Beziehungsalltag

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BartS
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Beziehungsalltag

Beitrag von BartS »

Hallo, ich hab eine ganz blöde Frage, aber sie beschäftigt mich eigentlich schon, seit ich über Beziehungen nachdenke.

Angenommen ihr hättet eine Beziehung (oder habt tatsächlich gerade eine :D), die ersten Monate des kennenlernen sind vorbei. Ihr habt getrennte Wohnungen und es läuft auf eine Art Wochenendbeziehung hinaus, wo ihr 2-3 Tage am Stück zusammen seid. Wie sieht da euer Beziehungsalltag aus? Versucht ihr jede Minute etwas zusammen zu machen? Seid ihr viel unterwegs? Macht derjenige, dessen Wohnung das ist, seine Erledigungen und der andere beschäftigt sich selbst. Bringt der Gast sich selbst Beschäftigung mit?

Weshalb ich frage, ich hatte nie ein Problem mit Besuch bei mir in der Wohnung. Der konnte auch 4 Tage am Stück hier sein, wir hatten da immer volles Programm. Die meisten kannten die Gegend nicht, also hat man viel draußen unternommen, ging essen, ging in die Stadt, Kino, Billard, alles mögliche. Es war nie langweilig, und mehrere Tage am Stück hielt man den ganzen positiven Stress gut aus.

Bei einer Beziehung, wenn man sich schon über ein Vierteljahr kennt, dann wird man sicher nicht mehr jedes WE immer gemeinsam volles Programm machen, ständig ausgehen, jede Minute verplanen. Das hält man ja auf Dauer nicht durch. Auf der anderen Seite, man kann sich ja einer gewissen Anspruchshaltung gegenübergesetzt sehen, dass der Partner sich extra auf den Weg zu mir gemacht hat und einen gewissen Anspruch hat, sich mit ihm/ihr zu beschäftigen und ihn/sie nicht nur zusehen zu lassen, wie man den Haushalt macht.

Ich kenne viele Paare und war auch bei denen zu Besuch. Aber da erlebt man eigentlich nie den Alltag, sondern unternimmt gemeinsam etwas und ist aktiv. Ehrlich gesagt kenne ich Beziehungsalltage kaum und weiß gar nicht, wie die konkret aussehen. Außer den meiner Eltern, aber deren Alltag finde ich alles andere als vorbildhaft.
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w82nrw

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von w82nrw »

Nach knapp drei Jahren Wochenendbeziehung:

Eine Mischung aus
gemeinsamer Beschäftigung: So etwas wie du beschrieben hast plus Kuscheln und Co, aber auch der Fernsehabend, miteinander reden
geteilter Beschäftigung: den anderen zu seiner Aktivität begleiten, oder auch jeder ist mit seinem PC beschäftigt, oder der eine liest und der andere spielt Onlinespiele, der eine macht was für die Uni fertig und der andere für die Arbeit
getrennter Beschäftigung: einer geht zum Sport der andere zu seinem Termin, sie ist mit ner Freundin verabredet und er mit seinen Kumpels,
Alltagsbeschäftigung: Tatsächlich so etwas wie Haushalt, kochen, einkaufen, putzen, Absprache von Terminen...
NBUC
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von NBUC »

BartS hat geschrieben:Hallo, ich hab eine ganz blöde Frage, aber sie beschäftigt mich eigentlich schon, seit ich über Beziehungen nachdenke.

Angenommen ihr hättet eine Beziehung (oder habt tatsächlich gerade eine :D), die ersten Monate des kennenlernen sind vorbei. Ihr habt getrennte Wohnungen und es läuft auf eine Art Wochenendbeziehung hinaus, wo ihr 2-3 Tage am Stück zusammen seid. Wie sieht da euer Beziehungsalltag aus? Versucht ihr jede Minute etwas zusammen zu machen? Seid ihr viel unterwegs? Macht derjenige, dessen Wohnung das ist, seine Erledigungen und der andere beschäftigt sich selbst. Bringt der Gast sich selbst Beschäftigung mit?

Weshalb ich frage, ich hatte nie ein Problem mit Besuch bei mir in der Wohnung. Der konnte auch 4 Tage am Stück hier sein, wir hatten da immer volles Programm. Die meisten kannten die Gegend nicht, also hat man viel draußen unternommen, ging essen, ging in die Stadt, Kino, Billard, alles mögliche. Es war nie langweilig, und mehrere Tage am Stück hielt man den ganzen positiven Stress gut aus.

Bei einer Beziehung, wenn man sich schon über ein Vierteljahr kennt, dann wird man sicher nicht mehr jedes WE immer gemeinsam volles Programm machen, ständig ausgehen, jede Minute verplanen. Das hält man ja auf Dauer nicht durch. Auf der anderen Seite, man kann sich ja einer gewissen Anspruchshaltung gegenübergesetzt sehen, dass der Partner sich extra auf den Weg zu mir gemacht hat und einen gewissen Anspruch hat, sich mit ihm/ihr zu beschäftigen und ihn/sie nicht nur zusehen zu lassen, wie man den Haushalt macht.

Ich kenne viele Paare und war auch bei denen zu Besuch. Aber da erlebt man eigentlich nie den Alltag, sondern unternimmt gemeinsam etwas und ist aktiv. Ehrlich gesagt kenne ich Beziehungsalltage kaum und weiß gar nicht, wie die konkret aussehen. Außer den meiner Eltern, aber deren Alltag finde ich alles andere als vorbildhaft.
Ich denke tendenziell wird da am Anfang alles ausgekostet und dann normalisiert sich das. Auf Dauer kann wohl kein Mensch auf Dauer sich komplett unter der Woche "ausleben", um dann am Wochenende komplett für den Partner da zu sein.

Wenn man aber eh nur am WE oder gar alle paar Wochen zusammen ist, dann ist meines Erachtens auch gemeinsame Hausarbeit (in gewissem Rahmen ... :mrgreen: ) "Qualitätszeit", in der man sich dann austauschen kann etc. .

Das hat dann aber irgendwann auch etwas von Vertrauen, dass der andere auch dann zu einem gehört, wenn er das nicht mit jeder Lebensäußerung bestätigt.

Und ich glaube da kommen wir in einen ganz kritischen, emotional vermienten Raum.

Mein letztes OdB hatte Angst das die Freiheiten- und Auszeiten, die sie sich nehmen würde, nicht akzeptiert würden.
Das aktuelle hat scheinbar die Befürchtungen, diese erst gar nicht zu bekommen. :wuetend:

Und bei beiden habe ich keine Ahnung, wo sie den Gedanken her haben und warum sie denn nicht irgendwie ansprechen, sondern einfach Annahmen machen und dann blind agieren.
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klecks
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von klecks »

Ich glaube ja, die gemeinsame Lösung von solchen "Problemen" macht eben Beziehung aus ..., gerade nach dem ersten Vierteljahr. Wenn die Beziehung nicht mehr nur aus ständigem Ausgehen bestehen kann. Das muss man vorsichtig miteinander aushandeln. Einander Feedback geben, was man sich wünscht, wie man was empfindet. Und man sammelt dann auch Erfahrungen mit sich selbst, wie man das denn nun gestalten möchte.

Ich brauche in einer Beziehung den Wechsel von Begegnungen und Unternehmungen in der Öffentlichkeit und gemeinsam "Abhängen" in der Privatsphäre. Ich will zu Hause auch Schlabberhosen und ausgeleierte T-Shirts anziehen können/dürfen. Und ich mag es auch - interessanterweise gerade nach dem Sex - einfach getrennt von einander, aber z.B. im selben Zimmer zusammen "rumzukruschteln". Solche Rituale/Bzeiehungsmuster müssen aber miteinander eingespielt werden. Und gerade das ist für mich der Reiz von Beziehung.
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schwarzkaeppchen
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von schwarzkaeppchen »

klecks hat geschrieben:Das muss man vorsichtig miteinander aushandeln. Einander Feedback geben, was man sich wünscht, wie man was empfindet. Und man sammelt dann auch Erfahrungen mit sich selbst, wie man das denn nun gestalten möchte.
:daumen: Das hast du sehr gut erklärt, klecks! Aber genau dieses vorsichtige, gegenseitige Ausloten und Kommunizieren, aber auch Einpendeln der Bedürfnisse der Beteiligten ist mir in den ersten Beziehungen nicht leicht gefallen.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Lonely »

Endlich mal eine Frage von BartS, die nicht so verkopft ist.... ;)

Also nach 3 Monaten Wochenendbeziehung:
Sport und den Großteil der Hausarbeit mache ich unter der Woche. An den gemeinsamen Wochenenden (abwechselnd bei mir oder ihr):
- Planen von weiteren Terminen und gemeinsamen Aktivitäten
- nur 1 große Aktivität am Wochenende (Essen gehen, Kino, Konzert, Veranstaltung, Radtour, ...)
- ein bisschen Mithilfe bei der Hausarbeit
- gemeinsam Kochen, Fernsehabend
- Spazierengehen, anregende Unterhaltungen
- Besuche bei Freunden oder Familie
- ab und zu auch mal getrennt etwas lesen oder am Laptop arbeiten
- lange ausschlafen und kuscheln :schuechtern:
Wie klecks schon sagte.....Kommunikation und Feedback sind da enorm wichtig.
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klecks
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von klecks »

schwarzkaeppchen hat geschrieben: Aber genau dieses vorsichtige, gegenseitige Ausloten und Kommunizieren, aber auch Einpendeln der Bedürfnisse der Beteiligten ist mir in den ersten Beziehungen nicht leicht gefallen.
Mir auch nicht ... ;) :umarmung2:

Weshalb genau DAS für mich unter Beziehungserfahrung sammeln zählt. Da fühlt man sich nämlich selbst und erhält Feedback, wie man es sonst nirgends bekommt.
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schwarzkaeppchen
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von schwarzkaeppchen »

klecks hat geschrieben:
schwarzkaeppchen hat geschrieben: Aber genau dieses vorsichtige, gegenseitige Ausloten und Kommunizieren, aber auch Einpendeln der Bedürfnisse der Beteiligten ist mir in den ersten Beziehungen nicht leicht gefallen.
Mir auch nicht ... ;) :umarmung2:

Weshalb genau DAS für mich unter Beziehungserfahrung sammeln zählt. Da fühlt man sich nämlich selbst und erhält Feedback, wie man es sonst nirgends bekommt.
Mitunter fühlt man sich auch in der Beziehung sehr einsam, wenn es mal nicht klappt mit der Kommunikation und dem Feedback.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von klecks »

schwarzkaeppchen hat geschrieben: Mitunter fühlt man sich auch in der Beziehung sehr einsam, wenn es mal nicht klappt mit der Kommunikation und dem Feedback.
Das stimmt. Aber auch das ist Beziehungserfahrung. Wie man Wege findet, das Kommunikationsloch auszuhalten. Bzw. wie man es schafft, die Kommunikation dazu in Gang zu kriegen.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von desigual »

Was ich mich beim Thema Wochenendbeziehung immer frage:
Stört es euch nicht, euren neuen Partner (mit dem ihr vielleicht gerade mal ein paar Wochen zusammen seid) gleich überall zu integrieren? Also gleich all euren Freunden/Bekannten vorzustellen, mit denen man am Wochenende was unternimmt?
Bei einer "normalen" Beziehung, trifft man sich ja anfangs eher allein und nimmt den Freund dann erst mal nach und nach, wenn einem danach ist, mit zu Freunden und Bekannten.
Zumindest ich habe das so gehandhabt, weil eine "Kurzbeziehung" von drei-vier Monaten integriere ich ja nicht in meinen Freundeskreis. Umgekehrt habe ich das bei Freunden auch nicht so erlebt.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von NBUC »

Nein, da Probleme zu haben, wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Girassol »

Nee, ganz im Gegenteil. Ich finde es sehr schön, dass mein Partner meine Familie und meine Freunde recht schnell kennengelernt hat (und umgekehrt). Das muss ja auch irgendwie passen. Meine Familie ist mir sehr wichtig und ein Mann, der mit meiner Familie nicht klarkommt, würde nicht in mein Leben passen.

Genau das war für mich auch das große Problem mit meinem Ex. Nach knapp 6 Monaten kannte ich weder seine Familie noch seine Freunde. Dadurch gab er mir das Gefühl, in seinem Leben und seinem Alltag nicht so wirklich willkommen zu sein.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Montecristo »

Stand bei mir nach gut 6 Monaten:
BartS hat geschrieben: Bei einer Beziehung, wenn man sich schon über ein Vierteljahr kennt, dann wird man sicher nicht mehr jedes WE immer gemeinsam volles Programm machen, ständig ausgehen, jede Minute verplanen. Das hält man ja auf Dauer nicht durch. Auf der anderen Seite, man kann sich ja einer gewissen Anspruchshaltung gegenübergesetzt sehen, dass der Partner sich extra auf den Weg zu mir gemacht hat und einen gewissen Anspruch hat, sich mit ihm/ihr zu beschäftigen und ihn/sie nicht nur zusehen zu lassen, wie man den Haushalt mach
Das Problem ist tatsächlich, dass die Wochenenden immer recht voll sind. Wir hatten vor Ostern eine Diskussion und gestalten jetzt alles bewusst ruhiger. Sogar inklusive Mittagsschlaf oder Mittagspause. Das Ziel ist, dass beide nebeneinander wohnen wie in einem gemeinsamen Haushalt, aber das muss sich erst noch einspielen. Natürlich muss man sich dann was zu lesen oder den Laptop mitbringen.

Etwas untypisch ist sicher, dass meine Freundin Wohnung/Haus saniert/renoviert und das ziemlich viel Arbeit macht. Natürlich versuche ich ihr zu helfen, aber es ist nur über Monate hinweg zu schaffen. Vor Ostern wurde die Küche geliefert und sie war mit dem Renovieren im Rückstand. Wurde ein ziemlicher Stress.

Haushalt/Putzen erledige ich bei mir nach Möglichkeit unter der Woche. Das gemeinsame Kochen ist immer ein schönes Erlebnis. Meine Freundin führt ein deutlich aktiveres Gesellschaftsleben als ich und hat ihre ganze Familie vor Ort. Das war für mich eine ziemliche Umstellung. Mein Leben beinhaltet jetzt regelmäßig diverse Vereins- und Familienaktivitäten. Das ist aktuell kein Problem. Aber es sind viele Leute, mit denen man zusätzlich auskommen muss. Meine Freundin kennt meine Familie inzwischen auch Die wohnen leider weiter weg. Das Verhältnis ist völlig unproblematisch.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Montecristo »

desigual hat geschrieben:Zumindest ich habe das so gehandhabt, weil eine "Kurzbeziehung" von drei-vier Monaten integriere ich ja nicht in meinen Freundeskreis. Umgekehrt habe ich das bei Freunden auch nicht so erlebt.
Die Familie, Freunde und Bekannten meiner Freundin habe ich nach ca. 6-8 Wochen kennengelernt. Einige natürlich früher, andere später. Ich hätte es vermutlich ähnlich gehalten. Es hat sich einfach nicht ergeben. Ich hatte auf jeden Fall nie das Gefühl, meine Freundin geheim halten und anschließend enthüllen zu müssen.

Bei mir bestand jetzt auch nicht das Problem, dass die Umgebung schnell wechselnde Freundinnen wahrnehmen könnte. So ein falscher Eindruck wäre mir vielleicht auch peinlich.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Leprechaun »

Bei uns ist der Ablauf meist so, daß wir uns am Wochenende spätnachmittags bis abends treffen, miteinander essen, uns viel erzählen und dann zur Abendentspannung eine schöne DVD vornehmen. Dabei wird auf dem Sofa gekuschelt, zu einer vernünftigen Zeit geht es ab ins Bett. Am anderen Tag, falls keine Verpflichtungen anstehen, bis Mittag Zweisamkeit und am Nachmittag Ausgang. Abends eventuell etwas Kulturelles, ansonsten verabschiedet sich der Besuchende nach dem gemeinsamen Kochen. Eingespielt hat sich, daß wir immer zwei Wochenenden gemeinsam verbringen, wechselweise bei jedem von uns, das dritte bleibt dann frei um den eigenen Erledigungen nachzugehen, für die ansonsten nicht die Zeit bleibt und die man nicht machen will wenn der Partner da ist: Wäsche, Computertätigkeit etc. Treffen unter der Woche gehen, wenn sich etwas Konkretes ergibt, bevorzugt wenn einer frei hat.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Girassol »

Ich habe seit ein paar Monaten eine Wochenendbeziehung und musste mich am Anfang in der Tat an die neue Situation gewöhnen. Unter der Woche bin ich eben alleine und am Wochenende verbringe ich die ganze Zeit mit meinem Partner, abwechselnd bei ihm oder mir. Am Anfang kam ich mir tatsächlich als "Gast" vor. Aber ich habe mich an die neue Situation aber recht schnell gewöhnt und auch bald meine Schublade bekommen. Das heißt ich habe immer ein paar meiner Sachen bei meinem Partner in der Wohnung. Und dadurch, dass meine Sachen da sind, fühlt es sich für mich auch schon ein bisschen nach Zuhause an.

Wir unternehmen dies und das, wenn wir uns am Wochenende sehen: Zeit mit der Familie und Freunden verbringen, gemeinsam kochen und essen, Essen gehen, TV schauen, Playstation spielen, kuscheln, Spiele spielen, uns einfach unterhalten, einkaufen gehen...

Die meisten Sachen machen wir gemeinsam. Ich finde es schön auch ganz alltägliche Dinge zusammen zu machen, z.B. das wir gemeinsam in der Küche stehen und einer abspült und der andere mit dem Kochen anfängt. Es kommt auch vor, das wir uns beide in einem Zimmer aufhalten und dort jeder was für sich macht, also einer Playstation spielt und der andere im Internet surft, liest oder sonst irgendwas macht. Sich ganz natürlich im selben Zimmer aufzuhalten und einfach den anderen um sich zu haben ohne sich ständig mit ihm zu beschäftigen ist ein sehr schönes Gefühl. Das zeigt mir irgendwie, dass ich mich sehr wohlfühle und mich an die Situation gewöhnt habe, dass da noch jemand anderes ist, ich mich aber trotzdem mal nur um mich und meinen Kram kümmern kann.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Buham »

Ich kann mich Girassol soweit nur anschließen (welch Wunder ;) ).

Ich fand es auch wichtig, dass sie meine Familie recht schnell kennenlernt. Ich verbringe einige Zeit mit der Familie, z.B. ist es bei uns ein Ritual, ab und zu im Familienkreis zu frühstücken. Da hätte ich mich ja wegen meiner Partnerin ausklinken müssen, um ein Kennenlernen zu "verhindern", und das kommt eigentlich nicht infrage für mich.
Haushalt/Putzen erledige ich bei mir nach Möglichkeit unter der Woche. Das gemeinsame Kochen ist immer ein schönes Erlebnis.
So ist das bei mir auch. Ich finde es auch schön zusammen zu kochen. Und nebenbei lernt man dabei auch neue Sachen und kann dem anderen neue Dinge näher bringen :klassiker:
Ich brauche in einer Beziehung den Wechsel von Begegnungen und Unternehmungen in der Öffentlichkeit und gemeinsam "Abhängen" in der Privatsphäre. Ich will zu Hause auch Schlabberhosen und ausgeleierte T-Shirts anziehen können/dürfen.
Besser könnte ich es nicht ausdrücken :mrgreen:
Unsere Wochenenden sind sehr unterschiedlich. Manche verbringen wir zuhause und gehen kaum raus, bei anderen unternehmen wir was. Die letzten Wochenenden haben wir jeweils Ausflüge/Besuche unternommen, z.T. auch verbunden mit einer Übernachtung. Das nächste Wochenende wird dafür dann wieder eher ruhig verlaufen (schätze ich mal ;) ).
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von BartS »

Erst mal vielen Dank für die bisherigen Einblicke. Vielleicht kommen ja noch weitere. Ich finde das ziemlich spannend, wirklich. Ich denke mir dann immer, dass man bei der Partnersuche viel mehr darauf achten sollte, ob man sich diesen Beziehungsalltag mit einer Person nicht nur für Monate, sondern für Jahre wirklich vorstellen kann. Denn dieser Alltag ist ja nun wirklich nicht spektakulär, sondern häufig recht profan. Der Kampf gegen die Langeweile will da genauso gewonnen werden. ;) Deshalb staune ich immer wieder, dass es Menschen gibt, die in 15 Minuten oder dem ersten Treffen genau wissen, ob sie mit jemanden eine Beziehung wollen.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Gucki »

@ Girassol & Buham

Eure Beiträge finde ich gut und lese sie gerne!
Da gibt es sehr viel lesbare Einigkeit, es freut mich sehr, dass Ihr Euch gefunden habt! :good: :tanzen2: :gewinner:
Peter

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Peter »

BartS hat geschrieben:Ich denke mir dann immer, dass man bei der Partnersuche viel mehr darauf achten sollte, ob man sich diesen Beziehungsalltag mit einer Person nicht nur für Monate, sondern für Jahre wirklich vorstellen kann.
Das würde ich nicht tun. Strebe doch erst einmal den Augenblick an. In den Alltag könnt ihr später noch immer hineinwachsen oder dran scheitern.

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