Erste gemeinsame Wohnung

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Lonely
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Lonely »

Man könnte ja mal drüber reden, wo das gemeinsame Budget liegt, z.B. indem man seine Kosten genau auflistet....
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Krausig
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Krausig »

Suboptimierer hat geschrieben:
Brax hat geschrieben:Na ja, dann teilt man einfach nicht 50/50, sondern nach "Kaufkraft"? :verwirrt:
Für manche Leute (mich eingeschlossen) ist es keine Option, der anderen Person ohne triftigen Grund (z.B. gemeinsame Kinder und damit verbundener Verdienstausfall) auf der Tasche zu liegen oder diese auf der eigenen Tasche liegen zu lassen.
Klar, man kann immer einen Grund dagegen finden! :wuetend:
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Montecristo
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Montecristo »

Lonely hat geschrieben:Man könnte ja mal drüber reden, wo das gemeinsame Budget liegt, z.B. indem man seine Kosten genau auflistet....
Was meinst Du denn konkret mit "Kosten"? Ich fände es problematisch andere Positionen als Ausgaben für die Wohnung/Nebenkosten unparitätisch zu teilen. Erhöhte Fahrtkosten durch die Lage der neuen Wohnung könnte ich mir noch vorstellen.
Bei sonstigen Anschaffungen (Möbel, Herd, Waschmaschine) würde ich nach Einzelfall entscheiden und nicht nach einer starren Quote. Bei Lebensmitteln (das hatte ich schon geschrieben) würde ich bevorzugen, dass jeder den Kühlschrank zu 50% füllt. Dann kann er/sie sich Qualität und Preis aussuchen. Bislang gab es da nie Probleme.

Ansonsten müsste jeder seinen Kram selbst tragen. Ich würde z.B. auch nicht ihr Auto finanzieren wollen.
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Lonely
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Lonely »

Montecristo hat geschrieben:
Lonely hat geschrieben:Man könnte ja mal drüber reden, wo das gemeinsame Budget liegt, z.B. indem man seine Kosten genau auflistet....
Was meinst Du denn konkret mit "Kosten"? Ich fände es problematisch andere Positionen als Ausgaben für die Wohnung/Nebenkosten unparitätisch zu teilen.
Miete, Nebenkosten, GEZ, Hausratversicherung, Festnetztelefon/Internet/TV, Strom. Hab ich was vergessen?
Montecristo hat geschrieben:Bei sonstigen Anschaffungen (Möbel, Herd, Waschmaschine) würde ich nach Einzelfall entscheiden und nicht nach einer starren Quote. Bei Lebensmitteln würde ich bevorzugen, dass jeder den Kühlschrank zu 50% füllt.
Bei uns werden es wohl Bett und Küche sein, was wir uns gemeinsam anschaffen müssen. Bei Grund-Lebensmitteln, die nicht jeder zu gleichen Teilen braucht (sie isst recht viel Käse, ich gar nicht., könnte man auch das Haushaltskonto o.ä. benutzen. Das hört sich evtl. kleinlich oder geizig an, aber ich glaube, dass nur eine klare Regelung unterschwellige Spannungen von vorneherein vermeiden kann.
Montecristo hat geschrieben:Ansonsten müsste jeder seinen Kram selbst tragen. Ich würde z.B. auch nicht ihr Auto finanzieren wollen.
Nö, ich auch nicht. :dont:
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Lonely
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Lonely »

Lonely hat geschrieben:Bei Grund-Lebensmitteln, die nicht jeder zu gleichen Teilen braucht (sie isst recht viel Käse, ich gar nicht., könnte man auch das Haushaltskonto o.ä. benutzen.
Ups, ich hab gestern nach dem Badminton wohl zwei Bier zu viel getrunken.....ergibt irgendwie keinen Sinn......na egal..... :mrgreen:
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Cal
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Cal »

Lonely hat geschrieben: Bei Grund-Lebensmitteln, die nicht jeder zu gleichen Teilen braucht (sie isst recht viel Käse, ich gar nicht., könnte man auch das Haushaltskonto o.ä. benutzen. Das hört sich evtl. kleinlich oder geizig an, aber ich glaube, dass nur eine klare Regelung unterschwellige Spannungen von vorneherein vermeiden kann.
Ich frage mich, ob bei solchen Ansichten gemeinsames Leben stressfrei ablaufen kann... "sie isst recht viel Käse, ich gar nicht"... echt jetzt?!?

Da fällt mir eine lustige Begebenheit aus Studententagen ein: ich lebte damals in einer WG und durfte einen Streit zwischen meiner Mitbewohnerin und ihrem Freund beiwohnen. Es ging um seinen Klopapierverbrauch und sie brüllte ihn über den Flur hinweg an "WIEVIEL MUSS MAN EIGENTLICH FRESSEN, DASS MAN SO VIEL SCHEISSEN MUSS?!?" War das ein Spaß!
Hat zwischen den beiden nicht gehalten.
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Lonely
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Lonely »

Cal hat geschrieben:Ich frage mich, ob bei solchen Ansichten gemeinsames Leben stressfrei ablaufen kann... "sie isst recht viel Käse, ich gar nicht"... echt jetzt?!?
Deine Besorgnis ist unbegründet - das wird schon passen mit uns. Nein, so pingelig bin ich nicht. :dont:
Wie ich schon schrieb, ich war gestern Nacht etwas angetüdelt und hab echt keine Ahnung mehr, was ich ursprünglich sagen wollte. :mrgreen:
Irgendwie hab ich da den Faden verloren.....
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Sunshine Lady
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Sunshine Lady »

Lonely hat geschrieben:Meine Freundin und ich sprechen hin und wieder mal darüber, im Herbst nächsten Jahres zusammen zu ziehen.
Mich würden Berichte von den Ex-ABs unter Euch interessieren, die diesen Schritt schon getan haben oder ihn mittelfristig planen.

- Nach welchen Kriterien habt Ihr den Wohnort ausgesucht (z.B. im Hinblick auf die Nähe zu den Arbeitsorten) ?

Distanz zur Arbeit. Pendeln beide nicht gern ewig hin und her

- Worauf habt Ihr bei der Wohnungssuche geachtet (was evtl. als Single weniger von Bedeutung war) ?

Freifläche im Sinne von Balkon oder Terrasse und 3. Zimmer

- Wie habt Ihr es finanziell geregelt (Haushaltskonto, welche Kosten teilt Ihr Euch - was bleibt getrennt) ?

Wir haben ein haushaltskonto. Jeder zahlt einen gewissen Betrag monatlich rein. Von da wird alles abgebucht

- Wer hatte die Hosen an bei der Einrichtung ? :mrgreen:
Beide

- usw. usf. (beliebig erweiterbar)

Ich habe mir dazu schon einige Gedanken gemacht, bin aber gespannt auf Eure Erfahrungen...
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Brax
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Brax »

Suboptimierer hat geschrieben:Für manche Leute (mich eingeschlossen) ist es keine Option, der anderen Person ohne triftigen Grund (z.B. gemeinsame Kinder und damit verbundener Verdienstausfall) auf der Tasche zu liegen oder diese auf der eigenen Tasche liegen zu lassen.
Und dass man nunmal einfach nicht so viel verdient, ist kein triftiger Grund?

Wenn beide unterschiedlich viel verdienen, aber unbedingt 50/50 geteilt werden muss, dann heißt das doch, dass sich einer entweder finanziell übernimmt und dann für nichts anderes mehr Geld hat oder dass beide in einem "Loch" wohnen müssen, obwohl man sich doch etwas Besseres leisten könnte, nur damit der Besserverdiener nicht etwas mehr bezahlen muss. Was spricht denn dagegen, dass man so schön wie möglich wohnt und eben jeder das zahlt, was er leisten kann? Das hat doch nichts mit Auf-der-Tasche-liegen zu tun!
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Montecristo
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Montecristo »

Hatte eben wieder ein einstündiges Telefonat über "Wohnungen". Ich hoffe, dass das alle Frauen so locker mit der Aufteilung sehen, im Besonderen meine Freundin. Ich muss das wohl mal ganz konkret vorschlagen. Ich habe ja kein Problem damit, meine Miete in bisheriger Höhe zu zahlen. Wenn wir ihre verdoppeln, landen wir automatisch bei "obskuren" Angeboten. :kopfstand:

Wie formuliert man das jetzt? Schatz, 50:50 ist für die Tonne. Wir machen 60:40, dann passt das schon...

Nachtrag: Ich befürchte man kann das nicht wertschätzend formulieren. Das Ergebnis ist ja klar. Ich verdiene mehr als Du und möchte nicht so leben wie Du.

Alles kompliziert... :omg:
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Brax
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Brax »

Doch, das kann man bestimmt wertschätzend formulieren. Vielleicht fangt ihr besser nicht beim Geld an, sondern redet erstmal darüber, was ihr für Vorstellungen habt bezüglich Lage, Größe, etc. Wenn dann Wohnungen in einer Preisklasse dabei sind, bei der sie 50% zahlen kann, dann ist ja alles gut. Wenn nicht, dann wird sie schon irgendwann sagen müssen, dass sie das teuer findet. Und dann kannst du sagen, man kann ja auch 60/40 machen. Damit zeigst du dann gleich auch noch, dass du kein Geizhals bist. Das müsste sie eigentlich gut finden.
Nasobem

Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Nasobem »

Montecristo hat geschrieben:Wie formuliert man das jetzt? Schatz, 50:50 ist für die Tonne. Wir machen 60:40, dann passt das schon...

Nachtrag: Ich befürchte man kann das nicht wertschätzend formulieren. Das Ergebnis ist ja klar. Ich verdiene mehr als Du und möchte nicht so leben wie Du.

Alles kompliziert... :omg:
Wo ist denn das Problem? Das ganze Gemeinwesen wird doch so finanziert, dass die, die höheres Einkommen haben, mehr daran bezahlen. Man kann doch z.B. das Verhältnis zwischen Miete und beiden zusammengezählten Nettoeinkommen nehmen. Wenn das z.B. 20% sind, bezahlt jeder 20% seines Einkommens an die Miete. Mann kann das bei niedrigen Einkommen noch anpassen, indem man einen Freibetrag dazu rechnet, dadurch wird das höhere proportional höher belastet.

Es sollte jedem verständigen Menschen einleuchten, dass man grössere wiederkehrende Ausgaben nicht 50:50 aufteilt, wenn die Einkommen ungleich verteilt sind...
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Montecristo
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Montecristo »

Meine Freundin sucht lieber Schnäppchen, die keine sind. Mir ist das zu zeitraubend.
Brax hat geschrieben:Damit zeigst du dann gleich auch noch, dass du kein Geizhals bist. Das müsste sie eigentlich gut finden.
Sie mag das schon jetzt nicht, wenn ich was übernehme.

Unsere Wochenendtrips buche ich, da das ohne Kreditkarte gar nicht geht. Sie hat keine. (Beim Einchecken lassen sich die Hotels mittlerweile direkt eine Kreditkarte zeigen oder bestehen auf Vorkasse. Oft genug im letzten JAhr erlebt.) Ich frage da nicht jedes Detail dreimal nach. Das findet sie nicht so klasse.
Nasobem hat geschrieben:Wo ist denn das Problem?
Für mich ist da kein Problem.
Nasobem hat geschrieben:Es sollte jedem verständigen Menschen einleuchten, dass man grössere wiederkehrende Ausgaben nicht 50:50 aufteilt, wenn die Einkommen ungleich verteilt sind...
Das werde ich meiner Freundin sicherlich nicht so sagen...
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Ringelnatz
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Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Ringelnatz »

Ich glaube, es ist am einfachsten, mal ein paar Wohnungen anzuschauen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was ihr wollt.
Klar könnt ihr schon mal Grunddinge absprechen (Wie viele Zimmer? Welche Gegend ungefähr?), aber dann würde ich mich einfach mal reinstürzen.
Bei uns war es so, dass mein Mann (damals noch Freund) in einem ganz bestimmten und sehr teuren Viertel bleiben wollte. Ich habe gesagt, dass ich nicht sehr viel mehr Miete zahlen kann als aktuell und somit hat er dann den Rest übernommen. Ich hätte ihn darum nicht gebeten, aber es war dann für mich auch so in Ordnung. Abstrakt haben wir gar nicht so viel darüber diskutiert, wer wie viel potentiell zahlen könnte. Bei mir war eh klar, dass ich schon an der Obergrenze kratze ;)
In a world where you can be anything, be kind.
Suboptimierer

Re: Erste gemeinsame Wohnung

Beitrag von Suboptimierer »

Brax hat geschrieben:
Suboptimierer hat geschrieben: [...]
Und dass man nunmal einfach nicht so viel verdient, ist kein triftiger Grund?
Nein, das ist in der Regel kein triftiger Grund. Triftiger Grund ist ein sehr schwammiger Begriff und die Auffassung dieses Begriffs ist offensichtlich von Person zu Person sehr verschieden. Daher versuche ich mal zu beschreiben, was für mich einen triftigen Grund für niedrigeren Verdienst ausmacht, der aus meiner Sicht eine Abweichung von der 50/50-Regel rechtfertigt. Ein solcher triftiger Grund ist meiner Ansicht nach ein Grund, der nach Beginn der Beziehung auftaucht und entweder unverschuldet und temporär gegeben ist oder aus einer gemeinsamen Entscheidung bzw. im Zusammenhang mit dieser Entscheidung getroffenen Vereinbarung resultiert.

Zu ersterem gehört beispielsweise ein nicht selbstverschuldeter Jobverlust oder längere Krankheit (beides jeweils nach Beziehungsanfang), zu letzterem gehört beispielsweise die Reduktion der Arbeitszeit wegen eines gemeinsamen Kindes.
Brax hat geschrieben:Wenn beide unterschiedlich viel verdienen, aber unbedingt 50/50 geteilt werden muss, dann heißt das doch, dass sich einer entweder finanziell übernimmt und dann für nichts anderes mehr Geld hat oder dass beide in einem "Loch" wohnen müssen, obwohl man sich doch etwas Besseres leisten könnte, nur damit der Besserverdiener nicht etwas mehr bezahlen muss. Was spricht denn dagegen, dass man so schön wie möglich wohnt und eben jeder das zahlt, was er leisten kann? Das hat doch nichts mit Auf-der-Tasche-liegen zu tun!
Nein. Finanziell übernehmen tut sich jemand nur dann garantiert, wenn beide bereits vorher am Limit gemietet haben und die gemeinsame Wohnung teurer ist. Wenn beide nicht am Limit mieten, ist noch Luft nach oben, selbst für eine teurere gemeinsame Wohnung. Es kann aber auch sein (ist allerdings wie gesagt nicht immer so), dass eine gemeinsame Wohnung günstiger ist. In diesem Fall kann es auch dann funktionieren, wenn aktuell am Limit gemietet wird, dabei kommt es auf die konkreten Verdienstunterschiede an. In vielen Fällen treten die von dir genannten Probleme daher trotz Verdienstunterschied gar nicht auf (siehe unten).

Wenn jeder das zahlt, was er leisten kann, kann dies dazu führen, dass eine Person durch die Beziehung eine Steigerung des (materiellen) Lebensstandards erfährt (die generelle Steigerung des Lebensstandards, die eine Beziehung i.d.R. mit sich bringt sei hier außen vor gelassen), ohne dazu angemessen etwas beizusteuern (bevor jetzt gesagt wird: Ja, aber man hat ja eine Beziehung und dadurch emotionale Vorteile; das hat man bei jeder Beziehung und nicht nur, wenn erhebliche Einkommensunterschiede vorliegen, daher sei es hier außen vor gelassen). Das ist gerade die Definition von Auf-der-Tasche-liegen und, soweit möglich, versuche ich dies (in beide Richtungen) zu vermeiden.

Man sollte sich auch klarmachen, dass diese Nachteile der 50/50-Finanzierung oft erst bei wirklich erheblichen Einkommensunterschieden überhaupt relevant sind. Bei mir ist es beispielsweise so, dass meine Partnerin ca. 2/3 meines Nettoeinkommens erhält, also durchaus ein Stück weniger. Vom finanziellen Aspekt her wäre das Zusammenziehen aber auch mit 50/50-Teilung kein Problem, selbst wenn eine gemeinsame Wohnung teurer wäre als unsere beiden jetzigen Wohnungen zusammen (was voraussichtlich der Fall sein würde), weil keiner von uns aktuell am Limit mietet, trotz teurer Großstadt.

Insofern kann ich persönlich gut mit der Regel leben, jeder sollte individuell gemäß der persönlichen Situation entscheiden wie er es mit solchen Regeln hält. Bei mir verursacht sie jedenfalls keine Probleme (dafür ist mein Einkommen zu niedrig -> Einkommensunterschied in der Regel zu gering) und ist fair.

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