Blutspende - wer geht hin?

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Blutspenden?

War ich noch nie
54
45%
War ich einmal oder wenige Male
30
25%
War (bin) ich mehr oder weniger regelmäßig
36
30%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 120

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Versingled
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Versingled »

w82nrw hat geschrieben:
Versingled hat geschrieben:Ich bin die letzten 9 Monate wegen allem möglichen Mist gestochen worden. In fast der Hälfte aller Fälle von Menschen, die es nicht können - auf dem OP-Tisch zu liegen und gefühlsmäßig die Nadel in einen Handknochen gestochen zu bekommen für so einen :upps: Zugang. Nein - muß ich nicht haben. Und solange es keine andere Möglichkeit gibt zu spenden werde ich das nicht tun.
Falls du mal jemand kennen lernen willst der wirklich stechen kann: die vom Blutspenden können das :D
Ich gehe davon aus, dass Du verstehst warum mir da das Vertrauen fehlt.
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Versingled
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Versingled »

Lazarus Long hat geschrieben:@Versingled: Also ich war jetzt über 120 mal beim Blutspenden (@Goldstück: und habe nur bei dem einen mal bei der Bundeswehr eine "Entlohnung" bekommen - nämlich einen halben Tag frei), aber sowas, wie du es da beschreibst, habe ich bisher noch nie erlebt.
Es wurde bisher nur einmal gepfuscht, das war damals bei der ersten Untersuchung bei der Bundeswehr, da durften Sanitäts-Rekruten an uns üben.
Ich will nicht behaupten, dass all meine kürzlichen Erfahrungen von "Pfuschern" verursacht wurden.

Aber ... ich hasse Nadeln, ich hasse es gestochen zu werden. Ich sage das auch den "Stechern", dass ich es ihnen persönlich nicht übel nehme. Trotzdem ... manche können es - manche eben nicht.

Und um beim Übungsrekruten zu bleiben ... "Guten Tag, ich bin ihr Narkosearzt" und dann den Schmerz im Handrücken zu spüren ... aber lassen wir das ... :?
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Lazarus Long
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Lazarus Long »

@Versingled: Also entweder bist du hyperempfindlich, oder aber bei euch gibt es nur Pfuscher - ich tendiere zu ersterem.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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Versingled
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Versingled »

Lazarus Long hat geschrieben:@Versingled: Also entweder bist du hyperempfindlich, oder aber bei euch gibt es nur Pfuscher - ich tendiere zu ersterem.
Mag sein ... ich hasse Nadeln seit ich mich erinnern kann (was davor war - keine Ahnung. Und es ist mir auch egal).
Und es gab in denm letzten Monaten Menschen, die mich gestochen haben und es war eine weniger unangenehme Erfahrung als bei anderen.
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Goldstück

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Goldstück »

Lazarus Long hat geschrieben:@Versingled: Also ich war jetzt über 120 mal beim Blutspenden (@Goldstück: und habe nur bei dem einen mal bei der Bundeswehr eine "Entlohnung" bekommen - nämlich einen halben Tag frei), aber sowas, wie du es da beschreibst, habe ich bisher noch nie erlebt.
Es wurde bisher nur einmal gepfuscht, das war damals bei der ersten Untersuchung bei der Bundeswehr, da durften Sanitäts-Rekruten an uns üben.
Ich hab von Geld gehört. So 20 Euro oder so. Und Versingled, ich versteh dich total gut :umarmung2: ich habe auch furchtbare Angst vor Nadeln. egal, wer sticht und ob das gut oder schlecht gemacht wird. Auch aus dem Grund fände ich es gut, wenn mehr in die Richtung geforscht würde.
w82nrw

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von w82nrw »

Goldstück hat geschrieben:: ich habe auch furchtbare Angst vor Nadeln. egal, wer sticht und ob das gut oder schlecht gemacht wird. Auch aus dem Grund fände ich es gut, wenn mehr in die Richtung geforscht würde.
Naja betreffend Diagnostik kann man mit Minipiekser oder nichtinvasiv vielleicht etwas machen aber zum Blutspenden dürfte es dabei bleiben dass man gestochen wird, irgendwie braucht es ja eine Verbindung von innen nach außen. Oder dachtest du an Blutersatzstoffe?
Sommersprosse

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Sommersprosse »

Lazarus Long hat geschrieben:@Goldstück: und habe nur bei dem einen mal bei der Bundeswehr eine "Entlohnung" bekommen - nämlich einen halben Tag frei, aber sowas, wie du es da beschreibst, habe ich bisher noch nie erlebt.
Doch, an Unikliniken ist das Standard (kenne ich aus Bonn, Köln und Mainz so). Meistens zwischen 20-28 € und ggf. noch eine Mahlzeit. ;)

Bei mir konnte es im KH auch niemand. Es gab genau EINEN Arzt, der in der Lage war, bei mir Blut abzunehmen. Alle anderen haben Blut (haha) und Wasser geschwitzt, wenn ich dran war...Einmal wurde mir deshalb sogar am Fuß Blut abgenommen (ekelhaft) :roll: .
Beim Hausarzt oder so klappt es komischerweise ohne Probleme...
Anne Shirley

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Anne Shirley »

Sommersprosse hat geschrieben:
Lazarus Long hat geschrieben:@Goldstück: und habe nur bei dem einen mal bei der Bundeswehr eine "Entlohnung" bekommen - nämlich einen halben Tag frei, aber sowas, wie du es da beschreibst, habe ich bisher noch nie erlebt.
Doch, an Unikliniken ist das Standard (kenne ich aus Bonn, Köln und Mainz so). Meistens zwischen 20-28 € und ggf. noch eine Mahlzeit. ;)

Bei mir konnte es im KH auch niemand. Es gab genau EINEN Arzt, der in der Lage war, bei mir Blut abzunehmen. Alle anderen haben Blut (haha) und Wasser geschwitzt, wenn ich dran war...Einmal wurde mir deshalb sogar am Fuß Blut abgenommen (ekelhaft) :roll: .
Beim Hausarzt oder so klappt es komischerweise ohne Probleme...
Ja, das ist total personenabhängig - ich hab auch eine klitzekleine Nadelphobie :roll: aber ich hab tatsächlich mal im Krankenhaus einen Arzt erlebt, bei dem ich echt nix gemerkt hab beim Blut abnehmen.

Ist zwar nicht Blutabnahme, aber auch mit Nadel: Schön ist nämlich auch, wenn ein Neu-Anästhesist versucht, eine Spinalanästhesie zu setzen... Bild

Bei der Erinnerung wird mir direkt wieder übel...
nurso

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von nurso »

Es gibt sicher genug Menschen die entsprechend schlechte Venenverhältnisse haben, dort ist sicherlich ein Abwägung der Intervention sinnvoll.
Das Blutspenden deshalb als Ganzes in Frage zu stellen, erschliesst sich mir nicht.
Ohne die vielen Menschen, die Tag für Tag ihr Blut zur Verfügung stellen, wäre unser Gesundheitsssystem nicht mehr in der Lage all die Hilfe bereitzustellen, die es tagtäglich anbietet...
Ich habe großen Respekt vor all den Blutspendenden und hoffe, dass sie ihre Hilfe auch weiterhin tagtäglich anbieten werden. Und persönlich trage ich auch meinen bescheidenden Beitrag, indem ich in einem Spendezentrum teilnehme...

Schönen Gruß von einem Intensivpfleger, der tagtäglich Menschen betreut, die von diesen altruistisch tätigen Blutspendern abhängig sind...

nurso
Lentezza

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Lentezza »

Ich finde es toll, wenn jemand Blut spendet!! Ich muss nur zugeben, dass ich ein klitzekleines bisschen froh bin, dass ich es nicht darf. Seit 15 Jahren steche ich mich mehrmals täglich mit Nadeln, das war nie ein Problem. Aber sobald es um Blut abnehmen im "großen" Stil geht, bin ich froh wenn ich dabei nicht umkippe. Als beim letzten Mal die Arzthelferin meinte, sie lässt da lieber nur den Arzt ran war ich entsprechend nicht so begeistert. Er hat das aber echt gut gemacht :)
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von ABKO »

Ich konnte im Oktober Stammzellen für ein Leukämiepatienten spenden, dabei hat man dann gleich in jedem Arm eine Nadel und dass für ca. 3 Stunden. Als Vorbereitung darauf, damit die Stammzellen auch ins Blut wandern, muss man sich 4 Tage lang täglich zwei Spritzen selbst setzen und noch eine kurz vorher.
Die Übertragung hat leider nicht beim ersten mal geklappt, deswegen hab ich das ganze im Januar gleich noch mal mitgemacht. Hoffentlich klappts diesmal und er kommt durch.
Goldstück

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Goldstück »

w82nrw hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:: ich habe auch furchtbare Angst vor Nadeln. egal, wer sticht und ob das gut oder schlecht gemacht wird. Auch aus dem Grund fände ich es gut, wenn mehr in die Richtung geforscht würde.
Naja betreffend Diagnostik kann man mit Minipiekser oder nichtinvasiv vielleicht etwas machen aber zum Blutspenden dürfte es dabei bleiben dass man gestochen wird, irgendwie braucht es ja eine Verbindung von innen nach außen. Oder dachtest du an Blutersatzstoffe?
Ich denke generell an Forschung mit Stammzellen. würde man mehr Geld da rein stecken bzw die Forschung im rechtlichen Sinne überhaupt ermöglichen, hätten die Menschen nicht die Probleme mit mangelnden Spenderorganen, ggf könnten einige Krankheiten geheilt werden...dass also die Stammzellenforschung aus moralischen Aspekten so gegängelt wird, obwohl sie mE eine der zukunftsversprechendsten Optionen in der Forschung sind, ist in meinen Augen dumm.
nurso hat geschrieben: Ohne die vielen Menschen, die Tag für Tag ihr Blut zur Verfügung stellen, wäre unser Gesundheitsssystem nicht mehr in der Lage all die Hilfe bereitzustellen, die es tagtäglich anbietet...
Tja, das ist eben die Frage. Würde das System auf andere Wege umsteigen, wäre das Problem gelöst. Wie man dem Artikel entnehmen kann, ist es durchaus möglich, aus Stammzellen Blutplättchen zu gewinnen.
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Lazarus Long
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Lazarus Long »

Wer sich für die Abgabe seines Blutes mit Geld bezahlen läß, der verkauft sein Blut, er spendet es nicht.

Ich habe Menschen erlebt, die beim Blutspenden umgekippt sind, manche, wenn sie ihre eigenes Blut sahen, manche, wenn sie das Blut aus fremden Adern stömen sahen, manche, derweil das Blut schon einige Minuten lang ihren Körper verlies, manche erst danach im Ruheraum. Manche dürfen/können aus den unterschiedlichsten Gründen nicht spenden.

In meinen Ohren klingt es ziemlich albern, mit der eingeschränkten Stammzellforschung in Deutschland sein Nichtspenden zu begründen.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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Goldstück

Re: Blutspende - wer geht hin

Beitrag von Goldstück »

Lazarus Long hat geschrieben:Wer sich für die Abgabe seines Blutes mit Geld bezahlen läß, der verkauft sein Blut, er spendet es nicht.
(...)

In meinen Ohren klingt es ziemlich albern, mit der eingeschränkten Stammzellforschung in Deutschland sein Nichtspenden zu begründen.
Wie kommst du darauf, dass ich so mein Nichtspenden begründe? Das mit der Stammzellenforschung ist einer der Gründe, warum ich keine Organe spende werde (sofern sie hier nicht die Widerspruchslösung einführen, was in meinen Augen ... nicht gut wäre, um es sanft zu formulieren). Ich spende kein Blut, weil ich es nicht will, das ist alles. und wo ist das Problem, den Spender finanziell zu entschädigen? Vielleicht gäbe es dann weniger Knappheit bei Blutprodukten ;) Immerhin handelt es sich um einen invasiven Eingriff, bei dem Schmerzen bzw. Unwohlsein auftreten können, ein Teil der Körpersubstanz angegriffen wird. Dass es manche umsonst tun, ist großartig, absolut. Aber wieso soll man nicht einige dafür entschädigen? Ich bin mir sicher, von dem Geld, das die großen Organisationen machen, könnte man durchaus einen Teil an die Spender zurückgeben, ohne, dass alle gleich pleite gehen.
Christoph

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Christoph »

Kürzlich habe ich meine 25. Spende erfolgreich hinter mich gebracht und habe vor auch in Zukunft weiterhin fleißig spenden zu gehen.

Dass es beim Roten Kreuz (und anderen Organisationen) schon mal Leute gibt, die ganz gut was verdienen, während bei anderen das Ehrenamt sehr groß geschrieben wird oder nur Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, dürfte hinlänglich bekannt sein. Davon aber lasse ich mich nicht abbringen. Wo Geld und/oder Positionen zu kriegen ist/sind, da tauchen schnell fragwürdige Vorgehensweisen auf. Und trotzdem: Wenn ich mit meiner Spende dazu beitragen kann, dass jemand einen operativen Eingriff überlebt, dann werde ich mich mit tausend Freuden pieksen lassen! (Auch wenn ich daran denke, wie oft ich selber schon auf dem OP-Tisch gelegen habe.)

Bemerkenswert auch die Aussage, dass eine Blutspende eigentlich keine Spende mehr sei, wenn man sich dafür bezahlen lässt. Darüber habe ich so noch nie nachgedacht, doch ich stimme zu. Man kann auch mal etwas Gutes tun, ohne ständig fragen zu müssen: "Und was habe ich davon?"

Man sollte auch mal bedenken, wie schnell man selbst in die Situation geraten kann, dass man selber auf die vielen freiwilligen Spender angewiesen ist. Ein Moment mangelnder Aufmerksamkeit reicht schon aus und man findet sich im Krankenhaus wieder. Auch eine schwerwiegende Krankheit kann jeden treffen. Man spendet also nicht nur für andere, sondern irgendwie auch ein bisschen für sich selbst!

Das wirft dann auch noch eine ganz andere wichtige Frage auf (diejenigen ausgenommen, die nicht spenden dürfen oder können, obwohl sie es gerne wollten): Darf jemand, der sich weigert zu spenden, selber Spenden annehmen, wenn er diese braucht?
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Ringelnatz
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Ringelnatz »

Christoph hat geschrieben:Man sollte auch mal bedenken, wie schnell man selbst in die Situation geraten kann, dass man selber auf die vielen freiwilligen Spender angewiesen ist. Ein Moment mangelnder Aufmerksamkeit reicht schon aus und man findet sich im Krankenhaus wieder. Auch eine schwerwiegende Krankheit kann jeden treffen. Man spendet also nicht nur für andere, sondern irgendwie auch ein bisschen für sich selbst!

Das wirft dann auch noch eine ganz andere wichtige Frage auf (diejenigen ausgenommen, die nicht spenden dürfen oder können, obwohl sie es gerne wollten): Darf jemand, der sich weigert zu spenden, selber Spenden annehmen, wenn er diese braucht?
Hm... es ist ein soziales System und es profitieren diejenigen, die es brauchen - unabhängig davon, ob sie sich selbst vorher sozial verhalten und dem System genutzt haben. Bei Krankheiten, Notfällen, etc. darf man da meines Erachtens auch keine anderen Maßstäbe als die aktuelle Bedürftigkeit ansetzen. Wenn es allerdings darum geht, bei Knappheit zu entscheiden, wer ein Spenderorgan oder eine Blutspende erhält, dann würde ich das durchaus als Kriterium akzeptieren.

Ich selbst kippe bei allem um, was mit Nadeln/Spritzen/Blut zu tun hat. Spenden wäre zwar nicht unmöglich, aber sehr unangenehm für mich, weil ich mich wirklich den restlichen Tag schwummrig fühle und von sowas erholen muss. Ich mache es daher bisher nicht.
In a world where you can be anything, be kind.
Goldstück

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Goldstück »

Christoph hat geschrieben: Und trotzdem: Wenn ich mit meiner Spende dazu beitragen kann, dass jemand einen operativen Eingriff überlebt, dann werde ich mich mit tausend Freuden pieksen lassen! (Auch wenn ich daran denke, wie oft ich selber schon auf dem OP-Tisch gelegen habe.)
Das finde ich schön und nett. :) ich sehe das aber genau umgekehrt. Finde es dennoch sympathisch, dass du so denkst.
Bemerkenswert auch die Aussage, dass eine Blutspende eigentlich keine Spende mehr sei, wenn man sich dafür bezahlen lässt. Darüber habe ich so noch nie nachgedacht, doch ich stimme zu. Man kann auch mal etwas Gutes tun, ohne ständig fragen zu müssen: "Und was habe ich davon?"

Man sollte auch mal bedenken, wie schnell man selbst in die Situation geraten kann, dass man selber auf die vielen freiwilligen Spender angewiesen ist. Ein Moment mangelnder Aufmerksamkeit reicht schon aus und man findet sich im Krankenhaus wieder. Auch eine schwerwiegende Krankheit kann jeden treffen. Man spendet also nicht nur für andere, sondern irgendwie auch ein bisschen für sich selbst!
So viel zum Thema Altruismus. Wobei ich das auch absolut nicht anstößig finde, eher sehr menschlich. Ich helfe grundsätzlich auch gern, gebe Bettlern Geld, spende für Tiere, helfe alten Leuten wenn sie es brauchen. Aber ein solcher Eingriff in meine Körpersubstanz geht mir zu weit.
Das wirft dann auch noch eine ganz andere wichtige Frage auf (diejenigen ausgenommen, die nicht spenden dürfen oder können, obwohl sie es gerne wollten): Darf jemand, der sich weigert zu spenden, selber Spenden annehmen, wenn er diese braucht?
Kann meinetwegen gern so geregelt werden. Dann sollte die ganze Geschichte als das bezeichnet werden, was sie ist, nämlich ein Tauschhandel. Man gibt, um später was zu bekommen. Hätte ich ehrlich kein Problem damit. Aber ich denke eben, dass dieser Mangel an Blutprodukten und Organen mit Stammzellenforschung sehr gut lösbar wäre. insbesondere letzteres - man stelle sich vor, jedes Organ züchtbar, keine jahrelangen Wartezeiten, die der zu Transplantierende ggf nicht oder nur unter starken Schmerzen (drei mal die Woche zur Dialyse, ggf jahrelang an Maschinen angeschlossen usw) überlebt, wenige/keine Gewebsunverträglichkeiten, keine Infektionen (Risiko zwar minimal, aber da).
Kief

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Kief »

Ich habe eine Weile Blutplasma gespendet.
Fuer Geld - aufgrund von Hartz-IV ist meine Geldsituation im gefaehrlichen Bereich.
Nadeln sind mir sehr unangenehm, aber meine Geldsorgen sind manchmal noch schlimmer.

Zumal sie beim Blutplasmaspenden dickere Nadeln als normal haben.
Dafuer kann man im Vergleich zu Blutspenden in kuerzeren Abstaenden wieder spenden gehen.

Aufgrund niedriger Eisenwerte (chronisch?) hatte ich manchesmal Zwangspause.
Und nach einer Weile habe ich festgestellt, dass meine Gefaesse sich an der Einstichstelle veraendert haben.
Seitdem habe ich nur noch selten gespendet. Jetzt sind meine Gefaesse wieder normal.
Das letzte Mal ist bestimmt zwei oder drei Jahre her.

Ich koennte mal wieder.


CU, Kief
Goldstück

Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Goldstück »

Ich habe gehört, man dürfe nicht spenden bei Depressionen, da der Blutverlust eine Episode herbeiführen könnte. Weiß das jemand?
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Re: Blutspende - wer geht hin?

Beitrag von Lazarus Long »

Du wirst, wenn du bestimmte Medikamente nimmst ausgeschlossen. Ich könnte mir vorstellen, das Antidepressiva dazugehören.
Es würde mich wundern, wenn du wegen der Depressionen ausgeschlossen würdest, schließlich sind sie nicht ansteckend.

Ich habe wärend der ganzen Zeit in der ich Depressionen hatte gespendet, ich habe allerdings auch keine Medikamente bekommen. Ok, einmal wurde ich zurück gestellt, da ich zu kuurze Zeit nachdem ich mir die Pulsadern aufgeschnitten hatte, wieder hingegangen bin - weniger als die 56 Tage, die zwischen zwei Blutspenden liegen müßen.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835

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