schrieb:
Doch liebe cama, genau so ist es. Es tut mir leid, aber es ist so. Wir entscheiden in unserem Leben selbst, wer oder was wieviel Macht über uns ausübt, auch wenn du es nicht hören magst. Das was wir nicht hören wollen trifft am meisten zu. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie ich gegen Tanias und Lilias Beiträge in meinem Thread gekämpft habe und wie wenig ich es hören bzw.lesen wollte und auch wenn sie manchmal knallhart waren, sie hatten beide Recht, nur ich wollte es nicht wahr haben zu dem Zeitpunkt. Deshalb glaube mir oder nicht: Man entscheidet selbst wieviel Platz oder Macht negative Dinge einnehmen. Es gibt Zeitpunkte, wo man sich fühlt, als hätte man nicht die Wahl und man müsste passiv hinnehmen, aber das ist ein Trugschluss. Man hat immer die Wahl. Manchmsl kostet es mehr, manchmal weniger Kraft, manchmal braucht man mehr, manchmal weniger Zeit, aber man entscheidet selbst.
Nein. Ich entscheide nicht, in wen ich mich verliebe. Ich entscheide nicht, wann Liebeskummer vorbei ist. Ich entscheide nicht, ob ich eine Beziehung habe oder nicht. (Naja, eingeschränkt: Ich kann natürlich schon eine bestehende Beziehung beenden. Ich kann aber niemanden in eine Liebesbeziehung kriegen, der nicht will. )Du kannst es gern noch ein paar Mal sagen, aber davon wird es nicht wahrer. Denk dran, falls du dich wieder Mal unglücklich verliebst: Ist alles nur Einstellungssache, du entscheidest selber.
Du kannst entscheiden, ob du Verliebtheit zulässt oder nicht (sonst bräuchte ja niemand mehr zu heiraten, denn die meisten begegnen dann im Leben Menschen, die sie faszinieren und dann?)
Liebeskummer hat jeder, aber du kannst entscheiden, ob du aktiv dafür was tust, dass er schneller vorbei geht oder ob du das Leiden verlängerst. Rückblickend garantiere ich dir, ich hab viel dazu beigetragen es zu verlängern.
Es braucht alles Zeit, keine Frage, aber jeder hat Möglichkeiten aktiv dafür oder dagegen zu arbeiten. Man ist nicht Opfer der Umstände. Ich habs damals auch nichts dafür getan, dass es schbeller vorbei geht, nein im Gegenteil ich wollte ihn so dringend haben, dass ich sogar im Coaching noch gesagt habe "Aber ich will ihn doch nicht loslassen.", aber heute weiß ich, dass es geht. Was nicht bedeutet, dass es leicht ist oder das es ein Generalrezept gibt.
Du entscheidest, ob du einem Mann, die Möglichkeit gibst in dein Leben zu kommen. Ich hab mich aus Angst immer dagegen gewehrt und kämpfe auch heute noch mit meinen Fluchtendenzen. Aber es hilft nix, man muss auch aktiv dafür was tun und raus aus der Komfortzone (und ja ich weiß wovon ich rede, ich muss da grad sowas von rauß und berichte dann im August, wies war.)
Nein, du kannst niemanden in eine Beziehung zwingen, aber wenn er entscheidet, dass er dich nicht will, kannst du entscheiden zu leiden oder du kannst entscheiden ihn auch nicht zu wollen. Geht natürlich nicht einfach, aber es geht.
Ich hab mich mehr als 1x unglücklich verliebt und ich sag ja nicht, dass ich nicht mit mir haderte oder hadere oder Zeit brauche usw. aber ich weiß im Nachhinein, dass es an mir lag, dass es so lange gedauert hat, denn wie man damit umgeht, hat man selber in der Hand. Ich bin mir sicher mir wirds beim nächsten Liebeskummer anfangs genauso gehen, aber ich hoffe mich früher entscheiden kann, ihn nicht mehr zu wollen, wenn er mich nicht will.

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