Kommunikationsverhalten der Frauen

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Lonely
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Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

Ich mag es sehr, mich mit meiner Freundin auszutauschen, zu diskutieren, an ihrem Leben teilzuhaben.
Aber als Mann, der fast 20 Jahre alleine gelebt hat, ist das manchmal auch ziemlich anstrengend. :schwitzen:
Ich bin eher wortkarg. Ich komme schnell zum Punkt. Ich erzähle eine Geschichte, die andere in 5 Minuten erzählt hätten, in 3 Sätzen.

Meine Freundin dagegen findet kaum ein Ende, wenn sie mir von ihrem Arbeitsalltag erzählt. Das kann dann schon mal eine halbe Stunde dauern. Ihr ist es anscheinend wichtig, das loszuwerden; deshalb versuche ich immer, auf sie einzugehen. Ich möchte nicht einfach auf Durchzug schalten. Aber es schlaucht mich manchmal wirklich. :?

Sie erzählt mir, was sie am Tag gemacht hat und was für die nächsten Tage ansteht. Das ist meist ziemlich detailliert, nicht immer chronologisch geordnet und noch nicht immer definitiv feststehend. Mir fällt es dann schwer, die wichtigen Informationen herauszufiltern und mir überhaupt etwas zu merken. Also je mehr detailiierte Infos sie mir erzählt, desto weniger kann ich dazu sagen (ich weiß schon, wenn Frauen ihren Männern etwas erzählen, erwarten sie nicht unbedingt Rat.....es reicht ihnen meist, das man ihnen zuhört) und als Folge interessiert es mich im Ganzen weniger. Und das möchte ich nicht. Denn ich habe keine Schwierigkeiten mit dem, WAS sie sagt, sondern WIE sie es sagt.

Ich finde ihren Beruf an für sich ganz interessant und frage hin und wieder auch mal nach, aber die Fülle an Details überfordert mich oft und ich bin dann insgeheim ein bisschen genervt. Und wenn sie mit Namen und Termin um sich wirft, hab ich die Hälfte nach einer Stunde eh wieder vergessen. Wenn es zum Beispiel um die Planung von Terminen oder Abläufen geht, überlege ich erst und erzähle ihr das Ergebnis meiner Überlegungen. Sie spricht oft ihre Überlegungen laut aus - das kann dann schon mal verwirren. :verwirrt: Irgendwann kann ich dann nur noch mit den Schultern zucken, weil ich es überhaupt nicht mehr blicke, von was sie jetzt gerade wieder redet.

Ich habe sie schon mal vorsichtig darauf angesprochen, und da hat sie etwas enttäuscht reagiert (weil ich zugab, bei ihren Erzählungen beim Frühstück irgendwann abgeschaltet zu haben :hammer: ). Ich möchte sie aber nicht verletzen und sie wirklcih in ihrem Alltag unterstützen. Aber das fällt mir in solchen Situationen schwer.

An die Frauen: Was meint Ihr dazu? Wie soll ich damit umgehen? Und vor allem: Warum macht Ihr so etwas? :mrgreen:
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Lisa

Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

Lonely hat geschrieben:Mir fällt es dann schwer, die wichtigen Informationen herauszufiltern und mir überhaupt etwas zu merken.
Das musst du doch gar nicht :gruebel:. Bei Gesprächen geht es doch nicht immer nur um die Weitergabe sachlicher Informationen (von geschäftlichen Meetings mal abgesehen, aber um die geht es hier ja nicht). Plauderst du denn nie einfach nur aus Spaß mit Freunden oder so? Dabei geht es doch auch nicht nur um nüchterne Infos, sondern eher um den sozialen Akt des Plauderns.

Reden hat in engen persönlichen Beziehungen wie Freundschaften oder Familie m.E. oft die Funktion von "Stimmfühlungslauten" ;). Und gerade in einer Liebesbeziehung hat liebevolles Plaudern auch etwas von Streicheln und Kuscheln, nur halt mit der Stimme. Deine Freundin freut sich bestimmt, wenn du ihr aufmerksam zuhörst, aber dabei geht es eher um den emotionalen Anteil des Zuhörens und nicht darum, dass du dir jede noch so kleine Information haargenau merken musst :).
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Tania
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Tania »

An die Frauen: Was meint Ihr dazu? Wie soll ich damit umgehen? Und vor allem: Warum macht Ihr so etwas? :mrgreen:
Warum andere Frauen so etwas machen, weiss ich nicht. Ich mache es, um Nähe zu erzeugen. Um meinem Liebsten Einblick in meine Gedanken zu geben, meinen Alltag, mein Leben mit ihm zu teilen. Merke ich, dass das nicht funktioniert - dass er nicht ähnlich mit mir redet, dass ihm mein Reden auf die Nerven geht -, dann höre ich damit auf. Und erzähl meiner Mutter oder meiner Freundin, was mich bewegt.

Allerdings: gelingt es dann nicht, mit meinem Liebsten auf andere Art Nähe und Zusammengehörigkeitsgefühle herzustellen, wird die Beziehung auseinanderdriften.

Nimm euer Problem also bitte nicht auf die leichte Schulter
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Lisa

Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

@Tania: +1 :).
kim

Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von kim »

Lonely hat geschrieben:An die Frauen: Was meint Ihr dazu?
Ich denke mir, warum du IHR das nicht genau so erzählst und erklärst, wie du es hier im Forum getan hast? Wie viel leichter wäre es, wenn SIE genau das zu hören oder lesen bekommen würde, was du HIER völlig Fremden erklärst?

MIT dem Partner reden ist in vielen Fällen erfolgversprechender als ÜBER ihn zu reden. Probiere es aus! ;)
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BartS
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von BartS »

Hallo Lonely, ein neues Thema, Klasse :)

Also ich kann mir vorstellen, dass viele weibliche User schreiben werden, dass ihre Art zu kommunizieren besonders auf gemeinsame Momente, Emotionalität und Nähe ausgerichtet ist. Und das kann ich absolut nachvollziehen. Und selbst in der Wissenschaft rennt man damit offene Türen ein. Ich möchte aber ein aber einfügen. ;) Nicht nur im realen Leben sondern auch in der Informatik-Vorlesung habe ich erfahren, dass Kommunikation kein einseitiger Prozess ist und für die korrekte Übertragung alle Teilnehmer verantwortlich sind. Damit das im wirklichen Leben funktioniert, ist es nicht verkehrt beim Reden (oder besser noch davor) darüber nachzudenken, was mein Gesprächspartner vom gesagten überhaupt verstehen kann, was vielleicht eine genauere Erläuterung braucht oder auf welche Info man auch mal verzichten kann. ;)
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von BartS »

kim hat geschrieben: MIT dem Partner reden ist in vielen Fällen erfolgversprechender als ÜBER ihn zu reden. Probiere es aus! ;)
Manchmal hilft auch einfach mal lesen ;) :
Lonely hat geschrieben:Ich habe sie schon mal vorsichtig darauf angesprochen, und da hat sie etwas enttäuscht reagiert...
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Lonely
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

kim hat geschrieben:Ich denke mir, warum du IHR das nicht genau so erzählst und erklärst, wie du es hier im Forum getan hast? Wie viel leichter wäre es, wenn SIE genau das zu hören oder lesen bekommen würde, was du HIER völlig Fremden erklärst? MIT dem Partner reden ist in vielen Fällen erfolgversprechender als ÜBER ihn zu reden. Probiere es aus!
Schon ausprobiert: ;)
Lonely hat geschrieben:Ich habe sie schon mal vorsichtig darauf angesprochen, und da hat sie etwas enttäuscht reagiert (weil ich zugab, bei ihren Erzählungen beim Frühstück irgendwann abgeschaltet zu haben :hammer: ). Ich möchte sie aber nicht verletzen
Sogar schon öfters als dieses eine Mal, aber gebracht hat es letztlich nichts. Sie weiß durchaus, dass sie in ihrer "Erzählstruktur" etwas schwierig ist, aber ich weiß nicht, wie ich noch deutlicher werden soll.

Soll ich ihr sagen: "Was erwartest Du von mir, wenn Du mir so detailliert von Deinem Alltag erzählst? Glaubst Du, ich kann mir das alles merken? Muss ich mir das alles merken? Es wäre hilfreich, wenn Du dieses und jenes weglassen würdest, denn ehrlich gesagt interessiert mich nicht, dass X sich wieder mit Y gestritten hat. Sag mir nur einfach das wichtige!"

Neee, ich glaube, das wäre nicht so toll. Ich hoffe ja noch, hier zu verstehen, wie Ihr Frauen tickt, damit ich weiß, wie ich so ein Gespräch angehen kann.

Btw.: Ich könnte ihr ja genauso detailliert von meinem Arbeitstag erzählen, aber das bringt mir nichts und sie könnte dazu noch viel weniger sagen als ich zu ihrem (zu speziell). Aber interessant wäre es schon, zu sehen, wie sie darauf reagiert. :mrgreen:
Lisa hat geschrieben:Plauderst du denn nie einfach nur aus Spaß mit Freunden oder so?
Klar mach ich das. Aber nicht so ausufernd. Ich erkenne meist, wenn meinem Gegenüber das Thema nicht so liegt, und halte mich dann kurz. Und ich sehe zu, dass es ein Dialog wird, und kein Monolog.
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Lisa

Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

Lonely hat geschrieben:Btw.: Ich könnte ihr ja genauso detailliert von meinem Arbeitstag erzählen, aber das bringt mir nichts und sie könnte dazu noch viel weniger sagen als ich zu ihrem (zu speziell). Aber interessant wäre es schon, zu sehen, wie sie darauf reagiert. :mrgreen:
Warum nicht? Wahrscheinlich freut sie sich sogar, wenn du ihr ein paar Dinge aus deinem Alltag erzählst, die mehr als nur "3 Sätze" (siehe Eröffnungspost ;)) sind. Und warum sollte sie unbedingt etwas dazu sagen müssen? Vielleicht freut sie sich einfach nur, dass du sie an deinem Leben teilhaben lässt, auch wenn sie fachlich von deiner Arbeit wenig Ahnung hat. Wie bereits gesagt, geht es bei solchen Gesprächen ja nicht nur um nüchterne Infos.

EDIT:
Lonely hat geschrieben:Und ich sehe zu, dass es ein Dialog wird, und kein Monolog.
Zu einem Dialog gehören aber zwei. Warum lenkst du das Gespräch nicht einfach auf Dinge, die dich interessieren?
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

Lisa hat geschrieben:Wahrscheinlich freut sie sich sogar, wenn du ihr ein paar Dinge aus deinem Alltag erzählst, die mehr als nur "3 Sätze" (siehe Eröffnungspost ;)) sind. Und warum sollte sie unbedingt etwas dazu sagen müssen? Vielleicht freut sie sich einfach nur, dass du sie an deinem Leben teilhaben lässt, auch wenn sie fachlich von deiner Arbeit wenig Ahnung hat.
Wenn ich das Gefühl hätte, sie ist wirklich an Details interessiert......es kam aber schon einige Male vor, da hat sie das Gespräch ganz schnell wieder auf ein eigenes Thema gelenkt, noch bevor ich fertig war (und ich hab mich schon kurz gefasst :shock: ).
Lisa hat geschrieben:
Lonely hat geschrieben:Und ich sehe zu, dass es ein Dialog wird, und kein Monolog.
Zu einem Dialog gehören aber zwei ;). Warum lenkst du das Gespräch nicht einfach auf Dinge, die dich interessieren?
Wenn sie mich mal zu Wort kommen lassen würde. Ich habe des Öfteren mal eine Frage oder eine Bemerkung eingeworfen, aber sie war so im Redefluss....

Wenn diese halbe Stunde rum ist (zum Glück ist es selten länger - und deshalb ist das Ganze aus meiner Sicht auch keine Gefahr für die Beziehung (@Tania)), dann kann man mit ihr wieder ganz normal reden, aber bis dahin komme ich echt an meine Grenzen. :schwitzen:
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Tania
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben: Ich möchte aber ein aber einfügen. ;)
Das sind aber schon zwei "aber" :frech2:
Damit das im wirklichen Leben funktioniert, ist es nicht verkehrt beim Reden (oder besser noch davor) darüber nachzudenken, was mein Gesprächspartner vom gesagten überhaupt verstehen kann, was vielleicht eine genauere Erläuterung braucht oder auf welche Info man auch mal verzichten kann. ;)
Ersteres ja - Idealerweise denkt man sogar drüber nach, wie das Gesagte wohl ankommen könnte (und verkneift sich den Bericht über das Mädelsgespräch über den knackigen Arsch des Kollegen aus der Buchhaltung). Aber letzteres? Wie sollen wir denn wissen, welche Info der Partner für entbehrlich hält? Uns interessiert doch auch jedes Detail seines Lebens - nicht weil wir das Bauchgrimmen seines Goldfisches oder die Performance seines Curlingvereins so wahnsinnig spannend finden, sondern weil all das Teil von ihm ist, und wir ihn interessant finden. Und so gehen wir auch umgekehrt davon aus, dass er uns und damit auch alles, was uns betrifft, hochinteressant findet. Insofern ist auch das Thema "das interessiert mich nicht" ein sehr heißes Eisen. Denn bei uns kommt ein "das, was Du aus Deinem Leben erzählst, interessiert mich nicht" gern als "dieser Teil Deines Lebens interessiert mich nicht" und somit als "mich interessieren nur andere Teile von Dir" an. Und wir wollen doch als Ganzes geliebt werden ...

Aber, Lonely: alles merken musst Du Dir nicht. Leichte Vergesslichkeit ist absolut tolerabel - wir erzählen dann das Ganze einfach noch mal ;)
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

@Lonely: Ach sooooo, hihi! Jetzt kann ich mir die Situation langsam vorstellen :lol:. Sie muss wohl alles loswerden, was den ganzen Tag so passiert ist? Ich kenn das, eine Freundin von mir hat auch oft so ein massives "anfallsartiges" Mitteilungsbedürfnis. :mrgreen:

Mein Tipp wäre: Lass ihr doch diese halbe Stunde und versuche, das als liebenswerte Eigenart/Macke zu sehen. Wie bereits erwähnt, verlangt kein Mensch von dir, dass du dir das alles merkst. Ich würde deshalb ehrlich gesagt kein Fass aufmachen. Oder ist diese halbe Stunde eine echte Belastung für dich?
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Lonely
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

Lisa hat geschrieben:Oder ist diese halbe Stunde eine echte Belastung für dich?
Manchmal schon. Z.B. unser abendliches Telefongespräch - weil es nicht anders ging um 23:15 Uhr. Um 5:30 klingelt der Wecker und ich muss noch Wäsche aufhängen, Tasche packen, o.ä. Dann könnte sie sich gerne kürzer fassen. Aber meine subtilen Hinweise in diese Richtung übergeht sie einfach. Oder ihr fällt noch etwas ein, was sie noch loswerden will, während ich gerade tief in einer Lektüre versunken bin.
Hört sich für andere vielleicht an wie ein Fliegenschiss, aber für mich ist so etwas nach 20 Jahren Single-Wohnen durchaus nicht immer leicht.
Aber ich sehe schon, da muss ich wohl durch. ;)
Tania hat geschrieben:Aber, Lonely: alles merken musst Du Dir nicht. Leichte Vergesslichkeit ist absolut tolerabel - wir erzählen dann das Ganze einfach noch mal ;)
:omg: :mrgreen:
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

Lonely hat geschrieben:Manchmal schon. Z.B. unser abendliches Telefongespräch - weil es nicht anders ging um 23:15 Uhr. Um 5:30 klingelt der Wecker und ich muss noch Wäsche aufhängen, Tasche packen, o.ä. Dann könnte sie sich gerne kürzer fassen. Aber meine subtilen Hinweise in diese Richtung übergeht sie einfach. Oder ihr fällt noch etwas ein, was sie noch loswerden will, während ich gerade tief in einer Lektüre versunken bin.
Hmmm, also das finde ich nicht besonders rücksichtsvoll :?. Wenn ich weiß, dass mein Freund um 5:30 Uhr aufstehen muss, labere ich ihm nicht bis Mitternacht die Ohren voll. Ich würde ihn auch nicht stören, wenn er gerade liest.

Diese Dinge könnte man durchaus zur Sprache bringen, finde ich. Man müsste aber m.E. gar kein Drama daraus machen, sondern in der Situation gleich seine Grenzen ziehen, indem man z.B. sagt: "Ich telefoniere wahnsinnig gern mit dir, aber ich muss jetzt schlafen, sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett" oder "Moment, Schatz! Nur noch diese Seite im Buch, dann bin ich gleich bei dir" oder so. Deswegen wird sie bestimmt nicht sauer sein.
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Mannanna »

Lonely hat geschrieben:Ich mag es sehr, mich mit meiner Freundin auszutauschen, zu diskutieren, an ihrem Leben teilzuhaben.
Aber als Mann, der fast 20 Jahre alleine gelebt hat, ist das manchmal auch ziemlich anstrengend. :schwitzen:
Ich bin eher wortkarg. Ich komme schnell zum Punkt. Ich erzähle eine Geschichte, die andere in 5 Minuten erzählt hätten, in 3 Sätzen.

Meine Freundin dagegen findet kaum ein Ende, wenn sie mir von ihrem Arbeitsalltag erzählt. Das kann dann schon mal eine halbe Stunde dauern. Ihr ist es anscheinend wichtig, das loszuwerden; deshalb versuche ich immer, auf sie einzugehen. Ich möchte nicht einfach auf Durchzug schalten. Aber es schlaucht mich manchmal wirklich. :?

Sie erzählt mir, was sie am Tag gemacht hat und was für die nächsten Tage ansteht. Das ist meist ziemlich detailliert, nicht immer chronologisch geordnet und noch nicht immer definitiv feststehend. Mir fällt es dann schwer, die wichtigen Informationen herauszufiltern und mir überhaupt etwas zu merken. Also je mehr detailiierte Infos sie mir erzählt, desto weniger kann ich dazu sagen (ich weiß schon, wenn Frauen ihren Männern etwas erzählen, erwarten sie nicht unbedingt Rat.....es reicht ihnen meist, das man ihnen zuhört) und als Folge interessiert es mich im Ganzen weniger. Und das möchte ich nicht. Denn ich habe keine Schwierigkeiten mit dem, WAS sie sagt, sondern WIE sie es sagt.

Ich finde ihren Beruf an für sich ganz interessant und frage hin und wieder auch mal nach, aber die Fülle an Details überfordert mich oft und ich bin dann insgeheim ein bisschen genervt. Und wenn sie mit Namen und Termin um sich wirft, hab ich die Hälfte nach einer Stunde eh wieder vergessen. Wenn es zum Beispiel um die Planung von Terminen oder Abläufen geht, überlege ich erst und erzähle ihr das Ergebnis meiner Überlegungen. Sie spricht oft ihre Überlegungen laut aus - das kann dann schon mal verwirren. :verwirrt: Irgendwann kann ich dann nur noch mit den Schultern zucken, weil ich es überhaupt nicht mehr blicke, von was sie jetzt gerade wieder redet.

Ich habe sie schon mal vorsichtig darauf angesprochen, und da hat sie etwas enttäuscht reagiert (weil ich zugab, bei ihren Erzählungen beim Frühstück irgendwann abgeschaltet zu haben :hammer: ). Ich möchte sie aber nicht verletzen und sie wirklcih in ihrem Alltag unterstützen. Aber das fällt mir in solchen Situationen schwer.

An die Frauen: Was meint Ihr dazu? Wie soll ich damit umgehen? Und vor allem: Warum macht Ihr so etwas? :mrgreen:
Sag ihr einfach, daß ihr ständiges Reden dich überfordert.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

Mannanna hat geschrieben:Sag ihr einfach, daß ihr ständiges Reden dich überfordert.
Sie redet ja nicht ständig.
Und genau das (dass ich davon manchmal überfordert bin) habe ich ihr schon gesagt. ;)
Lisa hat geschrieben:Man müsste aber m.E. gar kein Drama daraus machen, sondern in der Situation gleich seine Grenzen ziehen, indem man z.B. sagt: "Ich telefoniere wahnsinnig gern mit dir, aber ich muss jetzt schlafen, sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett"
Das war auch einer "subtilen" Hinweise, von denen ich sprach. :mrgreen:

Ich sollte noch erwähnen, dass es auch ihre erste längere Beziehung ist und sie wohl auch nicht immer ein Gespür für solche Situationen hat. Ich denke, da hilft nur drüber reden. Ich hoffe nur, ich finde den richtigen Ton.
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Brax »

Lonely hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben:Man müsste aber m.E. gar kein Drama daraus machen, sondern in der Situation gleich seine Grenzen ziehen, indem man z.B. sagt: "Ich telefoniere wahnsinnig gern mit dir, aber ich muss jetzt schlafen, sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett"
Das war auch einer "subtilen" Hinweise, von denen ich sprach. :mrgreen:
Dann musst du deinen Worten Taten folgen lassen. Wenn sie diesen Hinweis ignoriert, dann sagst du es nochmal. "Du, Schatz, ich muss jetzt aber wirklich ins Bett, wir können ja morgen weiter darüber reden..." und wenn sie es immer noch ignoriert, dann sagst du es nochmal und wartest ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern schickst ihr einen Schmatzer durch den Hörer und legst auf.
Irgendwie muss sie es ja mal merken. Auch wenn sie vielleicht nicht das allerbeste Gespür für sowas hat, ein bisschen Rücksichtnahme und Ernstnehmen auch von ihrer Seite sind auch notwendig für den Erhalt der Beziehung!

Dabei ist natürlich ganz wichtig, dass du keinen genervten oder Von-oben-herab-Tonfall hast. Am besten sowas also gleich in der Situation ansprechen, noch bevor es dich wirklich ärgert, dann kannst du das noch liebevoller rüberbringen als wenn du eigentlich schon total genervt bist.

Lonely hat geschrieben:An die Frauen: [...] Warum macht Ihr so etwas? :mrgreen:
Also ich mach das nicht! :mrgreen:
Lisa

Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lisa »

Lonely hat geschrieben:Das war auch einer "subtilen" Hinweise, von denen ich sprach. :mrgreen:
Ups :shock:. OK, das macht die Sache tatsächlich ein bisschen schwierig ... :gruebel:
Lonely hat geschrieben:Ich denke, da hilft nur drüber reden. Ich hoffe nur, ich finde den richtigen Ton.
Hm, ich schließe mich Tania an, dass "das interessiert mich nicht" ein sehr heißes Eisen ist :?. Die anderen Dinge, wie z.B. gegenseitige Rücksichtnahme (nächtliche Telefonate, wenn der andere früh raus muss etc.) sollte man aber problemlos ansprechen können.

Es gibt da übrigens eine Kommunikationsstrategie, von der ich irgendwann mal was gelesen habe, die heißt GeWaBi. Derzufolge soll man zuerst ein Gefühl, dann eine Wahrnehmung und dann eine Bitte äußern, also z.B. "Ich fühle mich von dir nicht ernst genommen. Du schneidest mir immer das Wort ab. Lass mich doch bitte mal ausreden." Ich habs zwar noch nie bewusst ausprobiert, aber diese Methode soll sich gut eignen, um Probleme anzusprechen. Wäre vielleicht mal einen Versuch wert?
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von Lonely »

Lisa hat geschrieben:Hm, ich schließe mich Tania an, dass "das interessiert mich nicht" ein sehr heißes Eisen ist :?.
Wie schon gesagt, es geht eigentlich nicht darum, was sie sagt, sondern wie. Es interessiert mich ja, aber ich will, dass das auch so bleibt.
Lisa hat geschrieben:Die anderen Dinge, wie z.B. gegenseitige Rücksichtnahme (nächtliche Telefonate, wenn der andere früh raus muss etc.) sollte man aber problemlos ansprechen können
Jau, das werd ich machen.

Danke für Eure Anmerkungen :daumen:
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Re: Kommunikationsverhalten der Frauen

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben:Wie sollen wir denn wissen, welche Info der Partner für entbehrlich hält?
Ich könnte ja jetzt sagen, dass man für sowas ein Bauchgefühl entwickelt. :D
Tania hat geschrieben: Uns interessiert doch auch jedes Detail seines Lebens - nicht weil wir das Bauchgrimmen seines Goldfisches oder die Performance seines Curlingvereins so wahnsinnig spannend finden, sondern weil all das Teil von ihm ist, und wir ihn interessant finden. Und so gehen wir auch umgekehrt davon aus, dass er uns und damit auch alles, was uns betrifft, hochinteressant findet. Insofern ist auch das Thema "das interessiert mich nicht" ein sehr heißes Eisen. Denn bei uns kommt ein "das, was Du aus Deinem Leben erzählst, interessiert mich nicht" gern als "dieser Teil Deines Lebens interessiert mich nicht" und somit als "mich interessieren nur andere Teile von Dir" an. Und wir wollen doch als Ganzes geliebt werden ...
In solchen Fällen finde ich es ganz gut, wenn man Kommunikationsverhalten in der Familie und mit Freunden trainieren kann. Da bekommt man vielleicht auch ein "das interessiert mich jetzt ned so arg" zu hören, ohne das es bös gemeint ist. Man darf auch nicht vergessen, dass innere Feuer für ein Thema muss nicht automatisch beim anderen genauso brennen, es wäre sogar etwas naiv davon auszugehen, sondern man muss auch herausfinden, was dem anderen interessieren könnte und was nicht. Das soll dann nicht heißen, dass man Themen, die den anderen nicht so arg interessieren gar nicht mehr ansprechen sollte. Ich finde, die sollte man ansprechen, aber vielleicht auf eine andere und nicht überfordernde Weise. Das ist vielleicht auch ein Sache, mit Information Overflow ist niemanden geholfen. 20 verschiedene Personen in 10 Sekunden zu erwähnen, die vielleicht noch 5 ähnlich klingende Namen haben, ist nicht sonderlich hilfreich. Nur als Beispiel. ;)

Übrigens, ich muss oft für die lokale Zeitung über die Ergebnisse von unserem Sportverein berichten. Ich kann beim Leser zwar elementarste Grundkenntnisse voraussetzen, aber nicht unbedingt, dass er all die Fachausdrücke kennt. Also schreibe ich die Texte so, dass sie ein am Leben interessierter Mensch verstehen kann, ohne das sich ein Fachmann vollends langweilt. Letztens fragte jemand aus dem Verein aus einer anderen Sportsparte, was denn ein Remis sei. Ja mei, dann erkläre das kurz im nächsten Zeitungsbericht. Kein Ding.

Kurzum, Kommunikation ist nicht einfach. Wenn sie einfach wäre, könnte man alles was man beachten muss, in dieses eine Posting schreiben und es auswendig lernen, statt ein lebenlang kommunizieren zu üben, wie man es sonst macht.


Schade finde ich in den besagten Fall von Lonely, dass der zarte Hinweis von ihm an seine Freundin nicht wohlwollend aufgenommen wurde. D.h. an deren Kommunikation kann sich nichts ändern. Was macht man dann?
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(Hazel Brugger)

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