Was ist nur los mit mir

[Charriu]

Hallo,
Ein neues Jahr, aber die alten Probleme. Anfang Dezember hatte ich diesen Text schon mal getippt, aber nicht abgeschickt weil ich dachte vielleicht wird alles ganz anders. Im Mai 2015 schrieb mich eine Frau auf einer Singlebörse an was für ein super Profil ich doch hätte und das fände so sehr sympathisch. Wir haben daraufhin eine Weile geschrieben, aber die Pausen dazwischen waren teilweise mehrere Wochen und das hätte mir vermutlich ein erstes Warnzeichen sein sollen. Getroffen haben wir uns dann Mitte August zum ersten Mal, das Treffen war sehr schön und wir haben uns gut unterhalten und einen ersten Eindruck außerhalb des Chats bekommen. Ich fand sie süß, nur leider musste ich dann fast drei Wochen aufs nächste Treffen waren weil ich schon Urlaub gebucht hatte und es am nächsten Tag losging.

Das zweite Treffen war ebenfalls super, sie kam zu Besuch in meine Stadt. Große Stadtführung und ein sehr schöner Tag. Ich war bester Dinge und die Schmetterlinge kribbelten im Bauch. Ich durfte endlich mal wieder jemanden am Bahnhof abholen und dann stieg sie da lächelnd aus dem Zug. Alles super. Danach wurde es aber irgendwie immer schwerer einen Termin für ein Treffen zu finden und etwas Schönes zu machen. Sie meinte sie bräuchte sehr viel Freiraum, telefoniere nicht gerne, hätte kein WhatsApp und so viel Treffen mag sie sich eigentlich auch nicht. Wir wohnen nur etwa 27km auseinander und das war das zweite Warnsignal das ich hätte beachten sollen.

Ich schlug einen Ausflug zu einem Schloss hier in der Nähe vor und erzählte was man in der Umgebung alles machen kann und was ich ihr gerne mal zeigen würde. Da sie zugezogen ist kennt sie das definitiv alles noch nicht. Aber immer wenn wir so etwas ausmachten kam entweder bis 30 Minuten vorher gar keine Reaktion ob das nun statt findet (wenn man wohin wandert muss man ja die richtigen Schuhe und was zu Trinken mithaben z.B.) oder sie hat es kurz vor knapp immer abgesagt und "komm doch abends zu mir, wir trinken einen Wein". Im Nachhinein macht sie mir jetzt Vorwürfe, dass sie niemand wäre der nur auf dem Sofa liegt und kuscheln will, sie aber jemand sei der aktiv ist und was machen will. Teilweise stimmt das auch, nach dem dritten Versetzen hab ich mir nämlich keine Mühe mehr gemacht was zu organisieren und hab das mehr an sie abgegeben. Wir wollten zum Beispiel ins Kino, sie fand in drei Kinos aber keinen Film der ihr zu sagte (ihr Filmgeschmack ist auch anders, da passt kein Hollywood-Mainstream rein), obwohl es auch einige kleine Kinos mit Independent-Filmen waren. In solchen Situationen neige ich dazu mich irgendwann meinem Schicksal zu ergeben und es halt so hinzunehmen und zu versuchen noch das Beste draus zu machen.

Ich rief sie einmal an, weil in der Stadt, genauer im Bahnhof ordentlich was los war, wegen Terrorwarnung und so (man errät schon wo das war, ja in Hannover). Weil ich weiß das sie da Abends durch muss rief ich an, wurde aber gleich pampig angemacht das sie jetzt keinen Bock auf telefonieren hätte und lieber ihre Serie schauen möchte. Ich war bestürzt, wollte doch nur fragen ob sie gut nach Hause gekommen ist. Das Telefonat hatte aber Folgen für das Nächste, denn ich sprach das nochmal an. Das war dann unserer erster Streit, in dem ich sie angeblich nicht ausreden ließ und ich würde mich ja auch gar nicht für sie interessieren. Ihrer Ansicht nach stelle ich viel zu wenig Fragen und wenn sie das Gespräch nicht am Laufen hält, dann würde es still sein. Zum Teil stimmt das, denn ich stelle keine Fragen was ihre Mutter, Schwester und Freunde letztes Wochenende, Weihnachten und sonst wann gemacht haben. Die für mich wichtigen Sache habe ich erfragt oder erfahren und vielleicht bin ich da komisch, aber mich interessiert der Alltag ihrer Familie nicht so sehr und auch nicht was Ex-Freunde gemacht haben. Ihr Alltag schon eher, allerdings ist das immer relativ gleich, weswegen man da jetzt auch nicht so super groß drauf eingehen kann.

Ihrer Meinung nach fragt sie sehr viel und wäre sehr interessiert, was ich aber auch nicht teile. Es gibt Dinge die sind mir sehr wichtig, die habe ich auch angeschnitten, da hakt sie aber auch nicht nach. So kommt es das unsere Kommunikation ziemlich holprig geworden ist und irgendwann war dann auch die Unsicherheit statt der Schmetterlinge tief im Bauch. Bis zum ersten Kuss hat es sechs oder sieben Treffen gedauert, sie ist mir auch kein Stück entgegen gekommen. Kuscheln hast sie, das macht sie wenn nur wenn sie jemanden sehr gut kennt (also wir kennen uns jetzt seit 5 Monaten von Angesicht zu Angesicht), sie sitzt also mit verschränkten Armen auf dem Sofa und fragt mich dann ernsthaft warum ich nicht initiiere. Irgendwann hat sie dann die Frage nach dem Sex und der Häufigkeit gestellt, an dem Punkt war ich dann sehr ehrlich und hab ein bisschen erzählt wie das so ist als Ex-AB und wie es als AB war. Das hätte sie sich schon gedacht, wer jetzt aber denkt das sie da vielleicht nun etwas hilfreicher wäre der täuscht.

Mittlerweile ist jedes Treffern die reinste Gratwanderung und ich hab mich selber dorthin gebracht. Alles was ich mache ist eh nicht richtig, sie würde ja versuchen das zu akzeptieren, aber nicht richtig ist es trotzdem. Wir wollten Silvester gemeinsam feiern, kurz vorher ist sie krank geworden. Ich hab gefragt wie es geht, ob ich vorbei kommen soll um ihr mit dem Einkauf zu helfen (mit grippalen Infekt im Supermarkt ist ja nicht so toll, ich kenne das). Es kam entweder keine Antwort oder was einsilbiges, aber nie auch nur der Hinweis was jetzt mit Silvester ist, außer das sie versucht gesund zu werden. Ich hätte mich auch nicht mehr gemeldet, aber sie hat am Silvestertag dann eine SMS geschickt was den mit der Party wäre. Im Nachhinein hätte ich es sein lassen sollen, die Feier an sich ging noch gut, aber die Übernachtung und Neujahr war dann zu viel des Guten.

Es war die erste Übernachtung überhaupt, die Verabschiedung in die Nacht ziemlich kurz. So lag ich da alleine auf dem Sofa im Wohnzimmer und sie bei sich im Bett im Schlafzimmer (denn sie kann auch nicht mit einer anderen Person im selben Bett schlafen). Am nächsten Morgen fragte eine Freundin wie es gewesen sei und ob was lief, ich hatte ihr davon erzählt und meine Sorgen dort ausgesprochen. Das hat sie aus dem Augenwinkel gesehen, ich wollte nicht am Neujahrsmorgen einen Streit anfangen, wurde dann aber dazu gedrängt. Wieder die gleiche Situation, ich sei ja so desinteressiert, würde nichts fragen und sie müsse hier alles machen. Ich glaube ja wir haben uns beide in die Passivität zurück gezogen, weil der andere immer nur jeweils das gespiegelt hat was er erlebt hat. Weil aber beide nichts gemacht haben wurde es immer weniger und weniger. Und nun bin ich an dem Punkt wo ich es beenden muss, denn gestern haben wir noch den Streit etwas beigelegt, aber es noch nicht beendet. Da kamen wieder mal so viele Vorwürfe, dass es kaum auszuhalten war. Wie soll man sachlich bleiben, wenn dir jemand sagt er hätte sich ja nun überwunden zu kuscheln obwohl er das auf den Tod nicht leiden kann, wenn damit eine Umarmung auf dem Sofa von 30 Sekunden gemeint ist. Ich könne ja nicht über meine Gefühle reden und wäre ja auch nicht sehr offen und ihr Vertrauen hätte ich mit der Erzählen meiner Sorgen bei einer Freundin ja auch schon beschädigt.

Ich habe einen kurzen Moment überlegt ob ich ihr versprechen sollte mich zu bessern und ein besserer Freund zu werden. Aber ich glaube andere Termine werden auch weiter wichtiger sein, sie wird weiterhin eher die Distanz suchen und keine Nähe zulassen (weil das offenbar erst nach langem Kennenlernen und Gesprächen geht) und in spätestens vier Wochen werden wir wieder am gleichen Punkt sein. Ich werde sagen ich wünsche mir mal eine Umarmung und einfach nur zusammen aufwachen und sie wird wieder sagen das es jetzt nicht der rechte Moment für Sex sei (man merkt was, Sex wurde gar nicht erwähnt, aber für sie scheint Nähe gleich Sex zu sein, einfach nur die Nähe des anderen genießen geht offenbar nicht). Daher hab ich beschlossen das neue Jahr gleich mit einer Trennung zu beginnen, das wird hoffentlich nicht das sein, was 2016 ausmachen wird.

Vielen Dank fürs Zuhören,
Charriu

[schwarzkaeppchen]

Mein erster Gedanke nach dem Lesen war: Wenn eure Bedürfnisse so unterschiedlich sind und das Ganze so holprig läuft (ja es läuft ja gar nicht richtig zwischen euch), dann passt es einfach nicht. Ist natürlich schade, weil du dir sicherlich anderes erhofft hast. Aber mit dieser Frau wird das wohl nichts, denke ich. Also Klartext mit ihr reden, Schlussstrich ziehen und wieder offen für sein für neue Menschen in deinem Leben.

[Justus]

Schieß die alte ab und such dir was anderes

[Antonia]

Ich denke, du hast die richtige Entscheidung für dich getroffen. Was nützt dir so eine Beziehung, in der du dich nur noch ärgerst und nicht mehr weißt, wie du mit ihr umgehen sollst? Sie scheint ja eine sehr komplizierte Person zu sein und nach deinen Schilderungen wenig warmherzig, unzuverlässig und gar nicht kompromissbereit. Und eine Frau, die nicht gerne telefoniert und NICHT kuscheln mag? (gibt's denn sowas, wenn man verliebt ist???) Die lieber ihre Serie zuende sehen will, obwohl der Freund nur kurz anruft, weil er sich Sorgen macht?

[schwarzkaeppchen]

Und eine Frau, die nicht gerne telefoniert und NICHT kuscheln mag? (gibt's denn sowas, wenn man verliebt ist???) Die lieber ihre Serie zuende sehen will, obwohl der Freund nur kurz anruft, weil er sich Sorgen macht?

Du, Antonia, es sind Menschen und die ticken SO unendlich unterschiedlich... Sowas gibt's!

[Antonia]

Und eine Frau, die nicht gerne telefoniert und NICHT kuscheln mag? (gibt's denn sowas, wenn man verliebt ist???) Die lieber ihre Serie zuende sehen will, obwohl der Freund nur kurz anruft, weil er sich Sorgen macht?

Du, Antonia, es sind Menschen und die ticken SO unendlich unterschiedlich... Sowas gibt's!

Falls es dir entgangen sein sollte, schwarzkaeppchen, der Threadersteller wollte unsere Meinung hören. Mehr habe ich nicht getan.

[Arikari]

Und eine Frau, die nicht gerne telefoniert und NICHT kuscheln mag? (gibt's denn sowas, wenn man verliebt ist???) Die lieber ihre Serie zuende sehen will, obwohl der Freund nur kurz anruft, weil er sich Sorgen macht?

Du, Antonia, es sind Menschen und die ticken SO unendlich unterschiedlich... Sowas gibt's!

Jep. Ich telefoniere überhaupt nicht gern, dafür bin ich ziemlich verkuschelt - so what?

@ Charriu: Es fällt schwer, aber einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen wäre das Sinnvollste in deiner Situation. Du hängst noch der Hoffnung hinterher, was alles sein könnte, aber die bittere Realität ist, dass sie dich mit ihrem Verhalten verletzt und dir nicht gut tut. Ich wünsche dir viel Kraft auf deinen Weg und dass du wieder Klarheit in dein Gefühlsleben bringen kannst, denn diese Ungewissheit und Unentschlossenheit scheint dich ziemlich fertig zu machen.

[Sommersprosse]

Jep. Ich telefoniere überhaupt nicht gern, dafür bin ich ziemlich verkuschelt - so what?

Sind wir verwandt?! Ist bei mir ganz genauso!

@ Charriu: Es fällt schwer, aber einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen wäre das Sinnvollste in deiner Situation. Du hängst noch der Hoffnung hinterher, was alles sein könnte, aber die bittere Realität ist, dass sie dich mit ihrem Verhalten verletzt und dir nicht gut tut. Ich wünsche dir viel Kraft auf deinen Weg und dass du wieder Klarheit in dein Gefühlsleben bringen kannst, denn diese Ungewissheit und Unentschlossenheit scheint dich ziemlich fertig zu machen.

+1
Wie sagt man so schön: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Ich denke auch, dass du das beenden solltest. Wenn die schlechten Zeiten die guten so deutlich überwiegen und dir dabei auch noch weh getan wird, hat es wohl wenig Sinn und soll nicht sein. Ich wünsch dir viel Kraft!

[Charriu]

Hallo,
Danke für eure Antworten. Ich bin natürlich selbst auch nicht die einfachste Person und zu dem mit dem Problem gestraft, dass ich nicht vielen Reinfällen nicht wirklich etwas gelernt hab und mich selbst nur schwer einschätzen kann. Und mir ist auch bewusst, dass in der Darstellung oben natürlich hauptsächlich die negativen Sachen vorkamen. Es gab selbstverständlich auch schöne Momente, sonst wäre es vermutlich nicht bis hierher gekommen.

Mir fällt es schwer zu erkennen wo die Grenze ist was noch tolerierbar geht und ab wann der Punkt kommt wo ich mir selbst schade. Wo es dann wirklich Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende wird. Wir wird auch oft gesagt, ich denke da zu sehr in stereotypen und dann versuche das zu ändern, auch hier wieder das Problem zu erkennen: Bis wohin ist es ein Kompromiss und ab wann bin ich mir selber nicht mehr treu.

Und das alles als Ex-AB, wo der landläufigen Meinung der Knoten geplatzt ist wenn man es denn einmal geschafft hat. Und ich bin schwach, ich hab sie angerufen, aber hab es dann doch nicht geschafft zu sagen was ich mir vornahm, stattdessen bis nächste Woche Bedenkzeit eingeräumt. Ich kann mir selbst nicht trauen, sehe das Offensichtliche nicht und bin dann auch noch feige. Am liebsten wäre es mir, der Boden würde sich auf tun und mich verschlucken.

[dfg82]

Deine Geschichte erinnert mich an die eines Freundes. Seine Ex-Freundin war eine ähnliche Person, wie Du sie hier beschreibst. Egal, was er getan hat, sie hatte immer etwas daran auszusetzen. Im einen Moment sagte sie, sie wolle dieses und jenes nicht, um ihm dann im nächsten Moment vorzuwerfen, warum er denn nicht dieses und jenes machen würde. Die beiden haben sich in vier Jahren sechsmal getrennt, incl. diverser Umzüge. Vor ein paar Monaten hat sie sich endgültig von ihm getrennt. Er selbst hätte wohl nie den Absprung geschafft, da er sich ständig nur fragte, was ER denn falsch gemacht hätte und wie er sich bessern könnte.

Du solltest mir ihr abschließen. Manchmal passt es einfach nicht, obwohl man sich wirklich Mühe gibt. Wenn das Ganze dann noch zur Belastung wird, ist es noch schlimmer. Wie oben erwähnt: Lieber ein Ende mit Schrecken usw.

[Strange Lady]

Jep. Ich telefoniere überhaupt nicht gern, dafür bin ich ziemlich verkuschelt - so what?

Sind wir verwandt?! Ist bei mir ganz genauso!

Same here. Ich hasse telefonieren. Ich kann gar nicht aufrechnen, wie viel Zeit ich in meinem Leben schon verschwendet habe, weil ich Angst hatte den Hörer aufzunehmen und anzurufen ... und stattdessen lieber alles persönlich erledigt habe.
Keine Ahnung, eine Sozialphobie ist es nicht wirklich ... aber was ist es dann?


@Charriu
Meine Devise: wenn eine Beziehung(sanbahnung) nur noch krampfig und anstrengend verläuft - in eurem Fall für euch beide gleichermaßen - dann sollte man eine rationale Entscheidung treffen und Schluss machen.

Gibt es denn überhaupt irgendwas, was du an ihr magst - bzw. was ihr einander mögt? Mach doch mal eine "Gefühlsinventarisierung". Wer weiß, vielleicht fühlst du ja doch mehr für sie als du jetzt in dieser Krise wahrzunehmen in der Lage bist.

[Antonia]

Vielleicht noch mal kurz zum Thema "telefonieren".
Ich mag es auch nicht und dachte immer, ich wäre fast die einzige, weil ja alle anderen Frauen das soooo gerne tun würden (wird mir ja immer vorgeworfen beim Daten).
Aber es ging mir eigentlich um ganz was anderes: Der Threadersteller wollte ja nur seine Freundin kurz anrufen, weil er sich Sorgen gemacht hatte. Und da fand ich ihre Reaktion schon arg komisch, dass sie in dem Moment nur genervt war, weil sie lieber weiter ihre Serie schauen wollte.
Es ging ja nur um einen kurzen Anruf, nicht um ewig langes telefonieren, was ich selber ja auch nicht mag.
Musste gestern übrigens wieder über eine Stunde mit einer Freundin telefonieren, obwohl sie eigentlich weiß, dass ich es nicht mag. Aber manchmal tut man ja auch anderen etwas zuliebe und es ist halt auch immer wichtig, dass man Kompromisse macht. In einer Beziehung das A und O, finde ich. Und auch bei Freundschaften.

Aber vielleicht hat Chariu es auch etwas einseitig dargestellt und nur die negativen Dinge erzählt. Er wird sicherlich auch viel Positives in der Beziehung erlebt haben.

@Chariu, ich wünsche dir, dass du bald Klarheit gewinnst. Alles Gute!

[zumsel]

@ Charriu

Ich habe so etwas auch schon erlebt und kann nur raten, dass Du auf Dich und Deine Bedürfnisse achtest und notfalls wirklich den Schlussstrich ziehen kannst. Auch wenn ihr bestimmt viele schöne Momente hattet, von denen wir nichts wissen, so sind diese "kleinen Zurückweisungen", die Du wahrnimmst vermutlich etwas, was sich nie zum besseren kehren kann. Menschen verändern ihr Verhalten nicht so leicht und dass Deine Freundin sich Dir gegenüber irgendwann angenehmer verhällt halte ich aufgrund meiner Erfahrungen für höchst unwahrscheinlich. Wenn Du mit ihr zusammenbleibst musst Du damit rechnen auch weiterhin immer wieder verletzt und zurückgewiesen zu werden.

Punkt 2: Deine Freundin gibt Dir eindeutig zu verstehen, dass sie sich eine andere Kommunikation wünscht. Ich kenne Dich jetzt nicht, aber meine Erfahrungen sind, dass bei Mabs Kritik an der Kommunikation oft einen wahren Kern hat. Ich weiß, dass es manchen Menschen sehr schwer fällt über Gefühle zu reden und für eine wohlfühlatmosphäre zu Sorgen. Aber Du kannst es versuchen.
Vielleicht fällt es ihr dann auch leichter sich auf körperliche Nähe einzulassen als bisher.

Was immer Du auch machst.
Viel Glück mit Deiner Entscheidung

[Ringelnatz]

Hallo Charriu, für mich klingen deine Zeilen so, als würdet ihr beiden nicht gut miteinander harmonieren. Sie scheint entweder nicht verliebt zu sein oder selbst ein ziemliches Problem zu haben (nicht kuscheln/gemeinsam schlafen). Hatte sie denn schon mal einen Freund?
Ich stimme Zumsel zu, dass solche alltäglichen Zurückweisungen, wie du sie von ihr erfährst, meist nicht besser werden, wenn die Beziehung andauert. Seid ihr eigentlich "offiziell" zusammen? Aus meiner Sicht brauchst du dir nicht die alleinige Schuld daran geben, dass ihr nicht zusammenpasst. Hast du sie mal gefragt, wie sie über eure Beziehung denkt?

[Serendipity]

... Und mir ist auch bewusst, dass in der Darstellung oben natürlich hauptsächlich die negativen Sachen vorkamen. Es gab selbstverständlich auch schöne Momente, sonst wäre es vermutlich nicht bis hierher gekommen.

Mag sein, dass es auch schöne Momente gab.
Aber anscheinend sind es die negativen Eindrücke diejenigen die überwiegen und in deiner Erinnerung prägender sind.
Allein dies ist schon vielsagend!

Mir fällt es schwer zu erkennen wo die Grenze ist was noch tolerierbar geht und ab wann der Punkt kommt wo ich mir selbst schade. Wo es dann wirklich Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende wird. Wir wird auch oft gesagt, ich denke da zu sehr in stereotypen und dann versuche das zu ändern, auch hier wieder das Problem zu erkennen: Bis wohin ist es ein Kompromiss und ab wann bin ich mir selber nicht mehr treu.

Es ist nur solange ein Kompromiss, wie du mit dem Ergebnis zufrieden bist und du nicht den Eindruck hast eigentlich etwas völlig anderes haben zu wollen. Das Ergebnis muss –für beide- zufriedenstellend und nicht nur erträglich sein. Wenn du das Gefühl hast nur gegeben und nichts dafür bekommen zu haben, dann ist es kein Kompromiss mehr, sondern nur ein Zugeständnis deinerseits. Bei einem Kompromiss müssen beide Beteiligten das Gefühl haben zurückgesteckt zu haben um dem anderen einen Schritt entgegen zu kommen.

Allerdings habe ich nach dem was du in deinem ersten Betrag geschrieben hast nicht den Eindruck, dass diese Frau dir gut tut und wirklich kompromissbereit ist. Im Moment habe ich den Eindruck, sie pickt sich die Rosinen raus und lässt dich dabei am langen Arm verhungern. Sie gibt die Marschrichtung und auch noch das Tempo vor und du trottest hinterher, in der Hoffnung irgendwann mal mit ihr gleichauf zu sein.

Habt ihr eigentlich mal darüber gesprochen warum sie keine körperliche Nähe mag und will? Was sind die Ursachen dafür? Ist davon auszugehen, dass sich ihr Verhalten dir gegenüber in dieser Angelegenheit in absehbarer Zeit ändern wird? Oder ist es ein Dauerzustand den du schlichtweg akzeptieren und hinnehmen müsstest?

Wie stellt sie sich denn eure gemeinsame Zukunft vor?

Und das alles als Ex-AB, wo der landläufigen Meinung der Knoten geplatzt ist wenn man es denn einmal geschafft hat. Und ich bin schwach, ich hab sie angerufen, aber hab es dann doch nicht geschafft zu sagen was ich mir vornahm, stattdessen bis nächste Woche Bedenkzeit eingeräumt. Ich kann mir selbst nicht trauen, sehe das Offensichtliche nicht und bin dann auch noch feige. Am liebsten wäre es mir, der Boden würde sich auf tun und mich verschlucken.

Nur weil du Ex-AB bist bedeutet es doch nicht, dass du nun ein alter Beziehungsprofi bist!
Der Knoten ist vielleicht dahingehend geplatzt, dass du dich im Kennenlernen und in der Beziehungsanbahnung leichter als zu AB-Zeiten tust. Aber du hast sicherlich noch alle Höhen und Tiefen, Tricks und Kniffe von Beziehungsleben erfahren und durchlebt.
Außerdem ist jeder Partner anders. Also sind auch in jeder neuen Beziehung die Prob-leme und deren etwaige Lösungen anders. Du musst dich immer wieder auf einen neu-en Menschen einstellen dann entsprechend handeln.

Was du aber auf gar keinen Fall machen darfst, ist dich und deine Bedürfnis-se/Wünsche nicht ernstnehmen und immerfort zurückzustecken.

Ja, und manchmal muss man auch den Arsch in der Hose haben um unangenehme Dinge an- und auszusprechen. Da müssen wir alle durch, so unangenehm es auch sein mag.

[Buttercup]

Ich habe deinen Text zweimal durchgelesen, aber frage mich, was daran eine Beziehung gewesen sein soll. Da kommt keine Harmonie oder Zärtlichkeit durch, sie will ja nicht einmal kuscheln. Ich schlafe auch total ungern in anderen betten und neben anderen Menschen, trotzdem habe ich meine damals anbahnende Beziehung neben mir schlafen lassen nach 4 Dates. Weil er der erste war, mit dem ich das wollte, obwohl wir uns kaum berührt hatten. Ich war immer eher ein Einzelgänger, kann mich sehr gut allein beschäftigen und brauche das auch, aber zwei Abende allein und ich fange an zu jammern. Und ich habe gehört, das wäre normal am Anfang einer Beziehung. da will man sich doch ständig sehen, berühren, reden, lachen. Wenn diese Grundlage schob fehlt, wenn alles ein Kampf ist, dann sollte man Studio früh wie möglich dem Schlussstrich ziehen, weil Zeit es selten besser macht.

Aber wenn du öfters in eher problematische Beziehungen rein stolperst, solltest du deine Auswahl überdenken. es gibt so viele nette Mädchen da draußen, mit denen man eine tolle Beziehung führen kann.

[Charriu]

Hallo,
Viel Neues gibt es nicht zu berichten, seit dem Telefonat haben wir weder telefoniert noch miteinander geschrieben. Aber die "Gefühlsinventarisierung" (@Strange Lady) oder auch Validierung habe ich für mich gemacht. Wenn man sich das aufschreibt ist auf der positiven Seite wirklich nicht so viel geblieben und selbst das sind eher "es könnte ja sein, dass..." wo ich annehmen muss, dass sie ein Wunschtraum bleiben.

Das man nicht gerne telefoniert kann ich ebenso wie das nicht so viel Kuscheln schon nachvollziehen, manch einer braucht ja mehr Zeit für sich, andere hingegen können gar nicht genug bekommen. Ich halte es auch für normal in der Beziehungsanbahnung (@Buttercup), denn so lernt man sich ja auch kennen und muss nicht alles durch Fragen klären. Wenn man das aber alles durch Kommunikation lösen möchte muss man natürlich auch verfügbar sein und darf bei einem Treffen alle 1.5 Wochen den anderen dann keine Passivität vorwerfen.

Meine Auswahl sollte ich wirklich mal überdenken, aber am Anfang sind die immer alle ganz nett und es scheint zu passen und irgendwann, wie als wenn ein Schalter umgelegt wird, ist es anders. In diesem Fall hab ich ein "ich kuschel nicht gerne" zu Beginn vielleicht einfach hingenommen und konnte mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt der das komplett ablehnt und nicht mag. Frei nach dem Motto "Jetzt noch nicht, ist schon klar, aber später dann bestimmt schon". Menschen sagen ja so oft "das würde ich nicht machen" und machen drei Wochen später genau das

[Charriu]

Hi,
Um das hier auch noch zu einem Abschluss zu bringen: Wir haben eben telefoniert. Ich habe das Gespräch sehr schnell auf die Woche Bedenkzeit gebracht, wie ich mich fühle und es fand und das ich nicht sehe wie es mit uns weitergehen kann, wo wir doch offensichtlich nicht auf einer Wellenlänge sind. Außerdem das ich die Unterschiede zu groß finde, als das man daran noch arbeiten könnte. Erschwerend kommt ja noch hinzu, das alle folgenden Gespräche und Annäherungen wieder vorbelastet werden, wo durch vermutlich erneut Frust entstehen würde.

Sie hat das ähnlich gesehen und so haben wir das Daten, die Beziehungsanbahnung oder was auch immer es am Ende gewesen ist beendet. Für mich war es wichtig, dass ich mit dem Gespräch anfange, also klar sagen kann "es ist auch meine Entscheidung". Da kann ich dem Ganzen auch durchaus etwas Positives angewinnen, denn ich habe mich nicht solange an einen Strohhalm geklammert bis mit mir Schluss gemacht wurde.

Danke für eure Beiträge und eure Einschätzungen!
Charriu

[Walter]

@Charriu: genauso! Meinen Respekt

[Esperanza]

Ich denke auch dass es dir richtige Entscheidung war, nachdem was ich von dir gelesen habe hast du dich durch eure Bekanntschaft teilweise ziemlich "durchgequält".

Zum Thema telefonieren, dass hier gar nicht zur Diskussion steht.
Früher habe ich ganz gern telefoniert, heute durch Whatsapp und andere Messenger mache ich es teilweise noch gerne. Kommt darauf an mit wem.
Trotzdem bleibe ich doch freundlich und höflich am Telefon, vor allem wenn mein Freund, oder der der es mal werden soll, anruft.