Die neuen passiven männer in Japan

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Nonkonformist

Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben: 01 Jul 2019 23:41 Erwarten tut das wohl niemand. Aber manche hoffen darauf. Ich glaube, das ist der entscheidende Unterschied. Wer sich nicht einmal wünscht, den Alltag mit einem anderen Menschen zu teilen, wird wohl auch kaum in die Situation geraten, dies zu tun.
Mit meine 15 OdB habe ich mich das zumindestens ansatzweise vorstellen können.
Mit den gesammten anderen frauen der welt nicht.
Tania hat geschrieben: 01 Jul 2019 23:41 Dann bin ich wohl zu optimistisch. Für mich sind Träume Motivation genug, es wenigstens mal auszuprobieren. Oder auch 20-30 Mal. Wenn es in der Realität auch so schön ist, prima. Wenn nicht, träum ich weiter - bis zum nächsten Versuch, den Traum wahr werden zu lassen.
Bevor ich in jemanden investiere, oder gar sex habe, müß ich bereits wirklich den gefühl haben das mein leben ohne diese person weniger schön ist, also richtig tiefe gefühle haben.
Sind die gefühle nicht da, ist mein motivation sachen aus zu probieren recht null.
Ich kann mich gut hinein versetzen in männer die da nicht wahllos frauen abschleppen, in der hoffnung das ganz vielleicht etwas draus wird...
Tania hat geschrieben: 01 Jul 2019 23:41
... man lernt jemanden kennen, hat Sex miteinander, verknallt sich, probiert aus, sich stückweise im Alltag anzunähern ... und ist entweder erfolgreich oder stellt irgendwann fest "nee, für mehr reicht es nicht".
Und wozu? Was hatte man dann insgesamt davon? Bild
Bis zu dem Punkt hatte man höchstwahrscheinlich ne schöne Zeit. Selbst wenn es nicht für die Erfüllung aller Träume gereicht hat.
Noch abgesehen davon das ich mich mit sicherheit nicht in jemanden verliebe nur weil ich sex mit sie habe, würde es in solchen situationen nur das nächste trauma geben. Ich hatte 15 OdBs. Würde 15 mal traumatisiert. Und schleppe das noch immer mit mich herum.
Nach jedes mal wird es schwieriger noch die lust zu empfinden mich diesen elend noch mal an zu tun.
Nach jede mislungene verliebtheit ist die lust michz noch mal zu verlieben geringer.
Solche art experimente mit geringen erfolgchance und hohen trauma-chance wären nichts für mich.
Da bin ich vielleicht anders, dass ich das Kuschelbedürfnis und Anerkennungsbedürfnis eher trennen kann und mir auch vorstellen kann, das mit unterschiedlichen Personen zu erfüllen.
Als demisexueller kann ich nur kuscheln wann ich wirklich extrem in jemanden verliebt bin.
Bei mir ist es wirklich eine sache von alles oder gar nichts. Da gibt es keine mitte.
Nicht verliebt habe ich auch kaum ein kuschelbedurfnis.
Wird für diesen grasfresser wahrscheinlich auch nicht viel anders sein.
Jedem wird nur eingetrichtert, besser sein zu müssen als der andere, weil ja ALLES heute ein Wettbewerb ist. Und wer nicht ganz oben ist, verliert.
Yup, und PU macht da sogar eine art religion draus. Verherrlicht diese krankmachende situation sogar noch.
Ich kann mich gut vorstellen wieso nicht jemanden mit diesen irrenhaus noch mitmachen will
Vor allem interessant scheint mir die Gleichgültigkeit gegenüber Gewalt. Sie ist wohl ziemlich sinnlos, weil Nahrung gibt es im Überfluss, so dass man nicht darum zu kämpfen braucht, während Revier kann man gar nicht verteidigen, weil es zuviele andere Mäuse gibt, die man nicht alle vertreiben kann. Dann verlegen sich die einen auf aggressives Verhalten, obwohl es sinnlos ist und frustrierend und arbeiten sich daran auf. Und die anderen weichen auf passives Verhalten aus, eben vielleicht weil aggressives Verhalten eh sinnlos wäre ...?
(Ich kann natürlich auch nur Vermutungen anstellen, warum die Mäuse sich so verhalten.)
Agressives verhalten ist nicht so sehr sinnlos als primitiv und unmoralisch.
Wettbewerb führt zu unmoralisches verhalten.
Nicht um sonnst gibt es in den sport soviele dopingskandale.
Wettbewerb geht nicht über rechte wegen.
Wanns ums gewinnen geht scheinen alle mittel recht zu sein.
Die marktwirktschaft in Japan scheint keine probleme damit zu haben das die mitarbeiter sich wirklich tod arbeiten.
Da ist allen menschlichkeit flöten gegangen.
Hier ist es noch nicht ganz so schlimm - aber ein viertel der bewohner des obdachlosenheims wo ich ein halbes jahr war, waren normalos mit einen festen job. Scheint in diese welt der gewinner auch kaum noch was wert zu sein. Macht korrumpiert und LMS-menschen sind deswegen auch menschen die ich nicht vertraue.

Was die passiven angeht; die leben länger und haben ein schöneres leben.
Gestellt vor den wahl single mit verletzungen und zerknautschter schwanz oder single und unverletzt sind die letzeren vielleicht nicht mal ganz so dumm.

Und ich stelle mich auch mal die frage - ist eine frau die um sich kämpfen lässt , männer gegen einander ausspielen lässt und nur die sieger, die starken und aggressiven belohnt, überhaupt zum liebe fähig? Liebt sie ein person oder nur sein potential zum erfolg? Ist so eine frau überhaupt ein kampf wert? Auch da verstehe ich die grasfresser.
LMS frauen können mich gestohlen bleiben.
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Tania »

Nonkonformist hat geschrieben: 05 Jul 2019 06:42
Tania hat geschrieben: 01 Jul 2019 23:41 Wer sich nicht einmal wünscht, den Alltag mit einem anderen Menschen zu teilen, wird wohl auch kaum in die Situation geraten, dies zu tun.
Mit meine 15 OdB habe ich mich das zumindestens ansatzweise vorstellen können.
Mit den gesammten anderen frauen der welt nicht.
Es sich mit einer konkreten Person vorzustellen, ist für mich schon die nächste Ebene. Erst einmal geht es darum, ob ich prinzipiell lieber allein leben möchte oder mit einem anderen Menschen zusammen. Und da gilt für mich: ich lebe lieber allein als mit Menschen, die mir wenig bedeuten. WG-Modelle wären z.B. nix für mich. Aber noch lieber als allein lebe ich mit einem Menschen zusammen, den ich liebe.

Aber dieses Bedürfnis ist irgendwo ganz weit hinten auf der Skala. Das taucht erst auf, wenn Kuscheln, Sex, Gefühle etc. bereits vorhanden sind. Im Moment hab ich also nicht den dringenden Wunsch, mit jemandem zusammenzuleben.
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben: 05 Jul 2019 07:55 Aber dieses Bedürfnis ist irgendwo ganz weit hinten auf der Skala. Das taucht erst auf, wenn Kuscheln, Sex, Gefühle etc. bereits vorhanden sind. Im Moment hab ich also nicht den dringenden Wunsch, mit jemandem zusammenzuleben.
Der reinorde ist bei mir anders.
Der wünsch zum kuscheln, sex und gefühle ist bei mir erst da, wann ich mich bereits vorstellen kann mit jemanden zusammen zu leben. Und dieses gefühl entsteht bei mir auf geistig-emotionale ebene, beim verlieben spielt haptik bei mir kaum eine rolle. (Ich kann mich bei einige meiner OdBs an keine körperliche berührungen erinnern, sicher bei den früheren OdBs.)
Tiefe verliebtheit ist bei mir eine voraussetzung für sex, kein kausaler folge dessen.
(Aber gut, ich schreibe da nichts neues)

Auch was erobern angeht müssen bei mir bereits tieferen gefühle da sein bevor ich überhaupt aktiv wird.
Ein hübsches unbekanntes gesicht in eine kneipe reicht da für mich nicht aus.
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Dérkesthai »

Bzgl. des Experiments: Ich finde es schwer von Mäusen auf Menschen zu übertragen. Da sind einige Faktoren, die so einfach nicht vorhanden sind. Zumindest sehe ich mich nicht unbedingt als Maus. Soweit ich weiß, ist die Population bei irgendetwas um 2200/2400 stagniert. Den Zeitpunkt haben die Menschen ja schon verpasst. Fände es aber auch nicht richtig zu regulieren.

Eigentlich ist nämlich genug Nahrung vorhanden, wenn man nicht von Land x immer noch stehlen würde. Oder günstig Wasser aus Quellen kauft, um es dann mit Millionengewinnen zu verscherbeln. Hallo Nestlé und Co.

Japan ist ein kulturell reichhaltiges Land. Leider aber auch voller Traditionen, die ihren Zweck heutzutage nicht mehr erfüllen. Es geht auch keiner mit einem aus Holz geschnitzt Speer angeln oder Mammuts jagen, sondern nimmt automatische Hochpräzisionswaffen. Manchmal denke ich, dass wir zwar effektiv töten können, aber an Traditionen festhalten, die uns hindern und dann Jahrzehnte später meckern, wie viel Ressourcen deswegen verschwendet worden sind.

Gleichzeitig sind das häufig auch welche die Druck, Angst etc. aufbauen. Nicht nur in Japan, sondern weltweit. Das kann ja nicht gesund sein, ständig, 24/7, die angst im Nacken zu spüren. Das baut eine Unmenge an Druck auf, macht die Menschen ineffektiv, krank, … und bewirkt daher letztendlich das Gegenteil, was man erreichen möchte – beispielsweise als Arbeitgeber.

Schon die Grundsätze sind so falsch, wie sie nur sein können. Aber man bleibt lieber bei dem, was man kennt anstatt zu schauen, ob Andere nicht doch gute, bessere, Alternativen vorgeschlagen haben.

Beispiele sind: kostenloses ÖPNV (wird hierzulande unter ganz anderen Bedingungen, mit falschen Annahmen,… getestet. Gleiches gilt für bedingungsloses Grundeinkommen oder andere wichtige Änderungen. Und dann kommt zum Entschluss, dass es nicht funktioniert. Da sind sie wieder, diese berühmt berüchtigten Scheuklappen.

Ja, ich weiß, dass das nur teilweise am Thema kratzt. Ja, ich weiß, dass das auch kein perfektes Fazit ist. Und ja, meine Sicht auf Menschen ist nicht wirklich positiv. Erzählt mir was Neues. ;)
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 04 Jul 2019 23:05
... man lernt jemanden kennen, hat Sex miteinander, verknallt sich, probiert aus, sich stückweise im Alltag anzunähern ... und ist entweder erfolgreich oder stellt irgendwann fest "nee, für mehr reicht es nicht".
Und wozu? Was hatte man dann insgesamt davon? Bild
Bis zu dem Punkt hatte man höchstwahrscheinlich ne schöne Zeit. Selbst wenn es nicht für die Erfüllung aller Träume gereicht hat.
Sex vielleicht, aber Triebbefriedigung geht auch gut alleine. Das ist die Mühe kaum wert; und die vage Möglichkeit, dass es mal längerfristig hält muss einen über das Aufeinandereinlassen hinweghelfen. Es sei denn, es fällt einem leicht über diese erste Kennenlernphase zu kommen, wo man noch nicht sagen kann ob es klappt und man wegen Verknalltheit und Sex aneinander klebt.
Wenn man diese Phase überspringen könnte, würde ich es tun. Geht aber leider nicht - man begegnet höchst selten Menschen, die sich nach drei Wochen füreinander entscheiden können. Aber soooo schlimm ist Verknalltheit und Sex ja nun auch wieder nicht, das halt ich durchaus paar Monate aus ;)

Dann muss aber die Verknalltheit und Sex als Motivation für die ganze Mühe vom ersten Kennenlernen an reichen. Oder nein, noch davor, von den ersten Ansätzen etwas zu tun, das zum Kennenlernen führen könnte. Das wäre einfacher, wenn das Sich-unter-Leute-begeben Spaß machen würde (als Extravertierter oder so), oder diese Phasen entsprechend kurz wären (beispielsweise, wenn man bald zum Sex übergehen würde).

Aber "nur so" auf gut Glück Menschen kennenlernen wollen ist mir zu uninteressant.

Tania hat geschrieben: 04 Jul 2019 23:05
Da bin ich vielleicht anders, dass ich das Kuschelbedürfnis und Anerkennungsbedürfnis eher trennen kann und mir auch vorstellen kann, das mit unterschiedlichen Personen zu erfüllen.
Ach, können kann ich das auch. Aber wenn es die Chance gibt, beides von derselben Person zu bekommen, dann bevorzuge ich das bei weitem.
Dafür ist dann aber auch beides zugleich präsent und die Bedürfnisse hindern sich gegenseitig.
Warum denn das?

Hmm. Weil ich einer interessierten Person nicht auf die Nase binden wollen würde, dass ich an ihr "nur wegen Sex" oder "nur wegen Anerkennung" interessiert wäre (falls es so wäre). Oder sowas. Ich weiß auch nicht genau, wie ich darauf komme ...
:gruebel:
Tania hat geschrieben: 04 Jul 2019 23:05
Jedem wird nur eingetrichtert, besser sein zu müssen als der andere, weil ja ALLES heute ein Wettbewerb ist. Und wer nicht ganz oben ist, verliert.

Aber einen eigentlichen Zweck hat das ganze nicht. Früher hatte man vielleicht noch "streng dich an, dann kannst du mal ein Haus bauen und Kinder großziehen"; aber sowas ist als Zweck eher aus der Mode geraten, scheint mir ... :sadman:
Bei mir nicht. Aber so allgemein scheint der Trend weg von "etwas schaffen was das eigene Leben überdauert" und hin zu "hab in Deinem Leben möglichst viel Spaß und Erfolg" zu gehen.

Vor allem interessant scheint mir die Gleichgültigkeit gegenüber Gewalt. Sie ist wohl ziemlich sinnlos, weil Nahrung gibt es im Überfluss, so dass man nicht darum zu kämpfen braucht, während Revier kann man gar nicht verteidigen, weil es zuviele andere Mäuse gibt, die man nicht alle vertreiben kann. Dann verlegen sich die einen auf aggressives Verhalten, obwohl es sinnlos ist und frustrierend und arbeiten sich daran auf. Und die anderen weichen auf passives Verhalten aus, eben vielleicht weil aggressives Verhalten eh sinnlos wäre ...?
(Ich kann natürlich auch nur Vermutungen anstellen, warum die Mäuse sich so verhalten.)
Gelangweilte Gruppen männlicher Jungerwachsener zeigen ähnliches Verhalten.

Wären die Mäuse Menschen, würde ich darauf tippen, dass die permanente Unterforderung und der Mangel an sinnvoller Beschäftigung ein gewisses Aggressionspotential freigesetzt hat und Raum für diverse psychische Störungen gelassen hat. Irgendwie liest man selten davon, dass Menschen, die täglich 20km zum Wasserholen laufen oder 12 Stunden im Steinbruch arbeiten, unter Depressionen leiden ...

Da gibt es wohl auch ein paar, die sich irgendwann mal hinlegen und es für müßig halten, wieder aufzustehen, und dann an Wassermangel eingehen ... :sadman:

Der Unterschied ist wohl nicht "Unterforderung", sondern die Tätigkeit für sinnvoll halten. Der Lauf zur Wasserstelle wird von denjenigen für sinnvolle Arbeit angesehen, weil er unmittelbar zu ihrer Lebensqualität beiträgt. Der Büroarbeiter, der 3 Stunden am Tag Zahlen zwischen Excelfiles hin- und herkopiert und die restlichen 5 Stunden seiner Arbeitszeit nicht weiß was er tun soll, der stellt bald seinen Arbeitsinhalt, dann seinen Lebensinhalt und später sein Leben an sich in Frage ... :evil:
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 05 Jul 2019 15:51
Dann muss aber die Verknalltheit und Sex als Motivation für die ganze Mühe vom ersten Kennenlernen an reichen. Oder nein, noch davor, von den ersten Ansätzen etwas zu tun, das zum Kennenlernen führen könnte. Das wäre einfacher, wenn das Sich-unter-Leute-begeben Spaß machen würde (als Extravertierter oder so), oder diese Phasen entsprechend kurz wären (beispielsweise, wenn man bald zum Sex übergehen würde).

Aber "nur so" auf gut Glück Menschen kennenlernen wollen ist mir zu uninteressant.
Da hab ich zum Glück andere Gene mitbekommen. Ich finde es höchst spannend, Menschen einfach so kennenzulernen - völlig egal, ob es dann Sex gibt oder nicht. Für mich wird es erst dann anstrengend, wenn ich mich verliebe und nicht weiß, ob das erwidert wird, wohin das führen könnte (oft reicht es ja trotz gegenseitiger Liebe nicht für eine Beziehung) oder einfach nur, ob und wann ich ihn wiedersehe. Da es in der Phase allerdings meist schon Sex gibt, ist das auszuhalten ... wenn der Sex und das "Rahmenprogramm" echt gut ist, sogar monatelang. Irgendwann wird entweder deutlich, wohin es geht - oder meine Gefühle trocknen mangels Futter einfach aus.

Hmm. Weil ich einer interessierten Person nicht auf die Nase binden wollen würde, dass ich an ihr "nur wegen Sex" oder "nur wegen Anerkennung" interessiert wäre (falls es so wäre). Oder sowas. Ich weiß auch nicht genau, wie ich darauf komme ...
:gruebel:
Wenn es so wäre - warum würdest Du sie darüber im Unklaren lassen?
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 06 Jul 2019 08:46
Reinhard hat geschrieben: 05 Jul 2019 15:51
Dann muss aber die Verknalltheit und Sex als Motivation für die ganze Mühe vom ersten Kennenlernen an reichen. Oder nein, noch davor, von den ersten Ansätzen etwas zu tun, das zum Kennenlernen führen könnte. Das wäre einfacher, wenn das Sich-unter-Leute-begeben Spaß machen würde (als Extravertierter oder so), oder diese Phasen entsprechend kurz wären (beispielsweise, wenn man bald zum Sex übergehen würde).

Aber "nur so" auf gut Glück Menschen kennenlernen wollen ist mir zu uninteressant.
Da hab ich zum Glück andere Gene mitbekommen. Ich finde es höchst spannend, Menschen einfach so kennenzulernen - völlig egal, ob es dann Sex gibt oder nicht. Für mich wird es erst dann anstrengend, wenn ich mich verliebe und nicht weiß, ob das erwidert wird, wohin das führen könnte (oft reicht es ja trotz gegenseitiger Liebe nicht für eine Beziehung) oder einfach nur, ob und wann ich ihn wiedersehe. Da es in der Phase allerdings meist schon Sex gibt, ist das auszuhalten ... wenn der Sex und das "Rahmenprogramm" echt gut ist, sogar monatelang. Irgendwann wird entweder deutlich, wohin es geht - oder meine Gefühle trocknen mangels Futter einfach aus.

Mich interessieren eher die Geschichten, die die Leute zu erzählen, oder aus welchen Gründen sie zu welchen Ansichten gelangt sind. Der Überbringer der Geschichten ist für mich eher beiläufig. Meistens ... ich suche dann wohl eine der Ausnahmen ...

Und von den meisten Menschen erwarte ich auch nur langweilige Alle-Tage-gleich-Geschichten. :sadman:

Tolle Voraussetzungen, um mit Menschen in Kontakt zu treten. :hammer:


Tania hat geschrieben: 06 Jul 2019 08:46
Hmm. Weil ich einer interessierten Person nicht auf die Nase binden wollen würde, dass ich an ihr "nur wegen Sex" oder "nur wegen Anerkennung" interessiert wäre (falls es so wäre). Oder sowas. Ich weiß auch nicht genau, wie ich darauf komme ...
:gruebel:
Wenn es so wäre - warum würdest Du sie darüber im Unklaren lassen?

Darüber im Unklaren lassen wäre doch nur die Ausflucht-methode ...
Make love not war!
fredstiller

Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von fredstiller »

Nonkonformist hat geschrieben: 27 Jun 2019 07:13 Japanische männer die eine traditionelle agressive männerrolle ablehnen und nicht mehr aktiv frauen jagen.
Auf sex und beziehungen verzichten können. Sich dafür kaum noch interessieren.
Es sollen mittlereweile dermassen viele sein, das der bevölkerungsabnahme in Japan diesen Grasfresser zugeschrieben wird.
Die MABsen dieser art sind es auch eher freiwillig.
(Eigentlicht trifft es auch ziemlich auf mich zu.)
Ja, könnte auch ziemlich auf mich zutreffen.
Ich ver(sch)wende keine Energie drauf.

Früher war ich vermutlich auch einfach zu unsicher, im Umgang mit Frauen.
Heute ist es auch irgendwo die Gewohnheit, und vielleicht ein bisschen Selbstschutz.

Ich hege aber keinen Groll gegen Frauen, Alphas oder sonstwen.
LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Jun 2019 10:51
Ringelnatz hat geschrieben: 28 Jun 2019 06:20 Falls der Wiki-Link gilt: Hier wäre ja die Erklärung, dass diese Männer einfach nicht mehr die Energie haben, sich noch zusätzlich zum Job mit Partnersuche zu beschäftigen oder die zusätzliche Last der Verantwortung für eine Frau oder gar Familie zu tragen. Das wäre aber m.E. nicht das gleiche wie "kein Interesse".
Wenn diese Männer aber nur keine Kraft/Zeit für eine Beziehung/Familie haben oder die Verantwortung dafür nicht wollen, warum suchen sie dann keine lockeren Bettgeschichten?
Auch für Bettgeschichten muss auf dem Wege der Partnersuche erst einmal eine Partnerin gefunden werden.
Wenn, dass Männer in zunehmender Zahl keine familiären Partnerschaften mehr "nachfragen", heisst ja nicht, dass Frauen es ihnen gleich täten oder sich daran so einfach anpassten.

Sprich: Wenn Männer denken bzw. sagen "keine Lust auf familiäre Verantwortung, aber eine lockere Bettgeschichte würd' ich eingehen", so heisst das ja nicht, dass Frau ihnen auch lockere Bettgeschichten "anböten" - in solcher Zahl und Häufigkeit, dass der (kompetitive) Aufwand als lohnenswert erscheint.
NBUC hat geschrieben: 28 Jun 2019 21:20 Wenn sie damit glücklich sind, ist das vollkommen OK. Ich hab nur irgendwie nicht das Gefühl, dass es so ist. Kenne aber zugegebenermaßen weder die Kultur noch das Phänomen näher. Aus meiner westlichen Sicht scheint es wie eine ungesunde Vermeidungs/Schutzreaktion.
Wo ist der Unterschied? Und wer definiert, was "ungesunde" Schutzreaktionen sind?
Schutzreaktionen sind ja oft sehr gesund - sie schützen vor "Unglück" und Schmerz.
Melli

Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Melli »

Reinhard hat geschrieben: 06 Jul 2019 12:20Und von den meisten Menschen erwarte ich auch nur langweilige Alle-Tage-gleich-Geschichten. :sadman:
Same here. Die Lektion habe ich als Teenager sehr gut gelernt, daß ich mir mit den meisten nichts wirklich zu sagen habe. Ich war oft froh, wenn ich wieder zuhause war und die Tür meines Zimmers hinter mir schließen konnte.

Wobei ich noch froh sein durfte, wenn die mir keine Angst machten :(
Reinhard hat geschrieben: 06 Jul 2019 12:20Tolle Voraussetzungen, um mit Menschen in Kontakt zu treten. :hammer:
Mit dieser Ansicht habe ich immer noch so meine Probleme :( Mit wem soll(t)e ich denn in Kontakt treten? :(
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Ringelnatz
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Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von Ringelnatz »

fredstiller hat geschrieben: 07 Jul 2019 21:23
Ringelnatz hat geschrieben: Wenn sie damit glücklich sind, ist das vollkommen OK. Ich hab nur irgendwie nicht das Gefühl, dass es so ist. Kenne aber zugegebenermaßen weder die Kultur noch das Phänomen näher. Aus meiner westlichen Sicht scheint es wie eine ungesunde Vermeidungs/Schutzreaktion.
Wo ist der Unterschied? Und wer definiert, was "ungesunde" Schutzreaktionen sind?
Schutzreaktionen sind ja oft sehr gesund - sie schützen vor "Unglück" und Schmerz.
Ich meinte in diesem Fall mit "ungesund", dass die Schutzreaktionen langfristig nicht zu Wohlbefinden / Glück führen. Sie vermindern in der Tat das Risiko für Unglück und Schmerz, wie du schreibst. Sie verhindern aber auch das Erleben von Glück. Es gibt keine "Downs", aber auch keine "Ups" im Leben. Alles gleichförmig, geschützt. Keine Veränderung, keine Entwicklung. Ich frage mich, ob das dauerhaft glücklich macht...
In a world where you can be anything, be kind.
fredstiller

Re: Die neuen passiven männer in Japan

Beitrag von fredstiller »

Ringelnatz hat geschrieben: 08 Jul 2019 06:32 Ich meinte in diesem Fall mit "ungesund", dass die Schutzreaktionen langfristig nicht zu Wohlbefinden / Glück führen. Sie vermindern in der Tat das Risiko für Unglück und Schmerz, wie du schreibst. Sie verhindern aber auch das Erleben von Glück. Es gibt keine "Downs", aber auch keine "Ups" im Leben. Alles gleichförmig, geschützt. Keine Veränderung, keine Entwicklung. Ich frage mich, ob das dauerhaft glücklich macht...
Wahrscheinlich ist es ähnlich wie im Erwerbsleben: manche macht ein längerfristig konstantes Umfeld mit wenigen Änderungen glücklich. Andere langweilen sich zu Tode und werden nicht glücklich damit. Ich persönlich geniesse ein abwechslungsreiches Umfeld, das sich verändert - und natürlich auch seine Ups and Downs hat.

Beim Frauen kennenlernen aber stimmt das Verhältnis für mich einfach nicht. Auf ein paar Monate Flirtphase als „Up“ folgen Jahre des „Downs“ des Bereuens und unerfüllter Zuneigung.

Bis vor zwei Jahren war ich in dieser Phase „Lebens als langem, ruhigen Fluss“. Ich war wirklich nicht unglücklich damit, im Gegenteil. Und das zunehmende Alter dürfte auch dafür sorgen, dass ich irgendwann wieder dazu hinfinde.

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