Beziehungsalltag

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Teetrinker

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Teetrinker »

Bei der Vegetarier-Frage verstehe ich das Problem nicht. Der Vegetarier isst kein Fleisch, der andere isst welches. Wo ist jetzt das Problem oder gar der Kompromiss? *überleg* ... ... ...
Das einzige Ergebnis, das mir einfällt, ist: es gibt keinen.

Gut, bevor man mich als völlig phantasielos erkennt: Vielleicht mag ein Vegetarier keinen Fleischgeruch oder sogar nichtmal, Fleisch zu sehen. Aber sowas ist nun wirklich krankhafte Engstirnigkeit - solange der Vegetarier kein Fleisch essen muss (darum geht es schließlich) ist ihm Genüge getan. Kompromisse eingehen muss er jedenfalls nicht, weswegen ich sehr erstaunt war, als ich folgendes Posting las:
BartS hat geschrieben:Ich kenne einige Vegetarier-NichtVegetarier-Paare, aber das funktioniert nur, wenn die vegetarische Seite sehr kompromissbereit ist.
Wahrscheinlich hat BartS sich verschrieben und die nicht-vegetarische Seite gemeint, denn nur für diese kommen Kompromisse in Frage (der Vegetarier braucht wie gesagt keine, solange er kein Fleisch verzehren muss - Weil ihn daran niemand hindert, muss er auch keine Kompromisse eingehen).

Deswegen sind solche "Konflikte" als ziemlich überschätzt zu bewerten. Ein Vegetarier muss kein Fleisch essen, ein Antialkoholiker nichts trinken, ein Nichtraucher nicht rauchen usw.Jetzt könnte man natürlich sagen: der Nichtraucher muss den Gestank des anderen ertragen, der Nichttrinker den Rausch und die Fahne des Trinker usw. Das muss aber noch lange nicht zu einer heftigen Forderung berechtigen - weder brät der Fleischesser den ganzen Tag lang Steaks, noch ist ein Nichtantialkoholiker dauernd betrunken oder ein Rauscher nur am rauchen. Es gibt also ganz viel Spielraum, um sowas in Einklang zu bringen. Totale Verbotserwartungen sind selten taugliche Mittel innerhalb von Beziehungen.
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BartS
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von BartS »

Teetrinker hat geschrieben: Gut, bevor man mich als völlig phantasielos erkennt: Vielleicht mag ein Vegetarier keinen Fleischgeruch oder sogar nichtmal, Fleisch zu sehen. Aber sowas ist nun wirklich krankhafte Engstirnigkeit - solange der Vegetarier kein Fleisch essen muss (darum geht es schließlich) ist ihm Genüge getan.
Hallo Teetrinker, damit hättest Du nicht nur den ersten Konfliktpunkt genannt, sondern den ersten heftigen Streit mit Deiner Freundin ausgelöst. ;) Sie sagt zu ihm, also Du kannst ruhig Deine Wurststulle auf den Essenstisch verspeisen, aber was ich nicht möchte ist, dass Du hier Fleisch zubereitest und es in der Pfanne anbrätst. Sie ertrage den Geruch einfach nicht. Dann sagt er, waaaaaas, das ist doch krankhaft, dir kann es doch egal sein was ich esse und Du bist total engstirnig, wenn Du mir mein Schnitzel verbietest.

Was denkst Du, wie die Freundin reagieren wird? :mrgreen:

Erstmal, dem Vegetarier wird es nicht egal sein, was sein Partner isst. Und zum anderen, meistens sind es die Vegetarier, die eine gewisse Essenskultur am Tisch einfordern werden. Und da gibt es hunderte Arten, die Konflikte noch größer zu machen.
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klecks
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von klecks »

Ooooch, ich würde eigentlich viel allgemeiner in die Runde werfen, dass Essgewohnheiten überhaupt ein Thema ist, bei dem die Beziehungsfähigkeit auf den Prüfstand kommt. Das ist doch gerade Beziehung leben ...

Der eine schmatzt, der andere kriegt morgens nichts runter.

Die andere steht am Sonntag gern ganz früh auf und bereitet ein oppulentes Sonntagsfrühstück und wünscht sich, dass der Partner (und alle Kinder, sofern schon vorhanden) gut gelaunt mit am Tisch sitzt ..., weil sie das von zu Hause so schön in Erinnerung hat. Der PArtner wiederum empfindet es als Inbegriff von Sonntag, lange auszuschlafen und mit allen im Schlafanzug zu brunchen. Gern auch mit Champagner mit dem Partner in Bett ...

Ich glaube nicht, dass Beziehung nur dann funktioniert, wenn - wie oh Wunder - die vorherige Prägung fast identisch ist. Sondern Beziehung funktioniert dann, wenn die gegenseitige Anziehung und das liebevolle Interesse am anderen einem die Motivation gibt, Lösungen zu finden für solche "Konflikte", die beide bereichern.

Man bekommt doch durch einen anderen Menschen ein ganzes Universum geschenkt, das es zu entdecken gilt. Und darf sich dem guten Gefühl hingeben, dass man selbst auch ein ganzes Universum ist, das der andere mit offenem Interesse entdecken will und das er mit mir geschenkt bekommt.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass man im Alltag die beiden Universen eindampfen muss - damit sie in die 24 Stunden eines Tages passen, leider verdoppelt sich ja für Verpartnerte nicht die Anzahl der Stunden eines Tages. - Aber das ist eben Lust und Fluch zugleich in einer Beziehung. 8-)
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Lonely
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Lonely »

klecks hat geschrieben:Ooooch, ich würde eigentlich viel allgemeiner in die Runde werfen, dass Essgewohnheiten überhaupt ein Thema ist, bei dem die Beziehungsfähigkeit auf den Prüfstand kommt. Das ist doch gerade Beziehung leben ...
Der eine schmatzt, der andere kriegt morgens nichts runter. Die andere steht am Sonntag gern ganz früh auf und bereitet ein oppulentes Sonntagsfrühstück und wünscht sich, dass der Partner (und alle Kinder, sofern schon vorhanden) gut gelaunt mit am Tisch sitzt ..., weil sie das von zu Hause so schön in Erinnerung hat. Der PArtner wiederum empfindet es als Inbegriff von Sonntag, lange auszuschlafen und mit allen im Schlafanzug zu brunchen. Gern auch mit Champagner mit dem Partner in Bett ...
Ich glaube nicht, dass Beziehung nur dann funktioniert, wenn - wie oh Wunder - die vorherige Prägung fast identisch ist. Sondern Beziehung funktioniert dann, wenn die gegenseitige Anziehung und das liebevolle Interesse am anderen einem die Motivation gibt, Lösungen zu finden für solche "Konflikte", die beide bereichern.
Das hast Du wirklich schön gesagt..... :shylove: :umarmung2:
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Logan 5

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Logan 5 »

Lisa hat geschrieben:während mein Freund ein eher distanziertes Verhältnis zu Obst und Gemüse hat
:lol: das hast du köstlich ausgedrückt ;) :umarmung2:
BartS hat geschrieben:Wie gesagt, wenn es der einzige Konfliktpunkt ist, das werdet ihr beiden schon durchstehen,
Ein Konfliktpunkt ist das in meiner Betrachtung gar nicht. Warum auch? So lange Rücksichtnahme und Kompromissbereitschaft keine Fremdwörter sind, sollte das kein nennenswertes Problem sein :)
Lisa hat geschrieben:ich denke/hoffe doch, dass wir das hinkriegen werden
Ich mache mir da gar keine Sorgen :)
Lonely hat geschrieben:Das hast Du wirklich schön gesagt.....
Finde ich auch, Klecks. Schön geschrieben...
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klecks
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von klecks »

Logan 5 hat geschrieben:
Lonely hat geschrieben:Das hast Du wirklich schön gesagt.....
Finde ich auch, Klecks. Schön geschrieben...
Danke! :umarmung2:
Reni

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Reni »

klecks hat geschrieben:Ooooch, ich würde eigentlich viel allgemeiner in die Runde werfen, dass Essgewohnheiten überhaupt ein Thema ist, bei dem die Beziehungsfähigkeit auf den Prüfstand kommt. Das ist doch gerade Beziehung leben ...

Der eine schmatzt, der andere kriegt morgens nichts runter.

Die andere steht am Sonntag gern ganz früh auf und bereitet ein oppulentes Sonntagsfrühstück und wünscht sich, dass der Partner (und alle Kinder, sofern schon vorhanden) gut gelaunt mit am Tisch sitzt ..., weil sie das von zu Hause so schön in Erinnerung hat. Der PArtner wiederum empfindet es als Inbegriff von Sonntag, lange auszuschlafen und mit allen im Schlafanzug zu brunchen. Gern auch mit Champagner mit dem Partner in Bett ...

Ich glaube nicht, dass Beziehung nur dann funktioniert, wenn - wie oh Wunder - die vorherige Prägung fast identisch ist. Sondern Beziehung funktioniert dann, wenn die gegenseitige Anziehung und das liebevolle Interesse am anderen einem die Motivation gibt, Lösungen zu finden für solche "Konflikte", die beide bereichern.

Man bekommt doch durch einen anderen Menschen ein ganzes Universum geschenkt, das es zu entdecken gilt. Und darf sich dem guten Gefühl hingeben, dass man selbst auch ein ganzes Universum ist, das der andere mit offenem Interesse entdecken will und das er mit mir geschenkt bekommt.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass man im Alltag die beiden Universen eindampfen muss - damit sie in die 24 Stunden eines Tages passen, leider verdoppelt sich ja für Verpartnerte nicht die Anzahl der Stunden eines Tages. - Aber das ist eben Lust und Fluch zugleich in einer Beziehung. 8-)
Wunderschön geschrieben, klecks. Ich sag es sogar noch anders: jemand, der mit einer Schablone für eine Partnerschaft kommt, in die ich mich einpassen soll, passt für mich nicht. Ich hab in den letzten zwei Jahren erlebt wie einfach und selbstverständlich aufeinander zugehen sich anfühlt, auch und gerade wenn Leben komplett unterschiedlich laufen, wie leicht sich Leben anpassen lassen, wenn man will, wenn Verliebtheit und Liebe auf beiden Seiten da sind. Weniger will ich nicht mehr, dann lieber allein,
Lisa

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Lisa »

@klecks & Reni: +1 und +1.
@klecks: Schließe mich meinen Vorpostern/innen an, das hast du wunderschön formuliert! :shylove:
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Swenja
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Swenja »

Reni hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:Ooooch, ich würde eigentlich viel allgemeiner in die Runde werfen, dass Essgewohnheiten überhaupt ein Thema ist, bei dem die Beziehungsfähigkeit auf den Prüfstand kommt. Das ist doch gerade Beziehung leben ...

Der eine schmatzt, der andere kriegt morgens nichts runter.

Die andere steht am Sonntag gern ganz früh auf und bereitet ein oppulentes Sonntagsfrühstück und wünscht sich, dass der Partner (und alle Kinder, sofern schon vorhanden) gut gelaunt mit am Tisch sitzt ..., weil sie das von zu Hause so schön in Erinnerung hat. Der PArtner wiederum empfindet es als Inbegriff von Sonntag, lange auszuschlafen und mit allen im Schlafanzug zu brunchen. Gern auch mit Champagner mit dem Partner in Bett ...

Ich glaube nicht, dass Beziehung nur dann funktioniert, wenn - wie oh Wunder - die vorherige Prägung fast identisch ist. Sondern Beziehung funktioniert dann, wenn die gegenseitige Anziehung und das liebevolle Interesse am anderen einem die Motivation gibt, Lösungen zu finden für solche "Konflikte", die beide bereichern.

Man bekommt doch durch einen anderen Menschen ein ganzes Universum geschenkt, das es zu entdecken gilt. Und darf sich dem guten Gefühl hingeben, dass man selbst auch ein ganzes Universum ist, das der andere mit offenem Interesse entdecken will und das er mit mir geschenkt bekommt.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass man im Alltag die beiden Universen eindampfen muss - damit sie in die 24 Stunden eines Tages passen, leider verdoppelt sich ja für Verpartnerte nicht die Anzahl der Stunden eines Tages. - Aber das ist eben Lust und Fluch zugleich in einer Beziehung. 8-)
Wunderschön geschrieben, klecks. Ich sag es sogar noch anders: jemand, der mit einer Schablone für eine Partnerschaft kommt, in die ich mich einpassen soll, passt für mich nicht. Ich hab in den letzten zwei Jahren erlebt wie einfach und selbstverständlich aufeinander zugehen sich anfühlt, auch und gerade wenn Leben komplett unterschiedlich laufen, wie leicht sich Leben anpassen lassen, wenn man will, wenn Verliebtheit und Liebe auf beiden Seiten da sind. Weniger will ich nicht mehr, dann lieber allein,

besser kann man es nicht schreiben/beschreiben :good:

lg,Swenja
Kief

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Kief »

Reni hat geschrieben:Ich sag es sogar noch anders: jemand, der mit einer Schablone für eine Partnerschaft kommt, in die ich mich einpassen soll, passt für mich nicht. Ich hab in den letzten zwei Jahren erlebt [ ... ] Weniger will ich nicht mehr, dann lieber allein,
Ist das nicht auch schon eine Art Schablone, in die zukuenftige Partner reinpassen sollen?
;-)


CU, Kief
Reni

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Reni »

Kief hat geschrieben:
Reni hat geschrieben:Ich sag es sogar noch anders: jemand, der mit einer Schablone für eine Partnerschaft kommt, in die ich mich einpassen soll, passt für mich nicht. Ich hab in den letzten zwei Jahren erlebt [ ... ] Weniger will ich nicht mehr, dann lieber allein,
Ist das nicht auch schon eine Art Schablone, in die zukuenftige Partner reinpassen sollen?
;-)


CU, Kief
Dass sie genauso auf mich wie ich auf sie zugehen sollen? Klar, andere passen halt nicht (mehr). :mrgreen: Und ich gestehe: ich bin froh, dass ich keinen Mann zum (Über)leben brauche.
Stefan_T

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Stefan_T »

Ich will hier mal einen Schuss Realität einstreuen:

Für die allermeisten ABs stellt sich die Frage doch gar nicht.

Wer hat als AB schon so viel Auswahl an möglichen Beziehungspartner, dass er diese auch noch nach solchen "Kriterien" aussortieren kann?

Als AB ist man in der Regel froh, wenn es EINEN Interessenten gibt, der sich vielleicht eine Beziehung mit einem vorstellen kann. Gedanken über einen kompatiblen Alltag stellen sich da erst gar nicht.

Die allermeisten ABs können sich solche "Auswahlkriterien" schlichtweg nicht "leisten", wenn sich nicht weitere 20 Jahre auf die nächste Chance auf Beziehung warten wollen. ;)
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BartS
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von BartS »

Stefan_T hat geschrieben:Wer hat als AB schon so viel Auswahl an möglichen Beziehungspartner, dass er diese auch noch nach solchen "Kriterien" aussortieren kann?
Ich weiß, was Du meinst. Trotzdem denke ich, dass auch ABs bei einem Menschen den Gedanken haben, lieber bin ich weiter Single, als mit ihm/ihr zusammenzuleben. Und das ist auch gut so, dass man diese Gedanken hat.

Ich merke allein an dieser Diskussion, wie seltsam man als AB angeschaut wird, wenn man sagt, man hat jemanden kennengelernt, prima Mensch, attraktiv, intelligent, lustig. Aber man kann sich keine richtige Beziehung mit der Person vorstellen. Bei manchen Reaktionen hatte ich das Gefühl, sie meinten, als "Normalo" darfst Du so "wählerisch" sein, aber als AB solltest Du jede Dir bietende Gelegenheit nutzen. Das ist dann der Klassiker, darf ein AB Ansprüche haben.
Stefan_T hat geschrieben: Als AB ist man in der Regel froh, wenn es EINEN Interessenten gibt, der sich vielleicht eine Beziehung mit einem vorstellen kann. Gedanken über einen kompatiblen Alltag stellen sich da erst gar nicht.
Der Gedanke ist wirklich schön, wenn es so einen Menschen gibt. Mir ist noch keine Frau begegnet, die so weit gegangen wäre. Aber ich würde sie trotzdem ablehnen, wenn ich das Gefühl hätte, ich würde mich in der Beziehung echt unwohl fühlen.
Stefan_T hat geschrieben:Die allermeisten ABs können sich solche "Auswahlkriterien" schlichtweg nicht "leisten", wenn sich nicht weitere 20 Jahre auf die nächste Chance auf Beziehung warten wollen. ;)
Ich sehe es ein bisschen anders, aber die Frage muss jeder selbst für sich beantworten.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Girassol »

Stefan_T hat geschrieben:Als AB ist man in der Regel froh, wenn es EINEN Interessenten gibt, der sich vielleicht eine Beziehung mit einem vorstellen kann. Gedanken über einen kompatiblen Alltag stellen sich da erst gar nicht.

Die allermeisten ABs können sich solche "Auswahlkriterien" schlichtweg nicht "leisten", wenn sich nicht weitere 20 Jahre auf die nächste Chance auf Beziehung warten wollen. ;)
Also ganz ehrlich, da bleibe ich doch lieber alleine als eine Beziehung zu haben, in der es vorne und hinten nicht passt? Damit bin ich bestimmt nicht glücklicher als alleine. Nur weil ich sehr wenige oder nur einen Interessenten habe, nehme ich den doch nicht, nur damit ich nicht mehr alleine bin. Das fände ich der anderen Person höchst unfair und glücklich wäre ich in der Beziehung definitiv nicht.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von NBUC »

Und wenn (erst einmal, ohne Konflikte wird wohl keine Beziehung auskommen) alles passt, heißt es wieder "langweilig" oder "ich brauche auch Reibung" :wuetend:
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Stefan_T »

Girassol hat geschrieben:
Stefan_T hat geschrieben:Als AB ist man in der Regel froh, wenn es EINEN Interessenten gibt, der sich vielleicht eine Beziehung mit einem vorstellen kann. Gedanken über einen kompatiblen Alltag stellen sich da erst gar nicht.

Die allermeisten ABs können sich solche "Auswahlkriterien" schlichtweg nicht "leisten", wenn sich nicht weitere 20 Jahre auf die nächste Chance auf Beziehung warten wollen. ;)
Also ganz ehrlich, da bleibe ich doch lieber alleine als eine Beziehung zu haben, in der es vorne und hinten nicht passt? Damit bin ich bestimmt nicht glücklicher als alleine. Nur weil ich sehr wenige oder nur einen Interessenten habe, nehme ich den doch nicht, nur damit ich nicht mehr alleine bin. Das fände ich der anderen Person höchst unfair und glücklich wäre ich in der Beziehung definitiv nicht.
Ich meinte auch nicht "hinten und vorne nicht passt", sondern das, was hier im Thread so diskutiert wird. Weil der andere eventuell das "falsche" Essen bevorzugt oder lieber länger schläft und ich ein Frühaufsteher bin usw.

Wie der andere seinen Alltag (ohne mich) bislang verbringt wäre mir in der Tat völlig schnuppe für einen Beziehungswunsch.

Wenn ich NUR DESWEGEN eine potientielle Freundin "aussortiere", dann bin ich wirklich selbst schuld, wenn ich danach immer noch AB bin.

Es ist auch eine simple Sachen von "Angebot und Nachfrage". Wenn ich jeden Monat 20 Frauen hätte, die mit mir eine Beziehung eingehen wollen, dann würde ich andere "Ansprüche" an eine Beziehung an den Tag legen als wenn ich alle 20 Jahre eine Interessentin habe. ;)
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Gilbert
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Gilbert »

Stefan_T hat geschrieben: Wenn ich jeden Monat 20 Frauen hätte, die mit mir eine Beziehung eingehen wollen, dann würde ich andere "Ansprüche" an eine Beziehung an den Tag legen als wenn ich alle 20 Jahre eine Interessentin habe. ;)
Die Frage, die man in diesem Szenario sich als AB zuerst stellen sollte: "Warum habe ich nur alle 20 Jahre eine Interessentin?"
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von BartS »

Stefan_T hat geschrieben: Wenn ich NUR DESWEGEN eine potientielle Freundin "aussortiere", dann bin ich wirklich selbst schuld, wenn ich danach immer noch AB bin.
Wenn der Satz wirklich stimmen würde, hieße das ja, sobald ich keine Frau mehr als potentielle Freundin aussortiere, habe ich die besten Chancen, kein AB mehr zu sein. Und genau daran glaube ich nicht. Wir brauchen Ansprüche und Kanten und Ecken, um von der andere Seite als attraktiv überhaupt wahrgenommen zu werden. Wenn ich sagen würde, mir ist es völlig egal, was Du als Single für Lebensgewohnheiten hast, ich werde alles mit Dir mitmachen, dann klingt das nur bedürftig.
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Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Montecristo »

klecks hat geschrieben:Ooooch, ich würde eigentlich viel allgemeiner in die Runde werfen, dass Essgewohnheiten überhaupt ein Thema ist, bei dem die Beziehungsfähigkeit auf den Prüfstand kommt. Das ist doch gerade Beziehung leben ...
@Klecks: So sehr ich Dir im Allgemeinen zustimme :good: so wenig habe ich mit meiner Freundin bislang über Essen diskutiert. Eigentlich eher am Rande.

Problematisch finde ich die bereits existierenden Freundeskreise unter einen Hut zu bringen. Das mag sich bei anderen ABs (oder gar Normalos) anders gestalten. Meine Freundin hatte früher eine ziemlich wilde Phase (Fußball, NRW-Club, Ultras, etc). Beim letzten Auswärtsspiel habe ich dann einige ihrer "ruhigeren" Freunde kennengelernt. Unter anderem ihre Ex-ABF und deren Göttergatten. Die waren separat angereist und wir waren dann zusammen beim Brunchen. Sehr nettes Paar. Ich fand nur überhaupt kein Thema. Mir ist auch nicht klar geworden, ob es irgendwas außerhalb von Fußball gebracht hätte. Dabei ist der Göttergatte sogar in meinem Alter. Er hat mir dann lang und breit verzählt, wie er das Hotel sehr sehr günstig gekriegt hat und dann vom Schwiegervater die Kreditkarte für die Buchung nehmen musste.
Bin ich ein arroganter Snob? Wenn die Country-Card nicht passt, habe ich die Western-Card. Und bei Expedia sind es weniger als fünf Minuten, weil ich schon einen Account habe.
Das Stadion liegt neben der Uni, die ich ganz gut kenne. Also habe ich versucht das Thema auf die Verkehrssituation zu lenken. Small-Talkiger geht wohl kaum. Er hatte aber wohl die Panik nach seinem Arbeitsplatz gefragt zu werden und wechselte dann ruckartig das Thema.
Haben Normalos Frau und Kind, weil sie mit jedermann quatschen können? Ich denke nicht...
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Stefan_T

Re: Beziehungsalltag

Beitrag von Stefan_T »

BartS hat geschrieben:
Stefan_T hat geschrieben: Wenn ich NUR DESWEGEN eine potientielle Freundin "aussortiere", dann bin ich wirklich selbst schuld, wenn ich danach immer noch AB bin.
Wenn der Satz wirklich stimmen würde, hieße das ja, sobald ich keine Frau mehr als potentielle Freundin aussortiere, habe ich die besten Chancen, kein AB mehr zu sein. Und genau daran glaube ich nicht. Wir brauchen Ansprüche und Kanten und Ecken, um von der andere Seite als attraktiv überhaupt wahrgenommen zu werden. Wenn ich sagen würde, mir ist es völlig egal, was Du als Single für Lebensgewohnheiten hast, ich werde alles mit Dir mitmachen, dann klingt das nur bedürftig.
Du sollst es ihr ja auch nicht sagen. Du sollst dich nur davon nicht abbringen lassen. ;)

Die Reihenfolge ist doch so:

Eine Frau ist an dir interessiert und will dich gerne auch näher - evtl. für eine Beziehung - kennen lernen. Erst wenn das der Fall ist, machen weitere Überlegungen überhaupt erst einen Sinn.

Solange keine Frau was von dir (in Richtung Beziehung) will, kannst du dir an "Ansprüchen" denken, was du willst. Es spielt überhaupt keine praktische Rolle, solange keine Frau an dir interessiert ist.

Jetzt mal ersthaft die Frage: Es gibt nach Jahrzehnten des ABtums endlich eine Frau, die eine Beziehung mit dir probieren will und du auch mit ihr, WENN nur ihr Alltag anders wäre? Ernsthaft, das wäre für dich ein Grund, die Beziehung zu ihr nicht zu probieren? Weil ihr Alltag "nicht passt"? Du würdest dann NUR DESWEGEN weiterhin AB bleiben? :gruebel:

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