Schwiegertochter gesucht – Meine Freundin und meine Eltern

[Montecristo]

Übrigens hat am Wochenende meine "Schwiegermutter" Geburtstag und die Verwandschaft (das Dutzend könnte voll werden) feiert in der Wohnung meiner Freundin. Bei der Gelegenheit können dann alle bewundern wie ich Lampen und Ikea-Hängeschränke montiere. Ich hoffe, dass die erst hinterher runterfallen.

[Darth Bane]

Interessanterweise haben sich hier nur Männer an der Diskussion beteiligt. Für Frauen ist das Thema wohl komplexer.

Das ist bei dem Threadtitel auch nicht ungewöhnlich. Ehrlich gesagt habe ich auch zuerst geglaubt, hier wird die gleichnamige unsägliche RTL-Sendung behandelt, wo sich alle Beteiligten zum Affen machen. Entweder muss man schon absolut verzweifelt sein, man will um jeden Preis in Fernsehen oder man wird mit viel Geld geködert.
Warum gibt es eigentlich kein Äquivalent a la "Schwiegersohn gesucht"?

[Montecristo]

Familienleben kann verwirrend sein. Zu meinen HC-AB-Zeiten hatte ich zumindest ganz andere Probleme. In der weit verzweigten Verwandschaft meiner Freundin fühle ich mich immer noch wie ein Anhängsel. Es stellt sich akut die Frage, wie es wohl wäre zu einer Beerdigung zu müssen. (Nein, ist noch keiner tot. Bleibt auch hoffentlich länger so.) Als "Familie" würde ich mich nicht fühlen. Aber selbstverständlich würde ich meine Freundin begleiten. Peinlich wäre mir, wenn mir Leute kondolieren würden, die mit dem Verstorbenen seit Jahren bekannt sind. Kann mich dann ja auch nicht verstecken.

[Montecristo]

Es stellt sich akut die Frage, wie es wohl wäre zu einer Beerdigung zu müssen.

Tja, das Leben stellt einen manchmal vor Herausforderungen, an die man gar nicht gedacht hat.

BTW: Ich bin dann erstmal weg.

[Stefan73]

Mir war vor dem ersten Treffen auch sehr unwohl, aber mein Vater meinte nur: "Jetzt haben wir endlich eine Tochter", schloss sie in die Arme und damit war das Eis gebrochen. Meine Mutter ist so froh, dass ich "endlich jemanden habe", dass sie wohl einen Yeti akzeptiert hätte. Sie freuen sich sehr und geben ihr Bestes, als Großeltern sogar doppelt, weil sie damit schon längst nicht mehr gerechnet haben.
Bei ihren Eltern war es z.T. schwieriger. Die Mutter hat mich schnell ins Herz geschlossen, weil sie große, sanfte Männer sehr mag. Beim Vater bin ich anfangs sehr vorsichtig gewesen, weil er bei früheren Partnern wohl schnell biestig wurde. Ich denke (nennt mich böse), ihn hat vor allem mein Geld überzeugt. Al er merkte, dass ich nicht die Kohle seiner geliebten Anwalts-Tochter will, dass ich eine Familie versorgen kann und ich durchaus als "treusorgender Gatte" geeignet bin, hat er das akzeptiert.
Die Freundeskreise waren eigentlich kein Problem. In einem Fall gibt es sowas wie einen Ex-Freund (sie nennt es eher Affaire), der anscheinend nur widerwillig freundlich war, aber der kegelt sich gerade eh aus dem Kreis hinaus. Ein Blender vor dem Herrn, der mit falschen Angaben zu Beruf, Bildung und Herkunft den großen Boss markieren will und (wie ich schnell heraus fand) statt "Chef bei den Öffentlichen" zu sein, im Planungsteam der Busfahrpläne arbeitet... Fake allüberall. Ich war vorher bei allen Treffen vorher mächtig nervös, aber es hat geklappt.

[Brax]

Montecristo:

[Tania]

Nervös macht mich die Begegnung mit potentiellen Schwiegereltern nicht mehr. Das war ich nur bei meinem ersten Freund - und auch nur, weil der vorher klar gesagt hat "wenn Du mit meiner Mutter nicht auskommst, wird das nix mit uns". Nun ja, ich war jung und unerfahren ... heute würde ich ihm in vergleichbarer Situation empfehlen, dann doch mit seiner Mutter glücklich zu werden und mich gleich zu vergessen. Insbesondere weil die Dame ihre Machtposition sehr wohl kannte und sie gnadenlos ausgenutzt hat ....

Heute wäre ich einfach nur gespannt auf die Familie meines Partners. Ich gehe davon aus, dass sie bemerken werden, dass ich die ultimative Traumschwiegertochter bin - immerhin bin ich Akademikerin, aber trotzdem mit ausgeprägtem Sinn für Familie und Haus gesegnet, kann durchaus für mich selbst und meine Familie sorgen, bin unglaublich in ihren Sohn verliebt und kümmere mich hervorragend um sein körperliches und seelisches Wohlbefinden, und bringe als Bonus sogar noch drei wunderbare (Stief-) Enkel mit. Was sollten sich Eltern mehr wünschen?

Und sollte es trotzdem nicht zwischen uns funktionieren - auch egal. Letztlich will ich ja den Sohn. Ist die Beziehung zur Familie gut, wäre das ein Bonus - ist sie es nicht, geht die Welt auch nicht unter.

[Brax]

Würde sich mein Freund mit meinen Eltern zu gut verstehen, wäre mir das wahrscheinlich sogar suspekt.

[selina]

Würde sich mein Freund mit meinen Eltern zu gut verstehen, wäre mir das wahrscheinlich sogar suspekt.

Warum denn das?

[Kief]

Würde sich mein Freund mit meinen Eltern zu gut verstehen, wäre mir das wahrscheinlich sogar suspekt.

Warum denn das?

Wuerde sich irgendwer aus meinem engeren Freundeskreis oder gar meine Partnerin mit meiner Mutter verstehen, das waere mir ebenfalls sehr suspekt ...
sie hat nunmal ihre Eigenarten, deretwegen ich auch einen gewissen Abstand brauche.


CU, Kief

[Brax]

Würde sich mein Freund mit meinen Eltern zu gut verstehen, wäre mir das wahrscheinlich sogar suspekt.

Warum denn das?

Wuerde sich irgendwer aus meinem engeren Freundeskreis oder gar meine Partnerin mit meiner Mutter verstehen, das waere mir ebenfalls sehr suspekt ...
sie hat nunmal ihre Eigenarten, deretwegen ich auch einen gewissen Abstand brauche.

Oh, ich bin nicht die Einzige...

Meine Eltern und ich haben in vielen Dingen sehr unterschiedliche Ansichten, d.h. würde mein Partner mit meinen Eltern in vielen Dingen übereinstimmen, dann würde er das mit mir nicht mehr tun. Außerdem sind meine Eltern manipulativ, daran müsste er sich eigentlich zwangsläufig stören. Würde es ihn nicht stören oder würde er es gar nicht bemerken, dann hätte ich wahrscheinlich Zweifel an seiner Sozialkompetenz...

[Knuddel]

aber der kegelt sich gerade eh aus dem Kreis hinaus. Ein Blender vor dem Herrn, der mit falschen Angaben zu Beruf, Bildung und Herkunft den großen Boss markieren will und (wie ich schnell heraus fand) statt "Chef bei den Öffentlichen" zu sein, im Planungsteam der Busfahrpläne arbeitet... Fake allüberall.

Na wenigstens hat er nicht behauptet, Chef bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sein.

Solche Fälle kenne ich auch aus meinem beruflichen Umfeld. Blender, Aufschneider und "Rampensäue", bei denen man sich gerne mal fremdschämt. Erstaunlich ist, dass gerade solche Leute im Job oft weiter kommen als andere. Ist der Ehrliche tatsächlich der Dumme? (ja, ich weiß, dass es immer darauf ankommt, wie gut man sich und seine Arbeit präsentiert, aber das meinte ich nicht)

Sorry für's Off-Topic. Ich neige ja nicht zum Jammern im Forum, aber in dem Fall musste ich auch mal meinen Frust loswerden...

[Montecristo]

Tja, das Leben stellt einen manchmal vor Herausforderungen, an die man gar nicht gedacht hat.

@Brax: Danke. Ich kannte die alte Dame fast so lange wie meine Freundin. Wir waren oft zu Besuch da.

Also ich bin jetzt wirklich offizieller Lebensgefährte und werde auf irgendeinem Kranz geführt. Hätte ich nicht mit gerechnet und auch verstanden wenn nicht. Das alles hat eine Eigendynamik, die mir nie so klar gewesen ist. Wenn Familie da ist, dann gehört man irgendwann dazu.

[Gilbert]

Das alles hat eine Eigendynamik, die mir nie so klar gewesen ist. Wenn Familie da ist, dann gehört man irgendwann dazu.

Stimmt.
Es fühlte sich auch für mich lange Zeit sehr seltsam an, dennoch wurde ich zum Lieblings-Schwiegersohn deklariert.

[Montecristo]

Ein seltsames Erlebnis:

War eine ganze Woche lang krank. Hohes Fieber. Ich wollte einfach meine Ruhe. Sie wollte mich betütteln. Wir haben fast gestritten.

Es wurde klar als mein Vater angerufen hat. Natürlich hat er mich beschimpft. Das machen meine Eltern immer, wenn ich krank bin. Es fördert den Heilungsprozess.

Meine Freundin hat dann verstanden, dass ich einfach meine Ruhe brauche und Diskussionen eher als Vorwurf empfinde.

[TheRealDeal]

Würde sich mein Freund mit meinen Eltern zu gut verstehen, wäre mir das wahrscheinlich sogar suspekt.

Hmm, schwierig. Ich gebe zu, dass ich der Apfel bin, der nicht allzu weit vom Stamm meines Vaters gefallen ist. Grundsätzlich ist das gut, denn ich besitze genug Eigenständigkeit. Wenn sich meine Freundin gut mit meinen Eltern versteht, habe ich da nichts gegen. Das zeugt von meinem guten Geschmack, wie ich finde. Zwingend notwendig ist das aber nicht. Ich kann meine Eltern mittlerweile zumindest so lassen, wie sie sind. Ich muss aber auch sagen, dass meine Freundin und ich uns ergänzen sollten. Ich suche kein Ebenbild von mir. Würde eh schwierig werden. Denn was ich selbst kann und habe, brauche ich nicht bei meiner Partnerin. Passen sollten das ein paar grundsätzliche Dinge, dass man von einem gemeinsamen Lebensplan sprechen kann. Von daher könnte es durchaus sein, dass meine Partnerin Gemeinsamkeiten mit meinen Eltern hat. Manipulative Menschen mag ich übrigens besonders gern. Nur nicht im persönlichen Umgang.

[Montecristo]

Tja, das Leben stellt einen manchmal vor Herausforderungen, an die man gar nicht gedacht hat.

Die Beerdigung der Großmutter war übrigens gestern. Eine sehr schöne und bewegende Feier. Habe versucht einen Mittelweg zwischen Unterstützung meiner Freundin und diskretem Verhalten zu finden. Schlussendlich sind wir ja erst seit einem Jahr zusammen. Ich denke es ist alles sehr gut gelaufen.

Ich habe bei der Gelegenheit die Verwandtschaft väterlicherseits kennengelernt. Die kannte ich zum größten Teil noch nicht. Zudem kamen dann auch noch Verwandte aus dem hohen Norden und aus Bayern.

Einige Cousinen hatten dann noch ein paar diskrete Fragen: Wollt Ihr Kinder? Wo habt Ihr Euch kennengelernt? (Ach, ist doch nicht schlimm. Lernen sich ja ganz viele über das Internet kennen.) Was machst Du beruflich?
An dieser Stelle mal mein Mitgefühlt mit jüngeren mABs und Abinen, die bei Familienfeiern am liebsten in die Tischkante beißen möchten.