Verlorene Jahre

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Amadeus
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Verlorene Jahre

Beitrag von Amadeus »

Hallo,

wenn ich es richtig verstehe, darf man in diesem Unterforum auch "Ex-AB"-Probleme ansprechen...

Gibt es Ex-ABs unter euch (so hier denn welche lesen/schreiben), die zwar den "Absprung" geschafft haben, aber das Gefühl haben, dass der "Rückstand" an Erfahrung, der durch die vielen Jahre AB-Dasein entstanden ist, nur noch schwerlich aufzuholen ist?

Ich bin ja nach mehrjähriger erster Beziehung wieder auf der Suche - mehr oder weniger erfolgreich, wie man es nimmt. Mir hilft sehr, dass es das Internet samt seiner Singlebörsen gibt - ohne diese wäre ich wahrscheinlich immer noch AB. Trotz aller bekannten und ausführlich diskutierten Tücken, Schwierigkeiten, Fallstricke und Enttäuschungen, die das Internet-Dating mit sich bringt, bietet es - jedenfalls mir - die besten Aussichten, potenzielle Partnerinnen kennenzulernen (zum einen treffe ich überhaupt einmal auf Single-Frauen, die es - zumindest meiner persönlichen Wahrnehmung nach - im Alltagsleben so gut wie nicht zu geben scheint, und zum anderen ist relativ klar, worum es geht, d.h. es entfällt der große (Fehl)Interpretationsspielraum, der beim Kennenlernen im "normalen" Leben bleibt).

Ich sehe mich nur immer wieder mit Fragen konfrontiert, von denen ich glaube, dass "Normalos"/"Normalas" mit deren Beantwortung aufgrund ihrer Erfahrung weiter sind. Es gibt dabei teilweise um ganz grundlegende Fragen wie "wie stelle ich mir eine Beziehung im Alltag vor" oder "wie soll meine Partnerin sein", z.B. hinsichtlich Temperament, optischer Attraktivität, Alter bis hin zur maximalen Entfernung vom eigenen Wohnort (und die perfekte Traumfrau, die in jeder Hinsicht das Optimum in sich vereint, ist mir noch nicht über den Weg gelaufen ;) ). Anders formuliert: ich weiß bis heute nicht so recht, wer eigentlich genau zu mir passt. Aus der ersten Beziehung habe ich natürlich gewisse Erfahrungswerte mitgenommen, aber ich habe das Gefühl, dass das noch lange nicht genug ist.

Konnte mir jemand folgen?

Ein wenig ratlose Grüße
Amadeus

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Wusel

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Wusel »

Amadeus hat geschrieben: Anders formuliert: ich weiß bis heute nicht so recht, wer eigentlich genau zu mir passt. Aus der ersten Beziehung habe ich natürlich gewisse Erfahrungswerte mitgenommen, aber ich habe das Gefühl, dass das noch lange nicht genug ist.

Konnte mir jemand folgen?

Ein wenig ratlose Grüße
Amadeus
Auch viele Normalos wissen nicht wer so zu ihnen passt. ;)
Was ich leider wirklich immer wieder merke ist, dass es bei manchen Frauen bei mir nicht klappen konnte, da wirklich zwischen uns große "Bildungslücken" bestanden..

Aber wenn dann die "Signale" kommen, versucht es man eigentlich wider besseren Wissens doch.

Warst du in die Frau verliebt?
Woran zerbrach die Beziehung?
w82nrw

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von w82nrw »

Ja ich kann das nachvollziehen.

Ich kann mich aber auch Wusel anschließen, auch Normalos stellen sich solche Fragen.
Es mag sein dass mehr Erfahrung mit verschiedenen Partnern es einfacher macht zu beantworten wer zu einem selbst passt, allerdings wird es immer eine Unsicherheit geben. Es ist einfach normal dass man vorher nicht weiß wie man mit einer bestimmten Person zusammen passt.
Stefan73

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Stefan73 »

Ich kann definitiv nicht mehr alles aufholen, was ich in 40 Jahren nicht erlebt und nicht gelernt habe. Ich bin nun ja in einer Beziehung und merke jeden Tag, dass da doch einige Unzulänglichkeiten sind oder mir einfach die Selbstverständlichkeit fehlt. Man darf ja nicht vergessen, gegenüber Normalos fehlen mir glatt 20 Jahre Beziehungs-Erfahrungen, das sind auch 20 Jahre, in denen sich Zweifel und Vorurteile in meinem Schädel gebildet haben. Und die verschwinden nicht mit einer Beziehung, eine Beziehung ist für mich immer noch ein hoch komplexes System, von dem ich viele Facetten kaum verstehe. Bei vielem, was normalerweise nicht ausgesprochen werden muss, brauche ich eine klare Ansprache, damit ich es kapiere. So ist für mich vieles etwas anstrengend, bzw. ich kann es nicht so genießen, wie andere Männer meines Alters es könnten. Immerhin reicht es für einen akzeptablen Status Quo, meine Familie scheint jedenfalls recht zufrieden zu sein. ;)
Ebenso kann ich natürlich nicht Zeit nachholen, die ich verpasst habe. Damit habe ich meinen Frieden geschlossen, meine Unbeholfenheit in der Beziehung nervt mich hingegen täglich.
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Mannanna
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Mannanna »

Natürlich kann ich nicht den Beziehungs-Erfahrungsschatz eines Normalos vorweisen, aber ich würde die Jahre trotzdem nicht als verloren betrachten. Schließlich habe ich stattdessen eine Menge Dinge getan und erlebt, die so mancher Normalo eben nicht hatte. Und irgendwie beneide ich die Leute auch nicht, deren Leben nach Schema 0815 verlaufen ist: Schule-Beruf-Beziehung-Haus-2 Kinder-10 Tage Malle im Jahr- fertig.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Krausig »

Wusel hat geschrieben:
Amadeus hat geschrieben: Anders formuliert: ich weiß bis heute nicht so recht, wer eigentlich genau zu mir passt. Aus der ersten Beziehung habe ich natürlich gewisse Erfahrungswerte mitgenommen, aber ich habe das Gefühl, dass das noch lange nicht genug ist.

Konnte mir jemand folgen?

Ein wenig ratlose Grüße
Amadeus
Auch viele Normalos wissen nicht wer so zu ihnen passt. ;)
Aber die grübeln vielleicht weniger darüber nach sondern versuchen es einfach?

Ich bin der Meinung, sehr viel kann passen! Man muss nur offen genug sein und darf eigenes sich Anpassen nicht ausschliessen.

Mannana, deine Einstellung finde ich sehr gut! :good:
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Girassol
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Girassol »

Meine erste Beziehung ist auch vor nicht allzu langer Zeit gescheitert. Auf der Suche bin ich zwar noch nicht wieder, aber Gedanken mache ich mir natürlich trotzdem.
Amadeus hat geschrieben: Es gibt dabei teilweise um ganz grundlegende Fragen wie "wie stelle ich mir eine Beziehung im Alltag vor" oder "wie soll meine Partnerin sein", z.B. hinsichtlich Temperament, optischer Attraktivität, Alter bis hin zur maximalen Entfernung vom eigenen Wohnort
Zum Beispiel über Dinge wie diese. Allerdings geht es mir da auch nicht anders als meinen Freundinnen mit (mehr) Beziehungserfahrung. Wenn man sich auf eine Beziehung einlässt, denkt man ja, dass die grundlegende Dinge stimmen und wenn die Beziehung scheitert, fragt man sich wohl oft, warum man nicht schon früher erkannt hat, das irgendwas nicht passt.

Andere haben wohl mehr Beziehungserfahrung, aber auch sie treffen mal die falsche Entscheidungen und erleben das Scheitern einer Beziehung. Vielleicht können sie aus ihren vorherigen Erfahrungen einige Dinge besser einschätzen, aber ich denke nicht, dass deshalb viel besser wissen, wer zu ihnen passt.
Yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today, today is a gift. That's why we call it present.
Mannol

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Mannol »

Ich finde es bringt generell nichts sich zu fragen "was wäre wenn". Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und etwas anderes Leben.
Ich denke alles hat seine Vorteile und Nachteile. Eine Beziehung kann nett sein und das Leben auch schön machen. Andererseits bindet man sich und hat so weniger Zeit für andere Sachen die man in der Zeit erleben könnte.
Amadeus
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Amadeus »

Danke für eure Antworten. Ich lasse sie gerade auf mich wirken.
Wusel hat geschrieben:Warst du in die Frau verliebt?
Woran zerbrach die Beziehung?
Ja, war ich.
Im Grundsatz an zu unterschiedlichen Persönlichkeiten/Lebenseinstellungen. Ich habe das anfangs (und auch noch später) für überbrückbar gehalten, auf Dauer war es das aber (leider) nicht.
Nasobem

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Nasobem »

Amadeus hat geschrieben:Hallo,

wenn ich es richtig verstehe, darf man in diesem Unterforum auch "Ex-AB"-Probleme ansprechen...

Gibt es Ex-ABs unter euch (so hier denn welche lesen/schreiben), die zwar den "Absprung" geschafft haben, aber das Gefühl haben, dass der "Rückstand" an Erfahrung, der durch die vielen Jahre AB-Dasein entstanden ist, nur noch schwerlich aufzuholen ist?
Kenne ich. Allerdings lernt man schnell dazu, wenigstens nach meiner eigenen Erfahrung. Ausserdem kann man fehlende Erfahrungen im Beziehungsbereich zumindest teilweise mit Erfahrungen, die man in anderen Bereichen gesammelt hat kompensieren. Von mir gesprochen: Nur, weil ich keine Beziehungserfahrung hatte, hiess das ja nicht, dass ich generell keinerlei Lebenserfahrung gesammelt hatte. Einfach nicht im Bereich Beziehungen, dafür eben in anderen. Das macht nicht alles wett, unterscheidet einen aber doch von einem Teenie.

Wichtig ist aus meiner Sicht, sich nicht ständig zu hintersinnen, was man mit 16 alles theoretisch hätte anstellen können und verpasst hat. Denn das macht die Zukunft definitiv nicht besser.
Fuzzi
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Fuzzi »

Ich habe richtig richtig fürchterliche Angst davor mal aufzuwachen und zu merken, dass die Jahre vergangen sind und ich als verbitterte Alte ende die den verlorenen Jahren nachtrauert. Weil es wirklich verlorene Jahre sind. Ein Jahr gleicht dem anderen und nichts bemerkenswertes ist passiert oder passiert. Dieser Gedanke schwelt so in meinem Hinterkopf rum und ist noch nicht ausgebrochen. Wenn das passiert werde ich entweder einen guten Therapeuten brauchen oder ich kündige meinen Job, verkaufe alles was ich habe und ziehe mit meinem Rucksack durch Europa.
Fraggle

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Fraggle »

Fuzzi hat geschrieben:Ich habe richtig richtig fürchterliche Angst davor mal aufzuwachen und zu merken, dass die Jahre vergangen sind und ich als verbitterte Alte ende die den verlorenen Jahren nachtrauert. Weil es wirklich verlorene Jahre sind. Ein Jahr gleicht dem anderen und nichts bemerkenswertes ist passiert oder passiert. Dieser Gedanke schwelt so in meinem Hinterkopf rum und ist noch nicht ausgebrochen. Wenn das passiert werde ich entweder einen guten Therapeuten brauchen oder ich kündige meinen Job, verkaufe alles was ich habe und ziehe mit meinem Rucksack durch Europa.
Ich muss gestehen, dass mich jetzt der erste Satz in deinem Beitrag tief berührt hat.

Der Gedanke kam mir auch schon, wie endet das ganze wenn ich nicht endlich aktiv werde?

Zu sterben ohne das jemand Notiz davon nimmt ist schwer zu ertragen.

Keine Ehefrau die sich für die gemeinsame Zeit bedankt, keine Kinder die sich an ihren Vater erinnern ect.

Das treiben auf den Straßen wird wie immer seinen lauf nehmen.

Aller Erkenntnis zum trotz werd ich wohl auch diesen Samstag Abend und auch den nächste und übernächste Woche alleine zuhause verbringen.
e-schredder

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von e-schredder »

Hallo Amadeus,
Amadeus hat geschrieben:Gibt es Ex-ABs unter euch (so hier denn welche lesen/schreiben), die zwar den "Absprung" geschafft haben, aber das Gefühl haben, dass der "Rückstand" an Erfahrung, der durch die vielen Jahre AB-Dasein entstanden ist, nur noch schwerlich aufzuholen ist?
Ich habe zum Glück schon in meinen 20ern meine AB-Zeit beendet. In der Zwischenzeit habe ich einiges an Erfahrungen gesammelt, sowohl über die komplizierte Phase der Beziehungsanbahnung, als auch Zeit innerhalb der Beziehung und natürlich Lebenserfahrung allgemein. Die Trauer über meine nicht vorhandene Jugend ist zum Glück vorbei. Wäre ich wieder Single, käme ich mir bei der Partnersuche jedoch genauso hilflos wie als AB vor, außer dass ich jetzt theoretisch weiß, wie es geht.
Amadeus hat geschrieben:Ich sehe mich nur immer wieder mit Fragen konfrontiert, von denen ich glaube, dass "Normalos"/"Normalas" mit deren Beantwortung aufgrund ihrer Erfahrung weiter sind. Es gibt dabei teilweise um ganz grundlegende Fragen wie "wie stelle ich mir eine Beziehung im Alltag vor" oder "wie soll meine Partnerin sein", z.B. hinsichtlich Temperament, optischer Attraktivität, Alter bis hin zur maximalen Entfernung vom eigenen Wohnort (und die perfekte Traumfrau, die in jeder Hinsicht das Optimum in sich vereint, ist mir noch nicht über den Weg gelaufen ;) ). Anders formuliert: ich weiß bis heute nicht so recht, wer eigentlich genau zu mir passt. Aus der ersten Beziehung habe ich natürlich gewisse Erfahrungswerte mitgenommen, aber ich habe das Gefühl, dass das noch lange nicht genug ist.
Die weißt nicht, was du willst?! Das ist schlecht, zumindest für einige Frauen ihrem Wortlaut nach zu beurteilen. Dazu gibt es einen Thread, in dem ich auch einige Beiträge geschrieben habe:

http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=1 ... 37#p730837

Ich habe dank umfangreicher Lebenserfahrung und viel Leserei im Internet einen einigermaßen guten Überblick, wie ich mir mein Leben insgesamt gestalten möchte. Ich weiß jedoch nicht, was für eine Frau am besten in mein Leben hineinpasst. (Diese Unsicherheit sehe ich auch bei dir.) Und nicht, wie ich sie finden und einfangen soll.

Konkrete Fragen wie Beziehung im Alltag oder getrennt vs zusammen wohnen, halte ich für nebensächlich. Platt formuliert: Denk dir was aus und stehe dazu. Dann denkt deine zukünftige Freundin, du wüsstest, was du willst.
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Antonia
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Antonia »

Fuzzi hat geschrieben:Ich habe richtig richtig fürchterliche Angst davor mal aufzuwachen und zu merken, dass die Jahre vergangen sind und ich als verbitterte Alte ende die den verlorenen Jahren nachtrauert. Weil es wirklich verlorene Jahre sind. Ein Jahr gleicht dem anderen und nichts bemerkenswertes ist passiert oder passiert. Dieser Gedanke schwelt so in meinem Hinterkopf rum und ist noch nicht ausgebrochen. Wenn das passiert werde ich entweder einen guten Therapeuten brauchen oder ich kündige meinen Job, verkaufe alles was ich habe und ziehe mit meinem Rucksack durch Europa.
Was genau hindert dich daran, dein Leben JETZT zu ändern?
Was muss passieren, damit sich was ändert?
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zumsel

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von zumsel »

Ich habe eindeutig viele Jahre verloren, weil ich alles habe dahinplätschern lassen ohne auch nur das geringste zu tun. Seitdem ich aktiv bin habe ich gemerkt, dass sich in mir etwas ändert und ich hoffe, dass diese Änderung auch so weitergeht. Ich muß mich immer wieder antreiben, weil ich mich nicht im Selbstmitleid verlieren will und lernen will das Leben so unbeschwert zu geniessen, wie es manch andere können. Aber ich betrachte es nicht als aufholen, weil ich an einem ganz anderen Punkt meines Lebens angefangen habe aktiv zu werden als es Normalos tun. Wenn man mit etwas höherem alter plötzlich aktiv wird ist es was anderes als wenn man mit 16 anfängt. -Also nur schwer vergleichbar. Trotzdem ist es rückblickend manchmal ärgerlich, den inneren schweinehund nicht früher überwunden zu haben, aber das ich mich heute drüber ärgern kann ist ein gutes Zeichen, dass sich bei mir was getan hat in Richtung normals sein und ich sehe hoffnungsvoll und gespannt in die Zukunft. Nicht der der eher "losfährt" gewinnt sein Rennen, sondern der, der weiß wohin er will.
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Wild West Zorro »

Vergleiche mal Menschen die ewigJahre in einer Beziehung gelebt haben oder länger, die haben zwar unheimlich viel Beziehungserfahrung, haben aber auch nicht soviel Erfahrung im "Frauen klarmachen"

Wie lange braucht denn jemand im jungen Alter bis er ein Frauenheld ist? Die verlorenen Jahre in der Jugend musst du einfach jetzt dranhängen. Wenn man in etwas gut werden möchte, muss man Zeit investieren, wie mit allem im Leben..
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Nightflyer »

Fuzzi hat geschrieben:Ich habe richtig richtig fürchterliche Angst davor mal aufzuwachen und zu merken, dass die Jahre vergangen sind und ich als verbitterte Alte ende die den verlorenen Jahren nachtrauert. Weil es wirklich verlorene Jahre sind. Ein Jahr gleicht dem anderen und nichts bemerkenswertes ist passiert oder passiert. Dieser Gedanke schwelt so in meinem Hinterkopf rum und ist noch nicht ausgebrochen. Wenn das passiert werde ich entweder einen guten Therapeuten brauchen oder ich kündige meinen Job, verkaufe alles was ich habe und ziehe mit meinem Rucksack durch Europa.
Ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist.
Aber bei mir zeichnet sich so etwas allmählich ab. Ich betrachte meine Jugend und die Jahre in den Zwanzigern auch wie ein riesengroßes Loch in meinem Leben, das ich nicht mehr stopfen kann. Klar, hab ich auch einige schönen Momente gehabt. Aber die sind in der Summe viel zu wenig, um die negativen Erlebnisse aufzuwiegen. Partys, Reisen, Liebe, Sex ... alles was zum Jungsein dazugehört gab's nie bei mir. So einen Rückstand kann man gar nicht oder nur sehr begrenzt aufholen, egal was das Leben in der Zukunft noch zu bieten hat.
Du bist also nicht allein!
Savor

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Savor »

Es gibt Jahre im Lebensabschnitt, die kann man nicht einfach nach 20 Jahren mal so "nachholen". Diese Jahre sind für das eigene Leben "verloren". Das sollte man akzeptieren. Es ist Vergangenheit.

Was nichts daran ändert, dass man die Zukunft möglichst aktiv gestalten kann, so man denn den Willen dazu hat.
Jelly Belly

Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Jelly Belly »

Der Vergangenheit nachzuheulen bringt nix und macht nur unglücklich. Man muss in die Zukunft blicken. Nachholen kann man nix. Manche hier sollten ihre Vergangenheit einfach akzeptieren.
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Mannanna
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Re: Verlorene Jahre

Beitrag von Mannanna »

Jelly Belly hat geschrieben:Der Vergangenheit nachzuheulen bringt nix und macht nur unglücklich. Man muss in die Zukunft blicken. Nachholen kann man nix. Manche hier sollten ihre Vergangenheit einfach akzeptieren.
Jein. Nachholen kann man natürlich nix. Aber ich finde, man muß sich auf die Gegenwart konzentrieren. Nächste Woche ist man vielleicht schon tot. Wenn jemand Lust hat, z.B. etwas verrücktes zu tun, dann ist immer JETZT der richtige Zeitpunkt. Wenn man es immer aufschiebt (so nach: "Wenn ich erstmal dies und jenes erreicht habe, DANN werde ich...."), ist man irgendwann zu alt.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")

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