Die traurige Welt der Incels

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Thespian

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Thespian »

Vogel hat geschrieben: 02 Mär 2020 17:52
Krausig hat geschrieben: 02 Mär 2020 08:25 Testosteron.
Mythos
Sehe ich auch so. Das nur auf Biologie zu schieben würde ja implizieren, dass diese Art von Gewaltsprache, Abwertung und Frauenhass so etwas wie eine "normale biologische Reaktion" wäre oder die Männer die so reagieren seien "hormonell männlicher" als die, die es nicht tun.
Es ist anscheinend eher eine Art von "entitlement" - mir fehlt gerade eine passende deutsche Entsprechung - diese Männer glauben, ihnen stünde der Erfolg mit den von ihnen gewünschten Frauen (natürlich nur den allerbegehrtesten - sonst wäre es ja zu einfach oder würde gar zahlenmäßig aufgehen) ganz einfach deshalb zu weil sie eben Männer sind und wenn die Frauen dann "nein" sagen würde dieses angebliche Recht verletzt. Dafür glauben sie sich dann rächen zu dürfen/müssen. Das wiederum kommt nicht aus der Biologie, sondern aus Erziehung und Rollenvorstellungen.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Reinhard »

Thespian hat geschrieben: 02 Mär 2020 20:38
Sehe ich auch so. Das nur auf Biologie zu schieben würde ja implizieren, dass diese Art von Gewaltsprache, Abwertung und Frauenhass so etwas wie eine "normale biologische Reaktion" wäre oder die Männer die so reagieren seien "hormonell männlicher" als die, die es nicht tun.
Es ist anscheinend eher eine Art von "entitlement" - mir fehlt gerade eine passende deutsche Entsprechung - diese Männer glauben, ihnen stünde der Erfolg mit den von ihnen gewünschten Frauen (natürlich nur den allerbegehrtesten - sonst wäre es ja zu einfach oder würde gar zahlenmäßig aufgehen) ganz einfach deshalb zu weil sie eben Männer sind und wenn die Frauen dann "nein" sagen würde dieses angebliche Recht verletzt. Dafür glauben sie sich dann rächen zu dürfen/müssen. Das wiederum kommt nicht aus der Biologie, sondern aus Erziehung und Rollenvorstellungen.
Sehe ich genau andersherum. Diese Männer wissen, dass ihnen ein Erfolg gerade nicht zusteht, und sondern dass sie sich den erarbeiten müssten und sie wissen nicht wie, bzw. bei manchen von ihnen ist es ja auch aus dem einen oder anderen Grund schwierig. Und dann verzweifeln sie an dem Aufgabe einerseits eine Frau für sich begeistern zu müssen (was durchaus mit dem Rollenverständnis zu haben mag) und andererseits den tatsächlichen oder eingebildeten Hindernissen, die dieser Aufgabe entgegenstehen. Wahlweise eine Sisyphos-Aufgabe, was ja durchaus etwas ist, an dem Verzweiflung verständlich ist; oder eine double-bind-Aufgabe, in dem Sinn, dass die Gesellschaft (oder die Biologie) etwas wünscht, aber keine Mittel bereitstellt, die Aufgabe auch zu bewältigen. Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
Doch, sehr verwunderlich - wie man so schräg denken kann.
Denn es geht hier nicht um etwas, was niemand auf Zuruf kann (5 cm wachsen). Sondern um etwas, was die meisten zumindest so hinreichend hinbekommen, dass sie sich nicht als AB bezeichnen würden. Was zeigt, dass die Gesellschaft in dieser Hinsicht im Großen und Ganzen - und nicht nur für die oberen 30% - durchaus funktioniert.


Davon abgesehen wäre die Frage, warum sich AB-Frauen nicht ebenfalls "eine andere Gesellschaft" wünschen, weil sie ums Verrecken keinen passablen Kerl um den Finger wickeln können.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11
Thespian hat geschrieben: 02 Mär 2020 20:38
Sehe ich auch so. Das nur auf Biologie zu schieben würde ja implizieren, dass diese Art von Gewaltsprache, Abwertung und Frauenhass so etwas wie eine "normale biologische Reaktion" wäre oder die Männer die so reagieren seien "hormonell männlicher" als die, die es nicht tun.
Es ist anscheinend eher eine Art von "entitlement" - mir fehlt gerade eine passende deutsche Entsprechung - diese Männer glauben, ihnen stünde der Erfolg mit den von ihnen gewünschten Frauen (natürlich nur den allerbegehrtesten - sonst wäre es ja zu einfach oder würde gar zahlenmäßig aufgehen) ganz einfach deshalb zu weil sie eben Männer sind und wenn die Frauen dann "nein" sagen würde dieses angebliche Recht verletzt. Dafür glauben sie sich dann rächen zu dürfen/müssen. Das wiederum kommt nicht aus der Biologie, sondern aus Erziehung und Rollenvorstellungen.
Sehe ich genau andersherum. Diese Männer wissen, dass ihnen ein Erfolg gerade nicht zusteht, und sondern dass sie sich den erarbeiten müssten und sie wissen nicht wie, bzw. bei manchen von ihnen ist es ja auch aus dem einen oder anderen Grund schwierig. Und dann verzweifeln sie an dem Aufgabe einerseits eine Frau für sich begeistern zu müssen (was durchaus mit dem Rollenverständnis zu haben mag) und andererseits den tatsächlichen oder eingebildeten Hindernissen, die dieser Aufgabe entgegenstehen. Wahlweise eine Sisyphos-Aufgabe, was ja durchaus etwas ist, an dem Verzweiflung verständlich ist; oder eine double-bind-Aufgabe, in dem Sinn, dass die Gesellschaft (oder die Biologie) etwas wünscht, aber keine Mittel bereitstellt, die Aufgabe auch zu bewältigen. Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
Ergibt leider nicht so viel Sinn. Es gibt Männer bei denen das genau so ist wie du es beschreibst. Bei denen drückt sich das aber eher in Selbstmitleid und Depressionen aus. Sehen den Fehler bei sich.
Bei den Incels haben wir aber ein Phänomen, wo - meist junge Männer - der Gesellschaft die Schuld geben, dass sie keinen Erfolg haben. In früheren Verhältnissen hätten diese Männer eine Chance gehabt, aber da das materialistische in den Hintergrund gerückt ist und die Frau immer mehr gleichauf mit dem Mann ist, braucht sie ihn nicht mehr, um ein eigenständiges Leben zu führen.
Daher rührt der Frauenhass. Dass Männer einfach nur aufgrund von oberflächlichen und kaum veränderlichen Kriterien eine Chance bekommen oder eben keine Chance bekommen. Sie fühlen sich daher vom System betrogen, in dem immer bestimmte Werte propagiert werden, die dann am Ende ja doch keine Rolle spielen - zumindest ihrer Ansicht nach. Sie halten sich für bessere Männer, zumindest besser als die sogenannten "Arschlöcher", aber das unfaire System gibt den "netten" Menschen keine Chance und sie sehen wie Frauen immer nur den Männern hinterherrennen, die besonders statusträchtig sind, aber auf der anderen Seite immer beteuern, dass sie einen "lieben, netten und treuen Mann" suchen.
Für mich sind das alles Menschen, die einen starken Hang zu Narzissmus haben und nicht fähig zur Selbstreflektion sind. Ansonsten würden sie nicht immer wieder darauf zurückkommen, dass die Gesellschaft oder die Frauenschaft Schuld an ihrer Misere sind.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Two-Tone »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 02 Mär 2020 18:00 Weil sie da mehr "investieren" müssten als Geld.
Zumindest ich kann es.

Aber wenn Lilia tatsächlich die Parallele zwischen Prostituierten und Frauen, wie sie, zieht, und ich ihr Aussage analysiere, dann kann es nur eng mit Prostituierten zusammenhängen. Oder welchen gemeinsamen Nenner zwischen ihr und Prostituierten gibt es?
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LonesomeCoder »

Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11 Sehe ich genau andersherum. Diese Männer wissen, dass ihnen ein Erfolg gerade nicht zusteht, und sondern dass sie sich den erarbeiten müssten und sie wissen nicht wie, bzw. bei manchen von ihnen ist es ja auch aus dem einen oder anderen Grund schwierig. Und dann verzweifeln sie an dem Aufgabe einerseits eine Frau für sich begeistern zu müssen (was durchaus mit dem Rollenverständnis zu haben mag) und andererseits den tatsächlichen oder eingebildeten Hindernissen, die dieser Aufgabe entgegenstehen. Wahlweise eine Sisyphos-Aufgabe, was ja durchaus etwas ist, an dem Verzweiflung verständlich ist; oder eine double-bind-Aufgabe, in dem Sinn, dass die Gesellschaft (oder die Biologie) etwas wünscht, aber keine Mittel bereitstellt, die Aufgabe auch zu bewältigen. Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
Volle Zustimmung. Die Gesellschaft nimmt bei ihren Erwartungen an eine Person oft nur wenig Rücksicht auf die individuellen Voraussetzungen. Oft ist sogar mein Eindruck, dass Menschen mit nachteiligen Eigenschaften viel mehr für die selbe Menge an Anerkennung zur Kompensation ihrer Nachteile leisten müssen. Oder müssen sich eine Anerkennung, die andere von Haus aus haben, erst hart erarbeiten.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von ComebackCat »

Hanuta hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:42
Bei den Incels haben wir aber ein Phänomen, wo - meist junge Männer - der Gesellschaft die Schuld geben, dass sie keinen Erfolg haben. In früheren Verhältnissen hätten diese Männer eine Chance gehabt, aber da das materialistische in den Hintergrund gerückt ist und die Frau immer mehr gleichauf mit dem Mann ist, braucht sie ihn nicht mehr, um ein eigenständiges Leben zu führen.
Daher rührt der Frauenhass. Dass Männer einfach nur aufgrund von oberflächlichen und kaum veränderlichen Kriterien eine Chance bekommen oder eben keine Chance bekommen. Sie fühlen sich daher vom System betrogen, in dem immer bestimmte Werte propagiert werden, die dann am Ende ja doch keine Rolle spielen - zumindest ihrer Ansicht nach. Sie halten sich für bessere Männer, zumindest besser als die sogenannten "Arschlöcher", aber das unfaire System gibt den "netten" Menschen keine Chance und sie sehen wie Frauen immer nur den Männern hinterherrennen, die besonders statusträchtig sind, aber auf der anderen Seite immer beteuern, dass sie einen "lieben, netten und treuen Mann" suchen.
Für mich sind das alles Menschen, die einen starken Hang zu Narzissmus haben und nicht fähig zur Selbstreflektion sind. Ansonsten würden sie nicht immer wieder darauf zurückkommen, dass die Gesellschaft oder die Frauenschaft Schuld an ihrer Misere sind.
Passt aber hier nur bedingt. Erst recht, wenn du dich auf den geposteten Artikel beziehst. Ein gut aussehender Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs ist doch gerade ein großer Profiteur eines auf oberflächlichen und statusorientierten Kriterien basierenden Beziehungsmarktes und "Systems". So jemand kann auch Erfolg haben, ohne dass er "lieb, nett oder treu" ist. Und trotzdem wurde er zum Amokläufer. Der Mann hatte wahrscheinlich die besten Chancen. Aber er war einfach psychisch krank und wollte darum Schneewittchens böse Stiefmutter spielen und Menschen töten, die schöner sind als er. Wobei du in dem Fall zumindest mit dem Narzissmus Recht hast.

"Morgen übe ich Rache». Elliot Rodger, der 22-jährige, gut aussehende Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs, erschiesst am Tag danach zwei junge Frauen und ermordet vier junge Männer, die er als attraktiver als sich selber einstuft."
Hanuta

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Hanuta »

ComebackCat hat geschrieben: 03 Mär 2020 14:50
Hanuta hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:42
Bei den Incels haben wir aber ein Phänomen, wo - meist junge Männer - der Gesellschaft die Schuld geben, dass sie keinen Erfolg haben. In früheren Verhältnissen hätten diese Männer eine Chance gehabt, aber da das materialistische in den Hintergrund gerückt ist und die Frau immer mehr gleichauf mit dem Mann ist, braucht sie ihn nicht mehr, um ein eigenständiges Leben zu führen.
Daher rührt der Frauenhass. Dass Männer einfach nur aufgrund von oberflächlichen und kaum veränderlichen Kriterien eine Chance bekommen oder eben keine Chance bekommen. Sie fühlen sich daher vom System betrogen, in dem immer bestimmte Werte propagiert werden, die dann am Ende ja doch keine Rolle spielen - zumindest ihrer Ansicht nach. Sie halten sich für bessere Männer, zumindest besser als die sogenannten "Arschlöcher", aber das unfaire System gibt den "netten" Menschen keine Chance und sie sehen wie Frauen immer nur den Männern hinterherrennen, die besonders statusträchtig sind, aber auf der anderen Seite immer beteuern, dass sie einen "lieben, netten und treuen Mann" suchen.
Für mich sind das alles Menschen, die einen starken Hang zu Narzissmus haben und nicht fähig zur Selbstreflektion sind. Ansonsten würden sie nicht immer wieder darauf zurückkommen, dass die Gesellschaft oder die Frauenschaft Schuld an ihrer Misere sind.
Passt aber hier nur bedingt. Erst recht, wenn du dich auf den geposteten Artikel beziehst. Ein gut aussehender Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs ist doch gerade ein großer Profiteur eines auf oberflächlichen und statusorientierten Kriterien basierenden Beziehungsmarktes und "Systems". So jemand kann auch Erfolg haben, ohne dass er "lieb, nett oder treu" ist. Und trotzdem wurde er zum Amokläufer. Der Mann hatte wahrscheinlich die besten Chancen. Aber er war einfach psychisch krank und wollte darum Schneewittchens böse Stiefmutter spielen und Menschen töten, die schöner sind als er. Wobei du in dem Fall zumindest mit dem Narzissmus Recht hast.

"Morgen übe ich Rache». Elliot Rodger, der 22-jährige, gut aussehende Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs, erschiesst am Tag danach zwei junge Frauen und ermordet vier junge Männer, die er als attraktiver als sich selber einstuft."
Elliott Rodger ist auch ein denkbar schlechtes Beispiel eines Incels, denn ich bezweifle, dass die meisten Incels so tickten wie er. Er war sicherlich jemand, der psychisch krank war, genau wie der Attentäter von Hanau. Solche Figuren sollte man nie als Repräsentation einer ganzen Bewegung sehen. Ich bin mir sicher, dass es bei ihm eher an seinem Auftreten lag und er daraus die falschen Schlüsse gezogen hat.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Nordlicht84 »

Esperanza hat geschrieben: 01 Mär 2020 13:17
Thespian hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:50
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:16 Schon wieder so ein Thema.

Was mir aber gerade durch den Kopf geht - Gibt es das auch andersherum? Gibt es dafür auch eine Bezeichnung? Man hört das immer nur über Männer.

Es gibt auch Frauen, die keinen abbekommen, die Jahrzehnte lang alleine sind oder ihr Leben lang alleine bleiben. Abgesehen von einer kleinen Ausnahme, sind sie das mit Sicherheit auch nicht freiwillig.

Männer haben noch die Möglichkeit regelmäßig in den Puff zu gehen, wenn ihnen das Sexuelle fehlt.
Natürlich gibt es das Phänomen " unfeiwilliges alleine bleiben" auch bei Frauen.
Das allererste "Incel"-Forum und die Erfindung des Begriffes Incel geht auf eine Frau zurück die einfach einen Ort und einen Begriff zum Austausch und zur selbsthilfe schaffen wollte. Sie wurde dann aber quasi aus ihrem eigenen Forum vertrieben als mehr und mehr Frauenhasser dieses und den Begriff kaperten.
Insoweit hat der Begriff Incel schon eine Umwertung hinter sich: waren damit zunächst menschen aller Geschlechter gemeint die unfreiwillig keinen Sex haben muss man nun darunter die frauenhassenden Frustleuchten verstehen die so extrem negativ auffallen.
Natürlich gibt es auch unter Frauen unfreiwillige Enthaltsamkeit, Einsamkeit und Frust - allerdings ist schon auffällig, dass sich dies bei Frauen anscheinend nur sehr selten in Gewaltphantasien oder Hassreden äußert. Warum darf spekuliert werden. Könnte was mit den überlieferten Männlichkeitsbildern zu tun haben. (So Kampf, Gewalt, Stärke, Erwartungen bestimmter Erfolge und wenn diese Erfolge ausbleiben wird das mit noch mehr Kampf, Gewalt, Stärke kompensiert oder so in der Art.)
Hier gibt es übrigens sehr viele Abinen die unfreiwillig alleine sind. Sie sind davon auch betroffen. Genau wie die Männer. Menschen halt.
Das Männer eher zur Gewallt neigen als Frauen ist ja ein allgemeines Phänomen. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
Ich vermute, dass Frauen das eher kompensieren können. Als Frau wird man auch mal von einer Freundin, gutem Freund, Schwester, Bruder, Vater, Mutter, Kollege etc. in den Arm genommen und kann da ein wenig Trost/Anlehnung finden. Auch über Gefühle können Frauen oft leichter sprechen und sich ihre Frustration/Sorgen/Wut von der Seele reden. Vielleicht fressen Männer das eher in sich rein, bis es dann explodiert.

Naja, man darf sich ja als Mann nicht beklagen, sonst wird man als noch unattraktiver war genommen.
Gab ja auch einige Threads hier im Forum, wo sich Männer durchaus offen geäußert haben und einige andere ihnen die Schwäche vorgeworfen haben, Stichworte "Jammerlappen" ect.

Dass man dann halt lieber alles in sich hineinfrisst, bis es irgendwann explodiert, ist da schon fast die folgerichtige Reaktion des Betroffenen.
"Frauen sind wie... Kühlschränke! Sie sind 2m hoch, 300 Pfund schwer und verbreiten eine Eiseskälte" Homer
LaraMarie

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LaraMarie »

Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 17:57
Esperanza hat geschrieben: 01 Mär 2020 13:17
Thespian hat geschrieben: 01 Mär 2020 12:50

Natürlich gibt es das Phänomen " unfeiwilliges alleine bleiben" auch bei Frauen.
Das allererste "Incel"-Forum und die Erfindung des Begriffes Incel geht auf eine Frau zurück die einfach einen Ort und einen Begriff zum Austausch und zur selbsthilfe schaffen wollte. Sie wurde dann aber quasi aus ihrem eigenen Forum vertrieben als mehr und mehr Frauenhasser dieses und den Begriff kaperten.
Insoweit hat der Begriff Incel schon eine Umwertung hinter sich: waren damit zunächst menschen aller Geschlechter gemeint die unfreiwillig keinen Sex haben muss man nun darunter die frauenhassenden Frustleuchten verstehen die so extrem negativ auffallen.
Natürlich gibt es auch unter Frauen unfreiwillige Enthaltsamkeit, Einsamkeit und Frust - allerdings ist schon auffällig, dass sich dies bei Frauen anscheinend nur sehr selten in Gewaltphantasien oder Hassreden äußert. Warum darf spekuliert werden. Könnte was mit den überlieferten Männlichkeitsbildern zu tun haben. (So Kampf, Gewalt, Stärke, Erwartungen bestimmter Erfolge und wenn diese Erfolge ausbleiben wird das mit noch mehr Kampf, Gewalt, Stärke kompensiert oder so in der Art.)
Hier gibt es übrigens sehr viele Abinen die unfreiwillig alleine sind. Sie sind davon auch betroffen. Genau wie die Männer. Menschen halt.
Das Männer eher zur Gewallt neigen als Frauen ist ja ein allgemeines Phänomen. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
Ich vermute, dass Frauen das eher kompensieren können. Als Frau wird man auch mal von einer Freundin, gutem Freund, Schwester, Bruder, Vater, Mutter, Kollege etc. in den Arm genommen und kann da ein wenig Trost/Anlehnung finden. Auch über Gefühle können Frauen oft leichter sprechen und sich ihre Frustration/Sorgen/Wut von der Seele reden. Vielleicht fressen Männer das eher in sich rein, bis es dann explodiert.

Naja, man darf sich ja als Mann nicht beklagen, sonst wird man als noch unattraktiver war genommen.
Gab ja auch einige Threads hier im Forum, wo sich Männer durchaus offen geäußert haben und einige andere ihnen die Schwäche vorgeworfen haben, Stichworte "Jammerlappen" ect.

Dass man dann halt lieber alles in sich hineinfrisst, bis es irgendwann explodiert, ist da schon fast die folgerichtige Reaktion des Betroffenen.
Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von NBUC »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21
Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P
In Summe: Es müssen halt nur noch die "richtigen" Gefühle/Emotionen sein ... .
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Versingled »

NBUC hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:29 In Summe: Es müssen halt nur noch die "richtigen" Gefühle/Emotionen sein ... .
Die man dann auch noch "richtig" ausdrücken können sollte ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
LaraMarie

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:29
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21
Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P
In Summe: Es müssen halt nur noch die "richtigen" Gefühle/Emotionen sein ... .
Hää? Wie kommst du denn da drauf? :gruebel:
Mir persönlich geht es eher darum wie jemand damit umgeht und nicht darum, dass er Probleme hat. Jeder von uns hat Probleme und die Art und Weise wie er damit umgeht verrät viel über die Charakterstärke.
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LonesomeCoder »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:35 Hää? Wie kommst du denn da drauf? :gruebel:
Mir persönlich geht es eher darum wie jemand damit umgeht und nicht darum, dass er Probleme hat. Jeder von uns hat Probleme und die Art und Weise wie er damit umgeht verrät viel über die Charakterstärke.
Und klagt ein Mann über seine Probleme bei anderen, wird ihm das oft als Schwäche ausgelegt. Mann muss also aufpassen, welche Gefühle er offen legt.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Nordlicht84 »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21
Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 17:57
Esperanza hat geschrieben: 01 Mär 2020 13:17
Hier gibt es übrigens sehr viele Abinen die unfreiwillig alleine sind. Sie sind davon auch betroffen. Genau wie die Männer. Menschen halt.
Das Männer eher zur Gewallt neigen als Frauen ist ja ein allgemeines Phänomen. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
Ich vermute, dass Frauen das eher kompensieren können. Als Frau wird man auch mal von einer Freundin, gutem Freund, Schwester, Bruder, Vater, Mutter, Kollege etc. in den Arm genommen und kann da ein wenig Trost/Anlehnung finden. Auch über Gefühle können Frauen oft leichter sprechen und sich ihre Frustration/Sorgen/Wut von der Seele reden. Vielleicht fressen Männer das eher in sich rein, bis es dann explodiert.

Naja, man darf sich ja als Mann nicht beklagen, sonst wird man als noch unattraktiver war genommen.
Gab ja auch einige Threads hier im Forum, wo sich Männer durchaus offen geäußert haben und einige andere ihnen die Schwäche vorgeworfen haben, Stichworte "Jammerlappen" ect.

Dass man dann halt lieber alles in sich hineinfrisst, bis es irgendwann explodiert, ist da schon fast die folgerichtige Reaktion des Betroffenen.
Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P

Das ist zwar schön, dass du das anders siehst, allerdings gibt es leider durchaus Studien, die zeigen, dass emotionale Männer für viele Frauen halt eben nicht als attraktiv gelten.
Der Psychologe und Paartherapeut Raphael Bonelli hat zu der Thematik auch ein paar seiner Vorlesungen/Seminare der Privat Uni Wien auf Youtube hochgeladen.
Verkürzt: er findet immer wieder die Problematik vor, dass Frauen zwar gern einen emotionalen offenen Mann wollen, ihn aber unmännlich finden und dadurch viele Beziehungen in die Brüche gehen. Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein, was halt leider dem alten Klischeebild von Männlichkeit entspricht, mit dem Frau aber besser klar kommt.

PS: Gibt auch ein Video von ihm zum Thema Incel.
"Frauen sind wie... Kühlschränke! Sie sind 2m hoch, 300 Pfund schwer und verbreiten eine Eiseskälte" Homer
LaraMarie

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LaraMarie »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:41
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:35 Hää? Wie kommst du denn da drauf? :gruebel:
Mir persönlich geht es eher darum wie jemand damit umgeht und nicht darum, dass er Probleme hat. Jeder von uns hat Probleme und die Art und Weise wie er damit umgeht verrät viel über die Charakterstärke.
Und klagt ein Mann über seine Probleme bei anderen, wird ihm das oft als Schwäche ausgelegt. Mann muss also aufpassen, welche Gefühle er offen legt.
Es kommt halt darauf an was du damit meinst ;)
LaraMarie

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von LaraMarie »

Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:46
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21
Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 17:57


Naja, man darf sich ja als Mann nicht beklagen, sonst wird man als noch unattraktiver war genommen.
Gab ja auch einige Threads hier im Forum, wo sich Männer durchaus offen geäußert haben und einige andere ihnen die Schwäche vorgeworfen haben, Stichworte "Jammerlappen" ect.

Dass man dann halt lieber alles in sich hineinfrisst, bis es irgendwann explodiert, ist da schon fast die folgerichtige Reaktion des Betroffenen.
Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P

Das ist zwar schön, dass du das anders siehst, allerdings gibt es leider durchaus Studien, die zeigen, dass emotionale Männer für viele Frauen halt eben nicht als attraktiv gelten.
Der Psychologe und Paartherapeut Raphael Bonelli hat zu der Thematik auch ein paar seiner Vorlesungen/Seminare der Privat Uni Wien auf Youtube hochgeladen.
Verkürzt: er findet immer wieder die Problematik vor, dass Frauen zwar gern einen emotionalen offenen Mann wollen, ihn aber unmännlich finden und dadurch viele Beziehungen in die Brüche gehen. Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein, was halt leider dem alten Klischeebild von Männlichkeit entspricht, mit dem Frau aber besser klar kommt.

PS: Gibt auch ein Video von ihm zum Thema Incel.
Kannst du mir diese Stelle zeigen wo er das so sagt? :gruebel:
Mich interessiert das jetzt wirklich.
Reinhard
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Reinhard »

Hoppala hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:24
Reinhard hat geschrieben: 02 Mär 2020 21:11Sowas wie wenn ich von dir fordere, doch mal 5 Zentimeter zu wachsen. Kannst du das für mich tun? :flirten:

Nicht verwunderlich ist, dass man sich dann eine andere Gesellschaft wünscht, in der die Anforderung erfüllbar wäre.
Doch, sehr verwunderlich - wie man so schräg denken kann.
Denn es geht hier nicht um etwas, was niemand auf Zuruf kann (5 cm wachsen). Sondern um etwas, was die meisten zumindest so hinreichend hinbekommen, dass sie sich nicht als AB bezeichnen würden. Was zeigt, dass die Gesellschaft in dieser Hinsicht im Großen und Ganzen - und nicht nur für die oberen 30% - durchaus funktioniert.
Angenommen, die Fähigkeit weitere 5 cm zu wachsen wäre ungleichmäßiger verteilt in der Bevölkerung als heutzutage und denjenigen, denen es nicht möglich ist, wird das als ihr eigenes Verschulden vorgeworfen ... ?

Wäre das ein Anzeichen dafür, dass die Gesellschaft funktioniert? :gruebel:
Diejenigen, die wachsen können stellen es den Nichtkönnern genauso frei, es zu tun?
Das Gesetz in seiner majestätischen Gleichheit verbietet es Reichen wie Armen, unter Brücken zu schlafen.
:fessel:


Ich drehe mal deine Aussage um, ich bin so frei:

Wenn für die unteren 70 Prozent es nicht funktionieren würde, dass diese Leute realistische Ziele erreichen könnten, dann würdest du also zustimmen, dass die Gesellschaft im Großen und Ganzen nicht funktioniert? (Das ist die Umkehrung davon, dass es heute für mehr als die oberen 30% gilt.) Warum aber sollte die Grenze für Dysfunktionalität einer Gesellschaftsform so hoch liegen? Warum nicht bei 60%, oder bei 25% oder bei 5%? Es ist doch eher schon der Versuch, eine solche Bagatellgrenze aufzuziehen, die den Weg bereitet dafür, eine dysfunktionale Gesellschaft einfach so hinzunehmen ...


Hoppala hat geschrieben: 02 Mär 2020 22:24 Davon abgesehen wäre die Frage, warum sich AB-Frauen nicht ebenfalls "eine andere Gesellschaft" wünschen, weil sie ums Verrecken keinen passablen Kerl um den Finger wickeln können.
Tun sie nicht? Wo fängt das an, dass man sich "eine andere Gesellschaft" wünscht? Ist nicht sogar der Wunsch, dass Männer nicht von Fernsehprogrammzeitschrifttitelblondinen angefixt werden eine Änderung der Gesellschaft?



Man kann es wohl als spezifisch männlich sehen, dass manche mit einem bewaffneten Rachelauf und Versuchen politische Fanale zu setzen die Gesellschaft ändern wollen. Mag sein. Aber nicht alle Änderungswünsche an die Gesellschaft äußern sich auf diese Weise. Wäre ja schlimm. :shock:
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Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Nordlicht84 »

LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:49
Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:46
LaraMarie hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:21

Ich finde Typen, die in der Lage sind auch mal Emotionen zu zeigen und nicht immer den vermeintlich starken und super maskulinen Boy zu mimen attraktiv. Ich denke mit dieser Meinung stehe ich sicher nicht allein da. Ich glaube viele Frauen würden sich mehr emotionale Offenheit von Männern wünschen. :flirten:
"Jammerlappen" finde ich hingegen ziemlich unattraktiv. Für mich sind das Menschen, die lieber anderen die Schuld geben und an ihrer Situation selbst nichts aktiv ändern. Mit solchen Menschen kann ich persönlich wenig anfangen. Für mich gehört das natürlich dazu, dass man auch mal einfach nur jammert, weil einen die Situation belastet, aber irgendwann sollte Schluss sein und man sollte wieder die Zügel in die Hand nehmen und an seiner Situation etwas ändern.
Ich weiß nicht welcher berühmte Mensch es war, aber ich finde das Zitat ganz treffend "Wahnsinn ist es immer das gleiche zu tun, aber ein anderes Resultat zu erwarten."^^
Männer die über Gefühle sprechen sind für mich keine Jammerlappen, sondern Helden. Männer die nur darüber klagen wie schlecht es ihnen geht und dabei gar nichts ändern bzw. am ehesten noch anderen die Schuld geben sind für mich wiederum keine Helden, sondern Jammerlappen. :P

Das ist zwar schön, dass du das anders siehst, allerdings gibt es leider durchaus Studien, die zeigen, dass emotionale Männer für viele Frauen halt eben nicht als attraktiv gelten.
Der Psychologe und Paartherapeut Raphael Bonelli hat zu der Thematik auch ein paar seiner Vorlesungen/Seminare der Privat Uni Wien auf Youtube hochgeladen.
Verkürzt: er findet immer wieder die Problematik vor, dass Frauen zwar gern einen emotionalen offenen Mann wollen, ihn aber unmännlich finden und dadurch viele Beziehungen in die Brüche gehen. Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein, was halt leider dem alten Klischeebild von Männlichkeit entspricht, mit dem Frau aber besser klar kommt.

PS: Gibt auch ein Video von ihm zum Thema Incel.
Kannst du mir diese Stelle zeigen wo er das so sagt? :gruebel:
Mich interessiert das jetzt wirklich.
Müsst ich jetzt suchen. Ging im Video allgemein um die Probleme von "modernen" Männern und Frauenbildern bei Beziehungen. Nicht nur tendieren Frauen eher zum klassischen Klischee-Mann...auch Männer haben mit der klassischen Frau weitaus weniger Probleme.
"Frauen sind wie... Kühlschränke! Sie sind 2m hoch, 300 Pfund schwer und verbreiten eine Eiseskälte" Homer
Don Rosa

Re: Die traurige Welt der Incels

Beitrag von Don Rosa »

Nordlicht84 hat geschrieben: 03 Mär 2020 18:46 Verkürzt: er findet immer wieder die Problematik vor, dass Frauen zwar gern einen emotionalen offenen Mann wollen, ihn aber unmännlich finden und dadurch viele Beziehungen in die Brüche gehen. Der Mann soll halt männlich (kalt, und mit Kanten) sein, was halt leider dem alten Klischeebild von Männlichkeit entspricht, mit dem Frau aber besser klar kommt.

PS: Gibt auch ein Video von ihm zum Thema Incel.
Ich gehe stark davon aus, dass auch hier wieder gilt: Die Dosis macht das Gift.

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