Was habt ihr anders gemacht?

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Berglöwe
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Berglöwe »

Montecristo hat geschrieben:Und es ist auch nicht so selten, dass der Freundeskreis aus einer gleichgeschlechtlichen Clique besteht. Oft eine Gruppe gleichgearteter Nerds. In einigen Fällen wird der Freundeskreis von Schul- und Studienzeiten weitergeführt. Da passiert dann in puncto Beziehung auch nie was.
Aja. Dazu muss ich mal nen Thread öffnen.
Elli hat geschrieben:
Stichwort "soziale Hobbies"
Hier denke ich, dass man nicht unbedingt "neue Hobbies suchen" muss, sondern eher, dass man nach Wegen suchen muss, Leute kennenzulernen, die die eigenen Interessen teilen. Und dass man dann zB nach dem Umzug in eine neue Stadt halt wieder einen neuen Kreis aufbauen muss.
Der Gedanke ist auf keinen Fall verkehrt aber definitiv nicht für alle Hobbies anwendbar.
Elli hat geschrieben: Einer, der zB gerne Fremdsprachen lernt, kann im stillen Kämmerlein Vokabeln & Grammatik pauken - oder er kann durch die Welt reisen, auf Sprachenstammtische gehen, als Dolmetscher arbeiten etc.
Das konkrete Beispiel untermalt den Gedanken gut aber auch hier muss ich mal ein paar konkrete Gegenerfahrungen einstreuen: Ich war zwei Jahre bei einem Sprachenstammtisch mit wechselnder Besetzung. Es war damals wie gerade aktuell bei meinem jetzigen Sprachkurs: fast nur Leute weit über meinem Alter. Weiterhin nimmt man auf Reisen nicht in jedem Fall Kontakte mit oder kommt überhaupt in Kontakt (je nach Vorlieben, Charakter und Art der Reise). Nur zum Dolmetscher kann ich jetzt nix sagen. Das ist für mich ein vollwertiger Beruf, der bereits viel Sprachkenntnis erfordert. Das macht man mal nicht nebenbei zu seinem eigentlichen beruflichen Tätigkeit. Das sollen jetzt keine Ausreden oder harten Widerworte sein aber es nicht immer so einfach, wie man denkt. Natürlich kann man z.B. Reisen auch explizit so gestalten, dass man auf viele Leute trifft. Allerdings ist die Urlaubszeit kostbar & knapp und nicht jeder ist dann gerne in der Zivilsation unterwegs.
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Montecristo
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Montecristo »

Alexas hat geschrieben:
Montecristo hat geschrieben:Und es ist auch nicht so selten, dass der Freundeskreis aus einer gleichgeschlechtlichen Clique besteht. Oft eine Gruppe gleichgearteter Nerds. In einigen Fällen wird der Freundeskreis von Schul- und Studienzeiten weitergeführt. Da passiert dann in puncto Beziehung auch nie was.
Aja. Dazu muss ich mal nen Thread öffnen.
Schlage vor vorher eine Forumssuche mit dem Suchbegriff "Freunde" durchzuführen. Es gibt dazu schon einige Threads. Vielleicht kann man beim Starten eines neuen das Thema gleich fokussieren.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Lisa

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Lisa »

Elli hat geschrieben:An diejenigen, die spät ihre erste Beziehung hatten, richtet sich meine Frage: Gab es irgendwas Benennbares, was Ihr in Eurem Leben, in Euren Gewohnheiten, in Eurem Umgang mit Menschen geändert habt, so dass ihr beziehungsfähig wurdet bzw. einen Partner gefunden habt? Oder gab es äußere Umstände, die Euch in eine neue Situation brachten und dadurch eine Partnerschaft ermöglichten? Noch breiter gefasst: Was musste sich ändern, ehe ihr eine Beziehung eingehen konntet? Ich ziele hier nicht auf allgemeine Überlegungen zum Thema, sondern würde gern ein paar konkrete Erfahrungswerte hören. Würde mich sehr freuen, wenn jemand Lust hat zu antworten!
Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich einen ganzen Haufen Dinge anders gemacht ... :gruebel:

1. an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet (das kam auch teilweise über die Jahre durch meinen Job) und meine Schüchternheit großteils überwunden. Bewusst unter Menschen gegangen, Small-Talk geübt, mich vor bestimmten persönlichen Horror-Situationen (z.B. Präsentationen, Vorträgen) nicht gedrückt etc.

2. den Satz "der Richtige wird schon noch kommen" :roll: aus meinem Hirn gestrichen. Stattdessen habe ich mich gefragt, wieso ich eigentlich alleine bin und wie ich das ändern kann. Dabei habe ich mich an eine Reihe von Situationen erinnert, in denen ich mögliche Beziehungen (unbewusst) sabotiert habe, weil ich noch nicht bereit für eine Beziehung war. Diese "Sabotageakte" und auch meine anderen AB-Gründe zu durchschauen, war doch ein recht wichtiger Schritt aus dem AB-Tum für mich.

3. mir bewusst gemacht, dass ich Ansprüche an meinen künftigen Partner haben darf und sozusagen nicht "jeden" nehmen muss. Vorher war das alles irgendwie schwammig - ich wollte halt "einen Partner", hatte aber keine konkreten Vorstellungen und auch das Gefühl, dass ich zu wertlos wäre, um solche Ansprüche überhaupt stellen zu dürfen. Sobald ich aber klare Vorstellungen hatte, wie denn mein Wunsch-Partner sein müsste, war er plötzlich da! :schuechtern: :D Sicher war auch viel Glück dabei, ich glaube aber trotzdem, dass es ohne die richtige innere Einstellung nicht geklappt hätte.
Peter

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Peter »

Lisa hat geschrieben: 1. an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet (das kam auch teilweise über die Jahre durch meinen Job) und meine Schüchternheit großteils überwunden. Bewusst unter Menschen gegangen, Small-Talk geübt, mich vor bestimmten persönlichen Horror-Situationen (z.B. Präsentationen, Vorträgen) nicht gedrückt etc.
Das ist ein Punkt, den ich wärmstens zur Nachahmung empfehlen möchte. Meine Erfahrung ist, dass man sich unangenehmen Situationen stellen sollte um Selbstbewusstsein aufzubauen. Oftmals stellt es sich dann als gar nicht so schlimm wie befürchtet dar. Durch Wiederholung kann man dann sogar Alltäglichkeit erreichen.
Wer hingegen Ausweichmechanismen entwickelt, vertieft seine Ängste. Mit der Zeit wird das Überwinden dann immer schwieriger.
Milkman

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Milkman »

Ich glaube, eines hab' ich gelernt: Man kann noch so viel analysieren, optimieren und allgemein ganz furchtbar rational vorgehen in Sachen Beziehungssuche - am Ende kommt es doch oft anders, als man denkt. Daher würde ich diese generalstabsmäßige Selbstoptimierung nur bis zu einem gewissen Grad betreiben und auch dem Zufall noch ein Türchen offen lassen. :)
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Montecristo
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Montecristo »

Dead Milkman hat geschrieben: Daher würde ich diese generalstabsmäßige Selbstoptimierung nur bis zu einem gewissen Grad betreiben und auch dem Zufall noch ein Türchen offen lassen.
Das ist eben kein Widerspruch. Man muss auch in der Lage sein die Chancen zu nutzen. Und offen sein für die Chancen, die sich bieten.
Lisa hat bereits über Selbstsabotage gesprochen. Man muss die Chancen auch verwerten wollen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Elli
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Elli »

Alexas hat geschrieben:Das konkrete Beispiel untermalt den Gedanken gut aber auch hier muss ich mal ein paar konkrete Gegenerfahrungen einstreuen: Ich war zwei Jahre bei einem Sprachenstammtisch mit wechselnder Besetzung. Es war damals wie gerade aktuell bei meinem jetzigen Sprachkurs: fast nur Leute weit über meinem Alter. Weiterhin nimmt man auf Reisen nicht in jedem Fall Kontakte mit oder kommt überhaupt in Kontakt (je nach Vorlieben, Charakter und Art der Reise). Nur zum Dolmetscher kann ich jetzt nix sagen. Das ist für mich ein vollwertiger Beruf, der bereits viel Sprachkenntnis erfordert. Das macht man mal nicht nebenbei zu seinem eigentlichen beruflichen Tätigkeit. Das sollen jetzt keine Ausreden oder harten Widerworte sein aber es nicht immer so einfach, wie man denkt. Natürlich kann man z.B. Reisen auch explizit so gestalten, dass man auf viele Leute trifft. Allerdings ist die Urlaubszeit kostbar & knapp und nicht jeder ist dann gerne in der Zivilsation unterwegs.
Ja, das stimmt natürlich alles. Ich wollte eher darauf hinaus, dass man über echte Interessen (also Dinge, die einen nicht loslassen) m.E. wohl eher einen passenden Partner / Seelenverwandten findet als über Hobbies, die man sich mit dem Ziel gesucht hat, Leute kennenzulernen. Und dass man daher vllt. darüber nachdenken kann, wie sich die Interessen, die man hat, "sozialer" gestalten lassen.
Aber es ist sicher trotzdem nie verkehrt, neue Dinge auszuprobieren und zu schauen, wohin die einen bringen und was für Leute man darüber kennenlernt!
Also: Vllt. sollte man einfach beides tun ...
Lisa hat geschrieben:1. an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet (das kam auch teilweise über die Jahre durch meinen Job) und meine Schüchternheit großteils überwunden. Bewusst unter Menschen gegangen, Small-Talk geübt, mich vor bestimmten persönlichen Horror-Situationen (z.B. Präsentationen, Vorträgen) nicht gedrückt etc.
Das finde ich auch sehr wichtig, und hoffe immer, dass das Selbstbewusstsein, das ich in einem anderen Bereich gewonnen habe, mal auf den Bereich der Partnersuche überschwappt ...
Lisa hat geschrieben:2. den Satz "der Richtige wird schon noch kommen" :roll: aus meinem Hirn gestrichen. Stattdessen habe ich mich gefragt, wieso ich eigentlich alleine bin und wie ich das ändern kann. Dabei habe ich mich an eine Reihe von Situationen erinnert, in denen ich mögliche Beziehungen (unbewusst) sabotiert habe, weil ich noch nicht bereit für eine Beziehung war. Diese "Sabotageakte" und auch meine anderen AB-Gründe zu durchschauen, war doch ein recht wichtiger Schritt aus dem AB-Tum für mich.
Ich weiß nicht, ob es bei mir mögliche Beziehungen waren - aber mögliche Annäherungen (mit offenem Ausgang) habe ich leider auch oft sabotiert, das bestimmt.
Lisa hat geschrieben:3. mir bewusst gemacht, dass ich Ansprüche an meinen künftigen Partner haben darf und sozusagen nicht "jeden" nehmen muss. Vorher war das alles irgendwie schwammig - ich wollte halt "einen Partner", hatte aber keine konkreten Vorstellungen und auch das Gefühl, dass ich zu wertlos wäre, um solche Ansprüche überhaupt stellen zu dürfen. Sobald ich aber klare Vorstellungen hatte, wie denn mein Wunsch-Partner sein müsste, war er plötzlich da! :schuechtern: :D Sicher war auch viel Glück dabei, ich glaube aber trotzdem, dass es ohne die richtige innere Einstellung nicht geklappt hätte.
Bei mir das Pendant: Ich habe mich sehr lange auf eine einzige Person fixiert und habe über die Jahre den Anspruch aufgebaut, dass jemand, der als Partner infrage kommt, mich genauso von den Socken hauen muss, wie derjenige es getan hat. Das wird aber schwerlich nochmal passieren, weil ich mittlerweile einfach älter und schwerer zu beeindrucken bin - von daher ist es vllt. auch ein guter Schritt, mir einen (erreichbaren) Wunsch-Partner auszumalen, um das Ganze mal etwas vom Sockel zu holen ...
Montecristo hat geschrieben:Das ist eben kein Widerspruch. Man muss auch in der Lage sein die Chancen zu nutzen. Und offen sein für die Chancen, die sich bieten.
Lisa hat bereits über Selbstsabotage gesprochen. Man muss die Chancen auch verwerten wollen.
Und, nicht ganz unwichtig: Man muss die Chancen auch dann erkennen, wenn sie sich bieten - und nicht erst Wochen im Nachhinein ... (so wie ich manchmal) :pfeif:
Lisa

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Lisa »

Montecristo hat geschrieben:
Dead Milkman hat geschrieben: Daher würde ich diese generalstabsmäßige Selbstoptimierung nur bis zu einem gewissen Grad betreiben und auch dem Zufall noch ein Türchen offen lassen.
Das ist eben kein Widerspruch. Man muss auch in der Lage sein die Chancen zu nutzen. Und offen sein für die Chancen, die sich bieten.
Lisa hat bereits über Selbstsabotage gesprochen. Man muss die Chancen auch verwerten wollen.
Danke, Montecristo! :D Genau so hatte ich das gemeint! :daumen:
Steinbock

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Steinbock »

Hallo Elli,
das was du im letzten Beitrag geschrieben hast kenn ich zu 100%.
Sobald ich das Gefühl hatte, daß jemand mehr Interesse zeigt, blockte ich sofort ab. Reden, Tanzen, Spaß haben war kein Problem. Aber sobald sich jemand mit mir treffen wollte bzw. nach einem ersten Treffen nochmal war´s aus.
Bei mir war´s vor paar Monaten so, daß ich beim Tanzen jemanden kennenlernte. Und "dummerweise" hat er nicht aufgegeben. Bisher hat sich niemand mehr ernsthaft bemüht und das war mir recht. Aber dieser nette Kerl läßt nicht locker und macht eigentlich alles richtig.
Nun steh ich da und bin mir meiner Blockade noch bewußter. Ich trau mich nicht, mich auf ihn einzulassen. Und leider versteh ich mich da selber nicht. Kann dir somit leider keinen Tipp geben.
Lusu

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Lusu »

Steinbock hat geschrieben:Hallo Elli,
Nun steh ich da und bin mir meiner Blockade noch bewußter. Ich trau mich nicht, mich auf ihn einzulassen. Und leider versteh ich mich da selber nicht. Kann dir somit leider keinen Tipp geben.
Erstmal ist es doch schonmal positiv, wenn man, so wie bei dir, ganz genau die Ursache für sein AB-tum kennt. Dann kann man ja konkret was dagegen unternehmen. Z.B. in Therapie gehen.

Schlimmer finde ich es, wenn man keine Ahnung hat, warum man AB ist. Wenn jeder denkt, man hat natürlich schon Beziehungen gehabt und die Freunde, die es wissen, auch nicht verstehen, warum man überhaupt AB ist.
jolly_jumper

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von jolly_jumper »

Was ich anders gemacht habe? Ich habe mich ohne Erwartungen mit anderen getroffen. Dadurch, daß ich meine spätere Freundin nicht als eine gesehen habe, die ich erobern müßte - sondern einfach als eine Person, mit der ich gemeinsam Spaß haben kann- bin ich viel lockerer an die Sache rangegangen als früher bei Frauen, von denen ich explizit was wollte. Das wirkt dann auch ganz anders aufs Gegenüber.
Als sich die Gefühle dann entwickelt haben, war sie schon so weit, daß ich nimmer viel falsch machen konnte.
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Elli
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Elli »

@ Steinbock: Aber Du weißt, dass Du Dich ohne die Blockade auf den Typen einlassen würdest?

Ich finde es manchmal auch sehr schwer zu unterscheiden: Will ich halt einfach nichts von demjenigen (was ja auch sein kann) - oder traue ich mich nur nicht, und es setzt ein unterbewusster Abwehrmechanismus ein, der mir den Betreffenden madig macht. Also: Ich weiß natürlich sehr gut, dass ich eine Blockade habe, aber im konkreten Fall bin ich mir oft nicht sicher, ob's an der Blockade liegt oder halt doch einfach daran, dass es nicht passt für mich.

Höchstwahrscheinlich müsste man zumindest mehr Zeit mit jemandem verbringen, um zu schauen, ob es nicht vielleicht doch passt. Aber sobald jemand an mir deutliches Interesse zeigt, habe ich davor auch Angst. Wenn ich verliebt war, wollte ich zwar gerne Zeit mit demjenigen verbringen, allerdings war dann immer schnell klar, dass meine Verliebtheit nicht erwidert wurde, und es ist die Frage, ob sie sich gehalten hätte, wäre sie erwidert worden - zumindest in einem Fall glaube ich: Ja! Aber da hatte ich einfach auch so lange Zeit, denjenigen als guten Freund kennenzulernen, dass er mir schließlich vertraut war und meine Ängste nachließen. Nur verstärkte das für ihn eben die platonische Ebene und ließ mich als Beziehungspartnerin für ihn gar nicht mehr in Frage kommen.

Ein Ausdruck der Blockade ist auch, dass ich stets Hindernisse sehe, wo andere Leute keine sehen. Im Bekanntenkreis erlebe ich es zum Beispiel auch öfters, dass Leute eine Beziehung miteinander eingehen, bei denen ich das nie für möglich gehalten hätte - ich hätte nie gedacht, dass die füreinander attraktiv sein könnten, dass das irgendwie passen könnte ... Und doch kommen sie dann zusammen. Habe sogar schon versehentlich Leute verkuppelt, bei denen ich in meiner Naivität nie damit gerechnet hätte ... :lol:
Talbot
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Talbot »

Gab bei mir eigentlich 2 Veränderungen, die zum Großteil dafür verantwortlich waren.
1. Bewusstes offeneres Zugehen auf andere beim Beginn meines Studiums. Dadurch Entwicklung eines relativ großen Freundeskreises und damit (über die Zeit) drastisch verbesserte soziale Fähigkeiten (besonders im generellen Umgang mit Frauen). Zusätzlich gleichzeitig mit Krafttraining begonnen und die gröbsten Basics im Bereich Kleidung angeeignet/besorgt und somit optisch einen guten Schritt nach vorne gemacht. Dadurch insgesamt selbstbewusster geworden und erste (weitergehende) Kontakte mit Frauen gehabt, aber immernoch bedingt durch eigene Inaktivität sehr selten und eher zufällig.
2. Angefangen selbst aktiv zu werden und auf Frauen zuzugehen. Besonders beim Feierngehen angefangen die vielen sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen und offensichtlich interessierte Frauen angesprochen. Dadurch dann innerhalb von kurzer Zeit einige Erfahrungen gemacht und schlussendlich auch in der ersten Beziehung gelandet.
Steinbock

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Steinbock »

Elli hat geschrieben: Ich finde es manchmal auch sehr schwer zu unterscheiden: Will ich halt einfach nichts von demjenigen (was ja auch sein kann) - oder traue ich mich nur nicht, und es setzt ein unterbewusster Abwehrmechanismus ein, der mir den Betreffenden madig macht. Also: Ich weiß natürlich sehr gut, dass ich eine Blockade habe, aber im konkreten Fall bin ich mir oft nicht sicher, ob's an der Blockade liegt oder halt doch einfach daran, dass es nicht passt für mich.

... :lol:
Hallo Elli,
genau die Frage stelle ich mir gerade. Aber wie findet man das raus? Blockade oder der Falsche.
Er hat zumindest so viel in mir bewegt, daß ich mich das überhaupt frage. Bisher habe ich bei jedem möglichen Kontakt schon gleich abgeblockt.
Ich hatte immer die Vorstellung, wenn es der richtige ist, merkt man das.
Aber nun weiß ich gar nicht, was ich fühle. Ich denke viel zu viel und dabei quält mich diese Frage: Liegt´s an mir - oder ist er einfach der Falsche.
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von TheRealDeal »

Lisa hat geschrieben: 3. mir bewusst gemacht, dass ich Ansprüche an meinen künftigen Partner haben darf und sozusagen nicht "jeden" nehmen muss. Vorher war das alles irgendwie schwammig - ich wollte halt "einen Partner", hatte aber keine konkreten Vorstellungen und auch das Gefühl, dass ich zu wertlos wäre, um solche Ansprüche überhaupt stellen zu dürfen. Sobald ich aber klare Vorstellungen hatte, wie denn mein Wunsch-Partner sein müsste, war er plötzlich da! :schuechtern: :D Sicher war auch viel Glück dabei, ich glaube aber trotzdem, dass es ohne die richtige innere Einstellung nicht geklappt hätte.
Schön gesagt. Sehe ich genauso. So habe ich auch meine Therapeutin gefunden. Ich habe das ausgestrahlt, was ich gerne hätte. Dann habe ich losgelassen vom Thema. Seitdem finde ich interessante Frauen und ich brauche nicht zu suchen.
Edit: Wobei ich natürlich vorher an den Basics gearbeitet habe. Vertrauen, Nähe-Distanz, Innere-Kind-Arbeit, Bindungsfähigkeit, Männlichkeit. Zum Glück habe ich von mir schon immer viel gehalten, so dass ich für meinen Selbstwertgefühl nicht viel tun musste :mrgreen:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Lucilla

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Lucilla »

Ich bin aktiv geworden und habe mich auf einer Internetseite angemeldet, um eine Tandempartnerin zu finden, also eine Partnerin für einen Sprachaustausch. Also keine Partnerbörse oder so. Ich wollte mich auch eigentlich nur mit Frauen treffen, um mein Spanisch zu verbessern, hatte also gar nicht die Absicht, einen Mann kennen zu lernen. Als sich dann doch ein Mann meldete, hatte ich erst keinen Bock, aber ich traf mich trotzdem mit ihm. Das war 2013, und nun heiraten wir im Sommer 2016.

Ich bin also aus alten Gewohnheiten ausgebrochen und habe etwas Neues gemacht, bin aktiv geworden. Ich glaube aber auch, dass ich durch die vorangegangenen zweieinhalb Jahre im Studentenwohnheim und mein Erasmussemester allgemein ein viel sozialerer und offenerer Mensch geworden bin.
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Girassol »

Ich habe irgendwann erkannt, dass die Männer nicht von sich aus zu mir kommen würden. So hat es bei meinen Freundinnen meistens funktioniert. Also habe ich mich auf einer Dating App angemeldet, aber mir nicht allzu viel erhofft. Ich hatte ein paar nette Unterhaltungen mit Männern, habe zwei von ihnen dann auch getroffen und einer von ihnen wurde mein erster Freund. Die Beziehung hielt zwar nicht besonders lange, aber ich habe gelernt, auch von mir aus ein bisschen mehr auf Leute zuzugehen.
Yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today, today is a gift. That's why we call it present.
Stefan_T

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Stefan_T »

Elli hat geschrieben:Ich finde es manchmal auch sehr schwer zu unterscheiden: Will ich halt einfach nichts von demjenigen (was ja auch sein kann) - oder traue ich mich nur nicht, und es setzt ein unterbewusster Abwehrmechanismus ein, der mir den Betreffenden madig macht. Also: Ich weiß natürlich sehr gut, dass ich eine Blockade habe, aber im konkreten Fall bin ich mir oft nicht sicher, ob's an der Blockade liegt oder halt doch einfach daran, dass es nicht passt für mich.
Das Bauchgefühl ist in vielen zwischenmenschlichen Angelegenheiten ein sehr guter Berater.

Wenn du z.B. erst überlegen musst, ob du jemanden sympathisch findest, dann findest du ihn nicht sympathisch.
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Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von Elli »

Zum Bauchgefühl: In den meisten anderen Bereichen funktioniert das bei mir, da ist das auch ganz normal ausgeprägt. Aber im Bereich der Partnersuche ist mein Bauchgefühl leider gestört, glaube ich - ich traue mir da selbst nicht. Sonst wäre ich ja nicht in der Situation ...
zumsel

Re: Was habt ihr anders gemacht?

Beitrag von zumsel »

Was ich anders gemacht habe ? Ich bin zum Ja-Sager geworden.
Und das will ich auch wieder werden. Derzeit habe ich wieder das Bedürfnis neins zu verteilen auch wenn ich weiß, dass es mir eigentlich nicht gut tut.

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